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EINE ZEITSCHRIFT DER KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEIV DER LETZTEN TAGE

90. JAHRGANG • APRIL 1964

D 21 862 E
OFFIZIELLES ORGAN DER KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE
FÜR DIE DEUTSCHSPRACHIGEN MISSIONEN

90. JAHRGANG NUMMER 4 APRIL 1964

I N. M A L T
Es gibt zwei Straßen, D. O. McKay 145 Abendmahlsspruch, -Vorspiel und -nachspiel 170
Falsche Gerüchte . 145 Die richtige Fragestellung 171
Neue Denkmäler 147
Er ist auferstanden, E. T. Benson 150 Die Primarvereinigung
Das Gesetz der Keuschheit, W. E. Barrett 151
Erzähle mir vom Heiligen Geist, Gh. R. Hobbs 173
Fünf Tugenden, Kung-futse 153
Der Standard 174
Demut, Sp. W. Kimball 154
Weinstock und Reben, H. Plath
Kinder des Herrn, W. J. Gritchlow jr 175
157
Theater spielen 176
Der sterbende Löwe 158
Die PV-Familienstunde 176
Buße mit sechs R, W. J. Critchlow jr 159
Selbstverbesserung durch Selbstkritik 160
Die Familienstunde: Eng ist das Tor (Teil I) 161 Die Fortbildungs Vereinigung
Versprich dir selbst 162 Eigenschaften eines Leiters, N. A. Maxwell 177
Bewährung im Beruf, R. L. Evans 178
Sittenwidrig sittliche Menschen, Fr. Görts 179
Das Priestertum Wie ein Heiliger der Letzten Tage, G. G. Gook
ist . . . 180
Sieben goldene Stufen zum Erfolg, D. G. Thomas .... 163
Ein Glaubensbekenntnis, das jedermann unterschreiben Genealogische Abteilung
kann 164
Genealogische Forschung aus religiösen Gründen, H. Plath 181
Religiöse Überlieferungen der Schwarzfuß-Indianer,
Die Frauenhilfsvereinigung G. F. Steele 182

Der Genealogische Fragen beantwortet 183


aufrichtige Geist des Ratgebens, C. W. Despain . . . 165
Der gute Tip Eine Prophezeiung Nephi Andersons 184
166
Aus der Arbeit der FHV 167
Eine Stimme aus Honolulu, M. Heckmann 168
^
Unsere Sonntagschule

Pünktlichkeit, L. R. Giles 169 Aus Kirche und Welt 185


Mariechens Lamm, Y. Gh. Hiss 170 Die Missionen und Pfähle berichten 186

Herausgeber: Schriftleitung:

Dr. h. c. Ezra Taft Benson, Präsident der Europäischen Mission, Dr. Günter Zühlsdorf, Frankfurt am Main, Hansa Allee 10,
Frankfurt am Main, Bettinastraße 55 Telefon 55 11 78

Verlag: '
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Mitarbeiter:
Elfi Zühlsdorf (Frauenhilfsvereinigung)
„DER STERN", Frankfurt am Main, Mainzer Landstraße 151 Hellmut Plath (Genealogische Abteilung) ,

Rixta Werbe (Primarvereinigung)


Die Bezugsbedingungen befinden sich auf Seite 192

Druck: Atharva-Presse, Frankfurt am Main Titelbild: Eiger • Wolfg. Fikentsdier Verlag, Garmisch-Grainau
FALSCHE
GERÜCHTE

Oftmals hört man falsche Gerüchte,


die über eineri unserer Mitnien-
schen und zuweilen über unsere Vor-
gesetzten verbreitet werden. Mitun-
ter dürfte es sehr schwer sein, her-
auszufinden, ob und wieweit sie auf
Wahrheit beruhen.
Es ist sehr gefährlich, solche Dinge
ohne weiteres als Wahrheit hinzu-
nehmen, zumal man dadurch von
seinen Mitmenschen ein ganz fal-
sches Bild über Charakter und Tu-
gend bekommen kann. Bevor man
solchen Dingen irgendwelchen Glau-
ben schenken kann, muß man sie
gründlich nachgeprüft, muß man
beide Teile gehört haben.
Ein schottischer Prediger erzählt fol-
gendes von seiner Mutter: Eines
Tages kamzu ihr eine Nachbarin
und unrühmliche
schilderte ihr eine

Es gibt zwei Straßen Handlung, die sich eine Frau im Ort


hätte zuschulden kominen lassen. Die
Mutter hörte zu, bis die Geschichte
Von Präsident David O. McKay zu Ende war, dann sagte sie: „Das
ist ja schrecklich! Da will ich gleich
meinen Hut aufsetzen; dann gehen
wir beide zu der armen Frau, um ihr
zu helfen, daß sie ihr Vergehen ein-
Die Menschen können das Rechte oder das Falsche wählen; sie können sieht und Buße tut." Da wurde die
in der Finsternis oder im Licht wandeln. Der Herr hat den Menschen Erzählerin verlegen, sie stammelte

in den verschiedenen Dispensationen der Welt das Licht des Evange- eine Entschuldigung, und endlich, da
die Mutter durchaus auf dem Gang
liums gesandt, in dessen Schein sie wandeln können, ohne zu stol-
bestand, sagte sie, daß sie die Sache
pern. In diesem Licht können die Menschen das Glück und den Frieden nur so von ungefähr gehört habe und
finden, den Gott ihnen als ein liehevoller Vater wünscht; aber er daß vielleicht doch nichts daran sei.
Dann ging sie schleunigst zum Haus
nimmt ihnen nicht den freien Willen. hinaus.
Der Prophet Lehi sprach zu seinem Sohn Jakob: „Daher gestattete Wenn jemand etwas Nachteiliges
Gott der Herr dem Menschen, nach eigenem Ermessen zu handeln. über seinen Nächsten sagt, so tut
man gut, sich diese Sache vom Er-
Er könnte aber nicht so handeln, wenn er nicht von dem einen oder zähler schriftlich geben zu lassen.
dem andern angezogen würde." (2. Nephi 2:16.) Das ist in der Regel hinreichend, um
Im siebenundzwanzigsten Vers sagt er: „Daher ist der Mensch nach erkennen zu können, daß nicht alles
wahr ist, was Nachteiliges gesagt
dem Fleische frei; und alle Dinge, die ihm dienlich sind, sind ihm wurde. Die meisten Verleumder hüten
gegeben. Und es ist ihm anheimgestellt, Freiheit und ewiges Leben sich, ihre Verleumdungen aufzu-
Menschen, oder auch schreiben. Sie verlangen rundweg
zu wählen, durch die große Vermittlung für alle
nur, daß man glaubt, was sie aus-
Gefangenschaft und Tod nach der Macht und Gefangenschaft des streuen.
Teufels, denn er trachtet danach, alle Menschen so elend zu machen, Einer der Aussprüche Lavaters lautet:
wie er ist." „Sprich nie etwas Böses über einen
Menschen, wenn du es nicht gewiß
Gott wacht über das Schicksal der Nationen. Shakespeare schrieb in
weißt; und wenn du es gewiß weißt,
einem seiner Dramen: so frage dich: warum erzähle ich es?"
Zu einem erfahrenen älteren Manne
„Daß eine Gottheit unsere Zwecke formt, kam eines Tages eine Frau, um sich
wie wir sie auch entwerfen —" (Hamlet, V) zu entschuldigen wegen eines bösen
Geredes, das sie im Dorf über ihn
Wir können unsere Zwecke entwerfen — wir können unseren Weg verbreitet hatte. Der Mann war dem
nachgegangen und hatte gefunden,
wählen; aber Gott wird unsere Taten und die Taten der Nationen
wer die Urheberin war. Nun stand
beiseite setzen, um seine göttlichen Absichten zu vollenden. sie heulend vor ihm und bat um Ver-

145
Mir scheint es, als oh Gott im Schatten der Ewigkeit steht und die zeihung. Er betrachtete sie stillschwei-
unausweichUchen Folgen der Torheiten und Übertretungen und Sünden gend. Dann sagte er freundlich: „Ich
will dir wohl gern verzeihen und dir
seiner eigensinnigen Kinder bedauert. Er kommt mir vor, wie ein
glauben, daß du es nicht böse ge-
Vater der zu seinem Sohne sagt: meint hast. Aber um eins möchte ich
„Es gibt zwei Straßen, mein Sohn. Eine führt nach rechts, eine nach dich bitten. Nimm hier das Huhn,
rupfe es und streue die Federn dort
links. Wenn du die rechte einschlägst, wird sie dich zum Erfolg und am Tor des Gartens in die Luft." Er-
Glück führen. Wenn du die linke einschlägst, wird sie Elend, Unglück staunt gehorchte die Frau. Als sie
und vielleicht den Tod über dich bringen, aber wähle du, welcher du fertig war und wieder ins Zimmer
trat, sagte der alte Mann: „Und nun
folgen willst. Du mußt dich entscheiden, ich werde dir keine auf- komme heute abend um 6 Uhr wieder
zwingen." hierher." Als sie wiederkam, führte
Der junge Mann steht vor den beiden Straßen und sieht die Ver- er sie an den Eingang des Gartens:
„Und nun versuche, die Federn zu-
lockungen und den Reiz der Straße zur Linken. Er glaubt, dies sei
sammenzulesen, die du ausgestreut
eine Abkürzung zu seinem Glück und beschließt, ihr zu folgen. Der hast!" Beschämt bekannte die Frau
Vater weiß, was ihm zustoßen wird. Er weiß, daß nicht weit von nach kurzer Zeit, daß das unmöglich
sei. „Siehst du, so ist es mit jedem
diesem blumenbewachsenen Weg ein Schlammloch ist, in das sein
bösen Gerede, das wir ausstreuen;
Sohn unweigerlich stürzen wird; er weiß, daß ein Sumpf auf seinen heimholen, d. h. ungeschehen machen,
Sohn wartet, wenn er sich aus dem Schlammloch her aus gekämpft hat. können wir es nicht wieder."
Der Vater Die wenigsten, die ihre Mitmenschen
sieht andere, die diese Straße gewählt haben, in dem Sumpf
verleumden, bedenken, daß sie die-
kämpfen, um
auf trockenes Land zu kommen. Der Vater sah dies sen Fehler nie wieder gut machen
schon lange bevor sein Sohn in diese Lage geriet, und er konnte es können. Solche sollten sich ernsthaft
die Frage vorlegen: „Kann ich Ver-
deswegen voraussagen. Der Vater liebt den Jungen trotz seiner
gebung empfangen, wenn ich nicht
schlechten Wahl genau wie vorher und wird ihn weiterhin warnen imstande bin, das begangene Unrecht
und ihn bitten, auf den rechten Weg zurückzukehren. wieder gut zu machen?" Diese Frage,
Gott hat der Welt auch in vergangenen Zeiten durch seine Propheten und dierichtige Antwort dafür, dürfte
die berufsmäßigen Verleumder ein
gezeigt, daß viele von seinen Kindern, sowohl einzelne wie auch
wenig in ihrer Wühlarbeit zurück-
ganze Völker, einen Weg wählen würden, der zum Unglück oder zum halten.

Tod führt; er hat es vorausgesagt, aber die Verantwortung liegt auf Nun kommt es vor, daß an dem üblen
Gerede zuweilen etwas Wahres ist,
denen, die weder auf Gott noch auf seine Botschaft geachtet haben. Doch
und grade dieses ermutigt die Übel-
liebt Gott in seiner unendlichen Weisheit diese Übertreter weiterhin. redner. Sie führen ins Feld: Die
Sie und
ich haben die größte Segnung, die ein Mensch heute auf der Wahrheit wird man doch sagen dür-
fen! Wem aber nützt solches Gerede?
Erde erhalten kann: wir sind Mitglieder der Kirche Jesu Christi der
Nützt es dem etwas, der Übel getan
Heiligen der Letzten Tage; wir haben ein Zeugnis, daß Gott lebt und hat? Oder dem, der es erzählt? Oder
daß er seine Kinder liebt. dem, der es hört? Wenn es aber nie-
Nur wenige Tausend von uns haben mand etwas nützt, wenn es nicht auf-
das Vorrecht, als Vollzeitmissio-
bauend, sondern nur niederreißend
nare dieses Zeugnis abzulegen, aber die ganze Kirche hat die Möglich- wirkt, warum erzählen wir solche
keit im Gehorsam zu dem Evangelium Jesu Christi zu leben und zu Dinge? Die Wahrheit wird siegreich
hervorgehen und wird die Übelredner
zeigen, daß sie ihren freien Willen dazu benutzten, auf dem rechten
verdammen.
Weg zu gehen, der zum ewigen Leben führt.
Wir haben die Verantwortung und die Möglichkeit, der ganzen Welt „Wir besitzen nicht das Recht, einen
Gesunkenen zu verdammen, denn
ein Beispiel zu sein und uns so zu verhalten, daß die Kirche ein Wahr-
wir wissen nicht, wie tief er leidet.
zeichen für die Völker wird, ein Wahrzeichen, das die Völker führt, Vielleicht lebt trotz allem in seinem

wenn sie versuchen, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren. Innersten ein Funke, der einmal zur
Flamme wird, die ihn nach oben führt,
während wir in der Dämmerung der
Anständigkeit noch weiter tappen.
Gott allein ist Richter."
(O. V. Leixner)

„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte Als Heilige der Letzten Tage laßt
ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdamm- uns bedenken, daß die Welt von Tag
zu Tag schlechter wird und daß da-
nis abführt; und ihrer sind viele, die darauf rum auch die Verleumdungen, das
Übelreden, überhand nehmen werden.
wandeln.
Laßt uns nicht zugeben, daß solche
Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, Dinge in unseren Heimen, in unserer
Familie geschehen, wo unschuldige
der zum Leben führt; und wenige sind ihrer, die
Kinder leicht angesteckt werden kön-
ihn finden." (Matth. 7:13, 14.) nen, denn diese heimtückische Krank-
heit greift um sich. Sie ist ansteckend,
und wenn einer einmal davon befal-
len ist, ist er beinahe unheilbar.

146
.•sr»=Sft»5r

(1)

NEUE
DENKMÄLER
Im Herbst vergangenen Jahres besuchte eine Gruppe von Generalautoritäten und
Kirchenführern einige Orte, die für unsere Kirche von geschichtUcher Bedeutung
sind: die Statue von General Alexander Doniphan (ein Freund Joseph Smiths)
auf dem Stadtplatz von Richmond, Missouri; das Grab von David Whitmer in
Richmond, einem der drei Zeugen des Buches Mormon; das Denkmal der drei
Zeugen und das Grabmal Oliver Cowderys in Richmond; den Tempelplatz in Far
West; die Ruinen von Adam-Ondi-Aman.
Im Troost-Park in Kansas City wurde zum Andenken an die Schule von Zion, der
ersten Schule, die in Kansas City und Umgebung eingerichtet wurde, ein Denkmal
eingeweiht; die Schule von Zion wurde 1831 von unserer Kirche gegründet.
Achthundert Menschen wohnten der Einweihung des Liberty-Gefängnis-Museums
und des Informationsbüros unserer Kirche in Liberty, Missouri, bei. Im Liberty-
Gefängnis wurde im Jahre 1.83g ^^^ Prophet Joseph Smith mit einigen seiner
Freunde über vier Monate unrechtmäßig gefangengehalten.
An allen diesen Orten wurden Tonbandreportagen aufgenommen, die in zukünf-
tigen Programmen der WRUL, des kircheneigenen Kurzwellensenders in New
York, Verwendung finden. Der Leiter dieser Reise zu historischen Plätzen war
Präsident Joseph Fielding Smith vom Rate der Zwölf; ihn begleiteten Ältester
Howard W. Hunter vom Rate der Zwölf und die Ältesten Alvin R. Dyer und
Thorpe B. Isaacson, beides Assistenten des Rates der Zwölf.

147
(1) Liberty-Gefängnis-Museum und In-
formationsbüro in Liberty
(4)

(2) Präsident Joseph Fielding Smith tritt

durch den Hintereingang in das wieder-


hergestellte Liberty-Gefängnis

(3) Kirchenführer beratschlagen auf dem


Boden des wiedererrichteten Liberty-Ge-
fängnisses; unter ihnen liegt der Kerker,
in dem der Prophet Joseph Smith und
seine Freunde gefangengehalten wurden

(4) Besucher im Liberty-Gefängnis-


Museum

(5) Denkmal für die Schule von Zion,


eingeweiht im Troost-Park in Kansas
City

(6) Ältester Howard W. Hunter vom


Rate der Zwölf und Präsident Wayne C.
Player (Präsident der Central-Staaten-
Mission) beim Denkmal der Drei Zeugen

(7) Am Grabmal von David Whitmer.


(Von links nach rechts: Ältester Isaac-
son, Ältester Dyer, Präsident Smith und
Ältester Hunter)

148
(5)

Wenn züfr aber versuchen, unsere


Sünden zuzudecken oder unserem
Stolz und eitlen Ehrgeiz zu frönen
oder auch nur im geringsten un-
gerechten Zwang oder Herrschaft
über die Seelen der Menschen-
kinder auszuüben, siehe, dann
entziehen sich die Himmel, der
Geist des Herrn ist betrübt, und
wenn er gewichen ist — Amen
zum Priestertum oder zur Voll-
macht eines solchen Mannes.

Keine Macht und kein Einfluß


kann oder soll kraft des Priester-
tums anders ausgeübt werden als
nur durch Überredung, Langmut,
Güte, Demut und unverstellte
Liebe; durch Güte und reine Er-
kenntnis, die die Seele stark ent-
wickeln, ohne Heuchelei und Arg-
list; zuweilen mit Schärfe zu-
rechtweisend, wenn vom Heiligen
Geist getrieben, nachher aber dem
Zurechtgewiesenen eine um so
größere Liebe erzeigend, damit er
dich nicht als seinen Feind be-
trachte,sondern wisse, daß deine
Treue stärker ist als die Bande
des Todes.

(Lehre und Bündnisse 121:37,


41—44.)

149
f"

EZRA TAFT BENSON

£r isi auferstanden

Jesus ist der Christ, der Heiland und Erlöser dieser ihn fesseln, zur Mittelmäßigkeit verurteilen und zu
Welt, der wirkliche Sohn Gottes. einem Gefangenen seiner eigenen falschen Auffassun-
Er ist das Kindlein, in Bethlehem geboren. Er lebte gen -machen.
und wirkte unter den Menschen. Er wurde auf Gol- Jetzt war auch die Lehre klar geworden: „Ihr habt
gatha gekreuzigt, von seinen Freunden verlassen. gehört, daß gesagt ist: ,Du sollst deinen Nächsten lie-
Selbst seine Lieblingsjünger verstanden seine Mission ben und deinen Feind hassen.' Ich aber sage euch:
nicht, und sie zweifelten an ihm; einer seiner Ver- Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl
trautesten verleugnete ihn sogar. denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidi-
Der heidnische Gouverneur kämpfte mit seinem Ge- gen und verfolgen." (Matth. 5:43—44.)
wissen, aber nachdem er mit Jesus Verurteilung ein- Ja, der Herr Jesus Christus machte die Menschen durch
verstanden war, ließ er fiber dem Kreuz eine Tafel an- das wahre Evangelium der Liebe frei von dieser Welt.
bringen, die den Verurteilten als „Jesus von Nazareth, Er zeigte, daß der Mensch durch Liebe zu Gott, durch
den König der Juden" bezeichnete. (Joh. 19:19.) Freundlichkeit und Fürsorge für seinen Nächsten seine
Jesus bat am Kreuz um Vergebung für seine Henker höchste Vollendung erreichen kann. Er lebte schlicht
und gab freiwillig sein Leben auf. Er wurde in eine und einfach die Lehre, seinen Mitmenschen Gutes zu
Grabeshöhle gelegt. Ein riesengroßer Stein wurde vor tun, seien es Freunde oder Feinde. Seine Handlungs-
die Öffnung gewälzt. weise, Böses mit Gutem zu vergelten, ist auch heute
Am dritten Tage war ein großes Erdbeben. Der Stein noch sein dringendster Ruf an alle Menschen. Zu glei-
wurde von der Öffnung des Grabes gewälzt. Einige cher Zeit ist dies aber auch die größte Waffe der
der Trauen unter seinen Anhängern kamen zum Grabe Menschen.
mit Spezereien „und gingen hinein und fanden den Kein anderer Einfluß hat so tiefe Spuren im Antlitz
Leib des Herrn nicht" . Da erschienen ihnen zwei Engel der Erde hinterlassen als das Leben Jesu Christi. Wir
und sprachen die einfachen Worte: „Was suchet ihr können den Sinn des Lebens nicht erkennen ohne seine
den Lebendigen bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist Lehren. Ohne ihn würden wir in einem Sumpf von
auferstanden." (Lukas 24:3, 5—6.) Glaubensansichten untergehen, die uns, aus Furcht und
Die bedeutendsten Ereignisse der Geschichte erkennt Dunkelheit geboren, in eine Welt der Sinnlichkeit und
man an ihrem Einfluß auf die Nachwelt. Daran ge- des Materialismus führten.
messen kann kein Ereignis für den einzelnen wie für Wenn wir auch noch so weit vom Ziel entfernt sind,
die Nationen wichtiger sein als die Auferstehung des das er uns gesetzt hat, so dürfen wir es doch nicht aus
Meisters. Die zukünftige Auferstehung jeder Seele, den Augen verlieren, noch dürfen wir vergessen, daß
die auf der Erde lebte und starb, ist eine biblische unser großer Schritt zum Licht, zu unserer Vollkom-
Tatsache. Sicher gibt es für niemand etwas Wich- menheit, ohne seine Lehren, ohne sein Leben, ohne
tigeres, als sich darauf sorgfältig vorzubereiten. seinen Tod und ohne seine Auferstehung unmöglich
Es gibt nichts, das so universal ist wie die Auferste- sein würde.
hung. Jedes lebendige Wesen wird auferstehen. „Denn
Wir können von dem Pfad abirren, den uns der Mann
gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in
aus Galiläa gezeigt hat; wir können Fehlentscheidun-
Christo alle lebendig gemacht werden." Kor. 15:22.)
(1.
gen treffen bei unserem persönlichen Kampf, die Welt
Nach seiner Auferstehung erschien der Herr einigen
zu überwinden.
Trauen, den beiden Jüngern auf dem Weg nach Em-
Aber wir sind nicht ohne seine Hilfe. Immer wieder
maus, Petrus, den Aposteln. „Danach ist er gesehen
hat er seinen Jüngern gesagt —
und wir gehören zu
worden" berichtet uns Paulus, „von mehr als fünf-
,
seinen Jüngern: „Euer Herz erschrecke nicht ." (Joh.
hundert Brüdern auf einmal Am letzten nach allen
. . .

14:1.)
. .

ist er auch von mir gesehen worden." (1. Kor. 15:6, 8.)

Die Auferstehung Christi ist mehr als genug bewiesen.


„Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will
ich tun." (Joh. 14:14.)
Es gibt dafür viele Zeugen.
Nach seiner Auferstehung wurde es seinen gläubigen „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich
euch ." (Joh. 14:27.)
Anhängern klar, daß sein Reich nicht von dieser Welt . .

war. Er hatte die Welt des Hasses, des Neides, der Und wird wiederkommen: „dieser Jesus, welcher
er
Habgier und sinnlichen Begierde überwunden. Er hat von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen,

dem Menschen den Weg gezeigt, wie er die Ketten wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren" (Apg. .

der Selbstsucht und des Hasses zerbrechen kann, die 1:11.)

150
DAS GESETZ
DER
KEUSCHHEIT

Das Gesetz der Keuschheit ist so tief und neben den Engeln im Himmel.
in derWelt verwurzelt, daß kein Volk, Wer dieses Gesetz Gottes verletzt,
das Gesetz unbeachtet läßt,
dieses findet sich unter den unwissenden,
lange bestehen kann. Denn in diesem niedergeschlagenen, neurotischen und
Gesetz ist beides enthalten: das Le- kriminellen Menschen und neben dem
benerhaltende und das Lebenzerstö- Teufel. Seit eh und je war das so; seit
rende. es Menschen gibt, hat sich nichts dar-
Aus Leben entsteht Leben. Leben ent- an geändert. Sitten und Gebräuche
steht aus vorhergegangenem Leben. mögen sichverändert haben, aber in
Im 1. Buch Mose, in jener großen Ge- jeder voranschreitenden Gemeinschaft
schichte von der Erschaffung Adam verlangt die Heiligkeit und das Wohl-
VON und Evas, wird dieses Universalgesetz ergehen der Familie das unbeugsame
WILLIAM E. BERRETT verkündet. Da kam die Stimme Gottes Gesetz der Keuschheit daß der Mann
:

von Eden her: „. Seid fruchtbar und


. . sich nur mit seiner eigenen Frau
mehret euch und füllet die Erde und paarensoll und mit niemandem sonst.
machet sie euch Untertan ..." (1. Mose Der Donner von Gottes Stimme über
1:28). dem Berg Sinai wird ewig über die
In allen Lebensformen existiert das Erde hallen: „Du sollst nicht ehebre-
dringende Bedürfnis, seine Art zu ver- chen." (2. Mose 20:14). Der Mensch
mehren, sie stark zu machen, um zu soll nicht versuchen, sich in den Le-
überleben. Dieser Drang, der so mäch- bensprozeß einzumischen, oder er wird
tig dahinstrebt, um Gottes Zweck zu den Sturm ernten. Schönheit und Häß-
erfüllen, ist aber auch genauso mäch- lichkeit liegen so nah beisammen, daß
tig, wenn es gilt, ihn zu durchkreuzen. sie zumeist voneinander gar nicht zu
Die Geschichte der gesamten Mensch- unterscheiden sind; viele lassen sich
heit und die Geschichte vom Aufstieg wegen eines augenblicklichen Vergnü-
und vom Fall der Völker sind innig gens täuschen, das einen dichten Vor-
verbunden mit dem Steigen und Sin- hang über die dahinter verborgene
ken der menschlichen Moral, beson- Wahrheit wirft, und geben ihr gesun-
ders im Hinblick auf das Halten oder des Urteilsvermögen auf. Nur wer
Brechen des Gesetzes der Keuschheit. über das Leben der andern blicken
Was sich dem Gesetz der Keuschheit kann und dabei die Freuden und das
unterwirft, wie es von Gott verkündet Leid sieht, die hinter diesem Vorhang
wurde, findet sich an der Seite aller verborgen sind, kann davon nicht ge-
guten Männer und Frauen dieser Erde täuscht werden.

151
: : :

Der Prophet Jakob sah hinter diesen gen eines größeren Verbrechens zu mein Sohn, es ist nicht leicht, Verge-
Vorhang, und sein Herz war voll reden, dann würde sich mein Herz un- bung zu finden.
Sorge, als er zu seinen Mitmenschen gemein euretwegen freuen. Wollte Gott, mein Sohn, du wärest
sprach Aber das Wort des Herrn lastet auf keiner so großen Übertretung schul-
„Meine geliebten Brüder, gemäß der mir, eurer größeren Verbrechen wegen. dig. Ich würde dir deine Verbrechen
Verantwortung, die ich vor Gott habe, Denn sehet, so spricht der Herr: Die- nicht vorhalten, nur um deine Seele
mein Amt durch Ernsthaftigkeit zu ses Volk nimmt an Sünden zu; es ver- zu zerreißen, wenn es nicht zu deinem
verherrlichen, komme ich, Jakob, heute denn es sucht
stehet die Schrift nicht, Besten wäre.
zum Tempel hinauf, um meine Kleider seine Hurerei mit dem zu entschuldi- Aber siehe, du kannst deine Verbre-
von euern Sünden zu reinigen und gen, was über David und Salomo, sei- chen vor Gott nicht verbergen; und
euch das Wort Gottes zu verkün- nen Sohn, geschrieben steht. wenn du nicht Buße tust, werden sie
den . . . Sehet, David und Salomo hatten wirk- am Jüngsten Tag gegen dich zeugen.
Denn bis jetzt seid ihr dem Wort des lich viele Frauen und Nebenfrauen, Ich wünsche, mein Sohn, daß du Buße
Herrn, das ich euch gegeben habe, ge- was mir ein Greuel war, spricht der tätest, von deinen Sünden abließest
horsam gewesen. Herr. und nicht mehr den Lüsten deiner
Doch sehet, höret auf mich und wißt, Darum, spricht der Herr, habe ich die- Augen nachgingst, sondern alle diese
daß ich euch durch die Hilfe des all- sesVolk durch die Kraft meines Armes Dinge in dir kreuzigest; denn wenn
mächtigen Schöpfers des Himmels und aus Jerusalem geführt, daß ich mir du das nicht tust, dann kannst du auf
der Erde eure Gedanken offenbaren einen rechtschaffenen Zweig von der keine Weise das Reich Gottes ererben.
kann, wie ihr anfangt in einer Sünde Frucht der Lenden Josephs erwecke. O bedenke dies und nimm es auf dich,
zu wandeln, die mir sehr schrecklich Daher werde ich, Gott der Herr, nicht und kreuzige diese Dinge in dir.
scheint und abscheulich vor Gott ist. zugeben, daß dieses Volk handelt wie Auch gebiete ich dir, dich mit deinen
Ja, es betrübt meine Seele, und ich die vor alters. älteren Brüdern in deinen Unterneh-
möchte mich vor Scham vor dem An- So hört mich nun, meine Brüder, und mungen zu beraten; denn siehe, du
gesicht meines Schöpfers verbergen, horcht auf das Wort des Herrn Es soll : bist jung und bedarfst des Beistandes
daß ich von der Bosheit eurer Herzen kein Mann unter euch mehr als eine deiner Brüder. Achte auf ihren Rat.
zeugen soll. Frau haben; und Nebenfrauen soll er Laß dich nicht durch irgendwelche
Es betrübt mich auch, daß ich so un- keine haben. Eitelkeiten und Torheiten verleiten;
umwunden über euch vor euern Frauen Denn Gott der Herr, freue mich
ich, laß den Teufel dein Herz nicht wieder
und Kindern reden muß, von denen der Keuschheit der Frauen. Und Hure- nach diesen nichtswürdigen Huren
viele außerordentlich zarte, keusche rei ist ein Greuel vor mir; so spricht verführen. Siehe, o mein Sohn, welch
und sanfte Gefühle vor Gott haben, der Herr der Heerscharen. große Bosheit du über die Zoramiten
was ihm wohlgefällt. Darum Volk meine Gebote
soll dieses gebracht hast; denn als sie dein Betra-
Und ich nehme an, daß sie heraufge- Herr der Heerscharen,
halten, sagt der gen sahen, wollten sie meinen Worten
kommen sind, um das angenehme oder verflucht sei das Land seinet- nicht glauben.
Wort Gottes zu hören, das die wunde wegen." (Jakob 2:22-29). Und nun sagt der Geist des Herrn zu
Seele heilt. Es blieb dem Propheten Alma vorbe- mir: Gebiete deinen Kindern, Gutes zu
Daher bedrückt es meine Seele, daß halten, die Größe der Sünde des Ehe- tun, damit sie nicht die Herzen vieler
ich durch das strenge Gebot, das ich bruchs anschaulich zu machen. Zu Menschen zum Verderben führen; da-
von Gott erhalten habe, gezwungen Corianton, seinem Sohn, sprach er wie her gebiete ich dir, mein Sohn, in der
bin, euch eurer Verbrechen gemäß zu folgt: Furcht Gottes, von deinen Sünden ab-
ermahnen und die Wunden derer zu „Das ist mein Sohn. Du
nicht alles, zulassen,
vergrößern, die schon verwundet sind, hast das getan, was mich sehr be- und dich von ganzem Herzen, von
anstatt sie zu trösten und ihre Wun- trübte; denn du hast dein Lehramt ver- ganzer Seele und von ganzem Gemüte
den zu heilen; und für die Un verwun- lassen und bist hinüber in das Land zum Herrn zu wenden, damit du nie-
deten sind Dolche gezückt, die ihre Siron an der lamanitischen Grenze ge- manden mehr dazu verleitest. Böses
Seele durchbohren und ihre zarte Seele gangen, zu der Hure Isabel. zu tun; sondern kehre lieber zu ihnen
verwunden, anstatt daß sie mit dem Sie hat die Herzen vieler gestohlen; zurück, bekenne deine Sünden und
angenehmen Wort Gottes gesättigt aber das war keine Entschuldigung für mache das Unrecht wieder gut, das du
werden. dich,mein Sohn. Du hättest des Amtes getan hast." (Alma 39:3-13).
Aber obgleich es eine schwere Aufgabe walten sollen, das dir anvertraut wor- Schon immer haben die Propheten das
ist, muß ich doch nach dem strengen den war. Gesetz Gottes über die Keuschheit
Gebot Gottes handeln und euch eure Weißt du nicht, mein Sohn, daß diese verkündet; auch unsere Tage sind
Bosheiten und Verderbtheiten unter Dinge ein Greuel in den Augen des keine Ausnahme. Lesen Sie die Worte
dem Blick des allesdurchdringenden Herrn sind, ja schrecklicher als alle der lebenden Propheten. Die erste Prä-
Auge des allmächtigen Gottes und in andern Sünden, es sei denn das Ver- sidentschaft sandte während des Zwei-
der Gegenwart derer vorhalten, die gießen unschuldigen Blutes oder das ten Weltkrieges eine Botschaft an die
reinen und zerknirschten Herzens Verleugnen des Heiligen Geistes? Kirche
sind." (Jakob 2:2,4-10). Denn wenn du den Heiligen Geist ver- „Die Lehre der Kirche ist, daß die
Nachdem er Mitmenschen er-
seine leugnest, nachdem er einmal eine sexuelle Sünde — die unerlaubten ge-
mahnt hatte, Stolz und ihre
ihren Stätte in dir gefunden hat, und du Verbindungen zwischen
schlechtlichen
Selbstsucht abzuwerfen und die Wohl- weißt, daß du ihn verleugnest, siehe, Mann und Frau — in ihrer Größe
taten des Lebens mit ihren Brüdern zu dann ist dies eine unverzeihliche gleich nach der Sünde des Mordes
teilen, fuhr er fort Sünde; ja, und wer einen Mord gegen kommt.
„Und nun höre ich auf, mit euch über das Licht und die Erkenntnis Gottes Der Herr hat keinen Unterschied ge-
diesen Stolz zu sprechen. Und wenn begeht, dem ist es nicht leicht, Ver- macht zwischen Hurerei, Ehebruch
ich nicht genötigt wäre, mit euch we- gebung zu finden; ja, ich sage dir. oder Prostitution. Jede dieser Sünden

152
fällt unter die gleiche furchtbare Ver- schenke Gottes teilhaftig werden und ren, die auf der Erde herumkriechen
dammung. sein Geist in sie fließen wird. oder von Baum zu Baum fliegen."
Höre, Jugend von Zion: Man kann Wie herrlich sind die Menschen, die Howard Whitman, ein bekannter
sich nicht in außereheliche geschlecht- ein keusches Leben führen. Furchtlos Schriftsteller wissenschaftlicher und
licheBeziehungen einlassen, das ist schreiten sie dahin im Glänze der Mit- soziologischer Themen, sagt:
Hurerei, und den Bestrafungen und tagssonne, denn sie kennen keine Un- „Der Geschlechtsverkehr
zwischen
dem Gericht entgehen, das der Herr moral. Sie können von keiner Lanze Mann und Frau innerhalb des Ehe-
gegen diese Sünde eingesetzt hat. Der und von keinem Speer verwundet wer- bundes gibt beiden ihren wirklichen
Tag der Vergeltung folgt so sicher den, denn ihre Schilder sind kräftig Zweck Teilhaber Gottes zu werden bei
:

wie die Nacht dem Tage folgt. Wer und ihre Tugend kann von keinem der Erschaffung eines neuen Lebens.
diese Übertretung unterstützt und Versucher versucht werden. Ihre Wan- Obwohl die Religion dies schon im-
sagt, eine derartige Befriedigung sei gen sind niemals schamvoll gerötet, mer nachdrücklich betont hat, ist erst
nichts anderes als das sündlose Ver- denn sie kennen keine Sünde. Sie wer- die heutige Wissenschaft in der Lage,
halten eines normalen Triebes, ähn- den von allen geehrt und geachtet, die Ursache der Gründe zu entdecken,
lich dem Hunger und dem Durst, denn es gibt nichts an ihnen zu tadeln. v^rarum der Mensch diese erste und
spricht Schmutz und Schande mit sei- Sie werden vom Herrn geliebt, denn vordringliche Aufgabe des Sexual-
nen Lippen. Sein Rat führt zur Ver- sie stehen fleckenlos vor ihm. In aller lebens oft verneint und verdreht
nichtung. Seine Weisheit stammt vom Ewigkeit werden sie gepriesen sein." hat . . . Wenn mit der Sexualkraft
Vater der Sünden. (Botschaft der Ersten Präsidentschaft Mißbrauch getrieben wird, kann die
Ihr, Gatten und Gattinnen, die in den vom 2. Oktober 1942). Schöpfung eines neuen Lebens zur
heiligen Tempeln Gottes die still- Die Propheten Gottes stehen nicht Tragödie werden. Nur im gemein-
schweigende Verpflichtung zur Keusch- allein, wenn sie von den Früchten der samen Ehebund, unter gesunden Vor-
heit auf euch genommen habt und Keuschheit berichten. Auch die Wis- aussetzungen, kann diese Sexualkraft
nun diese geheiligten Gelübde durch oenschaftler, die sich mit der Erfor- den reichsten Segen des Lebens brin-
unerlaubten Geschlechtsgenuß mit schung der Natur der menschlichen gen."
andern brecht, macht euch damit nicht Psyche beschäftigen, die die Wirkun- Direktor Thelma Whalen vom Fa-
nur der verabscheuungswürdigen und gen der Gefühle auf die Gesundheit mily-Service in Dallas, Texas, sagt:
ekelerregenden Sünde des Ehebruchs studieren und die tiefe Bedeutung des „Wenn ich den jungen Leuten ein
schuldig, sondern ihr brecht damit Sexuallebens verstehen, fordern ein wirklich großes und unbezahlbares
auch den Schwur, den ihr vor Gott keusches Leben. Geschenk mitgeben könnte, so würde
selber geleistet habt, als ihr zum Ehe- Dr. Richard Hoffman, ein be-
H. dies das Talent sein, warten zu kön-

bund vor den Altar getreten seid. Ihr rühmter Psychiater, gab folgende Er- nen."
werdet damit allen Bestrafungen an- klärung ab: Es kann gar kein Zweifel daran sein,
heimfallen, die Gott für die vor- „In der Psychologie ist die Sittsam- daß reife Liebe unser edelstes und
gesehen hat, die ihren geleisteten keit Zügel oder Ventil, die unsere In- sauberstes Gefühl sein kann, und daß
Schwur brechen. stinkte regeln, besonders natürlich es sich wirklich lohnt, auf sie zu

Von den Huren und denen, die bei unseren Sexualtrieb. Die Fähigkeit, warten und unsere Sexualkraft zu be-
ihnen verkehren, spricht Gott nur mit unser Verlangen und unsere Triebe zu wahren. Wir wissen, daß ein Ge-
Verachtung. Es sind Menschen, die bändigen und uns gegen sie wider- schlechtsleben ohne Liebe leer, unvoll-

ein ewiges Glück gegen ein momen- standsfähig zu machen, ist eines der ständig und unbefriedigend ist. Nur
tanes fleischliches Vergnügen einge- größten Unterscheidungsmerkmale durch ein keusches Leben kann man
tauscht haben. zwischen dem Menschen und den Tie- hoffen, Gott ähnlich zu werden.

Vor Gott werden nur reine Menschen


stehen. Er hat gesagt: ,Ich, der Herr,
will mit Zion streiten, mit seinen
Starken rechten und es züchtigen, bis
es überwindet und vor mir rein ist'.
(Lehre und Bündnisse 90:36).
Aber wer Sünde bereut, dem
wird Gott vergeben.
seine
Denn der Herr
5 TUGENDEN
sprach: Sehet, wer Buße getan hat,
, Fünf Tugenden sind für die ganze Welt notwendig:
dem sind seine Sünden vergeben, und Ehrfurcht, verbunden mit eigener Würde, Groß-
ich, der Herr, erinnere mich ihrer zügigkeit, Aufrichtigkeit, Fleiß, Herzensgüte. Sie
nicht mehr.' (Lehre und Bündnisse
verschaffen fünf Dinge: Hochschätzung, Dank-
58:42.)
Durch die Macht unserer Autorität barkeit, Vertrauen, Erfolg, Liebe.
als
Erste Präsidentschaft der Kirche war- Menschenliebe ist das Wesen der Sittlichkeit;
nen wir unsere Mitglieder vor der Er- Menschenkenntnis ist das Wesen der Weisheit.
niedrigung, vor der Bosheit, vor den um ihrer selbst willen,
Die Alten lernten die
Bestrafungen, die der Unkeuschheit
Heutigen lernen um der Leute willen.
folgen; wir ermahnen sie, sich stets
der Segnungen zu erinnern, die die Aus den Gesprächen des Kung-futse
natürliche Folge eines reinen und
sauberen Lebenswandels sind; wir ru-
fen sie auf, tagein und tagaus sorgsam
das Gebot der Keuschheit einzuhalten,
durch das sie allein der herrlichen Ge-

153
DEMUT
VON ÄLTESTEM SPENCER W. KIMBALL VOM RATE DER ZWÖLF

Im Wörterbuch wird Demut wie folgt Wissen. Meine Kraft ist es, die mich im Himmel schloß mit den Worten:
erklärt: „Frei sein von Stolz oder An- diese Last tragen läßt." „. denn dein ist das Reich und die
. .

maßung; Bescheidenheit; Sanftmütig- Er aber hat gesprochen: „Selig sind Kraft und die Herrlichkeit in Ewig-
keit" und weiter: Sanftmütigkeit be- die Sanftmütigen; denn sie werden keit. Amen." (Matthäus 6:13.)
deutet gütiges Gemüt; Geduld im das Erdenreich besitzen." (Matthäus Demut und Sanftmütigkeit verlangen
Leiden" und in einem weniger gün- 5:5.) Er drückte damit aus, daß nur Kraft, nicht Schwäche. Sie verlangen
stigen Sinn auch: „Geistlosigkeit". die Demütigen, die allen nichtigen ein andauernd sanftes Gemüt, nicht
Wir wollen diese letzte Erklärung un- Ruhm dieser Welt aufgeben und dem Zorn und Leidenschaft. Demut darf
beachtet lassen, denn der Herr war Pfad der Rechtschaffenheit folgen — weder geheuchelt sein, noch verlangt
niemals geistlos. ein Pfad der sehr hart und unpopulär sie großartige Taten. Sie ist weder
Ein einzelner Mann, nur bewaffnet ist — die Erde besitzen werden. Wenn trübsinnig, noch ist sie schwulstig. Sie
mit einer Hanfpeitsche, trieb die Geld- die Erde erneuert ist und ihren para- ist unterwürfige Untergeben-
keine
wechsler aus dem Tempel, eine Grup- diesischen Glanz wiedererlangt hat, heit. Sie hat nichts mit Feigheit und
pe Juden, die eine Ehebrecherin stei- werden nur jene wirklichen Besitz von nichts mit Furcht zu tun. Kein Schat-
nigen wollten, schlug er in die Flucht, diesem herrlichen Himmelskörper ha- ten und kein Windstoß kann sie ver-
er schalt die tausenden Bewohner von ben, die sanftmütig genug waren, dunkeln oder erschüttern.
Chorazin, Bethsaida und Kapernaum, dem demütigen Nazarener zu folgen, Wie wird man demütig? Wir müssen
ohne daß er einen Wächter gehabt, und mutig allen Problemen des Le- uns regelmäßig an unsere Abhängig-
der ihn beschützt hätte. Fast allein bens ins Auge geblickt und ihnen ge- keit erinnern. Abhängigkeit von wem?
stand er vor seinen Anklägern, schalt trotzt haben. „Gesegnet sind die Von Gott. Wie erinnert man sich dar-
und verdammte sie. Man kann kühn Sanftmütigen." an? Durch wahres, regelmäßiges, in-
und sanft zur gleichen Zeit sein; man Wenn der Herr sanftmütig, beschei- brünstiges und dankbares Gebet.
kann mutig und demütig sein. den und demütig war, so müssen wir „Wie kann ich demütig bleiben?"
Viel zu viele unter uns denken in ih- dasselbe tun und kühn dem Bösen fragt der erfolgreiche Missionar.
rem Herzen wie die Kinder Israels, entgegentreten, mutig rechtschaffene Durch ständige Erinnerung an seine
als sie zu Moses sagten: „Meine Arbeit leisten, unbeirrt jedem Pro- eigene Schwäche und die eigenen
Kräfte und meiner Hände Stärke ha- blem ins Auge blicken und Herr über Grenzen; nicht bis zur Niedergeschla-
ben mir dies Vermögen ausgerüstet. uns selbst werden und über alle Situa- genheit, sondern bis zum aufrichtigen
Aber du sollst gedenken an den tionen rund um uns herum, und kei- Wunsch, nur den eigenen Wert zu er-
Herrn, deinen Gott; denn er ist's der Gewinn erwarten.
nerlei persönlichen kennen, wenn er tatsächlich erkannt
." (5. Moses 8:17
dir Kräfte gibt . .
Demut ist weder anspruchsvoll noch werden soll.
und 18.) anmaßend oder vermessen. Sie ist Demut kann werden; sie
nicht gelehrt
Wir sagen: „Mein Verstand ist es, weder weich noch unentschlossen oder ist daß wir allein aus
die Erkenntnis,
der mich dies erfinden läßt. Aus mei- unterwürfig. uns selbst nichts vermögen — daß wir
nem Gehirn stammt jenes große Das Gebet des Herrn an seinen Vater von Gott abhängig sind. Alle unsere

154
:

Tugenden und Kräfte kommen nicht leihen." Was für eine Freude ist es Lippen können wohl Worte sprechen,
allein aus uns selbst, sondern aus hö- doch, den Herrn um seinen Segen an- die voll Honig triefen, während die
herer Quelle. flehen zu können, wenn man ihm auf- Herzen schwarz und faul sind. Diese
Demut ist gnadenreich, liebenswür- richtigund guten Gewissens sagen Männer konnten wohl ihren Zehnten
dig, bescheiden, ruhig und heiter, kann, daß man alles getan hat, um bezahlen und Opfer bringen, um zu
nicht aufgeblasen, wichtigtuend oder der Berufung wert zu sein. prahlen. Sie konnten wohl an den
theatralisch. Sie ist milde, freundlich Demut macht jedes aufrichtige Gebet Straßenecken stehen und beten und
und verständnisvoll, nicht grausam, wertvoller. Alles Wankelmütige, Über- die Demut verherrlichen, während sie

schmähend, lärmend oder häßlich. Wer schwängliche oder Unaufrichtige wird aber selber mit anmaßendem Stolz er-
demütig ist, ist nicht bloß ein Mann fortgeworfen. Was angemessen er- füllt waren. Diese verblendeten Men-
oder eine Frau, sondern ein vollkom- scheint, wird freundlich und gelassen schen, die Mücken seihen und Kamele
mener Herr oder eine Dame. Demut entgegengenommen, bald aber ver- verschlucken! (Siehe Matthäus 23:24.)
brüstet sich nie, noch kann sie prah- gessen und dient nur mehrmals Mittel Jesu Vergleich mit den Gräbern ist

len. Ihre vertrauensvolle, ruhige Ar- zu weiterer Vervollkommnung. großartig.Das Grabmal ist außen
beit ist das Kennzeichen ihrer eigenen Ich sah Demut, als eine Frau vor dem weiß und sauber gewaschen, aber im
Vollkommenheit. Demut setzt sich Taufbecken stand in einem einfachen, Inneren voll mit toten Leibern, die in
niemals in den Brennpunkt des Inter- weißen Kleid ohne Verzierung oder Auflösung begriffen sind. Er sprach
esses und läßt die anderen nur unter- Make up, ohne Prahlerei und ohne zu ihnen:
geordnete Rollen spielen. Sie ist nie- Prunk. Dennoch war sie und ihr Gatte „Von außen scheinet ihr vor den
mals verletzend oder zänkisch. Demut ungeheuer wohlhabend. Sie verlangte Menschen fromm, aber inwendig seid
ist niemals stolz auf sich selber, denn nach keiner besonderen Begünsti- ihr voller Heuchelei und Untugend."
wenn jemand einmal von seiner eige- gung. Sie wurde untergetaucht, ihr (Matthäus 23:28.)
nen Demut zu prahlen beginnt, hat Kleid klebte am Körper, ihr Haar Obwohl seine Vollkommenheit groß-
er sie auch schon verloren. Wenn sich ward aufgelöst, und doch war sie be- artig war, erlaubte der Herr nicht, sie
jemand seiner Demut brüstet, ist er reit, alles zu tun für das Evangelium, zu preisen. Als er den Leprakranken
geworden
bereits stolz — das genaue für Gott und für die Menschen. geheilt hatte, sandte er ihn weg mit
Gegenteil von Demut. Ich sah Demut, als ein wohlhabender den Worten: „. sage es niemanden, . .

Demut sucht die Buße; nie versucht Geschäftsmann das Aaronische Prie- sondern gehe hin ." (Matth. 8:4.) . .

sie, eigene Fehler zu rechtfertigen. stertum erhielt. Obwohl er in der Ge- Als er das Kind des Jairus von den
Demut vergibt stets die Fehler der an- schäftswelt großen Erfolg hatte, be- Toten erweckte, vollzog er dieses
deren, denn sie ist sich bewußt, daß kannt und angesehen war, schritt er Wunder in dem armseligen Raum,
dieselben, oder noch schlimmere Feh- dahin mit den Diakonen, den Zwölf- wo nur die Eltern, Petrus, Jakobus
ler auch ihr anhaften können. jährigen, um das Abendmahl auszu- und Johannes anwesend waren, und
Demut nach Berühmtheit
sucht nie teilen, strahlend ob seiner neuen Mög- ließ die Trauergäste, die Weinenden
und Bekanntwerden, sie strebt nicht lichkeiten, aber doch stets bewußt, und die Klagenden, und die Masse
nach Ehren. daß „nicht wo wir dienen, sondern des Volkes draußen warten. Dann
Demut kennt kein unaufrichtiges Lo- w i e wir dienen" der Inhalt aller „. verbot er ihnen hart, daß es
. .

ben und Preisen, kein wankelmütiges Größe ist. Ich sah ihn später weißge- niemand wissen sollte". (Markus
Gebet. Sie erkennt das Gute mit sei- kleidet im Tempel. 5:43.)

nem wahren Wert, überschätzt es nie, Ich sah Demut, als eine Frau im Chor In all seinen Heilungen betonte er
und verkauft es auch nicht unter sei- sang. Sie hatte schon zu großen An- immer wieder, daß es nur vom eige-
nem Wert. lässen gesungen, aber nun sang sie nen Glauben abhinge, und nicht von
Sie kennt keine Selbst-Erniedrigung im Gemeindechor, dankbar für diese seiner eigenen Macht, beispielsweise
— ein Abseitsstehen in einer Ecke, ein neue Möglichkeit. Ich hörte ihre süße als er eine Frau durch bloße Berüh-

Herabsetzen von allem was man tut, Stimme in der Zeugnisversammlung, rung von einer zwölfjährigen Krank-
denkt oder sagt; sie versucht immer als sie dem Herrn für ihre Genesung heit heilte: „Sei getrost, meine Toch-

nur das beste in jeder Situation zu dankte. Und ich erinnere mich auch, ter, dein Glaube hat dir geholfen;

tun, verkauft sich aber niemals um was der Herr sprach: gehe hin in Frieden." (Lukas 8:48.)
Ehre, Geld oder Vergeltung. „Und Mensch
in nichts beleidigt der Es scheint, als ob der Herr stets nur
Ein Pfau kümmert sich nicht um De- Gott, und gegen niemand ist des die Sanftmütigen für hohe Ämter be-
mut, noch kann man einen Täuberich Herrn Zorn entflammt als gegen sol- ruft. Moses war einer davon. Obwohl
demütig nennen, wenn er sich aufplu- che, die nicht in allen Dingen seine am Königshofe erzogen, hatte er noch
um von seinen Gefährten aner-
stert, Hand anerkennen und die seinen Ge- immer Hemmungen und war sich die-

kannt zu werden. boten nicht gehorchen." (Lehre und ser auch bewußt.
Wenn wir Männer für große Auf- Bündnisse 59:21.) „. . . Wer bin ich, daß ich zu Pharao
gaben in Pfählen, Missionen und Ge- Der Heiland kannte das Leben, und gehe . .
.?" (2. Moses 3:11.)
meinden berufen, sind sie gewöhnlich er kannte den Menschen und seine „Ich bin je und je nicht wohl beredt
dazu bereit; aber gleichzeitig sagen Schwäche, die* tief in seiner fleisch- gewesen, auch nicht seit der Zeit, da
sie, daß sie sich der Aufgabe nicht ge- lichen Natur verankert ist. Er konnte du mit deinem Knecht geredet hast;
wachsen fühlen. Im allgemeinen sa- die Schamlosigkeit, die Anmaßung denn ich habe eine schwere Sprache
gen wir darauf: „Wir sind froh, daß und die Heuchelei nicht übersehen. Er und eine schwere Zunge.
Sie sich unzulänglich fühlen, denn das verurteilte diese neidvolle Art der Der Herr sprach zu ihm: Wer hat
bedeutet, daß Sie demütig sind und Heuchler dem Menschen den Mund geschaffen?
alles in Ihrer Macht stehende tun „Weh euch. Schriftgelehrte und Pha- Oder wer hat den Stummen oder
werden, um der Aufgabe gerecht zu risäer, ihr Heuchler, die ihr der Wit- Tauben oder Sehenden oder Blinden
werden. Sie werden Gott darum bit- wen Häuser fresset und wendet lange gemacht? Habe ich's nicht getan, der
ten, Ihnen Kraft und Stärke zu ver- Gebete vor!" (Matthäus 23:14.) Herr?" (2. Moses 4:10-11.)

155
„Weiß ich denn nicht, daß dein Bru- hat Sünden getan, werden sie ihm Und da sie kamen an den Hügel,
der Aaron aus dem Stamm Levi be- vergeben sein." (Jakobus 5:14—15.) siehe, da kam ihm ein Propheten-
redt ist?" (2. Moses 4:14.) Wenn Kranke durch den Beistand der haufe entgegen; und der Geist Gottes
„Und er soll für dich zum Volk reden; Ältesten geheilt werden, und beson- geriet über ihn, daß er unter ihnen
er soll dein Mund sein und du sollst ders wenn diese Heilung wie ein weissagte." (1. Samuel 10:9—10.)
sein Gott sein." (2. Moses 4:16.) Wunder aussieht, ist die Versuchung Saul aber war nicht aufrichtig in sei-
„Wie kann ich die Demut behalten?" für die Ältesten groß, laut und prah- nem Glauben. Er verlor seine Demut,
wird oft gefragt. Selbst Moses, wie von dieser Heilung zu erzäh-
lerisch beging gesetzlose Handlungen, war
viele von uns, schien den Mantel sei- Aber ihre Demut wird beschützt,
len. ungehorsam dem Herrn gegenüber
ner Demut nur dünn und fadenschei- wenn sie weiter im Gebet verharren und wurde untauglich für den hohen
nig zu tragen. Die Wanderer waren und dem Geheilten Auftrag geben, Platz, auf den er gestellt worden war.
in die Wüste Zin gekommen: nicht ihren Namen zu erwähnen, son- Der Geist des Herrn begann Saul zu
„Und die Gemeinde hatte kein Was- dern dem Herrn alleinDank abzu- verlassen. Er hatte keine weiteren Of-
ser, und sie versammelten sich wider statten und ihm allein Ruhm, Preis fenbarungen mehr. Die Hexe von
Moses und Aaron. Und das Volk ha- und Ehre angedeihen lassen. Endor war nun seine einzige Inspi-
derte mit Moses und sprach Ach, daß
:
Manchmal hören wir einen Menschen ration.
wir umgekommen wären, da unsere prahlerisch von sich behaupten: „Ich Im Buch Mormon stellt Alma folgen-
Brüder umkamen vor dem Herrn! habe die Macht zu heilen." Was für de Frage:
Warum habt ihr die Gemeinde des eine Herausforderung ist das doch! „Seid ihr makellos vor Gott gewan-
Herrn in diese Wüste gebracht, daß daß mich der
Ich hätte Furcht dabei, delt? Könnt eurem Herzen sa-
ihr in
wir hier sterben mit unserem Vieh? Herr hören könnte und mich genauso gen, wenn abberufen würdet
ihr jetzt
Und warum habt ihr uns aus Ägyp- bestraft, wie er Moses strafte, oder zu sterben, daß ihr demütig genug
ten geführt an diesen bösen Ort, da daß er mir diese Gnade des Heilens gewesen seid?" (Alma 5:27.)
man nicht säen kann, da weder Fei- wegnehmen könnte. Der Prophet Joseph Smith sprach zu
gen noch Weinstöcke noch Granat- uns wie folgt:
äpfel sind und dazu kein Wasser zu
Manchmal verkünden auch Missio-
nare stolz von der großen Anzahl der „Wenn die Zwölf oder irgendwelche
trinken?" (4. Moses 20:2-5.)
von ihnen Bekehrten. Es ist aber der anderen Zeugen vor der Versammlung
Und Moses, zweifellos Begren-
die
dieser Erde stehen, und wenn sie die
Heilige Geist, der die Menschen er-
zung menschlicher Fähigkeiten ver- Kraft und die Herrlichkeit des Gei-
leuchtet und Zeugnis von der Wahr-
gessend, sprach zu den Menschen: stes Gottes predigen, und die Leute
heit des Evangeliums ablegt. Die Äl-
„Höret, ihr Ungehorsamen, werden dann erstaunt sind und bestürzt über
teren mögen ordnungsgemäß Ant-
wir euch auch Wasser bringen aus die Lehre und sagen: dieser Mann
wort geben, wenn sie gefragt werden, ,

diesem Fels?" (4. Moses 20:10.) hat eine machtvolle Rede gehalten,
wieviele Taufen sie vollzogen haben;
Als Moses dies gesagt hatte, war der
das ist nur normal. Aber niemand wahrlich, eine großartige Predigt' —
Herr sicherlich nicht zufrieden mit dann habt acht daß dieser
darauf,
darf das Recht für sich in Anspruch
ihm gewesen, und ich könnte mir vor- Mann oder diese Männer den Ruhm
nehmen, daß er allein es war, der je-
stellen, daß er ihm folgende Antwort nicht unter sich selbst aufteilen, son-
manden bekehrt hat.
darauf gegeben hat: „Wer hast du dern daß sie demütig sind und allen
gesagt, machte das Wasser? Wer König Saul von Israel ist typisch für
Preis und Ruhm nur Gott und dem
machte den Felsen? Moses! Wer uns moderne Menschen, die wir un-
ließ Lamm angedeihen lassen; denn es ge-
das Wasser aus dem Felsen kommen?" sere Arbeit mit großer Demut begin- schieht nur durch die Kraft der heili-
Und der Herr sprach auch: nen, diese Demut aber sofort verlie-
gen Priesterschaft und durch den Hei-
„Darum, daß an mich ge-
ihr nicht ren, wenn diese Arbeit zur Routine
ligen Geist, daß sie die Macht haben,
glaubt habt, mich zu heiligen vor den wird. Er wurde in einer Offenbarung derart zu sprechen und zu predigen.
Kindern Israels, sollt ihr diese Ge- vom Propheten Samuel berufen, über
Was bist du, o Mensch, als Staub?
meinde nicht in das Land bringen, Israelzu herrschen. In seiner Beschei-
Und von woher erhältst du deine
das ich ihnen geben werde." (4. Mo- denheit hatte er vor dem Propheten
Kraft und den Segen als von Gott?"
bekannt:
ses 20:12.) Wer hat das Recht, eingebildet und
Moses, das war ein trauriger Tag für „Bin Benjaminiter und
ich nicht ein selbstgefällig von seinen eigenen
dich. Du hast eine so große Arbeit von einem der geringsten Stämme Is- Kräften, Errungenschaften und Ta-
geleistet, indem du die Kinder Israels raels, und mein Geschlecht das klein- lenten zu sprechen? Gott gab uns un-
aus Ägypten führtest! Du warst so ste unter allen Geschlechtern der seren Atem, unser Leben, unsere Ta-
geduldig bei ihren Launen und geg- Stämme Benjamin? Warum sagst du lente, unsere Gehirne, unsere Mög-
nerischen Meinungen gewesen. Mo- O denn mir solches?" (1. Samuel 9:21.) lichkeiten.
ses, warum hast du deine Demut Doch der Prophet grüßte ihn, küßte Nicht nur die Missionare, wir alle
so verkümmern lassen? Einmal, da ihn und ermunterte ihn, und setzte brauchen Demut und Sanftmütigkeit,
warst du bezeichnet worden „als ein ihn auf den Thron Israels. Und er ein Näherkommen an Gott, ein Wür-
sehr geplagter Mensch über alle Men- versprach ihm, daß der Geist des digen seiner großen Liebe zu uns und
schen auf Erden". (4. Moses 12:3.) Herrn über ihn kommen werde, daß der Dinge, die er uns schenkt. Wenn
Der Apostel Jakobus wurde einmal er weissagen sollte, und „. da wirst . .
wir richtig groß werden, hohe Stel-
gefragt: „Ist jemand krank, der rufe du ein anderer Mann werden . . .
lungen erhalten, von allen geehrt
zu sich die Ältesten von der Gemein- denn Gott ist mit dir." (1. Samuel werden, überall hochgeschätzt sind —
de, daß sie über ihm beten und ihn 10:6-7.) so bleiben wir dennoch demütig. Dies
salben mit öl in dem Namen des „Und da er seine Schultern wandte, isi die Prüfung.

Herrn, und das Gebet des Glaubens daß er von Samuel ginge, gab ihm Mögen wir alle sanftmütig und mild
wird dem Kranken helfen, und der Gott ein anderes Herz, und alle diese und demütig sein, wie es uns der Herr
Herr wird ihn aufrichten; und so er Zeichen kamen auf denselben Tag. gezeigt hat.

156
Wisset ihr nicht, daß ich sein muß
in dem, das meines Vaters ist?"
HELL MUT PLATH, BREMEN
antwortete der zwölfjährige Jesus sei-
ner Mutter, als sie ihm sagte, Joseph
und sie hätten ihn bei allen Bekannten
und Freunden gesucht, bis sie ihn endlich
hierim Tempel gefunden hätten. Wo
würden heute die Mütter ihre Kinder
am Sonntag suchen und finden? Im
Weinstock
Kino? Auf dem Sportplatz? In Ver-
gnügungslokalen? In der freien Na-
tur? Irgendwo an der Arbeit,
sonntags zu verdienen?
um auch
und Reben
Wohl den Eltern, die am Sonntag mit
ihren Kindern beim Gottesdienst zu
finden sind, denn nirgends lese ich in
der Schrift, daß Heiliger Geist am vergönnt. „Einer aus einem Ort imd
Sonntag auf dem Sportplatz ausgegos- zwei aus einem Geschlecht!" — dieses
sen wurde, wenn auch Zehntausende Wort des Jeremia trifft auch auf viele
begeistert schreien mögen, auch nicht Mitglieder der Kirche Jesu Christi zu,
an Vergnügungsstätten oder in der die alleingehen müssen und von den
Natur. Wohl aber lesen wir in der anderen vielleicht hören: „Nun willst
Apostelgeschichte im zweiten Kapitel, du schon wieder zu deiner Frommen-
daß bei einer Versammlung der Hei- gemeinde? Was willst du da, wo Schu-
ligen an jenem großen Pfingsttage vor ster und Schneider predigen?" Sie ha-
zwei Jahrtausenden der „Heilige Geist ben vergessen, daß auch Christus
das ganze Haus erfüllte, da sie saßen". Fischer und Zöllner berufen hat zu
Und im zehnten Kapitel der Apostel- seinen Aposteln, nicht nur den ge-
geschichte steht, daß ein Engel dem lehrten Paulus. Oder sie sagen: „Da
Kornelius sagte, er solle Petrus in sein sind ja nur Frauen anwesend!" Das
Haus kommen lassen, und als ihrer trifft zwar bei uns nicht zu, aber im
viele dortzusammengekommen waren allgemeinen mögen mehr Frauen als
und Petrus von Jesus Christus zeugte, Männer die Kirchen besuchen. In den
der Wunder getan, für uns gestorben, Gefängnissen und Zuchthäusern ist es
auferstanden und gen Himmel gefah- umgekehrt. Mancher mußte vielleicht
ren sei, da fiel der Heilige Geist auf hören: „Was willst du bei diesen
die Anwesenden, und sie wurden ge- Überspannten?" Aber wir sind froh,
tauft. Jesus verheißt uns: „Wo zwei bei einer Kirche zu sein, die noch an
oder drei versammelt sind in meinem einen persönlichen Gott glaubt und
Namen, da bin ich mitten unter ihnen." an einen lebenden Erlöser, an Engel-
(Matth. 18:20.) Und nach Johannes 15 erscheinungen und an ein Jenseits, von
sagte Christus „Ich bin der Weinstock,
: dem die Heiligen Schriften zeugen. Ich
und ihr seid die Reben. Es kann die erinnere mich an eine Schwester aus
Rebe keine Frucht bringen, sie bleibe der Stettiner Gemeinde, die in der Kü-
denn am Weinstock, so auch ihr nicht, chenschürze zum Gottesdienst kam;
ihr bleibet denn an mir." dann nahmen die ungläubigen Fami-
Darum pflegte Vater Tadje, der noch lienmitglieder an, sie sei nur zu einer
vielen alten Mitgliedern bekannt ist, Nachbarin; aber im Laufe der Zeit
zu seinen Besuchern zu sagen, wenn kam die ganze Familie zur Kirche ., . .

die Zeit des Gottesdienstes am Sonn- „durch der Weiber Wandel", wie Pau-
tag kam: „Um fünf Uhr habe ich eine lus sagte.
Verabredung mit dem Herrn; die muß Auch ich kam zuerst allein zur Kirche,
ich halten. Ihr seid herzlich eingela- einige Monate später meine Mutter
den, zur Versammlung mitzukommen. und Jahre danach mein Vater. Soll-
Wenn nicht, macht es euch hier be- ten unsere Lieben nicht zur Kirche
quem, in zwei Stunden bin ich wieder kommen, können wir für sie dennoch
da." Und er fügte später hinzu: „Kein ein Segen sein durch unseren Einfluß
Verwandter oder Freund der Familie im Sinne des Evangeliums. Wenn sie
hat mir das übel genommen; denn sie in diesem Leben nicht zum Glauben
wußten: Wenn wir Philipp treffen kommen, können wir ihnen nach ih-
wollen, können wir ihn nicht während rem Tode dienen mit den Verordnun-
der Kirchzeit aufsuchen." gen im Hause des Herrn; denn auch
Es ist schön, wenn die ganze Familie denen, die in jene Welt gingen, wird
gemeinsam zum Gottesdienst geht. das Evangelium gepredigt, wie Petrus
Die Jahrzehnte, in denen ich dies tun in seinem ersten Brief schrieb. Als
konnte, waren die glücklichsten mei- Menschen können wir nicht beurteilen,
nes Lebens. Aber nicht allen ist dies wer eine gute Möglichkeit hatte.

15-;
: :

das Evangelium Jesu Christi zu hören. Denn mein Fleisch ist die rechte Jesu hatten sich geschmückt und freu-
Wir sind nicht als Richter gesetzt, wir Speise, und mein Blut ist der rechte ten sich auf das Kommen des Bräuti-
können sie nur immer wieder ein- Trank. gams, solange es Tag war. Aber als es
laden und hoff en, daß sie aus unserem Wer mein Fleisch isset und trinket dunkel und finstere Nacht wurde,
Leben etwas Gutes lernen und viel- mein Blut, der bleibt in mir und ich fehlte ihnen das öl in den Lampen
leicht in ihrem Herzen wünschen, sie in ihm. oder es reichte nicht aus. Wir haben
könnten glauben. Wie mich gesandt hat der lebendige alle schon erfahren, daß es Umstände
Die Rebe kann keine Frucht bringen, Vater und ich lebe um des Vaters wil- und Lagen gibt, in denen unser gan-

sie bleibe denn am Weinstock. Durch len, also wer mich isset, der wird auch zer Glaube nötig ist, um dem Herrn
den Gottesdienst bleiben wir am Wein- leben um meinetwillen." (Verse 51 treu zu bleiben. Es braucht nicht im-
stock. Paulus sagt: „Es kommt der bis ^7.) mer eine so große Prüfung zu sein,
Glatibe aus der Predigt, die Predigt Wir sollten auch alten und kranken wie sie Petrus erfuhr, der den Herrn
aber aus dem Worte Gottes!" Dies ist Mitgliedern, die nicht mehr zum Got- dreimal verleugnete, obgleich er doch
eine Mahnung an die Priestertums- tesdienst kommen können, gerne auf wenige Stunden davor so kühn ge-
träger, nicht nur Geschichten und Ge- Wunsch das Mahl des Herrn in ihrem sprochen hatte: „Wenn dich alle ver-
schichtchen und menschliche Meinun- Heim reichen, um sie dadurch im leugnen, ich nicht, und wenn ich mit

gen zu predigen, sondern sie sollen Glauben zu stärken. Gern denke ich dir sterben sollte!" Wenn wir gebor-
daran denken, daß Jesus vor seiner an die Abendmahlsfeiern mit meinen gen sind in Heim, Beruf und Kirche,
Himmelfahrt zu seinen Aposteln sagte Eltern, als sie sich in den letzten Mo- gesichert durch ein gutes Bankkonto
„Und lehret sie halten alles, was ich naten ihres Lebens nicht mehr mit den und geschützt durch die Gesetze
euch befohlen habe . .
." und „Ihr sollt Heiligen versammeln konnten, aber eines gerechten Landes und wenn wir
meine Zeugen sein bis an das . . . durch Lied, Gebet, Schriftlesung und gesund sind, mag wenig Glaubensöl
Ende der Erde Der Heilige Geist,
. . . Abendmahl ihren Glauben stärkten, reichen. Aber wenn all diese Stützen
welchen ich euch senden werde vom bis er sie in die ewigen Wohnungen brechen? Kannst du dann auch mit
Vater, der wird zeugen von mir ."
. . rief. einem Hiob sagen: „Der Herr hat's
Manche Predigt mag nicht nach unse- gegeben, der Herr hat's genommen,
rem Geschmack sein — auch das Pre- Gelegenheitsbesucher der Name des Herrn, er sei gelobt!"
digen ist eine Gabe, und Gaben sind Es gibt viele Mitglieder, die nur gele- Oder mit einem Paulus: „Denen, die
verschieden verteilt; sie ist ein wich- gentlich zum Gottesdienst gehen. Im- Gott dienen, müssen alle Dinge zum
tiges Mittel, um als Rebe am Wein- mer finden sie einen anderen Grund, Besten dienen?" Oder mit dem Sän-
stock zu bleiben,zusammen mit der um den Versammlungen fern zu blei- ger des 90. Psalms: „Herr, du bist
gläubigen Teilnahme am Mahl des ben. Da kommen Verwandte zu Be- unsere Zuflucht — du lassest die Men-
Herrn, bei dem wir uns erinnern an such, dann ist das Wetter entweder zu schen sterben" — oder mit Stephanus
seinen Leib und sein Blut, die er für schön oder zu schlecht, um zur Kirche „Herr Jesu, nimm meinen Geist auf"?
uns gegeben hat zur Vergebung der zu gehen; sie wissen schon alles, was Tausende von Heiligen können dank-
Sünden. Dies ist für uns eine ständige gesagt wird, sie sind nicht einig mit bar bezeugen, daß ihr Glaubensöl aus-
Erneuerung des Versprechens bei der diesen oder jenen Geschwistern, sie reichte, als sie kaum mehr zu hoffen
Taufe, damit sein Geist immer mit sehen Fehler an Kirchenbesuchern wagten und erlebten, daß so viele, die

uns sein möge, wie es im Abendmahls- oder sie meinen, zur Kirche zu gehen so sicher waren, verzweifelten, als die
segen heißt, oder wie Paulus im bedeute ja nicht alles. Dennoch mahnt Nacht hereinbrach, und erkennen
1.Kor. IX sagt: „So oft ihr von die- uns der Apostel Paulus, „nicht zu mußten, daß ihr Glaubensöl nicht
sem Brot esset und von diesem Kelch verlassen unsere Versammlung", und ausreichte.

trinket,verkündigt ihr den Tod des in Lehre und Bündnisse, Abschnitt 59, Darum müssen wir auch heute immer
Herrn, bis daß er kommt und wir das steht, daß wir am Tage des Herrn zum wieder auf die mahnenden Worte
Mahl mit dem Herrn feiern, wie er es Hause des Gebets gehen, am Abend- Jesu hören: „Muß ich nicht in dem
uns verheißen hat." Wilford Woodruff mahl teilnehmen sollten usw., damit das meines Vaters ist? Die Rebe
sein,
pflegte beim Nehmen des Abendmahls wir uns noch völliger von der Welt kann keine Frucht bringen, sie bleibe
zu sagen: „Herr, ich erinnere mich an rein halten. denn am Wein stock, also avich ihr
dich!" So sollten auch wir als Reben Die törichten Jungfrauen im Gleichnis nicht, ihr bleibet denn an mir!"
am Weinstock das Abendmahl genie-
ßen. Im Kriegsgefangenenlager beein-
druckten mich tief die Worte Jesu nach

Johannes 6: „Ich bin das lebendige Der sterbende Löwe


Brot, vom Himmel gekommen. Wer
von diesem Brot essen wird, der wird Ein alter Löwe lag kraftlos vor seiner Höhle und erwartete den Tod.
leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich Die Tiere, deren Schrecken er bisher gewesen war, bedauerten ihn
geben werde, ist mein Fleisch, welches nicht, sie freuten sich vielmehr, daß sie ihn loswurden. Einige von
ich geben werde für das Leben der ihnen, die er sonst verfolgt hatte, wollten nun ihren Haß an ihm aus-
Welt .Wahrlich, wahrlich, ich sage
. . lassen. Der arglistige Fuchs kränkte ihn mit beißenden Reden, der
euch: Werdet ihr nicht essen das Wolf sagte ihm die ärgsten Schimpfworte, der Ochs stieß ihn mit
Fleisch des Menschensohnes und trin- den Hörnern, das wilde Schwein verwundete ihn mit den Hauern,
ken sein Blut, so habt ihr kein Leben und selbst der träge Esel gab ihm einen Schlag mit den Hufen. Das
in euch. edle Pferd allein blieb schweigend stehen und tat ihm nichts, obwohl
Wer mein Fleisch isset und trinket ihm der Löwe seine Mutter zerrissen hatte. „Willst du nicht", fragte
mein Blut, der hat ewiges Leben, und der Esel, „dem Löwen auch eins hinter die Ohren geben?" Das Pferd
ich werde ihn am jüngsten Tage auf- antwortete: „Ich halte es für niederträchtig, mich an einem Feinde
erwecken. zu rächen, der mir nicht mehr schaden kann."

158
Buße mit sechs
VON WILLIAM CRITCHLOW JR., ASSISTENT DES RATES DER ZWÖLF

In allen Nationen der Welt müssen Sünde bereinigt werden, wenn diese durch rechtmäßig berufene Beamte,
die Menschen Buße tun.Das ist eine Das Erken-
nicht zuerst erkannt wird. kann in Hinsicht auf die Kirchen-
dringende Notwendigkeit. Diese Er- nen der Sünde ist deshalb der erste disziplin die notwendigen Schritte
klärung ist eine Anklage, denn die notwendige Schritt zur Buße. unternehmen. (Conference Report,
Übertretungen sind offensichtlich. Der Apostel Paulus billigte die Steini- October 1955.)
Vielleicht werden Sie trotzdem fragen: gung des Stephanus und hielt die Das vierte R bedeutet „restitution",
Warum sollen wir Buße tun? Meine Kleidung derer, die die Steine warfen. das heißt „wiedergutmachen". Aller-
Antwort: Derselben Sünden wegen, Erstnachdem er vom Herrn gezüchtigt dings können einige Dinge nicht wie-
durch die die Einwohner von Sodom worden war, erkannte er den vollen dergutgemacht werden. Die meisten
und Gomorrah zu Fall kamen; der- Umfang seiner Sünde, und seine Reue Dinge kann man reparieren, unter-
selben Sünden wegen, durch die die war groß. schlagenes Geld ersetzen, und gestoh-
unbußfertigen Nephiten auf dem Neubekehrte wußten nicht, daß sie ein lenes Eigentum kann zurückerstattet
amerikanischen Kontinent ausstarben; Gesetz Gottes übertraten, als sie werden, aber wie macht man eine Got-
derselben Sünden wegen, die die Zer- Kaffee, Tee und Tabak zu sich nah- teslästerung wieder gut? Fluchen, oft
störung auf die unbußfertigen Seelen men, über das Wort der Weis-
bis sie angewandt, um
etwas Besonderes zu
in den Tagen Noahs brachte; der- heit belehrt wurden. Durch ihren An- bekräftigen, das gedankenloseste
ist
selben Sünden wegen, die die Straf- schluß an die Kirche haben sie dieses aller Sprachvergehen. Wie kann man
gerichte Gottes auf die unbußfertigen Gebot anerkannt — jedes Zuwiderhan- Lügen wiedergutmachen oder Falsch-
Menschen in unserem Zeitalter brin- deln danach war eine Übertretung. Zeugnis-Geben?
gen werden — wenn sie nicht Bviße tun. Buße mit sechs großen R heißt mein Auch die aufrichtige Reue des Paulus
„. und wie es geschah zu den Zeiten
. . Aufsatz. Dies muß ich näher erklären. über die Steinigung des Stephanus
Noahs, so wird's auch geschehen in Buße heißt auf englisch „repentance". brachte diesen Mann
nicht ins Leben
den Tagen des Menschensohnes." Mein erstes R steht für „recognition", zurück. Genausowenig werden die Ge-
(Lukas 17:26.) d. h. „erkennen". bete aller Gerechten die Tugend eines
Unsere Welt ist zu einem modernen Die Bußfertigkeit des Paulus für seine Mädchens oder eines Jungen wieder-
Babylon geworden. Städte wie Sodom Sünde führte zum zweiten R, zu „re- herstellen.
und Gomorrah finden wir überall auf morse", d. h. „bereuen". Als der Herr Das fünfte R steht für „resolution",
der Erde. seine Jünger beten lehrte, sagte er: das heißt Vorsätze fassen. Hier ist
„So wir sagen, wir haben keine Sünde, „. . und führe uns nicht in Ver-
. aber zu sagen, daß auch der beste Vor-
so verführen wir uns selbst, und die suchung, sondern erlöse uns von dem satz, in Zukunft dieses oder jenes Ge-
Wahrheit ist nicht in uns." (1. Joh. Übel." (Matth. 6:13.) Dies war vor bot nicht mehr zu übertreten, nichts
1:8.) fast 2000 Jahren. Wenn die heutigen nützt, wenn ihm nicht die Ausführung
In seltenen Augenblicken denken wir Menschen Gebet sprechen,
dieses folgt. Es gibt Vorsätze in der Art, wie
Menschen über unsere schweren Über- scheinen sie zu sagen: „Führe uns man sie am Neujahrstag macht. Das
tretungen nach, über unsere Sünden, nicht in Versuchung und erlöse uns sind billige Vorsätze; sie haben das
für die wir bereits Buße getan haben davor, erwischt zu werden." Die Sor- Zeichen der Unaufrichtigkeit, und ga-
oder für die wir noch Buße tun müs- gen, die man hat, nachdem man er- rantiert halten wir sie nur bis zur
sen. Diese Liste wird etwas länger wischt wurde, sind keine Reue. nächsten Versuchung; wenige halten
werden, wenn wir noch die Unterlas- Das dritte R heißt „relating", d. h. länger als der Schnee. Nur ein aufrich-
sungssünden hinzufügen. Diese sind „bekennen". Alle Sünden sollen dem tiger Vorsatz wird für immer bestehen.
manches Mal größer als die tatsächlich Herrn gebeichtet werden. Ältester „Daher könnt ihr erkennen, ob ein
begangenen Sünden. Marion G. Romney sagte: „Wer eine Mensch für seine Sünden Buße getan:
Wie können wir uns von der Sünde Übertretung begangen hat, die seine Sehet, er wird sie erkennen und ab-
befreien oder uns von ihr reinwaschen? Mitgliedschaft oder Gemeinschaft in legen." (L.u.B. 58:43.)
Gibt es ein Rezept, wie man Buße tut? der Kirche Jesu Christi gefährden, falls Vorsätze, die wiederholt gebrochen
Unbedingt. Wer sich die Zeit nimmt, er nicht Buße tut, sollte notwendiger- werden, verdienen keine Vergebung.
seine Sünden aufzuschreiben, macht weise seinem Bischof oder einem ande- „Geht eure Wege — sündigt
nicht mehr.
schon den ersten Schritt in diesem ren präsidierenden Beamten der Kirche Zu der Seele aber, die sündigt, werden
Prozeß der Buße. Bei solch einer gei- ein volles und wirkungsvolles Ge- auch ihre früheren Sünden zurückkeh-
stigen Inventur erkennen wir auto- ständnis machen. Zwar kann der Kir- ren, spricht der Herr, euer Gott."
matisch, daß einige unserer Handlun- chenbeamte die Sünde nicht vergeben (L.u.B. 82:7.)
gen Übertretungen sind, andernfalls (diese Macht hat allein der Herr und Der Herr läßt seiner nicht spotten.
würden wir sie nicht aufschreiben. wem er sie in besonderer Weise über- Ein guter Vorsatz ist ein Zeichen un-
Kein Problem kann gelöst und keine tragen hat), aber die Kirche, vertreten seres Glaubens, und wie Glauben, so

159
muß auch er durch Werke bestätigt keit erfreuen können, einer Glückselig- eines anderen verheißenen Landesund
werden. Deshalb ist der nächste Schritt keit, von einem rechtschaffenen
die emes verheißenen Millenniums des
die Ausführung des Vorsatzes. Dafür Lebenswandel kommt. „Glückseligkeit Friedens, und gerade so wie Gott die
steht das nächste R, „reformation", ist Gerechtigkeit", sagte Präsident Da- Unbußfertigen zu Zeiten Moses aus-
Reformation. Ein Vorsatz ist die Ab- vid O. McKay. „ und wo es keine
. . . siebte, so wird er die Unbußfertigen
sicht, etwas zu tun. Reformation ist Gerechtigkeit gibt, da gibt es auch in unserer Zeit vor der Dämmerung des
die Ausführung. keine Glückseligkeit." (2. Nephi2:12.) Millenniums aussieben. Wir haben
„ . . .Lerne deshalb jeder seine Pflicht", Wenn das Buchstabieren des Wortes so wenig Zeit, uns zu heiligen, und es
sagt der Herr, „ . und wer seine
. . Buße mit so vielen R Ihnen Schwierig- ist später, als wir denken. Wie anders

Pflicht nicht lernt und sich nicht be- keiten machen sollte, seien Sie trotz- könnten wir uns heiligen, denn durch
währt, soll auch nicht für würdig er- dem frohen Mutes. Viele gute Men- Buße? Ich bitte Sie alle innigst, geben
achtet werden zu stehen." (L. u. B. schen haben nicht mit sechs R oder auf Sie der Buße die erste Stelle in Ihrem
107:99-100.) andere Weise buchstabieren gelernt Leben. Unser Herr sagte:
Sünder trachten nach der Vergebung und haben trotzdem aufrichtige Buße „Höre, o du Volk meiner Kirche,
unseres himmlischen Vaters. Ihre Mit- getan, und es wurde ihnen vergeben. sagt die Stimme dessen, der in der
menschen sollen ihnen „7Q mal Zmal" Das Gewissen kennt anscheinend von Höhe wohnt, und dessen Augen auf
(Matth. 18:21, 22) vergeben, weil es sich aus selbst Wege, das Richtige zu allen Menschen ruhen; ja, wahrlich,
ihnen geboten wurde. tun. So lassen Sie Ihr Gewissen Ihr ich Höret, ihr Völker in der
sage:
„Ich, der Herr, werde vergeben, wem Führer sein. Das Ergebnis dieser Ferne, und ihr, die ihr auf den Inseln
ich vergeben will; von euch aber wird Feststellung ist: „Tut Buße — jeder- des Meeres seid, merkt alle auf!
verlangt, allen Menschen zu vergeben." mann, tut Buße." (Henry Drummond.) Macht euch bereit, macht euch bereit,
(L.u.B. 64:10.) „So wir aber unsere Sünden beken- auf das, was kommen wird, denn der
Um Vergebung seiner Sünden zu er- nen, so ist er treu und gerecht, daß er
Herr ist nahe! Denn ich, der Herr,
langen, sollte man die Extrameile uns die Sünde vergibt und reiniget kann auch nicht mit geringster Nach-
sehen und nicht nur die Sünden ab- uns von aller Untugend." (1. Joh. 1:9.) sicht auf Sünde sehen. Dennoch soll
legen, sondern auch Hingabe und Moses brachte die Kinder Israel an die dem, der Buße tut, und die Gebote des
Dienst hinzufügen, um die Liebe zum Grenzen des Verheißenen Landes, Herrn befolgt, vergeben werden.
Herrn zu beweisen. Solche Hingabe nachdem sie vierzig Jahre lang durch
und dieses Dienen ist die Reformation. die Wüste gewandert waren. Dort
Dem aber, der nicht Buße tut, soll auch
das Licht genommen werden, das er
Wenn wir in dem Prozeß der Buße blieben sie stehen, um sich vor dem
schon empfangen hat; denn mein Geist
diese sechs Schritte gehen — erkennen, Betreten des Landes zu heiligen.
bereuen, bekennen, wiedergutmachen,
wird nicht immer mit den Menschen
Heute, nach 6QQQ Jahren irdischen Le-
rechten, spricht der Herr der Heer-
Vorsatz und Reformation —, kommen bens, Sterbens, Kämpfens und Wan-
scharen." (L. u. B. 1:1, 12, 31-33.)
wir an den Punkt, an dem wir uns der derns auf dem Antlitz dieser Erde, ste-
Verwirklichung unserer Glückselig- hen die Kinder Gottes auf der Schwelle übersetzt von Rixta Werbe

Selbstverbesserung durch Selbstkritik

Selbstverbesserung hängt von der Selbstkritik ab. Der eingebildete Mensch, der meint,
keiner Verbesserung zu bedürfen, wird nie Tortschritte machen, denn es fehlt ihm der
Ansporn zur Selbstverbesserung.
Die meisten von uns bedürfen dringend der Veredlung und Vervollkommnung ihres
Geistes und Gemütes. Unser Geist, unser Denken ist nicht so klar und scharf wie es
sein sollte. Wir greifen nicht immer nach den besten Büchern. Wir machen keine Tort-
schritte an Erkenntnis. Wir lernen nicht, Jahr um Jahr zu besseren Zwecken zu denken
und zu planen, überzeugender und hilfreicher zu sprechen.
Verbesserung unseres Geistes- und Gemütslebens erfordert gründliches und regelmäßiges
Lesen und Studieren. Sie verlangt ferner, daß wir Geist und Gemüt freihalten von
Klatsch und Übelreden, Neid und Mißgunst, kurz von allem was uns nichts nützen kann.
Und dann inüssen wir alle unser geistig-religiöses Wesen verbessern und veredeln.
Wir sind nicht so freundlich, selbstlos und liebevoll, wie wir sein sollten. Manchmal
fehlt es uns an sittlichem Mut; unser Glaube wird oft schwach; unsere Ideale verblassen;
unser Sinnen und Trachten richtet sich auf die niedrigen Dinge dieser Welt. Wir leben,
als würden wir ewig auf dieser Erde bleiben, statt daran zu denken, daß wir sie in
einigen Jahren verlassen müssen.
Zur Veredlung der Seele bedarf es mehr als zu allem anderen Tortschritt: des Studiums
der Heiligen Schriften, des Gebets, der Kirche mit all ihrer Hilfe und ihren Möglich-

keiten, sorgfältig ausgewählter Treunde und einer engen Gemeinschaft mit Gott.

160
DIE
7LAMILIENSTUNDE

Eng ist das Tor (Teil I)

Dorle wischte schnell noch Staub, du, warum es so wichtig ist, Gott zu Leben erhalten", sagte die Großmutter.
Anne räumte in der Küche auf. Heute kennen?" fragte Vati. „Aber Vati, alle Menschen kennen
sollte allesbesonders schön aussehen, „Weil er gut zu uns ist, und weil wir doch den himmlischen Vater, nicht
weil die Großeltern zur Familien- wieder später bei ihm wohnen möch- wahr?", fragte der kleine Detlef inter-
stunde kamen. Und da waren sie auch ten. Wenn wir ihn nicht kennten, essiert.
schon . . . könnten wir nicht zu ihm gehen und „Ich fürchte nein.Weißt du, es genügt
Nachdem sich alle gemütlich hingesetzt bei ihm wohnen, nicht wahr, Vati? nicht, daß man einfach daran glaubt,
hatten, sagte Vati: „Anne, würdest du Man möchte doch nicht bei jemandem daß es einen Gott gibt. Manche Leute
bitte ein Anfangsgebet sprechen? Da- wohnen, den man gar nicht kennt!" erkennen das nicht, weil sie das in
nach wird uns Dorle einen kurzen „Da hast du den Nagel auf den Kopf ihren Kirchen nicht lehren. Und andere
Rückblick auf die letzte Stunde getroffen, Detlef. Und wie können wir Leute wollen sich nicht die Zeit neh-
geben." unseren himmlischen Vater besser men und auch nicht das tun, was man
Nach dem Gebet begann Dorle: „Wir kennenlernen, Oma?", fragte Vati. tun muß, wenn man Gott wirklich
haben letzte Woche gelernt, daß es in „Ich denke, daß wir oft im Gebet zu kennen will", erklärte Vati.
der Gottheit drei getrennte Wesen ihm sprechen und fleißig in den heili- „Aber Vati", warf Anne ein, „warum
gibt: Gott den Vater, seinen Sohn Je- gen Schriften über ihn lesen sollten, lehren die anderen Kirchen das nicht,
sus Christus und den Heiligen Geist. wenn wir ihn wirklich gut kennen- wenn es wahr ist?"
Gott der Vater und Jesus Christus lernen möchten." „Darf Frage beantworten?",
ich diese
haben Körper aus Fleisch, Bein und „Ja, so ist es. Nun versteht ihr viel- ließ sich Dorle hören. „Anne, du er-
Geist. Wir sind nach dem Ebenbilde leicht ein bißchen besser, warum es innerst dich sicher, daß wir gesehen
Gottes geschaffen. Der Heilige Geist wichtig ist, jeden Tag mit dem himm- haben, welche verschiedenen Auffas-
ist eine Person aus Geist und das lischen Vater zu sprechen. Wir können sungen die verschiedenen Kirchen von
dritte Mitglied der Gottheit." das ewige Leben nicht erlangen, wenn Gott haben?"
„Das war sehr gut. Haben wir noch wir nicht Gott kennen. Ihr erinnert „Ich erinnere mich. Aber Vati, alle Kir-
etwas gelernt, Anne?", fragte Vati. euch, als Jesus aus dem Grab kam, chen können doch nicht recht haben,
„Ja, Vati. Wir haben gelernt, daß sie war er unsterblich, das bedeutet, daß oder?"
zwar drei getrennte Wesen, aber doch er für immer leben wird. Und er hat „Das ist ganz logisch, Anne", sagte
in Zweck, Ziel und Absicht einig oder uns versprochen, daß alle Menschen, der Vater. „Es gibt nur eine Wahrheit."
eins sind. Ich habe zwar immer mehr die jemals auf der Erde gelebt haben, Anne hatte noch mehr Fragen. „Müßte
oder weniger daran geglaubt, aber ich diesselbe Segnung erhalten sollen, sie man dann also sagen, daß jede Kirche,
habe nie richtig darüber nachgedacht. sollen alle für immer leben. Aber hier die etwas Falsches über Gott lehrt, eine
Wenn ich jetzt zu meinem himm- in Johannes 17:3 wird eine andere Art falsche Kirche ist?"
lischen Vater bete, fühle ich mich ihm Leben erwähnt. Opa, willst du uns Frau Braun ergriff Annes Hand. „Ich
viel näher, weil ich ihn jetzt besser bitte die Stelle noch einmal vorlesen?" glaube, ich weiß, woran du denkst,
kenne." (Der Großvater liest Johannes 17:3.) Liebling. Du denkst an Susanne. Mir
„Ich auch", warf Detlef ein. „Oma, kannst du mir den Unterschied erging es ähnlich, als ich so alt war
„Und warum ist es so wichtig, Gott erklären zwischen unsterblich und wie du. Ich hatte auch eine gute Freun-
zu kennen, Mutti?", fragte Vati. ewigem Leben?", fragte Vati. din, die zu einer anderen Kirche ge-
„Auf diese Frage möchte ich Johannes „Ja. Wenn man unsterblich ist, bedeu- hörte. Es hat Jahre gedauert, bevor ich
17:3 zitieren: Das ist aber das ewige tet das, daß man für immer lebt. Aber verstand, welche Unterschiede es zwi-
Leben, daß sie dich, der du allein wah- ewiges Leben heißt, daß wir bei unse- schen den beiden Kirchen gab, und
rer Gott bist, und den du gesandt hast, rem himmlischen Vater und bei Jesus warum die eine falsch war und die
Jesum Christum, erkennen", antwor- Christus leben werden. Wir werden andere richtig. Ja, jede Kirche, die et-
tete Mutti. alle unsterblich werden, aber nur wer was Falsches über Gott lehrt, ist nicht
„Ja, das ist richtig. Detlef, was meinst Gott wirklich kennt, wird das ewige die wahre Kirche Jesu Christi. Heute

161
uns erkennen helfen, daß es
will Vati (Alle lesen gemeinsam.) chen nimmst du?", fragte der kleine
nur eine wahre Kirche Jesu Christi „Hier sagt uns der Herr, daß es zwei Rotschopf.
gibt." Straßen oder Wege gibt, auf denen „Ich möchte auf dem schmalen Weg
„Ich bin froh darüber, Vati", lächelte die Menschheit reist. Wohin führen gehen, Detlef, weil er mich wieder zu
Anne. „Denn vor einigen Tagen haben diese beiden Wege, Dorle?" Gott und zu unserem Heiland Jesus
wir nach der GFV darüber gesprochen. Dorle guckt in ihre Bibel. „Er sagt, Christus führt. Aber wie finden wir
Ihr wißt ja, daß Susanne mitgekom- daß der eine zur Verdammnis führt diesen Weg? Wir wollen Matthäus
men war. Weil wir sie nicht verletzen und der andere zum Leben." 7:21 aufschlagen und sehen, was der
wollten, haben wir ihr hinterher ge- „Und wie sehen sie aus, Anne?", Heiland sagt, wie wir auf diesen Weg
sagt, daß es eigentlich gleich ist, zu fragte Vati. kommen können. Mutti, willst du es
welcher Kirche man gehört, weil sie „Nun", sagte Anne, „hier steht, daß uns bitte vorlesen?"
doch alle ungefähr das Gleiche lehren." die Pforte weitund der Weg breit Frau Braun wartete, bis alle die
„Nun, dann wollen wir einmal sehen, ist, die zur Verdammnis führen, und Schriftstelle aufgeschlagen haben. „Es
ob sie das wirklich tun. Letzte Woche daß es viele gibt, die darauf wandeln. werden nicht alle, die zu mir sagen,
haben wir besprochen, daß sie eine Aber der Weg, der zum Leben führt, Herr, Herr in das Himmelreich kom-
verschiedene Auffassung von Gott ist schmal, und darauf sind nur men, sondern die den Willen tun mei-
haben. Wie ist es nun mit der Taufe? wenige." nes Vaters im Himmel."
Taufen alle Kirchen durch Untertau- „Und von welchem Leben spricht hier „Vielen Dank, Mutti", sagte Vati.
chung? Lehren andere Kirchen das Christus wohl, Oma?" „Und damit wollen wir heute schlie-
ewige Leben oder die Taufe für die „Er muß vom ewigen Leben gespro- ßen. Das gibt uns etwas worüber wir
Toten? Nein, wir sehen, daß es viele chen haben, denn alle Menschen wer- alle nachdenken können. Und hier ist
Punkte gibt, über die die Kirchen ver- den ja unsterblich, aber Jesus sagte eine Aufgabe für dich, Detlef. Wie
schiedener Meinung sind. Heute hier, daß es nur wenige gibt, die kannst du den Willen unseres Himm-
abend wollen wir herausfinden, wie- dieses Leben erhalten, zu dem der lischen Vaters tun? Schreib alles auf,
viele Kirchen richtig sein können und schmale Weg führt", antwortete die was dir einfällt, wie du unserem
wieviele Gott anerkennen wird. Wir Großmutter. Himmlischen Vater Freude machen
wollen in unserer Bibel Matthäus „Detlef, auf welchem Weg möchtest kannst. Dann versuchst du, das zu
7:13, 14 aufschlagen und diese Verse du denn gehen?", fragte der Vater. tun, und erzählst uns bei der nächsten
gemeinsam lesen." „Ich möchte mit dir gehen, Vati. Wel- Familienstunde davon."

Versprich dir seihst

So stark zu sein, daß nichts den frieden deiner Seele stören zu vermag.
Mit iedem, den du triffst, im Sinne und Geiste von Gesundheit, Glück und Wohl-
ergehen zu sprechen.

Deine Freunde fühlen zu lassen, daß etwas Wertvolles in ihnen steckt.

von der sonnigen Seite her zu betrachten und daran zu arbeiten, daß deine
Alles
Zuversicht und Lehensfreude gerechtfertigt wird.

Das Beste zu denken, nur für das Beste zu arbeiten und nur das Beste zu erwarten.
In bezug auf den Erfolg anderer gerade so zuversichtlich und erfreut zu sein, wie über
deinen eigenen.

Die Fehler der Vergangenheit zu vergessen und nur an bessere und größere Leistungen
in der Zukunft zu denken.

Auf deinen Fortschritt und deine eigene Besserung so viel Zeit zu verwenden, daß du
keine Zeit hast, andere zu kritisieren.

Zu großherzig und zu hoffnungsfroh zu sein, um zu verzagen, zu vornehm, um zornig


zu werden, zu stark, um dich zu fürchten, zu glücklich, um schlechter Laune zu sein.

Eine gute Meinung von zu haben und diese Tatsache der Welt zu verkünden
dir —
nicht in lauten Worten, sondern in edlen und großen Taten!

Im Glauben zu leben, daß die Welt auf deiner Seite steht, so lange du dem Besten in
dir treu bist!

162
fry ,'

lillllilhllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^

Für Gruppenberater und Heimlehrer der Aaronischen Priesterschaft über 21 Jahre

Sieben goldene Stufen zum Erfolg


Von David Q. Thomas

Ihre Berufung hat hauptsächlich den Zweck, Männer zu Erfolg Ihrer Beeinflussung hängt weitgehend davon ab,
bewegen, in der Kirche tätig zu sein; deshalb liegt Ihr wie gut Sie die Interessen, Wünsche, Hoffnungen und
Erfolg auf der obersten der sieben goldenen Stufen. Probleme der Mitglieder Ihrer Gruppe kennen, denn das
Menschen zum Denken und Handeln zu bewegen, ist eine ist der Schlüssel zur erfolgreichen Unterhaltung mit ihnen.

Kunst; wer in dieser Kunst Erfolg hat, hält sich bewußt Dieses Einholen von Informationen über andere ist wich-
oder unbewußt an diese einzelnen Stufen. tig, aber muß taktvoll durchgeführt werden. Solche Aus-

Die ersten zwei Stufen liegen vor der eigentlidien Kon- künfte erhalten wir durdi Beobachten oder Befragen; Sie
taktaufnahme. Sie dienen Ihnen zur Vorbereitung, wenn können sie durch Familienmitglieder, Freunde oder vom
Sie andere beeinflussen und bewegen wollen. Die anderen Gruppenmitglied selbst erhalten. Solche Informationen
fünf Stufen beschreiten Sie während der Besuche oder sollen selbstverständlich vertraulich behandelt werden.
Unterhaltungen.
Ich möchte kurz auf jede einzelne dieser Stufen eingehen. Stufe 3: Erwecken Sie Interesse
Größeres Wissen darüber und ihre Anwendung müssen Sie Mit dem ersten Schritt Ihrer Unterhaltung müssen Sie das
sich durch eigene Findigkeit, Ihr Studium und Ihren Weit- Interesse wachrufen. Solange Ihr Gruppenmitglied Ihnen
blick aneignen. nicht zuhört, brauchen Sie gar nicht fortzufahren. Es muß
hinhören, um beeinflußt werden zu können. Es gibt viele
Stufe 1 Bereiten Sie sich vor
:
Methoden, wie man Interesse erwecken kann.
Um Männer zu bewegen, in der Kirche tätig zu werden, Einer der leichtesten und sichersten Wege, Aufmerksam-
müssen Sie sich psychologisch und geistig vorbereiten. Sie keit zu erzielen, ist das Stellen einer passenden Frage, die
brauchen die Überzeugung, daß es richtig und für die eine Antwort erfordert. Das Erwähnen von etwas Unge
Männer von Vorteil ist, wenn sie in der Kirche tätig wöhnlidiem, Unerwartetem oder Interessantem neutrali-
werden. Sie brauchen Glauben an sich selbst und an Ihre siert meistens das Denken eines Menschen. Schon der Hin-

Fähigkeit, die Aufgabe zu erfüllen, zu der Sie berufen weis auf eine Geschichte, die man erzählen möchte, erregt
worden sind. Eine negative Einstellung ist der größte Interesse, denn Geschichten haben mit menschlichen Din-
Feind des Erfolges. Nichts ist so entmutigend, als wenn gen zu tun. Ein aufrichtiges Kompliment wird stets die
man den Glauben an sich selbst verliert. Viele Männer sind Aufmerksamkeit eines Menschen erregen. Menschen seh-
in der Kirche untätig geworden, weil ihre Gedanken nega- nen sich nach Anerkennung und aufrichtigem Lob. Wenn
tiven Einflüssen nachgaben und sie dadurch den Glauben Sie die Aufmerksamkeit anderer haben wollen, dann sagen
an sich selbst verloren. Sie etwas Lobendes, aber nur, wenn es ehrlich gemeint ist.
Wenn Sie Glauben an sich selbst und an Ihre Berufung
haben, die der Herr an Sie ergehen ließ, werden Sie Erfolg Stufe 4: Das Interesse wachhalten
haben. Durdi häufiges Beten und viel Studieren müssen Erregen Sie das Interesse des anderen, und halten Sie es
Sie diesen Glauben vermehren. Es gehört zu Ihrer Be- wadi. Der Gesprächspartner soll der Mittelpunkt Ihrer
rufung zu lernen, wie man Menschen beeinflußt. Trachten Unterhaltung sein. Sprechen Sie mit ihm über Dinge, die
Sie nach Mut, Glauben, Takt, Weitsicht, Zuverlässigkeit, ihn interessieren. Sprechen Sie mit ihm über seine Familie,
wenn Sie Führereigenschaften erlangen wollen. Gebet und seine Steckenpferde, sein Geschäft, und benutzen Sie dies
Studium sind von grundlegender Bedeutung bei diesem als Sprungbrett für Ihre Botschaft, die Sie ihm geben möch-
ersten Schritt in der Beeinflussung von Menschen. ten. Jesus spradi mit Petrus, Andreas, Jakobus und Johan-
Lassen Sie Ihr inneres Licht nach außen dringen, damit nes übers Fischen. Als er sich ihres Interesses sicher war,
andere Ihren Einfluß spüren können. Begeisterung und die da war der Übergang leicht und natürlich: „Folget mir
Fähigkeit, andere zu begeistern, können entwickelt wer- nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!" Lassen
den; dies ist wichtig, wenn Sie das Leben anderer Men- Sie Ihr Mitglied den Hauptanteil zur Unterhaltung bei-
schen beeinflussen wollen. tragen, lenken Sie das Gespräch durch Fragen, und dann
hören Sie aufmerksam hin, was er zu sagen hat. Lassen Sie
Stufe 2: Lernen Sie die Mitglieder Ihrer Gruppe kennen ihn nicht das Interesse verlieren.
Finden Sie über die Mitglieder Ihrer Gruppe und
alles
deren Familie heraus, was Sie nur irgendwie feststellen kön- Stufe 5: Beweise
nen. Dies wird für Sie von Nutzen sein. Je mehr Sie über Diese Stufe spricht den Verstand an. Hierbei müssen Sie
einen Menschen wissen, desto größer ist die Wahrschein- auf Tatsachen zurückgreifen, um Ihren Fall zu belegen.
lichkeit, daß Sie ihn lieben. Je mehr Sie einen Menschen Liefern Sie Beweise. Solch ein Beweis kan eine Schriftstelle
lieben, desto stärker wird ihr Entschluß, ihm zu helfen. Der sein oder die Äußerung eines Menschen, den er bewun-

163
dert oder dem er Vertrauen schenkt. Überzeugen Sie ihn Zwang und Furcht machen es vielen Menschen schwer, ihre
verstandesmäßig, daß Ihre Botschaft für sein Wohlergehen Lebensweise zu ändern, selbst wenn sie wissen, daß es
wichtig ist. Beweisen Sie Ihre Aussagen durch Quellen, die richtig Das Ziel dieser Stufe ist, diesen Zwang aus dem
ist.

er anerkennt. Wege zu räumen und die Furcht durch Glauben zu be-


seitigen, um die erwünschte Tätigkeit zu erzielen. Geben
Stufe 6: Wünsche wecken Sie Ihrem Gruppenmitglied die Möglichkeit, Gesicht zu
wahren. Machen Sie es ihm leicht, ja zu sagen. Helfen Sie
Bringen Sie ihn dahin, daß er das tun möchte, was Sie
ihm, die richtige Entscheidung zu treffen. Es gibt viele
anstreben. Erwecken Sie in ihm den Wunsch, zur Kirche
Methoden, wie man Menschen helfen kann, sich richtig zu
zu gehen oder eine Aufgabe anzunehmen. Diese Stufe
entscheiden. Stellen Sie Fragen, auf die man mehrere Ant-
spricht seine Gefühle an. Ein Mensch wird mehr durch
sein Herz als seinen Verstand beeinflußt. Berühren Sie
worten geben kann, die aber alle bejahend sind. Fragen
Sie: „Wird es Ihnen besser passen, nächsten Sonntag zur
Dinge, die ihm am Herzen liegen, und Sie werden ihn
Priesterschaftsversammlung oder zur Abendmahlsversamm-
zum Handeln bewegen. Im Appell an das Gefühl liegt eine
lung zu gehen?" Wenn Sie um eine Tätigkeit bitten, so
wahre Zauberkraft. Stellen Sie eine Verbindung zwischen
setzen Sie Bereitwilligkeit des Befragten voraus. Machen
der angestrebten Handlung und den gefühlsmäßigen Trieb-
Sie es schwerer, „nein" als „ja" zu sagen. Ein Sprichwort
kräften der Liebe, des Abenteuers, der Selbsterhaltung
sagt: „Der Mensch tut freiwillig mehr, als wozu andere
oder der Anerkennung her.
ihn zwingen können."
Untätigkeit in der Kirche ist eine Art Zwang. Menschen
Stufe 7: Tätigkeit
werden zu helfen, und benötigen
oft unfähig, sich selber
Wenn Sie die vorhergegangenen Stufen gut eingehalten die Hilfe anderer. Ihre Gruppenmitglieder brauchen ins-
haben, erreichen Sie diese Stufe der Tätigkeit fast automa- besondere Ihre Hilfe. Sie brauchen Ihren Rat, denn dazu
tisch.Die hervorgerufenen Wünsche müssen in die Tat sind Sie berufen worden. —
Sie müssen die sieben gol-
umgesetzt werden. Sie erleichtern Ihrem Gruppenmitglied denen Stufen erklimmen. Diese Mensdien brauchen Sie,
seine Tätigkeit, nachdem Sie ihn überzeugt haben, daß er damit Sie Ihnen den nötigen Mut geben, auf dem Lebens-
etwas tun sollte. pfad zu schreiten.

Ein Glaubensbekenntnis, das jedermann unterschreiben kann

Ich glaube an meine Arbeit. wenn er das täte, könnte er leicht auch den Glau-
Es mag keine wichtige Arbeit sein, aber es ist ben an mich verlieren, und dies würde ihm mehr
meine. Zudem ist es die Arbeit, an die Gott schaden als jenes, und es würde ihm mehr schaden
mich gestellt hat. Er hat meinem Leben einen als mir.
Zweck gegeben, der mit seinem Plane für den Ich glaube an mein Vaterland.
Fortschritt der Welt zusammenhängt. Kein ande-
Ich glaube daran, weil es meine Heimat ist und
rer Mann kann meinen Platz einnehmen. Es ist
aus meinen Mitmenschen — und mir besteht. Ich
kein großer Platz, ich weiß es, aber seit Jahren
kann weder die einen noch den anderen verleug-
bin ich bearbeitet und geformt worden, um diese
nen und doch meinem Glaubensbekenntnis treu
besondere Ecke in der Arbeit der Welt auszufül-
bleiben. Wenn es nicht das beste Land der Welt
len. Ich könnte auch keines anderen Menschen
ist, so teilweise deshalb, weil ich nicht der Mann
Platz einnehmen. Er hat dieselben Ansprüche dar-
bin, der ich sein sollte.
auf, an seinem Platze als Kenner und Könner zu
gelten, wie ich an meinem. Am Ende wird doch Ich glaube an mein Heim.
der Mann, dessen Name außerhalb seines Hauses Es kein reiches Heim. Gewisse Leute würden
ist
oder seines Arbeitsplatzes kaum erwähnt wurde, nicht damit zufrieden sein; aber es beherbergt
einen größeren Platz einnehmen, als der Prahl- Edelsteine, die auf keinem Markt der Welt zu
hans, dessen Name
in zwei Weltteilen geläufig kaufen sind. Sein Losungswort heißt Dienst, sein
war. — glaube an meine Arbeit. Möge ich
]a, ich Lohn ist Liebe. Es gibt in der ganzen Welt keinen
den Pflichten, die mir obliegen, treu bleiben, möge Ersatz dafür, und selbst den Himmel kann ich mir
ich mir selbst und meinem Gott treu bleiben, der nicht anders vorstellen als ein vergrößertes Heim
mir sie auferlegt hat! mit einem Vater, der allweise, geduldig und liebe-
voll ist.

Ich glaube an meinen Mitmenschen.


Ich glaube an das Heute.
Er geht vielleicht nicht immer mit mir einig, ja Es ist alles, was ich besitze. Das Vergangene hat
es täte mir leid, wenn dies stets der Fall wäre, keinen Wert, oder nur insoweit, als es das Leben
denn ich selber glaube heute nicht mehr an alles, heute voller und freier machen kann. Ob ich ein
wovon ich vor zehn fahren überzeugt war. Möge Morgen haben werde, ist nicht sicher, heute
er nie den Glauben an sich selbst verlieren, denn muß ich mein Wort halten!

164
.

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lllllllllllllllllllllllHlllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^

^er Aufricljtm üeist m fiAtküens

Von C. Ward Despain

Beamte und Lehrer in den Hilfsorganisationen der Kirche Schwester, die das College besuchte, einen Bruder auf der
Jesu Christi der HeiUgen der Letzten Tage befinden sich obersten Klasse der Oberschule und eine jüngere Schwester,
oft in der Rolle eines Ratgebers. Immer wenn jemand mit die noch zur Volksschule ging.
einem Problem an sie herantritt, bietet sich die Möglich- Shirleys Ansichtenund Tätigkeiten bewiesen, welche Be-
keit, ja sogar die Pflicht, jede denkbare Hilfe zu leisten. Die deutung sie hochstehenden sittlichen Grundsätzen beimaß.
Hilfeleistung kann in vielerlei Art geschehen. Es könnte Ihr Studium schien sie nicht allzu ernst zu nehmen, ob-
sein, daß der Ratsuchende ermuntert werden muß, den gleich sie irr, allgemeinen ihre Arbeiten in der Schule zu-
Bischof aufzusuchen, der von Gott berufen wurde, Richter friedenstelle: 1 erledigte. Sie war im Unterridit höflich und
in Israel zu sein. In anderen Fällen mag die Hilfe anderer arbeitete willig mit, aber manchmal äußerte sie, sie könne
Beamten angebracht sein. Wenn eine solche Hilfe erbeten einige ihrer Lehrer nicht recht leiden und fand daher eine
im Einverständnis und mit Einwilli-
wird, so kann das nur gewisse Befriedigung darin, sie zu ärgern. Ihre Zeugnisse
gung des Menschen geschehen, der die Hilfe sucht. Sein waren durchschnittlich, und sie interessierte sich haupt-
Vertrauen muß unbedingt respektiert werden. sächlich für Schauspielunterricht. Ihr Gesundheitszustand
Wie oft geschieht es, daß Beamte und Lehrer in der Kirche war gut, und sie besuchte regelmäßig die Schule.
die Möglichkeit haben, einen Rat zu erteilen, und nachher Shirley kam pünktlich zu der Verabredung. Es war nicht
sind sie doch verwirrt und hilflos, weil sie sich fragen, was erforderlich, mit allgemeinen Phrasen zu beginnen, denn
sie sonst noch hätten tun können, um zusätzliche Hilfe zu Shirley begann mit den Worten: „Soll ich Ihnen alles er-
leisten. zählen?"
Für jeden Beamten in der Kirche gibt es eine Kraftquelle, Diese direkte Frage bedurfte einer sorgfältigen Antwort,
aus der er schöpfen kann. Wir müssen erkennen, daß wir um Shirley nicht in Opposition zu treiben oder den Rat-
in einer solchen Situation nach göttlicher Führung suchen geber allzu neugierig erscheinen zu lassen. Zugleich sollten
müssen. Wenn in der richtigen Weise um diese Führung aber Interesse und Fürsorge erkennbar sein. Die Antwort
gebeten wird, können Ratgeber und Ratsuchende erwar- lautete: „Ja, ich denke, das wird zu einem besseren Ver-
ten, die Lösung des Problems und Trost zu finden. Der ständnis der Situation beitragen."
Herr hat gesagt: „Bittet den Vater in meinem Namen, im Wie es so oft der Fall ist, begann Shirley Dinge zu erzäh-
Glauben und Vertrauen darauf, daß ihr empfangen werdet, len, die nicht direkt mit ihrem eigenen Problem zu tun
dann sollt ihr den Heiligen Geist empfangen, der alle Dinge hatten, sondern andere Menschen betrafen. Sie berichtete
offenbart, die den Menschenkindern dienlich sind." (L. u. über Dinge, die ihre Freundinnen bei Verabredungen taten
B. 18:18.) Dabei versteht es sich natürlich von selbst, daß und die sie nicht billigte. Dann sagte sie, sie habe das Ge-
das Vertrauen auf die Hilfe des Heiligen Geistes nicht die fühl, man halte sie für eingebildet, weil sie es ablehnte,
Notwendigkeit des Studiums und der Vorbereitung von sich ebenso zu verhalten.
Seiten des Ratgebers beseitigt. Schließlich kam Shirley auf sich selber zu sprechen und er-
Der nachfolgende Tatsadienbericht zeigt uns, wie der zählte, mit welcher Art Jungen sie und ihre Freundinnen
Heilige Geist Entscheidungen beeinflussen kann. Wir wol- ausgingen. Sie gab offen zu, daß ihr Freund nicht zu dem
len unsere Ratsucherin Shirley nennen. Kreis junger Menschen gehörte, den ihre Eltern billigte.
Shirley war fünfzehn Jahre alt und besuchte das neunte Weil sie sich mit ihm verabredete, waren Familienstreitig-
Schuljahr. Sie war klein, dunkelhaarig, braunäugig und keiten entstanden, besonders ihre Mutter mache ihr Vor-
strahlte Intelligenz aus. Sie war nicht gerade ungewöhnlich würfe. Shirley lehnte sich gegen elterliche Autorität auf, die
beliebt, aber sie hatte eine Anzahl guter Freundinnen. Sie bei dieser Situation eine gewisse Rolle spielte, und hatte
kam aus einer gutbürgerlichen Familie, die in einem mo- das Gefühl, daß ihre Eltern sich etwas von ihr zurückzogen,
dernen Häuschen wohnte und über ein Auto verfügte. Ihr weil sie trotz deren Gefühle sich weiterhin mit diesem
Vater, der sowohl in der Kirche wie im Berufsleben ein- Jungen verabredete.
flußreiche Stellungen innehatte, war auf seinem beruflichen Sie brachte zum Ausdruck, daß sie nicht allzu sicher war,
Gebiet ein Fachmann, und weil er sehr am Leben seiner ob mit diesem gewissen Freund und seinem Kreis
sie
Kinder Anteil nahm, erkundigte er sich oft nach ihrem weiterhin Verbindung haben sollte. Sie mochte ihn gern,
Wohlergehen, nach ihrem Fortschritt in der Schule und in hatte den Wunsch, mit ihm zusammen zu sein, und war
den Hilfsorganisationen der Kirche. ziemlich entrüstet über den Gedanken, ihn nicht zum
Auch ihre Mutter, die in ihrem Heimatort als eine Persön- engen Freund zu haben. Aber sie erklärte offen, daß es
lichkeit mit vielen Fähigkeiten und Talenten anerkannt einiges bei seinen Angewohnheiten gäbe, das sie beun-
war, widmete sich ganz ihren Kindern. Shirley hatte eine ruhigt, wie zum Beispiel,daß er sie zur Kirche geleitete,

165
aber sie dort alleine beim Gottesdienst ließ, sie hinterher „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden;
aber abholte, wenn die Versammlung vorbei war. Sie war klopfet an, so wird euch aufgetan.
beunruhigt, weil er Tabak genoß und nervös wurde, wenn Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der
er sich in Situationen befand, wo er nicht rauchen konnte. findet; und wer da anklopft, dem wird auf getan.
Shirley war verwirrt und verstört. Es war offensichtlich, Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet
daß sie einen inneren Kampf durchmachte. Es war jetzt ums Brot, der ihm einen Stein biete?
notwendig, daß der Ratgeber nicht sein Urteil über diesen oder, so er ihn bittet um einen Fisch, der ihm eine Schlange
Fall abgab, ganz gleich, wie stark seine eigenen Gefühle biete?" (Matth. 7:7—10.)
waren. Er mußte Shirley dahin führen, daß sie die Ange- „Bittet den Vater in meinem Namen, im Glauben und Ver-
legenheit klar erkannte, und ihr gestatten, ihre eigenen trauen darauf, daß ihr empfangen werdet, dann sollt ihr
Entscheidungen zu treffen. Weil er fühlte, daß Shirley den Heiligen Geist empfangen, der alle Dinge offenbart,
Vorteile aus solch einem Vorschlag ziehen konnte, deutete die den Menschenkindern dienlich sind." (L. u. B. 18:18.)
der Ratgeber an, daß es eine Quelle gab, woher sie zusätz- Zu dieser Entwidclung sagte Shirley, sie verstünde den
liche Hilfe empfangen konnte beim Lösen ihres Problems, Grundsatz, worum es ginge, aber sie wüßte nidit, ob sie
eine Quelle, die, wenn sie es zuließe, sie zu der Lösung gewillt sein würde, auf die Einflüsterungen des Geistes
führen würde, die für sie am besten sein würde. zu hören. Jedoch wüßte sie, daß das, was der Geist ihr vor-
Nachdem er Shirley die Notwendigkeit erklärt hatte, gött- schreiben würde, das beste für sie sein würde.
liche Hilfe bei ihrem Problem zu erbitten, half der Rat- Der Ratgeber erklärte dann, daß, wenn ihr Verlangen stark
geber ihr, die verschiedenen Möglichkeiten in ihrer Lage genug sein würde, sie die Antwort finden würde, die ihre
zu erkennen, indem er ihr vorschlug festzustellen, welches Seele befriedigen könnte. Shirley verließ das Interview
die Möglichkeiten waren. Sie waren folgende: L weiterhin mit der Absicht, es einmal mit der vorgeschlagenen Me-
mit dem Jungen auszugehen und jedwede mögliche Ent- thode zu versuchen. Sie verstand jetzt vollkommen, daß die
wicklung zu akzeptieren; 2. ihn vollkommen fallen zu lassen; Entscheidung ihre eigene sein müßte, die auf den göttlichen
3. zu versuchen, ihn zu ändern, und 4. ihn als Freund bei- Grundsatz begründet sein würde, daß Gott sie wirklich
zubehalten, dabei aber eine mögliche Ehe vollkommen aus- liebt und daß sie ihre Antwort erhalten könnte, wenn sie
zuschließen. Wegen des positiven Vorschlages, sich an eine ihren Vater im Himmel mit aufrichtigem Glauben bitten
höhere Macht zu wenden, um Hilfe zu empfangen, begann würde. Sie glaubte, daß Gott in seiner unendlichen Gnade
Shirley, die Sicherheit zu fühlen, daß es jemand gab, an keinen Fehler bezüglich ihres zukünftigen Wohlergehens
den sie sich um Hilfe wenden konnte, jemand, der bezüg- machen würde.
lich ihrer Probleme keine Fehler machen würde und Etwa zwei Monate später kam Shirley mit vollkommen
könnte. neuen Ansichten über das Leben zurück. Durch ihre eigene
Taktvoll wies der Ratgeber darauf hin, daß unser Vater im Willenskraft hatte sie mit ihrem früheren Bekanntenkreis
Himmel ist und uns liebt mit einer Liebe, welche
allwissend die Verbindung abgebrochen und besonders mit dem jun-
die eines gütigen und liebenden irdischen Vater übersteigt, gen Mann, der sich geweigeit hatte, seine Angewohnheiten
und daß er seinen Kindern gemäß ihrer Bedürfnisse gibt, abzulegen. Sie hatte sich nie so sicher gefühlt; sie wußte,
wenn sie die Antworten auf ihre Probleme voll Glauben daß sie mit göttlicher Führung ihr eigenes Leben selber
und Aufrichtigkeit suchen. lenken konnte. Sie sagte, daß sie nie zuvor solch einen
Dann las er diese Worte aus den Schriften vor: süßen Frieden gekannt hatte. übersetzt von Rixta Werbe

DEM (GUTE TIP

Ruß so ungefähr der niederträchtigste


ist Das heute im Handel befindliche Emaille- Fragen Sie heute in einem Gasthaus nach
Stoff,der einer Hausfrau unter die Finger Gesdiirr für den Haushalt ist viel härter einer Tasse Pfefferminztee, so findet das
kommen kann. Vor allen Dingen: Wasser und stoßfester als das früherer Zeiten, so kein Mensch mehr komisch oder hält Sie
weg von Ruß, sonst ist die Schmiererei daß man sich ruhig diese hübschen, zum für krank. Immer mehr Menschen sehen
vollkommen! Ist Ihnen, zum Beispiel Teil farbigen Kochtöpfe aus Emaille an- sichum nach einem bekömmlichen, Herz-
beim Reinigen eines Ofenrohrs, etwas schaffen kann. Was aber ein Emaille- und Kreislauf nicht belastenden Fami-
Ruß auf einen Teppich gefallen, so be- Geschirr auch heute noch übel nimmt, ist liengetränk. Dafür ist die Pfefferminze
streuen Sie die beschmutzte Fläche erst jäher Temperaturwechsel. Gießen Sie nie geradezu ideal geeignet. Für den Gesun-
einmal mit Salz. Nach kurzer Zeit ist der kaltes Wasser in ein stark erhitztes den erfrischend und harmlos, wird sie un-
Ruß neutralisiert und läßt sich bequem Emaille-Gefäß! entbehrlich für diejenigen, die Rücksicht
abbürsten. auf Galle und Leber nehmen müssen.

166
WESTDEUTSCHE MISSION

FHV Wetzlar gegründet

Blumen gab es für den FHV-Besuch aus Kassel. Von links nach rechts: Ine Baring, 2. Ralgcbciin der
FHV, FHV-Leiterin Edith Uckermann (überreicht die Blumen) an FHV-Missionsleiterin Reinhilde Schulz
aus Kassel, Elfriede Benk, 1. Ratgeberin der FHV.

Die Gründungsfeier für die Frauenhilfsvereinigung der vom Gründungsjahr 1842 bis heute. Sie hob besonders her-
Gemeinde Wetzlar fand am Sonntag, dem 23. Februar, im vor, daß viele gute Vorbilder den Aufgabenkreis und den
Gemeindeheim an der Bannstraße 7 statt. Bereits am Einsatz der Schwestern in der FHV bestimmen.
26. Januar war die FHV-Leitung von Missionspräsident Die 1. Ratgeberin der Gemeinde Wetzlar, Elfriede Benk,
Mcintire in ihre Ämter eingesetzt worden, so daß die hatte wertvolle Gedanken über den Dreiklang Glaube —
Gründungsfeier sorgfältig geplant werden konnte. Besucht Hoffnung —
Liebe zu sagen und appellierte besonders an
wurde die Gründungsfeier u. a. auch von der Missions- das Bereitsein zu einem aufrichtigen Leben nach dem Evan-
leiterin der FHV der Westdeutschen Mission, Reinhilde gelium. Die 2. Ratgeberin, Ine Baring, unterstrich in ihrer
Schulz aus Kassel. Sie richtete eine aufmunternde und liebenswürdigen Ansprache besonders die Notwendigkeit,
richtungweisende Ansprache an die Festbesucher. Hoffnung im Herzen zu haben und zu behalten. Schwester
Die Gemeinde Wetzlar hat vierzehn Schwestern, die sich Schulz überbrachte als FHV-Missionsleiterin die Grüße der
einmütig in den Dienst der neuen FHV stellten. Außerdem Missionspräsidentschaft, um dann die Wichtigkeit einer
sind zwei Freundinnen der Kirche daran interessiert. Be- Frauenhilfsvereinigung in der Kirche zu beleuchten. Har-
sonders an die Schwestern gerichtet, war die Ansprache des moniummusik, Gedichtvortrag und fröhlicher Gemeinde-
Distriktsvorstehers Jürgen Frome, der über die gemein- gesang umrahmten die würdige Feierstunde. Die FHV der
samen Aufgaben der FHV mit dem Friestertum sprach. Die Gemeinde Wetzlar will jeden Samstagnachmittag im Ge-
Leiterin der FHV Wetzlar, Edith Uckermann, gab in einer meindeheim zusammenkommen und für einen Basar
Anspradie einen Überblick über die Geschichte der FHV arbeiten.

NORDDEUTSCHE MISSION

Liebesgaben für die Ostzone!

Allen Frauenhilfsvereinigungen zur Nachahmung empfohlen.

In Matthäus 25:40 steht: „Und der König wird antworten daß meinen, dieses Päckchen hätte ihnen der Himmel
sie
und sagen zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr geschickt. Lesen wir einmal die Briefe und Karten, die
getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, von drüben kommen; da wird auch das härteste Herz
das habt ihr mir getan." weich! Eine alte, treue Schwester schreibt: „Ich kann es
Können wir diese Worte auch heute anwenden, in einer noch gar nicht fassen, daß dieses mit viel Liebe gepackte
Zeit, da das sogenannte Wirtschaftswunder einen so hohen Päckchen mein sein soll. Noch nie habe ich eins erhalten.
Lebensstandard bietet? Fragen wir nicht manchmal: „Wo Woher wissen Sie nur meinen Namen und meine Adresse?
gibt es wirklich noch Arme?" Sehen wir uns doch einmal Ich kann nicht anders, als vor Freude weinen. Der Herr
um, und denken wir an unsere Geschwister im Osten. Wir verläßt doch die Seinen nicht." Diese Zeilen und noch mehr
würden staunen, wie glücklich und reich sich unsere alten, solcher Briefe lassen uns erkennen, wie bitter not es tut,
treuen Schwestern fühlen, wenn sie von irgendwoher ein unserer lieben Schwestern zu gedenken.
kleines Liebespäckchen erhalten. Ihre Freude ist so groß, Die FHV des Distriktes Hannover hat es sich zur Aufgabe

167
gemacht, die Worte unseres Heilandes zu erfüllen. Es ist ihrer heiteren Artund in ihren wirklich guten Darstellun-
bewunderswert, welche Ideen die Schwestern der einzelnen gen zu einem großen Erfolg wurden. Es wurde mit begei-
Gemeinden in unserem Distrikt entwickeln, um für diese stertem Beifall nicht gespart. Wir können mit Freuden
Liebespäckchen die notwendigen Mittel aufzubringen. berichten, daß es ein besonders netter und gelungener
Die Liebe zu unserem Nächsten darf nicht allein bleiben, Abend war. Überall konnte man Lachen und Freude sehen.
sie muß verwirklicht und zur Tat werden. Geben wir von
unserer Habe den Armen, wie es der Herr uns geheißen hat!
Gedankt sei allen lieben Sdiwestern, die in Aufrichtigkeit
ihre Liebe zur Tat werden lassen. 1963 wurden 128 Lebens-
mittelpakete und 5 Kleiderpakete von den Schwestern des
Distriktes Hannover nach der Ostzone gesandt. Es lohnt
sich, diesem nachzueifern.
Elsa Duckwitz, Distriktleiterin

Gemeinde Bremen

Am 21. Dezember 1963 veranstalteten die FHV und der


GFV der Gemeinde Bremen wie alle Jahre ihre Weih-
nachtsfeier.Die Gemeindemitglieder waren zahlreich er-
schienen, viele Freunde waren gekommen, um
und auch
dieses schöne Fest mit uns zu begehen. Es wurde ein
Krippenspiel vorgetragen, die Weihnachtsgeschichte aus
dem Matthäus-Evangelium wurde vorgelesen und mit
Den Höhepunkt bildete
leisem Orgelspiel umrahmt. das
gemeinsame Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht". Der weih-
nachtlich geschmückte Saal und der schöne Tannenbaum
Krippenspiel der Gemeinde Bremen
trugen sehr zur Verschönerung dieser Veranstaltung bei.
Zum Schluß erschien noch der Weihnachtsmann, der zuerst
alle Kinder zusammenrief und beschenkte, dann kamen Nach der Veranstaltung war durch ein kaltes Büfett dafür
auch die Erwachsenen an die Reihe. gesorgt,daß niemand hungrig nach Hause zu gehen
Eine Woche später, am 31. Dezember, veranstaltete die brauchte.
FHV Bremen einen heiteren Abend. Schwester Rister be- Eine halbe Stunde nach Beendigung unseres heiteren
grüßte in ihrer Ansprache alle Gäste mit den Worten: „Der Abends fand der übliche Silvester-Ball der Gemeinde
Humor, und das ist richtig, ist ein Ding, das äußerst Bremen statt.
wichtig ..." Auf dem Programm standen Lieder, Gedicht- Unseren Basar haben wir bereits Anfang Dezember durch-
vorträge, ein Gesangsolo und eine vierhändige Klavier- geführt, haben jedoch den Unterhaltungsabend auf den
darbietung. Es folgten kleine Einakter und Sketche, die in 31. Dezember verlegt.

Sine Stemme auA Oimtaütiu

Die ganze Welt ist schön, doch einige Plätze ganz beson- Tochter Anita wiedersah, und wie sie mich mit vielen
ders. Sdiwester Magdalene Heckmann aus Michelstadt im Blumenkränzen begrüßte, wie es dort üblich ist.
Odenwald schreibt aus Honolulu, Hauptstadt der Hawaii-
Ich wünschte, viele Menschen könnten dieses herrliche
Inseln. Sie ist zu Besuch bei ihrer Tochter Anita und ihrem
Land sehen, ein Anblick, unvergeßlich schön. Auf dem
Schwiegersohn R. Warren, der dort im militärischen Dienst
Marktplatz sieht man Hula-Hula-Mädchen; sie sind
viele
steht.
immer freundlich, lachend, ohne Sorgen, tanzen und singen
Am 30. März 1962 flog ich mit einem Flugzeug der Luft-
wie Kinder. Die Haut braun wie Leder und pechschwarzes
hansa von Frankfurt a. M. nach Paris. Es ging weiter, über
Haar. Natürlich hat sich da auch die amerikanische und
das Meer nach Neufundland in 13 000 Meter Höhe, in der
Richtung Montreal, Kanada. Wir waren 135 Personen, und
europäische „Kultur" eingeschlichen — mit Alkohol, Tabak
und anderen bösen Dingen, die Gott nicht gefallen.
ich fühlte mich wohl wie in einem Bus. Auf diesem Flug
sahen wir nichts als Eis und Schnee. Wir kamen mit Ver- Honolulu hat 800000 Einwohner, davon sind 85 Prozent
spätung in Montreal an, es war sehr kalt, es regnete und Eingeborene. 40 000 Mitglieder unserer Kirche leben dort.
schneite. Alle mußten ihre Uhren zwei Stunden zurück- Ich gehe immer in die Sonntagschule; es ist aber sehr weit
stellen. zu laufen, denn die Stadt ist sehr groß.
Nun flogen wir über die Vereinigten Staaten nach San Ich ging auch in den Tempel, der in der kleinen Stadt
Francisco, Kalifornien. In San Francisco blieben wir über Laie steht. Auf meiner Heimreise besuchte ich Salt Lake
Nacht. City in Utah; ich wurden von Freunden eingeladen. Auch
Am nächsten Morgen flogen wir in Richtung Hawaii; wir dort konnte ich durch den Tempel gehen.
landeten nach vier Stunden Flug in Honolulu.
Seit 15. Juli 1962 bin ich wieder zu Hause in Michelstadt.
Ichwar glücklich, daß ich gesund und wohlbehalten hier
ankam. Ich freute mich besonders als ich meine liebe Magdalene Heckmann

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UNKTLICHKEIT
Von Lawrence R. Giles

Am Sonntagmorgen kam ich zu spät in die Kirche. Es waren Zeit anderer zu verschwenden ist ungehörig. Wenn wir zu

nur ein paar Minuten, und ich hatte eine gute Entschul- einer Versammlung zu kommen
spät — argumentieren
digung, aber dennoch fühlte ich mich schuldig. Es schien wir manchmal — doch unwichtig, denn unsere
so sei dies
mir, als würde jedermann in der versammelten Gemeinde Anwesenheit gehe nur uns selber etwas an. Das ist nicht
mich vorwurfsvoll anstarren. Auch wenn meine Unpünkt- so, denn wir stören die Anwesenden, stören die Vorsitzen-
lichkeit niemand aufgefallen wäre, hätte ich mich in mei- den, stören den Sprecher und vor allem auch den ganzen
nem Inneren sehr unbehaglich gefühlt; ich machte mir Geist der Versammlung. Jede Versammlung, ob klein oder
Vorwürfe. groß, ob ein Treffen mit der Familie, mit Bekannten, mit
Meine Entschuldigung: im letzten Moment vor dem Fort- der Sonntagschul-Klasse, ist eine Verabredung die wir
gehen kam noch ein Telefonanruf. Aber wenn ich bereits einhalten müssen. Horace Mann, ein großer amerika-
unterwegs gewesen wäre, hätte ich das Klingeln des Tele- nischer Erzieher, sagte: „Unverläßlichkeit im Einhalten
fons nicht mehr gehört. Der Telefonanruf verzögerte einer Verabredung ist ein klarer Akt von Unehrlichkeit."
mein Fortgehen nur noch mehr. Wenn ich mich nur ein Eine andere Art Unpünktlichkeit ist das zu späte Vor-
wenig früher zum Fortgehen bereit gemacht hätte, hätte bereiten für den Unterricht oder für einen Vortrag. Die
ich mich in der Eile beim Rasieren nicht geschnitten, hätte Erfahrung hat bestätigt, daß sich ein Lehrer oder ein
ich nicht so lange gebraucht, um den Manschettenknopf Sprecher schon früh vorbereiten soll, damit auch sein Un-
unter dem Bett hervorzuholen. Alles nur, weil ich es eilig terbewußtsein eine Chance hat, ihm zur rechten Zeit mit
hatte. . . interessanten Details und Ergänzungen seines Themas
Es war nicht das erste Mal gewesen, daß ich zu spät in die hilfreich zur Seite zu stehen. Wenn es der Lehrer ernst
Kirche kam. Es war in diesem Monat schon das zweite Mal meint mit seiner Berufung und mit seiner Klasse, wie
gewesen. „Das könnte zu einer schlechten Gewohnheit könnte er dann bis zur letzten Minute warten, um sich
werden", hielt ich mir selber vor. auf seine Aufgabe vorzubereiten? Beraubt er sich damit
Ich weiß, wie schön es ist, wenn man fünf oder zehn nicht gerade jenes „Geistes", den er sucht? Glücklich ist
Minuten vor Beginn der Versammlung in die Kirche jener gut vorbereitete Lehrer, der in aller Ruhe mit der gan-
kommt. Man kann die Tür zur Kapelle langsam und ehr- zen Gemeinde das Thema durchgehen kann, und der schon
fürchtig öffnen. Es macht keine Freude, wenn man in der vor der Unterrichtsstunde das gute Gefühl hat, daß ihm
letzten Minute hinhastet, den Gruß des Bruders an der dank seiner Vorbereitung seine Aufgabe nicht fehlschlagen
Eingangstür unerwidert lassen muß und dann die Leute kann.
sieht, die zusammenrücken müssen, damit man noch einen Zu spät abgegebene Berichte sind ein Alptraum für manche
freien Sitz bekommt. Vielleicht fühlte ich mich deshalb so Sekretäre. Das wird aber nur durch die späte Berichter-
elend? stattung der anderen hervorgerufen. Wäre es nicht besser,
Dieses Gefühl hatte ich noch, als ich ins Bett kroch, mich ein gern gesehener und geschätzter „früher Berichter-
schlaflos herumwälzte und zu dem Schluß kam, daß ich statter" zu sein, als einer, der erst in der letzten Minute
mich diesen Monat ganz und gar nicht gut benommen mit seinen Berichten dahergejagt kommt?
hatte. Mir fielen verschiedene Dinge ein, die ich unerledigt Und während ich so einen Schlußstrich unter all die Ge-
gelassen hatte; auch vermißte ich die Freude am Pünkt- danken zog, die in meinem Kopf herumspukten, kam ich
lichsein. zur Erkenntnis, daß jedermann, der es sich zur Gewohn-
Die Zeit wird dem Menschen gegeben, damit sie sein heit gemacht hat, zu spät zu kommen, ein ganz armer
Gefährte und sein Diener sei. Wenn er sie nicht weise Verwalter seiner Zeit ist und wahrscheinlich andere Dinge
gebraucht, wird er sie verlieren. Warum soll der Mensch auch nicht beherrscht. Ich beschloß daher, mich auf meinen
Sklave der Zeit werden? Die Zeit ist nur von Vorteil, wenn Unterricht immer gut vorzubereiten, meine Berichte schon
man ihren Wert kennt; aber den richtigen Wert der Zeit früh einzuschicken und niemals mehr unnötigerweise zu
kennenzulernen, ist eine der größten Aufgaben des Lebens. spät zu einer Versammlung oder zu einer Verabredung zu
Seine eigene Zeit zu verschwenden ist harmlos, aber die kommen.

169
A4ariechens Lamm
Von Yvonne Child Hiss

Bauer Braun war Mariechens Nadibar. Oft ging sie zu Der Bauer holte eine Flasche, und das Lämmchen saugte
ihm hinüber und besuchte ihn, denn Bauer Braun hebte hungrig an der Flasche, die Mariechen hinhielt. „Wie ein
Kinder und unterhielt sich gerne mit ihnen. Baby!", sagte Mariechen und streichelte das Lamm.
Bei einem ihrer Besuche hörte Mariechen eines Tages Ein paar Wochen lang lief Mariechen alle paar Stunden
einen merkwürdigen Ton aus dem kleinen Schuppen her- hinüber zum Bauern, um das Lamm zu füttern. Es wurde
ausdringen, eine zittrige, kleine, traurige Stimme rief: stärker, und bald tollte und spielte es mit Mariechen.
„Määäääh!" „Du warst eine recht gute Mutter", sagte Bauer Braun.
„Was ist das?", fragte Mariechen erstaunt. „Ich denke, ich sollte dir das Lamm schenken."
„Komm her, ich zeige es dir", antwortete Bauer Braun mit „Danke! Danke!", sprudelte Mariechen aufgeregt heraus.
einem Lächeln auf seinem faltigen Gesicht. Das Lamm folgte Mariechen auf Schritt und Tritt, so sehr
Er öffnete die Türe zum Schuppen und dort lag auf dem liebte es sie. Wenn andere Kinder es riefen, dann drängte
Stroh ein kleines, mageres Lämmchen. es sich dicht an Mariechen und blökte leise, als ob es
„O, was ist mit ihm? Ist es krank?", rief Mariechen voll sagen wollte: „Du bist meine Freundin. Ich werde immer
Sorge. bei dir bleiben."
„Nein", sagte der Bauer, „es ist nur schwach vor Hunger. „Warum liebt das Lamm Mariechen so sehr?", fragten die
Siehst du, es ist ein verwaistes Lamm. Die Schafmutti Kinder eines Tages den Bauern, als sie im Hof spielten.
starb, und das Lämmchen hat nichts zu essen bekommen. „Weil Mariechen das Lamm liebt", sagte der weise Bauer
Ich habe es erst heute früh gefunden." Braun. „Sie hat für es gesorgt und es freundlich behandelt;
„Wer wird jetzt für das Lämmchen sorgen? Wer kann es sie hatte es von seiner Geburt an lieb. Das Lamm liebt

füttern?", fragte Mariechen eifrig. Mariechen in gleicher Weise, wie ihr eure Mutter und
Bauer Braun zwinkerte mit den Augen. „Ich glaube, es euren Vater liebt, die für eudi sorgen, die euch freundlich
braucht ein kleines Mädchen, das ihm eine Flasche warme behandeln und euch lieben seit ihr auf der Welt seid. Wir
Milch geben kann!" sagte er. lieben die am meisten, die uns am meisten lieben."
„O, ich möchte es! Ich möchte es!", rief Mariechen und „Bäääääh", blökte das Schaf, als ob es sagen wollte: „Das
klatschte in die Hände. ist wahr."

Abendmahlsspruch, -Vorspiel und -nachspiel


LENTO Alexander Schreiner

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„Jesus sprach: Wahrlich, wahr-


lich, ich sage euch: So jemand

mein Wort vjird halten, der ^m S


wird den Tod nicht sehen ewig-
lich." (loh. 8:51.)

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Für den Lehrer

Die richtige Fragestellung


Kennen Sie den Untersdiied zwischen einem Lehrer und könnten richtig sein. Welche aber erwartete der Lehrer?
dem heben Gott? —
Der hebe Gott weiß aUes, aber der Besser ist es, wenn der Lehrer zur Frage eine kleine Ein-
Lehrer weiß aUes besser. leitung, einen knappen Hinweis oder Impuls gibt, der in
Gehören den Lehrern, die alles besser wissen,
Sie audi zu die gev/ünschte Richtung lenkt und die Sdiüler zum Den-
die auf alles eine Antwort haben und für jede Frage eine ken anleitet; z. B.: „Es ist Abend. Du hast dich entkleidet.
Patentlösung bereithalten? —
Niemand wird heute dazu Ehe du ins Bett steigst, tust du etwas!" (ich spreche ein
in der Lage sein. Früher, zur Zeit unserer Eltern und Groß- Gebet); oder: „Die Sonne versinkt hinter den Bergen. Es
eltern gehörte diese Haltung zur Wesensart des „Lehrers" wird dunkel. Was wohl mit der Sonne geschehen ist?"
schlechthin; seine Autorität wäre bis ins Mark erschüttert (Sie ist noch da, sie beleuchtet die andere Erdhälfte.)
worden, hätte er auch nur in einer nebensächlichen Frage Sie haben sicher bemerkt, daß auf solch einen Impuls
seine Unwissenheit zugegeben. Er hatte eben alles zu keine Ein-Wort-Antwort folgen kann. Der Schüler muß
wissen! Von Amts wegen! seinen Gedanken klar und verständlich in einem kleinen
Die heutigen Lehrer können gar nicht mehr alles wissen. Satz Ausdrude verleihen: Sprecherziehung! Einem Hund
Unsere Welt ist so vielschichtig geworden, daß jeder nur wirft man Brocken an den Kopf, als Lehrer darf ich er-

noch einen kleinen Ausschnitt einigermaßen beherrschen warten, geschlossene Gedanken gereicht zu bekommen!
kann. Und der heutige Lehrer hat den „Mut zur Lücke"; Indem unsere Schüler gezwungen sind, ihre Überlegungen
er zögert nicht, einzugestehen, daß er die Antwort nicht in Worte umzugießen, müssen sie sich klar sein, was sie

weiß und sich bis zu einem gegebenen Zeitpunkt darüber sagen wollen. Wir denken in der Sprache, die wir beherr-
informieren oder über das Problem nadilesen werde. Un- schen; wer sich nicht klar ausdrüd<en kann, kann auch
sere Kinder finden das selbstverständlich, und die Achtung nicht klar denken! Von uns hängt es nun ab, wie die Ant-

vor dem Lehrer leidet keineswegs darunter. worten aussehen.


Es gibt nur eine Möglichkeit, um „Alleswisser" bleiben zu Es ist nicht immer möglich, um direkte Fragen herumzu-

können: Man braucht nur die Schüler am Fragen hindern! kommen, aber die folgenden Fragegruppen sollten wir
Unsere Eltern berichten immer wieder, daß sie sich nicht möglichst vermeiden.
getraut haben, ihre Lehrer früher etwas zu fragen; für
1. Die unbestimmte Frage
diese „Frechheit" hätte man sie vielleicht sogar bestraft.
Der Lehrer umging ihm peinliche Schülerfrage, indem
die Ein Feldwebel hält Instruktionsstunde ab. Er stellt die
er selbst Fragen stellte. Dabei waren dies die verlogensten Frage: „Womit wäscht sich ein echter Soldat?" „Mit —
Fragen der Welt: der Wissende stellte Fragen an die kaltem Wasser!" —
„Nein!" —
„Mit Seife!" „Nein!" — —
Nichtwissenden: er selbst wußte die Antwort und fragte „Mit Begeisterung!" —
„Nein! Mit nacktem Oberkörper,
dennoch; die Frage hatte nicht mehr den Sinn, Licht zu ihr dummen Kerle!"
schaffen in einem Dunkel, Antwort zu holen, wo sie zu Die Frage ist zu unbestimmt gehalten und läßt unendlich
erwarten war —
sie war lediglich noch ein pädagogisches viel Möglichkeiten der Beantwortung zu. Niemand kann
Verfahren. wissen, welche der Lehrer hören möchte. Er muß zum
Sinnvoll ist die Frage, die der Schüler an den Lehrer oder Schluß die Frage selbst beantworten.
die gesamte Klasse stellt. Der Lehrer sollte die Umstände
so einrichten, daß der Schüler zum Fragen gereizt wird! 2. Die Bandwurmfrage
Er solleine Fragesituation schaffen, die den Schüler so „Wie hat Joseph Smith das Buch Mormon übersetzt, wie
beeinflußt, daß die Fragen nur so aus ihm herausstürzen! lange brauchte er dazu, wer hat ihm dabei geholfen, und
Sehen wir heute einen Lehrer, der Frage auf Frage auf warum kann er das Buch nicht selbst geschrieben haben?"
seine Schüler herniederprasseln läßt — er ist auch bei uns Welcher normale Mensch brächte es fertig, diese Frage zu
nicht ausgestorben — so wissen wir, er fühlt sich unsicher, überblicken und geschlossen zu beantworten?
möchte die anderen nicht zu Worte kommen lassen, um
nicht von seinem Konzept abzukommen. Die Stunde ist 3. Die absolute Frage
ein einziges Abfragen über bestimmte Tatsachen und
„Wer hat etwas dazu zu sagen?"
gleicht einem Frage- und Antwortspiel. Ob da wohl große
Erkenntnisse gewonnen werden können? Sind die Schüler Diese Frage ist viel zu allgemein gestellt. Die Schüler
hernach fähiger als vorher? haben keine Anregung zu einer Frage erhalten; sie kön-
nen mit allem Möglichen kommen, weitschweifig werden
Extreme sind in jedem Fall zu vermeiden. Auch wenn de'r
oder sich im Detail verlieren. Der Lehrer gibt selbst die
Lehrer an seine Schüler überhaupt keine Fragen stellt,
Kontrolle über die Richtung aus der Hand und wird das
lehrt er nicht richtig. Sowohl ein Zuwenig als auch ein Zu-
Ziel nicht erreichen.
viel ist also bei der Fragestellung zu vermeiden. Die Wahr-
heit liegt, wie so oft, auch hier in der Mitte. Es ist die
klug berechnete Denkfrage, die den Schüler wirksam zur
4.Die Entscheidungsfrage
Mitarbeit veranlaßt und uns bei der Entwicklung unseres „Sind Sie auch dieser Meinung?"
Themas vorwärts bringt. Aber darin wird oft gesündigt: Auf diese Frage gibt es nur die Antwort „ja" oder „nein",
Ein Lehrer stellte die Frage: „Was geschieht wenn es eine Meinungsäußerung ist nicht angeregt; die Diskussion
Nacht wird?" Hierauf gibt es unzählige Antworten alle — ist zu Ende, bevor sie begonnen hat.

171
5. Die Ergänzungsfrage Sind die Schüler sofort mit der Antwort zur Hand, dann
scheint etwas nicht zu stimmen. Entweder
„Der Jünger, der Christus verriet, hieß . .
.?" Antwort:
„Judas!" a) haben sie Patentlösungen, die wie Schlagwörter ver-
Haben Sie schon einmal Mütter gesehen, die jeden Löffel wandt werden ohne durchdacht zu sein, dann ist be-
Mund nehmen, auf den Löffel zurück-
Brei erst in ihren sondere Vorsicht nötig; (z. B. auf die Frage nach der
geben und dann die Kinder damit füttern? Genauso un- Intelligenz: „Intelligenz ist Licht und Wahrheit", da-
erträglich ist das angeführte Verfahren! mit meinen sie die Sache erledigt zu haben);

b) oder ich habe meine Frage falsch gestellt, sie regt nicht
6. Die W-Fragen das Denken an, die Überlegung, sondern forderte nur
„Wann wurde Goethe geboren?" Antwort: 1749. das Gedächtnis zur Wiedergabe auf.
Fragen, die nur mit einem einzigen Wort beantwortet Wir wollen aber das kritische und scharfsinnige Denken
werden können, sind möglichst zu vermeiden. Fragen sol- schulen, und nicht nur das Gedächtnis mit mehr oder weni-
len zum Überlegen und zu eigenen Schlußfolgerungen
ger bedeutsamen Dingen auffüllen!
anregen, nidit nur das Gedächtnis ansprechen.

Noch ein Beispiel:


7. Die Buchfrage Frage: In welcher Weise zeigt sich lebendiger Glaube?
Einfach aus dem Buch oder Leitfaden übernommene Fra- Entsprechender Anstoß: Nennen Sie uns Beispiele eines
gen sind häufig reine Gedächtnisfragen. Kleiden Sie sie in lebendigen Glaubens!
andere Worte, und sie wird zur Denkfrage! In der Diskus- Wenn wir uns in diesem Artikel mit der richtigen Frage-
sion erhalten sie eine andere Bedeutung als im Zusammen- stellung beschäftigen, dann muß uns auch die Antwort als
hang des Budies, dem ich sie entnommen habe. Was dort Lehrmittel interessieren.
gut war, kann hier vollständig daneben gehen. Nicht immer befriedigt uns eine Antwort des Schülers. Oft
trifft sieüberhaupt nicht den Kern, obwohl wir meinten,
8. Die banale Frage richtig gefragt zu haben, oft ist sie zu weitschweifig, manch-
mal auch ganz tastend und unsicher. Im ersteren
ist sie
„Sind Sie auch der irrigen Meinung, daß das Leben mit
dem Tod aufhört?" —
„Wie heißt unser Erlöser?" Ant-
Falle müssen wir die Frage präzisieren, im zweiten Falle
versuchen wir durch eine Zwischenfrage den Kern her-
wort: „Jesus Christus!"
auszuschälen. Dem dritten unsicheren Schüler müssen wir
In der ersten Frage ist die Antwort schon vorweggenom- aber besonders aufmerksam zuhören! Mit etwas Geschick
men; die zweite Frage ist so banal, daß man sich schämt werden wir die Antwort so umformen, daß ihr Sinn für
die Hand zu heben. alle klar verständlich wird und der Schüler das Gefühl
erhält, daß er einen wertvollen Beitrag für die Thema-

Sie haben sicher schon bemerkt, was der Lehrer mit seiner betrachtung geleistet hat. Wir gewinnen ihn dadurch als
Frage erreichen will. Er möchte die Schüler zum Denken Schüler und als Menschen! Vielleicht wird er dadurch bald
anregen, in eine bestimmte Riditung lenken oder ihre An- mutiger und schneller Fortschritte machen.
sicht zu einer ganz bestimmten Frage hören. All dies läßt Manchmal haben wir in unserer Klasse rechthaberische
sich aber meist besser durch Hinweise erreichen als durch Schüler, die, wenn man die Diskussion nicht beherrscht,
Fragen. Diese Hinweise nennen wir Denkanstöße oder den schönsten Streit vom Zaune brechen können. Deshalb

Impulse. gilt es, sorgsam darauf bedacht zu sein, daß die Ant-
worten nicht zu Rededuellen zwischen einzelnen Schülern
Fragen nach Tatsachen haben nur dann einen Sinn, wenn
ausarten. Dabei steht der Lehrer immer in Gefahr um-
wir feststellen wollen, was die Schüler wissen. Wir brau-
spielt zu werden. Gespräche, die vor der Klasse direkt von
chen sie hauptsädilich bei den jüngeren Jahrgängen, den
Schüler zu Schüler gehen, sind gegen jede Ordnung und
schulpflichtigen oder noch jüngeren Kindern. Bei Erwach-
sollten in taktvoller Weise abgestellt werden.
senen lassen sie sich weitgehend vermeiden.
In den Kinderklassen sollte der Lehrer immer darauf be-
Wie sehen nun solche Impulse aus? Wir werden ver-
dacht sein, daß der Schüler seinen Gedanken klar und ver-
suchen, verschiedene Fragen in Denkanstöße zu verwan-
ständlich in einem vollständigen kleinen Satz Ausdruck
deln. Es gibt dafür natürlich kein bestimmtes Schema. Wir
gibt. Dies gehört zur Sprecherziehung, die sogar in den
wollen nur darauf achten, dem Schüler noch Spielraum für
Erwachsenenklassen nicht völlig überflüssig erscheint.
seine eigenen Überlegungen zu lassen und nicht die Ant-
Gefürchtet sind oft die „Langsprecher". Sie treten wohl
wort in der Frage selbst schon vorwegzunehmen. Wir
nur in den Erwachsenenklassen auf. Man erwartet von
nehmen dabei bewußt echte Fragen, die also durchaus ihnen eine Antwort, aber sie servieren eine lange Rede,
berechtigt wären und nicht in die vorher angeführten adit
in welcher die erwartete Antwort oft kaum erscheint oder
Gruppen gehören. Wir wollen aber zeigen, daß ein An- ein Gedanke in unbehaglicher Weise breitgetreten wird.
stoß viel lebendiger, persönlicher und wirklidier ist als die
Es gibt gegen sie kein Allheilmittel. Sie stellen psycholo-
entsprechende Frage.
gisch oft schwierige Sonderfälle dar, die mit viel Takt und
Der entsprechende Anstoß würde etwa lauten: „Sie kennen Vorsicht behandelt werden müssen. Einem geschickten
das Wort: Suche Weisheit in den besten Büchern, suche
,
Lehrer gelingt es aber auch, solchen Langredner an einer
Kenntnis durch Studium'. Unsere Kirche hält sehr viel von geeigneten Stelle zu unterbrechen mit dem Hinweis darauf,
einer gediegenen Bildung. Sie pflegt solche Bildung und daß er Wesentliches bereits gesagt hat, oder daß die Zeit
gibt ihren Mitgliedern reiche Möglichkeiten! schon sehr weit fortgesdiritten sei. Man kann auch die
Eine kleine Betonung auf dem Satzende, vielleidit eine Klasse zu einem Übereinkommen dahingehend veranlas-
langsame Wiederholung der beiden letzten Worte, und sen, die Redezeit auf ein bis zwei Minuten zu beschränken.
dann Zeit lassen zur Überlegung. Jeder Denkvorgang (Abgesehen von Zuweisungen.) Immer aber denke man
braucht Zeit, und wir dürfen nicht ungeduldig werden. daran, daß wir niemals einen Schüler verletzen dürfen!

172
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llll1IIIHIIIIIIIIH!lllllllllllillllllllllllllllllll!llllllllllllll!lllllll!llllllllllllll!l!llllllllllllllll»^

Und weiter: wenn Eltern in Zion oder einem seiner organisierten Pfähle
Kinder haben und sie nicht, lehren, die Grundsätze der Buße zu verstehen,
des Glaubens an Christum als den Sohn des lebendigen Gottes, der Taufe
imd der Gabe des Heiligen Geistes durch Händeauf legen, wenn sie acht
Jahre alt sind, so wird die Sünde auf den Häuptern der Eltern ruhen. Denn
dies soll für die Einwohner Zions und seiner organisierten Pfähle ein Gesetz
sein. Lehre und Bündnisse 68:25, 26

Erzähle mir vom Heiligen Geist


von Charles R. Hobbs

Letzte saß ich eines Abends auf dem Sofa in unse-


Woche Lehrers getrennt war. Der gute Lehrer wollte Hoffnung
rem Wohnzimmer und las die Zeitung. Meine sechsjährige in die Erwachsenenwelt der Kenntnis bringen; sie über
Tochter Christa kam ins Zimmer gehüpft und ließ sich den Heiligen Geist belehren. Diese Aufgabe schien sehr
neben mir aufs Sofa fallen. Fest hakte sie mich ein und schwer. Der Abgrund zwischen ihnen war sehr breit.
schmiegte sich eng an mich. Nach viel Überlegen, Gebet und Vorbereitung fand der
„Vati, ich hab dich lieb", sagte sie. Lehrer einen Weg. Er erkannte, daß das Kind selber durch
Ich legte die Zeitung beiseite, drückte sie an mich und die Kluft der Erfahrung schreiten muß. Er wußte auch,
fragte: „Wie sehr?" welche Gefahren der falschen Lehren und Versuchungen
Christa spreizte die weit von sich und antwortete, Arme auf Hoffnung in dieser breiten Kluft warteten.
als ob sie einen Riesenfisch beschreiben wollte: „Soviel!" Der Lehrer kniete nieder und beugte sich sorgfältig nach
Ich sagte: „O, das ist schön Nun sage mir, wie sehr . . . unten —ja, ganz bis zu des Kindes Hochebene der be-

du Jesu liebst." grenzten Kenntnis. Als er so nach unten kam, erkannte er,
Ohne zu zögern streckte sie die Arme noch weiter von daß er selber vor nur kurzer Zeit in der Welt eines Kindes
sich, und ihr Gesicht verzog sidi zu einem strahlenden gelebt hatte. Es war in der Tat gut, einmal wieder zu die-
Lächeln. „Ich habe Jesu sehr gern, weil er mir alles gege- sem bescheidenen Ort zurückzukehren. Von dieser tiefer
ben hat", antwortete sie. Dann schwieg sie einen Augen- gelegenen Hochebene nahm der Lehrer Zeichen und Be-
blick und überlegte. Plötzlich stieß sie hervor: „Vati, er- griffe, die seiner kleinen Schutzbefohlenen bekannt waren.
zähle mir von dem Heiligen Geist." Aus diesen baute er eine Brücke über den Abgrund, über
Dies war ganz offensiditlich eine Herausforderung für die das Kind leicht gehen konnte. Jetzt brauchte Hoffnung
mich. Ich wußte, daß der Heilige Geist eine Person aus nicht mehr verwirrt auf die große Hochebene starren mit
Geist ist (Lehre und Bündnisse 130:22), daß er ein Ver- den verwirrenden Ausdrücken wie Mittler, Verleihung von
mittler zwischen Gott und den Menschen ist (Johannes Gaben, wiedergeboren, Zeugnis, Unterscheidungskraft,
14:26), daß er den Würdigen Gaben des Geistes verleiht Würdigkeit, Person aus Geist usw. Auf ihrer Brücke, die
(Lehre und Bündnisse 46:13 33), daß er uns hilft, von — sie allmählich zu diesen neuen Begriffen führte, fand sie
neuem vom Geist geboren zu werden (Johannes 3:1 13), — eigene Ausdrücke und Begriffe einfacher Art. Auf der
und daß durch ihn nach Buße eine Vergebung der Sünden Brücke, die ein weiser Lehrer gebaut hatte, fand Hoffnung
erfolgt (2. Nephi 31:17). Wie sollte ich jedoch diese viele Wörter und Gedanken, die sie verstehen konnte,
abstrakten Erklärungen einem Kinde geben? zum Beispiel:
Kinder können eine Kenntnis über den Heiligen Geist „Der Heilige Geist hilft mir, daß ich innerlich glücklich
erlangen. Vielleicht kann ich das am besten durch fol-* und warm bin, wenn ich die Gebote meines Himmlischen
gende bildliche Darstellung zeigen. Wenn Sie diese Worte Vaters halte."
lesen, dann überlegen Sie, welche Rolle Sie als Eltern oder „Der Heilige Geist wird unserem Himmlischen Vater hel-
Lehrer darin spielen. fen, meine Gebete zu beantworten."
Es war einmal ein Lehrer, der wollte einem Kind helfen, „Der Heilige Geist hilft allen, die Gutes tun und so leben,
das er sehr liebte. Das Kind hieß Hoffnung. Der Lehrer wie Jesus es von ihnen wünscht."
wohnte auf einer großen, schönen Hochebene, der Kennt- „Wenn der Heilige Geist mich warnen will, muß ich sehr
nis. Hoffnung wohnte auf ihrer eigenen kleinen Hoch- sorgfältig hinhören, denn er spricht nur ganz leise in mir."
ebene, der begrenzten Kenntnis, die durch eine breite „Der Heilige Geist sieht aus wie ein Mensch, aber ich kann
Kluft, der Erfahrung, von der größeren Hochebene des ihn nidit sehen, weil er ein Geist ist."

173
„Der Heilige Geist ist heilig, weil er das dritte Glied in der kann man keine Botschaften empfangen.
richtig einstellt,
Gottheit ist." Viele Leute können zu gleicher Zeit denselben Sender ein-
„Wenn ich getauft worden bin, werden mir Männer, die stellen und dieselbe Botschaft empfangen. Der Heilige
das Meldiizedekisdie Pries tertum tragen, die Gabe des Geist kann viele Millionen Menschen zu gleidier Zeit be-
Heiligen Geistes geben." rühren. Die Brücke, die aus solchen Vergleichen und an-
„Der Heilige Geist gibt jenen geistige Gaben, die getauft deren einfachen Beispielen erriditet war, machten ihren
worden sind und ein gutes Leben führen." Fortschritt zur Hochebene der Kenntnis sidierer.
„Der Heilige Geist gibt den Menschen ein Zeugnis, daß Versetzen Sie sich in die Welt des Schülers. Finden Sie her-
Jesus wirklich lebt und der Heiland der Welt ist. Er offen- aus, wieviel er von den Dingen versteht, die ihn umgeben;
bart uns die Wahrheit." belehren Sie ihn dann auf der Hochebene seiner Kenntnis.
Hoffnungs Brücke war auch aus Vergleichen gebaut. Die Es ist wichtig, daß unsere Kinder den Zweck und die Per-
Fragen, wie der Heilige Geist bei einer Person sein konnte sönhchkeit des Heiligen Geistes kennen; denn es ist die
und bei einer anderen nicht und wie der Heilige Geist zur Gabe des Heiligen Geistes, die sie zur Erhöhung und zum
gleichen Zeit bei vielen Menschen sein konnte, wurde ihm ewigen Leben führen wird.
leicht verständlich, als es zum Vergleich an ein Radiogerät Denken Sie daran. Brücken zu bauen. Das ist es, was ich
dachte: Um dies anzustellen, mußte manwerden getauft bei meiner Tochter Christa versuchte.
und ein gutes Leben führen. Wenn man den Knopf nie übersetzt von Rixta Werbe

Vom Generalausschuß der Primarvereinigung:

DER STANDARD
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist

gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und säte es auf seinen Acker;

ist unter allem Samen; wenn es aber erwächst, so ist es


welches das kleinste
dem Kohl und wird ein Baum, daß die Vögel unter dem
das größte unter
Himmel kommen und wohnen unter seinen Zweigen. {Matthäus 13:31, 32.)

Die Darbietung des Standards kann mit dem Gleichnis man jedoch ein bedeutendes Wachsen der Pflanze —
neue
vom Senfkorn verglichen werden. In drei kostbaren Minu- Blätter, stärkere und dickere Stämme, weitere Zweige, das
ten sät man jede Woche einen kleinen Samen. Wenn Sie Entstehen von Knospen. In gleicher Weise kann man wich-
Samen pflanzen, hoffen Sie auf eine reiche Ernte.
diesen tige Veränderungen in der Entwicklung des Kindes fest-
Warum würden Sie sonst den Samen säen? Die Ernte stellen. Mit der Zeit wird es andächtiger bei der Primar-
hängt zum größten Teil von Ihnen, der Säerin, ab. vereinigung, in der Sonntagschule und beim Abendmahls-
Wer sich mit Saat und Ernte auskennt, weiß, daß der gottesdienst. Es hört mit vermehrtem Interesse bei der
Boden sorgfältig auf die Saat vorbereitet werden muß. Es Primarvereinigung und im Unterricht hin. Es entwickelt
kann nicht aufs Geratewohl oder in Eile getan werden. den Wunsch zu beten, und wenn es betet, legt es mehr
In gleicher Weise müssen PV-Beamtinnen die Darbietung Gefühl hinein. Es zeigt größere Liebe zu seinen Spiel-
des Standards genügend vorbereiten. Sie muß ihre Ge- kameraden. Es hat größere Achtung vor seinen Eltern und
danken und Handlungen ganz dem Werk widmen, das Lehrern und gehorcht ihnen. Es lernt, daß man glücklich
sie verrichten will. wird, wenn man zu anderen lieb, freundlich und hilfreich
Die Gebetsversammlung hilft allen PV-Beamtinnen, die ist. Es zeigt mehr Mut beim Lösen neuer Probleme und

richtige Einstellung zu ihrer Aufgabe zu finden. Sie ver- einen wachsenden Glauben an unseren Himmlischen Vater.
richten die Arbeit des Herrn —
für ihn ist die beste Lei- Der kleine Samen, eine christusähnliche Tugend in der 3-
stung gut genug. Minuten-Darbietung des Standards, kann zum Pfeiler der
Andächtige Musik, das Gebetslied, ein demütiges Gebet, Stärke im Gharakter des Kindes werden. Durch viele Stan-
gesprochen von einem Kind, ein schönes Lied zum Lobe dardvorführungen kann man dem Kind helfen, ein wahrer
unseres Himmlischen Vaters, all diese Dinge helfen, die Heiliger der Letzten Tage zu werden.
Kinder auf die Darbietung des Standards vorzubereiten. Durch ausreichende Vorbereitung kann der Standard in
Wenn all diese Tätigkeiten reiche geistige Erlebnisse sind, wirksamer Weise in den drei Minuten dargebracht werden,
Samen" zu empfangen,
sind die Kinder bereit, den „kleinen die dafür vorgesehen sind. Je weniger Zeit auf die Vor-
Tugend des Standards.
die christusähnliche bereitung angewandt worden ist, um so mehr Zeit wird
Das Wachsen einer christusähnlichen Tugend im Kinde für die Darbietung benötigt.
ist langsam, wie das Wachstum einer Pflanze aus einem Obgleich die Vorführung des Standards auf drei Minuten
kleinen Senfkorn. Man kann nicht von einem Tag zum begrenzt ist, sind der Freude, den Geist des Herrn zu
anderen einen Unterschied in der Pflanze oder dem Kind spüren, keine Grenzen gesetzt. Andacht kann und sollte
gewahren. Im Verlaufe der Wochen und Monate bemerkt während der ganzen PV-Stunde empfunden werden.

174
KINDER DES HERRN
Aus einer Ansprache des Ältesten William J. Critchlow jr.,

Assistent des Rates der Zwölf,

an der Primarvereinigungskonferenz im April 1963

Die Primarvereinigung ist eine wunderbare Organisation. men. Ich fragte den Jungen, der das Gebet gesprochen
Schwester Parmley hat mir das begeistert gesagt, von Mit- hatte: „Wer hat dich beten gelehrt?" — „Meine Mammi",
gliedern ihres Ausschusses und von verschiedenen Leiter- antwortete er. Der jüngere Bruder wollte auch etwas dazu
innen der Primarvereinigungen in Pfählen habe ich es ge- sagen und fügte hinzu: „Meine PV-Lehrerin."
hört; und ich glaube es ihnen, Wort für Wort. Es ist gut, Ja, meine Schwestern, da hätten Sie die hervorragendste
wenn man Arbeiter findet, die von ihrer Arbeit so über- Lehrerkombination für das Evangelium: die Mütter und
zeugt sind. die Primarvereinigung!
Ich hoffe, daß mich als ein Mitglied der PV-Mann-
Sie Dann richtete ich eine Frage an den fünfjährigen Jungen:
schaft akzeptieren. Ich möchte damit sagen, daß ich froh „Gehst du gerne zur Primarvereinigung?" Er antwortete
bin, daß sich meine Verantwortung als Generalautorität mit einem strahlenden, begeisterten „Ja!" — „Was gefällt
auf die Primarvereinigung erstredet. dir am besten an der Primarvereinigung?" —„Meine
Jedes Kind der Primarvereinigung wird Licht erlangen — Lehrerin", sagte er. „Und was gefällt dir denn so an ihr?"
Licht des Evangeliums, Licht der Erkenntnis. Bei einigen „Sie ist hübsch —
sie braucht Lippenstift und hat ein hüb-
kann es Jahre dauern, bis sich eine Wirkung zeigt; aber sches Kleid an."
dann und wann wird das Licht aufleuchten, um das Leben Ich glaube, da hat er eine Wahrheit herausgeschält. Lehrer-
des Kindes zu bereichern und um seine Eltern und viel- innen würden gut daran tun, sich auch für die Kinder
leicht die PV-Lehrerinnen zu segnen. Nach meiner Ernen- hübsch anzuziehen. Einen guten Eindruck auf sie zu
nung zum Ratgeber der Primarvereinigung erzählte mir machen, ist beim Lehren ein außerordentlich wichtiger
eine PV-Lehrerin eine der lieblichsten, wahren Geschich- Schritt. Wenn die Kinder die Lehrerin mögen, ihr Äußeres,
ten, die ich je gehört habe. Ich möchte sie so erzählen, wie ihr Lächeln, ihre Kleidung, dann ist das gleichbedeutend
ich sie gehört habe, ohne irgendwelche Verschönerung: mit Liebe. Kinder, die ihre Lehrerin lieben, werden auch
Als eine PV-Partnerin die leeren Zimmer durchsah, das lernen.
Licht ausdrehte und die Türen abschloß, nachdem die Kin- Die reichsten geistigen Erlebnisse und in einzelnen Fällen
der und Lehrerinnen nach Hause gegangen waren, hörte sogar die einzigen geistigen Erlebnisse, die Kinder haben,
sie ein Kind in sanftem Ton sprechen, als sie sich einer kommen durch die Primarvereinigung. Sie, die Leiterinnen,
halboffenen Türe näherte. Sie schaute vorsichtig ins Zim- sollten alles tun,um jedes Kind in Ihrer Nachbarschaft,
mer und sah vier Kinder auf ihren Knien mit geneigtem ganz gleich welchen Glaubens, in die Primarvereinigung
Kopf und gesdilossenen Augen. Das älteste Kind, ein sechs- zu bekommen. Sorgen Sie dafür, daß Ihre Schüler das
jähriger Knabe, betete. Sie hörte ihn sagen: „Segne Vati, Beten lernen. Lehren Sie ihnen das Lied „Ich bin ein
daß unser neues Auto nicht auf dem Schnee rutscht und Kind des Herrn". Achten Sie darauf, daß liebenswürdige
ihm wehtut, damit er kommen und uns hier nach Hause Lehrerinnen die Aufgaben lehren, die der Generalausschuß
bringen kann." Ohne daß die Kinder —
zwei Brüder von Ihnen zur Verfügung stellt. Achten Sie darauf, daß die
fünf und sechs Jahren und ihre kleinen Schwestern, drei Kinder gut erzogen werden und lernen, andächtig zu sein.
und vier Jahre alt —
sie bemerkten, stand die Lehrerin Ermutigen Sie die Lehrerinnen, die Kinder zu lieben, wie
reglos da und konnte ihre Tränen kaum zurückhalten. Plötz- abgerissen und schmutzig diese auch sein mögen. Liebe er-
lich öffnete sidi die Tür am Ende des Flures, und der zeugt Liebe. Einige werden heranwachsen und ihre Lehre-
Vater kam herein. Als er die Lehrerin sah, rief er: „Haben rin dafür segnen, was diese für sie getan hat; einige wer-
Sie meine kleine Bande gesehen? Ich habe mich verspätet; den Bischöfe, einige Pfahlpräsidenten, Generalautoritäten,
der Schneesturm hat mich unterwegs aufgehalten." Sie Gouverneure, Kongreßabgeordnete, vielleicht sogar ein
wies auf die Tür. Die Kinder hörten die festen Schritte und
M
Präsident —
wer kann es wissen? Gleich hinter Ihren
die Stimme auf dem Flur, und der jüngere Bruder kam eigenen Kindern sollte Ihnen die Jugend dieser Kirche
herausgelaufen. Er sah seinen Vater kommen und schrie Ihre Hauptverantwortung sein.
mit einer nicht gerade zarten Stimme: „Junge, Junge, das Ich bin dafür dankbar, was die Primarvereinigung meinen
funktioniert wirklich!" Kindern gegeben hat. Sie liebten alle die PV. Vielleicht
Ja,Gebet „funktioniert" wirklich. Gott beantwortet Gebete. kann ich meine Schuld jetzt als Ratgeber für die Primar-
Aber es ist so schade, daß nicht alle Eltern und Kinder dies vereinigung zurückzahlen. Ich will es versuchen.
wissen und anwenden. Ja, die Primarvereinigung ist eine wunderbare Organi-
Absichtlich unterhielt ich mich mit jenen vier Kindern und sation. Schwester Parmley brauchte es mir nicht zu sagen;
ihrer Mutter, um Material für diese Ansprache zu bekom- ich wußte es. tJbersetzt von Rixta Werbe

175
Für die Jüngste Gruppe uTnd die Piloten lung und Gespräche enthalten. Ehe die Lehrerin in wir-
kungsvoller Weise Theaterspielen lassen kann, muß sie
die Geschichte gründlich kennen. Nachdem sie die Ge-
schichte den Kindern erzählt hat, muß sie fragen wovon
die Geschichte handelt, welche Personen darin vorkommen,
was sie tun, was sie sagen. Dann überträgt sie den Kindern
"J (icMcMJ^UXjC4^ die einzelnen Rollen, um die Geschichte aufzuführen. Die
Lehrerin muß als Erzählerin wirken und die Teile der Ge-
schichte zwischen den Handlungen und Gesprächen wie-
dergeben. Sie darf den Kindern nicht genau die Worte
vorschreiben, sondern es ihnen überlassen, die Rolle auf
Haben Sie schon einmal bemerkt, wie oft Kinder „Theater
ihre eigene Weise zu spielen. Jedoch muß sie vielleicht ein
spielen" und sich in die Rollen hineindenken? („Ich bin
sehr kleines Kind von Zeit zu Zeit daran erinnern, was die
die Mutter, und du mein Kind.") Dann machen sie
bist
Person tat oder sagte, die es darstellt.
sich ganz ernsthaft daran, Szenen aus dem Alltag wieder-
zugeben. Dieses Vorgeben, jemand anders zu sein oder Jedes Kind darf mitspielen. Wenn es nicht genug Sprech-
„Theater zu spielen" ist kleinen Kindern angeboren. Da- rollen gibt, können einige Kinder Bäume oder Häuser sein,
durch befriedigen sie ihren Nachahmungstrieb. Sie imi- wenn diese in das Stück passen, oder einHund oder ein
tieren Menschen, Tiere, Autos und Flugzeuge usw. und Kätzchen, wenn so etwas in der Geschichte vorkommt oder
können auch für jede dieser Rollen entsprechende Ge- hineinpaßt.
räusche machen. Die Lehrerin muß darauf achten, daß diese Tätigkeit nicht
Eine Primarvereinigungslehrerin hat während des Unter- zu laut oder zu unruhig wird. Auch Theaterspielen soll
richts die Möglichkeit, diese natürliche Neigung der Kinder dem Geist der Andacht entsprechen, den die Kinder in
auszunutzen, indem sie ihnen gestattet, einige Geschichten der Primarvereinigung pflegen sollen.
aufzuführen, die in den Aufgaben enthalten sind. Diese Viele sieben- und achtjährigen Kinder haben Spaß am The-
Tätigkeit vertieft nicht nur den Zweck der Aufgabe und aterspielen; bedenken Sie aber, daß einige Kinder in die-
sorgt für Anregung und Abwechslung, sondern gibt den sem Alter glauben, sie seien zu alt für derlei Spiele. Man
Kindern auch eine Möglichkeit, sich zu entspannen. sollte ihreGefühle berücksichtigen. Lehrerinnen müssen
Einige Geschichten sind zum Theaterspielen wie geschaf- jede Geschichte erst untersuchen, ob sie sich zum Theater-
fen. Eine solche Geschichte muß kurz sein und viel Hand- spielen eignet. übersetzt von Rixta Werbe

Vom Generalausschuß der Primarvereinigung

Die PV- Familienstunde


In jeder Gemeinde haben die Familien am Fastsonntag- 3. das Datum zusammen mit der Bischofsdiaft oder Ge-
abend jeden Monat eine Familienstunde. Dies ist von der meindepräsidentschaft festlegen;
Ersten Präsidentschaft angeordnet worden. Die Erste Prä- 4. das Programm den Gegebenheiten und Räumlich-
sidentschaft hat auch bestimmt, daß zwei Fastsonntag- keiten der Gemeinde anpassen;
abende im Jahr in jeder Gemeinde für Versammlungen der 5. das Programm nicht über eine Stunde ausdehnen;
Primarvereinigung reserviert werden sollen. Eine dieser 6. notwendige Änderungen nach Absprache mit den
Versammlungen ist die PV-Familienstunde. Sie kann zu Priestertumsleitern durchführen;
einem Segen für die Eltern und Kinder werden. 7. Lieder des Programms in den Gesangsübungen ein-
Die PV-Familienstunde gleicht einer Gemeinde-Familien- studieren;
zusammenkunft; Eltern und Kinder sollen sich daran be- 8. die Kinder mit den notwendigen Aufgaben beauf-
teiligen. Eine Familienzusammenkunft bietet immer eine tragen und deren Eltern darüber informieren;
wunderbare Möglichkeit für alle Familienmitglieder, sidi 9. Proben organisieren;
zu treffen und sich gemeinsam an den Tätigkeiten zu 10. die Kinder in den Klassen lassen, wo sie ihre Auf-
beteiligen. gabe durchnehmen, es sei denn, daß ein bestimmtes
Kind zu diesem Zeitpunkt seine Rolle üben muß;
Das diesjährige Programm für die PV-Familienstunde am
11. nicht zulassen, daß die Kinder das gesamte Programm
Fastsonntagabend ist auf dem Standard aufgebaut, dem
bei einer Probe hören; so werden sie während der
PV-Standard für Andacht. Das Programm kann für Eltern
Vorführung mehr Interesse haben und wirklich an-
und Kinder ein geistiges Erlebnis werden, wenn sich alle
dächtig sein.
Familien in den Gemeinden beteiligen. Die Eltern werden
Bedenken Sie, daß man die Einstellung der Leitung in
durch die Teilnahme ihrer Kinder innerlich berührt, und
die Kinder werden sich stets an ihre eigene Beteiligung der gesamten PV-Gruppe spürt. Ihre Einstellung spiegelt
sich in allen PV-Beamtinnen wider. Wenn die PV-Leitung
und an die Wahrheiten erinnern, die sie darstellen halfen.
positiv eingestellt ist und denkt, daß die PV-Familien-
Die PV-Familienstunde wird erfolgreich, wenn PV-Leite-
stunde eine wunderbare Möglichkeit ist, die PV-Heim-
rmnen
Partnerschaft zu pflegen und das Leben der Kinder zum
1. eine begeisterte Einstellung haben; Guten zu beeinflussen, wird der Abend erfolgreich werden.
2. sich frühzeitig vorbereiten; übersetzt von Rixta Werbe

176
E>m P®B1TBn[L;[i)G0K]<äÖ>VSß[lDmD<äiQDC3<a iiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii'
iiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii IUI iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii iiiiiiii I iiiiiiiiiiiiiiii III iiiiiiiiiiiii
III

Eigenschaften eines Leiters


Von Neal A. Maxwell

Jesus war nicht nur der vollkommene Mensch, sondern 8. muß den Mitgliedern seiner Gruppe
Ein guter Leiter
auch der vollkommene Leiter. Wir treffen oft Menschen im helfen, ihre Ideen und Gefühle für die Ziele und die Ar-
Leben, die an sich zwar gut, aber keine guten Führer- beit der ganzen Gruppe einzusetzen. Wenn die Mitglieder
persönlichkeiten sind, oder noch weniger gute Eigenschaf- der Gruppe die Pläne ihres Leiters genau verstehen und
ten besitzen. Jesus war in jeder Hinsicht vollkommen. sich mit ihnen identifizieren, so werden sie sie gewöhnlich
Sowohl seine Persönlichkeit wie auch seine Stellung waren besser zur Durchführung bringen, als wenn der Leiter
so einzigartig, daß wir seine Leistung nicht wiederholen ihnen bloß seine Entschlüsse bekanntgibt und sie auffor-
können. Andererseits aber tat er viele Dinge, die uns wohl dert, dem Plan zu folgen. Seine Mitarbeiter mögen auf-

als Vorbild dienen können. richtig versuchen, seinem Entschluß, den er ihnen ohne
Erklärung mitgeteilt hat, zu folgen, doch wird es sehr bald
1. Jesus liebte die Menschen, die er führte. Wenn jemand offenbar werden, daß sie mit ihren Herzen nicht
Menschen führen will, muß er sie aufrichtig lieben, sonst
richtig bei der Sache sind. So wird zum Beispiel, wenn der
wird er sie bald enttäuschen oder betrügen. Wenn die Jün-
Lehrer für seine Schüler eine Party gibt, es doch immer
ger wissen, daß sie von ihrem Meister geliebt werden, ver- die Party des Lehrers bleiben und niemals eine Schüler-
trauen sie ihm. Er belehrt sie wie ein Freund; unsere party werden.
Freunde sind auch oft unsere Lehrer.
9. Jesus stellte oft Fragen an seine Jünger, um ihnen zu
2. Die Führerschaft Jesu hatte einen Zweck, den seine helfen, ihre eigenen Ideen anzuwenden und damit besser
Jünger würdigten und mit ihm teilen wollten. Ohne einen zu begreifen, was er ihnen zu erklären versuchte. Ein guter
guten Zweck vor Augen kann ein Leiter niemals gut Mit- Leiter wird daher seiner Gruppe auch noch aus einem
arbeiter finden und halten. anderen Grund Probleme vorlegen: um ihr die Möglich-
3. Ein guter Leiter ist sich immer bewußt, daß jeder keit zu geben, ihre eigenen Ideen vorzubringen. Kein Lei-

seiner Mitarbeiter vom anderen verschieden ist; er zeigt ter ist so weise, daß er zur gleichen Zeit die Antworten
seinen Mitarbeitern, wie sie ihm auf ihre bestimmte, ihnen aller seiner Schüler voraussehen kann.
eigene Art helfen können. 10. Ein guter Leiter ist konsequent in seiner Lebensfüh-
4. Ein guter Leiter befreit die von ihm Geführten von rung. Er ist nicht wie ein Chamäleon, das seine Hautfarbe

jedem Gedanken, daß sie etwa gezwungen wären, ihm zu ändert, um sich seiner Umgebung anzupassen. Ein guter

folgen. Er beschreibt ihnen auch sehr aufrichtig die Pro- Leiter sollte nicht versuchen, in gesellschaftliches Leben

bleme, denen sie zusammen gegenüberstehen. einzudringen, das in Widerspruch mit seiner Lebensfüh-
rung steht. Er sollte aber immer auf den Respekt seiner
5. Jesus stellte seinen Jüngern bedeutungsvolle Aufgaben Nachfolger bedacht sein.
und verlangte nicht bloß geschäftiges Wirken. Dies half
den Jüngern, auf Grund eigener Erfahrungen sich selber
eine Meinung zu bilden und nicht bloß von der Meinung
Jesu abhängig zu sein. Ein Leiter ist nicht nur seinem Ziel Die ersten beiden Jünger, die Jesus berufen hatte, wollten
und Zweck verantwortlich, sondern auch seinen Leuten. mehr von ihm lernen. Jesus sagte ihnen: „Kommt und
Er wird ihnen genaue Grundsätze geben und seiner Gruppe sehet". Ein guter Leiter muß bereit sein, seine Leute klar
auch so viel Freiheit lassen, daß sie sich so weit als mög- erkennen zu lassen, wie er lebt. Wenn ein Leiter versucht,
lich selber beaufsichtigt. Seine Anhänger werden diese
seine Leute zu hintergehen, oder sie aus selbstsüchtigen
Freiheit benützen, um geistig zu wachsen. Motiven zu gewinnen sucht, zerstört er damit das Ver-
6. Ein guter Leiter ist ein guter Zuhörer. Er schafft eine trauen, das sie an ihn bindet.
Atmosphäre, in der seine Mitarbeiter offen und frei ihre Als Jesus den Nephiten erschien, sprach er zu seinen Jün-
Meinung darlegen und Kritik üben können. Eine derartige gern: „. . . Ich bin das Licht, ich habe euch ein Beispiel
„Aussprache" hilft dem Leiter herauszufinden, wie seine gegeben . . . Sehet, ich bin das Licht, das ihr hochhalten
Mitarbeiter wirklich fühlen. Jesus selbstverständlich konnte sollt — mich habt tun sehen ..." (3. Nephi
das, was ihr
mit seiner göttlichen Urteilskraft genau in den Herzen und 18:16, 24.) Jesus ermahnte seine Jünger, so zu leben, wie
Hirnen seiner Jünger lesen, aber andere Leiter sollten die- er selber lebte, und die Dinge so zu tun, wie er sie selber
se „Aussprachen" herbeiführen, um durch sie bessere Lei- tat; damit die Leute „fühlen und sehen", muß der reli-
ter zu werden. giöse Leiter jene Eigenschaften haben, die den Leuten
ermöglicht, seinen Geist zu fühlen, und das Beispiel, das
7. wandte seine Lehren auch für die jetzige und
Jesus
er ihnen setzt, zu sehen.
diesseitige Welt an, nichtnur für die kommende. Die Wun-
um Gutes zu wirken. Das ist
der, die Jesus tat, geschahen, Es gibt zwei Arten von Leitern. Die erste, der „big leader",
die Art von Gottesdienst, die der Nachfolger mit eigenen der alle Entscheidungen selber trifft und auch versucht,
Augen sehen kann. alle notwendige Arbeit allein zu tun. Dieser „große Füh-

177
,

rer" ist ständig im Wachstum begriffen, wenn auch von Evangeliums zu erreichen. In einer Gruppe können wir
einer Art „kleiner Führer" begleitet, die aber nicht die Meinungen austauschen, die Gründe unseres Glaubens
Fülle seiner Erfahrungen und sein Wachstum teilen. Der darlegen, und somit alle Gruppenmitglieder stärken.
Leiter ist aber bemüht, seine Erfahrungen mit seinen Mit- Geteilte Führerschaft geht Hand in Hand mit dem ge-
arbeiternund Nachfolgern zu teilen, damit sie selber „grö- samten Lebenszweck. Wir sind auf die Erde gestellt wor-
ßere Führer" werden und — genug
erstaunlicheben — den, um zu wachsen. Wir können nicht wachsen, ohne gute
dadurch auch ihrem ersten Führer zu weiterem Wachstum Erfahrungen. Wir können keine Erfahrungen bekommen,
verhelfen. wenn wir uns nicht zusammenschließen und lernen, unse-
In der Religion setzen wir selbstverständlich nicht Lehren ren freien Willen zu gebrauchen. Genauso wie Jesus seine
oder Evangeliums-Wahrheiten durch einen Gruppenent- Jünger lehrte, selber zu führen, nachdem er gegangen
scheid ein.Wir können aber innerhalb der Gruppe an all war, muß auch jeder gute Leiter seine Nachfolger damit
jenen Ideen teilhaftig sein, die dazu führen, das Ziel des segnen, indem er alle Lasten mit ihrien teilt.

Bewährung im Beruf
Von Richard L. Evans

Es gibt einige Überlegungen, die sich jene stellen


sollten, die sich eine Zukunft aufbauen wollen.
Die Schnelligkeit, mit der die Zeit verrinnt, sollte
dazu anspornen, schon früh ernsthafte Entschlüsse
zu fassen.
„Berufung" oder Berufsbeginn ist genau das, was
das Wort ausdrückt: ein Punkt, von dem aus man
beginnen kann. Von den Menschen wird ver-
langt, daß sie gerne arbeiten, daß sie guten Zielen
folgen, daß sie mehr leisten als verbrauchen, daß
sie nützlich sind, und keine „unnützen
Knechte" (Lukas 17:10) im Sinne der Schrift.
Dienen ist niemals sehr bequem. Nichts, das die
Bequemlichkeit oder das Vergnügen oder eine
persönliche Lieblingsbeschäftigung stört, ist be-
quem. Wir aber haben zu lernen, daß wir Be-
quemlichkeit und persönliche Liebhaberei opfern
müssen, wenn wir erfolgreich und „nützlich" im
wahrsten Sinne des Wortes sein wollen. Wir müs-
sen lernen. Zwang hinzunehmen. Der Zwang, der
uns im Leben oft gestellt wird, übertrifft bei
weitem den Zwang in der Schule, denn im Leben
ist er weitaus vielfältiger, viel „endgültiger"
wesentlich nachdrücklicher als zur Schulzeit. Nach
dem Berufseintritt gibt es keine theoretischen
Probleme, keine „Probleme auf dem Papier" mehr.
Sie werden auf einmal wahre Tatsachen und
Dinge, denen man ins Auge sehen muß. So kommt
tatsächlich die sogenannte „endgültige Prüfung"
erst nach der Abschlußprüfung in der Schule.
Die Ehren, die Diplome, die Beglaubigungsschrei-
ben müssen für unsere persönlichen Fähigkeiten
einstehen; sie müssen das zeigen, was wir sind,
was wir wissen, was wir können — wenn sie über-
haupt Bedeutung haben sollen. Wenn wir nun die
Schule verlassen, in das tägliche Lehen eintreten
und das zu tun heginnen, worauf wir uns vorbe-
reitet haben, so haben wir die höchste Prüfung
erst vor uns: den Beweis, daß wir tatsächlich
etwas wissen und verstehen, aufrichtig im Han-
deln sind, gerne arbeiten, einen guten Sinn für
das Geldverdienen haben und nützliche Diener
sind. Dies ist die höchste Prüfung.

178
!

Sittenwidrig
Von Frerichs Görts, stud. jur.,

Düsseldorf -Benrath sittliche Menschen

Die Überschrift gilt uns; denn: Han- sich Dadurch basiert die
einschließt. setz. In Präzedenzfällen ist der Richter
deln und Denken der Mitglieder der höheren Gesetz-
Sittlichkeit auf einer alsogezwungen, sich auf sein sittliches
Kirche Jesu Christi der Heiligen der gebung, während die Sitte von Men- Empfinden zu verlassen, was die
Letzten Tage stimmen häufig nicht schen geformt wird; sie ist in äußere Rechtsprechung ungeheuer erschwert.
mit der Meinung der Welt überein. Formen erstarrte Sittlichkeit. Hier Der zweite Haken, der unsere Sitten-
Wir gehen somit gegen die Sitte, ver- zeigt sichuns die enge Verbindung normen halten soll, ist das Volk. Zwar
halten uns „sittenwidrig". Auf der zwischen Sitte und Sittlichkeit ganz reift in einem Volk die Sittlichkeit
anderen Seite regiert uns aber das klar. Ich zitiere Werner Schilling zur durch die Religion heran, entfernt sich
Sittliche,das religiöse Gebot, das un- Sittlichkeit: „Alles sittliche Handeln aber auch leider wieder von ihr, wie
ser ganzes Leben gestaltet: sittliche hat religiösen Einschlag, denn die sitt- die Geschichte oft bewiesen hat. Dann
Menschen zu sein. liche Forderung hat Glaubenscharakter, nämlich ist der Sittenkodex auf den
Die Frage nach „Sitte und Sittlichkeit" sie ruht auf glaubensmäßigen Voraus- Sand augenblicklicher Emotion gebaut
ist keineswegs verstaubt. Nur schein- setzungen . . ., sie ist anerkennende und nicht auf gottvernünftiges Gei-
bar aufgeklärte Menschen können be- Beugung gegenüber heiligstem Wert." stesgut. Außerdem mag man sich fra-
haupten, daß solche Probleme „schon Uns aber soll die Lehre von der Sitt- gen, ob es durchaus richtig sein muß,
überwunden" seien oder ihre Aktuali- lichkeit, die Ethik, und die Sitte nur was das Volk in seiner Gesamtheit für
tät schon vor einhundertfünfzig Jah- so weit beschäftigen, wie sie uns hilft, „recht und billig" erachtet! Wohl
ren verloren hätten. Leider sind diese unser Leben zu meistern. kaum! Denn das Sittlichkeitsgefühl
Menschen blind. Sonst würden sie Es ist erstaunlich, daß die heiligen kann durch äußere Einflüsse, wie Poli-
sehen, daß Sitte und Sittlichkeit heut- Schriften diese beiden Begriffe nicht Kriege, Katastrophen, stark getrübt
tik,

zutage sowohl Politiker als auch die kennen. Uns ist also verwehrt, eine werden. Dieser Haken hält auch nicht.
Verantwortlichen für die Erziehung direkte Definition aus ihnen abzulei- Der beste ist der Haken der Religion.
der Jugend beschäftigen (zum Beispiel ten. Aber es lassen sich unzählige Er ist im harten Dübel der göttlichen
Jugendkriminalität) indirekte entnehmen; Normen, die das Offenbarung verankert und gibt uns
Werden wir uns über die beiden Be- sittliche Verhalten des Menschen be- in allen Lebenslagen Halt. Während
und „Sittlichkeit" klar.
griffe „Sitte" stimmen, finden wir sowohl im Alten das Recht nur ein ethisches Minimum
Befragen wir den
Brockhaus über Testament (zum Beispiel die Zehn Ge- setzt, gibt uns die Religion ethische
„Sitte", stellen wir fest, daß er nicht bote, die Lebensregeln für die Israe- Maximen an Hand; zum Beispiel
die
definiert, sondern nur beschreibt, in- liten usw.) als auch im Neuen Testa- verlangt das Gesetz von jedem nur,
dem er „Sitte" der Konvention gegen- ment; alle Aussprüche, in denen Chri- das Tun seiner Mitmenschen nicht zu
überstellt. Was bei der Konvention nur stus in der Form Anweisungen gibt stören, die Religion aber fordert, den
äußere Spielregel des gesellschaft- „zu den Alten wurde gesagt, ich aber Nächsten zu lieben. Dadurch wird von
lichen Lebens ist, soll bei der Sitte sage euch ..." usw. gehören dazu. uns ein gerüttelt Maß hohen sittlichen
durch völkisches Verwurzeltsein sogar Darüber hinaus hat der Herr es unse- Verhaltens gefordert. Nicht nur die
den Charakter der Unverletzlichkeit rer Vernunft überlassen, Sitte und Sitt- zehn Gebote des Alten Testamentes
erhalten haben. Sitte „soll eine soziale lichkeit im Rahmen seiner Gebote aus- und neutestamentliche Gesetze leiten
Kontrolle und Aufrechterhaltung der zuüben. Diese Freiheit verpflichtet uns, uns, auch die „Lehre und Bündnisse"
Ordnung fördern", zumBeispielTracht, sie sinnvoll anzuwenden. geben klare Verhaltensmaßregeln an
Grußformen, Sprache, Tischetikette, Woran können wir unsere Sitte und die Mitglieder der Kirche. Ich erinnere
Verhalten der Lebensalter zueinander Sittlichkeit hängen? nur an den deutlichen Ausspruch des
usw. Jedoch können wir hier erkennen, Der eine Haken zum „Aufhängen" Herrn: „ ich gestatte euch nicht,
. . .

daß die Grenze zur bloßen Konvention wäre das geschriebene Gesetz des Lan- nach der Welt Weise zu leben."
nicht sehr deutlich ist. des. Jedoch ein äußerst schlechter Na- (L. u. B. 95:13.) Dies ist der „Wille
Die Sittlichkeit wird von Brockhaus gel, denn das Landesgesetz sagt ledig- des Herrn" und seine „Weisheit". Sie
konkret dargestellt: „Ein Verhalten, lich, was sittenwidrig — auch im Sinne hilftuns zu wehren, sobald uns das
Wollen und Denken freier Menschen von unsittlich — welche Handlungen geringste Gefühl von Unbotmäßigkeit
unter einer unbedingten Norm", die unrechtmäßig sind. Was aber sitten- in einer heiklen Situation befällt, seien
die beiden Pole „Gut" und „Böse" in widrig ist, darüber schweigt das Ge- es nun ausschweifende Parties, zotige

179
.

Witze oder gar ein Auswuchs der Spencer W. Kimball sagte in einer An- von Menschen gesetzten Sittenlehre"
Mode; bleiben wir bei der letzteren; sprache an Studenten „Die Welt mag
: verwandeln. Betrachten wir noch zwei
jemand sagt: „Was ist schon dabei, ihre eigene Norm haben, für die Kirche Gebote, L. u. B. 88:121, 124: „Hört
wenn ich — zum Beispiel — schulter- aber sieht sie ganz anders aus. Die deshalb auf mit eurem leichtfertigen
freieAbendkleider trage?" Antworten Menschen der Welt mögen es als Reden, mit eurem Gelächter, all euren
wir darauf, daß es anstößig, unsittlich etwas Natürliches betrachten zu rau- lüsternen Wünschen, eurem Stolz und
sei, den Normen der Kirche ent-
nicht chen, dieNorm der Kirche aber liegt Leichtsinn und eurem gottlosen Tun . .

spreche, so wird uns entgegengehalten, in einem höheren Bereich, wo nicht Hört auf, träge zu sein; hört auf,
daß das Tragen von schulterfreien geraucht wird. Die Norm der Welt unrein zu sein. Hört auf, aneinander
Abendkleidern nicht ausdrücklich ver- mag es Männern und Frauen gestatten, Fehler zu finden. Hört auf, länger als
boten sei. Darin hat er recht. Aber hin und wieder einmal etwas Likör nötig zu schlafen. Geht früh zu Bette,
trotzdem irrt er, denn er hat nicht be- oder ähnliches zu sich zu nehmen und auf daß ihr nicht müde seid. Steht
griffen, daß ihm der Herr Verstand Gesellschaften zu geben, bei denen in früh auf, damit euer Körper und Geist
und eine Religion gegeben hat, die ihn größerem Maße getrunken wird, die gestärkt werde."
über die Normen der Welt heben. Kirche des Herrn aber hebt ihre Mit- Wir brauchen keine Sorge zu haben,
„ . ich gestatte euch nicht, nach der
. . glieder in eine höhere Sphäre der voll- uns nicht gesellschaftlich einwandfrei
Welt Weise zu leben." kommenen Enthaltsamkeit." zu verhalten. Ein „faux pas" kann uns
Ich gebe zu, daß wir den tieferen Wir brauchen keine Angst davor zu praktisch nicht unterlaufen, wenn wir
Sinn einer guten Gepflogenheit in der haben, von der Welt als prüde ver- die Normen der Kirche nicht nur uns
Kirche nicht immer sofort und ohne schrien zu werden, denn wir wissen, „angepaukt", sondern sie auch zu un-
weiteres erfassen, aber in einem sol- daß unserem Verhalten vernünftige serem zweiten Ich gemacht haben. Die
chen Falle ist blinder Gehorsam besser Prinzipien zugrunde liegen. Sollten Herzensbildung besteht nicht nur aus
als bewußte Mißachtung. Der Herr wir doch einmal für „unzeitgemäß" der Kenntnis, sondern auch aus der
schätzt es, wenn wir auch seinen un- gestempelt werden, müssen wir uns verpflichtenden Erkenntnis der Dinge,
geschriebenen Forderungen Genüge ins Gedächtnis rufen, daß der Maß- die uns, wenn wir ehrlich sind, zu gu-
leisten.Geschrieben aber steht zum stab sittlichen Verhaltens nicht in tem Handeln nötigen.
Beispiel in Lehreund Bündnisse 4:6: unserem Ermessen liegt, sondern Wenn wir gegen die Regel der Sitte
„Denket an Glauben, Tugend, Erkennt- durch göttliche Offenbarung gesetzt und Sittlichkeit verstoßen, bestätigen
nis, Mäßigkeit, Geduld, brüderliche wird. wir ein Wort von Thomas Mann:
Freundlichkeit, GottseUgkeit, Näch- Der „Haken im harten Dübel" wird „ ... es ist nicht schädlich, aber
stenliebe, Demut, Fleiß." sich niemals in einen „Haken einer schändlich!"

Wie ist ein Heiliger der Letzten Tage?

Der wirkliche Heilige der Letzten Tage der kennt die Verordnungen der Kirche, er un-
heutigen Zeit unterscheidet sich nicht von terstellt sich demütig der Autorität, die in
den Heiligen der alten Zeit. Er lieht Gott der göttlich wiederhergestellten Organisa-
mit ganzer Seele, von ganzem Herzen und tion eingesetzt wurde, und ist bereit, alle
mit aller seiner Kraft. Es genügt nicht, Mit- neuen Anweisungen anzunehmen, die gege-
glied zu sein, den Zehnten zu zahlen und ben werden mögen. Er dient, wo immer er
ein Amt in der Kirche auszuüben. Es genügt berufen worden ist, und wendet alle Gaben
nicht, Wahrheiten zu empfangen, die wir des Geistes an, die er empfangen hat. Er
durch den Glauben und das Opfer anderer macht mit den Wahrheiten vertraut,
sich
Heiliger vom Herrn erhielten. Ein wahrer die Heiligen in vergangenen Zeiten geoffen-
Heiliger der Letzten Tage muß durch seine bart wurden. Er ist jeden Tag seines Lebens

eigenen Taten seinen persönlichen Glauben mit dem Errichten des Königreiches Gottes
zeigen, und er bringt seine Liebe zu Gott beschäftigt. Er übt Toleranz und Liebe aus
durch Dienst am Nächsten und Erlösung der und gestattet anderen, gemäß den Einge-
Mitmenschen zürn Ausdruck. bungen ihres Gewissens zu leben. Er unter-
Vielleicht wird vom heutigen Heiligen der stützt die Landesgesetze und richtet sein
Letzten Tage nicht verlangt, sein Lehen als Leben nach allem Tugendhaften aus, und er
Von Calvin C. Cook
Märtyrer zu opfern, aber bestimmt wird zeigt seine Dankbarkeit zu Gott, indem er
von ihm verlangt, an jedem Tage seines die Wahrheiten, die er erhalten hat, mit
Lebens seinen Besitz, seine Zeit und seine anderen teilt.
Fähigkeiten dem Herrn zu opfern. Um ein Heiliger der Letzten Tage zu sein,
Ein wahrer Heiliger der Letzten Tage hat muß man durch Tätigkeit Gott bei seinem
unbedingtes Vertrauen zu Gott. Er trachtet Programm unterstützen, alle seine Kinder
danach, seine Sünden zu überwinden, er mit dem zu segnen, dessen sie am meisten
weiß, daß durch das Sühnopfer Christi alle bedürfen, wie Gott uns in seiner Weisheit
Menschen erlöst werden können. Er aner- in diesen Letzten Tagen geoffenbart hat.

180
Illllllillllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^ llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllH

Mir alle Gewalt im Himmel und auf Erden.


ist gegeben
Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen
des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,
und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Matthäus 28:18—20.

Genealogische Forschung

aus religiösen Gründen


Von Hellmut Plath, Bremen

Daß die Kirchenbücher für den kleinen Mann und schHch- der diese Gelegenheit haben, heißt es doch in Philipper
ten Bürger die besten Urkundenquellen und oft einzigen 1:10 und 11, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen
sind, ist dem Eingeweihtenauch all- bekannt. Man weiß im Himmel und auf Erden und unter
aller derer Knie, die
gemein, daß jemand seine Vorfahren sucht, um eine Erb- der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus
schaft zu beanspruchen oder gute und schlechte Erban- Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.
lagen seiner Vorfahren zu erforschen, um die guten viel- Gewiß werden sich viele Menschen fragen: Wie sollen
leicht bei sich selbst zu fördern oder die weniger guten denn alle Zungen bekennen, da ja ein großer Teil der
zurückzudrängen. Daß viele gebildete Menschen mit Menschheit Jesu Evangelium überhaupt nicht in seinem
Goethe sagen: „Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt Erdenleben gehört hat? Sagt doch Jesus Christus klar zu
und froh von ihren Taten den Hörer unterhält und still Nikodemus, der in der Nacht zu Jesus kam: „Es sei denn,
sich freuend ans Ende dieser schönen Kette sich geschlossen daß ein Mensch geboren werde aus Wasser und Geist, so
sieht", und aus diesem Grunde nach ihren Vorfahren for- kann er nicht ins Reich Gottes kommen." (Johannes 3:5.)
schen, verstehen die Leute. Daß der Adel seinen Stamm- Die ersten Christen, die Heiligen der Ersten Tage vor
baum nachweisen kann, um ein bestimmtes Wappen zu 2000 Jahren, hatten darauf eine Antwort; denn sie ließen
führen oder Vorrechte beanspruchen zu können, ist uns sich stellvertretend für die Toten taufen, wie wir es von
vertraut, läßt doch schon Schiller seinen Freiherrn von Paulus, 1. Korinther 15:29 hören.
Attinghaus in Wilhelm Teil zu seinem Neffen Rudenz be- Vier Jahrhunderte lang vollzogen die ersten Christen diese
schwörend sagen: Bedenke, wessen Stamms du bist!" stellvertretende Verordnung, bis sie dann auf dem Konzil
Aber daß Mitglieder einer ganzen Kirche angehalten wer- zu Karthago 397 nach Christi Geburt verboten wurde, wie
den, aus religiösen Gründen ihre Vorfahren und alle Bluts- wir im 6. Canon dieses Konzils lesen, und war bis zu dieser
verwandten zu suchen und deren Namen und Daten auf Zeit schon mancher Grundsatz Jesu Christi geändert wor-
vorbereitete Familiengruppenbogen schreiben sollen, ist den, seit die Kirche unter Kaiser Konstantin Staatskirche
wohl einmalig im Kranze der christlichen Kirchen, wie so geworden war, in der man Frieden predigte, wenn der
manche Lehre in der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Kaiser ihn brauchte und den Krieg predigte, wenn der
Letzten Tage einmaHg ist. Sie sagt mit dem Dichter: „Ob Kaiser ihn für nötig hielt.
du geboren wardst im Königsschloß, ob in der Armut Haus, Tage wollen wir dankbar sein, daß
Als Heilige der Letzten
ist alles gleich. Nur eines gilt: Daß wir uns nennen dürfen auch denen, die ohne Evangelium Jesu Christi starben,
des größten Königs schuldentsühnte Kinder." diese Botschaft in jener W^elt verkündigt wird, wie wir in
Die Kirche Jesu Christi lehrt, wie die Bibel sagt, daß alle 1. Petri 4:6 und anderen Schriftstellen lesen und uns freuen,
Menschen, die auf diese Erde kommen, schon geistig ge- daß wir die stellvertretende Taufe und andere Verord-
zeugte Kinder Gottes im vorirdischen Leben waren, nicht nungen tun können, damit einmal alle Knie sich beugen
nur Geschöpfe Gottes, die erst mit der Geburt ins Dasein und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr
treten, sondern als geistige Wesen schon vor der Geburt ist —
zur Ehre Gottes, des Vaters, der nicht will, daß die
waren, und als geistige Persönlichkeiten nach dem Vorgang, Menschen verloren gehen, sondern zur Erkenntnis der
den wir Tod nennen, sein werden. Wahrheit kommen, um zum ewigen Leben einzugehen;
Zwar ist der Mensch durch Ungehorsam gegen Gottes denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen ein-
Willen sündig geworden und kann nur der in die Herr- geborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben,
lichkeit Gottes eingehen, der das vom Vater gebrachte nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben —
Sühnopfer Jesu Christi durch Glauben an Jesurn Christum, und Jesus hat es ja verheißen: Wer zu mir kommt, den
Buße und Taufe durch Untertauchung zur Vergebung der werde ich nidit hinausstoßen. Und was wir hier nicht tun
Sünden annimmt, bestätigt durch das Auflegen der Hände können, wird einmal in jenem großen Millennium getan
für dieGabe des Heiligen Geistes von denen, die die Voll- werden —
denn wir haben einen gerechten Gott, einen
macht dazu haben; aber Gott wünscht, daß alle seine Kin- Vater, von dem Johannes sagt, daß er „die Liebe" ist.

181
C. FRANK STEELE

Religiöse

Überlieferungen
der

Schwarzfuß-Indianer

Von allen Indianerstäinmen im Nordwesten Kanadas war zu Babel haben. Diese sind von besonderer Bedeutung für
der Stamm der Schwarzfuß-Indianer der mächtigste, krie- die Heiligen der Letzten Tage, die den geschichtlichen
gerischste und fortschrittlichste. Sie waren geschickte Reiter Hintergrund der nordamerikanischen Indianer kennen und
und Jäger und brachten eine ganze Reihe außergewöhn- sofort eine Antwort haben auf das Rätsel, das die kanadi-
licher Krieger und Staatsmänner hervor. Die Schwarzfuß- schen Studenten herausfordert, nämlich den Ursprung
Verbände setzten sich aus den Stämmen der Blood-, Piegan-, dieser Indianergeschichten. Daß die Vorfahren der India-
Sarce- und Blackfoot-Indianer zusammen; diese Liga war ner, das Volk Lehi, von Israel abstammten und die Bücher
das Ergebnis der genialen Führerschaft der Schwarzfuß- Moses und andere biblische Schriften mit nach Amerika
Indianer vor vielen Jahrhunderten. Sie geboten vollkom- brachten, ist den Heiligen der Letzten Tage allgemein be-
men über alle anderen Stämme West-Kanadas und ihr kannt aus dem Buche Mormon; darum braucht man sich
Einfluß erstreckte sich weit hinein in Gebiete der heutigen nicht über die Ähnlichkeit der indianischen Mythologie
Vereinigten Staaten. mit dem geoffenbarten Wort Gottes zu wundern. Vielmehr
Die Geschichte und Kultur der Schwarzfuß-Indianer zu ist es ein Grund zur Danksagung, da diese die Aussprüche

studieren ist spannend, und keine Phase jenes Studiums und Behauptungen des Buches Mormon unterstützt.
ist interessanter als die religiöse Seite ihres Stammeslebens. Die Schwarzfuß-Indianer haben nun diese eigenartigen Le-
Sie waren ein tief religiöses Volk, und in ihrer Anbetung genden über die Schöpfung und die Sintflut:
spielte dieNatur eine große Rolle. Ihr Ritual, das auch den Der erste Mensch hieß Nenaboju und wohnte in einer
Sonnentanz einschließt, ist vielleicht das Reinste der Dar- Hütte auf dem Wasser. Es gab nirgendwo Land; mit sich
bietungen irgendeines Stammes auf dem amerikanischen in seiner Hütte hatte er alle die Tiere zusammengebracht.
Festland. Und jedes Jahr, wenn die Zeremonie durchge- Aber er wurde des schwimmenden Hauses müde und
führt wird, suchen die Studierenden indianischen Brauch- sehnte sich danach, Land zu sehen. So rief er einen hüb-
tums und Lebens um die Erlaubnis nadi, auf dem großen schen, dicken Fischotter und sagte zu ihm: Mein Lieber,
Lagerplatz nördlich von Cardston den Sonnentanz sehen ich wünsche, daß du bis auf den Grund des Meeres tauchst
zu dürfen. und mir eine Handvoll Erde zurückbringst, damit wir
Aber was uns besonders interessiert, sind die Legenden sehen, wie sie aussieht. So holte der Fischotter tief Luft
der Schwarzfuß-Stämme. Der verstorbene Vater Lacombe, und tauchte in das Meer hinunter; aber er war erstickt,
beliebter und mit Recht berühmter katholischer Missionar bevor er nur die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte.
bei den Indianern der Ebenen, hat uns in seinen unschätz- Als er wieder an die Oberfläche kam, rief ihn Nenaboju
baren Berichten eine Sammlung dieser Legenden hinter- ins Leben zurück, und keuchend erklärte der Fischotter,
lassen, die eine auffallende Ähnlichkeit mit den biblisdien er könnte nie den Meeresgrund erreichen.
Geschichten von Adam, Noah, der Sintflut und dem Turm Dann rief Nenaboju den Biber zu sich und sagte ihm, es

182
zu versuchen, gab ihm einen freundlichen Schlag auf den glücklich in diesem Lande, glaubt an meine Güte, jagt,
Schwanz, und der Biber tauchte unter die Oberfläche, und wann immer ihr es wünscht, und wenn kommt,
die Zeit
nach langer Zeit kam er wieder herauf. Er hatte das Be- werde ich für euch Ehemann und Ehefrau finden und ihr
wußtsein verloren wie der Fischotter, aber er war ein ent- werdet die Erde mit guten Männern und Frauen bevöl-
schlossener kleiner Kerl und fuhr fort, und als er wieder kern. Aber ihr dürft niemals die Frucht berühren, die in
an die Oberfläche kam, hielt er in seiner kleinen Faust eine diesen Gärten ist. Eßt die Frucht nicht.' Dadurch wurde
Handvoll Erde. Dann nahm Nenaboju diese Handvoll Erde das Verlangen des jungen Mannes noch größer als je, von
und blies darein, während sich alle Tiere aufrichteten und der verbotenen Frucht zu essen, und mit seiner Schwester
beobachteten; denn als er in die Erde blies, begann sie begann er, mit verlangenden Augen nach den saftigen
größer und größer zu werden, bis sie so groß war wie eine Äpfeln zu schauen. Schließlich setzten sie sich eines Tages
Insel. Immer noch blies Nenaboju seinen Atem auf das hin mit einem Korb voll der köstlichen Früchte, und sie
Land und es wurde weit wie ein Kontinent, mit Hügeln begannen zu essen. Dann kam der alte Mann Nenaboju
und Strömen und großen Wäldern darauf. Dann nahm der vorbei un(J trieb sie für immer aus dem Garten."
gute alte Nenaboju einen Wolf und sagte: „Gehe um die Die kanadischen Indianer haben noch eine andere Legen-
Erde herum und komme zurück und sage uns, wie groß sie de, die von dem Regen „aus Manna vom Himmel" erzählt;
ist und sieh nach, ob sie nach deiner Meinung vergrößert aber in diesem Falle bestand das Manna aus kleinen Stük-
und verbessert werden sollte." ken Fleisch. Eine andere Erzählung des Stammes harmo-
Nach langer Abwesenheit kam der Wolf zurück und sagte, niert auffallend mit der Geschichte vom Turmbau zu
nach seiner Meinung sei die Erde in der Breite noch ein Babel:
wenig klein. Nenaboju fuhr dann fort, auf die Erde zu bla- „Nach der Flut schuf der alte Mann Nenaboju die Erde
sen, und als der Wolf abermals ausgeschickt wurde, um sie wieder, aber in der Zwischenzeit hatte eine Anzahl Leute
zu überschauen, kam er nicht mehr zurück. Dann öffnete Zuflucht auf einem hohen Berge gesucht, und während
Nenaboju die Hütte, trieb die Tiere in die Welt hinaus und sie auf dem Berge waren und darauf warteten, daß die
sagte ihnen, nun für sich selber zu sorgen. Gewässer sanken, begannen sie, große hohe Türme zu
Hier haben wir die einfache primitive Geschichte der bauen, innen hohl, wie die Röhre einer Pfeife, mit Stufen
Schwarzfuß-Indianer, die seit Generationen überliefert ist. an der Außenseite herum. Diese Türme waren Hunderte
Beachte den Hinweis, daß Nenaboju „auf die Erde blies" von Fuß hoch und waren so gebaut, daß, wenn eine andere
und es ebenso in der Erzählung des 1. Buches Mose heißt: Flut käme und die Erde bedeckte, die Leute einen Ort
„Gott blies dem Menschen ein den lebendigen Odem ..." haben würden, wo sie Zuflucht fänden. Aber als sie den
Hier ist eine andere Überlieferung, erzählt von einem be- Turm bauten, rief eine schreckliche Stimme vom Berge
tagten Häuptling, die eine bemerkenswerte Parallele zur her ihnen zu: ,Seht, eure Sprache ist ganz verschieden. Ihr
biblischen Geschichte der Übertretung liefert: versteht euch miteinander nicht.' Dann öffnete sich der
„Am Anfang Dinge hatte der alte Mann Nenaboju
aller große Berg und wurde ganz flach, und im Augenblick war
zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Zu ihnen alles, was sie sehen konnten, eine weite Ebene, so weit

sagte er: ,Seht, ich habe euch ein reiches Land gegeben, das Auge sehen konnte."
Aus The Utah Genealogical and Historical Magazine Vol. XXXVI, No. 4,
voll von einer großen Menge jeder Art von Frucht. Lebt übersetzt von Hellmut Plath, Bremen.

vielen Holzkisten das gesamte 6 Millionen-Namen-Archiv


nach Salt Lake City. Zur Zeit ist Dr. Maria Cremer (frü-
Genealogische
her Heilbronn-Stuttgart) mit der wissenschaftlich-statisti-
Fragen schen Erfassung und Einordnung beschäftigt. Die GS er-
hält bereits laufend Anfragen aus nichtkirchlichen deut-
beantwortet
schen Forscher-Kreisen. Es muß aber an dieser Stelle ge-
sagt werden, daß noch ca. 2 Jahre vergehen werden, bis
dieses große deutsch-bayerische Spezial-Archiv zur öffent-
lichen Benutzung freigegeben werden kann. Es wird daher
freundlichst gebeten, bis dahin von Anfragen abzusehen.
Frage: Was ist das BRENNER- ARCHIV? Man hört von
einer großen Sammlung bayerischer Familien — wie steht Frage: Der Beauftragte für Genealogie unserer Gemeinde
es damit? hat uns soeben mit dem neuen Programm vertraut ge-
macht, wonach Familiengruppenbogen von einem Mit-
Antwort: Das „BRENNER-ARCHIV" ist eine Sammlung
glied des Genealogischen Ausschusses der Gemeinde ge-
von Familien aus Hunderten von Dörfern des bayerischen
prüft werden müssen, bevor sie an die Genealogische Ge-
Kreises Ansbach, die von dem Genealogen Brenner, im
sellschaft eingereicht werden. Meine Fragen sind: 1. war-
„Dritten Reich" nach den Gesichtspunkten des „arischen
Bauernstandes" erstellt wurde. Die Zahl der so erfaßten
um ist solch Verfahren nötig, wenn die Bogen auch in der
Genealogischen Gesellschaft geprüft werden, und 2. wie
Namen wird auf 5,5 bis 6 Millionen geschätzt. Bischof
wird der Urkundenprüfer der Gemeinde irgendwelche not-
Garrett Myers, der 27 Jahre der Genealogischen Gesell-
schaft als Superintendent vorstand (z. Zt. Präsident der
wendigen Hinzufügungen und Verbesserungen auf dem
Norddeutschen Mission, Hamburg) entdeckte diese riesige Bogen vornehmen?
Sammlung anläßlich einer Deutschlandreise. Er unternahm Antwort: 1. Obgleich die Vorschrift für richtiges Zusam-
es, mit Herrn Brenner zwecks Ankaufs zu verhandeln. Man menstellen und Ausfüllen der Familiengruppenbogen in
darf sagen, daß er unter der Einwirkung des Geistes des Einzelheiten im Genealogical Instruction Manual* behan-
Elia einen großartigen Erfolg erzielte. Herr Brenner trat delt wird, sind viele der in der Genealogischen Gesellschaft
sein gesamtes Archiv an die Genealogische Gesellschaft ab. eingehenden Bogen unvollständig und voller Fehler. Dar-
damaligen Präsidenten der
Präs. Myers, mit der Hilfe des um wird viel Zeit benötigt von den Urkundenprüfern der
Westdeutschen Mission, Kenneth B. Dyer, spedierte in Genealogischen Gesellschaft, um diese Schreibfehler zu

183
verbessern. Daraus ergibt sich, daß die wirkliche Arbeit, Einsender zu besprechen, so daß die gleichen Fehler sich
um das Formular für die Tempelarbeit bereit zu machen, nicht wiederholen.
bedeutend verlangsamt wird und sich so die Zeit zwischen Urkundenprüfer der Gemeinde haben nicht nur die Pflicht,
dem Eingang des Bogens und der Klärung für Tempel- die „Urkunden zu zählen", sondern auch die eines Leh-
arbeit verlängert. (* Für unsere Missionen im Stern.) rers;denn ihr persönlicher Kontakt mit dem Aufsteller des
Mitglieder der Kirche werden ermahnt, ihre Familien- Familienbogens kann vorteilhaft dazu benutzt werden, die
gruppenbogen sorgfältig nach den im Genealogical In- Fehler zu berichtigen, die beim Urkundenschreiben ge-
struction Manual gegebenen Anweisungen auszufüllen. macht worden sind.
Pcrtinent Questions Answered, Impr. Era, Oct. 1963
Damit man vor dem Einsenden an die Genealogische Ge-
sellschaft eine weitere Überprüfung vornehmen kann, Urkunden der Lebenden
wird empfohlen, daß die Bogen auf Schreibfehler hin, Man erwartet von den Genealogie-Ausschüssen der Wards
auf Gemeindeebene vom Urkunden-Prüfer der Gemeinde, und Gemeinden, die Familien zu ermutigen, ihre eigenen
überprüft werden. (' Für unsere Missionen im Stern.) Familiengruppenbogen und Ahnentafeln aufzustellen als
2. Alle Urkundenprüfer der Gemeinde werden eine be- beginnender Schritt wirklicher genealogischer Forschungs-
sondere Anweisung erhalten in Heftform, von der Genea- arbeit.
logischen Gesellschaft herausgegeben, die als Anleitung In der Vergangenheit haben Genealogie-Ausschüsse an-
dient beim Überprüfen der Familiengruppenbogen. Die geregt, daß solche Urkunden lebender Familien gesammelt
Urkundenprüfer der Gemeinde sind angewiesen worden, und der Genealogischen Gesellschaft zum Abheften im
die Bogen innerhalb einiger Tage nach Erhalt zu über- Archiv zugestellt werden sollten. Diese Bogen sollten in
prüfen. Sie sind audi angewiesen worden, auf den von den Familien als Teil ihrer eigenen Familienurkunden
ihnen überprüften Einfamiliengruppenurkunden nichts zurückbehalten werden.
hinzuzufügen oder zu verbessern. Fehler oder Weglassun- Wegen Platz-Problemen empfiehlt die Genealogische Ge-
gen werden auf Notizzetteln vermerkt, die dem Bogen sellschaft nicht, daß Familiengruppenbogen lebender Fa-
angeheftet werden. Da dies Überprüfen auf Gemeinde- milien zum Abheften im Archiv eingereicht werden, son-
ebene geschieht, wird es in den meisten Fällen möglich dern nur zu dem Zwecke, daraus Namen für die Tempel-
sein, irgendwelche Fehler oder Auslassungen mit dem arbeit zu entnehmen.

Eine Prophezeiung Nephi Andersons


Im Jahre 1911 sprach Nephi Anderson, später Sekretär che. Im Durchschnitt benutzen täglich etwa 600 Leute die
der Genealogischen Gesellschaft, in der Assembly Hall und Vorteile. Es werden täglich 1000 Filmrollen erbeten, und
machte diese prophetisdien Aussagen über die Urkunden- 1200 Bücher werden täglich von den Interessenten benutzt
sammlung der Gesellschaft: durch den Dienst dieser Organisation.
„Zum Abschluß möchte über die Zukunft dieser Arbeit
ich Damit die Vorteile noch einer größeren Anzahl Leute
sagen: Ich sehe die Urkunden der Toten und ihrer Ge- zugänglich werden, ist die Bibliothek jetzt von 8.30 Uhr
schichten aus jedem Volk unter dem Himmel in einer morgens bis 9.00 Uhr abends von Montag bis Freitag,
großen Zentral-Bibliothek in Zion gesammelt — der größ- und von 8.30 Uhr bis 5.00 Uhr nachmittags am Sonn-
ten und bestausgestattesten für diese besondere Arbeit in abend geöffnet.
der Welt." In der Bibliothek ist neuerdings ein Hinweisdienst ein-
Zur Zeit als diese Aussage gemacht wurde, gab es weniger gerichtet worden, durch den Interessenten Hilfe erhalten;
als 2000 gedruckte Bücher in der Bibliothek der Genealo- nicht nur im Gebrauch der Kataloge, sondern auch im Auf-
gischen Gesellschaft, und da das Mikrofilmprogramm erst finden genealogischen Materials in anderen Urkunden-
etwa siebenundzwanzig Jahre später begann, waren diese quellen in der ganzen Welt.
Bände die einzigen, die in der Bibliothek zur Verfügung Da diese Abteilung wächst, wird ihr Dienst von großem
standen. W^ert sein für die, die nach ihren Toten suchen.
Die buchstäbliche Erfüllung der Prophezeiung Nephi An- Als weiteres Mittel, den Interessenten zu helfen, hat die
dersons wird bewiesen durch die letzte Statistik der Ge- Bibliothek einen Kundendienst eingerichtet, der auf
nealogischen Gesellschaft. Am 1. Juli 1963 standen den Wunsch Papierkopien von gedruckten Buchseiten reprodu-
Benutzern der Bibliothek der Genealogischen Gesellschaft zieren wird und auch sogar Seiten vom Mikrofilmmaterial.
67 000 gedruckte Bände zur Verfügung. Außer den ge- Ein Gesuch wegen Reproduktionen kann man entweder
druckten Büchern gab es 342 483 Rollen Mikrofilme mit persönlich oder schriftlich an die Genealogische Gesell-
genealogischen Urkunden, was gleichwertig ist mit 1 649 161 schaft richten. Für diese Dienstleistung wird eine feste
gedruckten Bänden, ein jeder Band 300 Seiten stark. Gebühr erhoben. Die Gesuche müssen natürlich die Seite
Reichlicher Beweis für die Erfüllung der Prophezeiung des Buches angeben, die reproduziert werden soll.
Nephi Andersons und der Sdiaffung der wohl größten Wie Nephi Anderson vor über 50 Jahren voraussagte,
genealogischen Bibliothek ihrer Art in der Welt! werden Urkunden aus vielen Völkern gesammelt. Bis zu
Diese große Masse verfügbarer genealogischer Urkunden 200 neu gedruckte Bücher werden monatlich der Biblio-
heißt jedoch nicht, daß alle Urkunden von jedem Lande thek hinzugefügt. Jeden Monat nimmt die Bibliothek um
gesammelt sind. In der Tat gibt es viele Gebiete, von mehr als 3000 Rollen Mikrofilm-Urkunden zu, die dem
denen in der Bibliothek nur wenig genealogische Urkun- schon ungeheuren Bestand hinzugefügt werden.
den zur Verfügung stehen. Es gibt sogar Länder, aus Mit diesen Urkunden und der kürzHch hinzugefügten
denen bis jetzt keine Urkunden gesammelt wurden. Dienstleistung hilft man den Mitgliedern der Kirche beim
Die Haupttätigkeit der Bibliothek der Genealogischen Ge- Sammeln der Urkunden ihrer Toten, die „aller Annahme
sellschaft ist, den Interessenten zu dienen, zu denen nicht wert" sein werden.
nur viele Einzelpersönlichkeiten aus vielen Ländern der
The Improvement Era, October 1963, pp. 846, 847, übersetzt von Hellmut
Erde zählen, sondern auch viele Nichtmitglieder der Kir- Plath, Bremen.

184
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iiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiliiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiliiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii»^

Präsident McKay im Weißen Haus rungsmittel führt dem Körper nützliche land, sondern überhaupt in allen hoch-
Bakterien zu und hat gleichzeitig die zivilisierten Ländern immer häufiger. Das
Im Februar wurde Präsi- dieses Jahres
Kraft, innerhalb kurzer Zeit schädliche mag zunächst auf die Fortschritte der
dent David O. McKay von dem neuen
Bakterien abzutöten. Joghurt ist ein be- Medizin und Gesundheitsfürsorge zurück-
US-Präsidenten Lyndon B. Johnson zu
währtes Mittel gegen die Infektion mit zuführen sein, die den Menschen heute
einem Besuch nach Washington einge-
Ruhr, Typhus und Paratyphus. Und nicht nicht nur durchschnittlich länger leben
laden. Bei den Besprechungen während
vergessen: es schmeckt gut! lassen, sondern dabei auch verhältnis-
dieses Besuches bat der Präsident der
mäßig jugendlich, leistungsfähig und des-
Vereinigten Staaten den Propheten um
100 000 Missionare halb lebensfroh erhalten. Was aber mag
seine Unterstützung in dessen Eigenschaft
die Heiratslust der Alten gerade in den
als Kirchenführer. Wie in der Presse ver- Im Frühjahr 1963 wurde der einhundert-
letzten Jahren angeregt haben? Wahr-
lautete, hat Präsident Johnson diese Bitte tausendste Missionar der Kirche Jesu
scheinlich das „Wirtschaftswunder": Die
auch an die Führer anderer Kirchen Ame- Christi der Heiligen der Letzten Tage
berufen, seit der Gründung der Kirche anhaltende Weltkonjunktur hat das Ein-
rikas gerichtet.
Bei seiner Rückkehr nach Salt Lake City im Jahre 1830. Am Jahresende 1963 waren kommen vieler alter Leute aus Renten,
genau 104 517 Vollzeitmissionare, Zinsen und Unterhaltsbeiträgen erhöht,
bezeichnete Präsident McKay, der kurz es
so daß sie es sich jetzt mehr als früher
vor seiner Reise von einer Krankheit ge- Pfahl- und Distriktsmissionare nicht ein-
leisten können, ins Theater und Kino zu
nesen ist, den Besuch als „anstrengend gerechnet.
gehen, Hobbies zu treiben und vor al- —
aber erfolgreich".
Neuer Präsident der Britischen Mission lem —
zu reisen. Das alles ist zu zweit
anregender und interessanter als allein.
Zigarettenabsatz ließ nicht nach Dr. O. Preston Robinson, Direktor der
Jedenfalls zeigt die Zunahme dieser Spät-
Deseret News Publishing Co. und Her-
Ein spürbarer Einbruch im Zigaretten- heiraten,daß viele alternde Menschen
ausgeber der Deseret News und des Salt
absatz sei bisher nicht festzustellen, er- von heute dazu entschlossen sind, sich
Lake Telegram, wurde von Präsident Da-
klärte der Bundesverband deutscher Ta- nicht in greisenhafte Abgeschlossenheit
vid O. McKay zum neuen Präsidenten
bakwaren-Großhändler und Automaten- zurückzuziehen, sondern weiter voll und
der Britisdien Mission berufen. Er wird
aufs teller sieben der Ver- Wochen nach ganz am Leben ihrer Zeit teilzunehmen.
Marion D. Hanks ablösen, der in den
öffentlichung des Terry-Report über Damit verordnen sie sich selbst das wirk-
beiden letzten Jahren über die Britische
Rauchen und Gesundheit. Nach den samste Verjüngungsmittel: Denn Einsam-
Mission präsidierte.
Erhebungen des Statistischen Bundes- keit ist für den Körper und Geist unge-
amtes ist der Umsatz des Tabakgroßhan-
Dr. Robinson hat große kirchliche Erfah-
rungen; er war Vollzeitmissionar in
sund —
und zur Zweisamkeit ist es nie
dels, an dem die Zigaretten mit ungefähr zu spät.
Frankreich, Gemeindevorsteher, Sonntag-
85 Prozent beteiligt sind, im Januar 1964
schulleiter zweier Pfähle, Vorsteher eines
um sieben Prozent höher gewesen als im Was kostet ein Missionar?
Kollegiums der Siebziger, Bischof und
Januar 1963. Zur Zeit befinden sich etwa 12 000 Voll-
Hoher Rat; seit 1957 ist er Mitglied des
Hauptausschusses der Sonntagschulen. zeitmissionare in den verschiedenen Mis-
Tabernakelchor singt auf der sionsfeldern. Der durchschnittliche Auf-
Beruflich war Dr. Robinson auf dem Ge-
Weltausstellung wand für einen Missionar beträgt 320
biete der Werbung tätig und verfaßte
Höhepunkt der diesjährigen Konzertreise zwölf Bücher über dieses Thema. Zusam- DM (80 Dollar) im Monat oder 3840 DM
des Tabernakelchores, der die 375 Sänger men mit seiner Frau unternahm er viele im Jahr, das sind für die Missionare ins-
nach sechs Staaten zu neun Konzerten Reisen. Bei ihren Besuchen im Mittleren
gesamt 46 080 000 im Jahr.DM
führen wird, ist das Konzert auf der Welt- Osten und im Heiligen Land entstanden Wenn wir zu diesem Betrag noch den
ausstellung am 26. Juni in New York. ihre Bücher über die Schriftrollen des
Verdienstausfall der Missionare hinzu-
Dieses Konzert wird von der Columbia- Toten Meeres und „Biblical Sites in the rechnen, kommen wir zu einer ganz an-
Radiogesellschaft über ganz Amerika Holy Land". deren Summe. Nehmen wir einen durch-
verbreitet.Zwei weitere Konzerte gibt schnittlichen Verdienst im Monat von 800
Dr. Robinson bekleidete viele private
der weltbekannte Chor in der Carnegie- und öffentliche Ämter, u. a. war er Mit- DM
(200 Dollar), das macht im Jahr für
Hall in New York City. glied der Handelskammer, einer Gesund- einen Missionar 9600 DM
oder insge-
heitsorganisation, Vizepräsident des Ro-
samt 115 200 000 DM
für alle Missionare.

tary-Clubs usw.
Dazu kommen rund 10 000 000 für DM
Schwerarbeiter Transport- und Ausbildungskosten und
Präsident O. Preston Robinson wird sein
Schnecken können Lasten schleppen, die neues Amt am 1. April in London an- etwa 15 000 000 DM
für Unterhalts- und
67mal so schwer sind als sie selbst. Ein treten.
Verwaltungskosten der verschiedenen
erwachsener Mann, der sich an Kraft Missionsbüros. Das macht einen Gesamt-
ebenbürtig zeigen wollte, müßte fünf- Nie zu spät betrag von 186 280 000 DM
im Jahr, der
tausend Kilogramm bewältigen oder eine Möchten noch einmal heiraten?
Sie — für Missionszwecke aufgewendet wird.
Lokomotive allein wegrollen können. Un- Diese Gewissensfrage stellte man an west-
vorstellbar, nicht wahr? Aber daran kann Eine Leserin schreibt
deutsche Witwer uijd Witwen zwischen
man sehen, was so eine kleine Schnecke 65 und 70 Jahren. 1958 wurde sie nur „Besten Dank für die Zusendung der
alles leisten kann. Die Natur steckt voller
von 11 Prozent Frauen und 21 Prozent Stern-Hefte, die mir sehr gefallen haben
Rätsel und Wunder . . .
der Männer bejaht; im Jahre 1961 aber und über die ich sehr erfreut bin.
gab es bereits 37 Prozent weibliche und Besonders gut gefallen mir die Fotos der
„Bazillentod" 39 Prozent männliche Heiratskandidaten. Titelseiten.
Joghurt könnte man auch den „Bazillen- Dabei suchen die Frauen gleichaltrige Bemerkenswert fand ich die ,6 Gebote
tod" nennen. Das erstaunlich hohe Alter oder etwas ältere, die Männer hingegen für die Kirche Jesu Christi' und ,Gott
vieler Menschen in Bulgarien zum Bei- nach Möglichkeit jüngere Partner. segne Euch!' von Ezra Taft Benson. Sie
spiel schreibt man dem häufigen Genuß In der Tat werden die früher sehr selte- glauben gar nicht, wie mir die beiden
von Joghurt zu. Dieses gesunde Nah- nen „Alters-Ehen" nicht nur in Deutsch- Hefte geholfen haben." H. Sehr., B.

185
^a\j) BSßDc^m^Ba
Gemeinde Wetzlar hatte am Gründungs-
Westdeutsrfie Mission tag ein Zehnteneinkommen von 217 DM;
heute sind es 504 DM. Die Opferfreudig-
keit der jungen Gemeinde ist groß. Zur
Renovierung des Gemeindeheimes leiste-
ten die Brüder und Schwestern über 500
Arbeitsstunden, Sach- und Geldspenden.
Zur Gemeinde Wetzlar zählen als Neben-
gemeinden die beiden Universitätsstädte
Gemeinde Gießen (56 Mitglieder) und Marburg (28
Mitglieder). Die Gemeinschaft zwischen
Wetzlar den Gemeinden wird durch gemeinsame
wuchs Veranstaltungen im Zentrum der drei
Gemeinden gepflegt. Am 7. Februar ver-
zusehends anstalteten beispielsweise die drei Ge-
Von Ratgeber Gerhard Kastei, Gemeindevor-
links nach rechts: Erster meinden ein Kostümfest in der Schiller-
steher Oswald Uckermann und Zweiter Ratgeber Werner O. Schneider.
schulaula in Gießen, zu dem über 50 Mit-
Vor 24 Monaten gab es in Wetzlar nur zählte die Gemeinde 33 Mitglieder, ob- glieder und Freunde kamen. Nun baut
zwei Mitglieder. Vor 14 Monaten waren wohl von August bis heute sechs Mit- die Gemeinde Wetzlar eine Frauenhilfs-
es schon 15. Als die bisherige Sonntag- glieder nach Zion ausgewandert sind. vereinigung auf, deren Gründungsver-
schule Wetzlar am 18. August 1963 zu Aber der sichtbarste Segen ist das Wachs- sammlung am 23. Februar stattfand. Die
einer Hauptgemeinde erklärt wurde, wa- tum im Wort der Weisheit und in den Gemeinde Wetzlar hat im Priestertum 3
ren es 23 Mitglieder. Am 14. Februar 1964 Gesetzen des himmlischen Vaters. Die Älteste, 1 Priester, 1 Lehrer und 1 Diakon.

Ehrenvoll entlassene Missionare

Thomas James Ellsworth nach Pasadena,


California; Marlyn Keith Jensen nach
Huntsville, Utah; Paul Hart Spilker nadi

Vorstand SaltLake City, Utah; Gerrit Timmer-


mann III nach Salt Lake City, Utah; Larry
des Ältesten- Gene Thompson nach Escondido, Cali-
kollegiums II
fornia; Michael Raymond Ellis nach San
Diego, Cahfornia; James Noel Pratt nach
jetzt Carey, Idaho; Arnold Leroy Simmons
nach Caldwell, Idaho; Lowell Spencer
vollständig
Young nach Salt Lake City, Utah; Burke
Von links nach rechts: Gerhard Kastei, Friedrich Hill, Kurt Bayer,
Evans Peterson nach Malad, Idaho; Ri-
Oswald Uckermann.
chard James Coombs nach Banning, Cali-
Der Vorstand des Ältestenkollegiums II ferstadt; Erster Ratgeber:Oswald Ucker- fornia; Robert Brooks Keeler nach Salt

der Westdeutschen Mission wurde im Ja- mann Wetzlar; Zweiter Ratgeber:


aus Lake City, Utah; James Harrison Tippetts
nuar 1964 vollständig organisiert. Kolle- Kurt Bayer aus Kaiserslautern; Sekretär: nach Napa, California; Francis Charles
giumsvorsteher: Friedrich Hill aus Schif- Gerhard Kastei aus Wetzlar. Huber nach Ogden, Utah.

I i

1
w^KKKjKK^SKKß^

^Hk--^ 'I^HHjPi
.| Faschingsfest
der Gemeinde

Am 8.
j
Februar veranstaltete die Gemein- reich, so
B Offenbach /Main
daß jeder auf seine Kosten kam.
schaftliche Fortbildungsvereinigung im Die Frauenhilfsvereinigung steuerte gut
farbenfroh geschmückten Gemeindeheim mundende Kreppel bei; ein Bruder spielte
einen bunten Abend, zu dem sich kostü- mit dem Akkordeon zum Tanz auf. Die
mierte Mitglieder und Freunde in großer Mitglieder und Freunde lernten sich an
Zahl einfanden. diesem Abend näher kennen und hatten
Das Programm war sehr abwechslungs- gemeinsam viel Spaß. I. Weiß

186
Neu angekommene Missionare
Ursula Ludwig aus Mesa, Arizona; Judith
Ashcroft aus Cedar City, Utah; Steven
Quayle Blatter aus Centerville, Utah.
Gastfamilien für amerikanische Schüler gesucht
Berufungen
Als Landleiter: Jay D. Clark, Jerald Le Der American Field Service ist eine private Organisation, die sich bemüht,
Grand Nelson; als Distriktsleiter: David das Verständnis unter den jungen Menschen verschiedener Nationen zu fördern,
L. Miller in Offenbach; William D. Pack indem sie Jugendliche aus rund sechzig Ländern für ein Schuljahr in amerika-
inGöttingen; A.Ira Robinson in Marburg; nische Familien vermittelt und amerikanische Jungen und Mädchen einen
Brooke Y. Watson in Frankfurt-Süd; Ste- Aufenthalt im Ausland ermöglicht. Seit 1947 wurden insgesamt 25 722 junge
phen A. Walker in Darmstadt. Leute zwischen 16 und 18 Jahren durch den American Field Service mit der
Lehensweise in einem anderen Land vertraut gemacht; sie vermittelten gleich-
Nebengemeinde Koblenz: zeitig den Menschen mit denen sie im Gastland zusammenlebten, etwas von
Jesse Gordon Seaman als Nebengemeinde- der Kultur und den Lebensgewohnheiten ihrer Heimat.
leiter ehrenvoll entlassen; neuer Neben- Bei den Teilnehmern an unserem Programm handelt es sich um sorgfältig
gemeindeleiter: Roger J. Davis. ausgewählte junge Menschen, die für eine Zeitlang als Kind in eine Familie
des anderen Landes aufgenommen werden und an dem ganz normalen
Familienlehen mit allen Pflichten und Freuden teilhaben. Sie kommen nicht
Süddeutsdie Mission als Gäste oder Touristen und erwarten nicht, daß „Umstände" ihretwegen
gemacht werden.
Neu angekommene Missionare
Bereits 3 027 junge Amerikaner wurden durch den American Field Service
Frank Carlisle Overfelt von Salt Lake
in den vergangenen Jahren in deutsche Familien vermittelt. Auch in diesem
City, Utah, nach Konstanz; James Earl
Jahr suchen wir wieder Familien, die Interesse daran haben, ihr Leben für
Moss von Sparks, Nevada, nach Bruch- eine Zeitlang mit einem Gastkind aus Amerika zu teilen. (Entweder für die
sal;Harold Otto Schulz von Luna, New
Monate Juli und August oder ab September für ein knappes Jahr.)
Mexico, nach Eßlingen; David William
Miles von Smithfield, Utah, nach Ulm. Wir sind gern bereit, weitere Auskunft über uns und unsere Arbeit zu geben.

Berufungen Deutsches Zentralbüro des American Field Service,

Ralph Hoffmann als Distriktsleiter in Hamburg 13, Grindelallee 153

Karlsruhe; Vernal Forbes als Distrikts-


leiter in Bad Cannstatt; Dee Larsen als
Distriktsleiter in Bruchsal; Karl Johnston
als Distriktsleiter in Böblingen; Lou W.
Johnson als Statistischer Sekretär.
Freiburg, in Kenzingen und in Mühlhau- Am 7. Januar 1962 wurde er von Apostel

sen (Elsaß). Von 1951 bis 1954 war er Spencer W. Kimball zum Hohenpriester
Pfahl Stuttgart Distriktsvorsteher des Distrikts Freiburg. ordiniert.
Im Jahre 1958 war Bruder Becker nach war bis zum Lebens-
Ältester Karl Becker
seiner Übersiedlung nach Karlsruhe in ende ein treuer Diener des Herrn. Die
der Karlsruher Gemeindeleitung Erster Mitglieder, die ihn kannten, schätzten ihn
Ratgeber. Ferner war er Vorsteher des als Vorbild in seiner Lehrtätigkeit sowie
Ältestenkollegiums und Mitglied des Ge- als Priestertumsträger. Martin Soschka
nealogischen Ausschusses der Mission.

Bayerische Mission

Ältester Karl Becker gestorben Faschingsparty


Am 18. Oktober 1963 ist Ältester Karl
Friedrich Becker in die Ewigkeit abbe-
in Coburg
rufen worden. Ältester Karl Friedrich
Becker wurde am 26. Oktober 1886 in und Kronach
Freiburg (Brsg.) geboren. Nach vollende-
ter Schulzeit erlernte er bei der Badischen
Eisenbahn das Schlosserhandwerk. Wäh-
rend des ersten Weltkrieges war er in
Leipzig in der Flugzeugfabrik beschäf-
tigt. Dort lernte er seine Frau kennen.

Am 6. Dezember 1931 machte die Familie

mit dem Herrn einen Bund. 27. No- Am


vember 1944 ist seine liebe Frau einem Die Primarvereinigung von Coburg ver- Am 25. Februar veranstaltete die Ge-
Fliegerangriff zum Opfer gefallen. Vier- anstaltete am 8. Februar 1964 eine Fa- meinschaftliche Fortbildungsvereinigung
zehn Jahre später ging Ältester Karl schingsparty mit Spiel, Gesang, Tanz und ihren Faschingsball. Gesellschaftsspiele,
Becker die zweite Ehe ein und heiratete Unterhaltung. Zur Erfrischung bekamen Tanzspiele und Unterhaltung erfreuten
in Karlsruhe Schwester Frieda Barie. die Kinder Kakao und Kuchen. 28 Kinder die Mitglieder und Freunde. Der Rein-
In der Kirche hatte Ältester Becker viele und 12 Besucher erlebten einen vergnüg- gewinn aus dem kalten Büffet kam der
Ämter. Er war Gemeindevorsteher in ten Nachmittag. GFV zugute. Monika Bischoff

187
glieder und zur Gemeinde II 168 Mitglie-
Norddeutsche Mission der. Durch erhöhte Missionstätigkeit
wurden in Hannover in der letzten Zeit
viele Menschen getauft. Auch wurde ein
Programm eingeführt, um untätige Mit-
glieder wieder zur Tätigkeit zu bringen.
Durch die Aufteilung wurde es notwen-
dig, doppelt soviele Leiter und Beamte
Beamten- einzusetzen als bisher; hierdurch wurde
den Geschwistern die Möglichkeit ver-
versammlung
mehrter Tätigkeit im Werke des Herrn
der Primar- gegeben.

vereinigung Versammlung des Ältestenkollegiums in


Hannover
Am 2. Februar 1964 fand in Hannover
eine Versammlung des Ältestenkolle-
Am 18. Januar 1964 wurde in Hannover ein Ausschnitt aus dem Leitfaden „Drei
anläßlich der Distriktskonferenz eine Be- Stufen zum guten Lehren" gewählt wor-
amtenversammlung der Primarvereini- den. Besonderer Wert wurde auch auf die "Vt»»?^,

gung abgehalten. Es versammelten sich Liedübung gelegt. Singen soll den Kin-
27 Gemeindevorstände und PV-Beamte. dern Freude bereiten; darum ist es wich-
Als Gäste waren Missionspräsident Myers, tig, daß das Üben nicht zu trocken wird,

sein Ratgeber, Bruder Troche, Schwe- daß das Lernen durch Bilder und andere
ster Werbe und Schwester Tuttlies von Hilfsmittel erleichtert wird und daß auch
der Missionsleitung der Primarvereini- bekannte Lieder gesungen werden. Da-
gung anwesend. nach folgte eine Diskussion über die
In seinen einführenden Worten wies Prä- Heim-PV-Partnerschaft. Auch Gemein-
sident Myers auf die große Bedeutung den, die nur wenige oder gar keine Mit-
Ältester
der Primarvereinigung hin und forderte gliederkinder in der Primarvereinigung Fritz Gittermann
die Brüder auf, die Schwestern in ihren haben, sollten versuchen, das Programm
Gemeinden in dieser Arbeit besonders zu mit den „Führern für Eltern", die es für
unterstützen. alle Klassen gibt, durchzuführen, weil
giums statt. Auf dieser Versammlung
dies eine gute Möglichkeit ist, die Eltern
Schwester Werbe betonte die Wichtig- wurde das Kollegium geteilt. Das Kolle-
keit der Auswahl guter Lehrkräfte, da das der Kinder für die Primarvereinigung
gium I unter Leitung des Ältesten Fritz
Belehren von Kindern weitaus schwie- und damit für die Kirdie zu interessieren.
Gittermann mit insgesamt 63 Ältesten
riger sei als das Unterrichten von Erwadi-
Helga Günther
umfaßt den Distrikt Hannover. Das Kol-
senen. Sie wies auf die wichtige Stellung
der Lehrerin hin; von ihr ist das Durch- Teilung der Gemeinde Hannover
führen eines guten PV-Programmes ab- Am 29. Dezember 1963 wurde die Ge-
hängig. meinde Hannover in zwei Hauptge-
Im zweiten Teil der Konferenz führte die meinden unterteilt. Hannover I wird von
Distriktsleitung eine PV-Planungsver- Bruder Roland Engelhardt geleitet, Rein-
sammlung vor, wie sie jede Gemeinde in hardt Freimann ist Erster Ratgeber, Pe-
jedem Monat abhalten sollte. Dabei wirk- ter Dinse ist Zweiter Ratgeber und Se-
ten alle Anwesenden mit. Schwester Frei- kretär. Die Gemeinde Hannover II steht
mann gab die Lehrerbildungsaufgabe in unter der Leitung von Bruder Hermann
so spannender Weise, daß die Schwestern Blasche, Kurt Schreck ist Erster Ratge-
vergaßen, daß es sich hier nur um eine ber, Adalbert Szczykala Zweiter Ratge- Ältester
Vorführung handelte, und sich begeistert ber und Frank Thomas Sekretär. Helmut Weber
am Unterricht beteiligten. Als Thema war Zur Gemeinde I zählen zur Zeit 174 Mit-

legium II wird von Bruder Helmut


Sdiweizer Plahl Weber geleitet; hierzu gehören 68 Älte-
ste aus dem Schleswig-Holsteiner und
dem Bremer Distrikt.
Die Teilung wurde mit Genehmigung der
Ersten Präsidentschaft durch Präsident
Myers von der Norddeutschen Mission
durchgeführt.
Sonntagschule Gründe für die Teilung waren das Wachs-
tum des Kollegiums, verbunden mit den
in Wil Entfernungen zwischen den einzelnen
Gemeinden. Bisher war es für den Leiter
äußerst schwierig, einen persönlichen
Kontakt mit allen Brüdern in der Mission
aufrechtzuerhalten, da die Entfernungen
in einigen Fällen erheblich sind. Für das
Jahr 1964 sind viele Bauvorhaben in der
Norddeutschen Mission geplant, und die
Am 6. Dezember 1959 wurden die ersten Trotz allem wurde am 20. Januar 1963 Missionstätigkeit soll erheblich ausgedehnt
„Mormonen" in Wil/SG. getauft. Den eine Sonntagschule eröffnet. Hier ist ein werden. Die Aufteilung dürfte dazu bei-
Missionaren war es von der Behörde ver- Bild der Teilnehmer an unserer Sonntag- tragen, diese beiden wichtigen Programme
wehrt, in Wil Aufenthalt zu nehmen. schule vom 29. Dezember 1963. zu fördern.

188
:

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fiiYcljeKl) AU

mac ht

^Mschritt

Aus allen Gebieten der Missionen und ber 1963 hielten sie ihren Dankgottes-
Pfähle erreichen uns Nachrichten von ge- dienst für die Vollendung des Baues ab.
planten Bauvorhaben, bereits begonne- An diesem Tag blickten viele Geschwi-
nen Bauarbeiten, Grundsteinlegungen, ster stolz und zufrieden auf das Werk
Schlüsselübergaben und Einweihungen ihrer Hände Arbeit. Besondere Gäste
von Versammlungshäusern. beim Dankgottesdienst waren Pfahlprä-
Mit Begeisterung wurde im Juni 1963 in sident Panitsch, Ältester Frank C. Berg
Ebnat-Kappel in der Schweizerischen und weitere Kirchenbaubeamte.
Mission mit dem Bau eines Versamm- Unseren Baumissionaren gebührt für ihre im
lungshauses begonnen. Seither verbringt selbstlose und aufopfernde Arbeit beson-
jedes Gemeindemitglied, ob Mann, Frau deres Lob. Aber nicht nur in der Bau- I ;

oder Kind, jede freie Stunde auf dem arbeit sind sie erfolgreich, sondern auch
Bauplatz und hilft den vier Baumissio- in der Verkündigung des Evangeliums.
naren, die bei drei Familien der Gemeinde In Zusammenarbeit mit Vollzeitmissio-
untergebracht sind. Während des Som- naren konnten die Baumissionare Herbert
mers kamen Mitglieder aus der ganzen Weite und Herbert Müller den fünf- 1
Schweiz, um während ihrer Ferien am zehnjährigen Reinhart Hoppe bekehren 1

Bau mitzuhelfen (Bild 2). (Bild 6). ?r|

Für die Gemeinde Celle in der Nord- Über den Bau des Versammlungshauses
I ..1 ,

deutschen Mission war der September


14. in Essen schreibt die Tageszeitung „NRZ
1963 der langersehnte Tag. An diesem an Rhein und Ruhr"
Tag tat L. Garrett Myers, Präsident der „Alfredstraße 296" beißt die Anschrift
Norddeutschen Mission, den ersten Spa- des ersten Distrikt-Gemeindezentrums
tenstich zu dem neuen Versammlungs- der Kirche Jesu Christi der Heiligen der
haus (Bild 3). Außer vielen Mitgliedern Letzten Tage in Essen. Ende 1962 be-
der Gemeinde Celle und Umgebung war gannen die im Rahmen des Welt-Bau-
auch der Distriktsvorsteher Karl Borcher- programms wirkenden Missionare aus
ding zu dieser Feier erschienen. Dies war Übersee, Europa und Deutschland mit
übrigens nicht sein letzter Besuch auf dem Bau des Gottes- und Kulturhauses
der Baustelle: Jeden Samstag kommen er in Rüttenscheid, das voraussichtlich Ende
und eine Gruppe von Mitgliedern aus dieses Schaltjahres seiner Bestimmung
dem Distrikt Hannover nach Celle, um übergeben werden soll.
dort beim Bau mitzuhelfen; einige von Baumeister William G. Streibel aus Ka-
ihnen haben einen Weg von mehr als nada wirkt auf dei* Baustelle mit einigen
hundert Kilometern. Aber die Gemeinde jungen Männern, die ohne Lohn zum An-
Celle hat Arbeitskräfte nötig, denn es ist sehen ihrer Kirche und zur Ehre Gottes
eine kleine Gemeinde, und nur wenige Mörtel führen, den Speisvogel stemmen,
Mitglieder können auf dem Bauplatz mit- Balken setzen, Steine vermauern und so
helfen (Bild 4). mit ihrer Hände zehn- bis zwölfstündi-
Nahezu eineinhalb Jahre arbeiteten die gem Fleiß pro Tag das neue Kirchenzen-
Mitglieder der Gemeinde Hamburg- War- trum entstehen lassen.
tenau und die Mitglieder des Pfahles zu- Die Männer, die dort an der Alfredstraße
sammen mit dem Bauleiter und den unter der Regie des erfahrenen Kirchen-
Baumissionaren an dem neuen Versamm- baumeisters Streibel wirken, haben sich
lungshaus (Bild 1 und 5). Am 3. Novem- für einige Jahre der Mission ihrer Kirche
dem amerikanischen
verpflichtet, die, auf
Zentraldeutsdie Mission
Kontinent weitverbreitet, ein weltum-
spannendes Kirchenbau-Programm durch-
führt.
Als Mr. Streibel in England ein Gemeinde-
zentnun gebaut hatte, erreichte ihn der
Ruf seiner Oberen, nach Essen zu gehen.
Das Gemeindezentrum der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der Letzten Tage,
die in derWelt über gut zwei Millionen
Mitglieder verfügt, umfaßt eine 12 x 14
Meter große Kapelle von sieben Metern
Höhe. In diesem Kirchenraum steht das
Predigerpult —
im Gegensatz zu anderen
christlichen Kirchen predigt bei den „Mor-
monen" jedes Gemeindemitglied aus der
Bibel — , ist eine Empore für den Chor
gebaut worden, würd eine Orgel instal-
liert und werden Bänke für die Gläubigen
Die Rede des Predigers, die
aufgestellt.
Kinderkarneval
Klänge der Orgel und der Gesang des
Chores werden mittels einer modernen in der Gemeinde
Mikrofonanlage akustisch verstärkt zu
Düsseldorf
Gehör gebracht.
An die Kapelle schließt sich der Kultur-
saal an, der mit dem Kirchenraum durch
eine lederne Schiebetür verbunden ist. Im Am 8. Februar 1964 veranstaltete die Pri- Hunger und Durst bemerkbar. Kaffee
Kultursaal finden vornehmlich Heim- marvereinigung in Düsseldorf einen Kin- und Kuchen fanden rasch ihre Abnehmer.
und Gruppenabende statt. „Unser größ- derkarneval. Schon am Freitag gingen Unterdessen bereitete sich Kasperl auf
der Jugend. Sie zu bil-
tes Interesse gilt Schwestern in das Gemeindehaus, um die seinen Auftritt vor. Die Glocke zum Kas-
den und in unserem Glauben zu unter- Räume zu schmücken, in denen das Fest perlspiel lockte alle Kinder zu ihm. Es
weisen, ist unsere wichtigste Aufgabe", stattfinden sollte. Bunte Lampions, Luft- gefiel allen sehr gut, wie man an ihren
sagt Baumissionar Streibel. Eigens für schlangen und farbige Bilder gestalteten begeisterten Gesichtern feststellen konnte.
diesen Zweck der Jugendbildung stehen die Zimmer lustig. Kasperl war nicht nur der Höhepunkt,
Klassenräumie zur Verfügung, die auch Am frühen Nachmittag fanden sich 31 sondern auch der König und die Haupt-
von Sonntagschülern besucht werden. Kinder in hübschen Kostümen mit ihren person des Festes. Die kleinen Gäste
Sedis Räume sind für die kirchlichen Müttern in der Gemeinde ein. Lustige konnten sich gar nicht von ihm trennen,
Vereinigungen der Frauen, junger Leute Spiele bereiteten den „kleinen Narren" aber dennoch muß auch der schönste Kin-
und Kinder eingerichtet. Garderoben, viel Spaß, und alle waren bei der Sache. derkarneval einmal ein Ende haben . .
.

Bürozimmer und Wirtschaftsräume ge- Natürlich machten sich nach einiger Zeit Iris Lennert
hören ebenso zum Kirchenzentrum der
Heiligen der Letzten Tage, wie eine mo-
derne Zentralheizung im Keller. Mr.
Streibel: „Ein Raum wird nur das Tauf-
becken aufnehmen."
Prunkstück der Kirche an der Alfredstraße
Rundfunkübertragungen
wird ein 17 Meter hoher Stahlbetonturm
sein, den eine etwa vier Meter hohe, der Generalkonferenz
schlanke Stahlspitze zieren wird. „Wir
werden den Turm auf der Erde sozusa-
Die International Broadcasting Corporation wird einen Teil der Frühjahrs-
gen gießen und hieven ihn dann mit
generalkonferenz wie im vergangenen Jahr in englischer und deutscher
einem Spezialkran auf sein Fundament",
Mr. Strei-
Sprache übertragen.
erklärt der technisch versierte
bel. „Natürlich haben wir auch an Park-
plätze gedacht, die dürfen ja gerade an Samstag, 4. April und Sonntag, 5. April 1964,
der Alfredstraße nicht fehlen."
Finanziert wird das Bauprogramm aus 17.00 bis 19.00 Uhr
dem großen Topf der Mitgliedsbeiträge.
Übertragung in englischer Sprache. Wellenlängen: 15.440 (19-Meter-Band)
Jedes Kirchenmitglied zahlt von seinem
zehn
und 15.385 (19-Meter-Band).
Einkommen den „Zehnten", also
Prozent in die Kirchenkasse. Der ameri-
kanische Präsident der Kirche Jesu Christi, Sonntag, 5. April 1964, 19-45 bis 21.45 Uhr
der nach dem Glauben der Mormonen
Prophet ist, dirigiert die weltweite Mis- Übertragung in deutscher Sprache. Wellenlängen: 11.900 (25-Meter-Band)
sionsarbeit seiner opferfreudigen Ge- und 15.440 (19-Meter-Band).
meindemitglieder.
Der Kirchenbau an der Alfredstraße ent- Außerdem wird eine Tonbandaufnahme in englischer und deutscher Sprache
steht jedoch nicht allein durch den Fleiß durch den Kurzwellensender
der mit Mr. Streibel zusammenarbeiten-
den sechs jugendlichen Baumissionare,
sondern auch durch Arbeitsstunden Esse- Radio Luxemburg (Wellenlänge: 49.26 Meter)
ner Kirchenanhänger, die auf der Bau- Uhr übertragen.
am 7. und 8. April 1964 von 20.15 bis 22.15
stelle unentgeltlich ihr zukürrftiges Ge-
meindezentrum errichten helfen."

190
Arzt erfüllte er noch bis kurz vor seinem
Pfahl Berlin Tode. 92 Personen gaben ihm das letzte
Geleit.

Am 22. Januar 1964 verschied nach lan-


gem, mit großer Geduld ertragenem Lei-
den Bruder Detlef Schneidereit. Als Leh-
rer im Priestertum und als ein Ratgeber
in der GFV für junge Männer war er
jedem ein Vorbild. Sein Hinscheiden ist
für die Gemeinde ein großer Verlust.
105 Personen folgten seinem Sarge.
Karl H. Köcher

Gemeinde Spandau
Martha Gottwald 50 Jahre Mitglied
Am 15. März 1964 war Schwester Martha
Gottwald 50 Jahre Mitglied der Kirche
und gleichzeitig der Gemeinde Spandau.
Über ihr Leben berichtet Schwester Gott-
wald:
„Am 12. Oktober 1905 wurde ich in Ber-
lin-Spandau geboren. Schon in früher
„Hansel Kindheit bekam ich eine schlimme Ent-
zündung am Bein, die sich so verschlech-
und Greter'
terte, daß ich nur mit einem Stock gehen
in Berlin konnte. 1910 lernten meine Eltern die
Kirche kennen und ließen sich taufen.
Wegen meines Beines wurde ich zu die-
ser Zeit ins Hospital eingeliefert, doch
Die Sonntagschule der Gemeinde Nord Mitwirkende waren: Schwester Annegret konnte ich bald wieder entlassen werden;
des Pfahles Berlin führte mit Erfolg das Stelter als Hansel, Schwester Angela Kla-
Märchenspiel „Hansel und Gretel" auf. mann als Gretel, Schwester Bärbel Schill
Die erste Veranstaltung wurde anläßlich als Hexe, Schwester Christa Goldbaum
des Weihnachtsfestes am Dezember
21. als Mutter, Bruder Klaus-Dietrich Meyer
1963 aufgeführt. An diesem Abend wa- als Vater sowie Sand- und Taumännchen
ren 150 Personen anwesend. und Engel. Das Abschminken besorgte
Am 18. Januar 1964 wurde das Märchen- Schwester Rose Schill, die Kulissen wur-
spiel wiederholt.An diesem Abend war den von Bruder Wilhelm Mausser ge-
auch ein Reporter der Berliner Morgen- malt,Beleuchter war Bruder Karl H.
post anwesend. Mit einer großen Auf- Köcher. Karl H. Köcher
nahme von Hansel und Gretel wurden
wir allen Lesern der Berliner Morgen- Todesfälle
post bekannt gemacht. Diese Aufführung Bruder Fritz Hartmann starb am 3. De-
bescherte uns eine Anwesenheit von 320 zember 1963 an einem Herzinfarkt im
Personen. Beide Aufführungen fanden in Alter von 92 Jahren. Bruder Hartmann
der Aula der Bertha-von-Suttner-Schule war ein Hoherpriester und in der Ge-
eine Krankensegnung und die Gebete der
statt. meinde sehr beliebt. Seine Tätigkeit als
Mitglieder haben viel zu meiner Gene-
sung beigetragen. Am
15. März 1915
wurde ich getauft. Zwölfjährig erhielt
ich mein erstes Amt als Sekretärin in der
Sonntagschule. Diesem Amt folgten noch
viele Tätigkeiten im Laufe der Zeit.

1932 heiratete ich außerhalb der Kirche.


Mein Mann machte mir nie Schwierig-
wegen der Kirche, aber auch mein
keiten
Herzenswunsch ging nicht in Erfüllung.
Er schloß sich nicht der Kirche an.
Fast ein ganzes Jahr verbrachte ich 1961
in Salt Lake City und erledigte während
dieser Zeit alle Tempelarbeiten für mich
und meinen Mann.
Heute bin ich Ratgeberin in der Sonn-
tagschule. Trotz der vielen Schwierigkei-
ten, im Leben hatte, kann ich
die ich
heute sagen, daß mir unser himmlischer
Vater immer wieder geholfen hat. Alles
Erreichte im Leben verdanke ich nur
Gott. Es ist mein größter Wunsdi, bis
ans Lebensende der Kirche treu zu blei-
ben und ein tätiges Mitglied zu sein."
Wilfried Wenke

191
,

Nachruf für Gottfried Wolter


Pfahl Hamburg
Frühjahrskonferenz des Pfahles
Pfahlpräsident Michael Panitsch eröffnete fragen der Frauenhilfsvereinigung abge-
den Morgengottesdienst der Konferenz halten. Nach einer Besprechung zwischen
am 15. März 1964 vor vollbesetztem Haus Schwester Mary R. Young vom Hauptaus-
(920 Teilnehmer) mit einer herzlichen Be- schuß und der Pfahlleitung der Frauen-
grüßung der Geschwister aus dem Pfahl hilfsvereinigung unter Anwesenheit von
Hamburg und der Ehrengäste, unter ih- Präsident Benson eröffnete die FHV-
nen Ältester Ezra Taft Benson, der Präsi- Pfahlleiterin Schwester Schrader die Kon-
dent der Europäischen Mission, Schwester vention. Höhepunkt dieser Versammlung
Mary R. Young vom Hauptausschuß der war von Schwester Young,
die Ansprache
Frauenhilfsvereinigung, Schwester Sarah die es verstand, die Verbundenheit der Am 7. Februar 1964 ist Ältester Gottfried

L. Johnson vom Hauptausschuß der Pri- Schwestern überalle Grenzen und Meere
Wolter im 80. Lebensjahr heimgegangen.
marvereinigung, Justus Ernst, Leiter des hinweg zum Ausdruck zu bringen. Bruder Wolter war seit 1947 Mitglied un-
Übersetzungsbüros der Europäischen serer Kirche und hat, wenn es sein ange-
Auf einer anderen Versammlung, an der
griffener Gesundheitszustand erlaubte,
Mission, Ältester Garrett Myers, Präsi- alleLeiterinnen und Leiter der Primar-
dent der Norddeutschen Mission. die Gottesdienste unserer Gemeinde stets
vereinigungen des Pfahles Hamburg, die
treu besudit.
Der Vormittagsgottesdienst stand im Zei- Pfahlpräsidentschaft, das Priestertum des
chen der Primarvereinigung. Nach leiten- Die Beisetzung fand am
Februar 1964
14.
Pfahles Hamburg und weitere Gäste teil-
auf dem Friedhof Finkenried in Ham-
den Beamten des Pfahles und der beiden nahmen, sprach Schwester Sarah L. John-
Schwestern aus Utah sprach Ältester Ben- burg-Wilhelmsburg statt. Wir werden
son über die Ziele und Aufgaben der
seiner immer in Liebe gedenken.
son. Bis zu seiner eigenen Kindheit zurück Primarvereinigung. „Lehren Sie die Kin-
ging Ältester Benson in seinen Ausfüh-
M. Möller-Kling
der, ein sauberes Leben zu führen. Ha-
rungen, um seinen Zuhörern zu zeigen, ben Sie immer Zeit für Ihre Kinder, und Auflage 6000. — DER STERN erscheint monat-
daß ihr höchstes Gut in ihren Kindern bemühen Sie sich immer, ihnen ein Vor- lich.— Bezugsrecht: Einzelbezug 1 Jahr DM
liegt.Er ließ seine Zuhörer spüren, wie bild zu sein. Die Kinder schauen immer 12,—, 1/2 Jahr DM 6,50; USA $ 4.— bzw. DM
sehr er sich mit allen Kindern und ihrer 16,—. Postscheckkonto: DER STERN, Zeitschrift
zuerst auf ihre Lehrer und Eltern!", sagte
der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Welt verbunden fühle. Seine Ansprache Schwester Johnson u. a. —
Tage, Frankfurt am Main Nr. 2067 28. Für die
endete mit den Worten: „Wahrer Erfolg Die Konvention der Frauenhilfsvereini- Schweiz: sfr 13.—, Postscheckkonto Nr. V-3896
setzt voraus, daß wir in allen Gebieten gung und der Primarvereinigung trugen der Schweizerischen Mission der Kirche Jesu
tätig sind: im Heim in der Kirche — — Christi der Heiligen der Letzten Tage, Basel. —
mit zum Gesamterfolg der Frühjahrskon-
im Staat und im Beruf!"
Für Österreich: österreichische Schilling 40, —
ferenz des Pfahles bei. Friedr. Lechner zahlbar an die Sternagenten der Gemeinden.
Beim Nachmittagsgottesdienst, der der
Frauenhilfsvereinigung gewidmet war,
konnte Pfahlpräsident Panitsch als beson-
deren Gast unter den 880 Anwesenden
Mr. Edwin Tomtin Bailey, den General-
konsul der Vereinigten Staaten in Ham-
burg, begrüßen, der einige verbindliche
Worte sprach. Wie schon am Vormittag,
war auch bei dieser Versammlung die
Ansprache von Ältestem Ezra Taft Ben-
son der Höhepunkt. Er sprach von dem
Geist der Liebe, von dem Geist der Ge-
meinsamkeit, der besonders von den
Frauenhilfsvereinigungen in die Gemein-
den getragen würde. Am Schluß seiner
Ansprache sagte er: „Alle Ehren dieser
Welt, was sind sie? Ich bin dankbar für
die große Bruderschaft, die uns alle hier
umfaßt . . . Das ist das größte Ereignis
seitJesus Christus: Wir bringen der Welt
diese Botschaft: Gott hat wieder zu der
Welt gesprochen!" Oben: Blick in den Konferenzsaal; unten: Mütterchor des Pfahles Hamburg.
Anläßlich der Frühjahrskonferenz wurde
auch eine KT)nvention über Organisations-

Konvention der Primarvereinigung

192
Anschriften der Gemeinden

PFAHL HAMBURG Bottrop — Cyriakusschule, Böckenhoftstraße


Sonntagschule: 10.00
Hamburg
Pfahlpräsident: Midiael Panitsdi, 2 34, Bergstieg 5
Dinslaken- Walsum —
Friedrich-Ebert-Straße 52, Ratskeller
Altona, 2 Hamburg-Gr. Flottbek— Eibchaussee 180 Sonntagschule: 10.00
So. 8.45, 10.00, 18.00; Di. 18.30 (FHV); Do. 19.15 (GFV) Dortmund — Westenhellweg 75, 4. Etage
Bergedorf, 205 Hamburg-Bergedorf — Ernst-Henning-Str. 20 So. 9.00, 10.00, 17.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
So. 10.30; Di. 19.30 (FHV)
9.30, Gv. F. Enzio Busche, 46 Dortmund, Am Zehnthof 153
Eppendorf, 2 Hamburg 20 — Erikastraße 170 Duisburg! —
Coldstraße 3
So. 8.45, 18.00; Di. 19.00 (FHV); Do. 19.15 (GFV)
10.00, So. 9.00, 10.00, 17.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Glückstadt — Am Wall 6 Gv. Anton Polkähn, 41 Duisburg, Tiergartenstraße 18
So. 8.45, 18.30; Di. 19.15 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
10.00, Düsseldorf —
Alt-Pempelfort 15
Hamburg — Wartenau 20 So. 8.45, 10.00, 17.00; Di. 19.30 (GFV); Mi. 15.00 (FHV)
So. 8.30, 18.00; Di. 19.00 (FHV); Do. 19.15 (GFV)
10.00, Gv. Douglas G. Stadelbauer, 4 Düsseld.-N., Mathildenstr. 41
Harburg, 21 Hamburg-Harburg — Eisendorfer 26 (Schule)
Str. Essen —Haedenkampstraße 40
So. 8.45, 11.00; Di. 19.30 (FHV);
10.00, 19.30 (GFV)
Fr. So. 8.15, 10.00, 18.00; Mi. 18.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Lübeck — Rabenstraße 5 Gv. Lothar Selzner, 43 Essen-West, Altendorfer Straße 260
So. 8.45, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.15 (GFV) Gelsenkirchen —
Weberstraße 58
Pinneberg — Mühlenstraße la So. 9.00, 10.00, 11.15; Mi. 17.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
So. 9.00, 11.15; Do. 19.30 (GFV); So. 9.00 (FHV)
10.00, Gv. H. F. Mordas, 465 Gelsenkirchen-Resse, Nollendorfstr. 1
Wilhelmsburg, 2102 Hamburg- Wilhelmsburg — Veringslr. 117 Hagen —Graf-von-Galen-Straße 16
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.15 (GFV) So. 9.00, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV)
Gv. Georg Hiemer, 58 Hagen, Berghofstraße 16

ZENTRALDEUTSCHE MISSION
Herne —Goethestraße 30
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 18.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Missionspräsident: Valdo D. Benson, 4 Düsseldorf, Gv. Rudolf Burkhardt, 469 Herne, Altenhöfener Straße 43
Mörsenbroicher Weg 184a Krefeld — Luther-Kirche-Straße 31
So. 9.00, 10.00, 11.00
Distrikt Bielefeld Gv. Missionar

Bielefeld — Obernstraße 11 Lüdenscheid —


Kluser Straße 35, Realschule II
Sonntagschule: 10.00
So. 9.00, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (GFV); Mi. 19.30 (FHV)
Johann Paul, 588 Lüdenscheid, Freiherr-vom-Stein-Str. 39a
Gv. Albert Zimmer, 4791 Schlangen, Waldstraße 32
Hamm — Weststraße 11
Marl — Aloysiusschule, Wiesenstraße 22
Sonntagschule: 10.00
So. 8.45, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 16.30 (FHV)
Gv. Willi Lorke, 47 Hamm/Westf., Lortzingstraße 12
Moers — Mädchengymnasium
Herford —Kurfürstenstraße 17
Mo. 19.30 (GFV)
So. 10.00;
Karl Schneider, 4132 Kamp-Lintfort, Elisabethstraße 35a
So. 9.00, 10.00, 11.15; Mo. 18.15 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Gv. Heinrich E. Gritzan, 49 Herford, Damaschkestraf5e 38
Mönchengladbach —
Bismarckstraße 120

Minden — Königstraße 65 So. 9.00, 10.00, 11.00


Gv. Helmut Dürr, 407 Rheydt, Friedrich-Ebert-Straße 160
So. 9.00, 10.00, 18.00; Di. 15.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Gv. August F. Meckes, 4951 Häverstadt/Minden, Fliederstr. 14
Oberhausen —
Altmarkt 3

Osnabrück —
Bruchstraße 18
So. 10.00, 17.30; Di. 19.30 (GFV); Do. 19.30 (FHV); Do.
19.30 (P'tum)
So. 9.00, 10.00, 18.30; Mi. 15.30 (FHV); Fr. 19.30 (GFV)
Gv. E. Rzepkowski, 41 Duisburg-Hamb., Markgrafenstr. 105
Gv. Lothar Lüppens, 45 Osnabrück, Blücherstraße 16
Soest — Br.-Walb.-Wallstraße 7 Remscheid —
Hindenburgschule, Hindenburgstraße 42
So. 10.00; Mo. 19.00 (GFV)
Do. 15.00 (FHV); Sa. 15.00 (GFV)
So. 9.00, 10.00, 17.00;
Gv. Karl Blesken, 477 Soest, Walb.-Osth.-Wallstraße 19
Solingen — Augustastraße 24
So. 9.00, 10.00, 17.00; Di. 20.00 (GFV); Do. 16.00 (FHV)
Distrikt Köln Gv. Martin Hescock, 565 Solingen, Morgenstr. 23
Witten —Knabenoberschule
Aachen — Bismarckstraße 73 Sonntagschule: 10.00
So. 9.15, 10.30, 11.30; Di. 15.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Wuppertal —
Martin-Luther-Straße 6
Gv. Eugene McCrary, 51 Aachen, Victoria-Allee 34 So. 10.00, 19.00; Mi. 19.30 (GFV); Do. 19.00 (FHV); Do.
Bonn-Bad Godesberg —
Quirinstraße 7 19.00 (P'tum)
So. 8.30, 10.00, 17.00; Di. 18.00 (FHV); Di. 19.30 (GFV) Gv. Erich Bunde, 583 Schwelm/Westf., Ulmenw^eg 2
Gv. Nolan Clark, 532 Bad Godesberg, Weißenburgstr. 77a
Düren —Holzstraße 7a, Haus des Deutschen Ostens WESTDEUTSCHE MISSION
So. 9.00, 10.00, 11.00; Mi. 19.30 (GFV)
Gv. Kurt W. Pabst, 5352 Zülpich, Langer Rehn 1 Missionspräsident: Dr. Wayne F. Mcintire,

Köln — HohenzoUernring 15 6 Frankfurt am Main, Ditmarstraße 9


So. 8.45, 10.00, 17.00; Di. 18.30 (FHV); Do. 19.30 (GFV) Distrikt Frankfurt
Gv. Hans P. Biesen, 5 Köln-Ehrenfeld, Ottostraße 70
Bad Homburg — Luisenstraße 36
So. 9.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Distrikt Rhein-Ruhr
Gv. Heinrich Uftring, 635 Bad Nauheim, Parkstraße 24
Benrath — Stadt. Berufsschule, Telleringstraße 56 Bad Nauheim —
Parkstraße 34 (Hinterhaus)
So. 9.00, 10.00, 11.00; Di. 19.30 (GFV); Di. 19.30 (FHV) So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Gv. Erich Kuder, 565 Solingen-Adh., Schönauer Weg 8 Gv. Kurt Kröll, 635 Bad Nauheim, Güterbalinhof 12
Bochum —Nordring 100 Darmstadt —Ludwigstraße 17
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 17.00 (FHV); Di. 19.30 (GFV) So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
Gv. Adolf W. Schade, 463 Bochum, Brandenburgstraße 25 Gv. Ludwig Hosch, 61 Darmstadt, Grüner Weg 34
Frankfurt am Main —
Myliusstraße 33 Ludwigshafen —
Kurfürstenstraße 38
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.30 (GFV) So. 8.30, 9.30, 10.30; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.30 (GFV)
Gv. E. Landschulz, 6 Frankfurt/M., Friedberger Ldstr. 239 Gv. Werner Broo, 67 Rheingönheim/Ludwigshafen,
Frankfurt/M.-Höchst —
Karl-Oppermann-Schule, Gotenstr. 38 Friedenstraße 88
So. 9.00, 10.15, 18.00; Di. 19.30 (GFV) Neunkirchen —
Irrgartenstraße 14
Gv. Fritz Uhlig, 6 Frankfurt/M., Myliusstraße 33 So. 8.30, 9.45, 11.00; Di. 18.00 (FHV), 19.30 (GFV)
Frankfurt/M.-Süd —
Carl-Schurz-Sdiule, Holbeinstraße Gv. Werner Schütz, 6685 Schiffweiler, Leopoldsthal 31
So. 9.00, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Neustadt —Talstraße 26
Gv. Valentin Schlimm, 6 Frankfurt/M., Breslauer Straße 58 So. 8.15, 9.30, 10.30; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.30 (GFV)
Gadernheim —
Darms iädter Straße 20 Gv. Friedrich Hill, 6707 Schifferstadt/Pfalz, Ludwigstraße 3
So. 9.00, 10.00, 11.30 Pirmasens —Sdhäferstraße 8a
Gv. Georg Marquardt, 6141 Gadernheim, Nibelungenstr. 27 So. 8.00, 9.30, 17.30; Di. 19.30 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
Hanau —
Französische Allee 8, bei Müller Gv. Gregg E. McArthur, 678 Pirmasens, Karolinenstraße 81,
So. 9.00, 10.00, 11.00; Di. 19.30 (GFV) bei Kübelstein
Gv. Jacob H. Wagner, 605 Offenbadi/M., Feldbergweg 1 Saarbrücken —
Auf der Werth 8
Langen —
Birkenstraße 22 So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 18.00 (FHV), 19.30 (GFV)
So. 8.45, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Gv. Matthias Güsgen, 6621 Ludweiler/Wamdt, Mörikestr. 7
Gv. Kurt Mühlmann, 607 Langen, Nordendstraße 50 Saarlouis — Meisenweg 1, bei WilliHerms
Mainz —Bauhofstraße 17 So. 9.15, 10.00, 11.00; Di. 20.00 (FHV)
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.00 (GFV) Gv. Erich Mayr, 662 Völklingen, Merziger Straße 20
Gv. Hans N. Moskwa, 65 Mainz, Weintorstraße 25 Speyer — Herdstraße 4
Michelstadt —
Waldstraße 15 So. 8.15, 9.30, 17.00; Mo. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
So. 8.45, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Do. 20.00 (GFV) Gv. Rudolf Neideck, 672 Speyer, Bechergasse 2
Gv. Hermann Megner, 6121 Weitengesäß über Michelstadt, Trier— Franz-Ludwig-Straße 21
Momarter Weg 11 So. 8.30, 10.00, 11.00; Di. 20.00 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Offenbach/M. — Luisenstraße 79 Gv. Gerhard Boeder, 55 Trier, An der Hospitalsmühle 8
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 20.00 (FHV); Do. 20.00 (GFV) Worms — Am Markt 35
Gv. Egon Fecher, 605 Offenbach/M., Elisabethenstraße 42a So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.00 (FHV); Do. 19.00 (GFV)
Rüsselsheim —
Stadthalle Gv. Friedebert Skor, 652 Worms-Horchheim, Leibnitzstr. 11
Sonntagschule: 10.00 Zweibrüdsen — Lützelstraße 11
Wiesbaden —
Friedrichstraße 43 So. 10.15, 11.45; Do. 19.30 (GFV)
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Gv. D. C. Call, 666 Zweibrücken, Marienstr. 20, l>ei Weber
Gv. Ridiardt Marx, 65 Mainz, Nahestraße 5
SÜDDEUTSCHE MISSION
Distrikt Kassel Missionspräsident: Blythe M. Gardner, 7 Stuttgart-Feuerbach,
Bad Hersfeld — Am Jägersgraben 10 Linzer Straße 95

So. 11.00, 18.00; Di. 19.30 (GFV) Freiburg/Br. —


Weiherhofstraße 12
Gv. Lloyd G. Bush, 643 Bad Hersfeld, Meisebadistraße 41c So. 10.30, 18.30; Di. 19.15 (GFV); Mi. 19.30 (FHV)
Fulda —Karlstraße 34 Gv. Werner Ziegenhagen, 78 Freiburg, Buchenstraße 13
So. 9.00, 10.00, 18.00; Di. 19.00 (GFV), 19.00 (FHV) Heidelberg —
Schröderstraße 94
Gv. Thomas J. Ellsworth, 64 Fulda, Adalbertstraße 42 So. 10.00, 18.30; Di. 15.00 (FHV); Do. 19.15 (GFV)
Gießen — Sdiillersdiule, Sdiillerstraße Gv. Werner Sickmüller, 6901 Heid/Nußloch, Bortkelter 1
So. 10.00, 11.00, 13.15; Do. 19.30 (GFV) Konstanz — Rheingasse 9
Gv. Neal T. Gooch, 63 Gießen, Karl-Keller-Straße 21, So. 10.30, 18.30; Mo. 19.30 (FHV); Do. 19.30 (GFV)
bei Schneider Gv. Heinz Schulz, 775 Konstanz, Lortzingstraße 7
Göttingen — Weenderstraße 20 Mannheim —
Sophienstraße II
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.30 (GFV); Mi. 19.30 (FHV) So. 10.30, 18.30; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.15 (GFV)
Gv. Hermann L. Frome, 34 Göttingen, Lilienthalstraße 16 Gv. Wilh. Gleissner, 68 Mannheim-Schönau, Memelerstr. 30
Hann.-Mönden — Ziegelstraße 37 Rastatt— Murgtalstraße 20
So. 8.45, 10.00; Di. 19.30 (GFV) So. 16.15, 17.30; So. 15.00 (FHV); Mi. 19.00 (GFV)
Gv. Thomas C. Skidmore, 351 Hann. -Münden, Bahnhof- Gv. Horst Hänig, 755 Rastatt, Baumeisterstraße 17
straße 3, bei Hansmann Ravensburg —
Zeppelinstraße 7
Kassel — Motzstraße 3 So. 10.30, 18.30; Di. 19.30 (GFV); Do. 14.30 (FHV)
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.15 (GFV); Do. 19.00 (FHV) Gv. Miguel Peterson (Miss.), 798 Ravensburg, Herrenstr. 42
Gv. Karl R. Kalvaß, 35 Kassel, Friedrich-Wöhler-Straße 10 Schwenningen —
Rottweiler Straße 25
Marburg —
Marktgasse 18 20 — So. 10.00, 17.30; Di. 15.00 (FHV); Mi. 19.00 (GFV)
So. 10.00, 18.00; Mi. 19.30 (GFV); Do. 15.30 (FHV) Gv. William Bracy (Miss.), 722 Schwenningen, Enzstr. 35
Gv. Paul H. Spilker, 355 Marburg/Lahn, Lahnstraße 4 Singen — Audifaxstraße 4
Northeim —Mühlenstraße 26 So. 10.00, 18.00; Mi. 19.30 (GFV); Do. 19.00 (FHV)
So. 14.00, 15.15; Di. 14.00 (FHV) Gv. Perry Cunningham (Miss.), 77 Singen, Thurgauer Str. 3
Gv. Roger Grover, 341 Northeim, Güterbahnhofstraße 35
Wetzlar —
Bannstraße PFAHL STUTTGART
So. 8.30, 9.30, 11.00 Pfahlpräsident: Hermann Mössner, 7 Stuttgart- Weilimdorf,
Gv. Oswald Uckermann, 6334 Aßlar, Mittelstraße 41 Am Seelachwald 16
Distrikt Saarbrücken
Eßlingen a. N. — Plodiinger Straße 160
So. 10.00, 18.30; Di. 19.30 (FHV); Do. 19.30 (GFV)
Bad Kreuznach — Reitschule 17 Bischof Rolf Knödler, 73 Eßlingen, Schorndorfer Straße 102
So. 9.00, 10.00, 11.00; Di. 20.00 (GFV und FHV) Göppingen — Sdhillerstraße 31
Gv. Karl-Heinz Dettmar, 655 Bad Kreuznach, Winzenheimer So. 10.15, 18.00; Mi. 17.45 (FHV), 19.00 (GFV)
Straße 274 Gv. Leopold Demel, 732 Göppingen, Waldeckstraße 19
Kaiserslautem —
Lauterstraße 1 Heilbronn — Lerdienstraße 79
So. 8.30, 9.45, 16.00; Di. 15.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) So. 10.00, 18.00; Di. 19.15 (FHV); Do. 19.45 (GFV)
Gv. R. B. Adams, 675 Kaiserslautem, Hochstr. 8, bei Barth Bischof Eberhard Schurr, 71 Heilbronn, Charlottenstraße 50
Koblenz —Emser Straße 158 Karlsruhe — Beiertheimer Allee 70
So. 9.00, 10.15, 11.45 So. 10.00, 18.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 19.00 (FHV)
Gv. R. J. Davis, 54 Koblenz, St.-Josef-Pl. 8, bei Hümmerich Bischof Kurt Ollenik, 75 Karlsruhe, Beiertheimer Allee 70
Ludwigsburg — Leonberger Straße 31 Basel II — St.-Johann-Platz 8
So. 10.00, 18.30; Mi. 18.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) So. 10.30, 20.00; Di. 19.30 (GFV); Fr. 20.00 (FHV)
Gv. Walter Tisdihauser, 714 Ludwigsburg, Schumannstr. 26 Bischof Hans Rieben, Amselstraße, Birsfelden (BL)
Pforzheim —
Westliche Karl-Friedrich-Straße 125 Lörrach (Baden/Deutschland) — Basler Straße 78
So. 10.00, 18.00; Di. 16.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) So. 9.45, 10.50; Di. 19.00 (FHV)
Hansjörg Müller, 7141 Nußdorf/Krs. Vaih./Enz, Pfalzstr. 1 Gv. H. D. Girnth, 785 Lörrach-Stetten (Deutschland),
Reutlingen — Uhlandstraße 56 Käppelestraße 6
So. 9.30, 11.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Pratteln — Hauptstraße 10
Gv. Alfons Müller, 7 Stgt.-Gablenberg, Klingenstraße 90 So. 10.00, 18.00; Di. 19.45 (GFV); Do. 19.45 (FHV)
Stuttgart —Birkenwaldstraße 46 Gv. Heinz Knab, Hauptstraße 32, Pratteln
So. 10.00, 18.30; Mi. 18.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Rheinfelden (Baden/Deutschland) —
Emil-Frei-Straße
Bischof H. Müller, 7021 Musberg/Böblingen, Finkenweg 6 So. 10.00, 19.00; Mo. 19.30 (FHV)
Stgt.-Feuerbach — Birkenwaldstraße 46 (Stgt. Gemeindehaus) Gv. Rolf W. Dold, 7888 Rheinfelden, Friedrichsplatz 4
So. 15.30, 17.00; Do. 18.00 (FHV), 19.30 (GFV) Schaffhausen —
Steighalde 11
Bischof Erich Broschat, 7 Stgt.-Weilimdorf, Krokodilweg 40 So. 9.30, 19.30; Mi. 20.00 (GFV); Do. 14.30 (FHV)
Ulm — Wagnerstraße 24 Gv. Missionar
So. 10.00, 18.30; Mi. 19.00 (GFV); Do. 19.30 (FHV) St. Gallen —
Oberstraße 12
Gv. Josef Perle, 791 Neu-Ulm, Schubertstraße 22 So. 9.30, 19.00; Do. 19.00 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Gv. Missionar
Wetzikon (ZH) —Usterstraße 60
SCHWEIZERISCHE MISSION So. 9.30, 11.00; Do. 20.00 (FHV)

Missionspräsident: John M. Russon, Pilatusstr. 11, Zürich 7/32 Gv. Peter Kellerhals, Chropfacherstr. 1, Schwerzenbach (ZH)
Winterthur —Sdiaffhauser Straße 18
So. 9.55, 19.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Distrikt Bern
Bischof Ernst Bosshard, Burgstr. 112, Winterthur/Wülflingen
Bern — Brunngasshalde 39 Züridi I —Weinbergstraße 52
So. 10.00, 19.00; Di. 19.45(GFV); Mi. 19.45 (FHV) So. 10.00, 19.00; Di. 19.15 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Gv. Karl Stüssi, Gebhardstraße 18, Bern Bischof Heinrich Sdiwendener, Im Holzhurd 3, Zürich 11/46
Biel— Alex-Moser-Straße, Ecke Heideweg Zürich II — Badener Straße 256, II. Stock
So. 10.00, 19.00; Mo. 19.45 (FHV); Di. 20.00 (GFV) So. 10.00, 19.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Gv. Richard Brunner, Metstraße 160, Biel Bischof Hans Georg Ritz, Hegianwandweg 59, Zürich 45
Burgdorf —
Bemstraße 73
So. 10.00, 19.00; Do. 20.00 (FHV)
BAYERISCHE MISSION
Gv. Emil Sdiaffner, Laupenacker, Moosseedorf (BE)
Interlaken — Rugenparkstraße 7 Missionspräsident: Owen Spencer Jacobs, 8 München 42,
So. 10.00, 14.30; Di. 19.30 (GFV); Do. 20.00 (FHV) Agnes-Bernauer-Straße 103a
Gv. Walter Ruf, Innertkirchen (BE)
Solothum —Zuchwilstraße 82 Distrikt Nürnberg
So. 9.15, 19.00; Di. 20.00 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Gv. Joseph Schwaller, Poststraße 12, Solothurn
Amberg — Salzstraße 4
Thun —Schnitterweg 3
So. 8.30, 10.00
Gv. Missionar
So. 9.30, 10.45; Di. 20.00 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Gv. Missionar
Ansbach —Nürnberger Straße 22 (Eingang Alexanderstraße)

ZoUikofen — Tempelplatz
So. 9.30, 10.30
Gv. Missionar
So. 10.00, 19.00; Di. 19.45 (GFV); Mi. 20.00 (FHV)
Gv. Georg J. Birsfelder, Alpenblickstraße 10, ZoUikofen (BE)
Bamberg —
Franz-Ludwig-Straße 16
So. 8.00, 9.30, 10.30; Mi. 19.30 (FHV); Fr. 19.30 (GFV)
Gv. H. Kurt Arndt, 86 Bamberg, Maternstraße 1
Distrikt Luzern Bayreuth —
Ludwigstraße 25
Chur — Lürlibadstraße 10 So. 8.45, 10.00, 11.00; Mi. 20.00 (GFV)
Gv. Erich Gützlaff, 858 Bayreuth, Bamberger Straße 16
So. 9.45, 11.00; Mi. 19.30 (FHV)
Gv. Urban Schmidt, Titwiesenstraße 79, Chur
Coburg —Pilgramsroth 2

Ebnat —
Lei-Ebnat (SC) So. 8.30, 10.00, 17.00; Mo. 19.30 (FHV); Mi. 19.15 (GFV)
Gv. Emil Strassner, 863 Coburg, Pilgramsroth 139
So. 9.30, 11.00; Di. 20.00 (FHV); Fr. 20.00 (GFV)
Gv. Gottfried Abderhalden, Lei-Ebnat (SG)
Erlangen — Stümpellstraße 12
Glarus— Am Bach So. 8.30, 10.00, 11.00
Gv. Paul Meisner, 852 Erlangen, Hindenburgstraße 8
10.00 (nur Sonntagschule)
So.
Luzern — Klosterstraße 23 Forchheim —
Sattlertorstraße 50

(FHV); Sa. 14.00 (GFV) So. 8.45, 10.00, 18.00; Do. 10.00 (FHV)
So. 9.30, 19.00; Di. 20.00
Gv. Vilmar Krähenbühl, Maihofmatt 6, Luzern Gv. Rudolf Kümmel, 855 Forchheim, Hans-Sachs-Straße 25a
Ölten — Basler Straße 8 Fürth — Hornsdiudipromenade 4
(GFV); Mi. 20.00 (FHV bei Gv.) So. 9.00, 10.00, 17.30; Di. 19.00 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
So. 9.45, 19.00; Di. 20.00
Gv. Arthur Plankensteiner, Hasenweg 4, Suhr/Aarau Gv. Albert Rensmann, 851 Fürth, Luisenstraße 9
Wädenswil —Rebbergstraße 4 Hof — Bi$mard(straße 44
So. 9.30, 10.30; Do. 19.00 (GFV); Do. 19.00 (FHV)
So. 9.30, 10.45; Di. 19.45 (GFV, Rebbergstr. 6); Do. 14.Q0
(FHV, Seestr. 106)
Gv. Missionar
Gv. Oskar Jäger, Hotzestraße 35, Richterswil Kulmbadi — Gaststätte Petz
So. 9.0Q
Gv. Missionar
SCHWEIZER PFAHL Nürnberg — Keßlerplatz 8
Pfahlpräsident: Wilhelm F. Lau euer, Langenhard (ZH) So. 9.00, 10.30, 17.00; Mo. 19.30 (FHV); Mi. 19.15 (GFV)
Gv. Paul Ficker, 85 Nürnberg, Hermundurenstraße 44
Baden-Wettingen (AG) — Fliederstraße 16, Postfadi II Nürnberg-Nordwest —
Keßlerplatz 8
So. 9.00, 19.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 20.00 (FHV) So. 9.00, 10.30, 18.30; Mo. 19.30 (FHV); Fr. 19.15 (GFV)
Gv. Alfred Glauser, Sdilösslistraße 52, Ennetbaden (AG) Gv. Gert Gonter, 85 Nümberg-Nordw., Sdmieglingerstr. 92
Basel I — St.- Johann-Platz 8 Regensburg — Domplatz 6
So. 8.45, 18.30; Di. 19.30 (GFV), Do. 20.00 (FHV) So. 8.45, 10.00, 11.15; Di. 20.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
Bisdiof Andre Rickli, Magnolienpark 18, Basel Gv. Paul Reimer, 84 Regensburg, Friedenstraße 17
Schweinfurt — Am Schelmrasen 40 Rgb. Kapfenberg — Schinitzstraße 7
So. 10.30, 14.00, 15.00; Mi. 19.30 (FHV) So. 8.30, 10.00, 17.00; Do. 16.30 (FHV), 19.00 (GFV)
Gv. Karl-Heinz Pfister, 872 Schweinfurt, Steingraben 16 Gv. H. Smith, Anton-Paar-Siedlung 14, Hafenford, Stmk.
Weiden —
Stockerhutweg Klagenfurt —
Herrengasse 5
So. 10.00 So. 8.00, 9.30, 18.00; Di. 19.00 (FHV); Mi. 19.00 (GFV)
Gv. Missionar Gv. Peter Birth, Erkergasse 15, bei Taschwer, Klagenfurt
Würzburg — Senefelderstraße 6 Knittelfeld —
Wallischgasse 2
So. 8.45, 10.00, 11.15; Di. 20.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) So. 9.00, 10.00, 17.00
Gv. Clair Dorius, Anton-Regner-Str. 35, Knittelfeld, Stmk.
Distrikt München Leoben —
Winkelfeldgasse 17
Augsburg — Agnes-Bernauer-Straße 32 So. 8.00, 9.15, 18.00; Di. 19.00 (FHV)
So. 8.30, 10.00, 17.30; Di. 19.00 (GFV) Gv. James Palmer, Talhofgasse 21, Leoben-Göss
Gv. Johannes Adler, 89 Augsburg, Stephingerberg 11 Spittal/Drau —
Bernhardgasse (Ladinikhaus)
Garmisch-Partenkirchen —
Dreitorspitzstraße 21 So. 9.30, 11.00
So. 14.00 Gv. R. Scott Sumsion, Südbahnstraße 2, Spittal/Drau
Gv. Missionar Villach —
lO.-Oktober-Slraße 17
Ingolstadt — Am Bachl 16 So. 8.30, 9.30, 18.00; Di. 16.30 (FHV)
So. 10.00, 11.00 Gv. Paul Stevens, Schulsteig 2, Völkendorf, Post Villach,
Gv. Engelb. Häusler, 807 Ingolstadt, Unt. Traubentalweg 44 Kärnten
Landshut —
Schwesterngasse 33
So. 8.30, 10.00, 17.30; Di. 19.00 (GFV); Do. 17.00 (FHV)
Gv. Missionar Distrikt Nord
Memmingen —
Zollergraben 2
So. 9.00, 10.00, 16.00; Mo. 19.00 (FHV) Haag am Hausruck — Kirchengasse 3
Gv. Missionar So. 9.00, 19.30, 19.45; Mo. 19.45 (FHV); Fr. 19.30 (GFV)
München I —
Rückertstraße 2 Gv. Heinz Jankowsky, Kreuzerfeld 6, Haag am Hausruck
So. 8.30, 10.15, 17.00; Mo. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Linz I —
Zelkingerstraße 14
Gv. Sebastian Probst, 8 München I, Astallerstraße 19 So. 7.30, 8.45, 18.45; Di. 19.15 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
München II —
Rückertstraße 2 Gv. August Rechberger, Beethovenstraße 4, Linz/Donau
Mo. 19.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV)
So. 13.30, 15.00, 16.30; Linz II —
Zelkingerstraße 14
Gv. Georg Hörner, 8 München II, Garmischer Straße 218 So. 9.00, 10.35, 19.15; Di. 19.15 (GFV); Do. 19.30 (FHV)
München IV —
Maximilianstraße 6/II Gv. Alfred Lasch, Wankmüllerstraße 74, Linz/Donau
So. 7.45, 9.15, 17.00; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Ried im Innkreis —
Kapuzinerberg 5
Gv. Johann Roder, 8 München IV, Zieblandstraße 9 So. 8.30, 9.30, 18.00; Di. 20.00 (FHV); Fr. 20.00 (GFV)
München V —
Rückertstraße 2 Gv. Jared Murray, Dr.-Karl-Graf-Weg 8, Ried im Innkreis
So. 8.45, 10.15, 11.30; Di. 19.30 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Steyr —
Punzerstraße 12, Steyr-Münichholz
Gv. Albert Richter, 8 München V, Ismaninger Straße 68 So. 8.30, 10.00, 19.00; Di. 19.30 (GFV); Sa. 17.00 (FHV)
München VI —
Rückertstraße 2 Gv. Ferd. Joh. Loidl, Leo-Gabler-Str. 70, Steyr-Münichholz
So. 9.00, 10.15, 17.00; Di. 19.00 (FHV); Mi. 19.30 (GFV) Wels —
Salzburger Straße 45
Gv. Gustav Habermann, 8 München IV, Öfelestraße 17 So. 8.00, 9.30, 18.30; Di. 19.00 (GFV)
Traunstein —
Marienstraße 11 Gv. Raimund Goeckeritz, Gärtnerstraße 103, Wels, OÖ
So. 9.30, 11.00; Di. 14.30 (FHV)
Gv. Emil Follrich, 822 Traunstein, Kirchweidach 16
Distrikt West

ÖSTERREICHISCHE MISSION Braunau/Inn — Laabstraße 25


Missionspräsident: Peter Loscher, Fürfanggasse 4, Wien XIX So. 8.30, 9.30, 19.00; Di. 14.00 (FHV); Mi. 19.00 (GFV)
Gv. Helmut A. Reiter, Höfterstraße 18, Braunau/Inn
Distrikt Wien Frankenburg, OÖ —
Frankenburg No. 61
So. 8.30, 9.50, 10.00; Di. 15.00 (FHV)
St. Polten — Heidenheimer Straße 34 Gv. Franz Dittrich, Frankenburg 87, Frankenburg, OÖ
So. 8.00, 9.00, 19.00; Di. 19.00 (FHV)
Innsbruck —
Ing.-Etzel-Straße, Bogen 154
Gv. Friedr. Pasching, Hötzendorfer Str. lb/4, St. Polten, OÖ So. 9.00, 10.00, 19.00; Di. 19.30 (GFV); Do. 20.00 (FHV)
Wien I —Seidengasse 30
Gv. Konrad Nagele, Kammerweg 4, Fritzens, Tirol
So. 8.30, 10.00, 18.00; Di. 19.00 (FHV); Fr. 19.00
Gv. Fritz Polz, Brüsselgasse 33—37/6/4/23, Wien XVI
(GFV) Kufstein —
Arbeiterkammer, Kampterstraße 5, Kufstein, Tirol

Wien II — Böcklinstraße 55
So. 10.00
Gv. von Innsbruck
So. 8.30, 10.30, 17.00; Di. 19.00
Gv. Wilhelm Dospil, Servitengasse 21/18, Wien IX
(FHV); Fr. 19.00 (GFV) Salzburg —
Münchner Bundesstraße 4
19.30 (GFV); Mi. 19.30 (FHV)
Wien III —
Böcklinstraße 55
So. 8.00, 9.30, 17.30; Di.
Gv. K. Weissenburger, Jahnstraße 2, Salzburg
So. 9.00, 10.30, 19.00; Do. 19.00 (FHV); Fr. 19.00 (GFV)
Gv. Karl Felix, Ernst-Ludwig-Gasse 13/26, Wien X
Schwaz —
Gasthaus Lend-Bräu, Schwaz

Wiener Neustadt —
Wiener Straße 11
So. 8.00
Gv. von Innsbruck
So. 8.00, 10.15, 17.45; Di. 19.00 (FHV)
Gv. Gottfr. Schiebl, Burgenlandgasse 30/8, Wiener Neustadt
Telfs —
Arbeiterkammer, Moritzenstraße 1
So. 9.00, 10.00
Gv. Hans Zoller, Untermarktstraße 50, Telfs, Tirol
Distrikt Süd
Vorarlberg —
Bergstraße 31a, Dornbirn
Graz — Morellenfeldgasse 42 In Dornbirn: So. 8.00, 9.00, 18.30; Sa. 18.30 (GFV u. FHV);
So. 8.00, 9.30, 17.00; Di. 18.30 (FHV); Mi. 18.30 (GFV) in Bregenz: am 2., 3., 4. und 5. So. im Monat 8.30, 9.30
Gv. Peter Brandl, Rösselmühlgasse 15/III, Graz Gv. Ernst Griell, Oberklienstraße 14, Hohenems, Vlbg.

Die Anschriften des Pfahles Berlin und der Norddeutschen Mission folgen später.

DER STERN. Zeitschrift der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 6 Frankfurt am Main, Mainzer Landstraße 151
, ,

NACHRICHTEN
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii^

Von allen christlichen Werken sind die für die Toten wohl die christlichsten. Sie werden stell-
vertretend für die Toten getan und erfordern oft große Opfer. Wir ernten hier keinen Lohn
dafür und auch keinen Dank. Es sind reihe Wohltaten an denen, für die diese Werke getan
werden. Stephen L. Richards

Bitte beachten: Ab sofort beginnen alle Vormittags- 6. Wegen Unterkunfts-Schwierigkeiten für Kinder sollten nur
Sessionen wieder um 7.30 Uhr. Kinder zum Tempel mitgebracht werden, wenn diese an die
Eltern gesiegelt werden sollen.
Sessionen-Pl, m für die Samstage : (Reihenfolge 7. Für Freunde und Mitglieder, welche nicht in das Haus des
während des ganzen Jahres unverändert.) Herrn gehen, um dort Tempelarbeit zu verrichten, können
während der vorstehend angegebenen Zeiten der weiteren
1. Samstag deutsch 7.30 Uhr
Tempel-Sessionen keine Unterkünfte vermittelt werden. Wir
13.30 Uhr
bitten um freundliches Verständnis, da wir für die ständig
2. Samstag deutsch 7.30 Uhr und 13.30 Uhr
größer werdenden Gruppen sonst Unterkunfts-Schwierig-
3. Samstag englisch 7.30 Uhr
keiten haben werden.
deutsch 13.30 Uhr
4. Samstag deutsch 7.30 Uhr und 13.30 Uhr 8. Alle Korrespondenzen sind zu richten an: Swiss Tempel,
5. Samstag deutsch 7.30 Uhr und 13.30 Uhr Tempelplatz, Zollikofen/Be., Schweiz.

Weitere Bega b u n gs -Sessionen:


4.Mai — Mai 6. deutsch
S.Mai + Mai 9. deutsch
Juni
8. — Juni 11. schwedisch
15. Juni—20. Juni deutsch
29.Juni — 2.Juh holländisch
e.JuU — lO.Juh finnisch
13.Juh —17. Juli dänisch
20.JuU — 29.Juh deutsch
30.JuU + JuH 31. französisch . \
Aug. —
3. Aug. 8. deutsch
10.Aug. — Aug. 13. schwedisch
17.Aug. — Aug. 20. holländisch
31.Aug. — Sept 4. dänisch ; ' -
^
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*

14.Sept.— Okt. 2. Tempel geschlossen *j\ ; C*


Okt. —
5. Okt. 17. deutsch
It
Sessionen zu anderen Zeiten sind ohne weiteres möglich, sofern
pro Session mindestens zehn Brüder und zehn Schwestern teil-
nehmen.
M rf

Eine Bitte an alle Gruppenleiter und Einzelreisende:

1. Melden Sie Ihren Tempelbesuch frühzeitig (im Doppel) an.


2. Senden Sie Ihre Meldung auch, wenn Ihnen bereits eine
Unterkunft durch einen hiesigen Unterkunftsgeber verspro-
chen ist. Geben Sie dann unbedingt an, bei wem Sie Unter-
kunft erhalten.
3. Besondere Unterkunftswünsche wollen Sie ebenfalls auf
allen Meldungen angeben. Wir bitten besonders die Grup-
penleiter, solcheSonderwünsche von ihren Reiseteilnehmern
zu erlangen und weiterzuleiten.
4. Melden Sie uns besonders den Tag Ihrer Ankunft und Ihrer
Abreise, damit wir wissen, bis wir wieder wann und ab wann
mit der von Ihnen bezogenen Unterkunft für andere Tempel-
besucher rechnen können.
5. Änderungen, wie zusätzliche Anmeldungen oder unvorher-
gesehene Abmeldungen, müssen spätestens 24 Stunden vor
der geplanten Ankunft im Tempel gemeldet sein.
m Winde wehn die Lindenzweige
Von roten Knospen übersäumt;
Die Wiegen sind's, worin der Frühling
Die schlimme Winterzeit verträumt.
Und aus der Erde schauet nur r'.r, ^,- •

Alleine schon Schneeglöckchen ; • .-„

So kalt, so kalt ist noch die Flur, ; .

Es friert im weißen Röckchen.


Theodor Storm

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