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Mai 2005

Mercedes-Benz
Liefervorschrift DBL 9455
Schmelztauchverzinktes Flachzeug BQF vorhanden †
Weitere DaimlerChrysler Normen sind erforderlich: DBL 4054, 4066, 6097, 6757, 8010, 8585, EN 10292, 10326, Ersatz für
10327 Ausgabe: 12.2004
Siehe unter Abschnitt
Änderungen: Seite 5

Ausführungsarten und Beispiele

Diese DBL regelt die Eigenschaften der Schmelztauchverzinkung (sogenannte Feuerverzinkung) von Blechen
und Bändern zum Korrosionschutz. Die technologischen Eigenschaften des Grundwerkstoffes werden in den
europäischen Normen für feuerverzinktes Flachzeug (z. B. EN 10326, EN 10327, EN 10292) festgelegt. Zusätz-
liche Anforderungen der Abnahmewerke sind zu beachten (z. B. Blechkennkarte).

Tabelle 1

Aus-
führungs- Blechseite A Blechseite B Kurzzeichen für Zink-Nennauflage
art (AA) die Oberfläche Seite A plus Seite B

.10 50 g/m² Zink Wie Blechseite A +Z+M+B+O 100 g/m²

.20 70 g/m² Zink Wie Blechseite A +Z+M+B+O 140 g/m²

.51 50 g/m² Zink mit Wie Blechseite A +Z+M+B+O 100 g/m²


organischer Beschichtung

.68 50 g/m² Zink mit 50 g/m² Zink ohne +Z+M+B+O 100 g/m²
organischer Beschichtung organischer Beschichtung

Kurzbezeichnung:

Für Zeichnungen im Feld


für Werkstoff, z. B. : Stahl EN 10327-1.0306+Z+M+B+O+DBL 9455.10

im Feld für Oberfläche, z. B. : kein Eintrag

1 Geltungsbereich, allgemeine Hinweise

Diese DBL bezieht sich auf kontinuierlich schmelztauchverzinktes Flachzeug.

Einschränkungen für den Einsatz von organischen Beschichtungen bei AA .51 und.68

• Feuerverzinkte Bleche mit organischer Beschichtung dürfen nur dann eingesetzt werden, wenn auf-
grund hoher Blechdicken (≥ 2,5 mm) elektrolytisch verzinkte Bleche mit organischer Beschichtung
(nach DBL 4062) verfahrensbedingt nicht herstellbar sind.
• Das Punktschweißen muss mit Mittelfrequenz-Technik erfolgen.
• Dickentoleranz der organischen Beschichtung: 3,0 – 3,5 µm.

Fortsetzung Seite 2 bis 5


Herausgeber: DaimlerChrysler AG Fachverantwortung (Name): Honsel Fachliche Koordination durch Zentralwerkstofftechnik
70546 Stuttgart Abteilung: PWT/VFT Werk: 050 Werk 00, Abteilung PWT/VFT Name: H. Hopf
Normung (EP/QIN) Telefon: 07031 90 87468 HPC: F155 Telefon: 07031 90-2562

Vertraulich! Alle Rechte vorbehalten. Weitergabe oder Vervielfältigung ohne vorherige schriftliche Zustimmung der DaimlerChrysler AG verboten.
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DBL 9455 : Mai 2005

2 Inhaltsstoffe und Wiederverwertbarkeit

Alle Werkstoffe, Verfahren, Prozesse, Bauteile und Systeme müssen den geltenden gesetzlichen Be-
stimmungen in Bezug auf geregelte Stoffe und Wiederverwertbarkeit entsprechen. Die EU-Richtlinie
2000/53/EG über Altfahrzeuge bzw. das deutsche Altfahrzeug-Gesetz inklusive der Anforderung bezüg-
lich Cr(VI)-, Cd-, Hg- und Pb-Freiheit muss erfüllt werden. Zusätzlich sind die Bestimmungen der DBL
8585 hinsichtlich deklarationspflichtiger Inhaltsstoffe einzuhalten.

3 Allgemeine Eigenschaften der Werkstoffe, Rohstoffe und Lieferzustand

3.1 Allgemeine Anforderungen an die Verzinkung


(alle Ausführungsarten)

Die Verzinkung muss die Anforderungen der entsprechenden europäischen Normen EN 10326,
EN 10327 und EN 10292 erfüllen.

3.2 Organische Beschichtung


(Ausführungsarten .50 bis .68)
Für die Qualifizierung eines neuen Produktes (Beschichtungsmaterials) ist die Dokumentation
über die Einhaltung aller in der DBL 4066 geforderten Prüfungen notwendige Voraussetzung.
Eine Änderung des Beschichtungsstoffes erfordert eine Neubemusterung.

Kennzeichnung:
Die organische Beschichtung muss dauerhaft farblich (flächig) so gekennzeichnet sein, dass sie
gegenüber einer verzinkten Oberfläche optisch deutlich unterscheidbar ist. Die Kennzeichnung
darf die Umformbarkeit und die Schweißbarkeit nicht beeinflussen.

4 Technische Daten

4.1 Eignung zum Fügen

Die Werkstoffe, einschließlich des aufgebrachten Korrosionsschutzes nach dieser DBL, müssen
sich mit den im Rohbau üblichen Fügeverfahren problemlos verarbeiten lassen:
- Schweißen (Punkt-, Buckel-, Schutzgas-, Bolzen-, Laserstrahlschweißen)
- Löten (Laserstrahllöten, MIG-Löten)
- Mechanische Fügeverfahren (Clinchen, Nieten, Schrauben)
- Kleben
- Kombinierte Fügeverfahren (Kleben+Punktschweißen, Kleben+Stanznieten, Kleben+Clinchen)

Voraussetzung ist, dass bei der Einführung eines neuen Werkstoffes oder einer neuen Beschichtung die
Parameter in der Fertigung bei Bedarf angepasst werden.

4.2 Haftung beim Umformen

Die Verzinkung muss so gut haften, dass beim Umformen kein nennenswerter Abrieb erfolgt; sie darf
den Tiefziehvorgang nicht erschweren.
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DBL 9455 : Mai 2005

5 Toleranzen / Lieferform

5.1 Zink-Schichtdicken

Tabelle 2

Ausführungsart Zink-Nennauflage Toleranz je Seite Durchschnittliche Zink-Schichtdicke


(AA) g/m² g/m² µm

.10, .51, .68 100 50 - 70 7 - 10

.20 140 70 - 90 10 - 13

5.2 Bestimmung der Zinkauflage

Die Bestimmung der Zinkauflage erfolgt anhand der Einflächenprobe analog EN 10327 Anhang A.

5.3 Messung der Schichtdicke

Online Messung mit Röntgenrückstreu-Verfahren unmittelbar nach dem Zinkbad (Heißmessung) und nach der
Abkühlstrecke (Kaltmessung)

5. 4 Chemische Analyse der Zinkauflage

Der Gehalt an Al darf 0,6 % in der Zinkschicht nicht überschreiten

5.5 Konservierung

Die Bleche oder Bänder müssen so konserviert sein, dass weder Eisenrost noch Zinkkorrosion beim
Transport oder nach sechsmonatiger Lagerung auftreten. Es sind nur Öle nach DBL 6757 zu verwenden. Sie
müssen zusätzlich die Forderungen hinsichtlich Abwaschbarkeit nach DBL 6757 und nach 160°C 13 min Objekt-
temperatur voll erfüllen.

Der Einsatz Cr(VI)-haltiger Stoffe zur Erzeugung einer Passivierung sowie Phosphatierungen sind
nicht zulässig.

6 Prüfungen

Für eine Serienfreigabe sind folgende Prüfungen notwendig:

6.1 Korrosionsbeständigkeit

Prüfteil: Winkelflansch, KTL-beschichtet ohne Abdichtung und Konservierung.


Prüfung: VDA 621-415
Prüfzeit: 6 Zyklen bei Ausführungsart .10
10 Zyklen bei Ausführungsart .51 und .68
Anforderung: Kein Rotrost im geöffneten Flansch
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6.2 Klebeeignung

Die Klebeeignung muss analog DBL 4066 gegeben sein. Es müssen die dort definierten An-
forderungen erfüllt werden.

6.3 Rohbau-Nahtabdichtung

Die Rohbau-Nahtabdichtungsmaterialien sind gemäß der in DBL 6097 aufgeführten Prüfungen


(Standfestigkeit, Auswaschbeständigkeit, Korrosionsschutz etc.) abzusichern.

7 Phosphatierbarkeit in den Abnahmewerken

Die beschichteten Bleche und Bänder müssen im jeweiligen Abnahmewerk einwandfrei vorbehandelt
werden können, so dass sich auf der gesamten Oberfläche eine gleichmäßige Zn-Phosphatschicht aus-
bilden kann.

8 Abmessungen und Toleranzen

Wenn nichts anderes vereinbart ist, gelten die eingeschränkten Grenzabmaße (S) nach EN 10143

9 Aufgaben des Lieferanten

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13 und Nr. 16

10 Muster

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13


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DBL 9455 : Mai 2005

11 Lieferungen

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13

12 Kennzeichnung

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 4, Nr. 24, Nr. 27

13 Verpackung

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 30

14 Lagerfähigkeit

Siehe DBL 4001, Abschnitt 7

15 Arbeitsschutz- und Umweltanforderungen

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 30, Nr. 36 und DBL8585 Stoffnegativliste für die Werkstoffauswahl.

Änderung: Ausführungsarten .51 und .68 hinzugefügt


Abschnitt 1 „Geltungsbereich und allgemeine Hinweise“ ergänzt
Abschnitt 2 „Inhaltsstoffe und Wiederverwertbarkeit“ ergänzt
Abschnitt 3 „Allgemeine Eigenschaften der Werkstoffe, Rohstoffe und Lieferzustand“ ergänzt

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