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November 2006

Mercedes-Benz DBL 4062


Liefervorschrift
Elektrolytisch verzinktes Flachzeug
BQF vorhanden ⌧
Weitere Normen sind erforderlich: DBL 4066, 6757, 7391, 8010, DC-10651, MB Special Terms Ersatz für
Ausgabe: 11.2003
Siehe unter Abschnitt
Änderungen: Seite 5

Ausführungsarten und Beispiele

Diese DBL bezieht sich auf die Eigenschaften des Überzugs und der Beschichtung von Blechen und Bändern, die
aus Gründen des Korrosionsschutzes aufgebracht werden. Die technologischen Eigenschaften werden durch
andere DBLs und DIN-Vorschriften auf der Zeichnung im Feld für Werkstoffe und/oder durch Blechkennkarten
festgelegt.

Tabelle1
Ausführungsarten für neue Baureihen
Aus-
Blechseite A Blechseite B
führungs-
art (AA)
.01 2,5 µm Zink ohne Vorphosphatierung wie Blechseite A

.02 2,5 µm Zink mit Vorphosphatierung wie Blechseite A

.31 7,5 µm Zink ohne Vorphosphatierung wie Blechseite A

.32 7,5 µm Zink mit Vorphosphatierung wie Blechseite A

.51 5 µm Zink mit organischer Beschichtung* wie Blechseite A

7,5 µm Zink ohne organische


.68 7,5 µm Zink mit organischer Beschichtung* Beschichtung und ohne
Vorphosphatierung
* entsprechend Freigabe in der Bezugsquellenfreigabe (BQF zu DBL 4062)

Kurzbezeichnung:

Im Feld für Werkstoff, z. B. : Stahl EN 10152-1.0338+ZE+A+O+DBL4062.68


(Lage der Beschichtung muss auf der Bauteilzeichnung eindeutig
gekennzeichnet sein. AA .68: Kennzeichnung der Seite mit
organischer Beschichtung)

Im Feld für Oberfläche erfolgt keine Anschreibung

1 Geltungsbereich, allgemeine Hinweise


Die in Tabelle 1 aufgeführten Ausführungsarten sind für neue Baureihen anzuwenden. Die bisherigen
Ausführungsarten sind in Tabelle 3 auf Seite 6 aufgelistet. Diese können bei Bedarf weiterhin für
Nutzfahrzeuge und für den Achsbereich verwendet werden.

Beim Einsatz von elektrolytisch verzinkten Blechen mit organischer Beschichtung in Produktionsstandorten
der USA ist die DC-Spezifikation DC-10651 anzuwenden.

Fortsetzung Seite 2 bis 6


Herausgeber: DaimlerChrysler AG Fachverantwortung (Name): Honsel Fachliche Koordination durch Produktions- und Werkstofftechnik
70546 Stuttgart Abteilung: PWT/VFT Werk: 050 Werk 50, Abteilung PWT/VFT Name: H. Hopf
Normung (GR/EQS) Telefon: 07031 90 87468 HPC: F155 Telefon 07031 90-2562
Vertraulich! Alle Rechte vorbehalten. Weitergabe oder Vervielfältigung ohne vorherige schriftliche Zustimmung der DaimlerChrysler AG verboten.
Vertragspartner erhalten Normen nur über die zuständige Einkaufsabteilung.
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DBL 4062 : November 2006

2 Inhaltsstoffe und Wiederverwertbarkeit


Alle Werkstoffe, Verfahren, Prozesse, Bauteile und Systeme müssen den geltenden gesetzlichen
Bestimmungen in Bezug auf geregelte Stoffe und Wiederverwertbarkeit entsprechen. Die EU-Richtlinie
2000/53/EG über Altfahrzeuge bzw. das deutsche Altfahrzeug-Gesetz inklusive der Anforderung bezüglich
Cr(VI)-, Cd-, Hg- und Pb-Freiheit muß erfüllt werden.

3 Allgemeine Eigenschaften der Werkstoffe, Rohstoffe und Lieferzustand

3.1 Verzinkung
(alle Ausführungsarten)
Elektrolytische Verzinkung. Die Auswahl des Galvanisierverfahrens für den metallischen Überzug
ist dem Walzwerk freigestellt - sofern die Forderungen dieser DBL erfüllt werden.

3.2 Phosphatierung
(Ausführungsart .02, .20, .21, .30, .32)
Die Phosphatschicht muss die elektrolytisch verzinkte Oberfläche gleichmäßig bedecken. Ebenso
muss eine gleichmäßige Verteilung der Größe der Phosphatkristalle vorliegen.

3.3 Organische Beschichtung


(Ausführungsarten .50 bis .68)
Für die Qualifizierung eines neuen Produktes (Beschichtungsmaterials) ist die Dokumentation über
die Einhaltung aller in der DBL 4066 geforderten Prüfungen notwendige Voraussetzung.
Eine Änderung des Beschichtungsstoffes (siehe BQF 4062) erfordert eine Neubemusterung.

3.2.1 Kennzeichnung
Die organische Beschichtung muss dauerhaft farblich (flächig) so gekennzeichnet sein,
dass sie gegenüber einer verzinkten Oberfläche optisch deutlich unterscheidbar ist. Die
Kennzeichnung darf die Umformbarkeit und die Schweißbarkeit nicht beeinflussen.

4 Technische Daten

4.1 Eignung zum Fügen

Die Werkstoffe, einschließlich des aufgebrachten Korrosionsschutzes nach dieser DBL, müssen
sich mit den im Rohbau üblichen Fügeverfahren problemlos verarbeiten lassen:
- Schweißen (Punkt-, Buckel-, Schutzgas-, Bolzen-, Laserstrahlschweißen)
- Löten (Laserstrahllöten, MIG-Löten)
- Mechanische Fügeverfahren (Clinchen, Nieten, Schrauben)
- Kleben
- Kombinierte Fügeverfahren (Kleben+Punktschweißen, Kleben+Stanznieten, Kleben+Clinchen)

Voraussetzung ist, dass bei der Einführung eines neuen Werkstoffes oder Beschichtung die Parameter in
der Fertigung bei Bedarf angepasst werden.

Die Punktschweißeignung muss hinsichtlich Schweißbereich und Standmenge gemäß DBL 4066 gegeben
sein.

Die Klebeeignung für Strukturklebstoffe und semistrukturelle Prozessstoffe muss gemäß DBL 4066
gegeben sein.
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4.2 Haftung beim Umformen

Die Verzinkung und die organische Beschichtung muss so gut haften, dass beim Umformen kein
nennenswerter Abrieb erfolgt; sie darf den Tiefziehvorgang nicht erschweren.

5 Toleranzen / Lieferform

5.1 Schichtdicken

Tabelle 2
Soll metallischer Vorbehandlung* Organische
ÜberzugToleranz (AA .51 und .68) Beschichtung*
(alle AA) (AA .51 und .68)

2,5 µm 2,5 – 5,0 µm

5 µm 5,0 – 7,5 µm Entsprechend Entsprechend


Anforderungen der Anforderungen der
7,5 µm 7,5 - 10 µm DBL 4066 DBL 4066

10 µm 10 – 12,5 µm

*Qualifizierung und Freigabe über DBL 4066 ist notwendig!

5.2 Konservierung

Die Bleche oder Bänder müssen so konserviert sein, dass weder Eisenrost noch Zinkkorrosion
beim
Transport oder nach sechsmonatiger Lagerung auftreten. Es sind nur Öle nach DBL 6757 zu
verwen-
den. Sie müssen zusätzlich die Forderungen hinsichtlich Abwaschbarkeit nach DBL 6757 und nach
160°C 13min Objekttemperatur voll erfüllen.

Der Einsatz Cr(VI)-haltiger Stoffe zur Erzeugung einer Passivierung ist nicht zulässig.

6 Prüfungen

6.1 Temperaturbeständigkeit der Verzinkung

In der Umgebung von Schweißungen darf sich die elektrolytisch aufgebrachte Zinkschicht nicht
ablösen. Folgende Prüfung muss erfüllt werden:

Die Probekörper (ca. 100 x 30 mm) werden 30 min lang bei 350 °C getempert. Danach wird die
erkaltete Probe über einen Dorn mit 5 mm Ø um ungefähr 20° - 30° gebogen. Die Beschichtung
darf sich nicht ablösen. Die zu beurteilende Beschichtungsseite muss innen liegen.
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6.2 Schichtgewicht und chemische Analyse der Vorphosphatierung

Für das zulässige Schichtgewicht gelten folgende


Grenzwerte: 1,0 – 1,8 g/m²
Basisverfahren: Trikationverfahren (Zn, Mn, Ni)
Die Bestimmung erfolgt nach dem Ablöseverfahren entsprechend DIN EN 12476.

Folgene Grenzwerte gelten für die chemische Analyse der Phosphatschicht, Analyseverfahren
z.B. ICP-AES:

Zn: > 32 Gew.-%


Mn: 3–8 Gew.-%
Ni: 0,7 – 1,3 Gew.-%

6.3 Korrosionsbeständigkeit

Prüfteil: Y-Flansch, phosphatiert und KTL-beschichtet nach DBL 7391.54


Ohne Abdichtung und Konservierung
Prüfzeit: 10 Zyklen nach VDA 621-415 bei AA .50 bis .68
6 Zyklen nach VDA 621-415 bei AA .20, .21, .30, .31 und .32
Anforderung: Kein Rotrost im geöffneten Flansch
Anzahl Proben: Mindestens 5 Proben je Prüfung

40
40

6.4 Haftung der organischen Beschichtung

Es muss sichergestellt sein, dass die Haftung der organischen Beschichtung so hoch ist, dass
Klebeverbindungen für crashbeständige Strukturen keine Beeinträchtigung erfahren.
Voraussetzung dafür ist das Erreichen der in der DBL 4066 geforderten Mindestanforderungen.
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7 Phosphatier- und Lackierbarkeit in den Abnahmewerken


Die beschichteten Bleche und Bänder müssen im jeweiligen Abnahmewerk einwandfrei vorbehandelt
werden können, so dass sich auf der gesamten nicht organisch beschichteten Oberfläche eine
gleichmäßige Zn-Phosphatschicht ausbilden kann.

Bei Blechen für die Außenhaut dürfen die Blechoberfächen keine Mängel oder Fehlstellen wie z.B.
Zinkblasen oder Mikroeinwalzungen aufweisen, die später bei der Lackierung zu Lackfehlern führen.

8 Aufgaben des Lieferanten


Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13 und Nr. 16

9 Muster
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13

10 Lieferungen
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 13

11 Kennzeichnung
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 4, Nr.24 und Nr. 27

12 Verpackung

Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 30.

13 Beanstandungen
Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 16 und Einkaufsbedingungen Produktionsmaterial und
Ersatzteile für Kraftfahrzeuge.

14 Arbeitsschutz- und Umweltanforderungen


Siehe MERCEDES – BENZ SPECIAL TERMS Nr. 30, Nr. 36 und DBL8585 Stoffnegativliste für die
Werkstoffauswahl.

Änderungen: Neue Ausführungsarten für Vorphosphatierung und für Flachzeuge mit 2,5 µm Zn-
Schichtdicke.
Abschnitt 2 „Inhaltsstoffe und Wiederverwertbarkeit“ ergänzt mit EU-Richtlinie über
Altfahrzeuge.
Abschnitt 6.2 „Phophatierung“ ergänzt.
Geänderte Probenform bei Abschnitt 6.3 „Korrosionsbeständigkeit“.
Rohbaunahtabdichtung (ehemals Abschnitt 6.5) in Klebeeignung (Abschnitt 4.1) integriert.
Entfall der AA .11 in Tabelle 3 für Karosserie Innenraumteile von PKW-Baureihen.
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Bisherige Ausführungsarten:

Tabelle 3
Aus-
Blechseite A Blechseite B
führungs-
art (AA)
.11 5 µm Zink Wie Blechseite A

5 µm Zink mit Vorphosphatierung


.20 wahlweise blank
7,5 µm Zink ohne Vorphosphatierung
5 µm Zink mit Vorphosphatierung
wie Blechseite A
.21 wahlweise
7,5 µm Zink ohne Vorphosphatierung
7,5 µm Zink mit Vorphosphatierung
.30 wahlweise blank
10 µm Zink ohne Vorphosphatierung

.50 5 µm Zink mit organischer Beschichtung blank

.60 7,5 µm Zink mit organischer Beschichtung blank

Eine Umstellung von vorphosphatiertes auf nicht vorphosphatiertes Blech oder umgekehrt kann nur nach
erfolgter neuerlicher Musterfreigabe durch die zuständigen Abteilungen des Qualitätmanagments erfolgen
– eine Mischfertigung ist nicht zulässig.

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