Chlor (Cl)

Das Element Chlor wurde im Jahre 1774 vom deutschen Chemiker Karl Wilhelm Scheele durch die
Reaktion von Braunstein (MnO2) mit Salzsäure (HCl) entdeckt. Dabei erkannte er nicht, dass es sich
bei dem dabei entstehenden Produkt um ein bisher unentdecktes Element handelt. Stattdessen
wurde sein elementarer Charakter erst erst 36 Jahre später,von Humphrey Davy erkannt. Aufgrund
seiner charakteristischen hellgrünen Farbe nannte er das neue Element „Chlor“, nach dem
griechischen chlōrós, deutsch ‚hellgrün‘.

Stellung im Periodensystem

Im Periodensystem steht es mit einer Atommasse von 35,45 u in der 7. Hauptgruppe. Ist ein
chemisches Element mit dem Symbol Cl und der Ordnungszahl 17. Aufgrund seiner Eigenschaften
gehört Chlor zur Gruppe der Halogene, der 7. Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente.

Eigenschaften

gelbgrünes, nicht brennbares, stechend riechendes Gas (befindet sich bei Raumtemperatur in einem
gasförmigen Aggregatszustand), 2,5 mal schwerer als Luft

Unter einer Temperatur von -34 °C verflüssigt sich zu einer gelben Flüssigkeit und bei -101 °C fest und
bildet gelbe Kristalle.

sehr giftig und umweltgefährdend (Chlorgas ätzt stark die Schleimhäute der Atmungsorgane und
zerstört die Lungengewebe)

die Schmelztemperatur liegt bei -101ºC und die Siedetemperatur bei -35ºC.

relativ gut in Wasser löslich zu Chlorwasser (Lösung des Chlors nennt sich Chlorwasser (nicht etwa
Salzsäure)

Chlor brennt nicht in der Luft, ist aber eines der reaktionsfähigsten Elemente im PSE. Es reagiert
bereits bei Normaltemperatur mit zahlreichen Elementen, zum Teil sehr heftig unter starker
Wärmeentwicklung (Mit Wasserstoff reagiert es explosionsartig in der so genannten
Chlorknallgasreaktion)

Vorkommen

Chlor kommt in der Natur auf Grund seiner Reaktionsfreudigkeit nicht elementar vor. Chlor kommt in
der Natur jedoch nur in vulkanischen Gasen in Spuren elementar vor.

Als Bestandteil von Salzen wie z. B. Natriumchlorid und Kaliumchlorid findet man es in vielen großen
Salzlagerstätten auf der Welt. Chloride kommen zu ungefähr 0,05 % in der Erdkruste vor.

Weiterhin kommt Chlor im Meerwasser in Form gelöster Alkalichloride und Magnesiumchloride vor.

In der Elementhäufigkeit steht Chlor mit etwa 0,2 Prozent Anteil an der Erdhülle an 11. Stelle.

Verbindungen
- Natriumchlorid
- Kaliumchlorid
- Salzsäure

Verwendung

Bleichmittel (Die hohe Reaktionsfreudigkeit (Chlor ist Oxidationsmittel) von Chlor führte zum Einsatz
von Chlor als Bleichmittel (beispielsweise Papierindustrie))

PVC, Polyurethan, Polycarbonat (Chlor ist eine wichtige Grundchemikalie bei der Herstellung von
Polyurethan und Polycarbonat.)

Salzsäure

Chlor ist ein wichtiges Zwischenprodukt zur Herstellung zahlreicher anorganischer und organischer
Verbindungen. Dazu gehören Salzsäure, sämtliche Chloride wie Eisenchlorid, Natriumchlorid oder
Silberchlorid, außerdem Chlorkalk, Chlormethan, Chlorbenzole, Phosgen, Polyvinylchlorid (PVC),
Chloroform, Tetrachlormethan, viele Insektizide und Zwischenprodukte für Farbstoffe, sowie die
ozonzerstörenden CFKW (Chlorfluorkohlenwasserstoffe) als Treibgase für Sprays, in Feuerlöschern
und in Kältemitteln.

Ferner dient Chlorgas in Schwimmbädern und im Trinkwasser zur Desinfektion und wird zum
Bleichen von Papier, Zellstoffen und Textilien verwendet.

Der vermeintliche Chlorgeruch in Schwimmbädern nicht vom Chlor selbst stammt, sondern weil es
eine Verbindung mit den Molekülen aus dem Urin eingeht?