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Reflektionen zum Artikel in Interviewform „Es fehlt an Bildung fürs Leben“, Schaumburger

Zeitung, 04.07.2020 von Charlotte Morgenthal

Es wird der Göttinger Bildungsforscher Gerald Hüther, Jahrgang 1951, zu Chancen und
Risiken des digitalen Lernens, dem aktuell bestehenden Bildungssysthem und seinen
prognostischen oder gewünschten Entwicklungen befragt.

Für Hüther besteht der grundlegende Bedarf in einem Bildungssysthem, welches


selbstbestimmte Lernformen vermittelt und ermöglicht. Digitale Hilfsmittel können seiner
Meinung nach Selbstbestimmung fördern, optimieren und feststehende Ausbildungsteile des
Lehrplanes leichter und schneller vermitteln als der klassische Frontalunterricht. Ihre Nutzung
schafft dadurch mehr Zeiträume für die Vermittlung von sozialen Kompetenzen
(Verantwortung, Frust aushalten, Teamfähigkeit etc.) oder praktischen Fähigkeiten.

Für Hüther ist ausschließlich ein auf selbstbestimmte Lernformen gestütztes Bildungssysthem
in der Lage die Freude der Schüler am Lernen und ihre Neugier aufrecht zu erhalten.

Resumee:
Die Diskussion um eine notwendige Reformation des öffentlichen deutschen
Bildungssysthems mit der grundsätzlichen Intention den bestehenden Frontalunterricht mit
Ausbildungscharakter in selbstbestimmte Schul- und Lernformen umzuwandeln, wird schon
einige Jahrzehnte geführt. Die bislang durchgeführten Veränderungen im Bereich der
Wissensvermittlung (Sprachlabore, neue Medien, Inklusion etc.) haben an den veralteten
Strukturen (Zitat Hüther: …unser Schulsysthem…, stammt aus dem letzten Jahrhundert)
nichts verändert. Während diese kleinschrittige Entwicklung sich wahrscheinlich fortsetzen
wird, wächst der Markt der privaten Schulen mit alternativen Lernkonzepten stetig an, kann
aber von weiten Teilen der Gesellschaft nicht in Anspruch genommen werden.

Hi, 09.07.2020

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