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Summary
have addressed these concerns, showing that most of the criticism was not justified. Never-
theless, the evidence for psychodynamic psychotherapy continues to be frequently ignored,
by Rice University on October 12, 2019. For personal use only.
Keywords
Efficacy – Psychodynamic Therapy – Meta-analysis
Zusammenfassung
Es gibt eine wachsende Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, die die Wirk-
samkeit psychodynamischer Therapie (PDT) bei spezifischen psychischen Störungen bele-
gen. Trotzdem wird die Evidenz für psychodynamische Therapie von Vertretern anderer
therapeutischer Orientierungen immer wieder in Frage gestellt. Die geäußerte Kritik wurde
wiederholt beantwortet und konnte als zum größten Teil unberechtigt zurückgewiesen
werden. Allerdings werden die vorliegenden Wirksamkeitsnachweise für psychodynami-
sche Therapie nach wie vor häufig ignoriert, kritisiert oder verzerrt dargestellt. Als illus-
tratives Beispiel für diesen unwissenschaftlichen Umgang mit der Evidenz für psychodyna-
mische Therapie kann eine aktuelle Auseinandersetzung in der Zeitschrift Nervenarzt die-
nen, die in diesem Artikel näher beleuchtet wird. Sie zeigt, dass es manchen Autoren nicht
um eine inhaltliche Auseinandersetzung geht, sondern um eine berufspolitisch motivierte
Abwertung eines konkurrierenden Therapieverfahrens und seiner wissenschaftlichen Ver-
treter.
Einleitung
Es gibt eine wachsende Evidenz aus randomisierten kontrollierten Studien, die die
Wirksamkeit psychodynamischer Therapie bei spezifischen psychischen Störungen
belegen (Abbass et al. 2006; Gerber et al. 2011; Leichsenring et al. im Druck). Dies
gilt sowohl für die psychodynamische Kurzzeittherapie (short-term psychodynamic
psychotherapy, STPP; Abbass et al. 2006; Gerber et al. 2011; Leichsenring et al. im
Druck) als auch für die psychodynamische Langzeittherapie (long-term psychody-
namic psychotherapy, LTPP; de Maat et al. 2007, 2009; Leichsenring u. Rabung 2008,
2011b). Inzwischen liegen auch verschiedene Meta-Analysen und systematische Re-
views zur Wirksamkeit psychodynamischer Therapie bei spezifischen psychischen
Störungen vor. Dies gilt für depressive Störungen (Abbass u. Driessen 2010; Cuijpers
et al. 2008; Driessen et al. 2010; Leichsenring 2001), Depression im Rahmen von Per-
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nur einseitig, sondern sogar teilweise schlicht falsch dargestellt. Nachdem die Auto-
ren in einem Brief an die Herausgeber des Nervenarzt auf die verzerrte Darstellung
hingewiesen worden sind (Leichsenring u. Rabung 2012a), gingen sie nicht etwa auf
die geäußerten Einwände ein, sondern reagierten ihrerseits mit einer neuerlichen
Wiederholung zahlreicher zuvor an der Evidenz für psychodynamische Therapie ge-
äußerter (und zwischenzeitlich ausgeräumter) Kritikpunkte, bevor sie dann selektiv
einzelne Studien aufführen, die nach ihrer Auslegung die mangelnde Wirksamkeit
der psychodynamischen Therapie bei depressiven Störungen belegen sollen
(Schramm u. Berger 2011). Auch eine von den Herausgebern des Nervenarzt bestellte
abschließende Stellungnahme („Conclusio“) geht in keiner Weise auf die verzerrte
Darstellung der Evidenz für psychodynamische Therapie durch Schramm und Ber-
ger (2011) ein, sondern versucht stattdessen, die wissenschaftliche Integrität der Au-
toren des kritischen Leserbriefes (Leichsenring u. Rabung 2012a) weiter in Zweifel
zu ziehen (Rief 2012).
Im Folgenden soll zunächst die problematische Darstellung der Studienlage zur psy-
chodynamischen Therapie der Depression in der Übersichtsarbeit von Schramm und
Berger (2011) zusammenfasst werden.
• Schramm und Berger schreiben (2011, S. 1420, Hervorhebung im Original): „Psy-
chodynamische Kurzzeittherapie zeigte sich in zwei Meta-Analysen . . . bei depres-
siven Erwachsenen wirksam in Relation zu inaktiven Kontrollgruppen.“
Die eine Meta-Analyse fand, dass psychodynamische Therapie einerseits Warte-
gruppen- und treatment-as-usual-Kontrollbedingungen signifikant überlegen ist
und andererseits ebenso wirksam ist wie andere aktive Formen der Psychotherapie
(Leichsenring et al. 2004). Der letzte wichtige Befund wird von Schramm und Ber-
ger leider nicht berichtet, wodurch die Wirksamkeit der psychodynamischen The-
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rapie fälschlich als ziemlich schwach hingestellt wird. – In einer aus gegebenem
Anlass vorgenommenen aktuellen Auswertung von Studien dieser Meta-Analyse
zeigte sich darüber hinaus, dass speziell auch keine Unterschiede in der Wirksam-
keit zwischen psychodynamischer Therapie und kognitiver Verhaltenstherapie
(CBT) bestehen (Leichsenring et al. 2011b). Ähnlich einseitig wiedergegeben wird
auch die zweite zitierte Meta-Analyse (Driessen et al. 2010). Obgleich zu Thera-
pieende ein signifikanter, wenn auch kleiner Vorteil (d = –0.30) zugunsten der
Wirksamkeit anderer Therapien bestand, lassen Schramm und Berger auch hier
wieder wichtige Ergebnisse unerwähnt, nämlich dass der signifikante Unterschied
nur bei psychodynamischer Gruppentherapie, nicht aber bei psychodynamischer
Einzeltherapie bestand, und bei den Follow-up-Untersuchungen überhaupt keine
signifikanten Unterschiede mehr zwischen psychodynamischer Therapie und an-
deren Therapieformen existierten (Driessen et al. 2010; Abbass u. Driessen 2010).
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Dies steht in Einklang mit Ergebnissen einer Meta-Analyse von Cuijpers et al.
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Psychotherapie. Dies stellt einen deutlichen Beleg für die Wirksamkeit von psy-
chodynamischer Therapie dar.
• Auch die sich anschließende Aussage von Schramm und Berger (2011, S. 1420)
zur psychodynamischen Therapie trifft nicht zu: „Zu längeren Katamnesezeiträu-
men . . . liegen bisher keine randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) vor.“
Tatsächlich schließen jedoch mehrere randomisiert-kontrollierte Studien ein- bis
zweijährige Follow-up-Untersuchungen ein (Shapiro et al. 1995; Barkham et al.
1996; Gallagher-Thompson et al. 1990).
Es mag verwundern, dass ein Artikel, der die Studienlage zur psychodynamischen
Psychotherapie so verzerrt darstellt, in dieser Form im Nervenarzt erscheinen konnte.
Andererseits hatte sich der Nervenarzt bereits in der Vergangenheit als Plattform für
einseitige Kritik an der psychodynamischen Therapie hervorgetan (Rief u. Hofmann
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2009). Und auch die Replik von Schramm und Berger (2012) sowie die ergänzende
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Stellungnahme von Rief (2012), die als Reaktion auf die oben aufgeführten Kritik-
punkte (Leichsenring u. Rabung 2012a) veröffentlicht wurden, lässt kein Interesse an
einer ernsthaften sachlich-wissenschaftlichen Auseinandersetzung über die Evidenz
für psychodynamische Therapie erkennen.
Stattdessen enthält auch die Replik von Schramm und Berger verschiedene Be-
hauptungen zur Wirksamkeit psychodynamischer Therapie bei Depression, die wis-
senschaftlich nicht haltbar sind.
• Schramm und Berger (2012, S. 2) stellen die Behauptung auf, dass aus den vorlie-
genden kontrollierten Studien für depressive Störungen „kein Wirkungsnachweis
für die psychodynamische Therapie abgeleitet werden“ könne. Diese Behauptung
steht jedoch im Widerspruch zum Ergebnis des Wissenschaftlichen Beirats Psy-
chotherapie, der die Wirksamkeit psychodynamischer Therapie bei Depression als
erwiesen festgestellt hat (www.wbpsychotherapie.de). Selektiv führen Schramm
und Berger (2012) dann einzelne Studien auf, die nach ihrer Lesart für die man-
gelnde Wirksamkeit der psychodynamischen Therapie bei depressiven Störungen
sprechen sollen:
• An der Studie von Shapiro et al. (1994, 1995) kritisieren Schramm und Berger
(2012), dass die Teststärke für einen Non-Inforiority-Vergleich nicht ausreichend
gewesen sei. Sie berichten, dass manche Skalen keine Unterschiede gezeigt hätten,
aber die einzige Depressionsskala einen deutlichen Vorteil der kognitiven Verhal-
tenstherapie gezeigt hätte. Dieser Trend habe sich in der Follow-up-Untersuchung
fortgesetzt. Sie erwähnen nicht, dass zwar im BDI ein Unterschied zugunsten der
kognitiven Verhaltenstherapie bestand, nicht jedoch in der Depressionsskala der
SCL-90. Shapiro et al. (1994) verglichen kognitive Verhaltenstherapie und psycho-
dynamische Therapie außerdem jeweils in Varianten mit acht versus 16 Sitzungen,
der Unterschied im BDI zugunsten der kognitiven Verhaltenstherapie wird jedoch
nur für die zusammengefassten Sitzungsbedingungen (8 + 16) berichtet. Da die
Acht-Sitzungsbedingung der psychodynamischen Therapie im BDI im Einjahres-
Follow-up sowohl der 16-Sitzungsbedingung der psychodynamischen Therapie
als auch der 16-Sitzungsbedingung der kognitiven Verhaltenstherapie unterlegen
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war (Shapiro et al. 1995), dürfte der berichtete Unterschied lediglich auf die rela-
tive Unterlegenheit der Acht-Sitzungsbedingung der psychodynamischen Thera-
pie zurückzuführen sein, nicht jedoch für die 16-Sitzungsbedingung der psycho-
dynamischen Therapie gelten. Auch dass sich der Trend zugunsten der kognitiven
Verhaltenstherapie, wie behauptet, im Einjahres-Follow-up fortgesetzt habe, trifft
so nicht zu: Zwar war die psychodynamische Therapie mit acht Sitzungen der kog-
nitiven Verhaltenstherapie mit acht Sitzungen in BDI und SCL-90 unterlegen, dies
traf jedoch nicht zu, wenn 16 Sitzungen kognitive Verhaltenstherapie beziehungs-
weise psychodynamische Therapie durchgeführt worden waren. Hier war der Un-
terschied nicht nur nicht signifikant, sondern die psychodynamische Therapie er-
reichte deskriptiv niedrigere Werte sowohl im BDI als auch in der Depressions-
skala der SCL-90. Letzteres Ergebnis ist besonders wichtig, da es das Argument
von Schramm und Berger widerlegt, wonach die Studie von Shapiro et al. (1994;
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1995) nicht als Wirkungsnachweis zähle, da sie keine ausreichende Teststärke für
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Methode, da hier die Anzahl der Studien und nicht die Anzahl der Patienten als
Untersuchungseinheit zugrunde gelegt wird. Weiterhin wurde 2011 ein Update
dieser Meta-Analyse durchgeführt, in dem ausschließlich gebräuchliche Zwi-
schengruppen-Effektgrößen berechnet worden sind (Leichsenring u. Rabung
2011b). Auch auf andere zwischenzeitlich geäußerte Kritikpunkte wurde ausführ-
lich eingegangen (Leichsenring u. Rabung 2011b). Dabei konnte gezeigt werden,
dass die üblicherweise verwendete Berechnungsmethode nicht zu wesentlich an-
deren Ergebnissen führte als die ursprünglich in JAMA (Leichsenring u. Rabung
2008) verwendete. Das Ergebnismuster blieb dasselbe: psychodynamische Lang-
zeittherapie war den Kontrollbedingungen, die im Durchschnitt aus kürzeren oder
weniger intensiven Interventionen bestanden, signifikant überlegen. Schramm
und Berger (2012) nehmen weder die Klarstellung in JAMA (Leichsenring u. Ra-
bung 2009a) noch das Update von 2011 (Leichsenring u. Rabung 2011b) zur
Kenntnis, in denen das zur Diskussion stehende Problem behandelt wurde.
• Schramm und Berger (2012, S. 2) kritisieren an den Meta-Analysen zur psycho-
dynamischen Langzeittherapie (Leichsenring u. Rabung 2008; 2011b) außerdem
einen „nicht nachvollziehbaren Ausschluss von Studien“, die für die psychodyna-
mische Langzeittherapie unvorteilhaft seien. Sie geben hier nicht genau an, auf
welche Studien sie sich beziehen. Das Argument unterstellt, Studien seien ausge-
schlossen worden, weil ihre Ergebnisse nicht vorteilhaft für die psychodynamische
Langzeittherapie gewesen seien. Das ist eine schwerwiegende Unterstellung. Sie
erweist sich jedoch als unhaltbar: In beiden Meta-Analysen wurden a priori klare
Ein- und Ausschlusskriterien definiert (Leichsenring u. Rabung 2008; 2011b).
Wenn Studien ausgeschlossen worden sind, so deshalb, weil sie entweder die Ein-
schlusskriterien nicht erfüllt oder aber Ausschlusskriterien erfüllt haben. In die-
sem Zusammenhang wird von Vertretern anderer Therapieschulen immer wieder
die Studie von Giesen-Bloo et al. (2006) angeführt (z. B. Beck u. Bhar 2009; Roepke
u. Renneberg 2009). Diese Studie erfüllt aber das wesentliche Einschlusskriterium
nicht, dass alle Therapien abgeschlossen sein müssen (Leichsenring u. Rabung
2011b, S. 16). Der Grund für dieses Einschlusskriterium liegt darin, dass Erhebun-
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gen aus laufenden Therapien keine validen Schlüsse auf das Therapieergebnis bei
Therapieende erlauben. Das ist etwa so, als würde man bei einem 400-Meter-Läu-
fer die Zeit nach 100 Metern messen und daraus auf dessen Zeit in einem 100-
Meter-Lauf schließen. Außerdem hat das genannte Kriterium nicht nur zum Aus-
schluss der Studie von Giesen-Bloo et al. (2006) geführt, sondern auch zum Aus-
schluss anderer Studien, deren Einbeziehung günstig für die psychodynamische
Langzeittherapie gewesen wäre (z. B. Brockmann et al. 2006). Unabhängig von die-
sen Überlegungen kann allerdings gezeigt werden, dass sich das Ergebnismuster
der Meta-Analysen zur psychodynamischen Langzeittherapie auch bei Einschluss
der Studie von Giesen-Bloo (2006) nicht ändert. Auch dann ist psychodynamische
Langzeittherapie signifikant überlegen gegenüber einer Gruppe von im Mittel
kürzeren oder weniger intensiven Interventionen (Leichsenring et al. in Vorberei-
tung).
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Vermeidung eines Publication-Bias. Genau das ist auch in den kritisierten Meta-
Analysen zur psychodynamischen Therapie erfolgt (Leichsenring et al. 2004;
Leichsenring u. Rabung 2008; 2011b). Dass manche Studien bis heute noch nicht
veröffentlicht worden sind, ist nun allerdings nicht den Autoren einer Meta-Ana-
lyse anzulasten. Es steht allen Kritikern frei, sich ebenfalls an die betreffenden Au-
toren zu wenden.
• Der nächste von Schramm und Berger (2012, S. 2) vorgebrachte Kritikpunkt be-
sagt, in die Meta-Analysen zur psychodynamischen Langzeittherapie seien „wahl-
los alle Arten von Diagnosen einbezogen“ worden. Wie immer in der Forschung
ist es jedoch die jeweilige Fragestellung, die bestimmt, welche Patientengruppe
oder welche Diagnosen in eine Meta-Analyse einbezogen werden. Hierbei können
engere oder weitere Fragestellungen verfolgt werden. Zumeist werden engere Fra-
gestellungen verfolgt, die sich auf spezifische Diagnosen, wie zum Beispiel Depres-
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Ausschlusskriterien nicht erfüllen. Letztlich kann die Meta-Analyse von Smit et al.
jedoch gar nicht zu Ergebnissen führen, die früheren Meta-Analysen zur psychody-
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Nach den oben angestellten Überlegungen lässt sich zusammenfassend folgendes Fa-
zit ziehen: Die von Schramm und Berger (2012) angeführten Kritikpunkte wirken
eher wie ein Sammelsurium als eine von inhaltlichen Fragestellungen geleitete me-
thodische Kritik. Sie schließen mit dem Fazit, dass „unzureichend qualitätsüberprüf-
te Metaanalysen“ zu einer „tendenziösen Vernebelung der Datenlage“ beitragen wür-
den (2012, S. 3). Nach den oben gemachten Ausführungen scheint dies aber insbe-
sondere für die von Schramm und Berger zusammengestellte Kritik zu gelten.
Offenbar haben die Herausgeber des Nervenarzt dann auch noch Rief (2012) zu
einer Stellungnahme eingeladen. Da der Beitrag von Schramm und Berger (2011)
und die darin kritisierten falschen oder verzerrten Darstellungen zur psychodyna-
mischen Therapie (Leichsenring u. Rabung 2012a) zur Diskussion standen, bleibt
jedoch unklar, warum gerade Rief hierzu eine Stellungnahme abgeben sollte. Und
tatsächlich tut er das auch nicht. Stattdessen greift Rief (2012) in seinem Beitrag im
Wesentlichen nochmals die bereits sattsam bekannten und gebetsmühlenartig wie-
derholten Kritikpunkte an den Meta-Analysen zur psychodynamischen Langzeitthe-
rapie (Leichsenring u. Rabung 2008; 2011b) auf, auf die, wie oben beschrieben, an
anderer Stelle bereits ausreichend eingegangen worden ist. Rief lässt es sich allerdings
nicht nehmen, auch einige neue Kritikpunkte hinzufügen, die im Folgenden näher
betrachtet werden soll.
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• Beispielsweise unterstellt Rief (2012, S. 4): „So verfolgen Leichsenring und Rabung
bereits vom Grundsatz her eine Global-Absolution ihres favorisierten Verfahrens
(‚für alle komplexen psychischen Störungen’) . . .“ Leichsenring und Rabung ha-
ben jedoch an keiner Stelle behauptet, dass ihre Aussagen für „alle komplexen psy-
chischen Störungen“ gelten würden. Dies würde im Übrigen induktive Schlüsse
erfordern, die sich wissenschaftstheoretisch nicht würden rechtfertigen lassen. Da-
von abgesehen unterstellt Rief (2012, S. 4) mit der Formulierung „ihres favorisier-
ten Verfahrens“ (ungeprüft) einen Interessenskonflikt, der so schlicht nicht den
Tatsachen entspricht: Da Leichsenring zwar psychodynamisch ausgerichtet, Ra-
bung jedoch verhaltenstherapeutisch orientiert ist, sind die Interessen in Bezug
auf konkurrierende therapeutische Orientierungen auf Seiten der Autoren der kri-
tisierten Meta-Analysen bestmöglich ausgeglichen.
• An anderer Stelle behauptet Rief (2012, S. 3): „Leichsenring und Rabung finden
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rane-Analyse, die fast identische Studien einschloss wie Leichsenring und Ra-
bung, kam unter Verwendung des korrekten ‚random effect models‘ zu deutlich
schwächeren Ergebnissen . . .“ Rief bezieht sich hier auf eine Meta-Analyse von
2004 (Leichsenring et al. 2004) sowie auf die Meta-Analyse von Abbass et al.
(2006). Rief will offenbar den Eindruck erwecken, dass die 2004 ermittelten Ef-
fektgrößen erhöht worden seien. Einen solchen Vorwurf hatte er bereits zusam-
men mit Hofmann in Bezug auf die Meta-Analyse zur psychodynamischen
Langzeittherapie (Leichsenring u. Rabung 2008) erhoben (Rief u. Hofmann
2009). Bereits damals wurde gezeigt, dass diese Vorwürfe nicht haltbar sind
(Leichsenring u. Rabung 2009b). Tatsächlich sind die Effektgrößen, die 2004
für psychodynamische Kurzzeittherapie berichtet worden sind (Leichsenring et
al. 2004, S. 1212), aber nicht „dramatisch“ hoch (Prä-Post-Effektstärken d =
0.80–1.39). Sie liegen in vergleichbarer Höhe wie diejenigen, die in derselben
Meta-Analyse für die kognitive Verhaltenstherapie ermittelt worden sind (Prä-
Post-Effektstärken d = 0.92–1.38; Leichsenring et al. 2004, S. 1212), ebenfalls
unter Verwendung des „korrekten random effect models“. Ein wichtiger Unter-
schied zwischen der Meta-Analyse von 2004 und der Meta-Analyse von Abbass
et al. (2007) besteht jedoch in der Tatsache, dass die Meta-Analyse von Abbass
et al. (2007) in Bezug auf die Behandlungsintegrität deutlich schwächere Ein-
schlusskriterien als die Meta-Analyse von Leichsenring et al. (2004) verwendete.
So verlangten die Einschlusskriterien von Leichsenring et al. unter anderem,
dass Manuale oder manualähnliche Leitlinien verwendet wurden und dass die
Therapeuten bezüglich der angewendeten psychodynamischen Interventions-
techniken spezifisch trainiert und/oder erfahren waren (Leichsenring et al.
2004, S. 1209). Dieses Kriterium forderte die Meta-Analyse von Abbass et al.
(2007) nicht. Der Einschluss schwächerer Studien führt in der Konsequenz
zwangsläufig zu anderen Ergebnissen. Rief führt diese Diskrepanz aber an, um
damit einen „allegiance effect“ und „conflict of interest“ (Rief 2012, S. 3) zu
unterstellen. Mit guter wissenschaftlicher Praxis ist dieses Vorgehen von Rief
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Was folgt aus dem Ganzen? Es gab eine Zeit, da schien der Streit zwischen den
Therapieschulen überwunden. Spätestens mit der Meta-Analyse von Grawe et al.
(1994) ist er jedoch neu entbrannt. Diese stellte die Verhaltenstherapie als die wirk-
samste Therapie überhaupt dar. Allerdings erwiesen sich diese Meta-Analyse als
fehlerhaft und ihre Ergebnisse als unhaltbar (z. B. Leichsenring 1996). Zurzeit ist
der Schulen- beziehungsweise Verfahrensstreit wieder in vollem Gang. Dies zeigt
die in diesem Artikel dargestellte Kontroverse um die Wirksamkeit psychodynami-
scher Therapie. Es soll an dieser Stelle betont werden, dass nichts gegen eine harte
wissenschaftliche Auseinandersetzung spricht – solange sie sich mit wissenschaftli-
chen Mitteln um Erkenntnis bemüht. Die Beispiele von Schramm, Berger und Rief
– es ließen sich einige andere hinzufügen – zeigen jedoch, dass es manchen Autoren
hierum schon lange nicht mehr zu gehen scheint. Wenn sie in der Sache nichts
ausrichten können, versuchen sie, den Ruf missliebiger Autoren zu schädigen ge-
treu dem Motto „audacter calumniare, semper aliquid haeret“3 (Plutarch n. Francis
Bacon). Mit guter wissenschaftlicher Praxis hat dies nichts mehr zu tun, geschweige
denn mit dem Respekt vor anderen Wissenschaftlern. Ein besonders extremes Bei-
spiel für ein solches Ruf schädigendes Verhalten findet sich bei Coyne (2012). Wie
bereits angemerkt, finden Angriffe auf die Forschung zur psychodynamischen The-
rapie nicht nur national, sondern auch international statt (z. B. Bhar u. Beck 2009;
Bhar et al. 2010). In einem Leserbrief wiederholt Coyne (2012) die üblichen Kri-
Schluss
Es lässt sich nicht leugnen, dass im Rahmen der psychodynamischen und insbeson-
dere der analytischen Therapie die Ergebnis-Forschung lange Zeit vernachlässigt
worden ist. In den letzten Jahren hat diese Forschung jedoch deutlich aufgeholt. –
Dabei soll nicht übersehen werden, dass nach wie vor gute Studien bei spezifischen
psychischen Störungen fehlen, zum Beispiel zur psychodynamischen Therapie der
posttraumatischen Belastungsstörung und natürlich auch zur psychodynamischen
Langzeittherapie. Wenn jedoch Studien und Meta-Analysen zur psychodynami-
schen Therapie vorgelegt werden, werden Sie von Vertretern anderer Therapierich-
tungen besonders kritisch betrachtet und oft heftig kritisiert. Offenbar werden da-
bei zweierlei Maße bei der Beurteilung der Qualität von psychodynamischer The-
rapie angelegt. Hier werden häufig methodische Forderungen erhoben, die von
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