Im vierten Band der Reihe Castellum Pannonicum Pelsonense werden neue Ergebnisse
der archäologischen Erforschung der Balaton-Region präsentiert. Der Band ist dem 70.
Geburtstag von Dr. Róbert Müller gewidmet, der sowohl als Autor dieser Reihe als auch als Mensch, Siedlung und Landschaft
langjähriger Erforscher der Region und besonders von Keszthely-Fenékpuszta hervortrat.
Die Autoren dieses Bandes bieten anhand einzelner Exempel Einblicke in aktuelle
Ausgrabungsergebnisse, in die Forschungsgeschichte oder suchen nach neuen methodischen im Wechsel der Jahrtausende am Balaton
Wegen, um alte Fragen beantworten zu können.
Die Aufsätze sind chronologisch gegliedert und in vier Abschnitte unterteilt. Den Beiträgen
The fourth volume of the series Castellum Pannonicum Pelsonense presents new results of Herausgegeben von
archaeological research in the Balaton region. The volume is in honour of the 70th birthday
of Dr. Róbert Müller, known both as a contributor to this series and as a man long active in
research in the region, particularly on Keszthely-Fenékpuszta. The authors of this volume Orsolya Heinrich-Tamáska und Péter Straub
use specific examples to provide an insight into current excavation results, to reflect on
research history or to develop new methods for answering long-standing questions.
The contributions are arranged chronologically and grouped into four sections. Those
treating new finds and sites dating to the Neolithic, Copper and Iron Ages are followed by
a broad spectrum of studies on the Roman sites around the Balaton and in its surroundings.
The third section comprises papers dealing with material from the Migration Period to the
Middle Ages, while the contributions in the last section focus on collaborations between
archaeology and the natural sciences. The present volume thus offers an interesting
n se e
lat t e
o n / P
Ba lat
o /
P els
ISBN 978-3-89646-154-4
ISSN 1869-9901
MENSCH, SIEDLUNG UND LANDSCHAFT IM WECHSEL DER
JAHRTAUSENDE AM BALATON
Vol. 4
Redigunt
Herausgegeben von
Orsolya Heinrich-Tamáska, Péter Straub (Hrsg.): Mensch, Siedlung und Landschaft im Wechsel der
Jahrtausende am Balaton – People, Settlement and Landscape on Lake Balaton over the millennia.
Budapest/Leipzig/Keszthely/Rahden Westf. 2014.
(Castellum Pannonicum Pelsonense, Bd. 4, hrsg. v. Archäologisches Institut des Geisteswissenschaftlichen
Forschungszentrums der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, dem Geisteswissenschaftlichen
Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V., dem Balatoni-Museum)
ISBN 978-3-89646-154-4
© 2014
ISBN 978-3-89646-154-4
ISSN 1869-9901
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, fotomechanische Wiedergabe, Aufnahme in Online-Dienste und Internet
sowie Vervielfältigung auf Datenträgern wie CD-ROM etc. nur nach schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Druck und Produktion: Druckhaus Köthen GmbH, Friedrichstr. 11-12, D-06366 Köthen
Vorwort
Der vierte Band der Reihe Castellum Pannonicum Pelsonense ist in meh-
reren Hinsicht eine Besonderheit. Erstens weil es einem Kollegen gewidmet
ist, Dr. Róbert Müller, der sowohl als Autor dieser Reihe als auch als lang-
jährige Erforscher des Fundplatzes von Keszthely-Fenékpuszta hervortrat
und zweitens weil man darin zum ersten Mal auch die Vorgeschichte dieses
Fundortes und der Balaton-Region mit einbindet.
Die Gründung dieser Reihe ist auf ein ungarisch-deutsches Forschungs-
projekt zurückzuführen, die zwischen 2006 und 2009 in Kooperation zwischen
dem Archäologischen Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaf-
ten, dem Balatoni Museum Keszthely und dem Geisteswissenschaftlichen
Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteuropas e.V. (im folgenden GWZO)
durchgeführt worden ist. Die Erforschung des Fundplatzes wurde anschlie-
ßend Teil eines neuen Forschungsprojektes am GWZO zur „Transformation
früher Zentren im mittleren Donaugebiet von der Spätantike bis zur Karo-
lingerzeit“. In deren Rahmen konnte das Netzwerk zu Kollegen an Museen
und Forschungsinstitute am Balaton und in Ungarn ausgebaut werden und
diese erfolgreiche Zusammenarbeit spiegelt sich u. a. in den Beiträgen des
vorliegenden Bandes wieder.
Die Entstehung und Untergang bzw. Verlagerung von Grenzen, Zen-
tralorte und -räume lassen sich im transdanubischen Kontext über mehre-
re Zeitphasen hinweg erforschen: die Umgebung des wichtigsten Sees in
Pannonien liefert anschauliche Beispiele für solche Vorgänge. Die Autoren
dieses Bandes bieten anhand einzelner Exempel Einblicke in aktuelle Aus-
grabungsergebnisse, in die Forschungsgeschichte oder suchen nach neuen
methodischen Wege um alte Fragen beantworten zu können.
Der Band wurde chronologisch gegliedert: die Beiträge zu neuen Funde
und Befunde zum Neolithikum, zur Kupferzeit und zur Eisenzeit durch Judit
P. Barna, Zsuzsanna M. Virág und László Horváth folgt ein weites Spektrum
an Studien zu den römerzeitlichen Fundorten am Balaton und seiner nähe-
ren Umgebung. Neben der Auswertung von früh entdeckten Grabfunde und
Inschriften durch Zsolt Mráv und Péter Prohászka, wenden sich Endre Tóth
und Sylvia Palágyi frühchristlichen bwz. als solches interpretierten Befun-
den zu. Den Kreis schließen die Beiträge von László Schilling und László
Rupnik, die sich mit ausgewählten Fundgruppen der Römerzeit beschäf-
tigen. Im dritten Teil des Bandes sind Aufsätze versammelt, die inhaltlich
von der Völkerwanderungszeit bis zum Mittelalter reichen. So werden das
frühvölkerwanderungzeiliches Gräberfeld von Fonyód durch Péter Straub
und die ScheibenÞbel der Keszthely-Kultur durch Ágota Perémi und Ádám
Bollók behandelt. Zwei weitere Studien widmen sich mittelalterlichen Klös-
ter: Ágnes Ritoók der Benedikterabtei von Zalavár und László Vándor dem
Franziskanerkloster in Kanizsa. Den Abschnitt schließen Gábor Kiss und
László Mayer ab, die den Lebensweg des ersten Erforschers der Keszthely-
Gräberfelder, den von Vilmos Lipp nachzeichnen. Den letzten Teil des Ban-
6 Vorwort
des füllen Beiträge, die die Zusammenarbeit zwischen Archäologie und Na-
turwissenschaften thematisieren: Daniel Peters (u. a.) und László Költ! (u. a.)
aus dem Bereich der Archäologie und Anthropologie, Pál Sümegi, Orsolya
Heinrich-Tamáska und Ferenc Gyulai (u. a.) aus der Sicht der Paläoökologie,
Landschaftsarchäologie und Archäobotanik.
Die Herausgeber möchten an dieser Stelle sämtlichen Autoren, die dem
Jubilar zu Ehre ihre Forschungsergebnisse in diesem Band präsentieren, für
die gute Zusammenarbeit danken. Ebenso gilt unseren Dank dem Redakti-
onsteam mit Evamaria Tepest, Daniela Hofmann und Madeleine Hummler
und der erfahrene Arbeit am Satz durch Anita Mezei. Wir danken auch dem
GWZO hier besonderes Prof. Dr. Christian Lübke und Prof. Dr. Matthias
Hardt, die die Herausgabe dieses Bandes unterstützen und dem Ministerium
für Bildung und Forschung, die dafür die Þnanzielle Unterstützung im Rah-
men der GWZO-Projektförderung bereit hielt.
Wir hoffen im Namen allen Autoren, dass die hier präsentierten Ergebnis-
se einen wichtigen Beitrag für künftige Forschungen des Plattensees – Bala-
ton – Pelso liefern werden.
5 Vorwort
9 Grußwort
19 Judit P. Barna
Seven thousand-year-old fertility rite? A painted human representation from
a Late Neolithic site at Sormás-Török-földek, south-western Transdanubia
33 Zsuzsanna M. Virág
Connections between the Balaton region and the environs of Budapest as
reflected by the Middle Copper Age settlements
63 László Horváth
Early Iron Age graves from Keszthely and its environs (Data publication)
337 DANIEL PETERS, CORINA KNIPPER, UTA VON FREEDEN, WOLFGANG MÜLLER,
ANNE-FRANCE MAURER, KURT W. ALT und TIVADAR VIDA
Schmelztiegel Balaton? Zum Verhältnis „langobardischer“ Einwanderer-
gruppen und (vor-) langobardenzeitlicher romanischer Bevölkerung am
Balaton – Szólád und Keszthely-Fenékpuszta zwischen Archäologie und
Isotopie
361 LÁSZLÓ KÖLT", JÓZSEF SZENTPÉTERI, ZSOLT BERNERT and ILDIKÓ PAP
Families, Þnds and generations: an interdisciplinary experiment at the early
medieval cemetery of Vörs-Papkert B
437 Bildnachweis
439 Autoren
Die in diesem Band erwähnten Fundplätze um den Balaton
The sites around Lake Balaton mentioned in this volume
Der lange und erfolgreiche Werdegang des pensionierten Musemsdirektors Róbert Müller ruft
Anerkennung hervor. Er konnte neben der Leitung des Balatoni-Museums in Keszthely zu einem
international anerkannten Archäologen werden und sein Institut zu einem Ort machen, an dem sich
neben musealen Aufgaben auch ein Zentrum für Forschung etablierte. Er hat seine Aufgaben im wis-
senschaftlichen Betrieb ebenso erfüllen können, wie im gesellschaftlichen Leben und der kulturellen
Öffentlichkeit der Stadt Keszthely und er setzt seine Arbeit auch nach seiner Pensionierung mit un-
unterbrochener Energie fort.
Róbert Müller wurde 1944 in Szombathely geboren. 1958, als Gymnasiast, entschied er während
einer Klassenfahrt nach Keszthely-Fenékpuszta Archäologe zu werden. Als Student nahm er 1963 an
Ausgrabungen dort teil und bereits 1971 leitete er die Erforschung des Nordtores. Nachdem er sein
Diplom in Archäologie und Geschichte an der Loránd-Eötvös-Universität erhielt, wurde ihm 1971 der
Doktortitel mit summa cum laude verliehen und 1978 erhielt er den Status „Kandidat der Geschichts-
wissenschaft und Archäologie“. Seine über die Entwicklung der Landwirtschaftsgeräte verfasste Stu-
die gilt bis heute als Standardwerk.
Sein Berufsleben begann er im Jahre 1967 am Göcseji-Museum in Zalaegerszeg. Seit 1970 ist er
Mitarbeiter des Balatoni-Museums, dem er ab 1979 bis zu seiner Pensionierung 2005 als Direktor
vorstand. In dieser Position war seine Arbeit mit Keszthely und mit dem Komitat Zala sowie mit der
Erforschung des Balaton und seiner Umgebung eng verbunden. Auch die im Jahre 1986 eröffnete
Dauerausstellung des Balatoni-Museums stellte den See in den Mittelpunkt. Daher lag es für uns nahe
für den gewählten Band zu seinem 70. Geburtstag dieses Thema aufzugreifen und mit Beiträgen von
Kollegen und Freunde einen bunten Strauß an neuen Forschungen zwischen Neolithikum und Spät-
mittelalter aus dieser Region zu präsentieren. Die Auswahl der Themen stand an erster Stelle bei der
Zusammenstellung der Beiträge, die Reihe an KollegInnen, die sich dem Jubilar zu Ehren an einem
solchen Band hätten beteiligen wollen, ist mit Sicherheit länger. Unter den Autoren Þnden sich aber
sowohl lange Wegbegleiter, die ihn bereits seit dem Studium kennen als auch viele jüngere KollegIn-
nen, die durch Zusammenarbeit, ihre Forschungsthemen oder durch andere Anlässe Róbert Müller
als Mensch und Kollegen zu schätzen lernten.
Neben den Geländearbeiten und wissenschaftlichen Aufgaben erschien es Róbert Müller wichtig,
die Ergebnisse seiner Arbeit auch der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Er hat zahlreiche Aus-
stellungen organisiert bzw. mitkonzipiert. Neben den Dauer- und Sonderausstellungen im Balatoni-
Museum Keszthely, ist sein Name mit erfolgreichen internationalen, archäologischen Ausstellungen
verbunden von Österreich (Die Awaren in der Umgebung von Keszthely, 1990 und Germanen am
Plattensee, 2002/2003) über Deutschland (Hunnen, Germanen und Awaren, 1987/1988, Sieben Jahr-
tausende am Balaton 1989/1990) bis Finnland (Attila Jumalan rouska, 2002).
Seine Arbeit für die öffentliche Vermittlung der Archäologie und für die Denkmalpßege wurde
in den letzten Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen anerkannt. 2011 erhielt er den Schönvisner-
Preis und ein Jahr später die Rómer-Gedenkmünze, die sowohl seine reiche fachliche QualiÞkation
als auch seine Verdienste innerhalb der ungarischen Archäologie auszeichnet. Von Róbert Müllers
Wissen und Erfahrungen proÞtierte man auch in Fachkreisen. Ab 1990 war er Mitglied der Archäo-
logischen Kommission der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und er wirkte mehrfach am
Archäologischen Komitee des Wissenschaftlichen Landesforschungsfonds Ungarns (OTKA) mit. Ab
2002 war er Mitglied des Ausgrabungskuratoriums des Amtes für kulturelles Erbe, wo er schließlich
zwischen 2008 und 2012 auch als Präsident agierte. In dieser Position war es sein Verdienst, dass
12 Grusswort
2011 eine aktualisierte Fassung des 1954 zuerst aufgelegten Archäologischen Handbuchs (Ungarns)
erschien. Als Lehrer nahm er an der universitären Ausbildung von Studenten an den Hochschulen in
Keszthely und Pécs teil.
Die wissenschaftliche Biographie von Róbert Müller ist engstens verbunden mit der Erforschung
des europaweit bekannten Fundplatzes von Keszthely-Fenékpuszta, wo neben dem spätantiken Erbe
awaren- und karolingerzeitliches Fundgut zu Tage gefördert werden konnte. Róbert Müller leitete
zwischen 1968 und 2006 dort und im Komitat Zala mehr als 80 Ausgrabungen, seine Hauptforschungs-
gebiete sind die Völkerwanderungszeit und das frühe Mittelalter. Seine internationalen Kontakte und
seine Anerkennung auf dieser Ebene basieren nicht zuletzt auf seinen Vorträgen und Publikationen,
deren fremdsprachlicher Ertrag mehr als ein halbes Hundert an der Zahl umfasst. Seine Publikati-
onsliste, die zu seinem 60. Geburtstag im 14. Band des Zalai-Múzeums zusammengestellt wurde, hat
in den letzten 10 Jahren noch beachtlich zugenommen und legt ein Zeugnis von seinem aktiven und
erfolgreichen wissenschaftlichen Wirken ab. Darüber hinaus organisiert er weiterhin Ausstellungen,
er hält Vorträge und stellt Bücher vor und steht als Lektor und Ausgrabungskonsultant jungen Kol-
legen hilfreich zur Seite.
Der erste Band der 2010 gegründeten Reihe Castellum Pannonicum Pelsonense erschien aus seiner
Feder: Er stellte darin die archäologischen Ergebnisse der Gräberfelder vor der Südmauer der spätrö-
mischen Innenbefestigung von Keszthely-Fenékpuszta vor. Als Höhepunkt seiner fachlichen Karriere
erhielt er für dieses Werk am 2.10.2013 den Doktortitel der Ungarischen Akademie der Wissenschaf-
ten.
Die Herausgeber dieses Bandes haben als junge Kollegen viel Unterstützung und kreative Kritik
von Róbert Müller erhalten. Er hat unsere Arbeit hilfreich unterstützt und er steht bei unseren aktu-
ellen Forschungen in Keszthely-Fenékpuszta mit Rat und Tat zur Seite. Wir möchten an dieser Stelle
dem Jubilar für seine Hilfe und Freundschaft danken und mit allen Autoren dieses Bandes zusammen
wünschen wir ihm Gesundheit, damit er seine zahlreichen Pläne in den folgenden Jahren verwirkli-
chen kann!
2. Oktober 2013: bei der Verteidigung des Doktortitels der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
On 2 October 2013, Róbert Müller on the occasion of his doctoral viva examination at
the Hungarian Academy of Sciences.
(von links nach rechts/from left to right:): László Borhy, Dénes Gábler, Csanád Bálint, Miklós Takács,
Zsolt Visy, István Draskóczy, László Veszprémy, Róbert Müller.
Tabula Gratulatoria
20061
A mikebudai kengyelpár (Awarische Steigbügelpaar von Mikebuda). Arrabona 44,1, 2006, 349–356.
A Várvölgy–Nagy-Lázhegyen feltárt későbronzkori magaslati település szerkezete (Die Struktur des in Várvölgy am
Nagy-Lázhegy erschlossenen, spätbronzezeitlichen Höhensiedlungsdetails). Zalai Múz. 15, 2006, 189–201.
Várvölgy–Nagy-Lázhegy későbronzkori földvár kutatása (Die Erforschung des spätbronzezeitlichen Burgwalles von
Várvölgy–Nagy-Lázhegy). In: Gy. Kovács/Zs. Miklós (Hrsg.), „Gondolják, látják az várnak nagy voltát…”. Tanulmá-
nyok a 80 éves Nováki Gyula tiszteletére (Budapest 2006) 227–236.
2007
Késő bronzkori magaslati település kutatása Várvölgy, Nagy-Lázhegyen (2003–2006). – Investigation of a hill sett-
lement from the Late Bronze Age at Várvölgy, Nagy-Lázhegy (2003–2006). In: J. Kisfaludi (ed.), Régészeti kutatások
Magyarországon 2006. – Archaeological investigations in Hungary 2006 (Budapest 2007) 5–26.
2008
Die früh- und mittelawarenzeitlichen Bestattungen des Gräberfeldes von Gyenesdiás. Antaeus 29–30, 2008, 279–300.
Neue germanische Funde aus der Festung Keszthely-Fenékpuszta. Acta Arch. Acad. Scien. Hungaricae 59, 2008,
231–245.
A Zalaegerszeg, Nekeresd majori római kori tumulusok (Die römischen tumuli bei dem Meierhof Nekeresd in Zala-
egerszeg). Zalai Múz. 17, 2008, 165–176.
2009
Egy kora középkori vaseszköz lelet Saladorfból (Alsó-Ausztria). (Ein frühmittelalterlicher Eisengerätfund aus Saladorf,
Niederösterreich). In: Á. Somogyvári/Gy. V. Székely (Hrsg.), „In terra quondam Avarorum…” Ünnepi tanulmányok
H. Tóth Elvíra 80. születésnapjára (Kecskemét 2009) 203–214.
Möglichkeiten und Grenzen der Radiokarbonanalyse zur Datierung der Keszthely-Kultur (Mitautoren/Co-Authors:
E. Fóthi/O. Heinrich-Tamáska/Á. Perémi). In: O. Heinrich-Tamáska/N. Krohn/S. Ristow (Hrsg.), Dunkle Jahrhun-
derte in Mitteleuropa? Stud. zu Spätantike und Frühmittelalter 1 (Hamburg 2009) 307–334.
*
Die Publikationsliste bis 2005 s. In: Zalai Múz. 14, 2005, 7–10.
16 Publikationen von Dr. Róbert Müller nach 2005
Die Gräberfelder vor der Südmauer der Befestigung von Keszthely-Fenékpuszta (4.–9. Jh.). (A Keszthely-Fenékpuszta
erőd déli fala előtti temetők [4–9. század]). In: O. Heinrich-Tamáska/P. Straub (Hrsg.), Keszthely-Fenékpuszta im Spie-
gel der Jahrtausende. – Keszthely-Fenékpuszta az évezredek tükrében (Leipzig, Zalaegerszeg 2009) 67–71.
2010
Die Gräberfelder vor der Südmauer der Befestigung von Keszthely-Fenékpuszta (mit Beiträgen von E. Fóthi/
Á. Kustár/A. Pásztor/K. T. Rendes). Castellum Pannonicum Pelsonense 1 (Budapest u. a. 2010).
2011
Keszthely és környéke az avar korban. Megjegyzések Boda László tanulmányához. Hévíz művészeti és művelődési
folyóirat XIX,4, 2011, 62–70.
Mikor épült a keszthely-fenékpusztai késő római kori erőd? (Wann wurde die spätrömische Festung von Keszthely-
Fenékpuszta erbaut?). Móra Ferenc Múz. Évk. – Stud. Arch. 11, 2011, 145–153.
Szokatlan építési megoldások a keszthely-fenékpusztai késő római erődnél (Unfamiliar construction solutions an the
fortress of Keszthely-Fenékpuszta). Arrabona 49,1, 2011, 239–250.
Keménységvizsgálatok a Várvölgy–Nagy-Lázhegy-i késő bronzkori eszközökön. In: K. Kővári/Zs. Miklós (Hrsg.), „Fél
évszázad terepen”. Tanulmánykötet Torma István tiszteletére 70. születésnapja alkalmából (Budapest 2011) 211–224.
Spinnrocken aus Metall und Spinnwirtel im spätkaiserzeitlichen Pannonien. Acta Arch. Acad. Scien. Hungaricae 62,
2011, 175–198.
2012
Ktnr. XII.21 Nadel. – Ktnr. XII.22–23 Scheibenfibel. – Ktnr. XII.28 Ohrringpaar. In: Das goldene Byzanz und der Orient.
Ausstellungskat. (Schallaburg 2012) 327 f.
Késő római kori vaseszköz lelet Vindornyafokról (Ein spätrömischer Eisengerätfund aus Vindornyafok.) Zalai Múz.
18, 2009, 167–188.
Lipp Vilmos és Csák Árpád temetőfeltárásai Fenékpusztán (Die Gräberfeldausgrabungen von Vilmos Lipp und Árpád
Csák in Fenékpuszta). In: T. Vida (Hrsg.), Thesaurus Avarorum. Régészeti tanulmányok Garam Éva tiszteletére. –
Archaeological Stud. in Honour of Éva Garam (Budapest 2012) 37–61.
Késő népvándorlás kori gödörházba temetett halott Alsópáhokról. – Late Migration period burial in a semisubterrane-
an house at Alsópáhok. In: J. Kvassay (ed.), Évkönyv és jelentés a Kulturális Örökségvédelmi Szakszolgálat 2009. évi
feltárásairól – Field Service for Cultural Heritage 2009 Yearbook and review of archaeological investigations (Budapest
2012) 461–484.
2013
Ktnr. 455 Behälter aus Geweih. – Ktnr. 457 Anhänger. – Ktnr. 458 Bommelohrring. – Ktnr. 459 Sporenpaar. – Ktnr.
467 Fragmente einer Türrahmung. – Ktnr. 470 Fragment einer Steinplatte. In: C. Stiegemann/M. Kroken/W. Walter
(Hrsg.), Credo. Christianisierung Europas im Mittelalter. Ausstellungskat. (Petersberg 2013) 533–535, 539–541.
Temetőrészlet Zalaegerszeg-Kaszaházáról. Újabb késő római sír vas guzsallyal és orsóval. In: A. Alexandra/
Cs. Balogh/A. Türk (Hrsg.), Avarok pusztái. Tanulmányok Lőrinczy Gábor 60. születésnapjára (Budapest 2013) 35–42.
VON DER VÖLKERWANDERUNGSZEIT BIS
ZUM SPÄTMITTELALTER
Péter Straub
0 40 m
2a
0 40 m
2b
Abb. 1 1 Die Lage des Fundplatzes in Pannonien; 2a Der Fundplatz Fonyód Vasúti-d l! 2 mit den spätrömi-
schen und frühvölkerwanderungszeitlichen Befunde; 2b Die Lage der Grabgruppen des 5. Jahrhunderts.
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 209
In mehr als einem Viertel der freigelegten gibt es daher momentan auch für die ganz lee-
Gräber befanden sich weder menschliche Über- ren, grabförmigen Gruben nicht als die, dass sie
reste noch Funde, es dürfte sich aber aus meh- zur Aufnahme der Seelen einzelner in der Ferne
reren Gründen nicht um bloße Beraubung bzw. Verstorbener gedient haben mögen7.
Entnahme der Überreste handeln. Ausgehend In Fonyód lassen sich aufgrund der Maße
von den Beobachtungen, die bei einem einzigen zwei leere Grabgruben Kindern und drei Er-
ausgeraubten Grab (Bef. 444) gemacht werden wachsenen zuordnen. Im Fall des Gräberfeldes
konnten, lässt sich sagen, dass die Grabräuber von Szekszárd-Bogyiszló interpretiert der Aus-
höchstwahrscheinlich zielgerichtet nur auf den gräber die kleinen Kenotaphe als Grabdenkmale
Oberkörper ihren Raubschacht angelegt hätten, von Kindern, die in den umliegenden Sümpfen
um an den Schmuck zu kommen. Andererseits verschwanden8. Wegen der Nähe zum Balaton
wiesen die leeren Grabgruben keinerlei Spuren wäre eine ähnliche Erklärung auch im vorlie-
einer späteren Störung auf. Daher können sie – genden Fall denkbar. Hinsichtlich der symboli-
obwohl ein solcher Befund in der Frühvölker- schen Erwachsenen-Gräber geht eine der Hypo-
wanderungszeit nachgewiesen ist5 – auch nicht these davon aus, dass sie Männern zugedacht
für nachträglich zu rituellen Zwecken geöffnete waren, die bei Kämpfen in der Ferne ums Leben
Gräber gehalten werden. Die Problematik der kamen und auf diese Weise von der Gemein-
leeren Grabgruben hat zuletzt Ádám Novotnik schaft geehrt wurden9. Da in Fonyód nur zwei
anhand zahlreicher awarenzeitlicher Beispiele Männergräber im Gegensatz zu sieben Frauen-
im Komitat Tolna detailliert besprochen6. Im gräbern ans Licht kamen, wäre das, sofern man
Fall der Grabgruben ohne Verstorbene deuten in diesem Fall Ähnliches vermutet, eine plausi-
die selten zu beobachtenden Sargspuren oder ble Erklärung für das auffällig unausgewogene
zuweilen ein Tongefäß zweifelsohne darauf hin, Geschlechterverhältnis.
dass sie zum Zweck der Bestattungszeremonie Die Grabform mit Nische (Bef. 666: Taf. 5)
ausgehoben wurden. Eine bessere Erklärung kommt ähnlich den symbolischen Bestattungen
im Karpatenbecken ebenfalls in der Awaren-
G. KULCSÁR, Ordacsehi-Kis-töltés. In: K. Belényesy/ zeit am häuÞgsten vor10. In Transdanubien ist
Sz. Honti/V. Kiss (Hrsg.), Gördül! id!. Régészeti der Grabtyp auch in den vorangehenden bezie-
feltárások az M7-es autópálya Somogy megyei sza- hungsweise nachfolgenden Jahrhunderten be-
kaszán Zamárdi és Ordacsehi között (Rolling Time.
kannt, noch aus dem 16.–17. Jahrhundert weiß
Excavations on the M7 Motorway in County Somogy
between Zamárdi and Ordacsehi). (Kaposvár, Buda- man von zahlreichen Beispielen11. Vermehrt
pest 2007) 185–192 hier 192, Abb. 183. – Im Gräberfeld
von Mözs gibt es ebenfalls separate Gräbergruppen, 7
NOVOTNIK 2011, 104.
die jedoch größeren Umfangs sind, vgl. ÓDOR 2011, 8
GY. ROSNER, Das awarenzeitliche Gräberfeld in Szek-
Fig. 3. szárd-Bogyiszlói Stra$e. Mon. Avarorum Arch. 3
5
A. KOKOWSKI, Das Problem der Wiederöffnung der (Budapest 1999) 103.
Gräber in den Friedhöfen der Mas"om#cz-Gruppe 9
I. FODOR, L’ héritage archéologique des Hongrois
(aus den Studien über die Kulturveränderungen conquérants (Xe siècle). In: S. Csernus/K. Korompay
bei den Goten während ihrer Wanderung). In: (Hrsg.), Les Hongrois et l’ Europa: conquête et
E. Straume/E. Skar (Hrsg.), Peregrinatio Gothica 3 intégration (Paris, Szeged 1999) 61–102 hier 77 f.
(Oslo 1992) 115–132; E. ASPÖCK, Graböffnungen früh- 10
L%RINCZY/STRAUB 2006, 282.
mittelalterlicher und das Fallbeispiel der langobar- 11
Zu den römerzeitlichen Beispielen zusammenfassend
denzeitlichen Gräber von Brunn am Gebirge, Flur K. SÁGI, Das römische Gräberfeld von Keszthely-
Wolfholz, Niederösterreich. Arch. Austriaca 87, 2003, Dobogó. Fontes Arch. Hungariae 8 (Budapest
225–265. 1981) 104; ZS. VISY, The Roman Frontiers and the
6
NOVOTNIK 2011. Zahlreiche weitere mittel- und Barbarians. In: Ders. (Hrsg.), Limes XIX. Proceedings
spät-awarenzeitliche Beispiele vgl. bei L. MADARAS, of the XIXth International Congress of Roman Frontier
Das awarenzeitliche Gräberfeld von Jászapáti. Das Studies held in Pécs, Hungary, September 2003 (Pécs
awarische Corpus II (Debrecen, Budapest 1994) 98; 2005) 213–220 hier 214–216; P. PROHÁSZKA, Gazdag
ZS. GALLINA/S. VARGA, Avar kori településrészlet és padmalyos n!i temetkezés Brigetio/Komárom-
temet! Versend-Rasztina-d l!n. El!zetes beszámoló Sz!ny Gerhát temet!jéb!l (Ein reiches römisches
az M60-as autópályán feltárt 94. lel!helyr!l (Awari- Frauengrab mit Nische aus dem Gerhát-Gräberfeld
sches Siedlungsfragment und Gräberfeld in Versend- von Brigetio/Komárom-Sz!ny). Folia Arch. LII,
Rasztina-d l!. Freilegung im Zuge der Trassenunter- 2005–2006 (2006) 79–107 hier 98. – Übersicht der
suchung an der Autobahn M60). Móra Ferenc Múz. landnahme- und frühárpádenzeitlichen Exemplare
Évk. – Stud. Arch. XII, 2011, 375–392 hier 378. vgl. S. VARGA, 10–11. századi padmalyos temetke-
210 Péter Straub
278 304
316
305
Taf. 1 Fonyód–Mérnöki-telep (M7/S-34), Befunde 278 (1), 304 (2), 305 (3), 316 (4). – Ohne Maßstab.
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 211
336 3
444
Taf. 2 Fonyód–Mérnöki-telep (M7/S-34), Befunde 336 (1) und 444 (2–4). – Ohne Maßstab.
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 213
Die in Fonyód freigelegten Bestattungen mit de allerdings von etlichen Forschern angezwei-
deformiertem Schädel zeichnen sich durch eine felt22, und auch die große Zahl der unlängst aus
Besonderheit aus: Es handelt sich um 20–30-jäh- Keszthely-Fenékpuszta und Mözs publizierten
rige Frauen, die nahe beieinander bestattet wur- Stücke untermauert diese Kritik23.
den; alle drei Gräber gehören zur Gräbergruppe Für eine genauere Datierung der Gräber von
VI (Abb. 1,2b). Ähnlich anderen Nekropolen Fonyód eignen sich aber mehrere Fundtypen.
zeigt die Deformation auch in Fonyód keinerlei Die in den Befunden 444 und 489 gefundenen
Zusammenhang mit den archäologischen Fun- nomadischen Spiegel (Taf. 2,3; 4,5) zählen als
den, da der Brauch im Fall der mit Edelmetall- einer der typischen Funde in den hunnenzeit-
beigaben Bestatteten ebenso vorkommt wie bei lichen Frauengräbern der mittleren Donauregi-
Bestattungen mit ärmlichem Fundmaterial. on, inzwischen sind mehr als fünfzig Exemplare
bekannt. Ihr Auftreten in Transdanubien ver-
Auswertung der Funde und die Frage band die frühere Forschung mit den Gräberfel-
dern des Typs Szabadbattyán24. Vereinzelt trifft
der Chronologie
man sie noch in langobardischen und awaren-
zeitlichen Gräbern an25, doch ihr massenhafter
Ein Teil der Funde (Bernsteinperle, nieren-
Gebrauch ging in den Jahrzehnten nach der
förmige Eisenschnalle, poliedrisches Ohrge-
Hunnenzeit zurück und kam im letzten Drittel
hänge) lässt sich innerhalb des 5. Jahrhunderts
des 5. Jahrhunderts zusammen mit dem Brauch
nicht weiter chronologisch eingrenzen, dasselbe
der Schädeldeformation ganz aus der Mode26.
gilt für die in zwei Gräbern gefundenen durch-
Die Fonyóder Stücke gehören zum verbreitets-
bohrten Tierzähne (Taf. 3,1–2; 5,3) und für die
ten sog. Typ &mi-Brigetio. Er ist am häuÞgsten
Beinkämme (Taf. 1,2; 2,4). Erstere kommen als
– wie auch in den Gräbern von Fonyód – mit
Amulett zum Schutz gegen das Böse in zahlrei-
poliederförmigen Ohrgehängen und verschie-
chen völkerwanderungszeitlichen Kinder- und
denen Fibeln vergesellschaftet27.
Frauengräbern vor20. Dem Vorhandensein be-
Das Material beider Exemplare ist sog. Weiß-
ziehungsweise Fehlen der zweireihigen Bein-
metall, eine Legierung aus Zinn und Kupfer,
kämme räumte Attila Kiss große Bedeutung ein.
die farblich an Silber erinnert. Völlig unver-
Er vertrat die Meinung, dass deren Mitgabe ins
sehrt blieb das Exemplar auf dem Brustkorb im
Grab in Pannonien erst nach Abwanderung der
Befund 489 erhalten. Das aus dem Befund 444
Ostgoten, also im letzten Drittel des 5. Jahrhun-
derts sich verbreitete21. Diese Feststellung wur- 22
Á. B. TÓTH, Kora népvándorlás kori sír Aquincumban.
Wosinsky Mór Múz. Évk. XXVII, 2005, 11–41 hier 20;
verschiedenen (ethnischen) Gruppen der Völker- K. OTTOMÁNYI, Kés! római – kora népvándorlás kori
wanderungszeit mittels naturwissenschaftlicher településrészlet Biatorbágyról (Ein Siedlungsteil
Datierungsmethoden verbessern? (Can one improve von Biatorbágy aus der späten Römer- und frühen
the differentiation of ethnic groups active during the Völkerwanderungszeit). Arch. Ért. 133, 2008, 133–197
Migration Period by means of Age Determination?). hier 153.
In: Hunnen zwischen Asien und Europa. Aktuelle 23
ÓDOR 2011, Fig. 4; STRAUB 2011, Taf. 1–6.
Forschungen zur Archäologie und Kultur der Hun- 24
Á. SALAMON/L. BARKÓCZI, Archäologische Angaben
nen, hrsg. v. Hist. Mus. der Pfalz Speyer. Beitr. Ur- u. zur spätrömischen Periodisation Pannoniens (376–
Früh-gesch. Mitteleuropa 50 (Langenweißbach 2008) 476). Mitt. Arch. Inst. Ungar. Akad. 8–9, 1978–1979
159–185 hier 163; STRAUB 2011, 327; TOBIAS/WILTSCHKE- (1980) 75–84 hier 79 f.
SCHROTTA/BINDER 2012, 300 f. 25
B. TOBIAS, Awarenzeitliche Tascheninhalte und Gür-
20
M. NAGY, Kora népvándorlás kori gyermeksír amu- telgehänge im Karpatenbecken. Unveröff. Diplomar-
lettekkel Mártélyról/Csongrád megye (5th century beit (Wien 2003) 51–56.
child grave with amulets and iron bell from Mártély/ 26
BIERBRAUER 2007, 102.
Csongrád County). Zalai Múz. 14, 2005, 97–127 hier 27
E. ISTVÁNOVITS/V. KULCSÁR, Tükrök a császárkori és
101; S. WALTER, Das frühmittelalterliche Gräberfeld a kora népvándorlás kori barbár népeknél a Kár-
von Mengen, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald. pát-medencében (Die Spiegel der kaiser- und früh-
Materialh. zur Arch.in Baden-Württemberg 82 (Stutt- völkerwanderungszeitlichen Barbarenvölker im
gart 2009) 138. Karpatenbecken). Herman Ottó Múz. Évk. XXX-
21
A. KISS, Das germanische Gräberfeld von Hács-Bén- XXXI,2, 1993, 9–54 hier 14 f., 19; B. ANKE, Studien zur
dekpuszta (Westungarn) aus dem 5.–6. Jahrhundert. reiternomadischen Kultur des 4. bis 5. Jahrhunderts.
Acta Ant. Acad. Scien. Hungaricae 36, 1995, 275–342 Beitr. zur Ur- und Frühgesch. Mitteleu. 8 (Weissbach
hier 313. 1998) 18–24.
214 Péter Straub
468
469
2 3
490
Taf. 3 Fonyód–Mérnöki-telep (M7/S-34), Befunde 468, 469, 490 (1–3). – Ohne Maßstab.
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 215
28
B. M. SZ%KE, Das völkerwanderungszeitliche
Gräberfeld von Kilimán-Fels! major. Antaeus 23, 33
BIERBRAUER 2007, 98–101; J. TEJRAL, Ein Abriss der
1996, 29–59 hier 41–45; OTTOMÁNYI 2001, 58–60; ÓDOR frühmerowingerzeitlichen Entwicklung im mittleren
2001, 41; P. PROHÁSZKA, A Wien-atzgersdorÞ hunkori Donauraum bis zum Anfang des 6. Jahrhunderts. In:
n!i sír – észrevételek a poliéder vég t k viselésé- BEMMANN/SCHMAUDER 2008, 249–283 hier 257 f.
hez (Das hunnenzeitliche Frauengrab von Wien- 34
A. KISS, Das Gräberfeld von Szekszárd-Palánk aus
Atzgersdorf – Bemerkungen zur Tracht der Nadeln der zweiten Hälfte des 5. Jh. und der ostgotische
mit Poliederknopf). Arrabona 44,1, 2006, 391–410 hier Fundstoff in Pannonien. Zalai Múz. 6, 1996, 53–86
395 f.; P. STRAUB, Bemerkungen zum germanischen hier Liste 4.
Grab von Répcelak (Notes on the german grave of 35
Die Gräberfelder mit der größten Gräberzahl
Répcelak). Arrabona 44,1, 2006, 441–454 hier 442. waren viele Jahre nur aus Vorberichten bekannt:
29
QUAST 2005, 263–270. Á. SALAMON/I. LENGYEL, Kinship interrelations in a
30
DERS. 2005, 268 f. – Von weiteren transdanubischen Þfth-century ’Pannonian’ cemetery: an archeological
Stücken aus Gold berichtet GY. KOVALICZKY, Szeder- and paleobiological sketch of the population fragment
kény, Kukorica-d l!. In: Régészeti kutatások Ma- buried in the Mözs cemetery, Hungary. World Arch.
gyarországon 2008. – Archaeological investigations 12, 1980, 93–104; K. SÁGI, A),5494,; (4),94,;) -
in Hungary 2008 (Budapest 2009) 277. 4*5.),/4),1B 4@. C0:0,4/ (Ostrogoten/Ostgoten in
31
B. WÜHRER, Merowingerzeitlicher Armschmuck aus der Umgebung des Plattensees). In: A. K. Ambroz/
Metall. Europe Médiévale 2 (Montagnac 2000) 93 f., I. Erdélyi (Hrsg.), D5.-/4),8 E=4B8 -.:8*494 =.-
104–106. 5.).:./81 /05424- V-VIII -.*4-: )4-.,)*4--./-
32
Auf ähnliche Weise nimmt ÓDOR (2001, 41) auch von 9.5)*8F )G45/8* (Moskau 1982) 50–64. – Über die
dem Nadelpaar aus Sióagárd an, das es nur für die falsche Datierung einiger Fundorte vgl. TEJRAL 2007,
Bestattungszeremonie gefertigt wurde. 110; BIERBRAUER 2011, 373–375.
216 Péter Straub
491
5
489
4
Taf. 4 Fonyód–Mérnöki-telep (M7/S-34), Befunde 489 (2–5) und 491 (1). – Ohne Maßstab.
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 217
2
3
493 536
666
Taf. 5 Fonyód–Mérnöki-telep (M7/S-34), Befunde 493 (1–3), 536, 666 (4–5). – Ohne Maßstab.
218 Péter Straub
nisse in der Forschung36. Noch in jüngster Zeit sowie die Vorberichte über die Gräber in Mözs
wurde von verschiedenen Seiten darauf hin- liefern bereits einen Anhaltspunkt, um eine lo-
gewiesen, dass auch die mit Sicherheit hun- kale Gruppe umreißen zu können40. Denn die
nenzeitlich datierenden pannonischen Gräber Gräber von Fonyód und deren Fundgut zeigen
häuÞg älter datiert werden, weil man die Rol- in sehr hohem Maße Ähnlichkeit mit den Be-
le der foederati überbewertet37. In Bezug auf die stattungen zu diesen beiden Fundplätzen sowie
Siedlungen dagegen stand bis zum Beginn der zu einigen in der Nähe gelegenen Gräberfeldern
großßächigen Rettungsgrabungen der letzten mit kleinerer Gräberzahl41 und lassen einen ho-
zwei Jahrzehnte eigentlich kaum irgendwelches mogenen, südtransdanubischen Fundhorizont
archäologisches Material zur Verfügung38. des mittleren Drittels des 5. Jahrhunderts umrei-
Ein Wandel trat ein, als nach der Jahrtau- ßen. Dieser charakterisiert eine vom Lebensstil
sendwende die Siedlung und weitere Teile des der Reiternomaden absolut abweichende ma-
Gräberfeldes von Mözs bekannt, die Gräber- terielle Kultur. In den überwiegend westöstlich
gruppe von Páty veröffentlicht und anschlie- orientierten Gräbern Þnden sich häuÞg zweirei-
ßend die Gräber von K!vágósz!l!s und Epöl hige Beinkämme, und die Nutzung von Nadeln
neubewertet wurden, wodurch die transdanu- sowie einfachen Eisen- bzw. auf der Schulter
bische hunnenzeitliche, großenteils germanisch oder Brust getragenen SilberÞbeln mit frühem
geprägte Hinterlassenschaft wesentlich breiter Kerbschnittmuster ist auffällig einheitlich. Die
wurde39. Männergräber sind äußerst ärmlich, als Waffe
Die Neubewertung der Nekropole von kommt höchstens einmal ein Scramasax vor. Es
Keszthely-Fenékpuszta aus dem 5. Jahrhundert kommen nur in geringer Anzahl Keramikbeiga-
ben vor, umso öfter begegnet man einer Defor-
36
Anhaltspunkte zu ihrer Datierung aufgrund der mation der Schädel. In diesem hunnenzeitlichen
Tracht vgl. P. STRAUB, Adalékok a Balaton környéki
Nachlass – der gewiss auch die lokalen römi-
5. századi temet!k Fels!-Duna vidéki kapcsolatá-
hoz (Angaben zu den Beziehungen zwischen den schen Bevölkerungsreste42 einschließt – domi-
Nekropolen des 5. Jahrhunderts in der Balaton- nieren die barbarischen Gegenstandstypen und
Region und im oberen Donaugebiet). Zalai Múz. 17, innerhalb dieser wiederum hauptsächlich die
2008, 189–207 hier 190 f. – Aufgrund der Typologie
ostgermanischen Elemente.
vgl. P. TOMKA, Über ein Haus und eine Fibel. In:
A. Urbaniak u. a. (Hrsg.), Terra Barbarica. Mon. Arch.
Barbarica, Ser. Gemina, Tomus II (HódI, Warszawa
2010) 475–488 hier 479–485.
37
P. TOMKA, Az árpási 5. századi sír (Grab in Árpás aus
dem 5. Jh.). Arrabona 39, 2001, 160–188 hier 171 f.;
P. KOVÁCS, Hun kori sír Százhalombattán (A grave
from the Hun Period at Százhalombatta). Commun.
Arch. Hungariae 2004, 123–150 hier 137–143.
38
M. PÁRDUCZ, Népvándorláskori ház Mohácson.
Arch. Ért. 76, 1949, 85–89; G. VÉKONY, Kora-népván-
dorláskori telepnyomok Pilismaróton (Frühvölker-
wanderungszeitliche Siedlungsspuren in Pilismarót). 40
Zu den im hunnenzeitlichen Karpatenbecken bislang
Commun. Arch. Hungariae 1985, 85–96. eher nur vermuteten lokalen Gruppen vgl. TEJRAL
39
J. G. ÓDOR, V. századi temet! és település Mözs ha- 2007, 110; BIERBRAUER 2011, 367 f.
tárában. In: A. Gaál (Hrsg.), Tolna megye évszá- 41
NAGY 1994; O. GÁBOR, 5. századi sírok K!vágósz!l!s
zadai a régészet tükrében (Szekszárd 2001) 33–34; határában (Fifth century Cemetery from K!vágósz!-
OTTOMÁNYI 2001; J. BEMMANN, Eine völkerwande- l!s/ County Baranya, South Hungary). Janus Panno-
rungszeitliche Bestattung aus Epöl, Kom. Eszter- nius Múz. Évk. 43, 1998 (1999) 131–140; ÓDOR 2001;
gom, mit Schwertriemendurchzügen skandinavi- GALLINA 2005.
scher Form. In: V. Mihailescu-Bîrliba/C. Hriban/ 42
In Fonyód lagen alle drei östlicheren Gräbergruppen
L. Munteanu (eds), Miscellanea Romano-Barbarica. zwischen Siedlungsbefunden, die westlicheren dage-
In honorem septagenarii magistri Ion IoniJa obla- gen außerhalb von diesen (Abb. 1,2b). Einen markan-
ta (Bucure'ti 2006) 217–246; J. U. KLEEMANN, Lebten ten Unterschied weist auch ihr Fundgut auf, da zu
Barbaren in römischen Villen? – Ein Fallbeispiel aus den ersteren ausschließlich Bestattungen ohne oder
Südwestungarn. In: B. Niezabitowska-WiKniewska mit nur unbedeutenden Beigaben gehören. Ob es für
u. a. (Hrsg.), The Turbulent Epoch. New materials diese Erscheinung eine ethnische oder andere Erklä-
from the Late Roman Period and the Migration Peri- rung gibt, dazu bedürfte es allerdings naturwissen-
od II. Mon. Stud. Gothica V (Lub"in 2008) 63–77. schaftlicher Untersuchungen.
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 219
Anhang: Katalog der Gräber in Fonyód– le. Die Spitze des um die Schnallenzwinge ge-
Mérnöki-telep (M7/S-34)43 schlungenen Dorns wölbt sich über die Zwinge
(Dm: 4x3 cm: Taf. 2,1).
Befund 278
O: O-W, L: 190 cm, B: 60 cm, T: 25 cm44 Befund 444
Skelett einer/s 15–17-jährigen Jugendlichen. O: NO-SW, L: 205 cm, B: 65–70 cm, T: 110 cm
Beigabe: 1 Unter dem Schädel dünner, offe- Sargbestattung einer ca. 30-jährigen Frau, im
Mittelteil des Grabes ein auf Brustkorb und Be-
ner, ovaler Lockenring aus Bronzedraht (Dm:
cken gerichteter Raubschacht.
2x1,7 cm: Taf. 1,1).
Beigaben: 1 Beidseitig des Schädels kleines, mas-
siv silbervergoldetes Ohrgehängepaar mit Po-
Befund 304
liederanhängern (Dm: 1,9 und 2,2 cm: Taf. 2,2);
O: NO-SW, L: 175 cm, B: 75–90 cm, T: 125 cm
2 Auf der Beckenlinie, beim Sargrand und unter
Skelett eines etwa zehnjährigen Kindes, Unter-
den Rippen Weißmetallspiegel mit fragmentier-
arme auf dem Becken platziert.
tem Bügel, in mehrere Stücke zerbrochen. Vor-
Beigaben: 1 Links vom Schädel Fragment eines
derseite glatt, auf der Rückseite zwischen zwei
zweireihigen Beinkamms. Auf beiden Verstei- konzentrischen, erhabenen Kreisen 13 Strahlen.
fungsleisten unterschiedlich große Kreisaugen- (Dm: 5,7 cm: Taf. 2,3); 3 Nahe beim Unterkie-
bzw. geometrische Muster, in zwei von den fer etwa anderthalb Dutzend winzige, kugelige,
vier Nietlöchern blieb der Eisenniet erhalten gelbe Glasperlen (zerÞelen bei der Freilegung);
(7,3x3,3 cm: Taf. 1,2). 4 Außen beim rechten Oberarmknochen, paral-
lel dazu, zweireihiger Beinkamm. Auf den zwei
Befund 305 Versteifungsleisten senkrecht und quer einge-
O: O-W, L: 200 cm, B: 90–110 cm, T: 60 cm ritzte, aber auf jeder Seite abweichende Muster.
In der Grabgrube mit steil abfallenden Wänden Den Kamm halten fünf Bronzenieten zusam-
lag das Skelett eines etwa zehnjährigen Kindes men (8,3x3,3 cm: Taf. 2,4).
in gutem Erhaltungszustand.
Beigabe: 1 Am rechten Unterarm kleiner, ovaler Befund 468
Bronzedrahtarmring runden Querschnitts und O: O-W, L: 210 cm, B: 95 cm, T: 55 cm
mit verdickten Enden (Dm: 4,6x3,2 cm: Taf. 1,3). Grab einer etwa 40-jährigen Frau. Bei der Frei-
legung zeigte sich um das Skelett herum als
Befund 316 dunklere Verfärbung ein Rest des Leichentuchs,
O: NO-SW, L: 215 cm, B: 64–74 cm, T: 25 cm die Unterarme lagen auf dem Becken.
Gut erhaltenes Skelett eines 50–60-jährigen Ohne Beigabe.
Mannes.
Beigabe: 1 Unter dem linken Unterarm kleines Befund 469
einschneidiges Eisenmesser mit schartiger Klin- O: NO-SW, L: 220 cm, B: 105 cm, T: 35 cm
ge (L: 9 cm: Taf. 1,4). An der Süd- und Westseite der Grabgrube ver-
lief in 45 cm Breite je ein ßacher Absatz. Die ca.
Befund 336 30-jährige Frau war aufgrund der Lage der Kno-
O: O-W, L: 220 cm, B: 85–105 cm, T: 125 cm chen ursprünglich in ein Leichentuch eingewi-
Grab eines ca. 30-jährigen Mannes, auf der rech- ckelt.
ten Seite des Skeletts Sargspur. Ohne Beigaben.
Beigabe: 1 Über der Wirbelsäule, beim fünften
Wirbel vom Kreuzbein aus, ovale Eisenschnal- Befund 489
O: NO-SW, L: 256 cm, B: 76 cm, T: 140 cm
43
O=Orientierung; L=Länge bzw. Länge des Grabes; Grab einer ca. 20-jährigen Frau mit stark defor-
B=Breite des Grabes; T=Tiefe des Grabes; S=Stärke; miertem Schädel. Bei der Freilegung konnten
Dm=Durchmesser.
auf dem Schädelniveau Spuren eines sich zu
44
Die Angaben zur Grabtiefe gelten von der Höhe aus
gerechnet, bei der die Grabverfärbung entdeckt wor- den Füßen hin verjüngenden Sarges beobachtet
den ist. werden.
220 Péter Straub
Beigaben: 1 Beidseitig des Brustkorbs auf den roten Glasßussmuster (Dm: 1,8 cm: Taf. 5,1); 2
Rippen EisenÞbelpaar mit untergebogenem Kleines, ovales Eisenstück (Dm: 2,3x1,4 cm: Taf.
Fuß. Von dem einen Exemplar blieb nur der 5,2); 3 Durchbohrter Tierzahn (L: 4 cm: Taf. 5,3).
Fuß erhalten mit dem korrodierten Nadelhalter
(L: 5,5 und 2,5 cm: Taf. 4,2); 2 Über dem Kreuz- Befund 532
bein fragmentierte Eisenschnalle (Dm: 4x3 cm: O: NO-SW, L: 210 cm, B: 75–85 cm, T: 160 cm
Taf. 4,3); 3 Über der rechten Beckenschaufel ßa- Leere Grabgrube.
che, scheibenförmige Bernsteinperle (Dm: 3 cm;
S: 0,6–1,2 cm: Taf. 4,4); 4 Auf der Wirbelsäule Befund 536
runder Weißmetallspiegel mit strahlenförmiger O: NO-SW, L: 125 cm, B: 90 cm, T: 15 cm
Rückseite und kleinem, durchbohrtem Bügel. Etwa zweijähriges Kinderskelett in schlechtem
Die Rückseite zieren zwischen konzentrischen Erhaltungszustand.
Kreisen 21 erhabene Rippen, um den Bügel ein Ohne Beigaben.
sternartiges Muster (Dm: 5,4 cm: Taf. 4,5).
Befund 577
Befund 490 O: NO-SW, L: 120 cm, B: 45 cm, T: 150 cm
O: O-W, L: 220 cm, B: 60 cm, T: 110 cm Leere Grabgrube.
Grab einer 25–30-jährigen Frau, die auf Grund
der Lage der Arme dicht am Körper ursprüng- Befund 589
lich in ein Leichentuch eingewickelt gewesen O: NO-SW, L: 215 cm, B: 80 cm, T: 80 cm
sein dürfte. Leere Grabgrube.
Beigabe: 1 Innen beim linken Oberarm Bronze-
ring von 2,5 cm Durchmesser mit zwei durch- Befund 599
bohrten Tierzähnen (L: 2,2 und 4 cm: Taf. 3,1–3). O: NO-SW, L: 190 cm, B: 85 cm, T: 150 cm
Leere Grabgrube.
Befund 491
O: O-W, L: 240 cm, B: 75 cm, T: 125 cm Befund 666
Grab einer etwa 30-jährigen Frau mit deformier- O: NO-SW, L: 130 cm, B: 45–60 cm, T: 50 cm
tem Schädel. Leere Grabgrube.
Beigaben: 1 In Höhe des Brustkorbs, beidseitig Befund 666
der Wirbelsäule auf den Rippen, silbervergol- O: O-W, L: 185 cm, B: 100 cm, T: 55 cm
detes Nadelpaar, mit den Spitzen in Richtung Das Skelett einer ca. 20-jährigen Frau mit stark
Wirbelsäule. Die längere Nadel mit rundem deformiertem Schädel lag in einer in der Süd-
Querschnitt, das Ende der kürzeren eckig ge- seite des Grabes ausgehöhlten 45 cm breiten Ni-
hämmert (L: 5 und 6 cm: Taf. 4,1). sche.
Beigaben: 1 Rechts zwischen den Unterarm-
Befund 493 und dem Oberschenkelknochen nierenförmi-
O: NO-SW, L: 150 cm, B: 70 cm, T: 50 cm ge Eisenschnalle. Der Schnallendorn ist um
Schlecht erhaltenes Skelett eines Säuglings. das dünnere Teil der Zwinge geschlungen, die
Beigaben: Über dem Brustkorb lagen zusam- Dornspitze wölbt sich auf das verdickte Zwin-
men die folgenden Funde: 1 Grüne Glasperle genteil (Dm: 4,3x2,2 cm: Taf. 5,4); 2 Beidseitig
mit einem an der Seite umlaufenden dünnen, des Schädels offenes, rundes Bronzeringpaar
(Dm: 1,4 und 1,5 cm: Taf. 5,5).
Hunnenzeitliche Gräbergruppen in der Gemarkung von Fonyód (Kom. Somogy) 221
Literatur
Zusammenfassung
2004 und 2006 wurde im Rahmen der Voruntersuchung des Autobahnbaus M7 der Fundplatz
Fonyód Vasúti-d l! 2 untersucht, ca. 3 km südlich des Balatonufers gelegen. Unter den zahlreichen
Befunden wurden 19 frühvölkerwanderungszeitliche Gräber entdeckt. Sie befanden sich in kleineren
durchschnittlich 50–60 m voneineinander entfernten Gruppen, ein für das südliche Transdanubien
des 5. Jahrhunderts gut bekanntes Phänomen. Unter den Bestattungssitten kommen ein Nischengrab
und ein mumienförmiger Sarg vor, in drei Gräbern lagen erwachsene Frauen mit Schädeldeforma-
tion. Die meisten Funde erlauben keine nähere chronologische Eingrenzung innerhalb des 5. Jahrhun-
derts, zwei Nomadenspiegel und ein Nadelpaar könnten jedoch auf eine hunnenzeitliche Datierung
hinweisen. Die Gräber von Fonyód liefern wichtige Angaben zu dem als donauländisch-ostgerma-
nischer Kulturkomplex umschriebenen Nachlassmaterial, das in ethnischer Hinsicht nur schwer zu
interpretieren bleibt. Die Nekropole von Fonyód zeigt große Ähnlichkeit mit den zeitgleichen Bestat-
tungen aus Keszthely-Fenékpuszta und Mözs sowie zu einigen in der Nähe gelegenen Gräberfeldern
mit weniger Gräbern, so dass anhand derer ein homogener, südtransdanubischer Fundhorizont des
mittleren Drittels des 5. Jahrhunderts abgegrenzt werden kann.
Summary
Burial groups of the Hun period in the district of Fonyód (County Somogy)
The site of Fonyód Vasúti-d l! 2, located some 3 km south of the shore of Lake Balaton, was in-
vestigated in 2004 and 2006 in advance of the construction of the M7 motorway. 19 Migration period
graves were among the many features uncovered. These graves were clustered in small groups, on
average some 50–60 m distant from each other, a conÞguration that is well documented in 5th century
AD southern Transdanubia. A niche burial, a mummy-shaped cofÞn and three adult female burials
with deformed skulls Þgure among the burial rites. The majority of the Þnds cannot be dated more
precisely than to the 5th century AD, but two mirrors belonging to a nomadic culture and a pair of pins
could however suggest a Hun period dating. The Fonyód burials provide important information on
the material deÞned as belonging to a Danubian and eastern Germanic cultural complex that is cur-
rently difÞcult to interpret more precisely in ethnic terms. The cemetery of Fonyód shows many simi-
larities with the contemporary burials of Keszthely-Fenékpuszta and Mözs as well as some nearby
cemeteries with fewer burials, making it possible to circumscribe a homogeneous, southern Trans-
danubian material horizon of the middle third of the 5th century AD.
Bildnachweis / Sources of illustrations
Zwischenüberschriften / sub-headings
17 Nach Abb. 2,1a von J. P. Barna in diesem Band.
335 Nach “Balatinus, Balaton Lacus, Peios, Pelso”. Balatoni Térképek. N k a Balatonért Egyesület Kiskönyvtára 1
(Balatonfüred 2002) 17 (oben).
Artikel / Papers
19–34 Judit P. Barna: Figs. 1–3 Author. – Figs. 2–3 vessel Drawings by E. Ambrus (Göcseji Mus., Zalaegerszeg). – Fig.
4,1 after KÁROLYI 2004 (see note 18) Fig. 79,1; 2 after KUJOVSKY/FURMANEK 2006 (see note 35) 51, cat. No. 25; 3 after
PODBORSKÝ 2004, Abb. 4,2; 4a–b after KALICZ 1985, Abb. 73; 5a–b after TODOROVA 1982 (see note 62) Fig. 33; 6 after
NEUMAIR 1996, 14; 7a–b after RADIMSKÝ/HOERNES 1895 (see note 46) 14, pl. II,8; 8a–b after GULYÁS/TURCSÁNYI 2009 (see
note 47) Fig. 3,2.
35–62 Zsuzsanna M. Virág: Figs. 1–16 Photos: Csilla Tóth, Zsuzsanna M. Virág, Graphics: Erzsébet Csernus.
63–98 László Horváth: Fig. 1, 13 Basic map: Exhibition “Keszthely-Fenékpuszta im Spiegel der Jahrtausende” (2009, Ba-
latoni Mus., Keszthely), changed and complemented by B. Havasi (Balatoni Mus., Keszthely). – Figs. 2–12; 14,1–9;
15,1–2; 4; 16–19; 20,2; 4–6 Graphic Author, technical support by L. Horváth, Z. Hohl (Thúry György Múz., Nagy-
kanizsa) and A. Gönye (Göcseji Múz.). – Figs. 14,10; 15,3, 5; 20,1a–b, 3a–b R. Müller.
101–116 Zsolt Mráv: Figs. 1, 3, 10 drawing by Author. – Figs. 2,1–2 after CSIRKE 2005; 3-4 after MRÁV 2008. – Fig. 4 after HOR-
VÁTH/TOKAI/TÓTH 2012, Fig 1 (Basic map: Exhibition “Keszthely-Fenékpuszta im Spiegel der Jahrtausende” [2009,
Balatoni Mus., Keszthely]). – Fig. 5 The Þnds in the inventory of the Hungarian National Mus., Budapest (No. RR
1.1942). – Figs. 6, 11 Photo from the Archaeological Archives of the Hungarian National Mus. (No. R-1993). – Figs.
7–8 drawn by author. – Fig. 9 photo J. Kardos (Hungarian National Mus.). – Figs. 12,1–4 after MIKS 2007; 5 after
DIZDAR/RADMAN-LIVAJA 2004. – Fig. 13 after RED! 2003, 14 Fig. 16. – Fig. 14 after URBAN 1984 and MRÁV 2006, 52 Fig.
16. – Fig. 15 after MRÁV in press.
117–124 Péter Prohászka: Abb. 1 Ungarisches Landesarchiv (Budapest) D 238 Kt. 7 (1853). – Abb. 2 Militärhistorisches
Museum Budapest, Kartensammlung, Nr. XXVI/57. – Abb. 3 L. BARKÓCZI, Brigetio. Tafeln. Diss. Pannonicae II,22
(Budapest 1944) Taf. X,1. – Abb. 4 L. NAGY, A szír és kisázsiai vonatkozású emlékek a Duna középfolyása menté-
ben. Arch. Ért. 52, 1939, 128, Abb. 111.
125–138 Endre Tóth: Abb. 1 Umgezeichnet nach TÓTH 1995, Abb. 1b. – Abb. 2 nach TÓTH 1995, Abb. 2. – Abb. 3 nach TÓTH
1995, Abb. 6–7 . – Abb. 4,1 Foto: Autor; 2–4 nach TÓTH 1995, Abb. 9; 13.
139–166 Sylvia Palágyi: Abb. 1 google map und nach DAX u. a. 1972, 242 f. – Abb. 2 nach NAGY 1931, 30, Abb. 19. – Abb. 3 D.
Virágh/S. Palágyi. – Abb. 4 D. Virágh/S. Palágyi/J. T. Szlezák. – Abb. 5 S. Palágyi/J. T. Szlezák. – Abb. 7–19; 22–23
Fotos: S. Palágyi. – Abb. 20–21 Zeichnung: I. Ughy. – Abb. 24 nach A. MÓCSY/J. FITZ (Hrsg.), Pannonia régészeti
kézikönyve (Budapest 1990) 228 f., Abb. 51,8; 52,4.
167–180 László Schilling: Abb. 1,1 Auktionshaus H. D. Rauch GmbH, Wien, Auktion 01.10.2004, Lot 799 (http://www.
acsearch.info/record.html?id=157909 [08.09.2012], s. Anm. 39); 2 OLDENSTEIN 1976, Taf. 62 Nr. 785; 3 Auktions-
haus H. D. Rauch GmbH, Wien, Auktion 01.10.2004, Lot 798 (http://www.acsearch.info/record.html?id=157908
[08.09.2012] s. Anm. 41); 4 JÄGER-WERSONIG 2010, Bd. I, 720, Taf. 12,10; Bd. II, 435, Taf. 89, ME21; 5 Unpubl., Foto:
Autor; 6 UBL 1997, 131, Ktnr. IV,A-24. – Abb. 2,1–2, 4–7, 9–11, 15–21 unpubl., Foto: Autor; 3 GROLLER 1908, 112 Fig.
54,10; 8 HAMPEL 1905, Bd. III, Taf. 257,2; 12 SCHILLING 2011, 386, Abb. 1,4; 13 mit Foto nicht publ., Rekonstruktions-
zeichnung nach http://www.romancoins.info/MilitaryEquipment-cingulum.html (08.09.2012) durch Autor; 14
BÓNA/HORVÁTH 2009, 240, Taf. 5,6.2; 359 Taf. 124,2.
181–204 László Rupnik: Abb. 1–2 Autor und O. Heinrich-Tamáska. – Abb. 3–4; 6–7; Taf. 1–5 Autor. – Abb. 5a-c Foto: Autor,
Bearbeitung K. Kolozsvári.
438 Bildnachweis / Sources of illustrations
207–222 Péter Straub: Abb. 1 Beáta Kámán und Bálint Hajós (Göcseji Mus., Zalaegerszeg). – Taf. 1–5 Zeichnung: Edit Am-
brus (Göcseji Mus., Zalaegerszeg).
223–258 Ágota Perémi: Abb. 1–2; 3,1–3; 4,1–3; 5,1–4; 5,1–4; 6,1–2; 7,1, 3, 6 und Taf. 1–14 Zeichnung: Judit Trexler und Éva
Ruha. – Abb. 3,4–5 nach LIPP 1884, Abb. 335, 340; 5 nach KISS 1997, Taf. 5,11; 7–8 nach GARAM 2001, Taf. 33,1 2; 9–10
nach TÓTH 2005 (Anm. 12), Abb. 8,4–5. – Abb. 4,4 nach LIPP 1884, Abb. 338; 5 nach KISS 1997, Taf. 5,9; 6 nach GARAM
1993, Abb. 9,4. – Abb. 5,5 nach ALFÖLDI 1926 Taf. 9,2; 6, 8 nach GARAM 1993 Abb. 8,3–4; 7 nach KISS 1997, Taf. 5,8. –
Abb. 6,3 nach LIPP 1884, Abb. 339; 4 nach KISS 1997, Taf. 5,11; 5 nach ALFÖLDI 1926 Taf. 7,9; 6–10 nach GARAM 1993,
Abb. 8,1–2, 5, 7–8; 11 nach CSALLÁNY 1933 (Anm. 29), Taf. 8,23; 12–14 nach BALOGH 2000 Taf. 2,2–3, 6. – Abb. 7,2, 4–5
nach GARAM 1993, Abb. 8,9 und 7,3–4; 7 nach KUZSINSZKY 1920 (Anm. 40), Abb. 146. – Abb. 6,3 nach GARAM 1993,
Abb. 9,9. – Technische Bearbeitung aller Abbildungen: Judit Trexler.
259–280 Ádám Bollók: Fig. 1,1 after TÓTH 2005, Abb. 1b; 2 after GARAM 2001, Taf. XVIII,1; 3 after TÓTH 2005, Abb. 5.1. – Fig.
2,1 after KUZSINSZKY 1920, Þg. 91; 2 after DAIM 2002, Abb. 4a; 3 after BÁRDOS/GARAM 2009 (note 109) Taf. 236,3; 4 after
KISS 1996, Taf. 62,A283.11; 5 after GLASER 2002, Abb. 7. – Fig. 3,1 after BÜHLER 2010 (note 46) Þg. 23; 2 after GLASER
2002, Abb. 2. – Fig. 4,1 after GARAM 2001, Taf. XVIII,3; 2 after WAMSER 2004 (note 102) Cat. no. 647; 3 after DAUTERMAN
MAGUIRE/MAGUIRE/DUNCAN-FLOWERS 1989 (note 97) Cat. no. 88; 4 after FORRER 1893 (note 83) Taf. XIII,6. – Fig. 5,1 af-
ter GARAM 2001, Taf. XVIII,4; 2 after L. Y. RAHMANI, On Some Byzantine Brass Rings in the State Collection, ‘Atiquot
17, 1985, Pl. XLIII,13; 3–4 after Y. ISRAELI/D. MEVORAH (eds), Craddle of Christianity (Jerusalem 2001) 161; 5 after F.
D. FRIEDMAN, Beyond the Pharaohs. Egypt and the Copts in the 2nd to 7th centuries A.D. (Rhode Island 1989) Cat. no.
107. – Fig. 6,A1 after GARAM 2001, Taf. XVIII,2; A2 after DAIM 2002, Abb. 3a; A3 after LIPP 1884, pl. XVI,333; A4–5
after ALFÖLDI 1934, Taf. I,1–2. – 6,B1–2 after WARLAND 1896, Abb. 129–130; B3 after WAMSER 2004 (note 102), Cat. no.
639; B4 after Ch. Stiegemann (ed.), Byzanz – Das Licht aus dem Osten: Kult und Alltag im Byzantinischen Reich
vom 4. bis 15. Jahrhundert; Katalog der Ausstellung im Erzbischößichen Diözesanmuseum Paderborn (Paderborn
2001) Cat. no. IV,8. – Fig. 7,1–2 after VIDA 2011, Abb. 8–9. – Fig. 8,1 after ANAMALI 1988, Cat. no. 365; 2 after ANAMALI
1993, Þg. 1. in upper right corner; 3 after MESJETA 2012, 12; 4 after VELIMIROVI"-ŽIGI" 1971, pl. XII; 5 after SPADEA 1991,
Þg. 6; 6 after SPADEA 1991, Þg. 8. – Fig. 9,1 after DAIM 2010, Abb. 243; 2 after OSTUNI 2011 (note 82); 3 after FARIOLI
CAMPANATI 1982 (note 92), Þg. 285; 4 after ibid. Þg. 288. – Fig. 10,1 after ELLMERS 1971 (note 80) Taf. 97; 2 after FORRER
1893 (note 83), Taf. XIII,4; 3–4 after WEITZMANN 1979 (note 106), Cat. no. 287.
281–304 Ágnes Ritoók: Figs. 1; 7; 9; 13–15 Author. – Figs. 2–3 Photo: Hungarian National Mus. – Fig. 4 Esztergom Primatial
Archives, Cat. 60. 874/1841, 81/1842. – Fig. 5 National Széchényi Library, Manuscript Coll. Fol. Hung. 1111/1–2,
146–147. – Fig. 6 Museum of Military History, Map Collection. – Fig. 8,1 after Cs. Sós 1971, 352, Fig. 5; 2 after MÉRI
1988, 73, Fig 9. – Fig. 10a Balatoni Mus., Keszthely, Inv. No. 2011.4.10.2; b–c Hungarian National Mus., Inv. no.
56.28.1.A and not inventoried. – Fig. 11 Balaton Mus., Keszthely, Inv. no. 2011.4.2.16. – Fig. 12 after BOGYAY 1941,
91, Fig.2.
305–324 László Vándor: Fig. 1, 3–4 Photos: Tibor Frankovics and Author. – Fig. 2 Tibor Frankovics, graphic: Beáta Kámán
(Göcseji Mus., Zalaegerszeg). – Figs. 5–10 Graphics: Edit Ambrus (Göcseji Mus., Zalaegerszeg). – Fig. 12 Author,
graphics: Beáta Kámán. – Fig. 13 corrected after VÁNDOR 1994, 234, map 3 by the author, graphics: Beáta Kámán.
325–334 Gábor Kiss u. a.: Abb. 1 Foto: Ferenc Knebel, Szombathely. – Abb 2 Balatoni Mus. Keszthely, Archiv Nr. 2001.2.1.
– Abb. 3 nach R. MÜLLER, Keszthely tegnapel tt… tegnap… és ma (Keszthely 2005) Abb. 30. – Abb. 4 Balatoni Mus.
Keszthely, Kartensammlung Nr. 75.73.25. – Abb. 5; 7 LIPP 1885c, Abb. 1; 3. – Abb. 6 LIPP 1884b, Abb. 3. – Abb. 8
R. MÜLLER, A régi Keszthely képeslapokon. Válogatás a Balatoni Múzeum képeslap gy#jteményéb l (Keszthely,
Veszprém 2004) Abb. 106. – Abb. 9 RÓMER 1862, Taf. I. und Abb. 1. – Abb. 10 Foto: Gábor Kiss.
337–360 Daniel Peters u. a.: Abb. 1–2; 4 D. Peters und U. von Freeden. – Abb. 3 U. von Freeden (auf der Grundlage von
BÓNA/HORVÁTH 2009a und Befunden von Szólád). – Abb. 5–6 T. Vida und U. von Freeden. – Abb. 7 nach MÜLLER
2010, Taf. 67. – Abb. 8 nach VIDA 2011,Taf. 1,1; 10,1; 14,2; 18,32. – Abb. 9 C. Knipper.
361–390 László Költ u. a.: Figs. 1–12 Drawing: Krisztián Balla; Pl. I–IX Drawing: Zsolt Nyári (Rippl-Rónai Museum, Ka-
posvár).
391–402 Pál Sümegi: Fig. 1 Kartengrundlage: Die Erste Militärische Aufnahme 1763–1785. – Digitized maps of the Habs-
burg Empire, Königreich Ungarn, Arcanum Press (Budapest 2006). – Fig. 2 Autor.
403–428 Orsolya Heinrich-Tamáska: Fig. 1 Complemented after HEINRICH-TAMÁSKA 2011a, Taf. VII. – Fig. 2 Digitized maps
of the Habsburg Empire (1st military survey by the Austro-Hungarian monarchy 1763–1785, Kingdom of Hun-
gary), Arcanum Press (Budapest 2006). – Fig. 3 http://lazarus.elte.hu/hun/digkonyv/topo/3felmeres.htm (ac-
cessed 12.11.2013). – Fig. 4 Térképek a Kis-Balatonról. – Maps of Little Balaton. – Karten des kleinen Balatons. N k
a Balatonért Egyesület Kiskönyvtára 8 (Balatonfüred 2004) p. 24. – Figs. 5, 7–11 Concept: Author; technical imple-
mentation: Author, L. Goldmann and K. Kolozsvári; Fig. 6 Changed and complemented after HEINRICH-TAMÁSKA
2011a, Taf. X.
429–436 Ferenc Gyulai: Abb. 1–2 Autor. – Abb. 3,1–4 nach HARTYÁNYI/MÁTHÉ 1980, Abb. 9—12 Photo: F. Gyulai. – Abb.
4,1–3 Photo: F. Gyulai; 4 nach HARTYÁNYI 1981–1983, Abb. 1.
Autoren / Authors
Im vierten Band der Reihe Castellum Pannonicum Pelsonense werden neue Ergebnisse
der archäologischen Erforschung der Balaton-Region präsentiert. Der Band ist dem 70.
Geburtstag von Dr. Róbert Müller gewidmet, der sowohl als Autor dieser Reihe als auch als Mensch, Siedlung und Landschaft
langjähriger Erforscher der Region und besonders von Keszthely-Fenékpuszta hervortrat.
Die Autoren dieses Bandes bieten anhand einzelner Exempel Einblicke in aktuelle
Ausgrabungsergebnisse, in die Forschungsgeschichte oder suchen nach neuen methodischen im Wechsel der Jahrtausende am Balaton
Wegen, um alte Fragen beantworten zu können.
Die Aufsätze sind chronologisch gegliedert und in vier Abschnitte unterteilt. Den Beiträgen
The fourth volume of the series Castellum Pannonicum Pelsonense presents new results of Herausgegeben von
archaeological research in the Balaton region. The volume is in honour of the 70th birthday
of Dr. Róbert Müller, known both as a contributor to this series and as a man long active in
research in the region, particularly on Keszthely-Fenékpuszta. The authors of this volume Orsolya Heinrich-Tamáska und Péter Straub
use specific examples to provide an insight into current excavation results, to reflect on
research history or to develop new methods for answering long-standing questions.
The contributions are arranged chronologically and grouped into four sections. Those
treating new finds and sites dating to the Neolithic, Copper and Iron Ages are followed by
a broad spectrum of studies on the Roman sites around the Balaton and in its surroundings.
The third section comprises papers dealing with material from the Migration Period to the
Middle Ages, while the contributions in the last section focus on collaborations between
archaeology and the natural sciences. The present volume thus offers an interesting
n se e
lat t e
o n / P
Ba lat
o /
P els
ISBN 978-3-89646-154-4
ISSN 1869-9901