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Konstruktionsstahl

Konstruktionswerkstoffe für Stahl- und Maschinenbauteilen.


• Kohlenstoffgehalt: 0,05 - 0,6 %
• Allgemein stehen Zähigkeit und gute Bearbeitbarkeit im Vordergrund

Allgemeiner Baustahl
mit einem C-Gehalt von 0,15 - 0,5 %.
Für Bauteile mit normaler Temperaturbeanspruchung.
Günstiger Werkstoff für allgemeine Konstruktionen.
Schweißgeeigneter Feinkorn-Baustahl
Wie allg. Baustahl, jedoch mit Zusätzen zur Verfeinerung des Korns. Verbesserte Zähigkeit und
Festigkeit.
Einsatzstahl
0,05 - 0,2 %-C; teilweise legiert mit Cr, Mn, Mg, Ni.
An sich nicht härtbar. Beim Einsatzhärten wird die Oberfläche gezielt mit Kohlenstoff angereichert und
gehärtet, der Kern bleibt zäh.
Verwendung für Wellen, Zahnräder, Nocken, Kettenglieder
Vergütungsstahl
0,22 - 0,6 %-C, teilweise legiert mit Cr, Ni, Mo, V.
Werkstoffe, die zum Vergüten vorgesehen sind. Dabei wird der Stahl gehärtet und angelassen – dass
heißt, die Spannungen im Stahl werden teilweise wieder abgebaut. Sehr hohe Festigkeit bei guter
Zähigkeit. Ein besonderes Merkmal ist die Vergütungstiefe, also wie weit die Vergütung unter die
Oberflache reicht.
Antriebs- und Getriebewellen, Bolzen, Radreifen (Bahn)
Nitrierstahl
0,31 - 0,41 %-C, legiert mit den Nitridbildnern Al, Cr, Ti.
Beim Nitrieren wird die Oberfläche mit Stickstoff behandelt, es bilden sich extrem harte Nitride, welche
die Oberfläche verschleißfest machen.
Für Zahnräder, Nocken, Ventile (Motorkopf)
Automatenstahl
durch Zulegieren von Blei oder Schwefel wird der Stahl für die Bearbeitung auf Werkzeugmaschinen
und Bearbeitungszentren optimiert. Werkzeugverschleiß und Zerspanungskräfte werden reduziert,
Späne in kurzen Abständen gebrochen. Die Bildung langer Fließspäne, welche die Maschinen
„verstopfen“, wird verhindert.
Für Zerspanungsteile in Massenfertigung.
Rostfreie Stähle
siehe oben
Blankstahl
keine eigene Klasse nach der Zusammensetzung.
Blankgezogene Teil weisen durch Kaltverformung erhöhte Festigkeit auf und habe glatte Oberflächen
mit hoher Maßgenauigkeit
Kostenreduzierte Fertigung von Maschinenteilen, ohne weitere Oberflächenbearbeitung.

Werkzeugstahl

Werkstoffe zur Herstellung von Werkzeugen.


• Kohlenstoffgehalt: 0,6 – 1,7 % (max. 2,1%)
• Sie müssen in erster Linie verschleißfest sein, also hohe Härte und Festigkeit besitzen.

Unlegierte Werkzeugstähle
Härtbarkeit und Festigkeit werden im Wesentlichen durch den Kohlenstoffgehalt bestimmt. Die
Einhärtetiefe ist nur gering und bei Temperatur ab 200 °C tritt ein deutlicher Härteabfall ein.
Verwendung für Stempel und Schneidplatten von Stanzen (nicht zu verwechseln mit
Wendeschneidplatten für Drehmaschinen), sowie für Biege- und Ziehwerkzeuge.
Legierte Kaltarbeitsstähle
Durch Legierungszusätze wie Cr, V, W und Si werden Zähigkeit, Druckfestigkeit und der
Verschleißwiderstand erhöht. Außerdem wird der Härteverzug reduziert. Die Arbeitstemperatur ist
auch hier auf max. 200 °C beschränkt.
Verwendung für Zangen, Maulschlüssel, Stempel und andere Handwerkzeuge.
Legierte Warmarbeitsstähle
Zusätzlich mit Co, Mo und Ni legiert wird die Arbeitstemperatur auf max. 400 °C gesteigert.
Einsatz für Schmiede-Gesenkformen und Spritzgussformen
Schnellarbeitsstahl
Der Name HSS leitet sich vom englischen „High Speed Steel“ ab, was häufig mit Hochleistung-
Schnellschnittstahl übersetzt wird. Sie sind äußerst verschleißfest und widerstandsfähig gegen
hohe Temperaturen und Temperaturwechsel. Sie werden für Bohrer, Fräser und Drehmeißel in
der Zerspanung eingesetzt. Eine deutliche Verbesserung von Schnittleistung und Standfestigkeit
des Werkszeugs wird durch eine Beschichtung mit Hartmetall erreicht. Besonders häufig wird
dazu Titannitrit (TiN, zu erkennen an der goldene Färbung) oder Titancarbid (TiC) verwendet.

Andere Schneidstoffe

Außer HSS kennt die Fertigungstechnik viele weitere Schneidstoffe, die verschleißfester sind und
höhere Schnittgeschwindigkeiten erlauben. Die Zähigkeit von HSS können sie aber nicht
übertreffen. Zum Beispiel erreicht Schneidkeramik sehr hohe Schnittgeschwindigkeiten, bricht
jedoch wegen ihrer Sprödigkeit sehr schnell bei rauen Bedingungen (z. B. unterbrochener
Schnitt). Den „idealen“ Schneidstoff, sowohl standfest als auch zäh, gibt es (noch) nicht.

Erzeugung von Roheisen


Stahl ist ein universeller Werkstoff, der hauptsächlich aus Eisen besteht. Zur Stahlerzeugung muss die
in der Natur vorkommende Form von Eisenverbindungen, das Eisenerz (Sulfide oder Oxide), reduziert
werden. Dies geschieht im Hochofen, wobei Koks (Kohle bzw. Kohlenstoff) als Reduktionsmittel dient.
Unterschied zwischen Roheisen und Stahl
Dabei entsteht zunächst so genanntes Roheisen, welches einen Kohlenstoffgehalt von etwa 4 %
besitzt. Roheisen ist spröde und lässt sich daher nicht schmieden. Um aus dem Roheisen den
schmiedbaren Werkstoff Stahl zu gewinnen, muss der Kohlenstoffgehalt reduziert werden. Von
Roheisen wird gesprochen, solange der Kohlenstoffgehalt über 2,06% % liegt. Liegt er darunter,
spricht man von Stahl.

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