EI N FACH

D EU T S CH
LER N EN

 AUDIO
August 2016

Fit für das Gespräch über

sportliche Ereignisse

Olympische Spiele
2016
,
Grammatik
Dativ
Deutsch perfekt AUDIO 2

LEICHT  Übrigens: In Ihrem Begleitheft finden Sie ab

Texte auf Stufe A2 sofort alle gesprochenen Texte.
des GER
MITTEL
Texte auf Stufe B1 TRACK 2:
des GER Panorama
SCHWER  Ein verlorenes Instrument ist wieder da. Und:
Texte auf den Menschen erkennen schon sehr früh, ob ein
GER: Gemeinsamer
Stufen B2 bis C2 europäischer Lächeln echt ist.
des GER Referenzrahmen Hören Sie zu diesen Themen zwei kurze Tex-
te. Zu jedem Text gibt es eine Frage. Antwor-
ten Sie am Ende des Textes nach dem Signal.
TRACK 1: Danach hören Sie die richtige Antwort zur
Begrüßung Kontrolle.
Herzlich willkommen zu Deutsch perfekt Möchten Sie mitlesen? Die Texte finden Sie in
Audio! Ihrem Begleitheft.
Unser Spezialthema sind in diesem Monat die
Olympischen Spiele: So können Sie mitreden, TEXT EINS
wenn über die großen Momente der Olympi-
Wo hat die Frau das Instrument vergessen?
ade gesprochen wird.
Außerdem sind wir diesmal zu Besuch in
Thier, einem kleinen Dorf bei Köln. Polizei sucht Instrument
Wir haben auch wieder viele Hörtexte und Sie ist etwas ganz Besonderes: 248 Jahre alt
Übungen zu interessanten Themen: Wie- und mehr als 118 000 Euro wert. Sie gehört
derholen Sie mit uns den Dativ, und lernen einem Musiker vom Symphonieorchester des
Sie Wörter rund um den Unterricht. Um den Bayerischen Rundfunks. Seit April hat er mit-
deutschen Integrationstest zu bestehen, muss hilfe der Polizei danach gesucht – nach seiner
man viel über Deutschland wissen. Wie gut Landolfi-Geige. Eine Frau aus der Familie des
kennen Sie sich aus? Testen Sie sich! Musikers hatte die Geige in der S-Bahn ver-
Das und vieles mehr hören Sie diesmal auf gessen. Kamerabilder zeigen, dass ein Mann
Deutsch perfekt Audio! das Instrument kurz danach mitgenommen
3 AUDIO Deutsch perfekt

hat. Um das teure Instrument zu finden, hat
die Polizei Bilder von ihm publiziert. Jetzt hat
der Mann es zurückgegeben. Der Münchener
sagt, dass er den großen finanziellen Wert der
Geige nicht gekannt hat. Vielleicht gibt es für
ihn trotzdem Konsequenzen. Denn jetzt ent-
scheidet die Justiz, ob sie ihm das glaubt.
Leipzig. Die Forscher haben 168 Mädchen
und Jungen im Alter zwischen zwei und
fünf Jahren Fotos gezeigt. Auf den Bildern
haben Personen einmal spontan und einmal
auf Kommando gelächelt. In Tests haben die
Kinder deutlich länger auf das Gesicht mit
dem echten Lächeln gesehen.

das Bes¶ndere ,  hier: die Geige, -n , Musikins- das Læcheln ,  von: der F¶rscher, - , Person:
spezielles Ding: So etwas trument in der Form eines lächeln = ein bisschen Sie macht systematische
gibt es nicht oft. kleinen Cellos lachen Untersuchungen.
wert (sein) ,  teuer sein; der Wert, -e ,  hier: Preis ¡cht ,  ↔ falsch deutlich ,  hier: viel
kosten
entscheiden ,  hier: unterscheiden ,  hier:
der Bayerische R¢nd- sagen, ob es eine Sanktion den Unterschied sehen
funk ,  Fernseh- und gibt
Radiostation aus Bayern TRACK 3: SPEZIALTHEMA:
OLYMPISCHE SPIELE
TEXT ZWEI Einführung
Alle vier Jahre finden die Olympischen Spiele
Ab welchem Alter merken Kinder, ob ein statt, und dieses Jahr ist es wieder so weit:
Lächeln echt ist? Am 5. August werden in Brasilien die Olym-
pischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro
Herzlich oder höflich? eröffnet.
Nicht jedes Lächeln ist echt. Das merken Vielleicht wollen Sie sich die Spiele im Fern-
Menschen sehr früh: Schon ab dem Alter sehen ansehen? Oder Sie möchten sich mit
von drei Jahren beginnen viele Kinder, zu un- Freunden und Kollegen darüber unterhalten?
terscheiden: Ist ein Lächeln herzlich, falsch Die Olympiade ist auch ein ideales Thema für
oder vielleicht nur höflich? Das ist das Re- den Small Talk im August!
sultat einer Untersuchung des Max-Planck- Machen Sie sich fit dafür! Wir stellen Ihnen in
Ins­tituts für evolutionäre Anthropologie in diesem Spezial wichtige Wörter zum Thema
Deutsch perfekt AUDIO
Sport und Olympiade vor. Dabei können Sie
Ihr Hörverständnis trainieren und das Passiv
im Präteritum üben! Und nun viel Spaß und
Erfolg beim Hören, Sprechen und Üben!
TRACK 4: OLYMPISCHE SPIELE
Wörter: Nomen
Möchten Sie sich über die Olympiade unter-
halten oder eine Sendung im Fernsehen an-
sehen? Dann sollten Sie diese Wörter kennen
und verstehen.
Hören Sie die Nomen und die Erklärungen
dazu. Wiederholen Sie die Nomen nach dem
Signal!
 ie Eröffnungsfeier: Das ist ein großes Spek-
,d
takel zu Beginn der Olympiade.
, die Fahne: Eine Fahne ist ein großes Stück
Stoff in speziellen Farben als Symbol für eine
Nation oder einen Verein.
, die Fackel: Eine Fackel ist ein langer Gegen-
stand, meistens aus Holz, der oben hell brennt.
, das olympische Feuer: Bei der Eröffnungs-
feier der Olympiade läuft ein Läufer mit einer
brennenden Fackel ins Stadion. So bringt er
das olympische Feuer ins Stadion.
4
, der Wettkampf: Das ist ein sportlicher
Kampf, bei dem man feststellt, wer der oder
die Beste ist.
, der Schiedsrichter: Der Schiedsrichter passt
auf, dass die Sportler korrekt spielen.
, der Sieger: Wer einen Wettkampf gewinnt,
ist der Sieger. Wer einen olympischen Wett-
kampf gewinnt, ist Olympiasieger.
 ie Siegerehrung: Der Sieger wird bei einer
,d
offiziellen Feier gelobt. Diese Zeremonie
nennt man Siegerehrung. In der Olympiade
bekommt der Sieger eine Medaille aus Gold,
Silber oder Bronze.
, das Podest: Hier meint man damit eine Art
Treppe mit drei Stufen: Darauf stehen die drei
Sieger, wenn sie ihre Medaillen bekommen.
, die Übertragung: Das ist eine Fernsehsen-
dung: Etwas wird gefilmt und im Fernsehen
gezeigt. Wenn das zur gleichen Zeit ist, ist das
eine Liveübertragung.
5 AUDIO
TRACK 5: OLYMPISCHE SPIELE
Dialog
Sie hören nun einen Dialog zum Thema
Olympische Spiele.
Danach stellen wir Ihnen Fragen zum Dialog.
Sie sollen entscheiden, was im Dialog gesagt
wurde.
Lesen Sie jetzt die Fragen in Ihrem Begleitheft
in Übung 6.
Hören Sie nun den Dialog!
 ag mal, Gabi, interessierst du dich für die
S
Olympiade?
Eigentlich nicht so sehr. Obwohl … die Er-
öffnungsfeier sehe ich mir schon gerne an,
wenn die Athleten mit den Fahnen einlau­
fen und das olympische Feuer angezündet
wird. Aber insgesamt ist mir das alles zu
kommerziell. Und dann noch die ganzen
Doping-Skandale!
Na ja, da hast du schon recht. Auf der ande­
ren Seite: An den Olympischen Spielen neh­
men Sportler aus der ganzen Welt teil, und
das finde ich gut! Speziell in der aktuellen Si­
tuation, wo es so viele internationale Krisen
gibt. Dieses Jahr sind zum Beispiel über 200
Nationen dabei!
 ow! Stimmt, das ist eigentlich ganz gut.
W
Deutsch perfekt
Na ja, manchmal schaue ich mir ja auch ein­
zelne Wettkämpfe an.
Welche Disziplinen und Sportarten interes­
sieren dich denn?
Ich mag Schwimmen … hm … und auch Kunst­
turnen. Wie die Sportler turnen können, das
finde ich faszinierend!
Ja, das finde ich auch toll! Vielleicht sehen
wir uns ja mal gemeinsam eine Übertragung
von einem Wettkampf an? Oder auch eine
Siegerehrung? Ich sehe sehr gerne zu, wenn
die Olympiasieger aufs Podest steigen und
ihre Medaillen bekommen – das ist immer so
emotional!
Ja klar, wir können uns gern mal was zusam­
men ansehen! Meldest du dich?
 a klar!
N
TRACK 6: OLYMPISCHE SPIELE
Hörverstehen
Sie hören nun Fragen zum Dialog. Entschei-
den Sie: Welche Antwort ist richtig: A oder B?
Wiederholen Sie die richtige Variante nach
dem Signal! Danach hören Sie die Lösung.
Deutsch perfekt AUDIO
Es beginnt:
Was sieht man bei der Eröffnungsfeier?
Man sieht, …
a wie die Sieger geehrt werden.
b wie die Athleten einlaufen und das
olympische Feuer angezündet wird.
Wo bekommen die Olympiasieger ihre
Medaillen?
a in einem Stadion in ihrem Heimatland
b auf dem Podest im Olympiastadion
Welche Sportarten interessieren die
Frau?
Sie interessiert sich für …
a Schwimmen und Kunstturnen.
b Springen und Kunstreiten.
TRACK 7: OLYMPISCHE SPIELE
Adjektive rund um Sport
Mit welchen Adjektiven kann man Sportler
beschreiben?
6
Hören Sie zuerst einen kurzen Dialog:
 ow, hast du gesehen, wie hoch dieser
W
Athlet springt? Das ist ja klasse! Und wie
muskulös der ist!
 aja, nicht jeder kann einen Olympioniken
N
zu Hause haben …
Hören Sie jetzt Erklärungen zu den Adjekti-
ven. Wiederholen Sie nach dem Signal immer
nur den letzten Satz.
Muskeln sind bei Menschen und Tieren elas­
tische Körperteile, um ein Organ zu bewegen.
Sportler, die viel trainieren, haben auch viele
Muskeln.
, Sie sind muskulös.
Wer viel trainiert, wird mit der Zeit kräftig und
muskulös. Man sagt auch:
, Die Figur der Sportlerin ist sehr athletisch.
Ein Athlet, der auf jeden Fall gewinnen will, hat
große Ambitionen.
, Der Athlet ist sehr ambitioniert.
TRACK 8: OLYMPISCHE SPIELE
Sportarten: Verben
Welche Sportarten siehst du dir denn gerne
an?
Am liebsten Hochsprung und
Kunstturnen.
7 AUDIO
Wie heißen die sportlichen Aktivitäten?
Was machen die Sportler dabei? Hören Sie
die Erklärungen! Wiederholen Sie nach dem
Signal das Verb.
Beim Kunstturnen macht man gymnastische
Übungen an Geräten. Das Grundverb heißt:
, turnen
Manche Leute setzen sich auf ein Pferd und
lassen sich von ihm tragen. Man nennt das:
, reiten
Wer kurz durch die Luft fliegt oder hoch in die
Luft fliegt, um von einem Ort zum anderen zu
wechseln, der muss …
, springen
Einen Ball oder etwas anderes durch die Luft
fliegen lassen heißt:
, werfen
Manche Sportler nehmen Medikamente, die
verboten sind. Dann dürfen sie nicht mehr
mitmachen. Das heißt, man muss sie …
, disqualifizieren
Und Sie wissen ja: Die ersten drei Sieger
bekommen bei der Olympiade eine Medaille
aus Gold, Silber oder Bronze.
Deutsch perfekt
Man sagt dazu zum Beispiel:
 er Sportler hat Gold geholt.
,D
Übrigens: Wenn Sie einige Grundverben
kennen, werden Sie auch manche Disziplinen
und Sportarten verstehen können. Möchten
Sie sich testen? Dann machen Sie jetzt Übung
8 a und b:
a) Welches Verb passt? Ergänzen Sie in
der passenden Form!
werfen | turnen | reiten | springen
1. Ina setzt sich auf ein Pferd und lässt
sich tragen. Sie .
2. Max und Ina lassen einen Ball durch
die Luft fliegen: Sie den
Ball hin und her.
3. Sonja macht gern gymnastische
Übungen an Geräten: Sonja
gern.
4. Im Schwimmbad kann man auf einen
Turm gehen und sich von fünf Metern
Höhe ins Wasser fallen lassen. Aber
ich habe Angst, zu !
Deutsch perfekt AUDIO 8

b) Welche Sportart ist gesucht? Achten Sie TRACK 9: OLYMPISCHE SPIELE

bei den Erklärungen auf die Grundverben! Sportberichte verstehen: Passiv
c Turmspringen
Verbinden Sie! Präteritum
 ehen wir uns zusammen das Turmspringen
S
d Speerwerfen
1. Man versucht, ei­ a an?
nen Diskus so weit wie Dressurreiten  i, das hast du verpasst! Das wurde schon
U
möglich zu werfen. gestern übertragen!
e Diskuswerfen
2.  Disziplin im Reit-  h, wie schade!
O
b
sport: Das Pferd
f Hochsprung Kunstturnen
muss schnell auf In Sportsendungen und -reportagen verwen-
Kommandos den Reporter oft das Passiv im Präteritum.
reagieren und gym­ c
Wie bildet man es?
nastische Übungen Turmspringen
Ganz einfach: mit dem Hilfsverb werden
machen. im Präteritum und dem Partizip II des
3.  von: hoch springen d Vollverbs:
4.  Man springt von Speerwerfen
einem hohen Turm , Die Sendung wurde live übertragen.
ins Wasser. Beim e
Springen macht der Das Hilfsverb werden konjugiert man im
Diskuswerfen
Athlet gymnastische Präteritum so:
Übungen. , ich wurde, du wurdest, er wurde
f , wir wurden, ihr wurdet, sie wurden
5.  Man macht gym­
Hochsprung
nastische Übungen
an Geräten. Achtung: Das Subjekt des Satzes bestimmt, ob
wurde im Singular oder Plural steht:
6.  Man wirft einen
langen, dünnen Ge­
, Der Wettkampf wurde live übertragen.
genstand so weit wie
Aber:
möglich.
, Die Wettkämpfe wurden live übertragen.
9 AUDIO
TRACK 10: OLYMPISCHE SPIELE
Richtig reagieren
Üben Sie nun das Passiv Präteritum. Bilden
Sie Sätze. Hören Sie zuerst ein Beispiel:
im Delfinschwimmen | eine neue Bestzeit |
schwimmen
, I m Delfinschwimmen wurde eine neue
Bestzeit geschwommen.
Sprechen jetzt Sie nach dem Signal:
diese Strecke | noch nie | so schnell | gelaufen
erst einmal | der Diskus | so weit | werfen
noch nie | so hoch | gesprungen
damit | ein neuer Weltrekord | aufstellen
die Sieger | anschließend | ehren
TRACK 11: BESUCH IN …
Thier bei Köln
Im Viele Dörfer in Deutschland verlieren im-
mer mehr Einwohner, weil diese in größere
Städte ziehen. In dem kleinen Dorf Thier, öst-
lich von Köln in Nordrhein-Westfalen, ist das
Deutsch perfekt
anders. Was macht diesen Ort so besonders?
Veronika Widmann war dort zu Besuch.
Wind in den Bäumen, Vögel sind zu hören.
So klingt das Dorf Thier. Manchmal auch so,
wenn der Traktor durchs Dorf fährt. Und ein-
mal in der Stunde so, wenn der Bus im Dorf
hält. 43 Minuten dauert die Busfahrt vom
nächstgelegenen Bahnhof hierher ins Bergi-
sche Land östlich von Köln. Eine Kirche, einen
Friedhof, einen Briefkasten und einen kleinen
Laden. Das gibt es hier. Also ein Dorf wie jedes
andere in der deutschen Provinz? Nicht ganz.
Thier nennt sich „Golddorf“. Beim letzten
nationalen Wettbewerb „Unser Dorf hat
Zukunft“ hat es nämlich eine Goldmedaille
gewonnen. Dazu muss die Lebensqualität in
einem Dorf besonders hoch sein. Insgesamt
22 Mal gewann Thier bei ähnlichen Wettbe-
werben Gold, Silber oder Bronze.
Viele Dörfer in Deutschland kämpfen mit
dem Problem, dass zu viele Leute wegziehen.
Anders dieses: Dort sieht man kein einziges
leer stehendes Haus. Im Gegenteil: Immer
wieder ziehen junge Familien dorthin. Was
macht dieses Dorf besser als andere? Andreas
Bosbach hat darauf eine Antwort. Der 48-Jäh-
rige ist seit März Leiter des Bürgervereins und
damit eine Art inoffizieller Bürgermeister:
Ich denke, Thier zeichnet die Gemeinschaft letzt-
endlich aus, die wir haben, das Ehrenamt, was viele
Deutsch perfekt AUDIO
wahrnehmen und ausführen. Das ist das Wichtige
und ein Kennzeichen von Thier. Dass man gemeinsam,
zusammen, Dinge schafft, die das Leben besser machen.
Bosbach ist ein ruhiger, pragmatischer
Mensch. Eigentlich mag er es nicht, sich und
seine Leute selbst zu loben. Aber wenn es um
Thier geht, kann er nicht anders. Denn zu je-
der Ecke im Dorf gibt es irgendetwas Positives
zu erzählen. Obwohl gar nicht alles positiv ist.
In ein kleines Dorf wie Thier mit seinen 637
Einwohnern wird von außen nämlich kaum
investiert. Die Kommunen haben kein Geld,
für Firmen lohnt es sich nicht. Wer Lebens-
qualität will, muss selbst etwas dafür tun. Das
sagt Bosbach immer wieder:
Also, wichtig bei dem Leben in so einem kleinen
Dorf ist, dass man die Initiative ergreift. Dass man
selber die Projekte anpackt, dass man miteinander
die Projekte angeht. Dass vielleicht einer so ein
bisschen der Lenker von dem Wagen ist, und dann
fahren alle anderen mit, und dann kann man auch
große Projekte umsetzen, gemeinsam mit allen an-
deren zusammen.
Da ist zum Beispiel der neue Kunstrasen-
platz des Sportvereins am Dorfrand, Kosten:
300 000 Euro. Die Kleinstadt Wipperfürth,
zu der Thier gehört, wollte nur zwei Drittel
davon bezahlen. Also bezahlten die Thierer
die fehlenden 100 000 Euro selbst. Auch die
Pflastersteine rund um den Rasen legten sie
selbst. Oder die Sache mit dem Gottesdienst:
10
Seit einigen Jahren hat Thier keinen eigenen
Pfarrer mehr. Deshalb gibt es in der Dorfkirche
nur wenige offizielle Gottesdienste. Kein Pro-
blem: Eine Gruppe von Frauen aus dem Dorf
organisiert einfach selbst jede Woche eine Art
Gottesdienst.
Zwar hat auch Thier einige der typischen
Probleme, wie viele Dörfer sie kennen. 2008
schloss die Grundschule im Ort, 2012 machte
die letzte Bäckerei zu. Aber die Thierer reagie-
ren auf solche Dinge. Sie überlegen sich etwas
Neues. So etwas wie den selbst organisierten
Dorfladen, bei dem viele Dorfbewohner mit-
machen.
Bosbachs Lieblingsprojekt ist aber nicht der
Laden. Plötzlich bleibt er auf einer Straße ste-
hen. Sie sieht aus wie jede andere Straße. Frü-
her war dort aber nur ein unasphaltierter Weg,
der jeden Winter ganz weich und schmutzig
wurde. Der Stadt war das egal. Also lösten die
Thierer auch dieses Problem selbst.
In der Nachbarstadt wurde gerade eine
Straße neu gebaut, erzählt Bosbach:
Dann haben wir die Stadt angesprochen, können
wir das alte Pflaster haben? Die haben uns das dann
oben am Sägewerk hingekippt mit einem Riesenberg
Dreck dabei. Wir haben dann an fünf Wochenenden
aus dem Dreck die Steine rausgesucht, und dann
haben wir noch mal vier oder fünf Wochen hier ge-
pflastert aus der … mit der Gemeinschaft, und dann
war der Weg eigentlich fertig.
11
Die Betriebe aus dem Dorf halfen mit
Maschinen, Lkw und Expertise, die Bürger
mit ihren Händen. Kurze Zeit später war die
Straße fertig. Selber machen – das ist Dorfphi-
losophie.
Alle haben mit angepackt, und es hat sehr gut
funktioniert, und wir haben ein sehr tolles Projekt,
was jetzt da liegt und uns die nächsten 20, 30 Jahre
Gutes tut.
Nicht weit entfernt von dieser Straße liegt
das wahrscheinlich schönste Gebäude im Ort.
Es steht direkt in der Dorfmitte, gegenüber
der Kirche. Ein alter Bauernhof mit grauem
Dach und weißen Fenstern. Schweine und
Hühner wohnen dort allerdings schon lange
nicht mehr. Stattdessen ist der Hof seit 2003
das Zuhause von 22 jungen Erwachsenen mit
Behinderung. Natürlich waren es mal wieder
die Thierer selbst, die das organisierten. Men-
schen wie Inge Röckerath.
Der Sohn der 65-Jährigen hat das Down-
syndrom. Röckerath wollte, dass er als Er-
wachsener selbstständig leben, aber trotzdem
auf dem Land bleiben kann. Also gründete sie
mit anderen Eltern von behinderten Kindern
den Verein „Noh Bieneen“ – das ist platt-
deutsch für „nah beieinander“ –, der das Haus
betreibt. Das Zusammenleben funktionierte
von Anfang an gut, erzählt Röckerath:
Es war schon ’ne aufregende Sache. Aber hat sich
im Dorf super ergeben. Sind alle von Anfang an sehr
AUDIO Deutsch perfekt
anerkannt worden. Sind auch heute noch sehr in-
tegriert ins Dorfleben mit Vereinen, mit allem was
irgendwie so geht. Werden von allen mitbeobachtet,
was so passiert und haben eigentlich auch keinerlei
Ablehnung gefunden. Das hat sich also sehr positiv
entwickelt.
Mehr als 50 Arbeitsplätze sind durch „Noh
Bieneen“ entstanden.
Mal ehrlich, bei all dem Miteinander, geht
man sich da nicht manchmal auf die Nerven?
Bosbach lacht bei dieser Frage. Natürlich gibt
es mal Streit. Aber nach einem gemeinsamen
Bier auf dem Schützenfest ist der meistens
wieder erledigt. Gemeinsam feiern: Auch das
ist wichtig fürs Zusammenleben. Der Dorf-
kalender ist voller Festtermine. Und an den
zwei Bänken auf der Dorfwiese hängen zwei
Flaschenöffner. Fürs Feierabendbier.
TRACK 12: KOLUMNE
Deutschwerden für Anfänger
Den deutschen Pass haben – das ist keine
schlechte Idee, findet ein Bekannter unse-
rer Lieblingsrussin. Aber bevor es die neue
Staatsangehörigkeit gibt, muss der Integra-
tionstest bestanden werden. Und der kann
ganz schön schwierig sein.
Seit einiger Zeit schmückt Werbung mit dem
Slogan „Warum soll ich deutsch werden?“
Frankfurter U-Bahn-Züge. Die Stadt will ihre
Deutsch perfekt AUDIO
Bürger ohne deutschen Pass dazu motivieren,
Deutsche zu werden. Mein brasilianischer
Freund Luiz, der seit fünf Jahren in Frankfurt
lebt, hat sie erhört. „Warum eigentlich nicht?“,
fragte er rhetorisch zurück.
Zusammen haben wir uns die Websi-
te angeschaut. „Wir stellen bewusst diese
Frage, über die Sie vielleicht schon selbst
nachgedacht haben“, schreiben dort Doktor
Nargess Eskandari-Grünberg und Professor
Doktor Daniela Birkenfeld zur Begrüßung.
Man könnte zwar denken, dass das eine
Aufforderung ist, Mitglied der Anonymen
Alkoholiker zu werden. Die Frauen sind aber
Frankfurter Politikerinnen und werben für
die deutsche Staatsangehörigkeit. Um alle,
aber wirklich alle, zu erreichen, sprechen sie
von „Frankfurterinnen und Frankfurtern“,
von „Bürgerinnen und Bürgern“ und sogar
von „Einwohnerinnen und Einwohnern mit
Migrationshintergrund“.
Die Blüten, die die Political Correctness
in Deutschland treibt, interessierten Luiz
weniger. Aber der Einbürgerungstest inter-
essierte ihn. Dieser ist nicht nur eine Falle für
alle Brasilianer, sondern auch für die meisten
Deutschen. So muss man unter anderem aus
vier Möglichkeiten wählen, was am 17. Juni
1953 in der Deutschen Demokratischen Re-
publik passierte (Streiks und ein Volksauf-
stand), Hessens Wappen identifizieren (einen
12
gestreiften Löwen mit sehr langer Zunge)
und den Autor der deutschen Nationalhym-
ne nennen (August Heinrich Hoffmann von
Fallersleben).
Luiz hatte schon Schwierigkeiten mit den
deutschen Bundesländern. Warum gibt es
neue und alte? Und dann musste er sie auch
noch lernen. Ich versuchte es mit einer Esels-
brücke: Neue Bundesländer enden zweimal
auf „-burg“, enthalten zweimal „Sachsen“,
und dann gibt es noch Thüringen. Luiz war
begeistert: „Baden-Württemberg“, rief er, als
ich ihm zum wiederholten Male die vier Mög-
lichkeiten bei der Testfrage nannte. „Das en-
det auf ‚-berg’ und nicht auf ‚-burg’!“, sagte ich.
Und dann musste ich feststellen, dass meine
Eselsbrücke nicht perfekt war: Denn es gibt
auch bei den alten Bundesländern eins, das
„Sachsen“ enthält (Niedersachsen!). So ist das,
wenn zwei Ausländer das Deutschsein üben.
Für die Einbürgerung interessieren sich
sogar Bürger der Europäischen Union (EU).
Sehr viele in Deutschland lebende Briten
haben in den letzten Monaten die deutsche
Staatsangehörigkeit beantragt – aus Angst
vor dem Brexit, dem EU-Austritt Großbri-
tanniens. Mit dem Brexit werden sie wahr-
scheinlich ihre Privilegien verlieren, etwa
die Möglichkeit, in Deutschland frei arbeiten
zu können. Ich hoffe, sie werden die Frage
nach der Zahl der EU-Mitgliedstaaten richtig
13 AUDIO Deutsch perfekt

beantworten (28 – inklusive Großbritannien). die Z¢nge, -n ,  Organ im begeistert sein , (es)
Luiz hat seinen Test inzwischen gemacht Mund für das Schmecken toll finden
und wartet auf das Ergebnis. Jetzt lernt er den
Text der deutschen Nationalhymne. Er hat die Eselsbrücke, -n  der Austritt ,  von:
,  m Hilfe, um sich austreten aus = hier:
gehört, dass die Ausländerbehörde alle neuen
etwas leichter zu merken, erklären, dass man nicht
Bürger zu einer offiziellen Feier einlädt und
oft in Versform mehr Mitglied sein will
sie dabei gemeinsam die deutsche Hymne
singen müssen. Den Autor kennt er ja schon. (der Esel, - ,  graues Tier, die Ausländerbehörde, -n 
einem Pferd ähnlich) ,  Amt, wo man z. B. eine
Aufenthaltserlaubnis
motivieren zu …  die Einbürgerung 
bekommt
,  machen, dass jemand ,  von: einbürgern = ei-
Lust bekommt, … zu tun nem Ausländer, der schon
lange in einem Land lebt, TRACK 13: KOLUMNE
erhören ,  tun, worum
die Staatsangehörigkeit Integrationstest
jemand bittet
dieses Landes geben Alia Begisheva schreibt in ihrer Kolumne
bew¢sst ,  hier: gut über den Einbürgerungstest. Was wissen Sie
die F„lle, -n ,  hier:
überlegt über Deutschland? Testen Sie sich hier! Sie
Sache, bei der man leicht
einen Fehler macht hören immer zwei Antworten, A und B. Was
w¡rben für … ,  hier: zu
erreichen versuchen, dass stimmt? Sprechen Sie nach dem Signal! Fer-
der V¶lksaufstand, ¿e  tig? Dann geht es los!
Menschen … bekommen
,  ≈ sehr großer Bürger-
wollen
protest
Menschen in Deutschland dürfen die Regie­
m“t Migrationshinter-
das W„ppen, -  rung kritisieren, weil … 
grund ,  ≈ mit ausländi-
,  ≈ Emblem A sie Steuern zahlen.
schen (Groß-)Eltern
Blüten treiben , Blü-
gestreift ,  mit langen, B in dem Land Meinungsfreiheit gilt.
schmalen Linien
ten (aus einem Baum)
wachsen lassen; hier: eine der Löwe, -n , wilde, Wie ist der Name des deutschen Parlaments?
(seltsame) Entwicklung große, gelbbraune Katze,
A Bundestag
zeigen die vor allem in Afrika lebt
B Bundesversammlung
Deutsch perfekt AUDIO 14

Eine Freundin hat mich überzeugt, nach

Wie heißen die beiden größten Fraktionen
im deutschen Parlament?
A FDP und CDU/CSU
B CDU/CSU und SPD
Wohin muss man in Deutschland zuerst
gehen, wenn man heiraten möchte?
A Standesamt
B Einwohnermeldeamt
Was bedeutet das Konzept „Rechtsstaat“
in Deutschland?
A Der Staat hat recht.
B Der Staat muss die Gesetze einhalten.
Wie heißt die deutsche Verfassung?
A Grundgesetz
B Bundesgesetz
TRACK 14: MEIN ERSTES JAHR
Adebayo Waidi Gbenro erzählt
Im Februar 2016 ist der Nigerianer Adebayo
Waidi Gbenro nach Witten gekommen. Hören
Sie, was er über sein erstes Jahr in Deutsch-
land erzählt!
Witten zu kommen. Ich hatte schon lan-
ge den Wunsch, PPE zu studieren. Das ist
kurz für Philosophy, Politics, Economics.
So heißt mein Masterstudiengang. Meh-
rere Universitäten bieten ihn an. Also habe
ich mir die Universitäten und ihre Orte
im Internet genau angesehen. Über einen
Ort habe ich gar nichts gewusst: Witten. Er
ist klein, genau wie die Universität. Aber
was ich gelesen habe, hat mir sehr gefallen.
Mit meiner Freundin habe ich dann über
Witten gesprochen. „Du hast recht. Es ist ein
kleiner Ort“, hat sie gesagt. „Aber ich glaube,
er passt sehr gut zu dir. Er ist ein bisschen
anders.“ Ich habe auf sie gehört und es nicht
bereut. Schon der Kontakt in der Bewerbungs-
phase war persönlich. Seit Anfang des Jahres
studiere ich an der Privatuniversität Wit-
ten-Herdecke. Ich bin der erste Stipendiat im
Programm für Studierende aus Niedriglohn-
ländern.
In meiner Heimat habe ich bei einer Nicht-
regierungsorganisation und als Buchhalter
gearbeitet und einen Bachelor in Ökonomie
gemacht. Die Kommunikation an den Univer-
sitäten ist in Deutschland aber ganz anders als
in Nigeria. Hier gibt es viel mehr Interaktion
zwischen den Studenten und dem Professor.
Man kann ihn spontan etwas fragen, wenn
man ihn trifft. Und weniger als eine Stunde
15 AUDIO Deutsch perfekt

später bekommt man eine E-Mail von ihm

mit mehr Informationen. In Afrika wäre das überzeugt ,  Part. II die Vorlesung, -en 
undenkbar. von: überzeugen = hier: ,  Unterrichtsform an der
Auch die Vorlesungen sind anders. Hier mit Argumenten erreichen, Universität
setzen sich die Studenten nicht nur in den dass jemand … macht
Raum und hören dem Professor zu. Man muss vorbereitet ,  hier:
der Masterstudiengang, so, dass man schon viel
vorbereitet sein, die Texte zum Thema schon
¿e ,  Ausbildung: Man gelesen hat
vorher gelesen haben. Nur dann kann man mit
macht sie an der Univer-
den anderen Studenten und dem Professor das Thema, Themen 
sität in einem speziellen
wirklich darüber diskutieren. ,  hier: Inhalt von einer
Sektor. Am Ende bekommt
Im Privatleben sind die Deutschen anders man den Titel Master. Vorlesung
als wir. Auch gute Freunde besucht man nicht ¢nangekündigt , so,
„ngesehen ,  Part. II
unangekündigt. Man macht einen Termin aus. dass man vorher nicht
von: sich ansehen = hier:
Mehrere Tage vorher. Ziemlich verrückt! gesagt hat, dass man
genau sehen auf; ≈ prüfen
In den nächsten Monaten will ich mich kommt
wirklich auf mein Studium konzentrieren – hören auf … ,  den Rat
von … akzeptieren ausmachen ,  hier:
und auf das Deutschlernen. Das sind meine vereinbaren; verabreden
großen Ziele. Nach dem Studium will ich (der Rat ,  Tipp; Hilfe;
wieder nach Afrika zurückkehren. Ich möch- Vorschlag) das Ziel, -e ,  hier:
te mein Land voranbringen – mit dem Wissen Resultat: Das will man
bereuen ,  ≈ leidtun, dass erreichen.
aus Deutschland. man etwas gemacht hat
zur•ckkehren , zurück-
der Stipendiat, -en  gehen
,  Person: Sie bekommt
Geld, damit sie ohne vor„nbringen 
finanzielle Probleme ,  ≈ machen, dass z. B.
studieren kann. die Wirtschaft in Zukunft
besser wird
wäre ,  Konj. II von: sein
(die Zukunft , die
und¡nkbar ,  so, dass nächste Zeit)
man es sich nicht denken
kann
Deutsch perfekt AUDIO 16

Präfixen kombinieren. Hören Sie zuerst die

Aus seiner Erfahrung hat Adebayo Waidi
Gbenro noch einen Tipp:
Der „Tatort“ ist ein wichtiger Teil des Sonn-
tagabends in Deutschland. Auch wenn ich
bei dieser Krimiserie nicht alles verstehe, sehe
ich die Sendung mit meinen Mitbewohnern
und Freunden an. Die „Tatorte“ spielen in
verschiedenen Regionen in Deutschland. Das
macht sie noch interessanter. Nur vom Mün-
chener Tatort haben meine Freunde gesagt,
dass ich ihn nicht ansehen soll. Dort sprechen
sie Bayerisch.
der Tatort, -e  der M“tbewohner, -  , Keine Sorge, ich habe weggehört.
,  Ort: Dort ist eine krimi- ,  Person: Sie wohnt in
nelle Sache passiert. der gleichen Wohnung/im
gleichen Haus.
die Kr“miserie, -n , Serie
von Kriminalfilmen spielen ,  hier: statt-
finden
„nsehen ,  als Publikum
sehen
TRACK 15: MEIN ERSTES JAHR
Verben mit „hören“
Adebayo Waidi Gbenro sagt, die Studenten
in Deutschland hören den Professoren nicht
nur zu. Sie arbeiten auch aktiv mit.
Wenn man jemandem zuhört, dann hört
man konzentriert, was die Person sagt. Das
Wort „hören“ kann man noch mit anderen
Wörter und Erklärungen dazu.
Auf jemanden hören bedeutet „den Rat von
jemandem akzeptieren“.
, Ich höre auf meine Freundin.
Zur Erinnerung: Eine andere Bedeutung hat
das trennbare Verb aufhören: Das bedeutet
„stoppen; etwas nicht mehr tun“.
, Ich habe mit dem Rauchen aufgehört.
Weghören: Wenn man etwas nicht hören
will, kann man weghören, also bewusst
ignorieren, was gesagt wird.
Sich verhören: Wenn Sie falsch gehört haben,
dann haben Sie sich verhört.
, Ich habe „Juni“, nicht „Juli“ gesagt, da hast
du dich verhört.
Jetzt können Sie üben! Sie hören Satzanfänge.
Ergänzen Sie die Sätze mit dem passenden
Wort und in der richtigen Form. Danach hören
Sie die Lösung. Hören Sie zuerst ein Beispiel.

, Ich möchte dir etwas sagen. Hör mal kurz … zu.
Alles klar? Sprechen jetzt Sie nach dem
Signal!
, Meine Freundin hat mir einen guten Rat gegeben.
Ich glaube, ich sollte auf sie …
17 AUDIO Deutsch perfekt

Singular so:
 ein, ich habe nicht gesagt, dass ich zu deiner Feier
,N ,m ir, dir, ihm, ihr
kommen kann. Da hast du dich wohl …
Und im Plural:
 h, ihr redet über mein Geburtstagsgeschenk?
,O ,u  ns, euch, ihnen
Dann sollte ich wohl besser … Zum Beispiel:
, Zuerst fahren wir zu unseren Eltern, dann
kommen wir zu euch.
 s regnet die ganze Zeit. Hoffentlich hört der
,E
Regen bald … In der höflichen Anrede ist das Personalpro-
nomen im Singular und im Plural gleich:
, I hnen
TRACK 16: GRAMMATIK Ein Beispiel im Singular:
Dativ: Formen und Funktionen ,F  rau Summer, wie geht es Ihnen?
Sarah, wann kommst du zu mir?
Weiß ich noch nicht. Ich schreibe dir noch Und jetzt im Plural:
mal eine SMS.  err und Frau Summer, wie geht es Ihnen?
,H

Die Personalpronomen mir und dir stehen im Und wann benutzt man den Dativ?
Dativ. Erinnern Sie sich noch an die Formen Der Dativ steht nach einigen Präpositionen,
des Dativs? wie:
Hören Sie zuerst die Dativformen des defi-  ei, mit, zu
,b
niten Artikels. Wiederholen Sie die Wörter Zum Beispiel:
nach dem Signal! ,B  ei dir gefällt es mir sehr gut!
,m askulin: dem Vater
, f eminin: der Mutter Außerdem steht er nach manchen Verben,
wie zum Beispiel:
 eutral: dem Kind
,n
, a ntworten, gehören, gratulieren, helfen,
 lural: den Eltern
,P schmecken
Die Personalpronomen im Dativ lauten im
 W
 em gehört diese Uhr?
Deutsch perfekt AUDIO
Mir!
Bei einigen Verben steht der Dativ auch oft
in Kombination mit dem Akkusativ. Dazu
gehören:
bringen, geben, schenken, schicken, schreiben
Hören Sie dazu dieses Beispiel:
, Corinna bringt euch heute einen Kuchen
vorbei.
Ein Tipp: Wenn in einem Satz eine Dativ- und
eine Akkusativ-Ergänzung stehen, dann steht
die Person meistens im Dativ (euch), und die
Sache im Akkusativ (einen Kuchen).
TRACK 17: GRAMMATIK
Richtig reagieren
Sie hören jetzt einige Sätze mit dem Dativ.
Hören Sie zu, und achten Sie auf den Dativ.
Nach dem Signal sprechen Sie: Wiederholen
Sie die Dativ-Ergänzungen! Hören Sie ein
Beispiel:
, I ch bringe dir später frische Erdbeeren.
dir
Jetzt sprechen Sie:
 ieser Stift gehört mir.
,D
18
, Die Eltern antworten den Kindern nicht.
, Der Lehrer erklärt den Schülern die Aufgabe.
, Wir gratulieren dir von Herzen: Alles Gute!
Wiederholen Sie jetzt auch die Präpositionen
zusammen mit dem Dativ:
, Alles Gute zur Hochzeit!
, Frau Meier, mit Ihnen macht das Arbeiten Spaß!
, Bei dieser Eisdiele gibt es das beste Eis!
Wie heißt der Artikel oder das Pronomen
im Dativ? Formen Sie wie im Beispiel um!
1. Am Wochenende fährt Max zu den
(die) Großeltern, weil seine Oma
Geburtstag hat.
2. Am Montag hatte er angerufen und
gefragt: „Oma, was wünscht du
(du)?“
3. Sie sagte: „Nur, dass du zu (wir)
kommst!“
4. Als Max da ist, gratuliert er (sie)
zuerst.
5. Dann gibt er (die) Oma das
Geschenk: Ein Handy mit extra großen
Tasten!
19 AUDIO Deutsch perfekt

6. Max erklärt (sie), wie es funktio­

niert.
7. Später spielt er mit (der) Hund
im Garten, und er gibt (die)
Katze Futter.
8. Und dann hilft er auch noch
(der) Großvater bei (die)
Gartenarbeit.
9. Am Abend bedanken sich die Großel­
tern bei (der) Enkel: „Danke für
deinen Besuch! Das war das schönste
Geschenk für uns!“
TRACK 18: GESCHICHTE
„Ich bin Natascha Kampusch“
Im März 1998 ist eine Zehnjährige in Wien
auf dem Weg zur Schule – dort wird sie aber
nie ankommen. Vor zehn Jahren steht sie, in-
zwischen eine junge Frau, plötzlich in einem
Garten. Was ist passiert?
1. Wie alt war Natascha Kampusch bei
ihrer Entführung?
a 10 b 18 c 28
2. Wieso wurde Wolfgang Přiklopil bei
der Überprüfung seines Autos nicht
entdeckt?
a Er sagte, dass er das Auto für Renovie­
rungsarbeiten brauchte.
b Er hatte das Auto schon lange vor der
Polizeikontrolle verkauft.
c Es war gar nicht sein Auto, sondern das
eines Freundes.
3. Was war Přiklopil von Beruf?
a Er war Bauarbeiter und renovierte
Häuser.
b Er war Lehrer an Nataschas Schule.
c Er war arbeitslos.

Möchten Sie Ihr Hörverständnis trainieren?

Dann lesen Sie zuerst die Aussagen, und hö- 4. Wo wurde Natascha festgehalten?
ren Sie dann den Text. Was ist korrekt: A, B a in einem Raum unter der Garage
oder C? Markieren Sie beim Hören! b in einem einsamen Haus im Wald
c in einem Lieferwagen
Deutsch perfekt AUDIO
Die junge Frau sagt nur vier Worte. Aber
dieser Satz ist eine Sensation: „Ich bin Na-
tascha Kampusch.“ Es ist Mittwoch, der 23.
August 2006. Einer der schlimmsten Krimi-
nalfälle Österreichs ist zu Ende.
Rückblick. Am 2. März 1998 verlässt Na-
tascha gegen sieben Uhr morgens ihre Woh-
nung in Wien-Donaustadt. Die Zehnjährige
ist sauer, gerade noch hat sie mit ihrer Mutter
gestritten. Nur ein paar Hundert Meter sind
es bis zur Schule. Sie ist schon mehr als die
Hälfte des Weges gegangen, als sie den wei-
ßen Lieferwagen am Straßenrand bemerkt.
Natascha überlegt: Sollte sie besser die Stra-
ßenseite wechseln? Aber da ist es schon zu
spät. Ein Mann öffnet die Tür, zieht das Mäd-
chen zu sich ins Auto. Eine andere Schülerin
sieht noch, wie der Wagen wegfährt. Dann ist
sie nicht mehr da.
Als die Zehnjährige am Nachmittag nicht
nach Hause kommt, informieren die Eltern
die Polizei. Es beginnt die größte Suchaktion
der österreichischen Geschichte. Die Polizei
sucht mit Hunden, Helikoptern, Infrarotka-
meras. Schon bald vermuten die Beamten ein
tödliches Verbrechen. 700 Besitzer weißer
Lieferwagen werden kontrolliert. Ohne Er-
folg – das Mädchen wird mehr als acht Jahre
lang verschwunden bleiben.
Während die Polizei nach ihr sucht, die
Medien über sie berichten und ihre Eltern
20
um sie trauern, ist Natascha in dem Örtchen
Strasshof, rund 20 Kilometer von Wien ent-
fernt. In einem Einfamilienhaus mit großem
Garten hat der arbeitslose Nachrichtentech-
niker Wolfgang Přiklopil unter der Garage
ein Verlies gebaut: einen nicht ganz sechs
Quadratmeter großen Raum mit Hochbett,
Tisch, Plastiksessel, Waschbecken, Toilette
und Fernseher. Ein 50 mal 50 Zentimeter gro-
ßes Loch führt in den Raum ohne Fenster. Der
Eingang ist mit einer schallisolierten Tür ver-
schlossen. In diesem Raum wird das Mädchen
die nächsten Jahre verbringen.
Přiklopil hat sein Verbrechen bis ins Detail
geplant. Er macht die Zehnjährige zu seiner
Sklavin. Immer wieder misshandelt er sie –
auch sexuell. Das Verlies unter der Garage darf
sie jahrelang nicht verlassen. Zu anderen Men-
schen hat Přiklopil nur wenig Kontakt. Seine
Mutter kommt jede Woche zum Putzen ins
Haus. Während der Suche kontrollieren Po-
lizeibeamte auch ihn – wegen seines weißen
Lieferwagens. Die Beamten besuchen ihn zu
Hause. Přiklopil sagt, dass er den Lieferwagen
für Renovierungsarbeiten braucht. Die Poli-
zisten glauben ihm. Niemand merkt etwas.
Mit der Zeit wird Přiklopil weniger vorsich-
tig. Immer öfter darf Natascha ins Haus und in
den Garten, wo sie ihm bei der Arbeit helfen
muss. Er nimmt sie zum Einkaufen mit und
einmal auch zu einem Skiausflug. Am Ende
21
lebt sie bei ihrem Entführer oben im Haus.
Am 23. August 2006 muss die inzwischen
18-Jährige in der Garage Přiklopils Auto put-
zen. Als sie gerade die Sitzbank saugt, klingelt
sein Mobiltelefon. Weil der Staubsauger so
laut ist, geht er zum Telefonieren nach drau-
ßen. Nicht mehr als vier Minuten dauert das
Gespräch. Als er zurückkommt, ist Natascha
Kampusch verschwunden.
Die junge Frau rennt um ihr Leben. In
einem Garten in der Nähe klopft sie an ein
Fenster. Eine Frau öffnet ihr und ruft die Po-
lizei. „Ich bin Natascha Kampusch“, sagt die
18-Jährige. Sie ist in Sicherheit.
Wolfgang Přiklopil reagiert sofort auf die
Flucht. Er ruft einen Freund an, fährt mit ihm
durch Wien. Er erfährt, dass die Polizei auch
sein Auto kennt. Da weiß er, dass seine Flucht
keinen Sinn hat. Am Abend legt er sich in
Wien vor einen Zug. Der 44-Jährige ist sofort tot.
Natascha Kampusch ist ihrem Entführer
entkommen. Aber jetzt beginnt ihre zweite
Flucht: vor der Öffentlichkeit. Ein Team aus
Ärzten, Psychiatern, Juristen und PR-Exper-
ten schützt die stark traumatisierte junge Frau
vor der Öffentlichkeit. Medien in der ganzen
Welt berichten über sie – und bieten viel Geld
für Fotos und Interviews.
Natascha Kampusch kämpft nicht nur
um ihr neues Leben. Sie kämpft auch um
ihr Bild in der Öffentlichkeit und um ihre
AUDIO Deutsch perfekt
Privatsphäre. Mehrere Wochen nach ihrer
Flucht gibt sie erste Interviews, auch im Fern-
sehen. Man sieht eine beeindruckende junge
Frau, die sich sehr gut ausdrücken kann und
trotz ihrer Traumatisierung stark wirkt.
Zwei Jahre nach ihrer Flucht kauft sie das
Haus, in dem sie gefangen war, und das Auto
ihres Entführers. Das Verlies im Keller lässt sie
später zuschütten. Gemeinsam mit einer Au-
torin schreibt sie ein Buch über ihre Gefangen-
schaft. Es heißt 3096 Tage und kommt 2010 auf
den Markt. Drei Jahre später gibt es das Buch
auch als Film.
Bis heute fehlen aber Antworten auf mehrere
wichtige Fragen: Hat Wolfgang Přiklopil das alles
wirklich alleine getan? Warum hat die Polizei so
viele Fehler gemacht? War Přiklopils Tod wirk-
lich ein Suizid? Mehrere Untersuchungskom-
missionen beschäftigen sich über Jahre mit die-
sen Fragen – und Zweifel bleiben, noch immer.
Zehn Jahre nach ihrer spektakulären Flucht
lebt Natascha Kampusch zurückgezogen in Ös-
terreich. Die 28-Jährige engagiert sich für soziale
Projekte. Zu ihren Eltern hat sie kaum Kontakt.
Manchmal gibt sie Interviews in Zeitschriften
oder im Fernsehen.
Jetzt hat sie ein neues Buch geschrieben, in
dem sie von ihrem Leben in Freiheit erzählt. Ge-
gen ein anderes Buch hat sie geklagt; es berich-
tet über bis jetzt unbekannte, intime Details der
Entführung. Aber die Klage hatte keinen Erfolg.
Deutsch perfekt AUDIO 22

der Kriminalfall, ¿e  der Nachrichtentech-
,  kriminelle Sache, die
untersucht werden muss
der R•ckblick, -e  zuschütten ,  (mit Erde)
,  ≈ Erinnerung
verl„ssen ,  hier:
hinausgehen aus
gegen ,  hier: ungefähr
um
sauer ,  hier: m
ärgerlich
der Straßenrand, ¿er 
,  äußerer Teil der Straße
bem¡rken ,  hier: sehen
tödlich ,  so, dass man
sterben muss
das Verbr¡chen, -  die Œffentlichkeit
,  kriminelle Sache;
kriminelles Tun
der Entführer, - , Per- s“ch ausdrücken , sa-
niker, –  son, die einen Menschen gen, was man fühlt und
,  Techniker für den Sek- gegen seinen Wunsch an denkt
tor Telekommunikation einen Ort bringt
das Verlies, -e , dunkler saugen , mit füllen
Raum unter der Erde einem elektrischen Gerät
die Gef„ngenschaft, -en 
Schmutz wegmachen
das Hochbett, -en  ,  Situation, dass man in
,  Bett auf einer hohen ¢m sein Leben r¡n- einen Raum geschlossen ist
Konstruktion, sodass man nen ,  so schnell wie
nah unter der Zimmerde- s“ch beschæftigen
möglich laufen, um nicht
cke liegt totgemacht zu werden m“t ,  hier: ≈ studieren
das W„schbecken, –  die Fl¢cht, -en  der Zweifel, - , Gefühl,
,  ≈ Gegenstand im Bad ,  das Weglaufen
dass etwas nicht wahr
oder in der Küche, in oder richtig sein könnte
dem man sich die Hände erfahren ,  hier: eine
Information bekommen zur•ckgezogen ,  hier:
wäscht so, dass sie nicht viele
sch„llisoliert ,  hier: so, entk¶mmen , (mit Kontakte hat; so, dass sie
dass Laute außerhalb des Erfolg) weglaufen vor nicht viel in die Öffentlich-
Raums nicht zu hören sind keit geht
 
verschl¶ssen  ,  hier: Medien und ihr s“ch engagieren für 
, geschlossen Publikum ,  sozial aktiv sein

verschw¢nden ,  Part.
II von: verschwinden =
hier: weg sein und nicht
zurückkommen
trauern ¢m , sehr
traurig sein, weil jemand
gestorben ist
die Sklavin, -nen , Frau,
die nicht frei ist, sondern
einer anderen Person
gehört und für sie arbei-
ten muss
missh„ndeln ,  hier: ≈
jemandem wehtun
bieten ,  ≈ anbieten klagen gegen ,  hier:
sich bei einer offiziellen
die Privatsphäre 
Stelle beschweren, damit
,  ≈ alle persönlichen/
es nicht publiziert wird
privaten Dinge; auch:
private Daten
beeindruckend ,  hier:
≈ interessant; intelligent
23
TRACK 19: AUSDRÜCKE DES MONATS
Rund um die Schule
Laura und Patrick sprechen über ihre gemein-
same Schulzeit.
 O  h, und ich hatte immer so Angst vor dem
Zeugnis.
Ehrlich? Dabei wusstest du doch die Noten
schon immer vorher.
 Das ja. Aber ich mochte das nicht. Und dann
immer das böse Gesicht der Direktorin …
Das stimmt. Die konnte ganz böse schauen.
 Was war eigentlich dein Lieblingsfach?
I ch glaube, das hat sich immer geändert, je
nachdem wie der Unterricht war, oder ob
ich den Lehrer mochte, der das Fach unter-
richtet hat.
TRACK 20: AUSDRÜCKE DES MONATS
Erklärungen
Im Dialog haben Sie einige Ausdrücke rund
um die Schule gehört. Hören Sie jetzt die
Wörter noch einmal und die Erklärungen
dazu.
Die Note zeigt, wie gut ein Schüler in der
Schule ist. In Deutschland gibt es Noten von
1 bis 6, wobei 1 die beste Note ist. Auch in der
Schweiz gibt es Noten von 1 bis 6. Dort ist
aber die 6 die beste Note. In Österreich gibt
es Noten von 1 bis 5, wobei die 1 die beste
Note ist.
AUDIO Deutsch perfekt
, I n Mathematik hatte ich immer schlechte
Noten.
Am Ende des Jahres gibt es das Zeugnis, ein
Papier auf dem alle Noten des Schuljahres
zusammen aufgeschrieben sind.
, I ch habe mich immer auf mein Zeugnis
gefreut, weil dann die Ferien angefangen
haben.
An vielen Schulen bekommen die Schüler
ihr Zeugnis vom Lehrer oder der Lehrerin.
An manchen Schulen verteilt aber auch der
Direktor oder die Direktorin die Zeugnisse.
Der Direktor ist der Chef einer Schule.
, I ch mochte die Direktorin meiner alten
Schule sehr gern.
Unterricht nennt man die in einer Schule
stattfindenden Stunden, in denen Schüler
etwas lernen können. Das dazu passende
Verb ist unterrichten.
,D er Unterricht in Geschichte war immer
am interessantesten.
,N  ach dem Studium möchte ich Franzö-
sisch unterrichten.
TRACK 21: AUSDRÜCKE DES MONATS
Richtig reagieren
Jetzt können Sie die gelernten Wörter noch
einmal üben! Sie hören Sätze. Ergänzen
Deutsch perfekt AUDIO
Sie das passende Wort. Achten Sie auf die
richtige Form, und sprechen Sie nach dem
Signal. Danach hören Sie die Lösung. Hören
Sie zuerst ein Beispiel:
, I ch habe sehr viel für die Deutschprüfung gelernt.
Ich hoffe, ich bekomme eine gute …Note.
Sprechen jetzt Sie nach dem Signal!
 ein Sohn lernt gar nicht. Ich hoffe, er bekommt
,M
am Ende des Jahres trotzdem ein gutes …
 er Chef meiner alten Schule ist schon in Pension.
,D
Es gibt jetzt eine neue …
, I ch mochte Mathematik nie. Das hat bei mir an
der Schule so ein komischer Typ …Chemie fand ich
immer spannend. Ich mochte den Chemie…
TRACK 22: RADIO-NACHRICHTEN
Deutschlandfunk
Was gibt es Neues in den deutschsprachigen
Ländern? Hören Sie die Nachrichten des
Deutschlandfunks, und trainieren Sie so Ihr
Hörverständnis! Machen Sie beim Hören
die Übungen!
24
a)  Verstehen Sie die Themen?
Im Prüfungsteil Hörverstehen, Teil 2, der Prü-
fung TestDaF sollen Sie Informationen verste-
hen. Üben Sie hier!
Welche Themen hören Sie in den Nachrich-
ten des Deutschlandfunks? Kreuzen Sie an!
a Deutsche Landesregierungen erlau­
ben Fracking in den Bundesländern.
b Union und SPD sprechen über ein
Fracking-Gesetz.
c Die Europäische Zentralbank (EZB)
hat finanzielle Probleme.
d Das deutsche Bundesverfassungs­
gericht hat ein Urteil zu Käufen von
Staatsanleihen gefällt.
e Der Theodor-Wanner-Preis wurde
verliehen.
f Human Rights Watch hat einen
neuen deutschen Chef.
b)  Hören Sie genau zu!
Haben Sie alles verstanden? Hören Sie die
Meldungen noch einmal, und machen Sie die
nächste Übung: Lesen Sie die Aussagen! Hö-
ren Sie dann die Nachrichtensendung noch
einmal genau an, und kreuzen Sie an: richtig
(R) oder falsch (F)?
25
R F
1. Der Gesetzentwurf ist ein Kom­
promiss.
2. Draghi kommentierte das Urteil
in Brüssel.
3. Der Chef von Human Rights
Watch heißt Kofler.
4. Morgen wird es nicht regnen.
Transkription der Nachrichten
19 Uhr, die Nachrichten.
Die große Koalition hat sich auf ein Fracking-Ge-
setz geeinigt. SPD-Fraktionschef Oppermann sagte
in Berlin, sogenanntes unkonventionelles Fracking
solle unbefristet verboten werden. Probebohrungen
dürften nur mit Zustimmung der Landesregierungen
folgen. Die Fraktionen von Union und SPD stimmten
dem Kompromissvorschlag mit großer Mehrheit zu.
Schon am Freitag soll der Bundestag den Gesetzent-
wurf verabschieden. 
EZB-Präsident Draghi sieht sich durch das Urteil
des Bundesverfassungsgerichts zu Anleihenkäufen
in seiner Euro-Rettungspolitik bestätigt. Das Pro-
gramm zum Kauf von Staatsanleihen habe den Zu-
sammenhalt der Euro-Zone gesichert, sagte Draghi
AUDIO Deutsch perfekt
in Brüssel. Er habe immer die Ansicht vertreten,
dass dies in das Mandat der EZB falle. Dies sei im
vergangenen Jahr vom Europäischen Gerichtshof
bestätigt worden und heute auch vom deutschen
Verfassungsgericht.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights
Watch ist mit dem Theodor-Wanner-Preis ausge-
zeichnet worden. Sie rüttele auf und lenke die Auf-
merksamkeit auf Missstände in der Welt, sagte die
Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung,
Kofler, bei der Verleihung in Berlin. Der Geschäfts-
führer von Human Rights Watch, Roth, warnte vor
einer weltweiten Ausbreitung rechtspopulistischer
Tendenzen. Es sei notwendig, Menschenrechte aktiv
einzufordern.
Das Wetter: in der kommenden Nacht meist tro-
cken, örtlich aufgelockert, Tiefstwerte zwischen 16
und elf Grad. Morgen im Norden und Nordwesten
teils gewittriger Regen, sonst heiter bis wolkig. Im Ta-
gesverlauf im Südwesten und im Bergland einzelne
Hitzegewitter, 25 bis 32 Grad.
So weit die Meldungen.
TRACK 23: KULTUR – IM KINO:
Antonio, ihm schmeckt’s nicht!
Nach dem Komödienhit Maria, ihm schmeckt’s
nicht! bringt Regisseur Sven Unterwaldt nun
die Fortsetzung in die deutschen Kinos:
Deutsch perfekt AUDIO
In Antonio, ihm schmeckt’s nicht! ist das deutsch-­
italienische Ehepaar auf Hochzeitsreise. Sie
machen ihre Flitterwochen in New York –  York zu fliegen. Der geplante Traumurlaub
aber nicht allein. Schwiegervater Antonio ist
auch mit dabei.
Die Flitterwochen.
Das ist jetzt nicht wahr. New York?
Unsere Flitterwochen.
Nach ihrer ereignisreichen und turbulenten
Hochzeit in Italien wollen Sara, gespielt von
Mina Tander, und Jan, gespielt von Christian
Ulmen, ihre Flitterwochen in New York ver-
bringen. Endlich werden sie Zeit für sich ha-
ben, auf ihrer Hochzeitsreise zu zweit. Aber
Jans Schwiegervater Antonio, gespielt von
Alessandro Bressanello, hat auch seine Pläne:
Am Flughafen in der Security-Schlange steht
er plötzlich vor seiner Tochter und fragt nach
dem Wetter in New York.
Frisch verliebte Paare. Und endlich:
In den nächsten Tagen gibt es nur noch uns zwei.
Traute Zweisamkeit.
Amore mio! Weißt du, wie ist die Wetter in New
York?
26
Obwohl seine Tochter Nein sagt, lässt Anto-
nio sich nicht verbieten, auch mit nach New
zu zweit wird zu dritt schnell stressig, da An-
tonio sowohl seiner Tochter als auch seinem
Schwiegersohn extrem auf die Nerven geht.
Nicht nur die Beziehung zwischen Vater und
Kindern, sondern auch die zwischen den
Eheleuten wird im Big Apple auf die Probe
gestellt.
Ich möchte, dass mein Vater im Erdboden
verschwindet.
Ja, das ist doch schon mal ein Anfang.
Ein turbulentes und sehr komisches Fami­
lienchaos beginnt, und die deutsche und ital-
ienische Kultur treffen mit viel Witz auf den
amerikanischen Lifestyle.
In der Fortsetzung von Maria, ihm schmeckt’s
nicht! führt Sven Unterwaldt Regie. Die Cul-
ture-Clash Komödie Antonio, ihm schmeckt’s
nicht! kommt am 25. August in die deutschen
Kinos.
Nach Maria, ihm schmeckt’s nicht! kommt: An-
tonio, ihm schmeckt’s nicht!
27
TRACK 24: KULTUR
Verbindungen mit „setzen“
und „stellen“
In der Komödie Antonio, ihm schmeckt’s nicht!
wird die Beziehung zwischen dem Ehepaar
und Antonio auf die Probe gestellt.
Im Deutschen gibt es viele verschiedene No-
men-Verb-Verbindungen. Kennen Sie diese
mit den Verben „stellen“ und „setzen“?
Dinge oder Menschen, die auf die Probe
gestellt werden, werden in schwierigen Situ-
ationen getestet.
Wenn man einen Antrag stellt, dann füllt
man zum Beispiel ein Formular aus, um eine
Erlaubnis für etwas zu bekommen.
Wird etwas außer Kraft gesetzt, dann wird es
offiziell als ungültig erklärt.
Wer unter Druck gesetzt wird, ist in einer
Situation, dass eine andere Person durch Ak-
tionen versucht, zu erreichen, dass etwas auf
jeden Fall getan wird.
Hören Sie jetzt die Sätze, und ergänzen Sie das
passende Verb in der korrekten Form: „setzen“
oder „stellen“? Sprechen Sie nach dem Signal!
AUDIO Deutsch perfekt
, Ich wollte das eigentlich gar nicht so machen. Aber
ich hatte keine andere Wahl. Unser Geschäfts-
partner hat uns unter Druck …
, J etzt habe ich alle Dokumente, die ich brauche.
Morgen gehe ich zum Einwohnermeldeamt, um
den Antrag zu …
,W
 ir haben nicht viel Zeit, um eine gute Lösung zu
finden. Aber wir sollten auf jeden Fall ruhig und
konzentriert bleiben. Unsere Effizienz wird jetzt
auf die Probe …
,G
 ut, dann sind wir uns ja einig. Die neue Regelung
wird dann unsere alte Vereinbarung außer Kraft …
Damit sind wir schon wieder am Ende von
Deutsch perfekt Audio.
Wir hoffen, dass Ihnen das Deutschlernen mit
uns Spaß gemacht hat und wir uns im näch-
sten Monat wieder hören!
Im September heißt unser Spezialthema
„Da fehlen mir die Worte“. Wie reagieren Sie
in speziellen Situationen richtig? Das und
noch viel mehr können Sie im nächsten Mon-
at bei uns hören und üben!
Bis dahin verabschieden sich von Ihnen …
Dascha von Waberer und Peter Veit.
Deutsch perfekt AUDIO 28

Lösungen zu den Übungen Quellen

8 a) 1. reitet 2. werfen 3. turnt 4. springen Kultur: www.fox.de
b) 1E 2A 3F 4C 5B 6D Nachrichten: Deutschlandfunk (www.dradio.de)
17 2. dir 3. uns 4. ihr 5. der 6. ihr 7. dem, der Musik: „Scooter full“, Autor: Skip Peck (BMI),
Künstler: RFM, Getty Images; „Lift - Full“, Autor/
8. dem, der 9. dem/beim
Künstler: Brian Wayy (BMI), Getty Images
18 1A 2A 3C 4A Titelfoto: mauritius images/Chris Ryan
22 a) B, D, E; b) 1R 2R 3F 4F
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.
Kein Verleih! Keine unerlaubte Vervielfältigung,
Vermietung, Aufführung, Sendung!

© Spotlight Verlag 2016

IMPRESSUM GESTALTUNG Nerina Wilter KUNDENSERVICE

HERAUSGEBER Rudolf Spindler
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
ART DIRECTOR Michael Scheufler
AUTOREN Alia Begisheva, Tanja Haas,
Barbara Kerbel, Barbara Schiele,
Andrea Steinbach, Anne Wichmann,
Veronika Widmann
REDAKTION Katharina Heydenreich
(verantwortlich); Sarah Gough,
Claudia May, Cornelia Osterbrauck,
Eva Pfeiffer, Judith Rothenbusch,
Sabine Weiser
GESTALTUNGSKONZEPT ErlerSkibbe-
Tönsmann, Hamburg
SPRECHER Katja Amberger,
Martin Halm, Ariane Payer,
Martin Pfisterer, Peter Veit,
Fabian von Klitzing, Dascha von Waberer
PRODUKTMANAGEMENT
Ignacio Rodríguez-Mancheño
VERLAG UND REDAKTION
Spotlight Verlag GmbH, Fraunhoferstr. 22,
82152 Planegg, Deutschland,
Tel. +49 (0) 89 / 85 68 10
abo@spotlight-verlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER Rudolf Spindler,
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TONSTUDIO Atrium Studio, München
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Hamburg
ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler
DRUCK UND VERVIELFÄLTIGUNG
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