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Vorlesung Schweißmetallurgie
Zusatzwerkstoffe – Verfahren, Einteilung, Normung
© 2015 UNIVERSITÄT ROSTOCK | FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU UND SCHIFFSTECHNIK | LEHRSTUHL FÜGETECHNIK 1
SCHWEIßMETALLURGIE WS 2015 / 2016
Einführung
Schwerpunkte & Gliederung
Einführung
Grundlagen der Schweißmetallurgie
Schweißen von Baustählen / Feinkornbaustählen
• Grundwerkstoffe – Herstellung, Normung, Prüfung
• Zusatzwerkstoffe – Verfahren, Einteilung und Normung
• Überblick
• Lichtbogenhandschweißen – umhüllte Stabelektroden
• Schutzgasschweißen – Gase und Drähte für das Metall-Schutzgas-Schweißen (MSG)
• Schutzgasschweißen – Gase und Stäbe für das WoIfram-Inert-Gas-Schweißen (WIG)
• Unterpulverschweißen (UP) – Drahtelektroden und Schweißpulver
• Schweißzusätze für Stähle mit Re > 500 MPa bzw. Rm > 570 MPa
• Entstehende Schweißgüter und fertigungstechnische Hinweise
Schweißen nichtrostender Stähle
Schweißen von Eisengusswerkstoffen
Schweißen von Aluminium
unterschiedliche Reaktionsbedingungen
• Stahlherstellung mit Sekundärmetallurgie typischerweise
einige zehn Minuten
• spezifische Besonderheit des Schweißprozesses
• punktförmige Wärmequelle und große Leistungsdichte
• hohe Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten
• Desoxidation und Legieren innerhalb einiger Sekunden notwendig
• Reaktionstemperaturen um einige hundert Grad höher als bei Stahlherstellung (umhüllte Elektroden 5000 – bis 6000 K)
• Temperaturerhöhung Ionisierung: fest – flüssig – gasförmig – Plasma
Lichtbogen: selbstständige Gasentladung mit Strömen bis 1500 A und Spannungen bis 50 V
• Stromfluss über Gassäule: Hochtemperaturplasma erzeugt Wärmeenergie für örtliches Verbinden / Trennen
• bei Anlegen einer hohen Spannung: zunehmende Feldemission Stoßionisation
• hauptsächlich verwendet in Verbindung mit (nicht-)abschmelzenden Elektroden und Plasmabrennern
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SCHIFFSTECHNIK | LEHRSTUHL FÜGETECHNIK
SCHWEIßMETALLURGIE WS 2015 / 2016
• E: Lichtbogenhandschweißen
• 46: Mindeststreckgrenze (Faktor 10)
• 3: Kerbschlagarbeit von 47 J bei – 30 °C
• 1 Ni: chemische Zusammensetzung
• B: basisch-umhüllte Stabelektrode
• 5: Kennziffer für Ausbringung und Stromart
• 4: Kennziffer für empfohlene Schweißposition
(Stump- / Kehlnähte in Wannenposition)
• H5: Kennzeichen für wasserstoffkontrollierte
Elektroden (diffusibler Wasserstoff in cm³ / 100 g)
übergeordnete Einteilung der Pulver nach DIN EN ISO 14174 gemäß Herstellung
• F: erschmolzenes Pulver (en: fused)
erschmolzen und gekörnt
• A: agglomeriertes Pulver (en: agglomerated)
gebundene, körnige Gemische aus feineren Rohstoffen
• M: Mischpulver (en: mixed)
mit anderen Pulvern / Bestandteilen gemischt
• Zu- / Abbrand mit Kennziffern gekennzeichnet (Verwendung S2-Elektrode) • Verbindungs- (Ein- / Lage-Gegenlage /
• Angabe von Zu- / Abbrand Si, Mn in dieser Reihenfolge Mehrlagentechnik) und Auftragschweißen
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• außer Mn, Si keine Legierungselemente, so dass Zusammensetzung SG un- und niedriglegierter Stähle
durch Zusammensetzung Draht / Band und Reaktionen bestimmt
• Können Legierungselemente zur Kompensation des Abbrand enthalten • Verbindungs- und Auftragschweißungen (Band-
2 und 2B • Zu- / Abbrand mit Kennziffern und Elementen (z.B. Cr) nach Tabelle in plattieren 2B) nichtrostender und hitzebeständiger,
ISO 14174 Cr-, Cr-Ni- Stähle sowie Ni und Ni-Basislegierungen
• Zubrand von Legierungselementen C, Cr, Mo • Hartauftragschweißen mit verschleißfestem Schweißgut
3 • Angabe Zubrand durch Kennziffer und Element mit Gehalt (ohne %)
4 • Angabe d. Zubrands von Legierungselementen durch chemische Symbole • andere Schweißpulver z.B. für Cu-Legierungen
• hohe Schmelzbadtemperaturen
statt chemischer Reaktionen häufig Ionenreaktionen
• Beschreibung des Sauerstoffpotenzials
• vermehrte Abspaltung von Sauerstoff im Lichtbogen durch saure
Komponenten und geringere Stabilität z.B. SiO2
Entstehung und Einlagerung von Oxiden im Schweißgut in
Abhängigkeit des Basizitätsgrads (Menge, Art, Verteilung)
• Reinheit des Schweißguts nimmt zu, wenn B steigt
saure Pulver: hohe Schmelzenviskosität mit gutem Nahtaussehen,
aber schlechteren mechanischen Eigenschaften