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Merkblatt 985

Reflexionseigenschaften von
nichtrostendem Stahl

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei


Die Informations- Impressum Inhalt
stelle Edelstahl Merkblatt 985 Seite
Rostfrei Reflexionseigenschaften von
nichtrostendem Stahl 1 Einleitung 2
Die Informationsstelle Edelstahl Rost- 1. Auflage 2018
frei (ISER) ist eine Gemeinschaftsorga- 2 Spiegelung, Reflexion und
nisation von Unternehmen und Insti- Herausgeber: Glanz 3
tutionen aus den Bereichen Informationsstelle Edelstahl Rostfrei 2.1 Wie wird Glanz gemessen? 5
Postfach 10 22 05 2.2 Hochglanz 5
– Edelstahlherstellung, 40013 Düsseldorf 2.3 Matt bis mattglänzend 5
– Edelstahlhandel und Anarbeitung, Telefon: 0211 / 67 07-8 36
– Edelstahlverarbeitung, Telefax: 0211 / 67 07-3 44 3 Zusammenhang zwischen
– Oberflächenveredelung, Internet: www.edelstahl-rostfrei.de Oberflächenrauheit
– Legierungsmittelindustrie, E-Mail: info@edelstahl-rostfrei.de und Glanz 6
– Marktforschung und Verlage
für nichtrostende Stähle. Autor: 4 Begriffe und Definitionen 7
Alenka Kosmač, Žirovnica (SI)
Die Aufgaben der ISER umfassen die 5 Zusammenfassung 9
firmenneutrale Information über Herausgeber und Autor danken den
Eigenschaften und Anwendungen von Herren Dr. Jörn Teipel und Dr. Dirk Wie- 6 Literaturverzeichnis 10
Edelstahl Rostfrei. Schwerpunkte der mer, Outokumpu Nirosta GmbH (D),
Aktivitäten sind sowie Henrik Folkerts, BYK-Gardner
GmbH (D), für ihre Beiträge und
– praxisbezogene, zielgruppenorien- Anmerkungen sowie die kritische
tierte Publikationen, Durchsicht des Manuskripts. Überset-
– Online-Informationsplattform unter zung der englischen Sprachfassung:
www.edelstahl-rostfrei.de, Thomas Pauly, Brüssel (B).
– Pressearbeit für Fach- und Publi-
kumsmedien, Titelfoto:
– Messebeteiligungen, Aperam Stainless Services & Solutions
– Durchführung von Schulungsveran- Poland
staltungen,
– Errichtung von Kompetenzzentren Die in dieser Broschüre enthaltenen
„Edelstahl-Rostfrei-Verarbeitung”, Informationen vermitteln Orientie-
– Informationen über Bezugsmöglich- rungshilfen. Gewährleistungsansprü-
keiten von Produkten aus Edelstahl che können hieraus nicht abgeleitet
Rostfrei, werden. Nachdrucke bzw. Veröffentli-
– individuelle Bearbeitung techni- chungen im Internet, auch auszugs-
scher Anfragen. weise, sind nur mit schriftlicher
Genehmigung des Herausgebers und
Ein aktuelles Schriftenverzeichnis ist mit deutlicher Quellenangabe ge-
einsehbar unter stattet.
www.edelstahl-rostfrei.de/
Publikationen.

1
1 Einleitung beren Oberfläche zur Verfügung steht. einen niedrigen Reflexionsgrad und
Sie reduziert die Korrosionsrate auf verändert sich im Laufe der Zeit sowie
Nichtrostende Stähle werden vor allem vernachlässigbar geringe Werte und in Abhängigkeit von den Umgebungs-
wegen ihrer glänzenden und korrosi- ermöglicht es der Oberfläche, sich wie bedingungen. Es kann ausgewaschen
onsbeständigen Oberflächen einge- das blanke Metall selbst zu verhalten werden und mit dem Ablaufwasser
setzt. Sie zu beschreiben, ist allerdings und auftreffendes Licht zu reflektieren das Grundwasser verunreinigen.
schwierig, weil die Oberflächeneigen- [2]. Die Passivschicht ist unlöslich mit Nichtrostender Stahl ist demgegen-
schaften nicht in Normen definiert dem Grundwerkstoff verbunden. Wird über inert, weswegen er auch in sen-
sind. Zwar gibt es Normen über nicht- sie, z.B. im Falle von Kratzern, beschä- siblen Umweltbereichen eine gute
rostenden Stahl, diese können aber digt, kommt ihre grundlegende Fähig- Wahl ist [4].
hinsichtlich der Oberflächen nur Orien- keit zum Tragen, sich unter einer Viel-
tierungen vermitteln, weil die Spezifi- zahl von Umgebungsbedingungen Die Oberflächenausführungen von
kationen sehr breit gefasst sind und selbst wiederherzustellen [3]. Eines handelsüblichen nichtrostenden
sich ausschließlich auf die Verarbei- der wichtigsten Merkmale von nicht- Stählen sind in verschiedenen Regel-
tungsprozesse beziehen. Ziel heutiger rostendem Stahl ist es zudem, dass werken definiert. Zu ihnen gehören die
Methoden der Glanzmessung ist es, sich das Aussehen der Oberfläche mit Normen EN 10088-2:2015 und ASTM
von subjektiven Beschreibungen zu der Zeit nicht verändert. A480-16b. Beide ähneln sich in der
objektiven qualitativen Aussagen über Art, wie sie Oberflächen beschreiben.
den Oberflächenglanz zu gelangen [1]. Kupfer und Zink, die im Bauwesen oft
zum Einsatz kommen, wenn die Glanz- In der europäischen Norm EN 10088-
Die Oberfläche von nichtrostendem wirkung möglichst gering sein soll, bil- 2 [5] werden Oberflächen ausschließ-
Stahl wird von einer dünnen, festhaf- den demgegenüber eine tiefmatte lich anhand des jeweiligen Verarbei-
tenden, transparenten und sehr Patina, wenn sie der Atmosphäre aus- tungsverfahrens beschrieben. Da kei-
beständigen Passivschicht bedeckt – gesetzt werden. In ihrem Fall ist die ne Akzeptanzkriterien genannt
einem Oxid. Diese Passivschicht ist nur Oxidschicht 3-5 µm dick und kann das werden, ist es nicht möglich, sie darü-
wenige Nanometer dick (etwa 10 nm), Aussehen eines keramischen Materi- ber hinaus quantitativ zu definieren.
unsichtbar und bildet sich spontan, als annehmen, das keinerlei metalli- Nachstehend beispielhaft einige Ober-
wenn Sauerstoff an der metallisch sau- schen Glanz aufweist. Das Oxid hat flächenbeschreibungen in der Norm:

Kurzzeichen Ausführungsart Oberflächen- Anmerkungen


beschaffenheit
Kaltgewalzt 2B Kaltgewalzt, Glatt Häufigste Ausführung, um gute
wärmebehandelt, Korrosionsbeständigkeit, Glattheit und
gebeizt, Ebenheit sicherzustellen. Auch übliche
kalt nachgewalzt Ausführung für Weiterverarbeitung.
2R Kaltgewalzt, Spiegelnd Glatter und blanker als 2B. Auch übliche
blankgeglüht* Ausführung für Weiterverarbeitung.
Sonderausführungen 1G oder 2G Geschliffen** Siehe Fußnote*** Schleifpulver oder Oberflächenrauheit
kann festgelegt werden. Gleichgerichtete
Textur, nicht sehr reflektierend.
1J oder 2J Gebürstet** oder Glatter als geschliffen, Bürstenart oder Polierband oder
mattpoliert** siehe Fußnote*** Oberflächenrauheit kann festgelegt
werden. Gleichgerichtete Textur, nicht sehr
reflektierend.
1K oder 2K Seidenmattpoliert** Siehe Fußnote*** Über die unter “J” aufgeführten Merkmale
hinaus werden weitere Anforderungen
gestellt, um eine angemessene
Korrosionsbeständigkeit für See- und
architektonische Außenanwendungen zu
erzielen. Quer-Ra < 0,5 µm in sauber
geschliffener Ausführung.
1P oder 2P Blankpoliert** Siehe Fußnote*** Mechanisch poliert. Verfahren oder
Oberflächenrauheit können näher
eingegrenzt werden. Ungerichtete
Ausführung, reflektierend mit hohem Grad
von Bildklarheit.
* Kann leicht nachgewalzt sein.
** Einseitig, sofern nicht zum Zeitpunkt der Anfrage und des Auftrages anders festgelegt.
*** Innerhalb der jeweiligen Kategorie können die Oberflächeneigenschaften variieren. Zwischen Hersteller und Verbraucher sollten spezifischere
Kriterien (z.B. Körnung oder Oberflächenrauheit) vereinbart werden.

Tabelle 1: Herstellungsverfahren und Oberflächenausführungen von Grob- und Feinblechen sowie Bändern gemäß DIN EN 10088-2 [5]

2
Oberflächen- Beschreibung Glanz / Rauheit Anmerkungen
ausführung
gemäß
ASTM A480
Nr. 3 Mittelfein geschliffene Oberfläche, Durchschnittliche Oberflächenrau- Oberflächenausführungen Nr. 3 und
ein- oder beidseitig heit (Ra) bis zu 40 Micro-Inch* 4 überlappen
Nr. 4 Geschliffene Oberfläche für allgemei- Durchschnittliche Oberflächenrau- Oberflächenausführungen Nr. 3 und
ne Anwendungen, ein- oder beidseitig heit (Ra) bis zu 25 Micro-Inch ** 4 überlappen
Nr. 6 Seidenmatte Oberfläche, ein- oder
beidseitig gebürstet
Nr. 7 Hochglänzende Oberfläche Schleifriefen sind nicht entfernt
Nr. 8 Spiegelglanz Sehr schwache Polier- oder
Schwabbelspuren können noch
sichtbar sein.
* ca. 1,0 ␮m
** ca. 0,6 ␮m
Tabelle 2: Oberflächenausführungen gemäß ASTM A480/A480M [6]

Auch die amerikanische Norm ASTM z.B. nominell identische spiegelpolier- 2 Spiegelung,
A480 umschreibt im Wesentlichen die te Ausführungen von nichtrostendem
Oberflächenausführungen [6]. Die Stahl von Hersteller zu Hersteller deut-
Reflexion und
Oberflächen Nr. 3, 4, 6, 7 und 8 lich in Bezug auf Oberflächenmorpho- Glanz
gehören zu den geschliffenen, gebürs- logie und optische Eigenschaften
teten und/oder polierten Ausführun- unterscheiden, obwohl sie alle den Optische Eigenschaften wurden lange
gen. Das Ausgangsmaterial für die Definitionen der jeweiligen Normen Zeit im Sinne von spiegelnder Reflexi-
Herstellung der glänzenden Ober- entsprechen [7]. Für bestimmte on und Glanz diskutiert. Aktuell wer-
flächenausführungen, Nr. 7 und 8, ist Anwendungen oder Projekte kann es den auch andere Parameter herange-
in der Regel blankgeglüht (BA, bright daher erforderlich sein, die optischen zogen, darunter die Spiegelschärfe
annealed). Es weist bereits eine glatte, Eigenschaften deutlicher festzuschrei- (distinctness of image, DoI)1) [7]. Hier-
spiegelnd glänzende Oberfläche auf. ben. auf wird nachstehend noch eingegan-
Diese wird üblicherweise durch Kalt- gen.
walzen mit anschließendem Glühen
unter Schutzgas erzeugt, das Oxidati- Spiegelnde Reflexion und Glanz sind
on und Verzunderung während des keine spezifischen physikalischen
Glühprozesses verhindert. Das verblei- Eigenschaften einer Oberfläche. Sie
bende leicht wolkige Erscheinungsbild
wird anschließend durch mechani-
sches Polieren und Schwabbeln noch
so weit verbessert, dass ein wirklicher
ein

Spiegelglanz entsteht.
fal

diffuse Reflexion
len
de

Die Normen benennen Oberflächen-


sL
ich

ausführungen stets anhand des Ver-


spiegelnde
t

fahrens. Sie definieren die optischen Reflexion


Eigenschaften nicht quantitativ, son-
dern beschreiben sie lediglich, z.B. als
„richtungslose Oberflächenaus-
führung, die hochglänzend ist und ein
Spiegelbild von guter Klarheit
erzeugt“. Normen sind zwar aussage-
kräftig, können aber leicht darüber
hinwegtäuschen, dass zwischen Ober-
flächen mit gleicher Bezeichnung von
Lieferung zu Lieferung deutliche
Abweichungen bestehen können [7].
In der Praxis wird daher häufig emp-
fohlen, Muster auszutauschen, weil es
schwierig ist, eine Oberfläche eindeu-
tig zu charakterisieren. So können sich Abbildung 1: Spiegelnde und diffuse Reflexion [9]

1)
Distinctness of image (DoI) wird in der Norm ASTM E430/D5767 definiert.

3
variieren mit dem Messwinkel und
dem Durchmesser des Strahlenbün-
dels des einfallenden bzw. reflektier-
ten Lichts. Derartige Messungen sind
also nicht unabhängig von den einge-
setzten Geräten. Die spiegelnde Refle- 20°
xion nimmt bei den meisten Ober-
flächen mit größer werdendem Mess-
winkel zu. Aus diesem Grund werden 60°
Glanzmessgeräte mit unterschiedli-
chen Messwinkeln eingesetzt [8].

Hochglanz wird vom Betrachter als 85°


spiegelartige Oberfläche wahrgenom-
men [10]. Glanz entsteht aus der
Fähigkeit einer Oberfläche, mehr Licht
Abbildung 2: Glanzmessungen in bestimmten Winkeln zur Oberfläche [14]
in Spiegelrichtung abzustrahlen als in
andere. Messungen nach diesem Prin-
zip korrelieren mit optischen Wahr-
nehmungen bei entsprechenden
Betrachtungswinkeln. Glanz wird
gemessen, indem man den Spiegel-
glanz einer Probe mit jenem eines
standardisierten schwarzen Glases
vergleicht [11].

Das menschliche Auge stellt nach wie


vor ein sensibles Werkzeug dar,
Glanzunterschiede festzustellen.
Gleichwohl kann es Glanz nur schwer
quantifizieren. So wird z.B. eine opti-
mal polierte Edelstahloberfläche als
sehr glänzend empfunden, obwohl
der Reflexionsgrad aus physikalischen
Gründen immer unter 70 % liegt.
Dagegen wird eine etwas matte Alumi- Abbildung 3: Glanzmessgerät [15]
niumoberfläche als weniger glänzend
wahrgenommen, auch wenn der Refle- Lampe Beleuchtungs- Messzelle mit vorge-
xionsgrad > 80 % ist. Dies liegt wohl quellen-Maske schaltetem Filter
daran, dass in die Beurteilung des Messzellen-
Blende Maske
Glanzes oft auch z.B. die Spiegelschär-
fe mit einfließt. So ist die visuelle
Beurteilung unzureichend, denn die
Bedingungen sind nicht eindeutig
definiert, zudem sehen und urteilen
Menschen unterschiedlich. Darüber Auffanglinse
hinaus hängt die subjektive Wahrneh-
mung auch von persönlichen Vorerfah- Probe
rungen ab. Glanz wird gemessen,
indem man auf einen widergespiegel- Abbildung 4: Prinzipskizze eines Glanzmessgerätes [16]
ten Gegenstand scharfstellt, nicht auf
die Oberfläche selbst. Sehvermögen
und Befindlichkeit haben einen ent- Qualitätskontrolle durchzuführen, nicht gleich aussehen, betrachtet der
scheidenden Einfluss auf die visuelle muss der optische Eindruck mittels Kunde dies als Zeichen mangelnder
Beurteilung. Zudem ist wichtig, ob das objektiver, messbarer Kriterien defi- Qualität. Der Einsatz von Glanzmess-
Auge auf die Lichtquelle oder die niert werden. Eine genaue Charakteri- geräten und die Einrichtung einer wirk-
Oberfläche fokussiert. sierung des Erscheinungsbildes hilft samen Qualitätssicherung verhindern,
nicht nur bei der Qualitätssicherung, dass Abweichungen zu einem Problem
Eine Oberfläche wird beurteilt, indem sondern optimiert auch den Herstel- werden.
der Betrachter auf das reflektierte lungsprozess [13]. Wenn wahrnehm-
Abbild einer Lichtquelle scharfstellt. bare Glanzänderungen auftreten und
Um eine praktikable und zuverlässige Produkte mit gleichen Bezeichnungen

4
2.1 Wie wird Glanz gemessen? sind andere Winkel üblich, z.B. 45° für zufällig verteilte Defekte wie Kratzer
Keramik, Folien, Textilien und anodi- oder Grübchen aufweisen, diese sind
Glanz lässt sich messen, indem eine siertes Aluminium, oder 75° für Papier allerdings oft so klein, dass sie mit
bestimmte Lichtmenge auf eine Ober- und Druckerzeugnisse. bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind
fläche gestrahlt und deren Reflexion [7].
festgestellt wird. Lichteinfallswinkel Die GU-Skala ist zwar linear, allerdings
und Messmethode hängen von der gelten für die jeweiligen Winkel unter- 2.3 Matt bis mattglänzend
Oberfläche ab. schiedliche Wertebereiche: 0–2000
GU (20°), 0–1000 GU (60°) und 0–160 Auf matten bis halbmatten Ober-
Zur Bestimmung des Reflexionsgrads GU (85°) [17]. Auf dem Markt gibt es flächen wird das Licht in alle Richtun-
werden Glanzmessgeräte eingesetzt. Geräte, die auf die jeweiligen indus- gen gestreut. Das Bild zeichnet sich,
Sie werfen Licht unter einem bestimm- triespezifischen Normen ausgelegt wenn überhaupt, nur unscharf ab. Je
ten Winkel auf die Testoberfläche und sind. gleichmäßiger das Licht gestreut
messen den Grad der Reflexion. Die wird, desto weniger intensiv ist die
Art der Oberfläche entscheidet darü- 2.2 Hochglanz Reflexion in Hauptrichtung und
ber, welcher Messwinkel – und damit desto matter erscheint die Ober-
welches Gerät – gewählt wird. Die Abbilder werden von hochglänzenden fläche [13].
Intensität hängt von Material und und glatten Oberflächen wegen der
Beleuchtungswinkel ab. Dabei ist es direkten Reflexion deutlich widerge- In vielen Anwendungsbereichen von
sinnvoll, bei hohen Glanzwerten einen spiegelt, d.h. die Reflexion erfolgt nur nichtrostendem Stahl und anderen
kleinen Winkel (20°) zu wählen und in Hauptrichtung. Ein- und Ausfalls- metallenen Werkstoffen soll die Refle-
bei einem geringen Glanz einen größe- winkel des Lichtes sind gleich [18]. xion möglichst gering sein, z.B. wenn
ren Winkel (z.B. 60°), so dass das starke Blendung die Sicherheit des
Messergebnis in einem mittleren Hochglänzende Oberflächen können Straßen- oder Luftverkehrs gefährden
Bereich liegt. Oft zu finden sind Glanz-
messgeräte, die wahlweise eine Mes-
sung von drei Winkeln (20°, 60° und
85°) erlauben.

Ein typisches Glanzmessgerät bildet


eine feste bauliche Einheit, bestehend
aus einer standardisierten Lichtquelle,
die ein paralleles Strahlenbündel auf
die zu prüfende Oberfläche projiziert,
und einer Messzelle mit vorgeschalte-
tem Filter, welche die von der Ober-
fläche zurückgeworfenen Strahlen auf-
fängt. Dabei gilt die Gesetzmäßigkeit, α α
dass Einfalls- und Ausfallswinkel
gleich sind.

Bei geeigneter Anordnung von Licht-


quelle, Messzelle und Probe lassen
sich Messungen in einem schmalen Abbildung 5: Hoher Glanzgrad [33]
Bereich des Reflexionswinkels vorneh-
men. Die Messergebnisse des Glanz-
messgerätes werden dann zu den
Messwerten eines standardisierten
schwarzen Glases mit definiertem Bre-
chungsindex in Beziehung gesetzt.
Das Verhältnis reflektierten Lichts von
Probe und Referenzkörper ergibt den
Glanzwert in Glanzeinheiten (gloss
units, GU). Glanz ist in den Normen EN
ISO 2813 und ASTM D523 definiert.

Als Messwinkel gilt der Winkel zwi-


schen dem einfallenden Licht und der
Probennormalen. Drei Standard-Mess-
winkel (20°, 60° und 85°) decken die
Mehrzahl der industriellen Anwendun- Abbildung 6: Hochglänzende Oberflächenausführung der Skulptur 'Cloud Gate' von
gen ab [9]. Für bestimmte Materialien Anish Kapoor, Millenium Park, Chicago [19]

5
Hoher Niedriger
Reflexionsgrad Reflexionsgrad
(spiegelnd) (streuend)
Nichtrostender Stahl, spiegelpoliert (Oberflächenausführungen Nr. 7, 8 und 9)
Nichtrostender Stahl, blankgeglüht (BA, 2R)
Aluminium, spiegelpoliert
Monel, Lieferzustand
Nichtrostender Stahl, kaltgewalzt (2B)
Aluminium, kaltgewalzt (Lieferzustand)
Nichtrostender Stahl, Oberflächenausführung Nr. 4, 2K
Kupferlegierungen, spiegelpoliert
Nichtrostender Stahl, glasperlengestrahlt
Blattgold
Nichtrostender Stahl, „Engelshaar“-Oberfläche
Kupfer, kaltgewalzt
Aluminium, farblos anodisiert
Zink, unbewittert (Lieferzustand)
Aluminium, „Engelshaar“-Oberfläche
Messing, seidenmatt
Titan, kaltgewalzt (Lieferzustand)
Verzinkter Stahl, großblumig
Verzinkter Stahl, kleinblumig
Stahl, kaltgewalzt
Stahl, bewittert
Zink, vorbewittert
Kupfer, bewittert
Blei, Lieferzustand
Blaue Punkte: Glanzgrad im Neuzustand Grüne Punkte: Glanzgrad nach Alterung
Abbildung 7: Vergleich des Glanzgrades unterschiedlicher metallener Werkstoffe [20]

kann. Häufig werden auch aus gestal- wurde aufgehoben. Bei Fassadenma- 3 Zusammenhang
terischen Erwägungen matte Ober- terialien wurde das Hauptaugenmerk
flächen bevorzugt [1]. Unter ästheti- auf die gerichtete Reflexion gelegt. zwischen Ober-
schen Gesichtspunkten liegen derzeit
– besonders in der Architektur – Ober-
Für sie wurde bspw. in Singapur ein
Grenzwert von 10 % und in Sydney
flächenrauheit
flächen im Trend, die reflexionsgemin- von 20 % festgesetzt. Dabei gilt zu und Glanz
dert sind, jedoch weiterhin eine leben- beachten, dass beide Städte unter-
dige metallische Oberflächenwirkung schiedliche Messprotokolle vorge- Allgemein erhöht sich der Glanz, wenn
aufweisen [21]. ben, so dass ein direkter Vergleich der Ra-Wert3) geringer wird, und zwar
der beiden Vorschriften nicht möglich unabhängig von Material und Richtung
Eine Reihe von Städten, darunter Sin- ist. Neuere Lösungen bestehen z.B. der Rauheit. Fällt der Ra-Wert unter ca.
gapur und Sydney, haben Vorschrif- darin, einem feinen Muster ein gro- 0,2 µm, steigt der Glanz stark an. Der
ten über die Tageslichtreflexion (die bes zu überlagern. Derartige doppelt Wellenlängenbereich der Lichtquelle,
Summe gerichtet und diffus reflek- strukturierte Oberflächen sind den der zur Glanzmessung verwendet wird,
tierten Lichts im sichtbaren Bereich) Messergebnissen nach matt, erschei- liegt im sichtbaren Spektrum zwischen
von Fassadenwerkstoffen erlassen nen jedoch optisch glatt, funkelnd 0,38 µm und 0,78 µm. Daher ent-
[21]. Unabhängig von der gewählten und lebhaft [21,22]. Werden verschie- steht in Bereichen, die einen Ra-Wert
Oberfläche reflektiert nichtrostender dene metallene Werkstoffe für bauli- von weniger als ca. 0,2 µm haben,
Stahl stets ungefähr 60 % der im che Anwendungen miteinander verg- unabhängig von der genauen Rauheit
sichtbaren Spektralbereich liegenden lichen, sind neben der Spiegelwir- grundsätzlich spiegelnde Reflexion
Strahlung. Die Bestimmungen wur- kung auch die Absorptions- und [23].
den im Jahr 2015 überarbeitet und Emissionseigenschaften der Ober-
die Begrenzung der Gesamtreflexion fläche von Bedeutung2). Über den direkten Zusammenhang

2)
Bei Sonneneinstrahlung stellt sich auf einer schwarzen Oberfläche eine deutlich höhere Gleichgewichtstemperatur ein als auf einer weißen Oberfläche.
Ein Maß dafür ist der SRI-Wert (solar reflectance index), der die relative Aufheizung einer Oberfläche wiedergibt, bezogen auf zwei Standardoberflächen:
schwarz (SRI = 0) und weiß (SRI = 100). Gemäß einer Formel aus ASTM E 1980 lässt sich der SRI-Wert anhand der Absorptions- und Emissionskoef-
fizienten der Oberfläche abschätzen. Die herrschenden Windverhältnisse werden durch entsprechende Konvektionskoeffizienten berücksichtigt. Auf
den meisten metallenen Werkstoffen bilden sich im Laufe der Zeit Oxide, die zu einer Verschlechterung des SRI führen können. Im Unterschied dazu
bleibt der SRI-Wert bei nichtrostendem Stahl dauerhaft konstant. Der SRI-Wert geht im Rahmen nachhaltigen Bauens auch in die LEED-Zertifizierung
ein.
3)
Vgl. auch ISER-Merkblatt 984: Rauheitsmaße bei Oberflächen von nichtrostendem Stahl, www.edelstahl-rostfrei.de
6
Profil des Lichtbündels Profil des Lichtbündels Profil des Lichtbündels 4 Begriffe und
einfallend ausfallend einfallend ausfallend einfallend ausfallend Definitionen
Glanz – optische Eigenschaft einer
Oberfläche, die durch ihre Fähigkeit
charakterisiert ist, Licht spiegelnd zu
reflektieren [24]. Glanz lässt sich
abstufen in hochglänzend, glänzend,
halbmatt, seidenmatt, matt und tief-
matt [25].

Glanzeinheiten (gloss units, GU) –


glatte Oberfläche Oberfläche mit Mikrorauheit raue Oberfläche Einheit des Glanzwertes. Die Intensität
(z.B. 2R oder (z.B. 2D oder mattgewalzt) (z.B. grob geschliffen der Reflexion hängt vom Material und
spiegelpoliert) oder mustergewalzt) vom Einstrahlwinkel ab. Bei Nichtme-
Abbildung 8: Reflexionswirkung unterschiedlicher metallener Oberflächen in Abhän-
tallen (Lacken, Kunststoffen) steigt der
gigkeit von der Oberflächenrauheit (schematisch) [1] Anteil der Reflexion mit dem Einstrahl-
winkel an (z.B. werden bei 20° etwa
5 % des Lichtes reflektiert, bei 85°
zwischen Oberflächenausführung, schichtungen, Additive, Tinten, Kunst- dagegen 65 %). Das restliche Licht
Oberflächenrauheit und Reflexionsei- stoffe, Holzschutzmittel oder anodi- dringt ins Material ein und wird abhän-
genschaften gibt es nur wenige Infor- sierte Metalle; zu den Anwendungsbe- gig vom Farbton absorbiert oder diffus
mationen. Abbildung 9 verdeutlicht reichen gehören u.a. Bootsbau, gestreut. Die Messergebnisse der
die Bedeutung des Lichteinfallswin- Fahrzeugbau, Luftfahrtindustrie, Glas- Glanzmessgeräte sind bezogen auf
kels, mit dem der Glanz gemessen herstellung, Unterhaltungselektronik die Reflexion eines schwarzen Glas-
wird. usw. [9]. standards mit einem definierten Bre-
chungsindex von 1,567. Diesem Stan-
Glänzende Oberflächen werden in vie- dard werden 100 Glanzeinheiten
len Branchen gemessen, angefangen zugeordnet (z.B. bei 20° werden 5 %
von Papierproduzenten bis zur Auto- Reflexion auf 100 GU gesetzt, bei 85°
mobilindustrie. Zu den Produkten sind 65 % gleich 100 GU). Die Mess-
zählen Farben und Lacke, Pulverbe- werte sind nicht ins Verhältnis gesetzt

90
gemessen
Glanz (%)

80
unter
70 85°
60°
60 20°

50

40

30

20

10

0
Rauheit Rz (µm)

10

15
glasbruchge- matt geschliffen matt gewalzt 2B 2R spiegelpoliert
strahlt (kontinuierlich Korn 240 (IIIc) (IIId)
(„shark skin“) gestrahlt)
Abbildung 9: Zusammenhang zwischen Oberflächenausführung, Rauheit und Glanz [1]
4)
Glanzschleier (haze) ist in der Norm ASTM E430 beschrieben.

7
zur prozentualen Reflexion. Metal-
loberflächen können bis zu 20 x mehr
Licht reflektieren als Nichtmetalle.
Deshalb sind Glanzmessgeräte mit
einem Messbereich bis zu 2000 GU
ausgestattet. Bei Metalloberflächen ist
es üblich, die Messung auf die einge-
strahlte Lichtmenge zu beziehen und
in % anzugeben.

Glanzschleier (haze)4) – führt zu


einem Verlust an Kontrast. Rund um
die reflektierte Lichtquelle bilden sich
„Höfe“, wodurch die Abbildungsqua-
lität deutlich herabgesetzt wird [26].
Die Ursache hierfür liegt in mikrosko-
pischen Oberflächenstrukturen, wel-
che die Richtung des zurückgeworfe-
Abbildung 10: Mit zunehmendem Glanzschleier nimmt der Reflexkontrast ab [28] nen Lichts geringfügig verändern und
die Spiegelung der Lichtquelle ausblu-
ten lassen. Die Oberfläche hat einen
geringeren Kontrast und ein leicht mil-
chiges Aussehen. Bei polierten Metal-
len ist ein erhöhter Glanzschleier oft
ein Anzeichen für Polierspuren oder
chemische Rückstände [27].

Glanzwert – der mit 100 multiplizierte


Quotient des Lichtstroms, der von
einer Probe reflektiert wird, und einer
Glasoberfläche mit einem Brechungs-
index von 1,567 bei einer Wellenlänge
von 587,6 nm in Spiegelrichtung bei
einem bestimmten Reflexionswinkel
sowie einem bestimmten Öffnungs-
winkel der Lichtquelle und der Mess-
zelle. Der Glanzwert wird von den
Oberflächeneigenschaften, z.B. Rau-
heit, Muster und Struktur der Probe,
bestimmt [30]. Blanke Metallteile,
Spiegel usw. können Glanzwerte bis
Abbildung 11: Ablenkung des reflektierten Lichts aufgrund mikroskopischer Ober-
flächenstrukturen [27] zu 2000 GU erreichen [9,26].

Abbildung 12: Beispiele von Oberflächen mit unterschiedlichen RIQ-Werten [22]

8
5 Zusammen-
fassung
Oberflächen von nichtrostendem Stahl
mit derselben Bezeichnung, insbeson-
dere von verschiedenen Herstellern,
können sich in Beschaffenheit und
optischen Eigenschaften deutlich von-
einander unterscheiden, auch wenn
sie denselben Normen entsprechen.
Messungen der optischen Eigenschaf-
ten ermöglichen es, derartige Unter-
schiede festzustellen und quantitativ
zu charakterisieren. Nicht immer
besteht ein einfacher Zusammenhang
zwischen der Oberflächenrauheit und
den optischen Eigenschaften [7]. Die
Abbildung 13: Spiegelglanz wird durch Oberflächenstrukturen vermindert [28] aktuellen Fassungen der Normen für
nichtrostenden Stahl [5,6] enthalten
keine technischen Informationen über
LRV-Wert (light reflectance value) – reflektiert, dass einfallender und aus- den Oberflächenzustand, sondern
ein Farbwert. In der ASTM E1477 98a fallender Strahl mit der Oberfläche sind lediglich beschreibender Natur.
oder BS8493:2008 wird der Wert auf denselben Winkel bilden [29]. Das Wenn das ästhetische Erscheinungs-
die Messung des Y-Tristimuluswertes Ergebnis ist eine spiegelartige Reflexi- bild in einer Anwendung von Bedeu-
für einen 10°-Normalbeobachter und on (engl. specular reflection, von lat. tung ist, ist es bewährte Praxis, Muster
die D65-Normlichtquelle mit einem speculum = Spiegel) [30]. auszutauschen, da es sich als schwie-
Spektrophotometer mit Ulbrichtkugel rig erwiesen hat, Oberflächen eindeu-
zurückgeführt. Diese Angabe wird Spiegelschärfe (distinctness of image, tig zu beschreiben.
überwiegend von Planern und Desig- DoI) – wird gemessen, um die Abbil-
nern benutzt, z.B. Farbberatern im dungsqualität hochglänzender Ober-
Bauwesen, Architekten, Graphikern flächen wie Autolacke oder Spiegel
und Innenarchitekten. jenseits ihrer Glanzeigenschaften zu
beschreiben. Der DoI-Wert reagiert
Messanordnung – Festlegung einer auch auf leichte Streueffekte sehr
Methode der Glanzmessung unter empfindlich. Je mehr Licht abwei-
einem bestimmten Winkel und bei chend vom Reflexionswinkel gestreut
bestimmten Begrenzungen des Licht- wird, desto unschärfer ist das Bild und
bündels. desto mehr Details gehen verloren
[31].
Orangenhaut (orange peel) – Diese
orangenschalenartige Verzerrung wird
durch eine unregelmäßige Struktur
großer Oberflächen verursacht, die
das reflektierte Licht ablenkt. Sie ist
durch Instrumente wie Glanzmess-
geräte nicht zu erfassen [9]. Mögliche Hoher DoI-Wert Niedriger DoI-Wert
Ursachen des Orangenhaut-Effekts
sind Rauheit bzw. Welligkeit des Aus-
gangsmaterials [27].

Reflected image quality (RIQ) – ist


eine weitere Maßzahl, die angibt, wie
klar ein reflektiertes Abbild auf einer
Oberfläche erscheint. Eine vollkom-
men glatte Oberfläche, die ein Bild
ohne jegliche Verzerrung ergibt, hat
einen RIQ-Wert von 100.

Spiegelglanz – gerichtete Reflexion


Abnahme des DoI-Wertes
von Licht an einer Oberfläche. Dabei
wird jeder einfallende Lichtstrahl so Abbildung 14: Prinzip der DoI-Messung [32]

9
6 Literatur- [10] Nadal, M.E., Early, E.A., Thomp-
son, E.A.: NIST Special Publica-
[22] Teipel, J.: Stainless Steel Faça-
des: Reflectance, Corrosion and
verzeichnis tion SP250-70, Specular Gloss Aesthetics
https://www.nist.gov/sites/default/ http://global.ctbuh.org/resources/
[1] Koch, H., Otto, A., Schlump, W.: files/documents/calibrations/ presentations/new-developments-
Stainless Steel and the Challenge sp250-70.pdf, February 2017 on-stainless-steel-facades-with-
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