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Diese DBL bezieht sich auf die Eigenschaften des Überzugs und der Beschichtung von Blechen und Bändern, die
aus Gründen des Korrosionsschutzes aufgebracht werden. Die technologischen Eigenschaften werden durch
andere DBLs und DIN-Vorschriften auf der Zeichnung im Feld für Werkstoffe und/oder durch Blechkennkarten
festgelegt.
Tabelle1
Ausführungsarten für neue Baureihen
Aus-
Blechseite A Blechseite B
führungs-
art (AA)
.01 2,5 µm Zink ohne Vorphosphatierung wie Blechseite A
Kurzbezeichnung:
Beim Einsatz von elektrolytisch verzinkten Blechen mit organischer Beschichtung in Produktionsstandorten
der USA ist die DC-Spezifikation DC-10651 anzuwenden.
3.1 Verzinkung
(alle Ausführungsarten)
Elektrolytische Verzinkung. Die Auswahl des Galvanisierverfahrens für den metallischen Überzug
ist dem Walzwerk freigestellt - sofern die Forderungen dieser DBL erfüllt werden.
3.2 Phosphatierung
(Ausführungsart .02, .20, .21, .30, .32)
Die Phosphatschicht muss die elektrolytisch verzinkte Oberfläche gleichmäßig bedecken. Ebenso
muss eine gleichmäßige Verteilung der Größe der Phosphatkristalle vorliegen.
3.2.1 Kennzeichnung
Die organische Beschichtung muss dauerhaft farblich (flächig) so gekennzeichnet sein,
dass sie gegenüber einer verzinkten Oberfläche optisch deutlich unterscheidbar ist. Die
Kennzeichnung darf die Umformbarkeit und die Schweißbarkeit nicht beeinflussen.
4 Technische Daten
Die Werkstoffe, einschließlich des aufgebrachten Korrosionsschutzes nach dieser DBL, müssen
sich mit den im Rohbau üblichen Fügeverfahren problemlos verarbeiten lassen:
- Schweißen (Punkt-, Buckel-, Schutzgas-, Bolzen-, Laserstrahlschweißen)
- Löten (Laserstrahllöten, MIG-Löten)
- Mechanische Fügeverfahren (Clinchen, Nieten, Schrauben)
- Kleben
- Kombinierte Fügeverfahren (Kleben+Punktschweißen, Kleben+Stanznieten, Kleben+Clinchen)
Voraussetzung ist, dass bei der Einführung eines neuen Werkstoffes oder Beschichtung die Parameter in
der Fertigung bei Bedarf angepasst werden.
Die Punktschweißeignung muss hinsichtlich Schweißbereich und Standmenge gemäß DBL 4066 gegeben
sein.
Die Klebeeignung für Strukturklebstoffe und semistrukturelle Prozessstoffe muss gemäß DBL 4066
gegeben sein.
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DBL 4062 : November 2006
Die Verzinkung und die organische Beschichtung muss so gut haften, dass beim Umformen kein
nennenswerter Abrieb erfolgt; sie darf den Tiefziehvorgang nicht erschweren.
5 Toleranzen / Lieferform
5.1 Schichtdicken
Tabelle 2
Soll metallischer Vorbehandlung* Organische
ÜberzugToleranz (AA .51 und .68) Beschichtung*
(alle AA) (AA .51 und .68)
10 µm 10 – 12,5 µm
5.2 Konservierung
Die Bleche oder Bänder müssen so konserviert sein, dass weder Eisenrost noch Zinkkorrosion
beim
Transport oder nach sechsmonatiger Lagerung auftreten. Es sind nur Öle nach DBL 6757 zu
verwen-
den. Sie müssen zusätzlich die Forderungen hinsichtlich Abwaschbarkeit nach DBL 6757 und nach
160°C 13min Objekttemperatur voll erfüllen.
Der Einsatz Cr(VI)-haltiger Stoffe zur Erzeugung einer Passivierung ist nicht zulässig.
6 Prüfungen
In der Umgebung von Schweißungen darf sich die elektrolytisch aufgebrachte Zinkschicht nicht
ablösen. Folgende Prüfung muss erfüllt werden:
Die Probekörper (ca. 100 x 30 mm) werden 30 min lang bei 350 °C getempert. Danach wird die
erkaltete Probe über einen Dorn mit 5 mm Ø um ungefähr 20° - 30° gebogen. Die Beschichtung
darf sich nicht ablösen. Die zu beurteilende Beschichtungsseite muss innen liegen.
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DBL 4062 : November 2006
Folgene Grenzwerte gelten für die chemische Analyse der Phosphatschicht, Analyseverfahren
z.B. ICP-AES:
6.3 Korrosionsbeständigkeit
40
40
Es muss sichergestellt sein, dass die Haftung der organischen Beschichtung so hoch ist, dass
Klebeverbindungen für crashbeständige Strukturen keine Beeinträchtigung erfahren.
Voraussetzung dafür ist das Erreichen der in der DBL 4066 geforderten Mindestanforderungen.
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DBL 4062 : November 2006
Bei Blechen für die Außenhaut dürfen die Blechoberfächen keine Mängel oder Fehlstellen wie z.B.
Zinkblasen oder Mikroeinwalzungen aufweisen, die später bei der Lackierung zu Lackfehlern führen.
9 Muster
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13
10 Lieferungen
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13
11 Kennzeichnung
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 4, Nr.24 und Nr. 27
12 Verpackung
13 Beanstandungen
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 16 und Einkaufsbedingungen Produktionsmaterial und
Ersatzteile für Kraftfahrzeuge.
Änderungen: Neue Ausführungsarten für Vorphosphatierung und für Flachzeuge mit 2,5 µm Zn-
Schichtdicke.
Abschnitt 2 „Inhaltsstoffe und Wiederverwertbarkeit“ ergänzt mit EU-Richtlinie über
Altfahrzeuge.
Abschnitt 6.2 „Phophatierung“ ergänzt.
Geänderte Probenform bei Abschnitt 6.3 „Korrosionsbeständigkeit“.
Rohbaunahtabdichtung (ehemals Abschnitt 6.5) in Klebeeignung (Abschnitt 4.1) integriert.
Entfall der AA .11 in Tabelle 3 für Karosserie Innenraumteile von PKW-Baureihen.
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DBL 4062 : November 2006
Bisherige Ausführungsarten:
Tabelle 3
Aus-
Blechseite A Blechseite B
führungs-
art (AA)
.11 5 µm Zink Wie Blechseite A
Eine Umstellung von vorphosphatiertes auf nicht vorphosphatiertes Blech oder umgekehrt kann nur nach
erfolgter neuerlicher Musterfreigabe durch die zuständigen Abteilungen des Qualitätmanagments erfolgen
– eine Mischfertigung ist nicht zulässig.