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Abb. 4.0.1 Republic Newspaper Plant, Columbus Indiana, 1971; Myron Goldsmith
05
06 EBB
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde
daher dampfdicht sein, um infolge des TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Dampfdruckgefälles von innen nach aussen Baukonstruktion und Baustoffkunde
richtung und Nutzung der dahinter liegenden B1 schwerentflammbare Baustoffe Brandschutzbehandelte Fenster F30 - F120
Verglasungssysteme G30 - G120
Räume die Anordnung eines Sonnenschutzes Holzwerkstoffe, Hart-
schaumkunststoffe, Brand Feuerschutzab-
(s.a. Sonnenschutz) und eines Sicht-, bzw. muß selbst nach dem Ent- schlüsse (Türen,
Blendschutzes, um Bedürfnissen der Nutzer fernen der Brandquelle ver- Tore, Klappen) T30 - T180
löschen
gerecht werden zu können. Der Sichtschutz B2 normalentflammbare Baustoffe Holzbauteile und Holz- Leitungen und
ist mit dem Sonnenschutz kombinierbar. Im werkstoffe mit einer Dicke Leitungsführung der
> 2 mm Haustechnik, Kabel-
Gegensatz zum Sonnenschutz ist der Sicht-, abschottungen S30 - S180
B3 leichtentflammbare Baustoffe Holzbauteile und
bzw. Blendschutz auch bei Anordnung auf Holzwerkstoffe mit einer Leitungen und
der Innenseite der Fassade wirkungsvoll [6]. Dicke < 2 mm, Stroh, Leitungsführung der
Pappen, Papier dürfen nicht Haustechnik, Durch-
verwendet werden führung von Rohren
Brandschutz (durch Wände oder
Decken) R30 - R120
In Gebäuden muss das Entstehen eines Holz ist in Dicken >= 12 mm ein brennbarer Baustoff der Klassifika-
tion B2 normal entflammbar. Holzoberflächen erreichen die in der Kabel mit inte-
Brandherdes verhindert werden. Gelingt dies Bauordnung geforderte Klassifikation B1 schwer entflammbar DIN griertem Funktions-
nicht, ist das Feuer zumindest einzudämmen 4102 Teil 1 nur mit einer besonderen Brandschutzausrüstung. erhalt E30 - E90
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06 EBB Bei geeigneter Gebäudeorientierung (süd,
südwest) kann die Fassadenfläche zur Anord-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso nung von Kollektoren genutzt werden und
Baukonstruktion und Baustoffkunde somit zum positiven Gesamtenergiehaushalt
03.4 Hülle • Fassaden
des Gebäudes beitragen [10].
bündig (b)
Art. 31 Brandwände Bei einer bündigen Anordnung wird die Fassa-
(6) Müssen Gebäude oder Gebäu-
deteile, die über Eck zusammensto- Abb. 4.2.5 lichtsteuernde Elemente im Fassadenzwischen-
denkonstruktion ohne Abstand an der Primär-
ßen, durch eine Brandwand getrennt raum, Institut du Monde Arabe, Paris, 1987; Jean Nouvel konstruktion befestigt. Im Erscheinungsbild
werden, so muß der Abstand der
Brandwand von der inneren Ecke der Fassade zeichnen sich die Ansichtsbreiten
mindestens 5 m betragen; dies gilt 4.2.3 Funktionshülle von Decken, Wänden und Stützen ab.
nicht, wenn der Winkel der inneren
Ecke mehr als 120 Grad beträgt oder Lichtlenkung
mindestens eine Abschlußwand auf Fassadenelemente können im Sinne einer opti- dahinter (c)
5 m Länge als Brandwand ausgebildet
wird. mierten Lichtausbeute dazu beitragen Licht in Bauphysikalisch problematisch ist die Anord-
die Tiefe des Raumes zu leiten [9]. Dies erfor- nung der Fassade hinter der Tragstruktur. Die
dert jedoch nicht nur lichtlenkende Elemente, Vermeidung von Wärmebrücken erfordert
sondern auch Reflektoren im Rauminneren, anspruchsvolle Gegenmaßnahmen.
etwa an der Decke (Abb. 4.2.4, Abb. 4.2.5,
Abb. 4.2.6).
Energiegewinnung
Sonnenstrahlung kann zur Ergänzung der
Gebäudeheizung eingesetzt werden. Energie-
speichernde Materialien im Gebäudeinneren
absorbieren die durch die Fassade einfallende
Wärmestrahlung. Diese absorbierte Son-
nenenergie wird aufgrund der thermischen
Trägheit der Speichermassen verzögert an
die Innenraumluft abgegeben und kann bei
gezieltem Einsatz zu einem behaglichen
a b c
Raumklima beitragen. Temperaturspitzen
werden vermieden. Eine höhere Energieauf-
nahme ist möglich, wenn die speichernden Abb. 4.3.1 Position Hülle - Tragwerk
Materialien (Wände, Böden, Decken) eine
möglichst dunkle Oberfläche aufweisen. Auf 4.4 Prinzipien der Lastabtragung
diesem Prinzip basiert auch die Funktions-
Art. 32 Decken und Böden weise der transparenten Wärmedämmung Nichttragende Fassadenkonstruktionen leiten
(1) Decken sind feuerbeständig, in
Gebäuden mit geringer Höhe feuer- (TWD), die in der Regel vor dunklen, wärme- Kräfte aus Eigenlast, Windsog und Winddruck
hemmend herzustellen. speichernden Bauteilen angeordnet wird. in das Gebäudetragwerk ab.
fest
stehend
Eigenlast
Im Regelfall werden die Lasten direkt an die
angrenzenden Decken, Wände und Stützen fest
hängend
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übertragen. Die Lastabtragung kann auf drei verschieblich TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Arten erfolgen: Baukonstruktion und Baustoffkunde
Durchbiegung - Eigenlast
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06 EBB Die Abstände der Befestigungspunkte werden
durch die maximalen Herstellungs- und Trans-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso portgrößen der flächenbildenden Elemente
Baukonstruktion und Baustoffkunde bestimmt (Abb. 4.5.1).
03.4 Hülle • Fassaden
schienenförmige Befestigung
[11] Pfosten-Riegelprofile: Lassen die Gebäudestruktur, die Abmessungen
Aluminium eignet sich besonders der Fassadenelemente, bzw. deren statische
für eine Herstellung im Strangpress-
verfahren, mit dem sich einfache Belastbarkeit, nur Anschlüsse an Decken oder
Voll- und Hohlquerschnitte, aber auch seitlich an den Wänden zu, kann eine Schie-
komplizierte Mehrkammerhohlquer-
schnitte mit optimiertem statischen nenbefestigung vorgesehen werden. Befesti-
Querschnitt und bei geringem Eigen- gungspunkte werden dadurch gebündelt und
gewicht herstellen lassen. Mit Hilfe
der Strangpresstechnik sind im Ver- die Lastabtragung erfolgt einachsig linear. Die
gleich zu Stahl scharfkantigere Profile Abstände (Wandachsen, Geschosshöhen) der
möglich. Abb. 4.5.2 Schienenbefestigung einer Profilglasfassade;
Druckerei Riem; 2000; Amann & Gittel, München
Befestigungsschienen sind u.a. abzustimmen
auf die maximalen Abmessungen der flächen-
bildenden Elemente (z.B. Glasscheibengrö-
ßen). Beispiel für eine Schienenbefestigung ist
die Profilglasfassade. Die U-förmigen Profilglä-
ser werden an den Enden über Befestigungs-
schienen mit der Tragstruktur verbunden
(Abb. 4.5.2 u. Abb. 4.5.3).
Rahmen, Pfosten-Riegel
Aluminium Bei Pfosten-Riegelkonstruktionen ist die
Abstimmung zwischen der Rohbaugeometrie
und den maximalen Herstellungsgrößen der
Flächenbildenden Elemente kein entschei-
dendes Entwurfskriterium mehr, sondern die
Leistungsfähigkeit und die Teilungsstruktur
der Pfosten und Riegel. (Abb. 4.5.4). Über
Abb. 4.5.3 Schienenbefestigung der Fassade die Kombination aus vertikalen Pfosten und
horizontalen Riegeln können Lasten zweiach-
sig linear abgetragen werden. Pfosten-Riegel-
konstruktionen werden als additives System
in Einzelteilen auf die Baustelle geliefert.
Stahl
Hersteller bieten Pfosten und Riegel in unter-
schiedlichen Materialien an [11].
Sie werden in der Regel als Gesamtsystem
bestehend aus Tragprofil, ggf. thermisch
getrennt (1), innerem Dichtungsprofil (2),
äusserem Dichtungsprofil, Klemmleiste (3),
und Abdeckprofil (4) hergestellt (Abb 4.5.5).
Kombinationen verschiedener Materialien,
wie z.B. Holz als Tragprofil und Alu als Deck-
leiste, sind möglich (Abb. 4.5.6).
Werkseitig vorgefertigte und vormontierte
Pfostenriegel - Fassaden werden als Rahmen-
Holz oder Elementfassaden bezeichnet (Abb. 4.5.7
Abb. 4.5.6 Pfosten-Riegelprofile Abb. 4.5.4 Pfosten - Riegelfassade u. Abb. 4.5.8).
Die Dimension der Elemente wird durch die
Stahl bietet im wesentlichen zwei zu bekleidende Geschoßhöhe des Gebäu-
Möglichkeiten der Profilherstellung.
Die traditionelle Methode ist das (2) des, die Teilung des Ausbau- bzw. Stützras-
Warmwalzen aus Stahlbrammen. Das (3) ters, die maximalen Herstellungsgrößen der
Profilsortiment ist auf I-, C-, Z- und L- (4)
Profile beschränkt. Hohlprofile lassen
(1) (1) Halbzeuge, das maximale Eigengewicht und
sich durch Kaltwalzen herstellen. Die durch den Transport bestimmt.
Kanten der Profile sind verglichen mit
stranggepressten Aluminiumprofilen Die Vorfertigung mehrerer Geschosse oder/
wesentlich runder. und mehrerer Raster in einem Element ist
Holz wird in unterschiedlichen möglich. Am Elementstoß der Rahmen stehen
Querschnittsformen angewendet. zwei Pfosten nebeneinander. Die Fuge zwi-
Rechteckquerschnitte, aber auch
Hohlquerschnitte und Leimholzbin- schen den Elementen ermöglicht mit dem
der sind einsetzbar. Bezogen auf eingelegten Dichtstreifen die Aufnahme von
die thermischen Eigenschaften sind
Holzfassaden aufgrund der geringen Bewegungen (Dilatationsfuge). Durch die
Wärmeleitfähigkeit der Profile vorteil- Doppelung der Pfosten ist die Ansichtsbreite
haft. Zur Verbesserung der statischen
Wirksamkeit können Stahl- oder Alu- am Stoß einer Rahmenfassade in der Regel
miniumprofile in das hölzerne Fassa- breiter, als bei herkömmlichen Pfosten-Riegel-
denprofil eingelassen werden.
Abb. 4.5.5 Gesamtsystem Pfosten-Riegelfassade konstruktionen (Abb. 4.5.7 u. Abb. 4.5.8).
4.5.2 Haltekonstruktionen
Die Befestigung der Fassade nach den o.g. EBB 05
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dreidimensionale Justierbarkeit
Rohbautoleranzen im Zentimeterbereich
stehen Fassadentoleranzen im Millimeterbe-
reich gegenüber. Toleranzen beschreiben die
zulässigen Abweichungen von den Nennma-
ßen (zulässige Rohbauabweichungen nach
DIN 18202 s. Abb. 4.5.12), [12]. Zum Aus-
gleich der Rohbautoleranzen müssen Hal-
tekonstruktionen eine Justierbarkeit in allen
drei Raumrichtungen aufweisen. Unter der
Vielzahl der marktüblichen Konstruktionen
ist die handwerklich gebräuchlichste Form die
Befestigung mit Winkeln (Fenster können mit
verformbaren Schlaudern montiert werden).
Im Sinne einer einfachen Montage ist eine
Kombination aus orthogonal zueinander
angeordneten Winkeln, die in Langlöchern
miteinander verschraubt werden und/oder B eiB auprojek ten inzahlr
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vorgehängte Fassade
Einbetonierte
Halfenschienen
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Beton-
Justierung
Deckenplatte
Bauseitige Winkel
mit Halfenschrauben
an Halfenschienen
befestigt.
Fassadenverankerung: Halfe nschienen-Paare i snd
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Abb. 4.5.11 Haltebleche, justierbar über Langlöcher
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Abb. 4.5.9 Pfosten-Riegelsystem
5
Transparente Glasscheiben
Glasscheiben als flächenbildende Elemente
werden in einer Vielzahl von Qualitäten mit
spezifischen Eigenschaften hergestellt.
Zinnbad, sondern zwischen ein oder mehrere TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Walzenpaare geleitet. So können auf dem Baukonstruktion und Baustoffkunde
Glas eine glatte und eine strukturierte oder 03.4 Hülle • Fassaden
zwei strukturierte Flächen erzeugt werden.
Die Gläser sind transluzent, nicht transpa-
rent. Durch die Oberflächenstruktur wird
Licht gestreut. Das Bruchbild gleicht dem
von Floatglas. Profilgläser z.B. (U-Glas-Pro-
file) werden im Gussglasverfahren hergestellt
(Abb. 4.5.16).
[16] Klotzungsrichtlinien:
Die Glascheiben dürfen den Rahmen Glaslagerung
an keiner Stelle berühren, damit die
Scheibe für den Rahmen keine Trag-
Glasscheiben müssen aufgrund ihres großen
funktion übernimmt. Tragklötze leiten richtig falsch Gewichtes (25 Kg/m³) definierte Auflager zur
die Lasten, Distanzklötze fixieren die
Scheibe, so dass ein allseitig gleich-
Lastabtragung und zwangfreien Lagerung
mässiger Abstand zwischen Falzgrund erhalten. Dies gilt sowohl für Festverglasung,
und Scheibenkante gesichert ist. Klöt-
ze sind zwischen 60 und 100mm lang,
als auch für Öffnungsflügel. In der Regel wird
sie sollten mind. 2mm breiter als die die Glaseinheit mit Klötzen auf den unteren
Isolierglaseinheit sein.
Riegel des Rahmens aufgestellt (s. 03.3, Öff-
Material: Hartholz, imprägniert, Polya- nungen).
mid, Chloroprene, Silikon
Die Klötze sind gegen Verrutschen
Die Verklotzung fixiert die Glaseinheit und
zu sichern. Sie benötigen eine ebene falsch falsch leitet die Lasten definiert ab. Die Lage der
und stabile Auflagefläche. Versperren
die Klötze am Falzgrund den Dampf-
Verklotzung ist bei Festverglasungen und
druckausgleich, dann sind geeignete falsch Öffnungsflügeln unterschiedlich. Zur Lastab-
Klotzbrücken mit Durchstromöff-
nungen vorzusehen. (s. a. 4.5.6 Drai-
tragung werden Tragklötze, zur Fixierung Dis-
nage, Dampfdruckausgleich) Abb. 4.5.22 Klotzungsfehler bei Isolierglaseinheiten tanzklötze verwendet (Abb. 4.5.22) [16].
Glashalterung
linienförmig: Die Verglasung von Öffnungs-
50
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flügeln und festverglasten Fassadenelementen TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
erfolgt in der Regel von innen (Einbruchschutz, (1) Baukonstruktion und Baustoffkunde
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(6)
auf der anderen Seite ein Ausgleichklotz in
Scheibendicke eingelegt werden. Hier sind
die Glaseinstandstiefen (max. 20 mm) der
4
[17] Verglasungsvorschriften:
Verglasungsrichtlinien zu beachten [17]. Die Mehrscheibenisoliergläser müssen
fachgerecht eingesetzt und verklotzt
Ansichtsbreiten der Profile korrelieren mit der (8) (7) werden. Für die Befestigung der Isolier-
30
den werden Elastomere, Thermoplaste und TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Duroplaste [18]. Baukonstruktion und Baustoffkunde
wird die freie Formbarkeit als eine der wesent- 4. PC 40 500 11000 1,15
9. GFK Fa. Brakel Aero d: 70mm
lichen Materialeigenschaften von Kunststoff 5. PVC 40 300 11000 1,65
jedoch eingeschränkt. Bei Wellplatten erhöht 6. GFK 20 2400 8000 2,60
der wellenförmige Querschnitt die Steifigkeit. 7. GFK 40 486 15000 2,60
Aus PMMA werden Wellprofile mit Größen
8. GFK 50 2500 8000 0,41
bis zu 1045 mm x 4000 mm, aus Polycarbonat Zellulosefüllung
9. GFK 70 1200 8000 0,64
bis zu 1095 mm x 7000 mm hergestellt. Mit
GFK sind Wellplatten bis zu einer Größe von 10. GFK 85 935 3000 0,62 10. GFK Fa. Scobalit; d: 85mm
3000 mm x 20000 mm möglich (Abb. 4.5.34). Abb. 4.5.33 Stegplatten: Material, Abmessungen
Leistungsmerkmale
Die unterschiedlichen Kunststoffe erfüllen die
spezifische Nutzungsanforderungen an eine
Fassade in unterschiedlicher Güte. Beson-
ders lichtdurchlässig bei geringem Gewicht
ist Polymethylmethacrylat (PMMA). Die Licht-
transmission einer 3mm dicken Platte beträgt
92% bei halbem Gewicht von Glas. Steg- und
Wellplatten aus PMMA sind hochtransparent.
Die max. Gebrauchstemperatur liegt bei 70°- gängige Wellplattenprofile:
w/h = 76/18 mm
80°C. Bei hohen mechanischen Einwirkungen w/h = 130/30 mm
kommt Polycarbonat (PC) zum Einsatz. Dessen w/h = 177/51 mm als Stegplatte
w/h = 94/35 mm
max. Gebrauchstemperaturen liegen bei 80° - Befestigung auf dem Wellenberg (Dach)
150° C ohne Last, bei einer 250 mal höheren Abb. 4.5.34 weisse Wellplatten: Ateliergebäude, Madrid,
Befestigung im Wellental (Wand)
Wärmeschutz
Kunststoffstegplatten können nicht luftdicht
abgeschlossen werden, was die Evakuierung
der Kammern oder deren Befüllung mit Edel-
gasen ausschliesst. Um einen ausreichenden
U-Wert zu erzielen wird durch Erhöhung der
Abb. 4.5.35 zweischichtige Hülle aus transluzenten, faserver-
Kammeranzahl (bis zu fünf Kammern) und
Scobatherm-Nanogel:
doppelschalige Verbundelemente aus stärkten Polyesterplatten, Basel, 2001; Staehelin, Gisin Reduktion der Kammerweite der Wärme-
glasfaserverstärkten Polyesterharzen verlust durch Konvektion reduziert. Bei einer
gefüllt mit Aerogelen.
Farbe: natur, lichtdurchlässig Plattenstärke von 40 mm lassen Mehrkam-
Baustoffklasse: B1 (DIN 4102) merstegplatten U-Werte von ca. 1,2 W/m2K
Längen: max. 8000mm
Breiten: max. 2400mm zu. Einkammersysteme erreichen dagegen
Dicken: M20 (20mm) U-Werte von ca. 2,5 W/m2K. Die Koextrusion
M30 (30mm)
M50 (50mm) von selektiven Wirkschichten auf der Platten-
P25 (25mm) aussenseite ermöglicht bei PC- und PMMA
P40 (40mm)
Gewicht: max. 12.5kg/m² Platten im Sommer den Infrarotanteil des
U-Wert: 0,48 W/m2K Sonnenlichtes nach aussen und im Winter die
Wärmestrahlung nach innen zu reflektieren.
Abb. 4.5.38 Aerogel als Füllung
der Stegzwischenräume (1)
Zur Erhöhung der Wämedämmeigenschaften
lassen sich die Zwischenräume der Stegplat-
ten mit Glasgespinnsteinlagen oder Aerogel
- Granulat füllen. Diese Platten z.B. aus glas-
faserverstärktem Kunststoff, mit Nanogel™,
einem transluzentem Aerogel gefüllt, weisen
trotz ihrer geringen Stärke von 50 mm einen
U-Wert von 0,48 W/m2K auf, bei einem g-
Wert von 25 % und 25 % Lichtdurchlässig-
keit.
Befestigung
(2) Kunststoffplatten weisen infolge der jahres-
zeitlichen Temperaturschwankungen (Tempe-
raturdelta: 50 K) Längenausdehnungen von
(1) Befestigung mit Pressleiste bis zu 3 - 5 mm pro laufendem Meter auf.
Integration in P-R Fassade Bohrungen und Befestigungsmittel müssen
(thermische Trennung im Profil,
Innere Dichtung, äussere Dich- diese Längenausdehnungen kompensieren.
tung) Kunststoffstegplatten können mit marktüb-
(2) Nut-Federstoss der Steggplat- lichen Befestigungsmitteln und Klemmpro-
ten, Befestigung über Alumini-
um Halteprofil von aussen nicht
filen befestigt werden (Abb. 4.5.36). Die
sichtbar Anordnung von Bohrlöchern darf von der Plat-
(3) Haltebleche: von aussen un- tenkante einen Mindestabstand von 40 mm
sichtbare Befestigung im Stoß
mit gekanteten Halteblechen, (3)
nicht unterschreiten. Die Platten werden in
die in den Plattenfalz eingreifen
Abb. 4.5.36 Vertikalstossausbildung von Stegplatten
der Regel mit vertikalem Kammerverlauf ein-
gebaut, sodass Kondensat ablaufen kann.
Stirnseiten sollten oben und unten mit Alu-U-
Profilen und atmungsaktiven Klebebandvorla-
gen verschlossen werden, um Eindringen von
Staub und Insekten zu vermeiden.
Rahmen
Rahmen können Festverglasungen, geschlos-
sene oder opake Fassadenelemente und
Öffnungselemente aufnehmen. Sie werden
an der Fassadenkonstruktion (z.B. Pfosten-
Riegel-Fassaden) oder direkt an der Primär-
konstruktion (Elementfassaden) befestigt. Die
Rahmenprofile werden aus Stahl, Holz Alu-
minium oder Kunststoff hergestellt, erfüllen
Abb. 4.5.37 geschosshohe Polycarbonat-Doppelstegplatten,
statische Anforderungen und können u.a. die
Werkhalle Boblingen, 1999; Florian Nagler Beschläge der Öffnungselemente integrieren.
Rahmenfüllungen
Flügelrahmen: Der Flügelrahmen ist die EBB 05
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öffenbare Einheit eines Fassadensystems TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
(Abb. 4.5.39 -Abb. 4.5.41). Baukonstruktion und Baustoffkunde
(1) Rahmen
(1)
(2) Gleitlager;
Bitumenbahn
(3) Fugenbewehrung, horizontal
(4) Flachstahlständer
(5) seitliche Dehnfugen
(6) dauerelastische Fuge
(7) Glassteinfüllung (2)
Abb. 4.5.44 Beispiel freistehende Glassteinwand; Stabilisie- Abb. 4.5.45 Fassadendetail; Finnische Botschaft Washington;
rung über Flachstahlständer 1994; Mikko Heikkinen
(2)
03.4 Hülle • Fassaden
Abb. 4.5.51 Kunststoffhaut aus ETFE, Dimension der Kissen: Abb. 4.5.52 Dachrand Allianz Arena: der Kederrand der Kissen
2m x 7m - 5m x 17m; Allianz Arena, 2005; HdM wird mit Aluminiumschienen auf Stahlunterkonstr. geklemmt
guten Oberflächenqualität und geringer Abb. 4.5.53 permanente Luftzufuhr der Pneus Vakuumisolationspaneele:
Das Prinzip der Thermoskanne ist
Fertigungstoleranzen. Sie bestehen aus schon seit über hundert Jahren
zwei Abdeckungen (z.B. GFK, Glas, Metall, bekannt. Übertragen wurde es auf
die Fassadentechnologie durch die
Kunststoff, Beton, Holz), einer dämmenden Entwicklung von Vakuum-Isolations-
Füllung und können je nach statischer Erfor- paneelen. Diese extrem hoch wärme-
dämmenden Fassadenfüllelemente
dernis durch einen innen liegenden Rahmen werden wie Isolierglas in übliche
verstärkt sein. Die Dampfdiffusionsdichtheit Fassadenkonstruktionen eingebaut.
Von herkömmlichen Warmpaneelen
wird durch die dichte Ausführung des Rand- unterscheiden sie sich vor allem durch
verbundes und die in der Regel dampfdichte die angewendeten Werkstoffe: Pyro-
gene Kieselsäure ist ein hoch poröses
Innenschale sichergestellt. Fassadenhersteller Material, das zu extrem kleinen Kügel-
bieten Gesamtsysteme, bei denen die Inte- chen verpresst werden kann. Dabei
entstehen in den Kügelchen zahllose
gration der Paneele abgestimmt ist auf das Vakuumisolationspaneel konventionelle Dämmung Hohlräume, die so klein sind, dass sie
jeweilige Befestigungssystem der Verglasung. Abb. 4.5.54 Wärmebildsimulation einer Pfosten-Riegelfas-
nur noch wenige Gasmoleküle auf-
nehmen können. Die zu Platten ver-
Die Paneele können daher wie eine Isolier sade mit VI-Paneel und konventionellem Paneel pressten Kügelchen werden evakuiert
glasscheibe in eine Pfosten-Riegel Fassaden- 60
und luftdicht in Metallfolie verpackt..
Durch die Dämmwirkung des Vaku-
konstruktion eingesetzt werden (Abb. 4.5.54 umkerns wird die Wärmeleitfähigkeit
u. Abb. 4.5.55), [19]. (1) auf 0,004 W/mK gesenkt, also rund 10
mal weniger als bei herkömmlichen
Dämmstoffplatten. Isolierglastechnik
4.5.4 Thermische Trennung schützt die empfindlichen Platten dau-
erhaft gegen Beschädigungen. Das
Thermische Trennung der Fassadenkonstruk- Glaspaneel erreicht bereits mit einer
tion ist aufgrund der Wärmeleitfähigkeit der 16 mm starken Vakuum-Dämmplatte
(Scheibenzwischenraum 18 mm) einen
110
eingesetzten Materialien im Sinne des Prin- U-Wert von 0,3 W/m2K. Vegleichbare
zips der durchgehenden Wärmedämmung Dämmwerte ergaben sich bisher nur
durch einen um ein Vielfaches dicke-
erforderlich. Die thermische Trennung betrifft ren konventionellen Wandaufbau (bis
sowohl die Profile des Fassadentragwerks, als zu 140 mm).
4.5.5 Dichtungen
Dichtungen verhindern, dass Wasser durch die
Fassade in das Gebäudeinnere dringt und ver-
(6) (5) ringern den Wärmeverlust durch unkontrol-
(1) thermische Trennung:
lierten Luftwechsel. Unterschieden werden
Kunststoffprofil
(2) thermische Trennung: Dichtungen im Bereich der Fugen zwischen
im Glas: Gasfüllung, Randver-
bund Fassadenprofilen und Rohbau (Anschlagdich-
(4)
(3) äussere Dichtung:
tungen), Dichtungen zwischen Rahmen und
“trocken”: EPDM - Profil
(4) innere Dichtung: (5) Flügeln von Öffnungselementen (Falzdich-
“ trocken”: EPDM - Profil tungen) und Dichtungen zwischen Fassaden-
(5) Falzdichtungen (2) (1) (2)
Lippendichtungen, (1) profil und Verglasung. Letztere werden mit
Kautschuk, Silikon zwei unterschiedlichen Systemen hergestellt:
(6) Dauerelastische Versiegelung
Silikon auf Vorlegeband (3) (3)
nass: Eine Nassversiegelung kommt vor allem
Abb. 4.5.58 Dichtungen - Thermische Trennung: Türanschluss bei der Verglasung von Holzkonstruktionen
an Pfosten - Riegel Fassaden Fa. Jansen
und bei erhöhten schalltechnischen Anfor-
derungen zum Einsatz. Die Dichtungsmasse
[20] Verglasungsrichtlinien
wird nass zwischen Glas und Rahmen auf ein
(a) (b)
(a) Nassversiegelung: selbstklebendes „Vorlegeband“ aus Schaum-
elastische Versiegelung witter-
ungs- und raumseitig auf Vor-
kunststoff gespritzt, und passt sich den Une-
legeband benheiten der angrenzenden Profile an. Als
(b) Nass - Trocken:
Witterungsseitige Nassversiege-
Dichtungsmasse kommen Silikon, Acrylat,
lung; raumseitiges EPDM-Dicht Polysulfid und Polyurethan in Frage. Sie weisen
profil
(d) Trocken:
eine hohe Dauerelastizität und Witterungsbe-
beidseitige Anordnung Dampfdruckausgleich ständigkeit auf. Nur Acrylat kann überstrichen
vorgefertigter Dichtprofile
Anpressdruck aus Profileigen-
werden (Abb. 4.5.59 a,b) [20].
druck
(d) Trocken +: (c) (d)
Anordnung einer weiteren
trocken: Als „trockene“ Dichtung wird die
Dichtung zwischen Glasscheibe und Fas-
Falzraumabdichtung zwischen
raumseitiger Glasscheibe und
Falzgrund als zusätzliche Wind-
sadenprofil mit vorgefertigten Profilen
dichtung und Dampfsperre. bezeichnet. Die Dichtprofile werden aus
Anpressdruck über einstellbares
Druckelement
Synthesekautschuk im Strangpressverfahren
hergestellt, so dass komplexe Profilformen
Abb. 4.5.59 Verglasungssysteme mit Dichtstofffreiem Falz-
möglich sind. Die trockene Dichtung wird
grund (nass; trocken) zusammen mit der Glasscheibe und der
Pressleiste eingebaut (Abb. 4.5.59 c,d).
aussen innen
angrenzenden Scheiben muss UV-beständig TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
geschützt werden. Baukonstruktion und Baustoffkunde
4.5.7 Funktionsschichten
Funktionsschichten sind aussen vor der
abschliessenden Klimahülle angeordnet und
übernehmen zusätzliche Aufgaben, die das
Leistungsbild der Klimahülle ergänzen oder
verbessern (Schutz, Sicherung, Reinigung).
Lastableitung und thermische Trennung
müssen bei diesen vorgelagerten Fassaden-
bauteilen, die meist an der Fassade verankert
werden, sichergestellt sein.
Sonnenschutz
Der Nachweis des Sonnenschutzes ist bei
einem Glasanteil von mehr als 30% durch die
Klotzbrücke darf den Luftaustausch, bzw. die Drainage nicht
EnEV in Abhängigkeit von der Himmelsrich- behindern
tung zwingend vorgeschrieben. Die wichtigs- Drainageöffnungen im Anpress und Abdeckprofil;
ten Faktoren werden unter 03.03 Öffnungen Drainage
- Sonnenschutz besprochen. Je nach Art des
Abb. 4.5.62 Anordnung von Drainagen und Dampfdruckaus-
Sonnenschutzes ist es möglich diesen direkt gleichsöffnungen bei Pfosten-Riegelsystemen
an der Fassadenkonstruktion zu befestigen.
sodass die thermische Trennung des Fassa-
denprofils auch für den Sonnenschutz wirk-
sam wird.
Stege, Balkone
Stege und Balkone werden als Aufenthaltsbe-
reiche vor der Fassade, als Auftrittsflächen für
Servicepersonal zur Reinigung und Wartung
und als Fluchtweg entlang der Fassade vor-
gesehen.
Befahranlagen
Befahranlagen sind notwendig, wenn die
Reinigung, Wartung und Instandhaltung der
Fassaden vom Innenraum oder über ein Steg-
system nicht möglich ist. Sie werden meist
vom Dach aus betrieben. An einem Kran wird
ein Fahrkorb an der Fassade heruntergelassen
(Abb .4.5.63). Abb. 4.5.63 Reinigung ohne/mit Fassadenbefahranlage
22 05
06 EBB Der Kranarm wiederum fährt auf dem Dach
oder entlang der Brüstungsbänder in einem
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Schienensystem.
Baukonstruktion und Baustoffkunde
4.6 Anschlüsse
(7) (1) (9)
(1) Pfosten-Riegelfassade Geschossdecke
Aluminium, Ansichtsbreiten
50 mm Der Anschluss der Fassadenkonstruktion an
50 mm
5. Welche Kräfte werden von vertikalen 11. Wie kann die Schallübertragung von
Fassadenprofilen aufgenommen? Geschoß zu Geschoß bei Vorhangfas-
a die Eigenlasten der Fassadenkonstruk- saden am wirksamsten unterbunden
tion sowie Druck- und Sogkräfte aus werden?
Wind a Durch ein horizontales Profil als
b ausschliesslich die Eigenlasten Anschluß an die Decke.
c Winddruck und -sog werden direkt b Durch zwei horizontale Profile als
von den Glasrahmen auf die Decken Anschluß an die Decke und Dämmung
übertragen im Zwischenraum.
d senkrechte Fassadenprofile können c Kein horizontales Profil als Anschluß
keine Windkräfte aufnehmen, deshalb an die Decke
Je Frage ist eine Antwort richtig sind immer horizontale Profile nötig d überhaupt nicht
12. Welche Lasten müssen Fassadenprofile
in Vorhangfassaden aufnehmen?
19. Wie läßt sich die dreiachsige Justier-
barkeit der Befestigung einer EBB 05
06
25
c Eigenlasten, Winddruck und -sog zweier gerader Blechlaschen, die mit 03.4 Hülle • Fassaden
d Schneelasten, Winddruck und -sog Langlöchern versehen sind.
b durch Befestigung der Fassade mit-
13. Wozu dienen Toleranzen bei der Pla- tels zweier gegeneinander verdrehter
nung von Fassaden? Winkel, die mit Langlöchern versehen
a Sie dienen dazu Maßtoleranzen bei sind.
der Fassadenherstellung auszuglei- c durch die Befestigung der Fassade
chen. direkt auf der Primärkonstruktion.
b Sie ermöglichen die Maßtoleranzen d Keine Antwort von a bis c trifft zu.
des Rohbaues auszugleichen.
c Sie haben keinerlei Bewandnis. 20. Wie hoch ist am Fassadenfusspunkt
d Sie sind unnötig, da Roh- und Fassa- (Übergang zwischen Erdreich und auf-
denbau mit den gleichen Toleranzen gehender Fassade) die Abdichtung der
arbeiten. erdberührten Bauteile über OK was-
serführende Schicht in der Regel zu
14. Wie lässt sich das Prinzip der durchge- führen?
henden Wärmedämmung im Fassa- a 2 cm
denbau realisieren? b 30 cm
a Anordnung der Glasebene der Fassade c 15 cm
vor der Dämmebene des Massivbaues d 10 cm
b Anordnung der Glasebene der Fassade
in der Dämmebene des Massivbaues 21. Wie erreicht man die thermische Tren-
c Anordnung der Glasebene der Fas- nung von metallischen Fensterprofi-
sade hinter der Dämmebene des Mas- len?
sivbaues a Innen- und Außenteil des Profils
d überhaupt nicht werden belüftet.
b Innen- und Außenteil des Profils
15. Wovon hängt die Tiefe des Fassaden- werden mit einem Bauteil geringer
profils ab? Wärmeleitfähigkeit verbunden.
a vom Gestaltungsanspruch c Innen- und Außenteil des Profils
b von der Anforderung an die Lastabtra- werden mit einem Bauteil hoher
gung Wärmeleitfähigkeit verbunden.
c von der thermischen Anforderung an d Innen- und Außenteil des Profils
die Fassade werden nicht miteinander verbunden.
d vom Dampfdurchlassgrad der Fassade
22. Was versteht man unter Trockenvergla-
16. Welche Gefahr besteht bei vollflächiger sung?
Verglasung von Gebäuden? a Die Abdichtung zwischen Glas und
a verlorene Lichtleistung durch nach Rahmen erfolgt mit einem Kunststoff-
außen abstrahlendes Licht profil.
b Sommerliche Überhitzung des Innen- b Einbau des Glases bei trockener Witte-
raumes rung.
c zu geringer Dampfdurchlassgrad c Die Trockenverglasung darf nicht direkt
durch die Fassade der Witterung ausgesetzt werden.
d geringer Energieeintrag durch Son- d Eine Verglasung, welche nicht mit
neneinstrahlung Wasser in Berührung kommen darf.
17. Wovon hängt die Tiefe des Fassaden- 23. Welche Kräfte werden von horizonta-
profils nicht ab? len Fassadenprofilen aufgenommen?
a von den Klemmbreiten der Glasbefes- a Nur Winddruck und -sog,
tigung keine Biegekräfte aus Eigenlast
b von der Wahl der Konstruktion b die Eigenlasten der Fassadenkonstruk-
c von Winddruck und -sog tion als Biegebalken und
d von der Materialwahl die Kräfte aus Winddruck und -sog
als horizontaler Biegebalken
18. Wodurch kann der U-Wert einer Kunst- c Die horizontalen Profile sind nicht in
stoffstegplatte verbessert werden? der Lage Windlasten aufzunehmen,
a durch den Randverbund nehmen aber Anpralllasten auf.
b durch dieGasfüllung des Kammerz- d Die horizontalen Profile haben keine
wischenraumes lastabtragende Funktion.
c durch die Farbgebung Die Lasten werden ausschließlich über
d durch eine Aerogelfüllung der Kam- vertikale Profile und die Haltekon-
merzwischenräume struktion abgetragen.
26 05
06 EBB 4.8 Literaturhinweise Fassaden:
[1] Belz, W. (1999)
4.9 Bildnachweise
4.0.1 Stoller, E., New York
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Zusammenhänge Bemerkungen zur Baukonstruktion, Myron Goldsmith - Bauten und Konzepte, S.117
und dergleichen (2. Aufl.)
Baukonstruktion und Baustoffkunde
Köln: Rudolf Müller GmbH 4.1.1 EBB, Prof. Musso, F., München
03.4 Hülle • Fassaden
[2] Balko, D. (1990) 4.1.2 EBB, Prof. Musso, F., München
Glas am Bau, Technischer Leitfaden, (2. Aufl.)
Stuttgart: Deutsche Verlags- Anstalt 4.1.3 EBB, Prof. Musso, F., München
[6] Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (2000) 4.3.1 EBB, Prof. Musso, F., München
DIN 18361 Verglasungsarbeiten
Berlin: Beuth Verlag GmbH 4.4.1 EBB, Prof. Musso, F., München
[7] Flagge, I., Herzog-Loibl, V. Meseure, A. (Hrsg.). (2001) 4.4.2 EBB, Prof. Musso, F., München
Thomas Herzog - Architektur + Technologie
München: Prestel Verlag 4.5.1 EBB, Prof. Musso, F., München
[9] Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U. (1997) 4.5.4 EBB, Prof. Musso, F., München
Baukonstruktion Teil 1, (31. Aufl.)
Stuttgart: B.G. Teubner 4.5.5 http://www.wicona.de/
4.5.35 www.scobalit.ch
4.5.38 http://www.menzelphoto.com
4.5.47 www.solaris-glasstein.de
4.5.49 www.pilkington.com
aus fassadenprospekt_2005
4.5.50 www.pilkington.com
4.5.51 www.fotocommunity.de
4.5.54 www.pohlnet.com