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Halbleiter
• Leiter und Nichtleiter (anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe)
• Fest
• Relativ gute elektrische Leitfähigkeit
• Geringe Duktilität
• Geringe thermische Leitfähigkeit
Verbundwerkstoffe
• Kombination von Materialien
• Bsp.: glasfaserverstärkte Kunststoffe, kohlefaserverstärkte Kunststoffe
1.2 Was ist Werkstoffkunde?
Welcher Werkstoff für welche Anwendung?
1. Anwendung --> nötige Eigenschaften festlegen
2. Eigenschaften --> mögliche Werkstoffe identifizieren
3. Werkstoff <--> nötige Herstellung identifizieren
Größenskalen
• Makroskopische Betrachtung (Motorblock) (1 m)
• Mikrostruktur (Körner) (1 - 10 mm)
• Mikrostruktur (Denderite & Phasen) (50 - 500 µm)
• Nanostruktur (Ausscheidungen) (3 - 100 nm)
• Atomare Strukturebene (0,1 - 10 nm = 1 - 100 Å)
Werkstoffeigenschaften
• Mechanisch
• Elektrisch
• Magnetisch
• Thermisch
• Optisch
• Chemische Stabilität
Zukunft
• Intelligente Werkstoffe (ändern ihre Eigenschaften)
• Formgedächtnislegierungen
• Piezoelektrische Werkstoffe
• Nanowerkstoffe
• Komonenten unter 100 nm
2. Bindungen und Kristallstruktur
Primärbindungen - interatomar
• Ionenbindung
• kovalente Bindung
• Metallbindung
Sekundärbindungen - intermolekular
• Van-der-Waals-Bindung
• Wasserstoffbrückenbindung
2.1 Bindungen
2.1.1. Ionenbindung
• Elektrostatische Anziehung
• Edelgasähnliche Elektronenkonfiguration
KRAFTGLEICHGEWICHT???
BINDUNGSKRAFT UND ENERGIEPOTENTIALE
Energiepotentiale
Räumliche Anordnung
• Vorzugsorientierung der Bindung
• Spezifischer Bindungswinkel
Räumliche Anordnung
• Modell Elektronenwolke aus den Valenzelektronen
• Quantenmechanisches Bändermodell: Energieverteilung entlang einer Reihe von Metall-
atomen, überlappende Valenz- und Leitungsbänder für Metalle
2.1.4. Van-der-Waals-Bindung
• Bewegung der Elektronen führt zu einer ständig wechselnden Ladungsverteilung
• Räumliche Trennung der positiven und negativen Ladungsträger --> temporärer Dipol
• Sehr schwache Wechselwirkung!
2.1.5. Wasserstoffbrückenbindung
• Bindung permanenter Dipole
• Stärker als Van-der-Waals-Bindung
2.2. Nah- und Fernordnung
Kristalliner Aufbau
• Nah- und Fernordnung
Amorpher Aufbau
• Nahordnung
2.2.2. Kristallstruktur
• Gleichmäßige Bindungen durch regelmäßige Atomabstände
• Auflösung der Bindung erfolgt bei diskreter Temperatur Tm: Schmelztemperatur
• stabiler Zustand
• Atomgitter (Metalle oder Keramiken) / Molekülgitter (Polymere wie teilkristalline Ther-
moplaste oder Grenzfälle wie Graphit)
Idealkristall
• perfektes Gitter
• Entropie S = 0
• nur bei T = 0 K
Realkristall
• Oberfläche
• Gitterschwingungen bei T > 0 K
• strukturelle Defekte (normal: ca. 1 %; hochrein: 10-10 % --> 1013 Fehlstellen/cm3
Gitterfehler
• Kristalldefekt
• Fehlordnung
• Symmetrieverletzung
• jede Abweichung
➡entscheidend für makroskopische Eigenschaften (v.a. mechanisch & elektrisch)
Strukturelle Defekte
1. Stöchiometrie
• stöchiometrische Defekte
• nicht-stöchiometrische Defekte
2. Ursachenherkunft
• intrinsische Defekte
• extrinsische Defekte
3. Geometrische Ausbildung - Dimension
• Punktdefekte (nulldimensional)
• wichtig für Diffusion im Festkörper
• ausgedehnte Effekte
3.2.2. Versetzungsbewegung
• Wandern von Versetzungen in den Gleitebenen in der Gleitrichtung bei Überschreiten
einer kritischen Schubspannung
3.2.3. Versetzungsdichte
• ρt = Länge der Versetzungslinien / betrachtetes Volumen
• ρt (normalisierter Stahl) = 1000 km/cm3
• ρt (martensitischer Stahl) = 107 km/cm3
• Werkstoff mit Versetzungen: höhere Festigkeit
• Veränderbar durch: Wärmebehandlung, mechanische Beanspruchung
3.4. Gitterfehler
• Ausscheidungen
• Einschlüsse
• Poren
• Risse
3.5. Gefüge (= Mikrostruktur)
• Gesamtheit (3D) aller strukturellen Besonderheiten eines Materials
• einkristallin <--> polykristallin
• grobkörnig <--> feinkörnig
• einphasig <--> mehrphasig
• globular <--> lamellar
• Ausrichtung der Körner:
• Isotropie: fehlende Richtungsabhängigkeit der Eigenschaften
• Anisotropie: Richtungsabhängigkeit der Eigenschaften
• Quasiisotropie: scheinbar richtungsunabhängiges Verhalten in einem Vielkristall
• Textur: Vorzugsorientierung der Kristalle in einem Vielkristall
4. Thermisch aktivierte Vorgänge
4.1. Diffusion
• Physikalischer Prozess
• Stofftransport
• Transportprozesse: Wärmeleitung, Wärmemenge, Viskoser Fluss, Impuls, Diffusion,
Masse, Elektrische Leitung, Ladung
• Fick‘sches Gesetz: J = -D * (dc/dx)
• Netto-Teilchenstromdichte J
• Konzentrationsgradient dc/dx
• Diffusionskoeffizient D
Leerstellen
• Leerstellenbedingte Selbstdiffusion
• bei thermischen Schwankungen
• Diffusion von Substitutionsatomen
• thermische Aktivierung nötig + „Wander“-enthalpie ∆HW•
• Diffusion von Interstitionsatomen
• keine Leerstellen nötig für thermisch aktivierte Zufallsbewegung
• Wanderenthalpie
T = Tm
• Schmelze und feste Phase im GG
• Lösungen: Konzentration = Sättigungskonzentration cK
primär sekundär
heterogen: Fremdstoffe o-
der Verunreinigungen in der
Lösung / Schmelze initiie-
ren KB
(geringer Energieaufwand)
5.1. Begriffe
• Metallische Legierungen
• Mischkristall
• B als Substitutionsatom (Austausch) oder als interstitielles (Einlagerungs-) Atom
• Kristallgemisch
• mind. zwei kristalline Phasen nebeneinander in verschiedenen Gittern
• Intermetallische (intermediäre) Phase
• Zwei metallische Elemente --> Chemische Verbindung mit neuem Kristallgitter
• Allotropie
• Ein chemisches Element in verschiedenen Modifikationen (festen Zustandsformen)
• Polymorphie
• Eine chemische Verbindung in verschiedenen Modifikationen
• Homogene Legierungen = homogene Mischkristalle (MK)
• Beide Komponenten lassen sich im flüssigen Zustand vollkommen miteinander mi-
schen
• Gleicher Gittertyp (Unterschied der Gitterkonstanten < 14 %)
• Ähnliches chemisches Verhalten
• Atomdurchmesserverhältnis <= 0,58
• Gitterspannungen
• Einphasig
• Heterogene Legierungen
• Kein chemisch einheitliches Material
• Mehrphasig
• legierte Metalle <--> verunreinigte Metalle
• Masseprozent: cX
• Atomprozent: cX‘
• Volumenprozent: cX‘‘
Reduzierte Phasenregel
• p = const. = 1 atm. = 1,013 bar
• F=K-P+1
5.3. Einstoffsysteme
Reine Metalle ohne Umwandlung im festen Zustand
• Tm = Schmelztemperatur (relativ wenig druckabhängig)
• TEr = Erstarrungstemperatur
Hebelgesetz
• abgewandte Seite
Eutektikum
• Schmelze wandelt sich bei TEu simultan in zwei Festkörper um L --> A + B (oder α, β)
• TEu < TA, TB
• Kristallisation am T-Haltepunkt --> schnelle Abkühlung
• Gegenseitige Behinderung der Kristallisation
• Sehr feines Kristallgemisch
• Hohe Festigkeit
• Niedriger Schmelzpunkt
• Dünnflüssig bis zum Erstarren (Gusslegierung)
• Im Kristallgemisch brechen die härteren Körner den Span (gut zerspanbar)
5.4.4. Binäre Systeme mit Mischungslücke, Eut. und Randlöslichkeit einseitig
• peritektischer Punkt und die Peritektikale sind immer durch eine Liquiduskurve überdeckt
und nie direkt von der Schmelze aus erreichbar
• Schmelze und Mischkristall wandeln sich bei einer Temperatur TPeri (Haltepunkt) simultan
in einen anderen Festkörper um
• L + α --> β
• TPeri zwischen TA, TB
• Festphasendiffusion --> benötigt viel Zeit --> selten GG-Zustände
Elastische Formänderung
• Reversibel
• (Relativ) geringe Belastung
• Bei Metallen und Keramiken < 1 %
Plastische Formänderung
• Nach ausreichend großer Kraft (Spannung)
• Irreversibel
6.1. Beanspruchungsarten
1. statisch (z.B. Zeitstandversuch)
2. schlagartig (z.B. Kerbschlagbiegeversuch)
3. quasistatisch (z.B. Zug-, 3-/4-Pkt.-Biegeversuch)
4. zyklisch (Rechteck, Sinus, Dreieck oder Stochastisch)
Normalbeanspruchung (quasistatisch)
• Spannung σ = F/A [106 N/mm2 = MPa]
• Dehnung εLängsrichtung = (L‘-L0)/L0 [%]
• Dehnung εQuerkontraktion = (d‘-d0)/d0 [%]
Schubbeanspruchung (quasistatisch)
• Schubspannung τ = F/A
• Schubdehnung ε = ∆L/L0
6.2. Spannungs-Dehnungskurve
• Elastisch --> Elastisch / plastisch --> Plastisch --> Bruch
Temperaturabhängigkeit von E
• Abnahme der elastischen Konstanten E mit steigender T
6.5. Querkontraktionszahl
• Elastische Längsdehnung: εz = (L - L0) / L0 = ∆L / L0
• Elastische Querkontraktion: εx = (d - d0) / d0 = ∆d / d0
• Nennspannung σn,z = F / A0
• Wahre Spannung σz = F / A
Die Querkontraktion (εx) ist in vereinfachten elastischen Beanspruchungsfällen proportio-
nal zur Längsdehnung (εz). Proportionalitätsfaktor ist ν:
• ν = - εx / ε z
• ν = Querkontraktionszahl oder Poissonzahl (Materialkennwert)
Anisotropie
• Richtungsunabhängigkeit (= Anisotropie) von E in Kristallen --> Einfluss der Textur auf E
• Einkristalle sind anisotrop
• Polykristalle mit Textur sind anisotrop, ohne Textur quasiisotrop
Quasiisotropie
• Abschätzung E-Modul von texturfreien (homogenen) Vielkristallen
1) Reuss-Modell σ = const. (Zugrichtung ⊥ Faser)
2) Voigt-Modell ε = const. (Zugrichtung ⎮⎮ Faser)
6.7. Plastizität
• Plastische Verformung (Versetzungsbewegung) ist irreversibel
1. Bildung einer Stufenversetzung
2. Wanderung der Versetzung im Kristall
• Obere Grenze der Versetzungsgeschwindigkeit: Schallgeschwindigkeit
• Versetzungen sind elastische Gitterverzerrungen
• Bevorzugte Burgersvektoren = kürzest mögliche Gittervektoren
• Bevorzugte Gleitebenen = dichtest gepackte Ebenen
• Richtung der Versetzungsbewegung = Richtung des Burgersvektor = Gleitrichtungen
• Gleitsystem = Gleitebene und Gleitrichtung
• Einfachgleitung (nur ein Gleitsystem) (einkristalline Werkstoffe) <--> Polykristalline
Werkstoffe mit regelloser Orientierung der Kristallite
• Bei Polykristallinen Werkstoffen Verformung nur, wenn pro Korn fünf unabhängige Gleit-
systeme betätigt werden können = Taylorsche Kontinuitätsbedingung = Mehrfachgleitung
7.1. Zugversuch
• Einachsige Normalbeanspruchung quasiisotroper Körper
• Konstante Verformungsgeschwindigkeit
• einachsig (uniaxial)
• Werkstoffkennwert
Spannungs-Dehnungs-Diagramm - Lüdersdehnung
Spröder Werkstoff
Energiebetrachtung
• Brucharbeit KV = Epot, Anfang - Epot, Ende = m*g*(h1-h2)
• Kerbschlagzähigkeit αK = KV / AK mit AK = Probenquerschnittsfläche
• KV abhängig von Probengeometrie und Temperatur
Grundtypen von KV,T-Kurven
• TÜ: Übergangstemperatur
• Kv bzw. αK = definierter Wert (28 J bzw. 20 J/cm2)
• Kv bzw. αK = 50% des Wertes der Hochlage
• Bruchfläche = bestimmter Spröd- und Duktilbruchanteil
7.3. Härteprüfung
• Härte: Mechanischer Widerstand gegen das mechanische Eindringen eines härteren
Körpers (lokale plastische Verformung)
• Messgrößen: Eindruckdurchmesser, Eindringtiefe, Prüfkraft
• Messung: oberflächennah
• Praxis
• Härte als Maß für Verschleißbeständigkeit
• Beurteilung der Druckbelastbarkeit
• Üblicherweise quasistatisch (Brinell, Vickers, Rockwell, Knoop)
Brinell
• Hartmetallkugel aus Wolframkarbid (D < 10 mm)
• Eindruck: Kugelkalotte mit Durchmesser d
• Abhängig von der Prüfkraft und vom Kugeldurchmesser
• Beanspruchungsgrad werkstoffabhängig gewählt
• Darstellung der Messergebnisse
• Zahlenwert für definierte Brinellhärte ohne Einheit
• Härteverfahren: HB
• Kugelwerkstoff Wolframkarbid: W
• Kugeldurchmesser in mm
• Prüfkraft in kp
• Einwirkdauer in s
• Bsp.: 110 HBW 5/250/30
• Mindestprobendicke = 0,8 * D (Ausnahme: besonders harte Werkstoffe)
• d ≤ 0,2 D --> unscharfer Rand (flacher Rand)
• d ≥ 0,7 D --> seitliches Wegquetschen der Kanten (tiefer Eindruck)
• geeignet für inhomogene Werkstoffe
7.3.2. Härteprüfung nach Vickers
• Diamantpyramide
• Vickerspyramide berührt die Brinellkugel tangential
• Übereinstimmung der Vickers- und der Brinell-Härtewerde bis HBW ca. 400
• HBW = HV*0,95 (nur Näherungswerte)
• Probenmindestdicke = 1,5 * Eindrucksdiagonale (= 10fache der Eindringtiefe) (sonst:
Mindesthärte)
• geeignet für harte und homogene Werkstoffe
• Darstellung der Messergebnisse
• Zahlenwert für HV
• Härteverfahren: HV
• Kennziffer für die Prüfkraft (in kp oder in N*0,102)
• Einwirkdauer (in s), die Zeitangabe kann entfallen bei t = 10 s
• 720 HV 50/30
7.4. Ermüdungsverhalten
• Zyklische Beanspruchung
• Lebensdaueruntersuchungen
• statische Festigkeit ≠ dynamische Festigkeit
• Dauerfestigkeit
• 35-60 % der Zugfestigkeit
• Unterhalb der Zugfestigkeit Rm und meist auch unterhalb der Streckgrenze Re bzw.
Dehngrenze Rp
➡ Werkstoffermüdung (fatigue)
• Während zyklischer Banspruchung im elastischen Bereich lokal mikroplastische Verfor-
mungen
➡Rissbildung
➡Schwingrisse
➡Bruch
Festigkeitsbereiche
• KZF: Kurzzeitfestigkeit
• ZF: Zeitfestigkeit (103 < NB < 107)
• DF: Dauerfestigkeit
Smith-Diagramm
Haigh-Diagramm
7.4.3. Schwingbrüche
1. Anrissfreie Phase: lokale Versetzungsbewegungen (Ver- und Entfestigungsvorgänge)
2. Anrissbildung: Akkumulation von lokalen plastischen Verformungen
➡ Rissinitiation an Kerben, Einschlüssen und Ermüdungsgleitbändern
• Überlappung in Bereiche 1 und 3
3. Rissausbreitung: Entwicklung eines Makrorisses
4. Gewaltbruch
7.5. Zeitstandtest
• T ≥ Tm [K]
• Bei konstanter Nennspannung mit der Zeit anwachsende plastische Verformung
Kriechkurve
• Ermittlung der Probenlänge l(t) bei T = const. und F = const.
• Aufnahme der Kriechdehnung
• Mit Beginn von Bereich III: Porenbildung an den Korngrenzen senkrecht zur Beanspru-
chungsrichtung
• KIC = Y * σC * √(πa)
• KIC: Bruchzähigkeit oder Risszähigkeit
• σC: Bruchfestigkeit
• Y: Geometriefaktor = 1 für ein halbunendliches Bauteil
• a: Einkerbung, Risstiefe
9. Mechanische Eigenschaften von Polymeren
Chemischer Aufbau
• Organische Verbindungen der Elemente C; H; O; N; F; Si
• Bindungsarten: innerhalb der Hauptkette und/oder Seitengruppe kovalente Bindung
(primär), zwischen den Ketten Sekundärbindungen
Atomare Struktur
• Konstitution: Aufbau der Kette
• Art und Anordnung der Grundbausteine und dadurch bedingte Molekularstruktur
• Konfiguration: Anordnung der Seitengruppen bzw. -ketten
• Räumliche Anordnung der Atome innerhalb des Moleküls bei gleicher Konstitution
• isotaktisch / syndiotaktisch / ataktisch
• Konformation: Winkelstellung der C-Atome in der Kette
• Räumliche Gestalt, die sich für Makromoleküle bei gleicher Konfiguration durch Um-
klappen oder Drehen um die Bindungsachse ergeben
• Räumliche Anordnung der Ketten
➡ Bestimmt die mechanischen Eigenschaften
Mikrostruktur
• Amorphe Struktur: kovalente Bindungen in den Ketten, Makromoleküle vollständig unge-
ordnet, fehlende Fernordnung
• Amorphe Thermoplaste
• Sekundärbindungen zwischen den Ketten
• Wattebauschstruktur (Thermoplaste)
• Parallele Anordnung langer Molekülketten
• Teilkristalline Struktur
• Netzwerke (Elastomere, Duroplaste)
• Sekundärbindungen und kovalente Bindungen zwischen den Ketten
• Entropieelastische Kunststoffe mit weitmaschigem Netzwerk --> Elastomere
• Duroplastische Kunststoffe mit engmaschigem Netzwerk --> Duroplaste
• Teilkristalline Struktur
• Sphärolitstruktur (Thermoplaste)
Sphärolithe
• Kristallinitätsgrad abhängig von
• Streckung der Molekülketten
• Länge der Seitenketten
• Anordnung der Seitenketten
• Nebenvalenzen der Molekülketten
Nähere Einteilung der Kunststoffe
Amorphe Thermoplaste
• Keine Quervernetzung
• Plastisch verformbar
• Anwendungstemperatur < Glasübergangstemperatur
• Bei Temperaturanstieg: Erweichung, Verschiebung der Molekülketten, reversibel
Teilkristalline Thermoplaste
• Keine Quervernetzung
• Teilweise parallele Anordnung der Molekülketten
• Kristallinitätsgrad zwischen 20 und 80 %
• Thermisches Verhalten wie amorphe Thermoplast
Elastomere
• Quervernetzung
• amorph
• weitmaschig
• einzelne Molekülketten durch kovalente und Sekundärbindung miteinander verbun-
den
• Hohe Elastizität
• Glasübergangspunkt < Anwendungstemperatur
• Plastisch nicht verformbar
• Bei Temperaturanstieg bewirken kovalente Bindungen starken Widerstand gegen ther-
mische Vibration; schließlich Zerstörung der Bindung und Zersetzung
Duroplaste
• Starke Quervernetzung
• amorph
• dreidimensional
• engmaschig
• einzelne Molekülketten durch kovalente Bidnung miteinander verbunden
• Härten während der Herstellung irreversibel aus
• Plastisch nicht verformbar
• Bei Temperaturanstieg wie Elastomere
9.4. Verformungsmechanismen
• Energieelastizität = energieelastische interatomare bzw. intermolekulare Abstandsände-
rungen
• Entropieelastizität = reversible Molekülstreckung
Plastisches Verhalten
• Amorphe Molekülverbände
• Bildung lokalisierter Fließzonen
• Crazes
• überwiegend bei spröden amorphen Kunststoffen
• nur bei Zugbeanspruchung
• amorphe Bereiche entschlaufen sich und bilden Fibrillenbündel
• Scherbänder
• überwiegend bei zähen amorphen Kunststoffen
• bei Zug, Druck und Schub
• Teilkristalline Molekülverbände mit Sphärolithstruktur
• vollständige Auflösung der Sphärolithstruktur
• Neuordnung der kristallinen Struktur in Beanspruchungsrichtung
• Entstehung einer mikrofibrillären Struktur
• blau: linear-elastisch
• rot: entropie-elastisch
• grün: rein viskos
9.5. Spannung-Dehnung-Verhalten
Zusammenfassung
9.5. Bruchverhalten
• Ermüdung: schrittweises Aufreißen der sich vor dem Riss kontinuierlich bildenden Cra-
zezone
• Abwechselndes Risshaltens und -vorspringens
9. Polymere Werkstoffe - Zusammenfassung
Schematische Charakteristische
Klasse Kurzbeschreibung
Darstellung Eigenschaften
Unvernetzte, lineare
Amorphe Ther- Hart, spröde, durch-
oder verzweigte
moplaste sichtig
Makromoleküle
Unvernetzte, meist
Teilkristalline lineare Makromole-
Zäh, opak
Thermoplaste küle mir kristallinen
Bereichen
Weitmaschig ver-
Elastomere netzte Makromole- Elastisch
küle
Engmaschig ver-
Duromere netzte(s) Makromo- Hart, spröde
lekül(e)
10. Elektrische, optische und thermische Eigenschaften
11.3. Ultraschallprüfung
• Schallwellen im Frequenzbereich über 20 kHz
• Piezoeffekt
• Inhomogenitäten wie Risse, Poren oder Einschlüsse dämpfen die Schallwellen
• Verwendung von Kopplungsflüssigkeiten wie Öl oder Wasser
11.4. Streuflussverfahren / Magnetpulververfahren
• nur für ferromagnetische Werkstoffe
• Werkstück wird je nach Längs- oder Querfehler magnetisiert
11.5. Wirbelstromverfahren
• Erregerspule (Wechselstrom) erzeugt in einem Prüfling Wirbelströme
• Diese bewirken Magnetfeld --> Magnetfeld und Erregerfeld überlagern sich
• Bei Fehlern andere Überlagerung
• lediglich indirekte Fehleranzeige durch notwendige Kalibrierung an einem fehlerfreien
Werkstück