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Dr. Georg Strauss
TP-1 09/2010 1
VDT-1 03-2017 1
Begriffe und Definitionen
TP-1 09/2010 2
VDT-1 03-2017 2
Begriffe und Definitionen
TP-1 09/2010 3
VDT-1 03-2017 3
Begriffe und Definitionen
Schichten von weniger als 1nm bis einige 10mm mit großer
Gleichmäßigkeit und Reproduzierbarkeit
Flächen von Bruchteilen eines mm2 bis zu einigen m2 können
vollständig oder teilweise beschichtet werden
Beschichtung ebener Substrate, Formteilen, Papier, Gläser, Keramik,
Metalle, Kunststoffe, ...
Schichten aus Metall, Legierungen oder Verbindungen (Oxide,
Nitride, Carbide, Sulfide, ...)
Beeinflussung von Struktur, Gefüge, Dichte, Härte, Leitfähigkeit
durch Prozessparameter wie Temperatur, Kondensationsrate,
Gasdruck, ...
Schichtsysteme – Multilayer (Bsp. DWDM-Filter für die
Telekommunikation
TP-1 09/2010 4
VDT-1 03-2017 4
Begriffe und Definitionen
Beispiel: Motorkolben
Von einem Maschinenteil kann sowohl große Abriebsfestigkeit (geringer
Verschleiß bei tribologischer Beanspruchung) als auch große Zähigkeit
(Widerstand gegen Bruchausbreitung) verlangt werden.
Solche Anforderungen kann ein Material allein nicht ausreichend erfüllen.
Eine entsprechende Lösung wäre der Aufbau eines Verbundmaterials, mit
einem zähen Kernmaterial und einer tribologischen
Oberflächenbeschichtung (hard coating).
Beispiel: Gasturbine
Von den Schaufeln der Hochtemperaturstufe von Gasturbinen, werden
sowohl hohe Korrosionsbeständigkeit als auch hohe Festigkeitswerte
gefordert.
Auch hier besteht die Lösung darin, die Oberflächeneigenschaft
Korrosionsbeständigkeit durch die Beschichtung der Oberfläche zu
erreichen und die Festigkeit durch das darunter liegende Material zu
gewährleisten.
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VDT-1 03-2017 5
Begriffe und Definitionen
Beispiel: Turbinenschaufeln
Damit die Schaufeln den hohen Verbrennungs-
temperaturen standhalten, wird zunächst eine
metallische Korrosions-Schutzschicht unter
Vakuum aufgebracht, damit sie nicht oxidieren
kann. Mit einem Plasmastrahl wird anschließend
eine keramische Wärmedämmschicht aufgetragen.
Der Querschnitt durch eine Turbinenschaufel zeigt
die drei entscheidenden Materialschichten unter
dem Mikroskop: das grün-blaue Nickelmetall der
Schaufel, verbunden durch den dünnen
Haftvermittler mit der oberen Keramikschicht [1].
Keramische
Schicht
Interlayer
Ni
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VDT-1 03-2017 6
Begriffe und Definitionen
Beispiel: Laserspiegel
Die in der Präzisionsoptik eingesetzten Laserspiegel müssen neben den optischen
Eigenschaften auch mechanische und thermische Eigenschaften mitbringen.
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VDT-1 03-2017 7
Begriffe und Definitionen
Substrat:
Träger für die Beschichtung. Das Substrat kann plan oder komplex
geformt sein (z.B. Glasplättchen, Zahnrad). Weiters kann es einkristallin
(Si-Wafer), polykristallin (Metall) oder amorph (Glas) sein.
Schicht, Beschichtung:
Fester (oder flüssiger) Körper, der in einer seiner geometrischen
Dimensionen wesentlich geringere lineare Abmessungen aufweist als in
den beiden anderen und dessen Eigenschaften sich von denen des
kompakten Materials unterscheiden.
Dünne Schicht:
Die Grenze zwischen dünner und dicker Schicht läßt sich nicht allein
durch eine bestimmte Schichtdicke definieren - wenn auch gelegentlich in
der Literatur hierfür der Wert um einige μm genannt wird.
Dünne Schichten sind vielmehr dadurch gekennzeichnet, daß Abweich-
ungen von den Eigenschaften des kompakten Materials auftreten. Und
zwar als Folge des zunehmenden Verhältnisses von Oberfläche zu
Volumen bei abnehmender Schichtdicke und der von den Herstellungs-
bedingungen abhängigen mikroskopischen Struktur der Schicht.
TP-1 09/2010 8
VDT-1 03-2017 8
Begriffe und Definitionen
Monolage:
eine dicht gepackte Atom- oder Moleküllage auf dem Substrat. Bei
einem Atomdurchmesser von ca. 0,3nm entspricht das etwa 1015
Atome/cm2 in einfacher quadratischer Anordnung.
TP-1 09/2010 9
VDT-1 03-2017 9
Begriffe und Definitionen
Schichterzeugung:
Die Erzeugung einer dünnen Schicht kann in drei Phasen unterteilt
werden:
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VDT-1 03-2017 10
Begriffe und Definitionen
TP-1 09/2010 11
VDT-1 03-2017 11
Begriffe und Definitionen
PVD:
Physical Vapour Deposition: Die physikalische Gasabscheidung
bezeichnet die Abscheidung von dünnen Schichten über die Gasphase.
Das zunächst in fester Form vorliegende Beschichtungsmaterial wird
durch intensiven Energieeintrag in die Gasphase übergeführt (Atome,
Moleküle, Cluster). Beim Auftreffen auf die Bauteil-Oberfläche (Substrat)
kondensiert das Material zu einer mehr oder weniger dichten Schicht [3].
CVD:
Chemical Vapour Deposition: Bei der chemischen Gasabscheidung wird
das Beschichtungsmaterial als Bestandteil gasförmiger Verbindungen
zugeführt. Die gasförmigen Ausgangsverbindungen (Precursor) werden
thermisch, elektrisch oder photonisch zu chemischen Reaktionen
angeregt, die zur Abscheidung von Feststoffphasen führen.
Bei der CVD wird der Anregungsprozess so geführt, daß die Reaktionen
nur an festen Oberflächen, möglichst nur auf der Bauteiloberfläche,
ablaufen (heterogene Keimbildung) [3].
TP-1 09/2010 12
VDT-1 03-2017 12
Begriffe und Definitionen
PVD
Sputterprozess
TP-1 09/2010 13
VDT-1 03-2017 13
Begriffe und Definitionen
Plasma:
Ein Plasma ist ein quasi-neutrales Vielteilchensystem, bei dem infolge
der elektro-magnetischen Wechselwirkungen kollektive Erscheinungen
eine wesentliche Rolle spielen.
Ein Gas geht bei intensiver Anregung (Energiezufuhr) in den
Plasmazustand über. Es ist durch einen wesentlichen Anteil von positiven,
negativen und neutralen Teilchen gekennzeichnet.
Wegen der starken elektromagnetischen Kräfte werden
Ladungsdifferenzen schnell ausgeglichen (dynamischer Prozess).
Von geringen räumlichen und zeitlichen Schwankungen abgesehen
stimmen deshalb die dichten der positiven und negativen Ladungen im
Plasma überein (Quasineutralität) [3].
TP-1 09/2010 14
VDT-1 03-2017 14
Anwendungsbeispiele
Vakuum:
Allgemeine Bezeichnung für den Unterdruckbereich (Druckangaben in
Pa=0,01mbar=0,0076Torr).
Nanotechnologie:
Herstellung, Anwendung und Charakterisierung von Materialien mit
Strukturen <100nm, vorzugsweise <10nm.
Besondere Eigenschaften nano-strukturierter Materialien infolge des
hohen Anteils der Grenzflächen und infolge quantenmechanischer Effekte.
Nano=10-9
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Anwendungsbeispiele
Optik:
Antireflexschichten
Laserspiegel
Optische Filter
Strahlteiler und Polarisatoren
Integrierte Optik
Optische
Dünnschichtsysteme
Verschiedene Anwend-
ungen von optischen
Dünnschichtsystemen, die
meist über Mehrschicht-
systeme (Multilayer)
hergestellt werden.
TP-1 09/2010 16
VDT-1 03-2017 16
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 17
VDT-1 03-2017 17
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 18
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Anwendungsbeispiele
Werkzeugbeschichtungen
Funktionelle Beschichtung von Werkzeugen im Bereich Umformen, Stanzen Pressen
(Quelle: Balzers AG)
TP-1 09/2010 19
VDT-1 03-2017 19
Anwendungsbeispiele
Werkzeugbeschichtungen
Funktionelle Beschichtung von Werkzeugen im Bereich Umformen, Stanzen Pressen
(Quelle: Balzers AG)
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Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 21
VDT-1 03-2017 21
Anwendungsbeispiele
Optoelektronik:
Photodetektoren
Optische Speicher
LCD/TFT/PDP (Plasma Display Panel)
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VDT-1 03-2017 22
Anwendungsbeispiele
Energietechnik:
TP-1 09/2010 23
VDT-1 03-2017 23
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 24
VDT-1 03-2017 24
Anwendungsbeispiele
Plasmaaktivierung
Die Bestimmung der Oberflächenspannung mit
Testtinten zeigt: Bei niedriger
Oberflächenspannung ist keine Benetzung
möglich. Nach der Aktivierung mit einem Plasma
ist die Oberfläche voll benetzbar. Die
Oberflächenaktivierung mit Plasmen ist
besonders wirkungsvoll, wo unpolare Werkstoffe
behandelt werden müssen wie z.B. Kunststoffe,
die aus langen Polymerketten bestehen. Solche
unpolaren Oberflächen sind schwer verkleb- und
beschichtbar. Durch die gezielte Modifizierung
der Oberflächenspannung durch die Plasma-
energie können die Materialien leicht verarbeitet
und z.B. im Klebeprozess neue Material-
verbindungen geschaffen werden.
TP-1 09/2010 25
VDT-1 03-2017 25
Anwendungsbeispiele
HIPIMS
Auf dem Weg zu noch leistungsfähigeren Beschichtungen forschen Unternehmen und
Wissenschaftsinstitute beständig nach optimierten Lösungen. Mit dem Einsatz des High
Power Pulsed Magnetron Sputtering (HiPIMS) setzt die PVD-Technologie erhebliches
Potenzial frei. Für die Qualität von PVD-Schichten zum Verschleißschutz ist neben
verschiedenen anderen Parametern wie beispielsweise Reaktiv- und Inertgasdrücken,
Substratbias und anlagenspezifischer Parameter auch die Ionisation während des
Beschichtungsprozesses von entscheidender Bedeutung
HIPIMS
Hochleistungs-Impuls-Magnetronsputtern (HiPIMS)
oder auch Hochleistungs-Puls-Magnetronsputtern
(HPPMS) ist ein innovativer Schritt zu Schichten mit
neuer Qualität. HiPIMS nutzt Pulse im
Megawattbereich, so daß an der Targetoberfläche
Leistungsdichten von 1000 W/cm2 und mehr erzeugt
werden (konventionell: 20 – 50 W/cm2).
Die besonderen Vorteile der neuen Technik liegen
darin, daß mit 50 – 90 % ein sehr hoher Anteil der
am Substrat kondensierenden Spezies ionisiert ist,
so daß herausragende Schichteigenschaften wie
hohe Dichte, extrem glatte Oberflächen oder hohe
Brechzahlen für optische Schichten erwartet werden
können.
TP-1 09/2010 26
VDT-1 03-2017 26
Anwendungsbeispiele
Plasmanitrieren
TP-1 09/2010 27
VDT-1 03-2017 27
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 28
VDT-1 03-2017 28
Anwendungsbeispiele
Dekorative Schichten
Designmöglichkeiten mit dekorativen PVD Schichten:
Perfekte Imitation von Galvanik- und Eloxal-Effekten in unbegrenzter Variationsvielfalt an
Glanzgrad, Farben etc.
Erzielung filigraner Oberflächenstrukturen z. B. gebürstete Oberflächen bei Kunststoff
sowie Metall
Keine Oxidationseffekte: kein Zeitlimit für das Topcoating
TP-1 09/2010 29
VDT-1 03-2017 29
Anwendungsbeispiele
Architekturglasbeschichtung
TP-1 09/2010 30
VDT-1 03-2017 30
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 31
VDT-1 03-2017 31
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 32
VDT-1 03-2017 32
Anwendungsbeispiele
TP-1 09/2010 33
VDT-1 03-2017 33
Anwendungsbeispiele
Tool coatings:
In the case of PVD techniques for hard coatings (e.g. for cutting tools), the most
commonly used processes today are evaporation, sputtering and arc source
deposition.
The main advantages of the arc technology are the high degree of ionisation (with
multiple ionised particles), the high kinetic energy of the particle and the high
deposition rates.
Drawback: droplets (macroparticles)
Nano Dispersed Arc Jet (NDAJ) technique, in which a special designed magnetic
field enables the arc to cover the whole target surface at a higher speed
PMS: pulsed sputtering techniques and HIPIMS: high power pulsed magnetron
sputtering
Typical coatings: titanium nitride (TiN), titanium carbonitride (TiCN), titanium
aluminum nitride (Ti0,5,Al0,5N), zirconium nitride (ZrN), titanium zirconium nitride
(TiZrN), chromium nitride (CrN), aluminum chromium nitride (AlCrN), tungsten carbide
(WC) and diamond-like carbon (DLC)
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Anwendungsbeispiele
Tool coatings:
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Anwendungsbeispiele
Tool coatings:
Coating Microhardness Friction Special process and coating
material GPa coefficient properties
Process: CFUBM – Closed Field Unbalanced Magnetron Sputtering
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Anwendungsbeispiele
Tool coatings:
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Anwendungsbeispiele
Large area glass coatings:
result of the high plasma density, uniform plasma distribution in the longitudinal
direction and high deposition rate magnetron sputtering
key features are: relative ease for up-scaling, high mass productivity (high deposition
rate), good control of layer thickness, uniformity and quality, combined with a wide
variety of available sputter materials
typical applications:
• low emissivity and solar control coatings
• anti-reflection (AR) and anti-reflection anti-static (ARAS) coatings,
• indium tin oxide coatings (ITO) for flat displays,
• electrochromic coatings for smart windows
• functional coatings for solar cells
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Anwendungsbeispiele
Large area glass coatings:
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Anwendungsbeispiele
Large area glass coatings:
The quality of the deposited films is very high and the films show higher density, a
smoother surface, an increased hardness and improved optical properties compared
with films deposited by dc sputtering
Modern in-line coaters for architectural glass coatings enable a high throughput with
glass substrates with dimensions up to 3x6 meters.
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Anwendungsbeispiele
42
Anwendungsbeispiele
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Anwendungsbeispiele
Flat panel displays:
Flat panel displays require a lot of different thin film systems like ITO,
SiO2 barrier layers, metal interconnects, black chromium, silicon nitride or
a-silicon
main deposition technology used for flat panel display application is rf and
pulsed magnetron sputtering
directly linked to the properties of the human eye and therefore the
properties of displays should meet certain standard values in order for
the eye to see proper images
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Anwendungsbeispiele
Flat panel displays:
multilayer structure of low- and high refractive index coatings materials like:
TiO2, Ta2O5, Nb2O5, SiO2, Al2O3 and ZrO2
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