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2019
Wellnesspackung
Imagination: Auf einer Wellnessfarm werden wir in eine Schlammpackung gelegt und vergessen.
Nun gilt es, sich nach und nach „freizukämpfen“:
Fingerspitzen, Hände, Arme, Schultern, Kopf, Füße, Beine Hüfte, Oberkörper
Freiheit genießen: Jauchzer mit Stimme + Streck- und Wegwerfbewegungen, Stimme
erfahren/probieren: verschiedene Tonhöhen, Resonanzbereiche, Kiefer, Zunge, Lippen lockern
den Rest Schlamm abschütteln und wegpusten
(Ebene ICH)
Schüttelanfall
• Hände – Unterarme – Oberarme – 1 Fuß – 1 Oberschenkel – Kopf – ganzer Körper – Stimme Ohhh
(Ebene ICH)
Königsgang
• aufrecht wie ein König/ eine Könige durch den Raum schreiten, einander zunicken
(Ebene ICH)
• Gefäß auf dem Kopf tragen: aufrechte, gestreckte und gespannte Körperhaltung
(Ebene ICH)
• Entspannungsfabrik
• Außenkreis (= Massagemaschine) und Innenkreis (= Fließband), jede Maschine führt konsequent
eine Massagetechnik (z.B. klopfen, streichen, Druckpunkt etc.) aus, nach 20-30 sek rotiert der
Innenkreis, nach 3-4 Stationen Wechsel
Varianten: gegenseitiges Massieren des Rückens im Kreis (oder paarweise), Vokaliter- Begleitung
des Massierens (Brust-/Körperresonanz) – Massieren des eigenen Nacken, Schädel, Gesicht,
Vokaliter-Begleitung des Massierens (Kopfresonanzen)
(Ebene ICH, DU)
• Im Kreis stehen; ringsum stampfen (re li), sodass ein stabiles Metrum reihum läuft
→ Ziel: rhythmisch-metrisches Zusammenspiel, Interaktion
Variante: Umdrehen, so dass man sich nicht ansieht = Verstärkung des auditiven Sinns
(Ebene ICH, DU, WIR)
• Aufrichtung aus schlaffer Haltung, bis in Überstreckung gehen, ideale Position finden
(Ebene ICH)
Bereich Atmung
Zwerchfellreflex
Je höher der Luftverbrauch, desto höher ist der Lufthunger
Versuch: lange die Luft anhalten → erzwingt „Lufthunger“ = Atemreflex setzt von allein ein
→ Atemreflex setzt ein, wenn der Lufthunger am größten ist
→ Atemreflex bewirkt Bauchkontraktion nach außen
Zwerchfellreflex provozieren
o Hand Unterbauch, andere Kreuzbein → gerufenes „Pohh“, mit Händen „nachhelfen“
→ Bauchdeckenspannung wird losgelassen, durch dieses „Loslassen“ strömt Luft
automatisch nach
o mit Tennisball prellen (oder vorstellen): hopp – hopp – hopp → „Loslassen“ nachspüren
o Explosiv-Laute (Verschlusslaute) p, t, k, hinteres ch (z.B. „Dach“), b, d, g provozieren
einen Zwerchfellreflex
(Ebene ICH)
• Atemreflex, Zwerchfellaktivierung
◦ P–T–K
▪ Aufgabe an den Chor: jeder entwickelt ein einfaches Rhythmik-Pattern (ein bis
max. zwei Takte 4/4),
▪ daraus entsteht ein Gruppengroove
◦ nicht gleich „drauflos“, sondern hören und peu á peu dazukommen
◦ Anfang und Ende kommt aus der Gruppe, nicht vom Chorleiter
◦ engagierte Konsonanten (Körperarbeit)
◦ erweitern durch ts, tf, psch
→ Zwerchfellaktivierung durch explosive Konsonanten, gestaltetes Stück; Anfang und Ende vom
Chor = Chorleiter/in gibt Verantwortung an die Gruppe ab, Chorsänger/innen sind zur Interaktion
aufgefordert
(Ebenen ICH, DU, WIR)
• Kluge Moleküle
Kommandos: „Allein“, „Paar“, „Gemeinsam“
• Klavier-Groove (Chorleiter), z.B. taktweiser Harmoniewechsel I-IIm7 (C - Dm7)
• Chor geht dazu durcheinander, findet Metrum (Viertel, auch Halbe- oder Achtel- oder Ganzepuls)
◦ Erweiterung: rückwärts/seitwärts gehen, paarweise (führen und folgen)
• Ton oder Motiv singen, der/das zum Klavier-Groove passt
• Partner suchen, zusammen Motiv oder Ton finden
• gemeinsam Gruppensong finden
→ Prozess ICH (alleine gehen, „eigenen Ton“ singen) – DU (Partner suchen, Töne/Motive tauschen,
zu zweit singen) – WIR (Gruppensong)
• Powerball:
◦ im Metrum durch den Raum laufen, CL ruft Zahl (4-6–7-8-3-4…/ zählt rückwärts)), nach
Erreichen der Schrittzahl bleiben alle stehen und formen einen fokussierten Ausatmer (ff, ss, sch
oder „Energieball“ = beim Ausatem einen imaginären Ball ausdrücken/Wasserball
hochführen/Gasballon tiefhalten), Ausatemlänge entspricht der genannten Zahl
Varianten (Focus bleibt aber auf Atemvorgang = geführter Ausatem, Aktivierung und
Bewusstmachung der Atemmuskulatur):
◦ Atemklänge, z.B. wo, wu etc. (diverse Vokale); es entsteht ein Cluster
◦ Tonraum erweitern, Zwei- und Dreitonmotive (1-2-1-2-1, 1-2-3-2-1), glissandi = Stimme
ausprobieren, Range erweitern bis zum vollen Umfang
◦ Martellatotöne in der angegebenen Zahl (stimmlos mit Atemsilben ff-ss-sch oder stimmfaft mit
Tonsilben)
(Ebene ICH)
• Stimme ausprobieren
◦ Eine Hand auf das Schädeldach, die andere auf die Brust. Klänge werden gesummt oder
gesungen – Vokale, Klinger, Tonfolgen, Melodien etc. - und der Klang mal mehr in Richtung
Brust- , mal mehr in Richtung Kopfresonanz gelenkt. Vokale und Silben sollen gewechselt
werden, Tonhöhe und Dynamik variieren.
(Ebene ICH)
• Laut-Impovisation: verschiedene Laute mit der Stimme erzeugen, Vokale: hoch, tief, laut, leise, lang,
kurz; Kontraste bilden (Kleingruppe, Partner)
(Ebene ICH, DU, WIR)
Bereich Stimme
Phonationsübung
zur Tonerzeugung (Phonation) werden die Stimmlippen mit Hilfe des Stellknorpels aneinander geführt
(Stimmritze geschlossen) und von der durchströmenden Ausatemluft in Schwingung versetzt
• Phonationsübung (Cluster)
◦ lange Töne auf beliebiger Tonhöhe und beliebigem Vokal oder Klinger, Wechsel von Klangsilbe
und Tonhöhe mit jedem Atemzug
◦ Atempause bewusst wahrnehmen
◦ Atemlänge variieren lassen
→ Atemdosierung, Resonanzen spüren/selbstständig erkunden, Stimme ausprobieren,
→ Variante: Gruppe entwickelt eigenes Stück (Klangflächen-Improvisation)
(Ebene ICH, in Variante DU, WIR)
Stimmeinsatz, Stimmbandschluss
Für das Singen werden drei Einsatzarten unterschieden:
• verhauchter Einsatz (Stimmlippen schließen nicht ganz)
• harter Einsatz (Glottisschlag)
• weicher Einsatz (wird in der klassischen Musik am häufigsten verwendet)
◦ Hilfen für den weichen Stimmeinsatz
▪ h vorschicken (leichter Hauch)
▪ inalare (Bewegung zum Körper hin vorstellen)
▪ auf Einsatzvokalen einatmen
▪ gesungene Linie: vorbereitender Atem – weicher Einsatz – inalare → Atemmuskulatur bleibt
aktiv
Resonanz
Resonanzen
• Kopfresonanz: alle Räume oberhalb Stimmlippen = Rachen-, Nasen- und Mundraum („Ansatzrohr),
Schädelknochen und -höhlen
• Brustresonanz: alle Räume unterhalb der Stimmlippen = Körperklang
• Ziel: alle Resonanzbereiche in das Klanggeschehen einbeziehen (bei hohen Tönen soll der Körper
mitschwingen, in tiefen Tönen soll Kopfresonanz enthalten sein)
• Voraussetzungen:
◦ Körperhaltung
▪ wach und locker
▪ Kopf „ruht“ auf dem Oberkörper, ist beweglich
▪ Unterkiefer ist entspannt
◦ Atmung
▪ Atemführung (Atemstütze, Atemmuskulatur aktiv)
▪ Zwerchfell kontrolliert die Ausatmung
• Übungen zu Resonanz
◦ Resonanzräume entdecken: gesummtes m, n, ng → mit der Hand Resonanzen finden: wo
vibriert es am meisten? Wo spürt man gar nichts?
◦ Resonanzräume erfahren, „Tonansatzpunkte“ finden:
▪ w: Töne „streicheln“ das Brustbein, Brustresonanz
▪ n: vorderer Gaumen, „Biss“, Lächelstellung
• durch die Augenbrauen den Ton hereinholen
• Jalousien öffnen (Stirn, ganze Gesichtsfläche)
• vom Gesicht durch den Kopf nach hinten leiten
• von n auf i gehen, zurück, Ton in Zungenspitze einschließen
▪ ng: hinterer Gaumen: mit der Zungen von den Zähnen bis zum höchsten Punkt fühlen =
Schwingungskern; diesen als Anfangspunkt immer suchen, sonst Knödel
• weiter nach oben
• hinten heraus
• Rückenfläche strahlt aus
• von ng auf a gehen, Punkt: weicher Gaumen, auf ng zurück
▪ m: Stirn, Schädeldach, Fontäne aus dem Dach
• Nase wird länger
• Fenster hinten öffnen
• Schläfengriff (Schubladen herausziehen/Lächelstellung)
• von m auf a gehen, dort platzieren, wo das m sitzt!
▪ Auch andere Vokale verwenden
▪ „Ansatzpunkte“ des Tones:
• hinterer Resonanzbereich („Kuppel“): weicher Gaumen, Nacken → dunkle Färbung,
Weichheit
• vorderer Resonanzbereich („Maske“): harter Gaumen (Schneidezähne), Nasenwurzel,
Augen, Stirn → helle Färbung, Metall, Strahlkraft
• Schädeldach: Mitte
▪ Resonanz wandern lassen
• Vorstellung: Ton in der Hand (ausgestreckter Arm)
• beim Singen eines Tones den Arm über den Kopf nach hinten führen, das „Tonzentrum“
bleibt in der Hand, Resonanz wandert mit (von vorne nach hinten / Maske zu Kuppel
• mm, mnjam → gesummt („Kaumethode“ → verschiedene Resoanzbereiche
ansprechen)
• Worte artikulieren „wunderbar“, „lecker“ → auf einem Ton oder kleine Tonfolgen,
ausdrucksstark (Bild „leckeres Essen“)
▪ „leckeres Essen“ - emotionale Anbindung
◦ in Tonfolgen übergehen lassen: 5-3-4-2-3-1-2-7-1 oder 5-4-3-2-1-2-3-4-5-4-3-2-1
▪ Hilfen:
• Ton ansetzen im Stirnbereich („indischer Punkt“, Nasenwurzel),
• Pfeile werfen
• Töne von vorne pflücken (inalare)
• „auf dem Atem“ singen = an die Körperresonanz anbinden = Verbindung zu
Atemmuskulatur spüren
(Ebene ICH)
(gute Erweiterungsmöglichkeiten zu Ebenen DU: Übungen als Partnerübungen ausführen =
Partner 1 macht etwas vor (einen Klinger oder Motiv mit Klinger), Partner 2 imitiert oder bildet
Kontrast)
Register
• Die Stimme hat unterschiedliche Klangqualitäten = eine Reihe aufeinanderfolgender Töne
unterscheiden sich mehr oder weniger deutlich
◦ Randstimme (Randschwingung; Qualität: leise, hoch, weich) → bevorzugte Vokale: u,
geschlossenes o
◦ Bruststimme (Vollschwingung; Qualität: laut,tief, metallisch) → bevorzugte Vokale: a, offenes o
→ der Übergang von Rand- zu Bruststimme liegt ungefähr zwischen f1-a1
→ das Verhältnis Bruststimme : Randstimme
▪ Frauenstimme: ca. 1:2
▪ Männerstimme: ca. 2:1
◦ Falsett: schlanke Klangqualität ohne viel Volumen, eher hell gefärbt, dünner Kern (Unterschied
zur Randstimme: diese ist eher luftig, hohl, dunkel gefärbt) → bevorzugte Vokale: i, e
• Registerübergang (Lagenausgleich, Passagio): Beteiligung der Stimmfaltenmasse zu- und
abnehmend
• Registerausgleich: angepasstes Verhältnis der Register im Stimmklang = Mittelstimme /
Einregister / voix-mixte / voce mista, Vermeiden von harten und deutlich hörbaren Übergängen
(„Registerbruch“)
Artikulation
• das Ansatzrohr
◦ umfasst den Raum von den Stimmfalten bis zu den Lippen und Nasenöffnungen: Rachen,
Nasenraum, Mundhöhle.
◦ gewährleistet die Formung des im Kehlkopf entstehenden Grundklangs zum außerhalb des
Körpers wahrnehmbaren Endklang
◦ dies geschieht:
▪ durch Herausfiltern oder Verstärken von Klanganteilen
▪ der Grundklang wird in die verschiedenen Vokale und klingende und geräuschhafte
Konsonanten geformt
Vokaldreieck:
Mund/Lippen:
Weit geöffnet
geschlossen
Übungen:
• Erschließen des Kopfresonanz:
◦ Linien von oben 54321, TS nu, piano, kein Registerbruch
◦ Dreiklänge von unten 1-3-5-(8-10-8-5-)3-1, TS nu, ju, gleitende Übergänge, „hinterer Aufzug“,
Spitzenton schon im Anfangston mitempfinden, Anfangston körperlich verankert fühlen
(Atemmuskulatur, inalare), für hohe Männerstimmen eignen sich auch gut die hellen Vokale e
und i
• Dreiklangs-Aufschwung-Übungen: Spitzenton auf unbetonte Zeit setzen
◦ 5–8–5–3–1
◦ Vokal a: Übungssilben z.B. „Fen-ja-la“, „wan-ja“, „Li-a-ne“
Hilfestellungen: „nach-vorne-singen“, „Fenster auf“, beim Spitzenton etwas aufbrechen oder
auseinanderziehen, Gegenbewegung nach unten ausführen, leicht in die Knie gehen, Schritt
rückwärts machen
• Tiefe: Dreiklänge von oben 5-3-1-3-5-3-1, Tonsilbe „ne-o“, „ni-a“ (bringt Stimmsitz in die tiefe Lage),
Tonsilbe „dun-ja“ (bringt Weichheit und Kopfresonanz in die tiefe Lage)
(Ebene ICH)
Dynamik (Voumen)
• Voraussetzungen:
◦ Körperspannung: stabile und lockere Haltung
◦ Bewusstsein für die Atemräume
◦ Bewusstsein für die Resonanzräume
◦ Kräftigung des Zwerchfells
◦ Beweglichkeit von Lippen, Zunge
→ ein Crescendo bedeutet Volumenzunahme/Volumenausbreitung in alle Richtungen („der Ton
wächst“), wie ein Ballon, der in seiner Ausdehnung größer (oder beim Diminuendo kleiner) wird
Übungen
• einen Ton gefühlt in der Mitte des Kopfes ansetzen und dann in alle Richtungen ausbreiten lassen (=
crescendo), beim Diminuendo nimmt der Ton den gleichen Weg von außen nach innen zurück
◦ Übung auf einem Ton ausführen
◦ auf Tonreihe, z.B. nu-no-na (cresc.), na-no-nu (dim.), auch im Terz- oder Quintraum
• klangvolle Silben, z.B. „Hal-le-lu-ja“ singen, dabei die Arme in einer geführten Bewegung ausbreiten
(das Wachsen des Tones/die Volumenzunahme wird damit erfahren)
• viele andere Tonfolgen im Terz-, Quint und Oktavraum auf verschiedenen Silben können zu
Dynamikübungen werden, wenn man den Fokus auf die Volumenzu- und abnahme verlagert
(Ebene: ICH)
• mehrstimmig: einen Akkord oder Kadenz oder Akkordfolge (z.B. aus der zu probenden Literatur)
unter dem Aspekt Volumen singen lassen, ggf. Tonsilben (Vokale u und o eher piano, e und i mezzo
und a forte) verwenden
(Ebene: WIR)