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Das Projekt untersucht die Einstellungen der beteiligten Wirkkräfte an Inklusion in Schule
und deren Veränderung. Einstellung wird als Kombination von Uberzeugung und Bewertung
definiert. Die Wirkkräfte, auch Akteurgruppen genannt, sind die Lehrkräfte incl. Studierende,
Kinder und Eltern. Die Lehrkräfte werden als zentrale Akteurgruppe im schulischen
Inklusionsprozess beschrieben. Durch die UN-BRK 2007 und ihre Ratifizierung in
Deutschland in 2016 wurde die Inklusion zu einem Rechtsanspruch für behinderte Menschen.
Diesem Anspruch muss das Bildungssystem didaktisch, personell und logistisch nachkommen
um den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.
Frau Ohnesorge stellt die Ergebnisse der ersten qualitativen Teilstudie des Projektes zu den
Einstellungen der Akteurgruppe Kinder vor. Die Untersuchung erfolgte im Rahmen einer
Längsschnittstudie, d.h. sie erfolgte mehrfach, teilweise über Jahre, anhand von Fragebögen
und Leitfadeninterviews. Die Einstellungen der Kinder durch Schulform, Vorerfahrungen und
pers. Erfahrungen geprägt. Körperliche Merkmale und Aussehen machen einen Grossteil der
Differenzerfahrungen bei Kindern aus. Lernunterschiede werden breit wahrgenommen.
Insgesamt unterliegen Kinder eher einer Defizit- und Hilfebedarfsperspektive. Es besteht
überwiegend eine neutrale bis positive Bewertung der Heterogenität in der Klasse mit
verschiedenen Argumenten gegen und für gemeinsamen Unterricht.