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PROTESTE
Alexander Lukaschenko weiß: Selbsterkenntnis ist bisweilen der Weg zur Erkenntnis.
Foto: EPA/ANDREI STASEVICH / BELTA / POOL MANDATORY CREDIT
Er sei vielleicht "ein wenig zu lange im Amt", gab sich der Präsident von Belarus
(Weißrussland), Alexander Lukaschenko, in einem Interview mit russischen Medien am
Dienstag selbstkritisch. Er schloss selbst vorgezogene Neuwahlen nach einer
Verfassungsänderung nicht aus. Doch mit dem nach der umstrittenen Präsidentenwahl
gegründeten Koordinationsrat der Opposition wolle er nicht verhandeln, weil dessen
Vorschläge Russland und Belarus entzweiten und sein Land in die Katastrophe führten,
so Lukaschenko.
"Einfach so gehe ich nicht", betonte der 66-Jährige zugleich. Er habe schließlich ein
Vierteljahrhundert das Land aufgebaut. Das werde er nicht einfach so wegwerfen.
"Außerdem werden meine Anhänger, wenn ich gehe, abgeschlachtet", prognostizierte er.
Seit Wochen präsentiert das Staatsfernsehen die Demonstranten als aus dem Ausland
gesteuerte Unruhestifter und Krawallmacher. Lukaschenko bezeichnete sie abfällig als
"Drogenabhängige und Alkoholiker". Dabei verfolgt die Opposition das Konzept
gewaltloser Proteste, während Videos Polizisten und Vermummte aufseiten der
Sicherheitsorgane zeigen, die Demonstranten verprügeln und Schaufenster von Cafés
einschlagen, in denen sie Oppositionelle vermuten.
Ja Nein
Rätselraten um Kolesnikowa
Die Opposition hat anonyme Hinweise bekommen, wonach Kolesnikowa in einer Kaserne
einer Grenzeinheit in Mosyr gefangen gehalten wird. Zunächst konnten aber weder
Verwandte noch Anwälte Kontakt zu der 38-Jährigen aufnehmen. Die Einheit selbst
dementierte ihren Aufenthalt dort.
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