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Masatoshi Koshiba

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Masatoshi Koshiba

Masatoshi Koshiba (japanisch 小柴 昌俊, Koshiba Masatoshi; * 19.


September 1926 in Toyohashi, Aichi, Japan; † 12. November 2020) war ein
japanischer Physiker, der 2002 mit dem Nobelpreis für Physik „für bahnbrechende
Arbeiten in der Astrophysik, insbesondere für den Nachweis kosmischer Neutrinos“,
ausgezeichnet wurde.

Inhaltsverzeichnis

 1Leben

 2Wirken

 3Auszeichnungen

 4Weblinks

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Koshiba studierte an der Universität Tokio. Nach dem Abschluss 1951 begann er in
Tokio mit seiner Promotion und wechselte 1953 an die University of
Rochester in Rochester, New York. 1955 erhielt er den Ph.D. für seine Arbeit über
ultrahochenergetische Phänomene der Kosmischen Strahlung.
Koshiba wurde im März 1970 zum Professor an der Universität Tokio ernannt. Nach
einem Gastsemester an der Universität Hamburg 1987 wechselte er an die Tōkai-
Universität.
Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Koshiba beschäftigte sich in den 1950er- und 60er-Jahren mit der hochenergetischen
kosmischen Strahlung und die hierdurch ausgelösten Wechselwirkungen in der
oberen Atmosphäre. Dies führte ihn in den 1970ern zur Myonen-
und Neutrinophysik sowie zur Teilchenphysik selbst. Nach einer Beteiligung an JADE,
einer deutsch-japanischen Kollaboration bei DESY in Hamburg, konzipierte er
den Kamiokande-Detektor zum Nachweis des von einigen Theorien
postulierten Protonenzerfalls. Da dieser Nachweis nicht möglich war, baute er den
Detektor zu einem Neutrinodetektor um und konnte 1987 erstmals kosmische Neutrinos
nachweisen: Im Verlauf der Supernova 1987A konnten im Kamiokande-Detektor 12
Neutrinos nachgewiesen werden, davon 9 innerhalb der ersten 2 Sekunden. Dies war
die erste direkte experimentelle Bestätigung der Theorien über die Prozesse beim
Kollaps eines Sterns, insbesondere der Neutrinokühlung.
Er wurde 2002 zusammen mit Raymond Davis Jr. mit der Hälfte des Nobelpreises für
Physik ausgezeichnet, die andere Hälfte ging an Riccardo Giacconi.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 1985
 Nishina-Preis der Nishina Foundation, 1987
 Asahi-Preis stellvertretend für das Kamioka Neutrino Observatory, 1987
 Ernennung zum Bunka Kōrōsha, zur Person mit besonderen kulturellen
Verdiensten 1988
 Academy Award der Japanischen Akademie der Wissenschaften, 1989
 Bruno-Rossi-Preis der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft, 1989
 Spezialpreis der Europäischen Physikalischen Gesellschaft, 1996
 Humboldt-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung, 1997
 Fujiwara-Preis der Fujiwara Science Foundation, 1997
 Kulturorden der japanischen Regierung, 1997
 Diploma di Perfezionamento honoris causa in Fisica von der Scuola Normale
Superiole, Pisa, 1999
 Doktor der Naturwissenschaften ehrenhalber von der Universität Hamburg, 1999
 Rochester’s Distinguished Scholar Award von der University of Rochester, 2000
 Wolf-Preis der Wolf Foundation vom israelischen Präsidenten, 2000
 Panofsky-Preis und Fellow der American Physical Society, 2002
 Nobelpreis in Physik, 2002
 Ernennung zum Mitglied der Japanischen Akademie der Wissenschaften, 2002
 Benjamin-Franklin-Medaille 2003
 Auswärtiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 2003
 Auswärtiges Mitglied der National Academy of Sciences 2005

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