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1 Eigenschaften
1.1 Definition 1.7
Beständigkeit
- Druckfestigkeit - Feuerbeständigkeit
- Biegefestigkeit/Biegezugfestigkeit - Korrosion
- Elastizitätsmodul - Holzschutzmittel
1.4
Wärmeschutztechnische - Ozonabbaupotential
Eigenschaften - Eutrophierungspotential
- Wärmedurchgangskoeffizient U - Baukosten
- Temperaturleitfähigkeit
- Wärmedehnung
1.5
Durchlässigkeit
- Gesamtenergiedurchlassgrad
- Lichttransmissionsgrad
- b-Faktor
- Farbwiedergabeindex
- Beleuchtungsstärke
1.6
Feuchteschutztechnische
Eigenschaften
- Gleichgewichtsfeucht
- Wasseraufnahmekoeffizient
- Kapillare Leitfähigkeit
- Dampfdiffusionswiderstand
Hochschule OWL
Prof. Manfred Lux
Baustoffkunde
Material • Eigenschaften
3
Eigenschaften
Hinweis: Ein Teil der Texte ist aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, entnommen.
1.1 Definition
Für den Einsatz von Baustoffen im Bauwesen ist das Wissen um deren Eigenschaften für die Dauerhaftigkeit des
Bauwerkes von maßgeblicher Bedeutung. Neben den technischen, physikalischen, chemischen und den ökono-
mischen Eigenschaften gewinnen auch die ökologischen Eigenschaften zunehmend bei der Auswahl an Gewicht.
Ein Beispiel: Die Mindestzugfestigkeit bei einem Stahl für den Stahlbau (S275JR), der im Hausbau Verwendung
findet, liegt bei 370 N/mm2, seine Streckgrenze hingegen bei 275 N/mm2. Würde man nun im Zugversuch eine Pro-
be dieses Stahls, welche einen Querschnitt von 1 mm2 hat, mit einer Kraft belasten, müsste diese bei 370 N liegen,
um die Probe zu zerreissen. 370 N entsprechen einer Masse von 37,717 kg. Daraus kann geschlossen werden,
dass sich mit diesem Stahldraht zwar eine Masse von 37,717 kg heben lässt, aber der Werkstoff reissen wird. Das
heisst bei einer Zugkraft Fz von 275 N auf eine Probe mit einem Querschnitt von 1 mm2, dass sich diese Probe
zwar dehnt, aber ohne sich bleibend (plastisch) zu verformen in ihren Ursprungszustand zurück. Hier lässt sich eine
Masse von 28,033 kg (mit 275 N/9,81 m/s2) ermitteln, mit welcher dieser Werkstoff im Zugversuch belastet werden
kann, sich aber elastisch verhält.
Druckfestigkeit (N/mm2)
Als Druckfestigkeit wird die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs bei der Einwirkung von Druckkräften bezeich-
net. Ist die Druckkraft größer als die Druckfestigkeit eines Körpers, so wird dieser zerstört. Die meisten Materialien
besitzen sowohl eine Zug- als auch eine Druckfestigkeit, wie zum Beispiel Stahl. Ein Beispiel für ein Material, das
ausschließlich Druckkräfte aufnehmen kann, ist Sand.
Druckfestigkeitsprüfung Betonzylinder
Baustoff (N/mm2): Ziegel 2-60, Holz 40-62, Beton 8-100, Naturstein 20-400, Stahl 240-510, Glas 700-900
Biegezugfestigkeit (N/mm2)
Die Biegezugfestigkeit bezeichnet die maximale aufnehmbare Spannung eines Werkstoffs bei der Beanspruchung
auf Biegung. Ist die aufgebrachte Biegespannung an einem Bauteil größer als seine Biegezugfestigkeit, so wird das
Gefüge des Werkstoffs zerstört. Dies kann zum statischen Versagen der Konstruktion führen.
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Zugfestigkeit (N/mm2)
Als Zugfestigkeit wird die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffs bei der Einwirkung von Zugkräften bezeichnet. Ist
die Zugkraft größer als die Zugfestigkeit eines Körpers, so wird er zerstört. Sie ist besonders bei den metallischen
und einigen organischen Baustoffen von Bedeutung. Die meisten Materialien besitzen sowohl eine Zug- als auch
eine Druckfestigkeit, wie zum Beispiel Stahl.
Baustoff (N/mm2)
Glas 30-90
Holz 70-140
Aluminium 130
Kupfer 200-360
Stahl 330-610
GFK 750
CFK 1300
Die Reißlänge (Begriff erstmalig von Galilei geprägt), auch spezifische Reißfestigkeit, bezeichnet die gedachte
Länge eines Stranges von einheitlicher Beschaffenheit und Querschnittform, der bei vertikaler Aufhängung an einer
Einspannstelle durch sein Eigengewicht abreißt. Sie ist unabhängig von Größe und häufig wird der Elastizitätsmo-
dul als Materialkonstante bezeichnet. Der Elastizitätsmodul ist aber nicht im wörtlichen Sinne konstant, sondern
hängt von verschiedenen Umgebungsbedingungen wie z. B. dem Druck oder der Temperatur ab, die auf die Mate-
rialeigenschaften Einfluss haben.
Form der Querschnittsfläche, da nicht nur die Festigkeit linear mit der Querschnittsfläche wächst, sondern auch die
Masse. Ein Rohr und ein Zylinder gleichen Materials und gleicher Querschnittsfläche haben die selbe Reißlänge.
Dieses Abreißen wird jedoch nicht als eigener Versuch im Rahmen der Werkstoffprüfung realisiert; die Reißlänge
kann aus der im Zugversuch gemessenen Festigkeit und der Dichte als abgeleitete Größe berechnet werden. Die
Länge wird meist in Kilometer angegeben. In der Textil-Industrie hat sich dafür Reißkilometer (Rkm) eingebürgert.
Elastizitätsmodul (N/mm2)
Der Elastizitätsmodul (kurz E-Modul) ist ein Materialkennwert aus der Werkstofftechnik, der den Zusammenhang
zwischen Spannung und Verformung (meist Dehnung) bei der mechanischen Beanspruchung eines festen Körpers
beschreibt.
Der Zahlenwert des Elastizitätsmoduls ist um so größer, je mehr Widerstand ein Material seiner Verformung entge-
gensetzt. Ein Material mit hohem E-Modulist also steif, ein Material mit niedrigem E-Modul ist weich. Anschaulich
kann man sich den Elastizitätsmodul als die Zugspannung vorstellen, die das Material auf seine doppelte Länge
dehnen würde.

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Material N/mm2
Silikonkautschuk 10-100
PVC-weich 20-40
Acrylglas 3000
Holz II 10000
GFK 25000
Beton 22000-39000
Glas 70000
Aluminium 70000
Stahl 210000
CFK 130000-300000
Härte ist der mechanische Widerstand, den ein Werkstoff dem mechanischen Eindringen eines härteren Prüfkör-
pers entgegensetzt. Je nach Art der Einwirkung unterscheidet man verschiedene Arten von Härte. So ist Härte
nicht nur der Widerstand gegen härtere Körper, sondern auch gegen weichere und gleich harte Körper. Härte wird
von Festigkeit unterschieden, die die Widerstandsfähigkeit eines Materials gegenüber Verformung und Trennung
beteichnet.
In der Werkstoffkunde werden vor allem Prüfverfahren eingesetzt, welche die Eindringhärte messen. Dabei werden
jeweils genormte Prüfkörper unter festgelegten Bedingungen in das Werkstück gedrückt; anschließend wird die
Oberfläche oder Tiefe des bleibenden Eindruckes gemessen.
Baustoff HB
Aluminium 35
Stahl 215-400
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Härteprüfung nach Vickers
Sehr ähnlich ist die Härteprüfung nach Vickers, die zur Prüfung harter und gleichmäßig aufgebauter Werkstoffe
dient, aber auch zur Härteprüfung an dünnwandigen Werkstücken und Randzonen eingesetzt wird. Wie auch bei
der Rockwellprüfung wird eine Diamantpyramide mit einer festgelegten Prüfkraft in das Werkstück eingedrückt. Aus
dem diagonalen Durchmesser des bleibenden Eindrucks wird dann die Eindruckoberfläche errechnet. Das Verhält-
nis von Prüfkraft zur Eindruckoberfläche ergibt mit dem Faktor 0,102 multipliziert die Vickershärte (VH).
Eine Sonderform der Vickers-Härteprüfung ist die Knoop-Härteprüfung. Die in der Vickers-Prüfung gleichseitige
Diamantspitze hat in der Knoop-Prüfung eine rhombische Form. Die Knoop-Prüfung wird bei spröden Materialien
wie z. B. Keramik oder Sinterwerkstoffen eingesetzt.
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Dynamische Steifigkeit (MN/m3)
Sie kennzeichnet das dynamisch-elastische Verhalten einer Dämmschicht als Zwischenschicht in mehrschichtigen
Konstruktionen. Je kleiner die dynamische Steifigkeit s ́ ist, desto besser sind die schalldämmenden Eigenschaften
einer mehrschichtigen Konstruktion (z.B. höheres Trittschallverbesserungsmaß Lw eines auf dieser Dämmschicht
schwimmend verlegten Estrichs).
Trittschalldämmung MN/m3
Mineralwolle 7-20
Polystyrol-Paritkelschaum EPS 10-30
Kokosfaser 10-30
Holzweichfaser 30-50
Rutschsicherheit
Bei Fußböden außen wie innen spielen Unfallverhütung und Rutschsicherheit eine wichtige Rolle. Dies gilt beson-
ders für alle öffentliche Bereiche, für Verkehrsflächen und gewerbliche Arbeitsflächen. Im privaten Bereich gibt es
hingegen keine festgelegten Anforderungen hinsichtlich der rutschhemmenden Eigenschaften von Fußbodenbe-
lägen.
Im Merkblatt für Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr (BGR 181) der Berufsgenos-
senschaftlichen Regeln werden Nutzungsbereiche in Innenräumen definiert, die bestimmte R - Werte (R 9 bis R 13)
aufweisen müssen. Diese R-Werte charakterisieren die rutschhemmenden Eigenschaften, die ausschließlich stati-
onär im Prüflabor an Testbelägen ermittelt werden.
R-Gruppe Gebäudebereich
R9 Eingangsbereiche, Treppen, Verkaufsräume, Kundenräume, Schalterräume, Flure,
Pausenhallen
R10 Toiletten, Umkleide- und Waschräume, Kaffee- und Teeküchen
R11 Laborräume, Gastronomische Küchen bis 100 Gedecke/Tag
R12 Fleischverarbeitungsraum, Gastronomische Küchen über 100 Gedecke/Tag
R13 Feinkostherstellung, Schlachthaus
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Die letztgenannten weisen aufgrund der rauheren Oberfläche eine deutlich höhere Schmutzanfälligkeit und einen
höheren Reinigungsaufwand auf. Polierte bzw. feingeschliffene Oberflächen von Naturwerksteinen können die An-
forderungen an die Rutschsicherheit nicht erfüllen.
Die Mindestanforderung R 9 wird erst mit einem Schliff C 120 erreicht. Einzelne Natursteinsorten erreichen dies
sogar mit einem feineren Schliff. Ist R 10 oder höher zu erfüllen, so muß der Schliff auf C 60 oder noch gröber
eingestellt werden. C steht dabei für Carborundum, die ehemalige Entwicklerfirma von Schleifmitteln. Je höher die
Schliffzahl, desto glatter die Oberfläche und desto geringer die Rutschhemmung.
Rohdichte (g/cm3)
Die entscheidende physikalische Größe, um die Eigenschaften von Massivbaustoffen zu beschreiben, ist die Roh-
dichte. Sie ist der Quotient zwischen der Masse eines Stoffes und dem von dieser Masse eingenommenen Volu-
men einschließlich Poren und Hohlräume. Prinzipiell gilt: Je höher das Gewicht, also die Rohdichte eines Bauma-
terials, desto schlechter ist seine Wärmedämmung. Umgekehrt ist es bei der Tragfähigkeit, beim Schallschutz und
der Wärmespeicherfähigkeit: Je höher die Rohdichte, desto besser.
Material g/cm3
Mineralwolle 0,015
Holz (einheimisch) 0,45-0,8
Wasser 1
CFK Kohlenstoffverstärkter Kunstst. 1,5
GFK Glasfaserverstärkter Kunstst. 2
Beton, Naturstein 2,0-2,6
Glas 2,5
Aluminium 2,7
Stahl 7,85
Blei 11,3
Die Reindichte, auch Skelettdichte, absolute oder wahre Dichte genannt, bezeichnet die Dichte des stofflichen Teils
eines Körpers beliebigen Aggregatzustandes. Reindichte und Rohdichte unporöser Körper sind gleich. Der Quoti-
ent aus Roh- und Reindichte ist die Porosität (die relative Dichte).
Schüttdichte
Als Schüttdichte, umgangssprachlich auch Schüttgewicht, bezeichnet man die Dichte eines Gemenge aus einem
körnigen Feststoff und einem kontinuierlichen Fluid, welches die Hohlräume zwischen den Partikeln ausfüllt. Dabei
dürfen sich die einzelnen Komponenten nicht ineinander lösen. Das Fluid kann auch Luft sein.
Porosität
Die Porosität ist eine physikalische Größe und stellt das Verhältnis von Hohlraumvolumen zu Gesamtvolumen
eines Stoffes oder Stoffgemisches dar. Sie dient als klassifizierendes Maß für die tatsächlich vorliegenden Hohl-
räume. Die Porosität hat großen Einfluss auf die Dichte eines Materials.
In der Werkstofftechnik erfolgt die Klassifizierung poröser Materialien nach der Porengröße:
mikroporös: Poren < 2 mm
mesoporös: Poren > 2 - 50 mm
makroporös: Poren > 50 mm
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Gesteinstyp Porosität %
Magmatite 1-2
Metamorphite 1-2
Schieferton < 10
tektonisch beanspruchte, geklüftete Magmatite und Metamorphite bis 10
Kalkstein, Dolomit 5 - 25
Sandsteine 30
Lockere Sand- und Kiesschichten bis 40
Baustoffe W/mK
Vakuumdämmplatte (VIP) 0,004....0,006
Aerogel 0,02
Kork 0,035...0,046
Perlit (Gestein) 0,04...0,07
Poroton (Lochziegel) 0,07...0,45
Porenbeton 0,08...0,25
Holz senkrecht zur Faser 0,13
PVC 0,16
Vollziegel 0,5...1,4
Glas 0,76
Kalkzement-Putz 1,0
Zementestrich 1,4
Beton 2,1
Granit 2,8
Stahl hochlegiert 15
Stahl unlegiert 48...58
Zink 121
Aluminium 200
Kupfer 385
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Wärmedurchlasswiderstand R (m2K/W)
Der Wärmedurchlasswiderstand R ist der Widerstand, den ein homogenes Bauteil oder bei mehrschichtigen Bau-
teilen eine homogene Bauteilschicht dem Wärmestrom bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin auf einer Flä-
che von 1 m2 zwischen seinen Oberflächen entgegensetzt. Er ist der Kehrwert des Wärmedurchlasskoeffizienten.
Je höher der Wärmedurchlasswiderstand, desto besser ist die Wärmedämmeigenschaft des Bauteils oder einer
Schicht.
Wärmedurchgangskoeff. U (W/m2.K)
Der Wärmedurchgangskoeffizient ist die wichtigste Größe zur Beschreibung und Beurteilung des energetischen
Verhaltens eines Bauteils. Er gibt den Wärmestrom in Watt an, der 1 m2 große Fläche bei einer Temperaturdifferenz
von 1 Kelvin zwischen Innen- und Außenluft durchströmt. Schlecht gedämmte Bauteile weisen einen hohen, gut
gedämmte Bauteile einen niedrigen U-Wert auf. Unter dem früher als k-Wert bekannten Wert versteht man den
Umkehrwert aus Wärmedurchlaß- und Wärmeübergangswiderständen.
U= 1/(R+Rsi+Rse)
Rsi = Wärmeübergangswiderstand Bauteilinnenseite (0,13 m2K/W)
Rse = Wärmeübergangswiderstand Bauteil- außenseite (0,04 m2K/W)
Je höher der Wärmedurchgangskoeffizient, desto schlechter ist die Wärmedämmeigenschaft des Baustoffs/Bau-
teils Je höher der Wärmedurchgangswiderstand, desto besser ist die Wärmedämmeigenschaft.
Es handelt sich dabei um die Wärmemenge, die erforderlich ist, um die Temperatur der Masse von 1 kg eines Stof-
fes um 1 Kelvin zu erhöhen.
Das Wärmespeichervermögen der raumumschließenden Bauteile spielt insbesondere bei instationären Verhältnis-
sen, z.B. bei nicht ständiger Beheizung im Winter oder bei Sonneneinstrahlung im Sommer eine Rolle, weil durch
die Wärmespeicherung der Bauteile ein gewisser Ausgleich der Innentemperatur stattfindet. Kenngröße für das
Speichervermögen ist die spezifische Wärmekapzität c eines Baustoffs. Durch Multiplikation mit der Stoffdichte
kann das Speichervermögen je m3 ermittelt werden. Wärmespeichernde Schichten auf der Raumseite könnnen die
Speicher fähigkeit der dahinter liegenden Schichten verringern oder aufheben.
Wärmekapazität J/kgK
Stahl 400
Aluminium, Glas 800
Luft, Beton, Leichtbeton, Zementestrich, Kalkputz,
Mineralfasern, Kalksandstein, Mauerziegel, Porenbeton 1000
Schaumkunststoffe 1500
Kork 1700
Holz, Holzwerkstoffe 2100
Wasser 4200
Wärmeeindringkoeffizient b
Der Wärmeeindringkoeffizient ergibt sich aus der Wurzel der Mutiplikation von Wärmeleitfähigkeit, der Dichte und
der spezifischen Wärmekapazität. Berührt man eine Stahlplatte und einen Wärmedämmstoff (z.B. Styrodur) mit der
bloßen Hand, dann ist die empfundende Temperatur der Stahlplatte viel niedriger als die des Wärmedämmstoffes,
auch wenn beide Gegenstände die gleiche Temperatur aufweisen. Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen
Wärmeeindringkoeffizienten b dieser Stoffe. Besonders Wärmedämmstoffe und andere Materialien mit einer klei-
nen Wärmeleitfähigkeit zeichnen sich durch einen kleinen Wärmeeindringkoeffizienten aus.
Ein Baustoff mit einem kleinen b-Wert der Wandoberfläche läßt diese Wand bei Berührung als warm empfinden. Es
ist deshalb empfehlenswert, im Wohnbereich Betonwände z.B. mit Holzpaneelen zu verkeiden. Auf dem Effekt der
Berührungswärme beruht auch die vermeintliche Wärmedämmwirkung von Untertapeten aus nur einigen Millimeter
dicken Hartschaum.
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Die Wärmedämmung einer Außenwand wird dadurch nur unwesentlich verbessert, jedoch empfindet man nach
Anbringen dieser Untertapete die Wandoberfläche als warm.
Wärmeeindringkoeffizient b J/m2Ks0,5
Luft 14
Mineralfasern 30
Aluminium 20785
Stahl 13735
Beton 2240
Leichtbeton 930
Zementestrich 1670
Kalkputz 1250
Kalksandstein 990
Mauerziegel 900
Leichthochlochziegel 510
Hohlblocksteine 380
Gasbeton 340
Kork 160
Schaumkunststoffe 35
Holz 400
Holzwerkstoffe 400
Wasser 1630
Temperaturleitfähigkeit a (m2/s)
Sie ist eine Materialeigenschaft, die zur Beschreibung der zeitlichen Veränderung der räumlichen Verteilung der
Temperatur durch Wärmeleitung als Folge eines Temperaturgefälles dient. Sie beschreibt das Verhalten der Tem-
peratur an einem Punkt im Inneren des Materials bei einer Temperaturänderung an der Oberfläche. Die Tempera-
turleitfähigkeit a steht in enger Beziehung zur Wärmeleitfähigkeit: (a = λ / (ρ· cp)) .
Eine Temperaturänderung pflanzt sich um so rascher fort, je größer das Wärmeleitvermögen ist und je kleiner die
spezifische Wärmekapazität und die Dichte sind. Sie ist die Basis zur Ermittlung der Phasenverschiebung.
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Therm. Längenausdehnungkoeffizient a (mm/mK)
Wärmeausdehnungskoeffizient ist ein Kennwert, der das Verhalten eines Stoffes bezüglich Veränderungen seiner
Abmessungen bei Temperaturveränderungen beschreibt - deswegen oft auch thermischer Ausdehnungskoeffizient
genannt. Der hierfür verantwortliche Effekt ist die Wärmeausdehnung. Da die Wärmeausdehnung bei vielen Stoffen
nicht gleichmäßig über alle Temperaturbereiche erfolgt, ist auch der Wärmeausdehnungskoeffizient selbst tempe-
raturabhängig und wird deshalb für eine Bezugstemperatur oder einen Temperaturbereich angegeben.
Fast alle Materialien dehnen sich bei Erwärmung aus, allerdings unterschiedlich stark. Dies führt z. B. zu Knack-
geräuschen in Heizungsanlagen, zum Fugenabriss an Fensterrahmen und metallischen Fensterbänken oder zu
Rissbildungen an der Oberfläche eines Wärmedämmverbundsystems.
Gesamtenergiedurchlaßgrad g (%)
Der g-Wert gibt an, wie viel Energie von der auftreffenden Sonneneinstrahlung durch die Verglasung ins Raumin-
nere gelangt. Er bezieht sich auf den Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2500 nm. Er setzt sich aus zwei Teilen
zusammen, aus der direkten Strahlungstransmission und der sekundären Wärmeabgabe. Die sekundäre Wärme-
abgabe ergibt sich aus der Tatsache, das sich das Glas als Folge der Sonneneinstrahlung erwärmt und nun seiner-
seits Wärme gegen innen und außen abgibt.
Je höher der g-Wert liegt, desto mehr Sonneneinstrahlung wird über die Verglasung als Strahlungswärme nach
innen abgegeben. Ein hoher g-Wert bedeutet hohen Wärmegewinn. Für ein ideal strahlungsdurchlässiges Fenster
beträgt der g-Wert 1,00 oder 100%. Bei Nor- malglas liegen die Werte bei 0,7 bis 0,9.
Ein hoher Gesamtenergiedurchlassgrad bedeutet einen hohen Strahlungsdurchgang durch das Glas und damit
verbunden, eine hohe Wärmebelastung des Innenraumes. Hochwärmedämmende Fensterscheiben sind in der
Lage, mehr Wärme zu produzieren, als durch sie verloren geht. Die einfallenden Sonnenstrahlen werden von den
innenliegenden Bauteilen absorbiert und in Form von Wärmestrahlung an den Innenraum abgegeben, die dann auf-
grund der Dämmeigenschaften des Fensters zurückgehalten wird. Sinnvoll und energetisch nutzbar bleibt dieser
Wärmefallen-Effekt im Winter, extrem belastend kann er sich im Sommer auswirken.
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Je besser der g-Wert und die Dämmeigenschaften der Fenster sind, desto eher kann es bei großen Fensterflächen
zu einer Überhitzung des dahinterliegenden Raumes kommen. Bei großer Verglasung ist deshalb meist ein ent-
sprechender Sonnenschutz (z.B.: Jalousie, Rollladen) erforderlich.
Bauteil g-wert %
Sonnenschutzglas 27-45
Wärmeschutzverglasung beschichtet 42-65
Stegvierfachplatte 55
Isolierverglasung 75-80
Glasbausteine 75
Profilbauglas einschalig 83-85
Einfachscheibe 85
Polycarbonat PC 88
Acrylglas PMMA 90
Lichttransmissionsgrad tL
Der Lichttransmissionsgrad einer Verglasung drückt den senkrecht direkt durchgelassenen, sichtbaren Strahlungs-
anteil im Bereich der Wellenlänge des sichtbaren Lichts von 380 nm bis 780 nm, bezogen auf die Hellempfindlich-
keit des menschlichen Auges, aus. Die Lichtdurchlässigkeit wird in Prozent angegeben und wird unter anderem
von der Glasdicke beeinflusst. Bedingt durch den unterschiedlichen Eisenoxidgehalt des Glases sind geringfügige
Schwankungen möglich. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet dies, dass der tL-Wert umso höher ist, desto mehr Licht
von außen nach innen dringt und nicht durch Glasdicken, Glasreflektion und Glasbeschichtungen verringert wird.
Baustoff %
Wärmeschutzisolierglas 73-77
Isolierglas unbeschichtet 82
Floatglas 90
unverglaste Maueröffnung 100
b-Faktor
Der b-Faktor (Shading Coeffizient) ist der Quotient aus dem Gesamtenergiedurchlassgrad einer Verglasung und
dem Gesamtenergiedurchlassgrad eines unbeschichteten Isolierglases. Er ist ein Maß für die Sonnenschutzwir-
kung. b = g (Verglasung ): 0,80. Der g-Wert der Isolierglasscheibe wird generell mit 80 % angesetzt. Der mittlere
Durchlassfaktor b ist die entscheidende Grösse zur Berechnung der Kühllast. (g = 0,80) : SC = g: 0,80. Der Be-
schattungskoeffizient ist also ein Mass der Sonnenschutzwirkung, verglichen mit derjenigen einer normalen unbe-
schichteten Isolierglasscheibe
Farbwiedergabeindex Ra
Mit dem Farbwiedergabeindex werden Farbveränderungen von Gegenständen, die sich hinter einem beschich-
teten Wärmeschutzglas befinden, verglichen. Die Skala für Ra reicht bis 100. Der maximal mit einer Verglasung
erreichbare Ra-Wert ist 99. Fällt Licht auf eine farbige Oberfläche, so wird das reflektierte Licht, abhängig von der
spektralen Zusammensetzung des Lichtes und den optischen Eigenschaften des Objekts, verändert.
Der Farbwiedergabeindex ist ein Maß für die Veränderungen in der Lichtzusammensetzung. Er wird an genormten
Oberflächen mit genau festgelegter Farbzusammensetzung durch Vergleich des zu untersuchenden Lichts mit der
vorgegebenen idealen Lichtquelle ermittelt. Je weniger sich die Farbkomposition der Testfarben im reflektierten
Licht verändert, umso besser sind die Farbwiedergabeeigenschaften der Prüflichtquelle.
Jeder kennt aus dem täglichen Leben die Situation, daß sich ein Kleidungsstück unter freiem Himmel in einer etwas
anderen Farbgebung wie unter dem künstlichen Licht im Kaufhaus präsentiert.
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b-Faktor
Der b-Faktor (Shading Coeffizient) ist der Quotient aus dem Gesamtenergiedurchlassgrad einer Verglasung und
dem Gesamte- nergiedurchlassgrad eines unbeschichteten Isolierglases. Er ist ein Maß für die Sonnenschutzwir-
kung. b = g (Verglasung ): 0,80. Der g-Wert der Isolierglasscheibe wird generell mit 80 % angesetzt. Der mittlere
Durchlassfaktor b ist die entscheidende Grösse zur Berechnung der Kühllast. (g = 0,80) : SC = g: 0,80. Der Be-
schattungskoeffizient ist also ein Mass der Sonnenschutzwirkung, verglichen mit derjenigen einer normalen unbe-
schichteten Isolierglasscheibe.
Farbwiedergabeindex Ra
Mit dem Farbwiedergabeindex werden Farbveränderungen von Gegenständen, die sich hinter einem beschichteten
Wärmeschutzglas befinden, verglichen. Die Skala für Ra reicht bis 100. Der maximal mit einer Verglasung erreich-
bare Ra-Wert ist 99.
Fällt Licht auf eine farbige Oberfläche, so wird das reflektierte Licht, abhängig von der spektralen Zusammenset-
zung des Lichtes und den optischen Eigenschaften des Objekts, verändert. Der Farbwiedergabeindex ist ein Maß
für die Veränderungen in der Lichtzusammensetzung. Er wird an genormten Oberflächen mit genau festgelegter
Farbzusammensetzung durch Vergleich des zu untersuchenden Lichts mit der vorgegebenen idealen Lichtquelle
ermittelt. Je weniger sich die Farbkomposition der Testfarben im reflektierten Licht verändert, umso besser sind die
Farbwiedergabeeigenschaften der Prüflichtquelle. Jeder kennt aus dem täglichen Leben die Situation, daß sich
ein Kleidungsstück unter freiem Himmel in einer etwas anderen Farbgebung wie unter dem künstlichen Licht im
Kaufhaus präsentiert.
Der Farbwiedergabeindex einer OP-Feldbeleuchtung soll mindestens 85 betragen. Auch hier gilt die Regel, daß
ein weitgehend kontinuierliches Lichtspektrum, bestehend aus allen Farbanteilen, eine Voraussetzung für gute Far-
beigenschaften darstellt. Der Farbwiedergabeindex hängt in keiner Weise von der jeweiligen Farbtemperatur des
Lichtes ab. Hohe Farbtemperatur ist nicht automatisch mit guten Farbwiedergabeeigenschaften verknüpft.
Beleuchtungsstärke E (lx)
Die Beleuchtungsstärke E ist definiert als der auf die Fläche A auftreffende Lichtstrom. Eine Beleuchtungsstärke
von 1 lx entsteht, wenn ein Lichtstrom von 1 Lumen (lm) auf eine Fläche von 1m2 auftrifft.
Bei der Beleuchtungsstärke handelt es sich also um eine empfängerseitige, photometrische Meßgröße. In dem von
einer Leuchte erzeugten Lichtstrom ist bereits berücksichtigt, daß die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen
Auges nicht für jede Wellenlänge, also Farbe, gleich gut ist, sondern im grünen Bereich um 555 nm ein ausgepräg-
tes Maximum aufweist. Dieser physiologische Tatbestand spiegelt sich in der spektralen Augenempfindlichkeits-
kurve wieder. Blaues Licht von ca. 400 bis 500 nm oder rotes Licht größer 600 nm benötigen eine höhere Dosis
gegenüber grünem Licht, um wahrgenommen zu werden.
Beispiel lx
Heller Sonnentag 100.000
Bedeckter Sommertag 20.000
Im Schatten im Sommer 10.000
Operationssaal 10.000
Bedeckter Wintertag 3.500
Elite-Fußballstadion 1.400
Beleuchtung TV-Studio 1.000
Büro-/Zimmerbeleuchtung 800
Flurbeleuchtung 100
Straßenbeleuchtung 10
Kerze ca. 1 Meter entfernt 1
Vollmondnacht 0,25
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1.6 Feuchteschutztechnische Eigenschaften
Gleichgewichtsfeuchte
In Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit, die ein Bauteil umgibt, stellt sich in jedem Baustoff eine stoffspe-
zifische Materialfeuchte, die Gleichgewichtsfeuchte, ein. Die Vorgaben an Materialeinbaufeuchten in Bezug auf die
zu erwartende Gleichgewichtsfeuchte in verschiedenen Einsatzbereichen regelt teilweise die DIN. Die Gleichge-
wichtsfeuchten sind relevant für alle Baustoffe da sie Einfluss nehmen auf bestimmte Materialeigenschaften wie:
Wärmedämmwirkung, Pilzanfälligkeit, Formstabilität und Festigkeiten. Holz ist erst ab einer Gleichgewichtsfeuchte
von über 20% (bei ca. 65% relativer Luftfeuchte) von Schädlingsbefall bedroht.
Hygroskopische Materialien (wie z. B. Baustoffe, Holz, Papier) nehmen aufgrund ihres inneren Aufbaus (Art, Zahl,
Größe und Verteilung der Hohlräume) abhängig von der relative Luftfeuchtigkeit und Temperatur der Umgebungs-
luft einen ganz bestimmten Feuchtigkeitsgehalt an, der sich nach genügend langer Lagerung des Stoffes in der
Luft einstellt.
Die Bewegung der Feuchtigkeit zwischen dem Material und Umgebung besteht bis der Wasserdampfpartialdruck
(im Material und in der Umgebung) ausgeglichen ist. Diese Sorption erfolgt hauptsächlich in den ersten ein bis zwei
Zentimeter der Wandoberfläche.
Der Feuchtigkeitsaustausch zwischen einem Bauwerksteil und seiner Umgebung geht auf drei Arten vor sich:
- Durch Aufnahme und Abgabe von Wasser über makroskopische Hohlräume (Kapillare und Poren), die
Transportmechanismen sind der Kapillarsog und die Sickerströmung.
- Durch Wasserdampfdiffusion, die durch eine unterschiedliche Wasserdampfkonzentration der durch das
Bauteil getrennten Räume verursacht wird.
- Durch Aufnahme und Abgabe von Wasserdampf aus der Umgebung des Bauteils (Hygroskopizität). Da
durch ändert sich der Feuchtegehalt des Bauteils mit der relativen Feuchte der Luft, in der er sich befindet.
Übliche Baustoffe wie Ziegel, Kalksandstein, Sandstein, Mörtel, Putze usw. stellen kapillarporöse Stoffe dar, die
auch im trockenen Zustand einen gewissen Feuchtegehalt aufweisen. Dabei handelt es sich zum einen um che-
misch im Baustoff gebundenes Wasser (z.B. Hydrate) mit der höchsten Bindungsenergie, zum andern um mono-
molekular an den Porenoberflächen adsorbiertes Wasser mit hoher Bindungsenergie (physikalischche- mische
Bindung).
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Wasseraufnahmekoeffizient
Die Wasseraufnahme ist eine physikalische Kenngröße eines Stoffes, Stoffgemisches oder Materials. Sie ist ein
wichtiges Merkmal für die Eignung und Dauerhaftigkeit der verwendeten Baustoffe.
Deren Eigenschaft zur Wasseraufnahme ist abhängig von der Oberflächenbeschaffenheit und Porosität und ent-
scheidend für ihre Frostsicherheit. So sind bestimmte Materialien mit hoher Wasseraufnahme nur für den Innenbe-
reich geeignet. Ihre Wasseraufnahmefähigkeit kann hier sogar erwünscht sein, um die relative Feuchtigkeit der
Raumluft zu puffern. Die Wasseraufnahme ist auch eine wichtige Kenngröße von Isolierstoffen; hier ist sie nicht
erwünscht. Bei Trockenmitteln (z. B. Zeolithe oder Silicagel) ist sie wiederum erwünscht.
Kapillare Leitfähigkeit
Diese hat ihren Ursprung im porigen Gefüge des Stoffes. Taucht man eine enge Röhre (Kapillare) in ein Wasser-
gefäß, so steigt in der Röhre der Wasserspiegel an. Dieses Phänomen wird als Kapillarität bezeichnet. Kommt
ein Baustoff mit einem anderen, feuchteren Baustoff in Berührung und nimmt dabei Wasser auf, so ist er kapillar
leitfähig.
Ein Kapillarsystem besteht aus einer Vielzahl von Kanälen oder Löchern, die mehr oder weniger miteinander ver-
bunden sind. In wassergefüllten Kapillaren entsteht durch Druckunterschiede eine Bewegung des Wassers. In ei-
nem gut ausgebildeten Kapillarsystem kann Wasser leicht in den Baustoff eindringen und ebenso schnell aus dem
Baustoffinnern zur Oberfläche zurücktransportiert werden. Durch Kapillareinwirkung wird zehnmal so viel Feuchtig-
keit aus einem Baustoff abtransportiert wie durch Wasserdampfdiffusion. Kapillarwasser wandert immer zur trocke-
nen Seite des Bauteils, auch gegen den Diffusionsstrom, um an der Oberfläche zu verdunsten.
Diese Eigenschaft macht Dampfsperren so problematisch, weil bei ungünstigen Temperatur- und Feuchtigkeitssi-
tuationen Wasser an der inneren Seite der Dampfsperre gestaut wird, in der Wand verbleibt und diese nachhaltig
schädigen kann. Der kritische Feuchtigkeitsgehalt ist die Grenze des kapillaren Wassertransports, z.B. Ziegel 2,5
Vol. %, Porenbeton 18%.
Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl μ
Besonders im Winter besteht zwischen beheitzten Innenräumen und der Außenluft ein Dampfdruckgefälle, d.h. der
Wasserdampf diffundiert von innen nach außen. Der Widerstand, den ein Baustoff der Diffuson des Wasserdamp-
fes entgegensetzt, wird durch die Wasserdampf-Diffusionwiderstandszahl μ ausgedrückt.
Sie ist dimensionlos und gibt an, um wievielmal der Diffusionswiderstand einer Stoffschicht größer ist als der einer
gleich dicken Luftschicht unter sonst gleichen Bedingungen und hängt im wesentlichen von der Dichte des Stoffes
und der Art und Struktur der Poren bzw. Luftzwischenräume ab.
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Baustoff μ-Wert
Luft 1
Faserdämmstoffe 1
Ziegel, Porenbeton, Putz 5
Gipskartonplatte 10
Holz 50
Beton 70-150
Polystyrol EPS 200
Glas 10000
PE-Folie 100000
Metall ∞
Diffusionsadäquivalente Luftschichtdicke sd
Sie ist die Kenngröße für die Diffusionseigenschaft einer Stoffschicht bestimmter Dicke.
sd = μ.s in m
Diffusionsoffen sd<0,5 m
Diffusionshemmend 0,5 < sd < 1500 m
Diffusionsdicht sd > 1500 m
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Feuerbeständigkeit
Der Feuerwiderstand eines Bauteils ist Teil des Brandverhaltens eines Stoffes. Er wird an der Dauer, für die ein
Bauteil im Brandfall seine Funktion behält, bemessen. Die Baustoffe werden nach ihrer Brennbarkeit, dem Brand-
verhalten in zwei Baustoffklassen unterteilt:
Bis hin zur Baustoffklasse B1 gelten die Baustoffe als selbstverlöschend. Ab Baustoffklasse B2 unterhält der Brand
sich selbst, auch wenn die Brandursache entfällt.
Übliche Feuerwiderstandsklassen:
Feuerhemmend F30
Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 30 Minuten seine Funktion.
Hochfeuerhemmend F60:
Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 60 Minuten seine Funktion
Feuerbeständig F90
Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 90 Minuten seine Funktion
Höchstfeuerbeständig F180:
Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 180 Minuten seine Funktion
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Bauteilspezifische Kennbuchstaben:
F
Wände, Decken, Gebäudestützen und -unterzüge, Treppen Brandschutzverglasung. Schutz vor Hitzestrahlung auf
der brandabgewandten Seite.
T
Türen und Klappen
G
Brandschutzverglasung oder Fensterele- ment. Jedoch kein Hitzestrahlungsschutz auf der brandabgewandten Sei-
te. Ein Wattebausch wird entzündet.
L
Lüftungskanäle und -leitungen
E
Elektroinstallationskanal oder Installationsleitungen mit zugelassenem Normtragsystem z. B. Elektroleitung auf Ka-
belpritsche (Brandbeanspruchung von Außen nach Innen, mit zwingendem Funktionserhalt)
I
Elektroinstallationskanal für Installationsleitungen (Brandbeanspruchung von Innen nach Außen, kein zwingender
Funktionserhalt)
K
Absperrvorrichtungen in Lüftungsleitungen
R
Rohrabschottung, Rohrdurchführungen
S
Schott, Kabelbrandschott
W
Nichttragende Außenwände
Durch Anhängen der Brennbarkeitsklasse kann ein Baustoff weiter spezifiziert werden. So bezeichnet zum Beispiel
die Klasse F30-B einen Baustoff der Feuerwiderstandsklasse F30, der aus brennbaren Stoffen hergestellt ist.
Korrosion
Korrosion ist die Reaktion eines metallischen Werkstoffes mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung
des Werkstoffes bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion eines metallischen Bauteils oder eines ganzen
Systems führen kann. In den meisten Fällen ist die Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie
chemischer oder metallphysikalischer Natur sein. Die wohl bekannteste Art von Korrosion ist das Rosten, also die
Oxidierung von Metallen. Als Sauerstoffkorrosion bezeichnet man einen Korrosionsvorgang, bei dem ein Metall in
Gegenwart von Wasser (Luftfeuchtigkeit) durch Sauerstoff oxidiert wird.
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Das gilt unter anderem für den Zusammenbau von anderen, unedleren Metallen mit dem edlen Kupfer. In abflie-
ßendem Wasser ent- haltene Kupferionen können die Flächenkor- rosion von Aluminium, Zink und verzinktem
Stahl hervorrufen, insbesondere wenn es sich um größere Kupferflächen handelt. Deshalb sollten diese Metalle in
Fließrichtung nicht unterhalb von Kupfer-Werkstoffen verwendet werden.
Zu den pilzlichen Holzschädlingen zählen unter anderem der Echte Hausschwamm, der Braune Kellerschwamm
und der Weiße Porenschwamm. Der Befall durch einige Holzschädlinge ist in manchen Bundesländern melde-
pflichtig und kann durchaus einen schweren Baumangel darstellen.
Die jeweils gültige Landesbauordnung (LBO) regelt Näheres über den Umgang und die Meldepflicht beim Befall
von Holz in und an Gebäuden. Neben Holzschädlingen können auch Nagetiere in ungenügend gesicherte Lüf-
tungs- schlitze und Öffnungen in Fassaden, Dächer eindringen und dort an Dämmstoffen Schäden verursachen.
Die Grün- bzw. Schwarzfärbung von Wärmedämmverbundsystemen kann durch Algen hervorgerufen werden. Da-
bei sind Algen auf dem Putz nicht nur ein ästhetisches Problem: Die Organismen scheiden Säuren aus, die das
Material auf Dauer zerfressen und schädigen können.
1.8 Emissionen
Wasserlösliche Holzschutzmittel enthalten als Wirkstoffe biozid wirkende anorganische oder organische Salze. Bei
Anorganische wasserlöslichen Holzschutzsalzen ist ein Problem die Auswaschung der Salze durch Feuchtigkeit
z.B. Regen. Salze für die Gefährdungsklassen 1 und 2 bleiben stets auswaschbar und müssen auch auf der Bau-
stelle gegen Nässe abgedeckt werden. Nichtauswaschbare Salze für die Gefährdungsklassen 3 und 4 enthalten
Chromate (Chrom-VI-Verbindungen) und benötigen eine Fixierzeit von mehreren Wochen im Holz. Sie müssen
während dieser Zeit vor Regen geschützt gelagert werden, um nicht ausgewaschen zu werden. Organische was-
serlösliche Salze sind für die Gefährdungsklassen 3 und 4 zugelassen und fixieren ohne den Zusatz von Chroma-
ten im Holz.
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Lösemittelhaltige Holzschutzmittel bestehen aus organischen Lösungsmitteln und biozid wirkenden organischen
Verbindungen. Einige der verwendeten Fungizide und Insektizide werden in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert
(z.B. Pyrethroide). Besondere Probleme entstehen durch Pentachlorphenol (PCP) und lindanhaltige Mittel in Innen-
räumen. PCP ist deshalb in Deutschland seit 1990 verboten.
Formaldehydemission
Formaldehyd spielt bei Schadstoffbelastungen von Innenräumen eine wichtige Rolle, und hat schon oft zu gesund-
heitlichen Problemen der Benutzerinnen und Benutzer, vor allem in neuen Büroräumen mit geringem Luftwechsel,
geführt. Die Emission von Formaldehyd aus den Bindemitteln richtet sich nach der Art des Bindemittels und ist ein
wichtiger Teilaspekt bei der ökologischen Bewertung von Holzwerkstoffen.
Formaldehyd ist ein sog. Sensibilisator, der häufig zu Überempfindlichkeiten (allergische Reaktionen) führt. Bei
Formaldehyd reagieren empfindliche Personen (MCS-kranke = Multiple chemische Sensibilität) bereits bei Konzen-
trationen, die 10mal unter dem Innenraumgrenzwert von 0,1 ppm liegen, während andere auch bei Konzentrationen
wesentlich über diesem Grenzwert noch keine Wirkungen verspüren. Aus diesen Gründen ist eine gewisse Vorsicht
im Umgang mit formaldehydhaltigen Produkten im Innenausbau geboten.
Nach der Chemikalienverbotsverordnung dürfen beschichtete und unbeschichtete Holzwerkstoffe nicht in den Ver-
kehr gebracht werden, wenn sie durch den Holzwerkstoff verursachte Ausgleichskonzentrationen des Formalde-
hyds in der Luft eines Prüfraums 0,1 ml/m3 (=ppm) = 0,12 mg/m3 überschreitet.
Radioaktivität
Zu einer Strahlenbelastung in Innenräumen kommtes auf zwei Arten: einmal durch die externe Bestrahlung, und
zum anderen durch die interne Bestrahlung nach Einatmen radioaktiver Substanzen Mehr als die Hälfte der na-
türlichen Strahlenbelastung wird durch Einatmen des radioaktiven Edelgases Radon verursacht, das beim Zerfall
von Radium-226 entsteht und direkt auf das Lungengewebe einwirkt, wo es zur Krebsentstehung beiträgt. Von den
Naturstoffen weisen die Granite die höchste Eigenradioaktivität auf, wobei große Schwankungen bei den unter-
schiedlichen Gesteinsproben festzustellen sind.
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Wichtig zur Abschätzung und zum Vergleich ist, daß die Systemgrenzen einheitlich definiert sind. Das System um-
fasst in der Regel alle wichtigen Prozesse vom Rohstoffabbau bis zum Ort der Bereitstellung des Produktes oder
der Leistung. 100 MJ entsprechen einem Heizwert von 2,8 l Öl.
Treibhausgas Treibhauspotential
Kohlendioxid 1
Methan 25
N 2O 270
Tetrachlormethan 1400
HFKW R134a (PU-Schaum) 1300
HFKW R152a (XPS-Platten) 150
HFCKW R141b 630
HFCKW R142b 2000
Schwefelhexafluorid (SF6) 25000
(früher in Schallschutzfenstern)
Säurebildungspotential AP
Versäuerung wird hauptsächlich durch die Wechselwirkung von Stickoxid- (NOx) und Schwefeldioxidgasen (SO2)
mit anderen Bestandteilen der Luft wie dem Hydroxyl-Radikal verursacht. Das Maß für die Tendenz einer Kompo-
nente, säurewirksam zu werden, ist das Säurebildungspotential AP (Acidification Potential). Es wird für jede säure-
bildende Substanz relativ zum Säurebildungspotential von Schwefeldioxid angegeben.
Eutrophierungspotential EP
Im Eutrophierungspotential EP wird der Beitrag einer Substanz, die Stickstoff oder Phosphor enthält, zur Produktion
von Biomasse angegeben.
Photooxidantien (POCP)
Reaktionsfreudige Gase können unter Einfluss von Sonnenstrahlung Photooxidantien bilden und so Sommersmog
in Städten und ihrer näheren Umgebung verursachen. Stoffe, die durch diese Reaktion Ozon bilden, sind z.B. die
flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Ozon ist das wichtigste Produkt dieser photochemischen Reaktion
und auch die Hauptursache für smogbedingte Augenreizungen und Atemprobleme sowie für Schäden an Bäumen
und Feldfrüchten.
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Der POCP wird berechnet als die Veränderung, die durch die Emission von 1kg eines Gases im Verhältnis zur
Emission von 1kg Ethen entstehen würde. Dabei wird der POCP-Wert von Ethen = 100 gesetzt.
Je höher der POCP-Wert eines Stoffes, desto höher ist sein Beitrag zur Ozonbildung. POCP- Werte sind nicht kons-
tant, sie variieren je nach Ort und Zeit aufgrund meteorologischen Bedingungen. Die photochemische Ozonbildung
kann bestimmt werden durch photochemische Modellrechnungen oder durch Laborversuche. Gegenwärtig gibt es
für ganz Europa keine einheitliche Methode und keine einheitlichen Informationen.
Ozonabbaupotenzial (ODP)
Die ozonschichtschädigenden Stoffe besitzen jeweils ein bestimmtes Ozonabbaupotenzial (ODP, Ozon Depletion
Potential), das die potenzielle Auswirkung eines jeden geregelten Stoffes auf die Ozonschicht angibt. Die Ausdün-
nung der stratosphärischen Ozonschicht wird durch die Katalysatorwirkung von Halogenen unter speziellen klimati-
schen Bedingungen verursacht. In erster Linie sind dafür Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verantwortlich. Da
Katalysatoren chemische Reaktionen beschleunigen, selbst aber unverändert wieder daraus hervorgehen, kann
ein einziges Chloratom schließlich viele tausend Ozonmoleküle zerstören.
Der ODP-Wert wird berechnet als die Veränderung, die durch die Emission von 1kg eines Stoffes im Verhältnis zur
Emission von 1 kg FCKW R11 entstehen würde. Das Ozonabbaupotenzial von Stoffen wird bezüglich des Ozonab-
baupotenzials des Stoffes R 11 (Tri- chlorfluormethan) angegeben, dessen ODP- Wert =1 gesetzt wird
ODP(Stoff) = Ozonabbau (Stoff) / Ozonabbau (R11)
Die ODP-Werte sind Ausdruck des aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstandes über den Beitrag der einzelnen
Stoffe zum stratosphärischen Ozonabbau. Es ist kein feststehender Wert und kann durch neuere Forschungser-
gebnisse geändert werden.
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Alterung und Unterhalt
Jedes Material und und im besonderen der Witterung ausgesetzte Bauteile unterliegen einem Alterungsprozess.
Außenbauteile sind in besonderem Maße der Witterung ausgesetzt. Chemische und biologische Umwelteinflüs-
se, begünstigt durch Staub und Schmutzablagerungen, die wiederum Pflanzenbewuchs, Moosbildung und sons-
tige schädliche Mikroorganismen fördern, beschleunigen die natürliche Alterung. Temperaturwechsel (Frost-Tau-
Wechsel im Winter, Kälteschock in anderen Jahreszeiten) greifen Oberfläche und Material in der Substanz an,
mit der mögli- chern Folge von Rissbildung und Absprengungen. Speziell Beschichtungen müssen gewartet und
instandgesetzt werden, sonst wird das Eindringen von Wasser, Feuchtigkeit und eventuell Vereisung begünstigt.
Bauphysikalische Beanspruchung aus der Gebäudenutzung belasten zusätzlich die Gebäudehülle. Pflege- und
Wartungsintervalle müssen auf die verschiedensten Bauteile abgestimmt sein um so eine möglichst lange Lebens-
dauer zu erreichen.
Unterhalt:
Wahren bzw. Wiederherstellen der Substanz ohne wesentliche Veränderung der Nutzung und des ursprünglichen
Wertes.
Instandhaltung:
Wahren der Funktionstüchtigkeit durch einfache und regelmäßige Massnahmen.
Instandsetzung:
Wiederherstellen der Funktions- und Gebrauchstauglichkeit mit ausreichender Sicherheit und vereinbarter Dauer-
hauftigkeit.
Restaurierung:
Wiederherstellen eines früherern Zustandes unter Wahrung vorhandener Bausubstanz.
Nutzungsdauer von Bauteilen
Die Lebens- bzw. besser Nutzungsdauer eines Baustoffs/Bauteils wird von vielen Faktoren beeinflusst. Bei der
ökonomischen und ökologischen Bewertung von Konstruktionen und Materialien von Gebäuden über ihren Lebens-
zyklus ist es erforderlich, die Lebensdauer der Bauteile zu berücksichtigen. Ein aussagefähiger Kostenvergleich ist
nur möglich, wenn Baukosten und Lebensdauer in Bezug gesetzt werden.
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