Sie sind auf Seite 1von 5

Thema: Friedrich Schiller und sein Schaffensweg

Vorübungen zum Text

1. Finden Sie auf der geografischen Karte folgende Städte:

Marbach, Mannheim, Ludwigsburg, Weimar, Jena.


2. Beachten Sie beim Lesen die Betonung in Komposita.
Der Gastwirt, die Lebensbeschreibungen, der Militärarzt, merkwürdig, die
Rechtswissenschaften, die Außenwelt, die Befreiungsbewegung, die
Elementarschule, die Lateinschule, die Befreiungsbewegung.
3. Üben Sie die Aussprache folgender Wörter. Beachten Sie dabei trennbare
Präfixe.
Anschließend, die Aufklärung, aufführen, die Anlage, der Eindruck, umziehen,
einladen, die Aufklärung.
4. Üben Sie die Aussprache der Wörter mit den untrennbaren Präfixen.
Auf Befehl, die Verbindung, begeistern, entstehen, besuchen, erzählen,
verlassen, enthalten, verbieten.
5. Lesen Sie richtig folgende Eigennamen, geografische Namen und Titel.

1
Friedrich Schiller, Lessing, Goethe, Shakespeare, Körner, Charlotte von
Lengefeld, Ludwigsburg, Sturm und Drang, Thüringen, Weimar, „Die
Räuber“, „Kabale und Liebe“, „Don Carlos“, „Wilhelm Tell“.
6. Lernen Sie folgende neue Wörter und Wendungen:
der Gastwirt, die Lebensbeschreibungen, merkwürdig, fördern durch A, die
Anlage, das Gemüt, auf Befehl, Rechtswissenschaften, anschließend,
Verbindung zur Außenwelt, hassen, die Aufklärung, Sturm und Drang,
rauben, der Räuber, das Regiment, aufführen, begeistern, entstehen.
7. Bilden Sie mit neuen Wörtern Sätze.
Aufgabe 1. Lesen und übersetzen Sie den Text.
Friedrich Schiller
(1759 - 1805)
Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach geboren. Sein
Vater war Militärarzt. Die Mutter des künftigen Dichters war die Tochter eines
Gastwirtes. Sie sang gern und erzählte ihren Kindern oft Geschichten und
Lebensbeschreibungen merkwürdiger Menschen. Dadurch förderte sie die
dichterischen Anlagen des Sohnes.
Friedrich besuchte die Elementarschule, wo er Bekanntschaft mit der Bibel
und dem Prügelstock machte. 1766 zog die Familie nach Ludwigsburg um. Hier
lernte Schiller zum ersten Mal das Theater kennen. Die Vorstellungen machten
einen großen Eindruck auf das lebendige Gemüt des jungen Schiller. Er machte
zu Hause ein Papiertheater und veranstaltete mit seinen Geschwistern und
Schulfreunden Theateraufführungen. Später besuchte Schiller die Lateinschule.
Er lernte leicht und begann schon damals, Gedichte zu schreiben.
Schiller wollte Theologe werden. Aber auf Befehl des Herzogs wurde er in
die Karlsschule geschickt. Er sollte Rechtswissenschaften studieren.
Anschließend studierte er Medizin an der Akademie, wo strenge Disziplin
herrschte. Die Schüler durften kein offenes Wort reden, sie hatten auch keine

2
Verbindung zur Außenwelt. Hier verbrachte Schiller 8 Jahre und er lernte
Despotismus hassen.
Einige Lehrer waren progressiv und sie machten ihre Schüler mit Ideen der
Aufklärung und des Sturm und Drang bekannt. Schiller las Dichtungen von
Lessing, Goethe und Shakespeare. Hier begann er sein erstes Drama „Die
Räuber“ zu schreiben. 1780 schloss er das Studium ab und war als Medikus in
einem Regiment tätig.
1781 war sein Drama fertig und wurde im Theater in Mannheim aufgeführt.
Die revolutionären Ideen des Stückes begeisterten das Publikum. Der Herzog
verbot Schiller, Bücher zu lesen und zu schreiben. Aus diesem Grunde verließ
Schiller Mannheim. Er lebte bei seinem Bekannten in Thüringen einige Monate
und schrieb das Drama „Kabale und Liebe“ (1784). 1787 begann er das Drama
„Don Carlos“ zu schreiben. Seine Gesundheit war schwach, außerdem hatte er
große materielle Sorgen. 1785 lud ihn ein reicher Mann nach Leipzig ein. Er hieß
Körner und wurde bald Schillers bester Freund.
Später gingen sie nach Dresden. Hier war Schiller Redakteur, Publizist und
Übersetzer. Er studierte Geschichte und es entstanden viele historische Studien.
Er wurde Professor für Geschichte an der Universität Jena. 1790 heiratete er
Charlotte von Lengefeld. Er arbeitete sehr viel, blieb aber arm. Seine letzten
Lebensjahre verbrachte er in Weimar, wo er sehr eng mit Goethe befreundet war.
Hier entstanden viele schöne Balladen, Geschichten und sein letztes Drama
„Wilhelm Tell“ (1804). Dieses Drama enthält geschichtlichen Stoff. Sein Thema
ist nationale Befreiungsbewegung in der Schweiz gegen die österreichische
Herrschaft. Mit diesem Werk wollte Schiller der deutschen Nation den Weg zur
Einheit zeigen.
Friedrich Schiller starb am 9. Mai 1805 nach schwerer Krankheit in
Weimar.
3
Aufgabe 2. Beantworten Sie die Fragen zum Text.

1. Aus welchen Teilen besteht dieser Text?


2. Was erfuhren Sie über das Elternhaus und Erziehung der Kinder?
3. Erzählen Sie über Friedrichs Schuljahre.
4. Wie sieht die moderne Schule aus?
5. Sprechen Sie über das erste Interesse Schillers für Theater.
6. Erzählen Sie über weiteres Studium des künftigen Schriftstellers.
7. Wie war die Atmosphäre an der medizinischen Akademie?
8. Erzählen Sie über Schillers erstes Werk,
9. Welche Rolle haben in Schillers Leben Körner und Goethe gespielt?
10. Womit beschäftigte sich Schiller in Weimar?

Aufgabe 3. Erfragen Sie Ihre Studienkollegen:

• über Schillers Kinderjahre,


• über seine Schulzeit,
• über seine Studienjahre,
• über seine Arbeit am ersten Werk,
• über seine literarischen Werke,
• über seine Tätigkeit in Dresden und Jena.
Arbeiten Sie in Kleingruppen!

Aufgabe 4. Schreiben Sie eine Gliederung des Textes mit Stichwörtern zu jedem
Punkt.

Aufgabe 5. Erzählen Sie über Schillers Lebens- und Schaffensweg.

Aufgabe 6. Hören Sie, sprechen Sie nach und beachten Sie den Laut [ç].

Lerchen Sonnenlichte
Mädchen glücklichern
Früchte reichte

Aufgabe 7. Hören Sie, sprechen Sie nach und beachten Sie lange Vokale.

[ i:] [ o:] [ u:] [ a:]


erschien geboren Spur Tal
liebend verloren Blumen Jahr
[ ε:] [ø: ] Natur nahm
Mädchen schön Flur Gabe
Stabe
nahte

4
Aufgabe 8. Lesen Sie das Gedicht vor, übersetzen Sie es ins Ukrainische und
lernen Sie es auswendig.

Das Mädchen aus der Fremde

In einem Tal bei armen Hirten


Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
Ein Mädchen, schön und wunderbar.

Sie war nicht in dem Tal geboren,


Man wusste nicht, woher sie kam.
Und schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm.

Beseligend war ihre Nähe,


Und alle Herzen wurden weit,
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Früchte


Gereift auf einer andern Flur,
In einem andern Sonnenlichte,
In einer glücklichern Natur.

Und teilte jedem eine Gabe,


Dem Früchte, jenem Blumen aus,
Der Jüngling und der Greis am Stabe,
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

Willkommen waren alle Gäste,


Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.

1797

Das könnte Ihnen auch gefallen