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03.4.

Hülle: Fassaden EBB 05


06


TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden

Abb. 4.0.1 Republic Newspaper Plant, Columbus Indiana, 1971; Myron Goldsmith
 05
06 EBB
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden


03 Hülle
EBB 05
06


TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden


4 Fassaden 4.7 Testfragen

4.1 Definition 4.8 Literaturhinweise

4.2 Anforderungen 4.9 Bildnachweise


- Klimahülle
- Schutzhülle
- Funkionshülle
- Verschleißfestigkeit, Alterung
4.3 Hülle - Tragwerk
- vorgelagert
- bündig
- dahinter
4.4 Prinzipien der Lastabtragung
- hängend
- stehend
- horizontal

4.5 Bestandteile von Fassaden


4.5.1 Fassadentragwerk
- punktförmige Befestigung
- schienenförmige Befestigung
- Rahmen, Pfosten-Riegel
4.5.2 Haltekonstruktionen
- dreidimensionale Justierbarkeit
- Los- und Festlager
4.5.3 Flächenbildende Elemente:
- Transparente Glasscheiben
- einschichtige Gläser
- Thermisch behandelte Gläser
- mehrschichtige Gläser
- mehrschalige Gläser
- Glaslagerung
- Glashalterung
- Transparente Kunststoffscheiben
Herstellung
Verarbeitung
Leistungsmerkmale
Wärmeschutz
Befestigung
- Rahmen
Rahmenfüllungen
4.5.4 Thermische Trennung
- im Profil
- im Glas
4.5.5 Dichtungen
- trocken
- nass
- Stoßfugen
4.5.6 Drainage, Dampfdruckausgleich
4.5.7 Funktionsschichten
- Sonnenschutz
- Stege, Balkone
- Befahranlagen
- Doppelfassaden

4.6 Anschlüsse
- Geschossdecke
- Trennwand, Stütze
- Fassadenecke
- Attika, Dachrand
- Fusspunkt, Sockel
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06 EBB 4 Fassaden

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso 4.1 Definition


Baukonstruktion und Baustoffkunde Im Gegensatz zu tragenden Außenwand-
03.4 Hülle • Fassaden
konstruktionen (s.a.  03.3 Wand - Stütze) sind
nicht-tragende Fassaden an der Standfestig-
keit eines Gebäudes unbeteiligt. Sie werden
durch Eigenlasten, ggf. Anpralllasten, Wind-
[1] Bandraster sog, Winddruck und in ihrer Funktion als
Bei Fassaden mit Bandrastern zeichnet Klimahülle beansprucht. Bei nicht-tragenden
sich die Struktur des Primärtragwerkes
in den Ansichten ab. Die Fassadenele- Fassadenkonstruktionen bestehen dennoch
mente sind gleich gross. enge Bezüge zwischen Tragwerk und Hülle.
Trennwände können am Konstruk-
tionsraster und am Fassadenraster Dies betrifft zum einen die Befestigung der
angeschlossen werden. Fassade am Rohbau, zum anderen Anschlüsse
Beim Bandraster entstehen unter-
schiedliche Raumgrößen. Abb. 4.1.1 Bandraster, Fassade in Stützenebene von Stützen und Wänden. Tragwerks- Fas-
saden- und Ausbauraster sind aufeinander
abzustimmen (Abb. 4.1.1-3), [1-3]. Wird die
Fassade geschossübergreifend vor der Roh-
[2] Fassaden und Konstruktions-
raster zueinander versetzt
baukonstruktion befestigt bezeichnet man sie
Liegen Konstruktions- und Fassaden- als Vorhangfassade (curtain wall).
raster zueinander versetzt, so ist die
Nutzung des vor der Stütze liegenden
Fassadenfeldes eingeschränkt. Alle
Fassadenfelder sind gleich groß. Der
in den Ecke liegende Fassadenpfos-
4.2 Anforderungen
ten muss für Innen- und Aussenecke
gesondert entwickelt werden.
Schließen Trennwände an die Fassade
4.2.1 Klimahülle
an, können diese an den Tragwerks- Zusammen mit Dach und Bodenplatte bilden
stützen vorbeigeführt werden. Der
Lage der Tragwerksstützen innerhalb
die Fassaden die äußere Hülle eines Gebäudes.
der nutzbaren Grundfläche muss bei Diese Hülle begrenzt ein spezifisches Klima
der Rasterentwicklung und Möb-
lierung besondere Aufmerksamkeit
- der ursprüngliche Grund für Menschen,
gewidmet werden. Häuser zu bauen. Die Klimahülle kann durch
Abb. 4.1.2 Fassade vor Stützen, versetzte Raster Konstruktion und Komposition ihrer Bestand-
teile auf die äußeren und inneren Bedin-
gungen abgestimmt werden (Abb. 4.2.1).

Wärme / Kälte (Dämmen)


Die Fassade schützt den Innenraum vor über-
[3] F assaden und Konstruktions-
mäßigen Wärme- und Kälteschwankungen
raster in einer Ebene [10]. Der Kontakt zur Umgebungsluft wird
Liegen Konstruktions- und Fassa-
denraster in einer Ebene, so ist die
reguliert. Die Wärmeentwicklung auf der
Nutzung der an das Tragwerksraster Fassadenfläche ist relevant für die Konzep-
angrenzenden Fassadenfelder je nach
Abstand der Fassade zur Stütze einge-
tion von Öffnungsflügeln, Sonnenschutz und
schränkt. Dies betrifft v.a. den Bewe- Maßnahmen zur Energiegewinnung.
gungsradius von Öffnungsflügeln. An
Innen- und Aussenecken entstehen
Fassadenfelder mit Sondergrößen. Die Sonne / Strahlung
Fassadenecke ist aus der Fassaden-
konstruktion und der Rohbaugeomet-
Sowohl im Sommer als auch im Winter kommt
rie abzuleiten. es bei Sonneneinstrahlung in Verglasungen
Abb. 4.1.3 Fassade vor Stützen, überlagerte Raster zum „Treibhauseffekt“ (s.a. 03.4.10 Sonnen-
schutz). Kurzwellige Strahlung tritt durch die
Scheibe in den Innenraum und wird in lang-
wellige Strahlung (Wärme) umgewandelt, für
die das Glas nicht durchlässig ist. Dieser Effekt
Strahlung ist im Winter zur Gewinnung von Strahlungs-
Niederschlag
energie in der Regel erwünscht, im Sommer
führt er zur Überhitzung des Innenraumes.
Winddruck
Das Klima dann ist nicht mehr behaglich.
Integration von Öffnungen Daher muss ein effizienter Sonnenschutz die
(Belichtung, Belüftung, Ausblick)
Regulierung der Sonneneinstrahlung ermög-
Brandschutz lichen.
Dampfdiffusion
Witterung
Speicherfähigkeit
Zwischen Außen- und Innenklima dichtet
Schall die Fassade das Gebäude gegen Wind und
Einblick
Niederschläge ab. Da sie aus vielen Teilen
bestehen, liegt das Augenmerk auf der Dich-
Temperatur
tigkeit zwischen den Einzelteilen. Von Innen
Statik wirkt infolge der Gebäudenutzung erhöhter
Abb. 4.2.1 Anforderungen an Fassaden Dampfdruck auf die Hüllbauteile.
Insbesondere Anschlüsse zwischen Fassa-
denrändern und Primärkonstruktion müssen EBB 05
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daher dampfdicht sein, um infolge des TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Dampfdruckgefälles von innen nach aussen Baukonstruktion und Baustoffkunde

unkontrolliertes Eindringen des Wasser- 03.4 Hülle • Fassaden


dampfes in die Fugen und Schädigungen aus
Durchfeuchtung zu vermeiden. Tauwasseran- [4] Schallpegel - Lärm
fall innerhalb der Fassadenprofile wird durch normales Atmen 10 dB
Blätterrauschen 20 dB
Ablauföffnungen abgeleitet.
Flüstern 30 dB
leise Unterhaltung 40 dB
Lüften normales Gespräch 50 dB
Dichter werdende Gebäudehüllen erfordern Abb. 4.2.2 Luftschalldämmung gegen Verkehrslärm Staubsauger, Geschrei 60 dB
kontrollierte Lüftung der Innenräume. Mit stark befahrene Straße 80 dB
Kreissäge 100 dB
einer mechanischen Lüftung oder über Öff-
Diskothek 110 dB
nungsflügel wird die notwendige Frischluftzu- Presslufthammer 120 dB
fuhr sichergestellt. Öffenbare Fenster haben Düsenjet, Tiefflug 130 dB
den Vorteil, dass der Nutzer durch individu- Raketenstart 150 dB
elles Öffnen oder Schließen unmittelbar die
Luftzufuhr und den Außenkontakt regulieren [5] Schalldämmung
Der Schallschutz im Hochbau wird in
kann. Oft wird jedoch durch Lüftungsflügel die der DIN 4109 geregelt.
hygienisch erforderliche Luftwechselrate nicht Für Verglasungen gilt u.a. der Ab-
schnitt Schutz gegen Außenlärm.
erreicht. Im Winter entstehen im Vergleich Schalltechnische Eigenschaften von
zu mechanischen Lüftungssystemen erhöhte Fassaden sind von der Dichtheit der
Gesamtkonstruktion abhängig. Der
Wärmeverluste. Öffnungsflügel dürfen nicht Schalldämmwert von Isolierglasein-
mit anderen Bauteilen (z.B. Sonnenschutz, Abb. 4.2.3 Brandschutzprüfung eines Fassadenelemetes heiten (Zweischeiben-, Dreischeiben-
isolierglas) kann erhöht werden,
Blendschutz, Sichtschutz, Wänden, Stützen) indem verschiedene Scheibenstärken
kollidieren. Außerdem sollen sie im geöff- und darf sich nicht ausbreiten. Brandüber- verwendet werden. Das unterschiedli-
che Schwingungsverhalten reduziert
neten Zustand die Nutzung des Innenraums schlag kann über die Fassade horizontal von die Schallübertragung.
nicht beeinträchtigen. Raum zu Raum und von einem Geschoss zum
nächsten erfolgen. Besonders gefährdet sind
Innenecken des Gebäudes und dicht gegenü- [6] Auszug aus der Bildschirmar-
beitsverordnung
4.2.2 Schutzhülle berliegende Fassaden. Um Brandüberschläge
Schallschutz - Luftschall zu unterbinden können an Fassadenbauteile 15. D
 ie Beleuchtung muß der Art der
Sehaufgabe entsprechen und an
Zur Verbesserung des Lärmschutzes kann Brandschutzanforderungen gestellt werden das Sehvermögen der Benutzer
die Materialwahl, aber auch die Fassaden- (Ummantelung, feuerhemmende Anstriche) angepaßt sein; dabei ist ein ange-
messener Kontrast zwischen
struktur beitragen (Verglasung, Art, Größe [7], [8]. Bildschirm und Arbeitsumgebung
und Anzahl der Öffnungen, Manipulatoren, zu gewährleisten. ...
16. B
 ildschirmarbeitsplätze sind
Doppelfassaden) [4]. Die Luftschalldämmung Baustoffklassen nach DIN 4102 so einzurichten, daß leuchtende
einer Fassade ist in erster Linie von den schall- Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen Ausgabe 1998,
oder beleuchtete Flächen keine
Blendung verursachen und Refle-
Teil 1 Baustoffe:
technischen Eigenschaften der eingebauten xionen auf dem Bildschirm soweit
Verglasung abhängig [5]. A nichtbrennbare Baustoffe Beton, Mauerwerk, Böden
wie möglich vermieden werden.
Die Fenster müssen mit einer
(Sand, Kies etc.), Zemente, geeigneten verstellbaren Licht-
Schallschutz - Längsschall Mörtel, Steinzeug, Bauke- schutzvorrichtung ausgestattet
ramik, Glas, Schaumglas, sein, durch die sich die Stärke des
Je nach Nutzung sind die von der Fassade Massive Gipsbauteile (Gips- Tageslichteinfalls auf den Bild-
umhüllten Bereiche und Räume innerhalb dielen), Gußeisen, Stahl, schirmarbeitsplatz vermindern läßt
Aluminium (z. B. Jalousien).
eines Gebäudes schalltechnisch voneinander
A1 nicht brennbar, ohne organische Mineralfaserbauteile, Glas-
und von der Außenwelt zu trennen. Schall- Bestandteile, ohne brennbare wolle
brücken können an Schnittstellen der Fassade Bestandteile [7] Feuerwiderstandsklassen nach
DIN 4102
mit der tragenden Struktur und den Bestand- A2 n
 icht brennbar mit brennbaren Gipskartonplatten (mit Bauteile Wider-
teilen des Ausbaus entstehen. organischen Bestandteilen, geschlossener Oberfläche),
standsdauer
brennbare Bestandteile können Styroporbeton, Mineralwolle
(Minuten)
enthalten sein (Wände, Decken,
Sonnenschutz, Sicht-, Blendschutz Unterzüge, Stützen,
Große Öffnungen erfordern je nach Himmels- B brennbare Baustoffe
Treppen) F30 - F180

richtung und Nutzung der dahinter liegenden B1 schwerentflammbare Baustoffe Brandschutzbehandelte Fenster F30 - F120
Verglasungssysteme G30 - G120
Räume die Anordnung eines Sonnenschutzes Holzwerkstoffe, Hart-
schaumkunststoffe, Brand Feuerschutzab-
(s.a. Sonnenschutz) und eines Sicht-, bzw. muß selbst nach dem Ent- schlüsse (Türen,
Blendschutzes, um Bedürfnissen der Nutzer fernen der Brandquelle ver- Tore, Klappen) T30 - T180
löschen
gerecht werden zu können. Der Sichtschutz B2 normalentflammbare Baustoffe Holzbauteile und Holz- Leitungen und
ist mit dem Sonnenschutz kombinierbar. Im werkstoffe mit einer Dicke Leitungsführung der
> 2  mm Haustechnik, Kabel-
Gegensatz zum Sonnenschutz ist der Sicht-, abschottungen S30 - S180
B3 leichtentflammbare Baustoffe Holzbauteile und
bzw. Blendschutz auch bei Anordnung auf Holzwerkstoffe mit einer Leitungen und
der Innenseite der Fassade wirkungsvoll [6]. Dicke < 2 mm, Stroh, Leitungsführung der
Pappen, Papier dürfen nicht Haustechnik, Durch-
verwendet werden führung von Rohren
Brandschutz (durch Wände oder
Decken) R30 - R120
In Gebäuden muss das Entstehen eines Holz ist in Dicken >= 12 mm ein brennbarer Baustoff der Klassifika-
tion B2 normal entflammbar. Holzoberflächen erreichen die in der Kabel mit inte-
Brandherdes verhindert werden. Gelingt dies Bauordnung geforderte Klassifikation B1 schwer entflammbar DIN griertem Funktions-
nicht, ist das Feuer zumindest einzudämmen 4102 Teil 1 nur mit einer besonderen Brandschutzausrüstung. erhalt E30 - E90
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06 EBB Bei geeigneter Gebäudeorientierung (süd,
südwest) kann die Fassadenfläche zur Anord-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso nung von Kollektoren genutzt werden und
Baukonstruktion und Baustoffkunde somit zum positiven Gesamtenergiehaushalt
03.4 Hülle • Fassaden
des Gebäudes beitragen [10].

4.2.4 Verschleißfestigkeit, Alterung


[8] Bayerische Bauordnung
Bei den Brandschutzanforderungen Fassadenbauteile altern und unterliegen Ver-
an die Aussenwände / Fassaden und schleiß durch Benutzung und Bewitterung.
Gebäudedecken unterscheidet die
Bayerische Bauordung grundsätzlich Material und Konstruktion sollten so gewählt
zwischen: werden, dass das Gesamtsystem Verschleiß-
- Gebäuden geringer Höhe
(Fussboden des höchsten Aufent- festigkeiten und Witterungsbeständigkeiten
haltsraumes 7 m über Gelände) aufweist, die der Lebensdauer des Gebäudes
- Gebäuden mittlerer Höhe
(zwischen 7m und 22m) entsprechen. Reparaturen werden durch Aus-
- Hochhäusern tauschbarkeit belasteter Bauteile erleichtert.
(Fussböden Aufenthaltsräume mehr
als 22m über Gelände)
- Wohngebäuden mit bis zu zwei
Wohnungen
Abb. 4.2.4 Lichtlenkende Lamellen im Scheibenzwischen-
- Land- und forstwirtschaftliche
raum Landesdenkmalamt, Esslingen, 2004; Odilo Reutter
4.3 Hülle - Tragwerk
sowie gärtnerische Betriebsge-
bäude
Die Fassade kann in verschiedenen Positionen
Art. 29 Aussenwände zur Primärkonstruktion angeordnet werden
(1) Nichttragende Außenwände und
nichttragende Teile tragender Außen- (Abb. 4.3.1).
wände sind aus nichtbrennbaren
Baustoffen oder mindestens feuer-
hemmend herzustellen. vorgelagert (a)
Das gilt nicht Wird die Fassade mit Abstand vor der Trag-
1. für Gebäude geringer Höhe
2. wenn eine Brandübertragung struktur des Gebäudes angeordnet, ist
nicht zu befürchten ist oder durch sie weitestgehend frei strukturierbar. Die
geeignete Vorkehrungen, wie vor-
kragende feuerbeständige Bauteile, erforderliche Verbindung zwischen Fassa-
verhindert wird. denkonstruktion, Primärkonstruktion und
(3) Außenwandverkleidungen ein-
schließlich der Dämmstoffe sowie den Bauteilen des Innenausbaus ist je nach
Außenwandoberflächen sind aus Abstandsweite statisch und schalltechnisch
mindestens schwerentflammbaren
Baustoffen herzustellen (gilt nicht anspruchsvoll.
für Gebäude geringer Höhe).

bündig (b)
Art. 31 Brandwände Bei einer bündigen Anordnung wird die Fassa-
(6) Müssen Gebäude oder Gebäu-
deteile, die über Eck zusammensto- Abb. 4.2.5 lichtsteuernde Elemente im Fassadenzwischen-
denkonstruktion ohne Abstand an der Primär-
ßen, durch eine Brandwand getrennt raum, Institut du Monde Arabe, Paris, 1987; Jean Nouvel konstruktion befestigt. Im Erscheinungsbild
werden, so muß der Abstand der
Brandwand von der inneren Ecke der Fassade zeichnen sich die Ansichtsbreiten
mindestens 5 m betragen; dies gilt 4.2.3 Funktionshülle von Decken, Wänden und Stützen ab.
nicht, wenn der Winkel der inneren
Ecke mehr als 120 Grad beträgt oder Lichtlenkung
mindestens eine Abschlußwand auf Fassadenelemente können im Sinne einer opti- dahinter (c)
5 m Länge als Brandwand ausgebildet
wird. mierten Lichtausbeute dazu beitragen Licht in Bauphysikalisch problematisch ist die Anord-
die Tiefe des Raumes zu leiten [9]. Dies erfor- nung der Fassade hinter der Tragstruktur. Die
dert jedoch nicht nur lichtlenkende Elemente, Vermeidung von Wärmebrücken erfordert
sondern auch Reflektoren im Rauminneren, anspruchsvolle Gegenmaßnahmen.
etwa an der Decke (Abb. 4.2.4, Abb. 4.2.5,
Abb. 4.2.6).

Energiegewinnung
Sonnenstrahlung kann zur Ergänzung der
Gebäudeheizung eingesetzt werden. Energie-
speichernde Materialien im Gebäudeinneren
absorbieren die durch die Fassade einfallende
Wärmestrahlung. Diese absorbierte Son-
nenenergie wird aufgrund der thermischen
Trägheit der Speichermassen verzögert an
die Innenraumluft abgegeben und kann bei
gezieltem Einsatz zu einem behaglichen
a b c
Raumklima beitragen. Temperaturspitzen
werden vermieden. Eine höhere Energieauf-
nahme ist möglich, wenn die speichernden Abb. 4.3.1 Position Hülle - Tragwerk
Materialien (Wände, Böden, Decken) eine
möglichst dunkle Oberfläche aufweisen. Auf 4.4 Prinzipien der Lastabtragung
diesem Prinzip basiert auch die Funktions-
Art. 32 Decken und Böden weise der transparenten Wärmedämmung Nichttragende Fassadenkonstruktionen leiten
(1) Decken sind feuerbeständig, in
Gebäuden mit geringer Höhe feuer- (TWD), die in der Regel vor dunklen, wärme- Kräfte aus Eigenlast, Windsog und Winddruck
hemmend herzustellen. speichernden Bauteilen angeordnet wird. in das Gebäudetragwerk ab.
fest
stehend

Eigenlast
Im Regelfall werden die Lasten direkt an die
angrenzenden Decken, Wände und Stützen fest
hängend
EBB 05
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übertragen. Die Lastabtragung kann auf drei verschieblich TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Arten erfolgen: Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden


vertikal hängend: Biegung, Zug Wind
Wind
Die vor der Primärkonstruktion angeordnete [9] Lichtlenkende Lamellen
Fassade („Vorhangfassade“ o. curtain wall) sorgen für eine optimale Tages-
kann infolge ihres verhältnismäßig geringen lichtausnutzung in Innenräumen.
Sie steuern den Energiedurchgang
Gewichtes von der Dachkonstruktion und/ in Glasfassaden. Sie können außen
verschieblich
oder den Geschoßdecken abgehängt werden. vor der Fassade, im Zwischenraum
fest zwischen zwei Glasscheiben oder
Bei mehrgeschossigen Gebäuden erfolgt die im Innenraum installiert werden. Im
Abhängung eher geschossweise, um Lasten stehend Winter oder am Morgen leiten die
Eigenlast Lamellen flach einfallendes Licht an die
und Verformungen klein zu halten. Die Zug- Decke und in die Tiefe des Raumes. Im
belastung der Tragglieder ermöglicht kleine Eigenlast
Sommer wird die direkte Sonnenstrah-
lung reflektiert, während das diffuse
Profilquerschnitte. Die Bemessung auf Kni- hängend Tageslicht ungehindert eindringen
cken entfällt, jedoch muss Biegung aus Wind- fest
kann. Da die Lamellen annähernd
waagerecht stehen, ist immer eine
und Anpralllasten in horizontaler Richtung verschieblich gute Sicht nach außen gewährleistet.
berücksichtigt werden (Abb. 4.4.1 oben). Die Lichtlenklamelle sorgt selbst bei
bewölktem Wetter für eine verbes-
serte Ausleuchtung des Raumes.
vertikal stehend: Biegung, Druck Wind Wind Energie für künstliche Beleuchtung
ebenso wie für die Heizung oder Küh-
Die tragenden Querschnitte müssen bei ste- Wind lung wird eingespart.
hend gelagerten Fassaden auch auf Knicken
bemessen werden. Dies kann gegenüber
der Hängekonstruktion zu größeren Quer-
schnitten der Fassadenpfosten und größeren verschieblich
fest
Ansichtsbreiten führen (Abb. 4.4.1 unten). Winter Sommer
stehend Abb. 4.2.6 Lichtlenkung
Eigenlast
horizontal: an Stützen und Wänden Abb. 4.4.1 Lastabtragung vertikal: hängend - stehend
Die tragenden Querschnitte müssen zusätzlich Durchbiegung - Eigenlast
[10] U-Wert
zur Belastung aus horizontalen Kräften auf hängend Kenngröße bei der Auswahl der
Glascheiben/Konstruktion einer Fas-
Durchbiegung infolge von Eigenlast bemes- fest sade, die die Wärmemenge angibt, die
sen werden (Abb. 4.4.2). pro Zeiteinheit durch 1m² des Bauteils
bei einem Temperaturunterschied der
angrenzenden Raum- und Außenluft
von 1 Kelvin (K) hindurchgeht. Die
Maßeinheit ist W/m²K. Dieses Verhält-
4.5 Bestandteile von Fassaden Wind Wind nis gilt sowohl für den Wärmestrom
von innen nach außen (Winter) als
auch in umgekehrter Richtung (Som-
mer).
4.5.1 Fassadentragwerk
Neue Bezeichnungen nach
Das Fassadentragwerk nimmt Lasten aus EnEV 2002:
verschieblich
den flächenbildenden Fassadenelementen
Uf = Wärmedurchgangskoeffi-
(Glasscheiben, Bekleidungen, Öffnungsele- zient des Rahmens
mente) auf und überträgt diese direkt an die (DIN EN ISO 10077-2)
Eigenlast Ug = Wärmedurchgangskoeffi-
Primärkonstruktion des Gebäudes. Dies kann zient der Verglasung
über kraftschlüssige Verbindung der Fassa- Durchbiegung - Eigenlast (DIN EN 673)
ψ =  längenbezogener Wärme-
denprofile mit dem Rohbau erfolgen. Besteht durchgangskoeffizient-
Abb. 4.4.2 Lastabtragung horizontal
infolge der Gebäudestruktur keine direkte bezüglich des Isolierglas-
Rand-Verbundes (Psi)
Anschlussmöglichkeit (z.B.Eigenlastmehrgeschos- (DIN EN ISO 10077-2)
sige Hallenfassaden, zurückliegende
verschieblich
Decken, Uw = Wärmedurchgangskoeffi-
zient der Fassade
Lufträume, große Spannweiten) wird hinter
der Fassade eine lastbündelnde
Wind Tragstruktur Wind Durch Verwendung hochwertiger Pro-
fil- und Verglasungssysteme lassen sich
angeordnet (z.B. horizontale, vertikale Träger, Uf -Werte bis zu 0,85 W/m²K erzielen.
Seilnetze; s. a. 02.05 Tragwerk:
fest
Decken und Verwendet man zusätzlich hochwer-
tiges Mehrscheibenisolierglas, womit
Dachtragwerke). Zusätzlich müssen stehend maxi- sich Ug -Werte bis zu 0,7 W/m²K er-
male Herstellungs- (z.B. Scheibengrößen) und zielen lassen, ist diese Kombination
hängend ideal zum Einsatz für Verglasungen in
Transportabmessungen der flächenbildenden
fest
Passivhäusern geeignet.
Elemente berücksichtigt werden.
G-Wert
Für die Verbindung zwischen
Wind
Primärtragwerk Kenngröße, die den Gesamtener-
und Fassadentragwerk bestehen drei prinzi- giedurchlassgrad für Verglasungen
pielle Anschlussmöglichkeiten.verschieblich Durchbiegung - Eigenlastim Wellenlängenbereich von 300 bis
2500 Nanometer (nm) bezeichnet. Der
Wert setzt sich zusammen aus direk-
Eigenlast
ter Sonnenenergietransmission und
punktförmige Befestigung sekundärer Wärmeabgabe nach Innen
Bei der punktförmigen Befestigung sind die infolge langwelliger Strahlung und
Konvektion. Der G-Wert gibt Auskunft
Fassadenelemente über mindestens vier Befes- über den möglichen Energiegewinn
tigungspunkte direkt mit dem Primärtragwerk
Wind durch eine Isolierglaseinheit bei direk-
ter Sonneneinstrahlung. Der Gesamt-
(Decken, Wände, Stützen, Lasten-bündelnde Energiedurchlassgrad wird in Prozent
Tragstruktur) des Gebäudes verbunden. Abb. 4.5.1 punktförmige Befestigung der Fassaden (%) angegeben.

Durchbiegung - Eigenlast
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06 EBB Die Abstände der Befestigungspunkte werden
durch die maximalen Herstellungs- und Trans-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso portgrößen der flächenbildenden Elemente
Baukonstruktion und Baustoffkunde bestimmt (Abb. 4.5.1).
03.4 Hülle • Fassaden
schienenförmige Befestigung
[11] Pfosten-Riegelprofile: Lassen die Gebäudestruktur, die Abmessungen
Aluminium eignet sich besonders der Fassadenelemente, bzw. deren statische
für eine Herstellung im Strangpress-
verfahren, mit dem sich einfache Belastbarkeit, nur Anschlüsse an Decken oder
Voll- und Hohlquerschnitte, aber auch seitlich an den Wänden zu, kann eine Schie-
komplizierte Mehrkammerhohlquer-
schnitte mit optimiertem statischen nenbefestigung vorgesehen werden. Befesti-
Querschnitt und bei geringem Eigen- gungspunkte werden dadurch gebündelt und
gewicht herstellen lassen. Mit Hilfe
der Strangpresstechnik sind im Ver- die Lastabtragung erfolgt einachsig linear. Die
gleich zu Stahl scharfkantigere Profile Abstände (Wandachsen, Geschosshöhen) der
möglich. Abb. 4.5.2 Schienenbefestigung einer Profilglasfassade;
Druckerei Riem; 2000; Amann & Gittel, München
Befestigungsschienen sind u.a. abzustimmen
auf die maximalen Abmessungen der flächen-
bildenden Elemente (z.B. Glasscheibengrö-
ßen). Beispiel für eine Schienenbefestigung ist
die Profilglasfassade. Die U-förmigen Profilglä-
ser werden an den Enden über Befestigungs-
schienen mit der Tragstruktur verbunden
(Abb. 4.5.2 u. Abb. 4.5.3).

Rahmen, Pfosten-Riegel
Aluminium Bei Pfosten-Riegelkonstruktionen ist die
Abstimmung zwischen der Rohbaugeometrie
und den maximalen Herstellungsgrößen der
Flächenbildenden Elemente kein entschei-
dendes Entwurfskriterium mehr, sondern die
Leistungsfähigkeit und die Teilungsstruktur
der Pfosten und Riegel. (Abb. 4.5.4). Über
Abb. 4.5.3 Schienenbefestigung der Fassade die Kombination aus vertikalen Pfosten und
horizontalen Riegeln können Lasten zweiach-
sig linear abgetragen werden. Pfosten-Riegel-
konstruktionen werden als additives System
in Einzelteilen auf die Baustelle geliefert.
Stahl
Hersteller bieten Pfosten und Riegel in unter-
schiedlichen Materialien an [11].
Sie werden in der Regel als Gesamtsystem
bestehend aus Tragprofil, ggf. thermisch
getrennt (1), innerem Dichtungsprofil (2),
äusserem Dichtungsprofil, Klemmleiste (3),
und Abdeckprofil (4) hergestellt (Abb 4.5.5).
Kombinationen verschiedener Materialien,
wie z.B. Holz als Tragprofil und Alu als Deck-
leiste, sind möglich (Abb. 4.5.6).
Werkseitig vorgefertigte und vormontierte
Pfostenriegel - Fassaden werden als Rahmen-
Holz oder Elementfassaden bezeichnet (Abb. 4.5.7
Abb. 4.5.6 Pfosten-Riegelprofile Abb. 4.5.4 Pfosten - Riegelfassade u. Abb. 4.5.8).
Die Dimension der Elemente wird durch die
Stahl bietet im wesentlichen zwei zu bekleidende Geschoßhöhe des Gebäu-
Möglichkeiten der Profilherstellung.
Die traditionelle Methode ist das (2) des, die Teilung des Ausbau- bzw. Stützras-
Warmwalzen aus Stahlbrammen. Das (3) ters, die maximalen Herstellungsgrößen der
Profilsortiment ist auf I-, C-, Z- und L- (4)
Profile beschränkt. Hohlprofile lassen
(1) (1) Halbzeuge, das maximale Eigengewicht und
sich durch Kaltwalzen herstellen. Die durch den Transport bestimmt.
Kanten der Profile sind verglichen mit
stranggepressten Aluminiumprofilen Die Vorfertigung mehrerer Geschosse oder/
wesentlich runder. und mehrerer Raster in einem Element ist
Holz wird in unterschiedlichen möglich. Am Elementstoß der Rahmen stehen
Querschnittsformen angewendet. zwei Pfosten nebeneinander. Die Fuge zwi-
Rechteckquerschnitte, aber auch
Hohlquerschnitte und Leimholzbin- schen den Elementen ermöglicht mit dem
der sind einsetzbar. Bezogen auf eingelegten Dichtstreifen die Aufnahme von
die thermischen Eigenschaften sind
Holzfassaden aufgrund der geringen Bewegungen (Dilatationsfuge). Durch die
Wärmeleitfähigkeit der Profile vorteil- Doppelung der Pfosten ist die Ansichtsbreite
haft. Zur Verbesserung der statischen
Wirksamkeit können Stahl- oder Alu- am Stoß einer Rahmenfassade in der Regel
miniumprofile in das hölzerne Fassa- breiter, als bei herkömmlichen Pfosten-Riegel-
denprofil eingelassen werden.
Abb. 4.5.5 Gesamtsystem Pfosten-Riegelfassade konstruktionen (Abb. 4.5.7 u. Abb. 4.5.8).
4.5.2 Haltekonstruktionen
Die Befestigung der Fassade nach den o.g. EBB 05
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Prinzipien benötigt Haltekonstruktionen, TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


die sowohl die statischen Erfordernisse aus Baukonstruktion und Baustoffkunde

Lastabtragung und Sicherheit, als auch 03.4 Hülle • Fassaden


die Notwendigkeit des Toleranzausgleichs
berücksichtigen.

dreidimensionale Justierbarkeit
Rohbautoleranzen im Zentimeterbereich
stehen Fassadentoleranzen im Millimeterbe-
reich gegenüber. Toleranzen beschreiben die
zulässigen Abweichungen von den Nennma-
ßen (zulässige Rohbauabweichungen nach
DIN 18202 s. Abb. 4.5.12), [12]. Zum Aus-
gleich der Rohbautoleranzen müssen Hal-
tekonstruktionen eine Justierbarkeit in allen
drei Raumrichtungen aufweisen. Unter der
Vielzahl der marktüblichen Konstruktionen
ist die handwerklich gebräuchlichste Form die
Befestigung mit Winkeln (Fenster können mit
verformbaren Schlaudern montiert werden).
Im Sinne einer einfachen Montage ist eine
Kombination aus orthogonal zueinander
angeordneten Winkeln, die in Langlöchern
miteinander verschraubt werden und/oder B eiB auprojek ten inzahlr
B eiBkaupr
om plizie
oje krtte
en t echnis
inzah c
lr
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ehe
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h en Ländern alle
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agen rH
en.
tekturund
alfenschienen dazu bei,mod erne Archi
t ekt urund

eine Befestigung der Winkel an (Halfen-) B eiB auprojeAbb.k ten inzahlr


4.5.7
e ic k om pli
zier t et echnis
h en Ländern alle c he Vorgaben baut echnis
r K ontinentetr
Fassadenelement
c h zu real
i sie
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agen H alfenschienen dazu bei,mod erne Archi
-ren.
Doppelfassade; Verwaltungs-
tekturund
k om pli
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c he Vorgaben baut echnis
c h zu real
i sie
schienen üblich (Abb.4.5.10 u. Abb.4.5.11). gebäude Berlin; 2001; Sauerbruch Hutton Abb. 4.5.8 Elementfassadenstoss

vorgehängte Fassade

Einbetonierte
Halfenschienen

Curtain-W tain
Cur all-Bef
- est
iBef
W all-gung:
estiOberf
gung:läche nbündi
Oberf g e
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i gung: Oberf
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eren
der Fassadenel
ementenoch v erschieben zu können.

Beton-
Justierung
Deckenplatte
Bauseitige Winkel
mit Halfenschrauben
an Halfenschienen
befestigt.
Fassadenverankerung: Halfe nschienen-Paare i snd
für i
deAufnahme d erZugkräfte(o ben) nd u der
Fassad
Querlastkompeone
nverank
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i ge sndCurtain
-W all-
Befesti gung: Für i
deein fache, si
chere u
nd schnelleBefesti gung von Vorhangfassaden wird

Abb. 4.5.10 Justierbarkeit der Haltekonstruktionen fbar


ürkei
Justier i
dt

Justier
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Abb. 4.5.11 Haltebleche, justierbar über Langlöcher
Querla stkomp onenten u (nten) be g chzeiti ge
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Curtain
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nd schnelle
enen zurückgegriffe
eil
Befest
e überwiegen.
i gung von Vorhangfas
n.W eildie Vort eil
saden wird
e überwiegen.
Abb. 4.5.9 Pfosten-Riegelsystem
5

Bezug Grenzabmaße in mm bei Nennmaßen in m

bis 3 über 3 bis 6 über 6 bis 15 über 15 bis 30 über 30


Fassadenverankerung: Halfe
nschienen-Paare isnd
für i
deAufnahme d erZugkräfte(oben) ndu der
Querlastkomp onenten u
(nten) bei lei
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Befesti gung: Für i
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he, si
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nd schnelleBefest
i gung von Vorhangfas
saden wird
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barkeit eeig
g net. weltweit uf
a einzubetonierende Half
enschienen zurückgegriffe
n.W eildie Vorteil
e überwiegen.
Maße im Grundriss, z.B. Längen, Breiten Achs- und ± 12 ± 16 ± 20 ± 24 ± 30
Rastermaße 5

Maße im Aufriß, z.B. Geschoßhöhen, Podesthöhen, ± 16 ± 16 ± 20 ± 30 ± 30


Abstände von Aufstandsflächen und Konsolen.

Lichte Maße im Grundriß, z.B. Maße zwischen Stützen, ± 16 ± 20 ± 24 ± 30 ----


Pfeilern usw.
[12] Auszug aus DIN 18202:
In der Norm werden unter anderem
Lichte Maße im Aufriß, z.B. unter Decken und ± 20 ± 20 ± 30 ---- ---- die zulässigen Abweichungen von
Unterzügen Längen, Breiten und Öffnungen an-
gegeben. Beim Feststellen der Maße
Öffnungen, z.B. für Fenster, Türen, Einbauelemente ± 12 ± 16 ---- ---- ---- muß ein Abstand von 10 cm vom
Rand gewählt werden, um nicht aus-
zuschließende größere Abweichungen
Öffnungen wie vor, jedoch mit oberflächenfertigen ± 10 ± 12 ---- ---- ---- in den Eck- und Randbereichen un-
Leibungen. berücksichtigt zu lassen.

Abb. 4.5.12 Grenzabweichungen von Bauteilen nach DIN 18202


10 05
06 EBB Los- und Festlager
Die Art der Lastabtragung stellt unterschied-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso liche Anforderungen an die Haltekonstruktion.
Baukonstruktion und Baustoffkunde Bei stehenden oder hängenden Konstruktio-
03.4 Hülle • Fassaden Loslager
nen nimmt ein Lager jeweils Eigenlasten und
Horizontallasten auf, das andere nur Hori-
zontallasten. Zusätzlich muss die Befestigung
Fassadenanker; Loslager
L - Winkel mit Langlochverschrau-
(z.B. vertikal über mehrere Geschosse oder
bung horizontal über mehrere Gebäudeachsen) die
Halfenschiene
thermische Längenänderung der Fassaden-
für horizontal verschiebliche, stirnsei- bauteile und die Bewegung des Tragwerks
tige Montage der Fassadenanker
aufnehmen können. Feste Lager werden
Festlager daher mit in ausgewählten Richtungen losen
Fassadenanker; Festlager
L - Winkel mit Lochverschraubung
Lagern kombiniert (Abb.  4.5.13).

4.5.3 Flächenbildende Elemente

Transparente Glasscheiben
Glasscheiben als flächenbildende Elemente
werden in einer Vielzahl von Qualitäten mit
spezifischen Eigenschaften hergestellt.

Ankerhaken, Loslager Loslager einschichtige Gläser


horizontal und vertikal verschieblich Floatglas: Ende der 1950er Jahre präsentierte
der Glashersteller Pilkington einen neuen Pro-
Ankerhaken, Festlager duktionsprozess für Flachglas, das Floatver-
unverschieblich mit Feststellschraube
arretiert fahren [13]. Die Länge von Floatglasscheiben
Ankerplatte
liegt produktionsbedingt zwischen sechs und
über Langloch an Halfenschiene/ sieben Metern (Abb. 4.5.14 u. 4.5.15).
Geschossdecke befestigt Die Breite orientiert sich unter anderem an
Halfenschiene den maximal möglichen Transportabmes-
für horizontal verschiebliche sungen. Werden die Scheiben auf einem Tief-
Montage der Fassadenanker Festlager
lader transportiert, sind die Durchfahrtshöhe
Abb. 4.5.13 Fassadenanker - Los-, Festlager, leicht, schwer unter Brücken von max. 4 Metern, die Höhe
von Ampelanlagen und die Wenderadien der
Fahrzeuge das begrenzende Maß. Abzüglich
[13] Floatglasherstellung
Der Floatprozess folgt noch heute dem
zulässige Abweichungen der Höhe des Fahrzeuges bleiben dem Glas
vor 40 Jahren entwickelten Prinzip: Nenn- Dicke Seitenlänge Seitenlänge max. Produk- etwas mehr als drei Meter.
60 % Ouarzsand, 19 % Soda, 15 % dicke < 2000 mm > 2000 mm tionsmaße
Dolomit (Kalk) und 6  % weitere Roh- Länge/Breite
Die Firma Interpane stellt Glastafeln mit
stoffe werden nach Rezeptur gewo- mm mm mm mm mm einer Maximalgröße von 3,21 x 6,00 m her.
gen und gemischt.
3 0,2 2 3 4500/3180 Floatglas kann während der Produktion ein-
Zur Verbesserung des Schmelzvor- 4 0,2 2 3 6000/3180 gefärbt werden. Die Grünfärbung, die Float­
ganges werden dem Gemisch ca. 20%
saubere Glasscherben beigegeben.
glas natürlicherweise besitzt kann durch
5 0,2 2 3 6000/3180
Diese Rohstoffe gelangen als Gemenge besondere Auswahl der Rohstoffe reduziert
in den Schmelzofen, und werden dort 6 0,2 2 3 6000/3180
mit einer Temperatur von ca. 1550°C
werden („Weißglas“, „extraweißes“ Glas).
geschmolzen. 8 0,2 2 3 7500/3180 Durch entsprechende Oberflächenbehand-
Das aus dem Schmelzofen kom-
10 0,3 3 4 9000/3180 lung (Schleifen, Ätzen, Sandstrahlen) wird das
mende flüssige Glas fließt mit einer 12 0,3 3 4 9000/3180 ursprünglich transparente Floatglas translu-
Temperatur von 1100 °C über einen
regulierbaren, schmalen Kanal auf das 15 0,5 5 6 6000/3180 zent.
Zinnbad, ein großes Becken, gefüllt
19 1 5 6 4500/2820
Floatglas zerbricht in große, scharfe Stücke.
mit flüssigem Zinn, auf dem sich die
leichtere Glasschmelze zu einem Band
Es kann zu einer Vielzahl von Produkten wei-
mit zwei parallelen Grenzflächen aus- Abb. 4.5.14 Maximale Abmessungen von Floatglasscheiben terverarbeitet werden.
breitet.
Glastransporter
So genannte Toproller sorgen für eine 60 % Ouarzsand kontinuierliches
variable Dicke des Glasbandes. Ihr 19 % Soda Glasband:
beidseitiges Eingreifen in den noch 15 % Dolomit (Kalk) automatische
flüssigen Glasrand ermöglicht die Pro- 6  % weitere Rohstoffe Laserkontrolle Schneid- und Brechanlage
duktion von Flachglas in Dicken zwi-
schen 1,5 und 19 mm (Abb.  4.5.14). Float-Bad: Kühlen/
das Glas schwimmt Beschichten:
Nach dem Floatbad gelangt das Glas- auf dem Zinn Bad
band zur Abkühlung in den Kühlkanal,
an dessen Auslauf die Glastemperatur
auf Raumniveau abgesunken ist.

Den Glasschnitt in Tafeln von max. 6 m


Länge und 3,21 m Breite leisten com-
putergesteuerte Schneidemaschinen.
Die abgeschnittenen Seitenstreifen
Hebeanlage für grossformatige Tafeln Hebeanlage für kleinformatige Tafeln
werden im Sinne des Recycling wieder
dem Gemenge zugeführt.
Abb. 4.5.15 Floatglasproduktion; Gesamtlänge > 300 Meter; tägliche Produktion ca. 750 t
Gussglas: Bei der Herstellung von Gussglas
wird die flüssige Glasschmelze nicht über ein EBB 05
06
11

Zinnbad, sondern zwischen ein oder mehrere TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Walzenpaare geleitet. So können auf dem Baukonstruktion und Baustoffkunde

Glas eine glatte und eine strukturierte oder 03.4 Hülle • Fassaden
zwei strukturierte Flächen erzeugt werden.
Die Gläser sind transluzent, nicht transpa-
rent. Durch die Oberflächenstruktur wird
Licht gestreut. Das Bruchbild gleicht dem
von Floatglas. Profilgläser z.B. (U-Glas-Pro-
file) werden im Gussglasverfahren hergestellt
(Abb. 4.5.16).

Drahtglas: Bei der Herstellung von Drahtglas Abb. 4.5.16 Profilgläser


wird in die heiße Glasmasse ein an den Kreu-
zungspunkten verschweißtes Drahtgeflecht
(i.d.R. Edelstahl) mittels einer Eindruckswalze
eingelagert. Dieses Drahtgitter hält im Falle
eines Bruches die Scheibenteile zusammen
und verhindert größere Verletzungsgefahren.
Drahtglas darf nach den „Technischen Regeln
für die Verwendung von linienförmig gela-
gerten Verglasungen“ auch bei Überkopf-
verglasungen eingesetzt werden. In den
Randbereichen kann eindringendes Wasser
je nach Drahteinlage Rost hervorrufen und in
der Folge zu Absprengungen im Glas führen.
Die Glasränder sollten daher versiegelt oder
durch Rahmen geschützt werden. Abb. 4.5.17 Bruchbild ESG

thermisch behandelte Gläser


ESG: Erhitzen auf die s.g. Transformationstem-
peratur [14] und sofortiges Abkühlen (Anbla-
sen mit kalter Luft) der Scheibe lassen in der
Oberfläche zusätzliche Druckspannungen
entstehen, die das Glas „vorspannen“. Die
Veränderung des Glasgefüges erhöht die Bie-
gebruchfestigkeit und die Temperaturwech-
selbeständigkeit der Scheiben. Im Falle der
Zerstörung entsteht ein engmaschiges Netz
von kleinen, meist stumpfkantigen Glaskrü-
meln (Abb. 4.5.17). Die Verletzungsgefahr
wird dadurch erheblich gemindert. ESG kann
nach der thermischen Behandlung nicht mehr Abb. 4.5.18 Bruchbild VSG
mechanisch bearbeitet werden. Bohrungen
und Abmessungen müssen also zuvor festge- Zur Herstellung von Verbundsicherheitsgla
legt und ausgeführt werden. werden immer mindestens zwei Scheiben
benötigt. Man spricht daher z.B. von VSG
TVG: Teilvorgespannte Gläser besitzen eine aus Float + ESG oder VSG aus 2 x TVG usw.
Oberflächenspannung, die gerade so groß ist, Die Scheiben sind mit einer Zwischenschicht
dass bei Bruch nur Brüche von Kante zu Kante fest verbunden. Bei dieser handelt es sich um
entstehen. TVG ist kein Sicherheitsglas. Bei der Gießharze oder PVB-Folien (Polyvinyl-Buty- [14] Floatglas, ESG und TVG
Herstellung von TVG wird die Scheibe analog ral). Die verwendeten Folien sind elastisch Spezifisches Gewicht:
25 kN/m³
zum ESG aufgeheizt, jedoch dann langsamer und hochreißfest und können farbig oder Elastizitätsmodul:
mit Luft abgeblasen. Dadurch ist die sich auf satiniert sein. Sie werden zwischen die Glas- 70 000 – 75 000 N/mm²
der Oberfläche aufbauende Druckspannung scheiben gewalzt und unter Einwirkung von
geringer als beim ESG. TVG hat gegenüber Wärme und Druck mit dem Glas verschweißt. Thermische Eigenschaften
Wärmeleitfähigkeit: 0,8 - 1,0 W/(mK)
Floatglas eine deutlich höhere Biegebruchfes- Die Haftung einer PVB-Folie kann bei Dau- U-Wert: < = 5,8 W/(m²K)
tigkeit und eine wesentlich höhere Tempera- erfeuchtigkeit beeinträchtigt werden. Daher Transformationstemperatur:
520 - 550 °C
turwechselbeständigkeit. müssen diese Gläser, z.B. als Teil einer Isolier-
verglasung, immer in einem entlüfteten Falz- Akustische und optische Eigen-
schaften
mehrschichtige Gläser raum gelagert sein, der Dampfdruckausgleich Bewertetes Schalldämmaß für Dicken
Verbundglas: besteht aus mindestens zwei ermöglicht. Bei Bruch werden die Glassplitter von 3 - 19 mm: 22 - 38 dB
Lichttransmissionsgrad:
Scheiben und einer Zwischenschicht, erfüllt der anliegenden Scheiben von der Zwischen- 0,72 - 0,88 (je nach Dicke der Glas-
jedoch keine Sicherheitsanforderungen. schicht gehalten. Auch im zerbrochenen scheibe)
Strahlungstransmissionsgrad:
Zustand muss das Glas noch Sicherheitsanfor- 0,48 - 0,83 (je nach Dicke der Glas-
VSG: VSG dagegen ist ein Sicherheitsglas. derungen erfüllen (Abb. 4.5.18). scheibe)
12 05
06 EBB Mehrschalige Gläser
Isolierglas: Isolierglaseinheiten bestehen aus
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso mindestens zwei Glasscheiben, die durch
Baukonstruktion und Baustoffkunde einen Randverbund auf Abstand gehalten
03.4 Hülle • Fassaden
werden. Im Scheibenzwischenraum befin-
det sich zur Verbesserung des Wärme- oder
Schallschutzes getrocknete Luft oder Edelgas.
Gasfüllung
im Scheibenzwischenraum (SZR) Der Randverbund ist für die Dichtigkeit der Iso-
Abstandhalter lierglaseinheit verantwortlich und in verschie-
mit Punktöffnungen für ggf. notwen-
digen Dampfdruckausgleich denen Ausführungen möglich (Abb. 4.5.19 u.
Trockenmittel Abb. 4.5.20), [15]. Isolierglaseinheiten haben
Primärdichtung: Butyl
Sekundärdichtung: produktionsbedingt Minimal- und Maxima-
z.B. Polysulfid, Thiokol labmessungen.
Abb. 4.5.19 Aufbau einer Dreifach - Isolierglaseinheit Je nach Hersteller liegen die maximalen
Größen zwischen 420 x 260 cm (Interpane,
[15] Geklebter Randverbund mit Abb. 4.5.21) und 720 x 320 cm (Glasmarte) bei
einer Dichtungsstufe:
Isolierglas mit einer Dichtungsstufe einem Gesamtgewicht von bis zu 2,5 t. Die
besitzt einen mit hochaktivem Adsor- maximale Abmessung einer Isolierglaseinheit
bens (Trockenstoff) gefüllten, zum SZR
hin perforierten Abstandshalterrah- orientiert sich auch an der maximal herstell-
men aus Aluminium, verzinktem Stahl baren Fläche. ESG mit einer Stärke zwischen
oder Kunststoff. Die Fugen zwischen
dem Abstandshalterrahmen und den 6 und 10 mm ermöglicht Flächen bis max.
Glasscheiben werden mit dauerelas- 10,9 m². Minimalabmessungen von Isoliergla-
tischem Dichtstoff ausgefüllt. Dazu
können, insbesondere bei kleineren seinheiten liegen für Floatglaskombinationen
Scheiben, nicht nur Butyldichtungen bei 24 x 24 cm, für ESG - Kombinationen bei
sondern auch thermoplastische Dicht-
stoffe eingesetzt werden. 20 x 30 cm. Je nach gewünschter Leistung
(Wärmeschutz, Sonnenschutz, Schallschutz)
werden Beschichtungsverfahren nötig, die die
Abb. 4.5.20 Randverbund einer Isolierglaseinheit möglichen Dimensionen ändern.

Geklebter Randverbund mit zwei


Dichtungsstufen (gängiger Stan- Technische Daten: Bsp. Interpane iplus neutral S
dard-Randverbund):
Bei Isolierglas mit zwei Dichtungsstu- lichttechnische und strahlungsphysikalische Größen
fen wird zunächst der Abstandshalter- Aufbau Ug- max. max.
DIN EN 410
rahmen, der den Trockenstoff enthält außen/SZR/innen Nennwert max.
allg. Farbwieder - Dicke Gewicht Ober - Seiten-
mit einer Butyldichtung versehen. DIN EN 673 Licht- Abmessungen
g-W ert gabe-Index fläche verhältnis
Diese innere Dichtung dient haupt- T = 15 K durchlässigkeit
sächlich dem Abdichten des SZRs Durchsicht

gegen eindringenden Wasserdampf


und – z.B. bei Wärmeschutzgläsern mm W/m 2 K % % D
Ð mm kg/m 2 cm m2 Ð
– gegen entweichendes Gas. Butyl hat 4 / 16 / 4 1,1 55 74 96 24 20 141 x 240 3,40 1 :6
eine sehr geringe Wasserdampf – und
Gasdiffusionsrate. 5 / 16 / 6 1,1 54 73 95 27 27 245 x 300 6,00 1 : 10
Als zweite Stufe wird der Hohlraum
zwischen Abstandshalterrahmen und
6 / 16 / 6 1,1 54 72 95 28 30 250 x 400 8,00 1 : 10
den Scheibenrändern mit dauerelasti-
schem Dichtstoff gefüllt.
Die sog. Sekundärdichtung (Thiokol, 4 / 14 / 4 1,2 55 74 96 22 20 141 x 240 3,40 1 :6
aber auch zunehmend Polyurethan)
dient als Verklebung und hält die 5 / 14 / 6 1,1 54 73 95 25 27 245 x 300 6,00 1 : 10
Scheiben und den Abstandshalter
zusammen. 6 / 14 / 6 1,1 54 72 95 26 30 250 x 400 8,00 1 : 10
Das Trockenmittel sorgt dafür, dass
die Luft im SZR entfeuchtet wird. 4 / 12 / 4 1,3 55 74 96 20 20 141 x 240 3,40 1 :6
Dadurch sinkt der Taupunkt auf unter
-30 C. Werden die Dichtsysteme zer-
5 / 12 / 6 1,3 54 73 95 23 27 245 x 300 6,00 1 : 10
stört, wird die Scheibe infolge des sich
sammelnden Kondenswassers von
innen blind. 6 / 12 / 6 1,3 54 72 95 24 30 250 x 400 8,00 1 : 10

Abb. 4.5.21 Technisches Datenblatt einer Isolierglaseinheit

[16] Klotzungsrichtlinien:
Die Glascheiben dürfen den Rahmen Glaslagerung
an keiner Stelle berühren, damit die
Scheibe für den Rahmen keine Trag-
Glasscheiben müssen aufgrund ihres großen
funktion übernimmt. Tragklötze leiten richtig falsch Gewichtes (25 Kg/m³) definierte Auflager zur
die Lasten, Distanzklötze fixieren die
Scheibe, so dass ein allseitig gleich-
Lastabtragung und zwangfreien Lagerung
mässiger Abstand zwischen Falzgrund erhalten. Dies gilt sowohl für Festverglasung,
und Scheibenkante gesichert ist. Klöt-
ze sind zwischen 60 und 100mm lang,
als auch für Öffnungsflügel. In der Regel wird
sie sollten mind. 2mm breiter als die die Glaseinheit mit Klötzen auf den unteren
Isolierglaseinheit sein.
Riegel des Rahmens aufgestellt (s. 03.3, Öff-
Material: Hartholz, imprägniert, Polya- nungen).
mid, Chloroprene, Silikon
Die Klötze sind gegen Verrutschen
Die Verklotzung fixiert die Glaseinheit und
zu sichern. Sie benötigen eine ebene falsch falsch leitet die Lasten definiert ab. Die Lage der
und stabile Auflagefläche. Versperren
die Klötze am Falzgrund den Dampf-
Verklotzung ist bei Festverglasungen und
druckausgleich, dann sind geeignete falsch Öffnungsflügeln unterschiedlich. Zur Lastab-
Klotzbrücken mit Durchstromöff-
nungen vorzusehen. (s. a. 4.5.6 Drai-
tragung werden Tragklötze, zur Fixierung Dis-
nage, Dampfdruckausgleich) Abb. 4.5.22 Klotzungsfehler bei Isolierglaseinheiten tanzklötze verwendet (Abb. 4.5.22) [16].
Glashalterung
linienförmig: Die Verglasung von Öffnungs-
50
EBB 05
06
13

flügeln und festverglasten Fassadenelementen TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
erfolgt in der Regel von innen (Einbruchschutz, (1) Baukonstruktion und Baustoffkunde

einfacher Glasaustausch bei Glasbruch ohne 03.4 Hülle • Fassaden


Gerüst). Glashalteleisten sichern die Dichtung
und die Glaseinheit, nehmen die Horizontal-
(1) Fassadenpfosten
lasten (Windlasten) auf und leiten diese an die Aluminium Ansichtsbreiten
Tragprofile weiter (Abb. 4.5.23). Bei Pfosten- 50 mm
(2) Aufsicht Fassadenriegel
Riegelfassaden werden die Glaseinheiten mit (2) (3) inneres Dichtungsprofil:
Anpressleisten linienförmig auf dauerelasti- EPDM
schen Dichtungen gepresst. Das Systemdetail (4) Isolierglaseinheit
der Pressleistenkonstruktion ist symmetrisch (5) Schraubkanal
(Abb. 4.5.24). Die Pressleiste wird mittig mit (6) thermische Trennung
Kunststoffprofil
einer Schraubenreihe am Profil des Fassaden- (7) äusseres Dichtungsprofil
tragwerks über den Schraubkanal befestigt. EPDM
(4) (3) (5)
Auf beiden Seiten der Schraubenreihe können (8) Pressleiste, Aluminium
Verschraubung
Glaseinheiten aufgenommen werden. Wird (9) Deckkappe
nur eine Seite zur Klemmung benötigt, muss Aluminium, geclipst

28
(6)
auf der anderen Seite ein Ausgleichklotz in
Scheibendicke eingelegt werden. Hier sind
die Glaseinstandstiefen (max. 20 mm) der
4

[17] Verglasungsvorschriften:
Verglasungsrichtlinien zu beachten [17]. Die Mehrscheibenisoliergläser müssen
fachgerecht eingesetzt und verklotzt
Ansichtsbreiten der Profile korrelieren mit der (8) (7) werden. Für die Befestigung der Isolier-
30

Glaseinstandstiefe und der Befestigung der glaseinheit sind umlaufende Glashal-


teleisten, bei Pfosten - Riegel Fassaden
Pressleiste am Tragprofil. In der Regel lassen (9) in der Regel allseitige Klemmleisten
sich Ansichtsbreiten ab 45 mm aufwärts rea- 6
anzuordnen.Glasfälze werden nach
DIN 18545 Teil1 bemessen:
lisieren. Soll die Schraubbefestigung nicht 19,5 Die Glasfalzhöhe (a) richtet sich nach
sichtbar sein werden sie mit aufgeclipsten 50
der längsten Scheibenkante:
bis 3.50 m mind.18 mm Falzhöhe
Profilen abgedeckt. über 3.50 m mind. 20 mm Falzhöhe
Abb. 4.5.24 P-R Profil; Festverglasung; Fa. Wicona Der Glaseinstand (b) sollte 2/3 der
Falzhöhe betragen, jedoch nicht höher
punktförmig: bei Punktgehaltenen Glasfassa- als 20 mm sein.
den muss das Fassadentragwerk (z.B. Punkt- Die Dichtstoffvorlage (c) (innen,
aussen) muss eine Mindestdicke in
halter, Klemmhalter, Schiene) gelenkig an die Abhängigkeit von der Scheibengröße
Primärkonstruktion des Gebäudes bzw. die aufweisen
Für Metallfassaden gilt in Abhängig-
Lasten bündelnde Tragstruktur angeschlossen keit von der längsten Scheibenkante:
werden, sodass die rahmenlosen Glasschei- bis 1.50 m 3 mm
1.50 - 2.50 m 4 mm
ben möglichst zwangfrei lagern und Verfor- 2.50 - 3.00 m 5 mm
mungen der Konstruktion und der Scheiben
Glashalteleisten: Bei geschraubten
aufgenommen werden können. Eine starre Glashalteleisten ist das jeweilige An-
Lagerung ist nur möglich, wenn das Glas sich zugsmoment aus dem Abstand der
Schrauben (untereinander bzw. vom
unter Last wenig verformt (z.B. bei kleinen Profilende) und der Schraubenart vom
Scheibenformaten). Systemhersteller festzulegen. Es muss
sichergestellt sein, dass die Glashaltel-
eisten einen gleichmäßigen Flächen-
punktförmig: kantengelagert: das einfachste druck auf die Glaskante bringen. Dies
gilt besonders für schrägliegende Ver-
Prinzip ist das der stehenden Scheibe, d.h. glasungen und Ecken. Zu hoher An-
einer punktuellen Auflagerung der Schei- pressdruck führt zu Undichtigkeiten
des Verglasungssystems.
benunterkante auf Konsolen. Die Scheibe Abb. 4.5.25 Kantenlagerung der Glaslamellen, Feuer- und Po-
wird durch Anschläge mit weichen Auflagern lizeiwache; Berlin; 2004; Sauerbruch Hutton
gehalten und an horizontalen Bewegungen
gehindert (Abb 4.5.25). außen Innen

punktförmig: geklemmt, o. Bohrung: die


Klemmhalterung übernimmt die Lastabtra-
Glasfalzbreite
gung für Eigen- und Windlasten. Die Klem-
Glaselementdicke
mung erfolgt über die Glasfläche und darf den
Glasrand nicht hindern, sich unter Last zu ver- (b)
(c) (c) (a)
formen. Bei Isolierglaseinheiten ist darauf zu
achten, dass die Klemmung im Randbereich
der Einheit erfolgt, wo der Randverbund die
Klemmkräfte aufnehmen kann (Abb 4.5.26) Glashalteleiste

punktförmig: geklemmt, mit Bohrung: bei


gebohrten Punkthalterungen dürfen die Falzluft:
Scheiben nicht gezwängt werden, da die Spielraum zwischen Falzgrund und
Scheibenkante mind. 5 mm
Bohrung den homogenen Materialverbund Abb. 4.5.26 Glasscheiben werden im Kreuzungspunkt mit
der Scheibe schwächt. Punkthaltern geklemmt; Mediothek Sendai; 2001; Toyo Ito Abb. 4.5.23 Falzabmessungen
14 05
06 EBB Dies erfordert ein hohes Maß an Präzision
für die Haltekonstruktion, aber auch für die
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Lage und Herstellung der Bohrungen im Glas.
Baukonstruktion und Baustoffkunde Die metallischen Glashalter (fittings: aufge-
03.4 Hülle • Fassaden
setzte Halter; planar fittings: flächenbündige
Halter) werden durch weiche Neoprene Auf-
lager sicher und dauerhaft vom Glas getrennt.
(Abb. 4.5.27).
Abb. 4.5.27 bei Isolierglas: 2 -fache Dichtung im Randverbund,
Aufwändig ist die gebohrte Punkthalterung
thermische Trennung des Halters im SZR; Fa. Glas Marte bei Isolierglaseinheiten. Hier muss der Rand-
verbund auch im Bereich der Bohrungen her-
gestellt werden (Abb. 4.5.28).
Für flächenbündige Halter wird die Bohrung
Halteprofil:
Verbindung zwischen Punkthalter und
im Glas auf der Außenseite konisch ausge-
Fassadentragwerk führt. In diesen Teil der Bohrung wird eine
konische Mutter versenkt, die die Scheibe
thermische Trennung
gegen die Schulter des Halters auf der Innen-
bewegliche Verbindung seite klemmt. Die nicht flächenbündige Vari-
Schraubmutter ante benötigt nur eine zylindrische Bohrung
Innensechskant flächenbündig
und ist deshalb leichter herstellbar. Punkthal-
Glasstoss: Silikon,
Innen Dichtungsprofil terungen, soweit nicht thermisch getrennt
ausgeführt, sind Wärmebrücken, wenn die
Abb. 4.5.28 Verankerung der Glashalter am Fassadentrag-
Glasebene gleichzeitig die Dämmebene
werk bildet.

(1) Fassadenprofil, tragend geklebt


Aluminium, stranggepresst Beim „structural sealant glazing“ werden
(2) Deckprofil, geclipst Stufengläser auf thermisch getrennte Alumi-
Aluminium stranggepresst
niumprofile (Adapterrahmen oder tragende
(3) Dauerelastische Dichtung
EPDM Profil Fassadenprofile) geklebt, so dass außen keine
(1)
(4) Adapterrahmen Profile, sondern nur Glasscheiben und Fugen
(2)
Aluminium, stranggepresst in Erscheinung treten.
(5) Klappscherenbeschlag Diese Adapterrahmen können an einer
(6) Dichtungsprofil
z.B. EPDM stranggepresst
üblichen Pfosten-Riegelkonstruktion befestigt
(7) Thermische Trennung, Hart-
werden. Bei der Integration der Öffnungse-
kunststoff lemente, entsteht insgesamt ein hoher Rah-
(8) Silikonklebemittel (rot) menanteil (ca.10 cm Innenansicht), der nachts
Distanzstück (grau)
bei Beleuchtung von Aussen wahrnehmbar
(9) mechanische Sicherung (3)
Klemmprofil, Aluminium wird. Die Kleber müssen ein hohes Haftvermö-
(10) Stufenisolierglas gen, große Materialfestigkeit und Elastizität
besitzen, d.h. sie dürfen unter Witterungs-
(6) (7) (4) einflüssen wie Feuchtigkeit, Temperatur und
UV-Einstrahlung nicht altern und verspröden.
Die meisten Kleber sind nur für Verbindungen
(5)
zwischen Glas und Aluminiumoberflächen
[18] DIN 7724:
Die DIN 7724 gruppiert polymere
zugelassen. Das Eigengewicht der Schei-
Werkstoffe in Elasomere, thermoplas-
(8)
ben darf nicht von der Verklebung auf die
tische Elastomere, Thermoplaste und
Duroplaste:
Unterkonstruktion übertragen werden, son-
Elastomere: verhalten sich in Ge- (10) (9) dern erfordert eine zusätzliche mechanische
brauchstemperatur entropieelastisch
(gummielastisch). Elastomere werden
Unterstützung. In Deutschland muss ab einer
auch als Vulkanisate oder Gummi
Abb. 4.5.29 SSG Verglasung mit mechanischer Sicherung
Höhe von 8 Metern über Geländeoberkante
bezeichnet, sind i.R. unlöslich jedoch
quellbar. Elastomere verformen sich
eine zusätzliche mechanische Halterung der
unter mässiger Hitzeeinwirkung und Scheiben gegen Windsog vorgesehen werden
mässigem Druck nicht bleibend.
Kautschuk als Grundrohstoff wird mit
(Abb.4.5.29 - 4.5.30).
Zusatzstoffen (Füllstoffe, Weichma-
cher, Alterungsschutzmittel) versetzt.
Thermoplaste: sind polymere Werk-
Transparente Kunststoffscheiben
stoffe, die sich im Gebrauchstempe- Lichtdurchlässige Kunststoffplatten werden
raturbereich vorwiegend energiee-
lastisch verhalten. D.h. oberhalb des
in der Architektur aufgrund ihres geringen
Gebrauchstemperaturbereichs sind sie Gewichtes, ihrer geringen Herstellungkosten,
wiederholt umform- und verarbeitbar.
Beispiele für Thermoplaste: Polyethyle-
der hohen Belastbarkeit und der vielfältigen
ne, Polyamide, Polycarbonate. Gestaltungsmöglichkeiten eingesetzt.
Duroplaste: sind hochvernetzte
Werkstoffe, die durch Wärme, Strah-
lung, katalysierte chemische Reakti- Herstellung
onen und andere Einwirkungen in ei-
nen unlöslichen und unschmelzbaren
Kunststoffe sind organische Werkstoffe,
Zustand überführt worden sind. die aus Naturprodukten oder als Synthese-
Als ungesättigte Polyestersysteme
werden sie meist mit Glas-, Kohle-, Abb. 4.5.30 SSG - Fassade: Bibliotheque National de France,
produkt aus Erdöl, Erdgas oder Kohle gewon-
oder Naturfasren verstärkt (GFK, CFK) Paris, 1998; Dominiques Perrault nen werden.
Die DIN 7724 charakterisiert Kunststoffe nach
ihren technischen Eigenschaften. Unterschie- EBB 05
06
15

den werden Elastomere, Thermoplaste und TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Duroplaste [18]. Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden


Verarbeitung
Guss- bzw. Laminiertechniken erfordern
trotz industrieller Produktion einen hohen
handwerklichen und daher kostenintensiven
1. PMMA, Fa.Röhm; d :16mm
Aufwand. Im Bauwesen werden deshalb im
Wesentlichen standardisierte, vorgefertigte
Halbzeuge in Form von Kunststoffplatten und
-profilen verarbeitet. Für Fassaden eignen 2. PMMA, Fa. Röhm; d: 32mm

sich plattenförmige Halbzeuge aus Kunstst-


offen wie: PMMA (Polamethylmethacrylat),
PC (Polycarbonat), GFK (Glasfaserverstärkter Abb. 4.5.31 Kunststoffgranulat (Thermoplaste) zur Weiterver-
3. Makrolon, Makroform; d: 25mm
Kunststoff), UP (ungesättigte Polyesterharze), arbeitung im Extruder
PET (thermoplastische Polyestesther) und PVC
(Polyvinylchlorid).
Kunststoffplatten werden im Extrusionsver-
fahren (Strangpressverfahren) durch Kalandri- 4. Polycarbonat, Rodeca; d: 40mm
eren (Walzen) oder durch Pressen hergestellt.
Beim Extrusionsverfahren wird Kunststoff-
granulat in der Extrudiermaschine erhitzt,
aufgeschmolzen, verdichtet und homogeni- 5. PVC Fa. Rodeca; d: 40mm
siert. Am Ende des Extrudierprozesses kann
durch Anschluss eines zweiten Extruders
das Basismaterial durch s.g. Koextrusion mit
einer dünnen Deck- bzw. Funktionsschicht 6. GFK Fa. Scobalit; d: 20mm
unablöslich verschmolzen werden (UV-
Schutzschichten oder Infrarotreflektierende
Schichten bei PMMA, PC-Platten). Anschlies-
send wird die Kunststoffmasse durch Düsen Abb. 4.5.32 Stegplatten; s.a. Baustoffsammlung EBB 7. GFK Fa. Butzbach; d: 40mm
gepresst, sodass je nach Düsenform Einfach,
Zweifach- oder Mehrfachstegplatten ent-
Stegplatten
stehen. Diese werden mit Schutzfolien kas- Nanogel
Material Dicke max. Breite max. Länge U-Wert
chiert und in transportfähige Plattenlängen
8. GFK Fa. Scobalit; d: 50mm
geschnitten (Abb. 4.5.32). Die Biegesteifigkeit mm mm mm
W/m2K
kann bei Stegplatten durch die zusätzliche
1. PMMA 16 1200 7000 2,5
Anordnung von diagonalen Stegen erhöht
2. PMMA 32 1230 7000 1,60
werden. Ausserdem können Metallprofile in Glasgespinnst
die Kammern geschoben werden. Dadurch 3. PC 25 980 11000 1,60

wird die freie Formbarkeit als eine der wesent- 4. PC 40 500 11000 1,15
9. GFK Fa. Brakel Aero d: 70mm
lichen Materialeigenschaften von Kunststoff 5. PVC 40 300 11000 1,65
jedoch eingeschränkt. Bei Wellplatten erhöht 6. GFK 20 2400 8000 2,60
der wellenförmige Querschnitt die Steifigkeit. 7. GFK 40 486 15000 2,60
Aus PMMA werden Wellprofile mit Größen
8. GFK 50 2500 8000 0,41
bis zu 1045 mm x 4000 mm, aus Polycarbonat Zellulosefüllung
9. GFK 70 1200 8000 0,64
bis zu 1095 mm x 7000 mm hergestellt. Mit
GFK sind Wellplatten bis zu einer Größe von 10. GFK 85 935 3000 0,62 10. GFK Fa. Scobalit; d: 85mm
3000 mm x 20000 mm möglich (Abb. 4.5.34). Abb. 4.5.33 Stegplatten: Material, Abmessungen

Leistungsmerkmale
Die unterschiedlichen Kunststoffe erfüllen die
spezifische Nutzungsanforderungen an eine
Fassade in unterschiedlicher Güte. Beson-
ders lichtdurchlässig bei geringem Gewicht
ist Polymethylmethacrylat (PMMA). Die Licht-
transmission einer 3mm dicken Platte beträgt
92% bei halbem Gewicht von Glas. Steg- und
Wellplatten aus PMMA sind hochtransparent.
Die max. Gebrauchstemperatur liegt bei 70°- gängige Wellplattenprofile:
w/h = 76/18 mm
80°C. Bei hohen mechanischen Einwirkungen w/h = 130/30 mm
kommt Polycarbonat (PC) zum Einsatz. Dessen w/h = 177/51 mm als Stegplatte
w/h = 94/35 mm
max. Gebrauchstemperaturen liegen bei 80° - Befestigung auf dem Wellenberg (Dach)
150°  C ohne Last, bei einer 250 mal höheren Abb. 4.5.34 weisse Wellplatten: Ateliergebäude, Madrid,
Befestigung im Wellental (Wand)

Schlagfestigkeit im Vergleich zu Floatglas. 2002; Abalos & Herreros Architekten


16 05
06 EBB Bei der Materialwahl ist das Brandverhalten
der jeweiligen Kunststoffe zu berücksichtigen.
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso PET und PVC können der Baustoffklassen B1
Baukonstruktion und Baustoffkunde (schwerentflammbar), PMMA, PC und GFK
03.4 Hülle • Fassaden
der Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 (norma-
lentflammbar) zugeteilt werden.

Wärmeschutz
Kunststoffstegplatten können nicht luftdicht
abgeschlossen werden, was die Evakuierung
der Kammern oder deren Befüllung mit Edel-
gasen ausschliesst. Um einen ausreichenden
U-Wert zu erzielen wird durch Erhöhung der
Abb. 4.5.35 zweischichtige Hülle aus transluzenten, faserver-
Kammeranzahl (bis zu fünf Kammern) und
Scobatherm-Nanogel:
doppelschalige Verbundelemente aus stärkten Polyesterplatten, Basel, 2001; Staehelin, Gisin Reduktion der Kammerweite der Wärme-
glasfaserverstärkten Polyesterharzen verlust durch Konvektion reduziert. Bei einer
gefüllt mit Aerogelen.
Farbe:  natur, lichtdurchlässig Plattenstärke von 40 mm lassen Mehrkam-
Baustoffklasse: B1 (DIN 4102) merstegplatten U-Werte von ca. 1,2 W/m2K
Längen: max. 8000mm
Breiten: max. 2400mm zu. Einkammersysteme erreichen dagegen
Dicken: M20 (20mm) U-Werte von ca. 2,5 W/m2K. Die Koextrusion
M30 (30mm)
M50 (50mm) von selektiven Wirkschichten auf der Platten-
P25 (25mm) aussenseite ermöglicht bei PC- und PMMA
P40 (40mm)
Gewicht: max. 12.5kg/m² Platten im Sommer den Infrarotanteil des
U-Wert: 0,48 W/m2K Sonnenlichtes nach aussen und im Winter die
Wärmestrahlung nach innen zu reflektieren.
Abb. 4.5.38 Aerogel als Füllung
der Stegzwischenräume (1)
Zur Erhöhung der Wämedämmeigenschaften
lassen sich die Zwischenräume der Stegplat-
ten mit Glasgespinnsteinlagen oder Aerogel
- Granulat füllen. Diese Platten z.B. aus glas-
faserverstärktem Kunststoff, mit Nanogel™,
einem transluzentem Aerogel gefüllt, weisen
trotz ihrer geringen Stärke von 50 mm einen
U-Wert von 0,48 W/m2K auf, bei einem g-
Wert von 25 % und 25 % Lichtdurchlässig-
keit.

Befestigung
(2) Kunststoffplatten weisen infolge der jahres-
zeitlichen Temperaturschwankungen (Tempe-
raturdelta: 50 K) Längenausdehnungen von
(1) Befestigung mit Pressleiste bis zu 3 - 5 mm pro laufendem Meter auf.
Integration in P-R Fassade Bohrungen und Befestigungsmittel müssen
(thermische Trennung im Profil,
Innere Dichtung, äussere Dich- diese Längenausdehnungen kompensieren.
tung) Kunststoffstegplatten können mit marktüb-
(2) Nut-Federstoss der Steggplat- lichen Befestigungsmitteln und Klemmpro-
ten, Befestigung über Alumini-
um Halteprofil von aussen nicht
filen befestigt werden (Abb. 4.5.36). Die
sichtbar Anordnung von Bohrlöchern darf von der Plat-
(3) Haltebleche: von aussen un- tenkante einen Mindestabstand von 40 mm
sichtbare Befestigung im Stoß
mit gekanteten Halteblechen, (3)
nicht unterschreiten. Die Platten werden in
die in den Plattenfalz eingreifen
Abb. 4.5.36 Vertikalstossausbildung von Stegplatten
der Regel mit vertikalem Kammerverlauf ein-
gebaut, sodass Kondensat ablaufen kann.
Stirnseiten sollten oben und unten mit Alu-U-
Profilen und atmungsaktiven Klebebandvorla-
gen verschlossen werden, um Eindringen von
Staub und Insekten zu vermeiden.

Rahmen
Rahmen können Festverglasungen, geschlos-
sene oder opake Fassadenelemente und
Öffnungselemente aufnehmen. Sie werden
an der Fassadenkonstruktion (z.B. Pfosten-
Riegel-Fassaden) oder direkt an der Primär-
konstruktion (Elementfassaden) befestigt. Die
Rahmenprofile werden aus Stahl, Holz Alu-
minium oder Kunststoff hergestellt, erfüllen
Abb. 4.5.37 geschosshohe Polycarbonat-Doppelstegplatten,
statische Anforderungen und können u.a. die
Werkhalle Boblingen, 1999; Florian Nagler Beschläge der Öffnungselemente integrieren.
Rahmenfüllungen
Flügelrahmen: Der Flügelrahmen ist die EBB 05
06
17

öffenbare Einheit eines Fassadensystems TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
(Abb. 4.5.39 -Abb. 4.5.41). Baukonstruktion und Baustoffkunde

Flügelrahmen sind im Regelfall verglast, 03.4 Hülle • Fassaden


(transparent oder transluzent), können aber
in Abhängigkeit vom Fassadenkonzept auch
geschlossen (nicht-transparent) ausgeführt
sein (z.B. Lüftungsflügel in großflächigen
Glasfassaden Abb. 4.5.40).
Die aufeinander abgestimmte Profilierung
von Rahmen und Flügelrahmen gewährleis-
tet, dass sich der Öffnungsflügel frei um die
Drehachse(n) gegen die dichtenden Anschläge Abb. 4.5.40 nicht-transparente Lüftungsflügel (Dreh- und
des Rahmens bewegen kann. Flügelrahmen Kippflügel) Haus der Stille, Meschede; 2001; Peter Kulka
werden meist nach innen geöffnet (Windbe-
lastung, Reinigung). (1) Pfosten-Riegel Fassade:
Klappen sind Flügelrahmen, die sich nach (1) (2) (3) (4)
Multiplex 50mm
(2) Rahmen
außen öffnen lassen. Die Drehachse liegt
(3) Rahmenfüllung:
oben horizontal. Dadurch wird verhindert, Öffnungsflügel
dass bei geöffneter Klappe Niederschlag ein-
(4) Rahmenfüllung: Festverglasung
dringen kann. Die Falze von Öffnungsflügel mit Glashalteleiste am Blendrah-
und Rahmen werden entsprechend der Öff- men und Klemmleisten am PR-
Pfosten befestigt
nungsrichtung auf der Außenseite der Pro-
file angeordnet. Die obere Fuge zwischen
Rahmen- und Öffnungsflügel ist anfällig Abb. 4.5.41 Horizontalschnitt P - R Fassade mit integrierten
gegen Schlagregen (s. Abb. 4.5.39, d). Rahmen; Fa. Seufert Niklaus
Beim Schwing-, oder Wendeflügel liegt die
Drehachse des Flügelrahmens vertikal (Wende- (1) Adapterrahmen, Aluminium
flügel) oder horizontal (Schwingflügel) mittig. (2) Anschlagdichtung
Dies hat den Versatz der Profilierung und der (3) Glaslamellen: hier Schwingflü-
dichtenden Anschläge zur Folge. Durch die (1) gel; Isolierverglasung
(4) Tropfnase
mittige Anordnung ist nur jeweils die Hälfte (2)
(5) Abdeckprofil; Klemmprofil
der Fassadenöffnung als freier Querschnitt (6) Pfosten-Riegel Fassade:
(3)
zugänglich. Dies wird z.B. relevant, wenn die Aluminium 50mm
Fassade als zweiter Fluchtweg dienen soll.

Lamellen: Lamellenfenster sind gereihte klein­


formatige Klapp-, Schwing- oder Wendeflügel
(Abb. 4.5.42 u. Abb. 4.5.43). Bei Isoliervergla-
(4)
sungen besitzen die einzelnen Lamellen jeweils (a) Drehflügel
(b) Wendeflügel
einen eigenen umlaufenden Rahmen, sodass
(5) (c) Kippfenster
der Anteil von Rahmen zur Verglasungsfläche (d) Klappfenster
verhältnismäßig hoch ist. Die Abmessungen (e) Schwingfenster
der Lamellen liegen je nach Hersteller zwi- (f) Horizontalschiebefenster
(g) Vertikalschiebefenster
schen min. 200 x 100 mm, bzw. max. 2.000 x
(h) Ausstellfenster
400 mm (Fa. Eurolam). Elementgrößen liegen
bei min. 300 mm x 150 mm – max. 2.000 mm (6) (a) (b) (c)
x 3.000 mm.
Abb. 4.5.42 Lamellenfenster, Vertikalschnitt, Horizontalschnitt
Glassteine: Glassteine werden wie Mauerwerk Fa. Hahn Glasbau; Fa. Lacker

mit Mörtel vermauert. Lagerfugen und Setzfu-


gen sind in der Regel durchlaufend, d.h. ohne
Verband ausgeführt. Zur Erhöhung der Stabi-
lität werden die Fugen bewehrt. Die Beweh- (d) (e) (f)
rung besteht ausschließlich aus Edelstahl oder
verzinktem Stahl, um Verfärbungen des Mör-
tels zu vermeiden. Die Maximalabmessungen
einer Glassteinfüllung beträgt 6 x 6 m. Ihre
Bemessung erfolgt nach DIN 18175 und
DIN  4242. Die Ränder müssen so ausgebildet (g) (h)
werden, dass die Glasbausteine nur Eigen-
lasten übertragen (elastischer U-Anschluss).
Durch die Anordnung von Dehn- und Gleit-
fugen wird sichergestellt, dass Bewegungen
aus der Wand, bzw. Zwängungskräfte auf die Abb. 4.5.43 rahmenlose Lamellenfenster, Einfachverglasung;
Wand vermieden werden. Fachhochschule Kufstein; 2002; Henke & Schreieck Abb. 4.5.39 Öffnungsflügel
18 05
06 EBB (4)

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso (3)


Baukonstruktion und Baustoffkunde
(7)
03.4 Hülle • Fassaden

(1) Rahmen
(1)
(2) Gleitlager;
Bitumenbahn
(3) Fugenbewehrung, horizontal
(4) Flachstahlständer
(5) seitliche Dehnfugen
(6) dauerelastische Fuge
(7) Glassteinfüllung (2)

Abb. 4.5.44 Beispiel freistehende Glassteinwand; Stabilisie- Abb. 4.5.45 Fassadendetail; Finnische Botschaft Washington;
rung über Flachstahlständer 1994; Mikko Heikkinen

(1) (6) Gleitfugen (Bitumenpappe/Ölpapier) sind


umlaufend, dauerelastische Dehnfugen (ver-
tikal) mind. alle 6 m anzuordnen. Anschlüsse
l: 11,5 cm; b: 11,5 cm; d: 8 cm
zum Rohbau müssen dauerelastisch abge-
fugt sein. Fassadenelemente mit Glasstein-
l: 19 cm; b: 19 cm; d: 8 cm
(7) (5) füllungen sollten in Rahmen vorgefertigt
werden, wobei am unteren Profil ein Wasser-
ablauf vorgesehen werden muss. Durch das
hohe Eigengewicht des Glassteinmauerwerks
l: 24 cm; b: 24 cm; d: 8 cm
ist eine hängende Konstruktion nicht mög-
lich. Die Elemente werden stehend gelagert
und über ihre vertikalen Ränder seitlich befes-
l: 30 cm; b: 30 cm; d: 10 cm
tigt (Abb. 4.5.44 - Abb. 4.5.47). Mit Wärme-
Abb. 4.5.46 Horizontalschnitt Glassteinfassade Finnische
dämmmörtel können U-Werte von 1,5 W/m2K
Abb. 4.5.47 Glassteingrößen Botschaft Washington; 1994; Mikko Heikkinen erreicht werden.

Profilglas: Profilgläser als Füllelemente von


Rahmen erfordern ein gesondertes Befesti-
(1)
(2)
gungssystem. Die einzelnen Glaselemente
(1) Rahmenprofil, Aluminium, (8)
thermisch getrennt werden nach oben eingeschoben, in der
(2) Glashalteprofil oben Ein- unteren Schiene gesichert und anschließend
schiebeprofil Stahl o.Kunststoff dauerelastisch verfugt. Sie können somit ein-
(3) Entwässerungsöffnung/Kon-
(4) zeln ausgetauscht werden.
densatablauf
In das Rahmensystem sind zusätzliche Öff-
(4) dauerelastische Dichtung auf (5)
Vorlegeband
nungsflügel integrierbar.
(3)
(5) thermische Trennung
(7) Durch die innenliegende Anordnung transpa-
Kunststoffstege (6) renter Wärmedämmung und unter Verwen-
(6) Polsterprofil; Neopren dung thermisch getrennter Rahmenprofile
(7) Profilglas sind bei einem doppelschaligen Aufbau U-
z.B. Pilkington Profilit 1,7
Werte von ca. 0,69 -1,47 W/m2K möglich.
(8) TWD Einlage, z. B. OKAPANE
ermöglicht U-Werte von ca. Maximale Längen von Profilglas bei Doppel U-
0,69 W/m2K System 5.10 m; bei einfachem System 3.60 m
Abb. 4.5.48 Profilglas; thermisch getrenntes Rahmensystem (Abb. 4.5.48 - Abb. 4.5.50).

Serie 60 NP Kissen: Kissen sind Membrankonstruktionen,


die durch Überdruck im Inneren eine in zwei
232/41/6 Richtungen gekrümmte Oberfläche und somit
Formstabilität erhalten.
262/41/6 Da Überdruckkissen nicht absolut dicht
sind und an der Fassade permanent den
331/41/6 Druckschwankungen der Atmosphäre
unterliegen, ist eine ununterbrochene Druck-
498/41/6 luftzuführung vorzusehen. Da die Füllung
Serie 83 SP
mit atmosphärischer Luft erfolgt, muss für
Lufttrocknung gesorgt werden, um Kondens­
232/60/7 wasserbildung im Inneren des Kissens zu ver-
262/60/7 meiden. Kissen haben wegen ihrer Dicke und
331/60/7 der daraus folgenden Konvektion im Kiss-
Abb. 4.5.49 Profilit: doppelschalige Warmfassade (innen
eninnenraum schlechte Dämmeigenschaften.
Abb. 4.5.50 Glasbreiten-Profilglas TWD); drei Elementbreiten, BCC; 2005; Willi Latz, (Abb. 4.5.47- Abb. 4.5.49).
EBB 05
06
19

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


(1) Baukonstruktion und Baustoffkunde

(2)
03.4 Hülle • Fassaden

(1) ETFE (Ethylen- Tetrafluor-


ethylen- Copolymer) Kissen;
im verstärkten Randbereich
(3) (Kederrand) auf Stahlrahmen
geklemmt
(2) Stahlrahmen
(Fassadentragwerk)
(3) Dachtragwerk, Stahl

Abb. 4.5.51 Kunststoffhaut aus ETFE, Dimension der Kissen: Abb. 4.5.52 Dachrand Allianz Arena: der Kederrand der Kissen
2m x 7m - 5m x 17m; Allianz Arena, 2005; HdM wird mit Aluminiumschienen auf Stahlunterkonstr. geklemmt

Paneel- und Sandwichelemente: Im Gegensatz [19] Metallsandwichsysteme:


Die Deckschichten aus dünnen
zu den einzeln und unabhängig montierten Aluminium- o. Stahlblechen (0,55
Schichten von hinterlüfteten Fassaden sind - 0,65 mm) sind durch einen Schaum-
kern (Polyuretan) nicht lösbar mit-
bei Paneel- und Sandwichsystemen Aussen- einander verbunden. Dies führt zu
haut, Dämmschicht und Innenschale fest mit- Erhöhung der Biege-Tragfähigkeit. Die
Sandwichelemente sind jedoch nur
einander verbunden. als nichttragende Bauteile einsetzbar.
Die geschlossenen Füllelemente übernehmen Metallsandwichsysteme werden meist
im Gewerbe- und Industriebau (Pro-
daher nicht nur den Raumabschluss und den duktions- und Lagerhallen) eingesetzt.
Witterungsschutz, sondern auch Aufgaben Die Montage erfolgt mit Hebegerät
(Kran). Sehr großflächige Elemente
aus Wärme -, Schall - und Brandschutz. (bis 20 m2) ermöglichen sehr schnelle
Paneel- und Sandwichelemente werden voll- Montagezeiten. Durch die geringe
Masse haben Metallsandwichsysteme
ständig vorgefertigt und besitzen dadurch einen schlechten Schallschutz und
die Vorteile einer schnellen Montage, einer keine thermische Speicherfähigkeit.

guten Oberflächenqualität und geringer Abb. 4.5.53 permanente Luftzufuhr der Pneus Vakuumisolationspaneele:
Das Prinzip der Thermoskanne ist
Fertigungstoleranzen. Sie bestehen aus schon seit über hundert Jahren
zwei Abdeckungen (z.B. GFK, Glas, Metall, bekannt. Übertragen wurde es auf
die Fassadentechnologie durch die
Kunststoff, Beton, Holz), einer dämmenden Entwicklung von Vakuum-Isolations-
Füllung und können je nach statischer Erfor- paneelen. Diese extrem hoch wärme-
dämmenden Fassadenfüllelemente
dernis durch einen innen liegenden Rahmen werden wie Isolierglas in übliche
verstärkt sein. Die Dampfdiffusionsdichtheit Fassadenkonstruktionen eingebaut.
Von herkömmlichen Warmpaneelen
wird durch die dichte Ausführung des Rand- unterscheiden sie sich vor allem durch
verbundes und die in der Regel dampfdichte die angewendeten Werkstoffe: Pyro-
gene Kieselsäure ist ein hoch poröses
Innenschale sichergestellt. Fassadenhersteller Material, das zu extrem kleinen Kügel-
bieten Gesamtsysteme, bei denen die Inte- chen verpresst werden kann. Dabei
entstehen in den Kügelchen zahllose
gration der Paneele abgestimmt ist auf das Vakuumisolationspaneel konventionelle Dämmung Hohlräume, die so klein sind, dass sie
jeweilige Befestigungssystem der Verglasung. Abb. 4.5.54 Wärmebildsimulation einer Pfosten-Riegelfas-
nur noch wenige Gasmoleküle auf-
nehmen können. Die zu Platten ver-
Die Paneele können daher wie eine Isolier­ sade mit VI-Paneel und konventionellem Paneel pressten Kügelchen werden evakuiert
glasscheibe in eine Pfosten-Riegel Fassaden- 60
und luftdicht in Metallfolie verpackt..
Durch die Dämmwirkung des Vaku-
konstruktion eingesetzt werden (Abb. 4.5.54 umkerns wird die Wärmeleitfähigkeit
u. Abb.  4.5.55), [19]. (1) auf 0,004 W/mK gesenkt, also rund 10
mal weniger als bei herkömmlichen
Dämmstoffplatten. Isolierglastechnik
4.5.4 Thermische Trennung schützt die empfindlichen Platten dau-
erhaft gegen Beschädigungen. Das
Thermische Trennung der Fassadenkonstruk- Glaspaneel erreicht bereits mit einer
tion ist aufgrund der Wärmeleitfähigkeit der 16 mm starken Vakuum-Dämmplatte
(Scheibenzwischenraum 18 mm) einen
110

eingesetzten Materialien im Sinne des Prin- U-Wert von 0,3 W/m2K. Vegleichbare
zips der durchgehenden Wärmedämmung Dämmwerte ergaben sich bisher nur
durch einen um ein Vielfaches dicke-
erforderlich. Die thermische Trennung betrifft ren konventionellen Wandaufbau (bis
sowohl die Profile des Fassadentragwerks, als zu 140 mm).

auch die flächenbildenden Elemente. (3)


(1) Fassadenprofil, Aluminium
stranggepresst
(5) (2)
im Profil
10

(2) innere Dichtung: EPDM-Profil


(3) Fassadenpaneel hier:
Holz dämmt relativ gut. Auf eine zusätz- innen: Floatglas; dazwischen:
(4)
26

liche Maßnahme zur thermischen Trennung Vakuum-Isolations-paneel,


aussen:ESG
kann bei normalen Anforderungen verzichtet
4

(4) thermische Trennung im Pan-


werden. Bei Aluminiumfassaden sind dage- eel: Vakuumdämmung, Randver-
20

gen äußere und innere Fassadenprofile mit


30

(6) bund wie bei Isolierverglasung

Kunststoffstegen, die eine geringere Wärme- (5) thermische Trennung im Profil:


mittels Kunststoffprofil unter-
leitfähigkeit aufweisen, voneinander getrennt, 11
24.5 brochener Schraubkanal
sodass der Wärme-/Kältestrom unterbrochen 60
(6) Pressleiste, Deckprofil Alumin-
wird (Abb. 4.5.55). Abb.  4.5.55 Horizontalschnitt P-R Fassade mit Vakuumpaneel ium, geclipst
20 05
06 EBB Bei Pfosten-Riegelfassaden werden die
Schrauben der Klemmprofile systemabhän-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso gig in Hart-PVC Blöcke mit geringer Wär-
Baukonstruktion und Baustoffkunde meleitfähigkeit geschraubt. (Abb. 4.5.55;
03.4 Hülle • Fassaden
Abb. 4.5.56 (a)).
(a)

(a) thermische Trennung: im Glas
Kunststoffprofil (c)
(b) thermische Trennung:
Die Scheiben einer Isolierglaseinheiten werden
(b)
im Glas: Gasfüllung, Randver- mit umlaufenden Abstandhaltern aus Alu-
bund
(c) äussere Dichtung:
minium voneinander getrennt, während die
EPDM - Profil Scheibenzwischenräume mit Gasfüllungen
(d) innere Dichtung:
EPDM - Profil
versehen sind, die die Wärmedämmung
zusätzlich verbessern. Die Abstandshalter sind
(d) aufgrund ihrer Wärmeleitfähigkeit und ihres

Randverbundes mir den Glasscheiben die
eigentliche Wärmebrücke. Durch die Überde-
ckung der Scheibenränder mit der Pressleiste
können bei Pfosten-Riegelfassaden die Wär-
Abb. 4.5.57 Aluminiumabstand-
meverluste über den Randverbund gemindert
halter für Isolierglaseinheiten Abb. 4.5.56 Fassadenausschnitt: Trockenverglasung werden (Abb. 4.5.56 u. Abb. 4.5.57), [15].

4.5.5 Dichtungen
Dichtungen verhindern, dass Wasser durch die
Fassade in das Gebäudeinnere dringt und ver-
(6) (5) ringern den Wärmeverlust durch unkontrol-
(1) thermische Trennung:
lierten Luftwechsel. Unterschieden werden
Kunststoffprofil
(2) thermische Trennung: Dichtungen im Bereich der Fugen zwischen
im Glas: Gasfüllung, Randver-
bund Fassadenprofilen und Rohbau (Anschlagdich-
(4)
(3) äussere Dichtung:

tungen), Dichtungen zwischen Rahmen und
“trocken”: EPDM - Profil
(4) innere Dichtung: (5) Flügeln von Öffnungselementen (Falzdich-
“ trocken”: EPDM - Profil tungen) und Dichtungen zwischen Fassaden-
(5) Falzdichtungen (2) (1) (2)
Lippendichtungen, (1) profil und Verglasung. Letztere werden mit
Kautschuk, Silikon zwei unterschiedlichen Systemen hergestellt:
(6) Dauerelastische Versiegelung
Silikon auf Vorlegeband (3) (3)
nass: Eine Nassversiegelung kommt vor allem
Abb. 4.5.58 Dichtungen - Thermische Trennung: Türanschluss bei der Verglasung von Holzkonstruktionen
an Pfosten - Riegel Fassaden Fa. Jansen
und bei erhöhten schalltechnischen Anfor-
derungen zum Einsatz. Die Dichtungsmasse
[20] Verglasungsrichtlinien
wird nass zwischen Glas und Rahmen auf ein
(a) (b)
(a) Nassversiegelung: selbstklebendes „Vorlegeband“ aus Schaum-
elastische Versiegelung witter-
ungs- und raumseitig auf Vor-
kunststoff gespritzt, und passt sich den Une-
legeband benheiten der angrenzenden Profile an. Als
(b) Nass - Trocken:
Witterungsseitige Nassversiege-
Dichtungsmasse kommen Silikon, Acrylat,
lung; raumseitiges EPDM-Dicht­ Polysulfid und Polyurethan in Frage. Sie weisen
profil
(d) Trocken:
eine hohe Dauerelastizität und Witterungsbe-
beidseitige Anordnung Dampfdruckausgleich ständigkeit auf. Nur Acrylat kann überstrichen
vorgefertigter Dichtprofile
Anpressdruck aus Profileigen-
werden  (Abb. 4.5.59 a,b) [20].
druck
(d) Trocken +: (c) (d)
Anordnung einer weiteren
trocken: Als „trockene“ Dichtung wird die
Dichtung zwischen Glasscheibe und Fas-

Falzraumabdichtung zwischen
raumseitiger Glasscheibe und
Falzgrund als zusätzliche Wind-
sadenprofil mit vorgefertigten Profilen
dichtung und Dampfsperre. bezeichnet. Die Dichtprofile werden aus
Anpressdruck über einstellbares
Druckelement
Synthesekautschuk im Strangpressverfahren
hergestellt, so dass komplexe Profilformen
Abb. 4.5.59 Verglasungssysteme mit Dichtstofffreiem Falz-
möglich sind. Die trockene Dichtung wird
grund (nass; trocken) zusammen mit der Glasscheibe und der
Pressleiste eingebaut (Abb. 4.5.59 c,d).
aussen innen

Dampfdruckausgleich/ Stoßfugen bei Isolierverglasungen: Die Fugen


Drainage zwischen den Glasscheiben werden in einer
(a) (b)
Kombination aus Fugenprofil (Silikon oder
(a) Vorgefertigtes Dichtungspro- (b)
EPDM) und spritzbaren Dichtstoff hergestellt
fil (EPDM, Silikon) strangge- (Abb. 4.5.60). In der Mitte der Fuge entsteht
presst
(b) dauerelastische Dichtung, (a) (b) (a) mit Hilfe des Fugenprofils ein Hohlraum, über
z.B. Silikon den anfallendes Tauwasser bei Taupunkt-
(c)
(c) Stufenisolierglas
unterschreitung abgeführt werden kann.
Abb. 4.5.60 Stossfugen-, Ecke einer Isolierverglasungen Dieser Hohlraum muss am unteren Ende eine
Öffnung erhalten, um Wasser nach Außen
ableiten zu können. Der Randverbund der EBB 05
06
21

angrenzenden Scheiben muss UV-beständig TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
geschützt werden. Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden


4.5.6 Drainage, Dampfdruckausgleich (1)
Im Fassadensystem anfallendes Konden- (2) a

sat muss kontrolliert nach unten abgelei-


tet werden. Die Verklotzung darf dies nicht
(3)
behindern. Am Fußpunkt wird das Kondensat
(1) Vorkammer
durch Öffnungen in Klemmleiste und Abdeck-
(2) Dampfausgleich/Falzentlüftung
profil nach außen geführt (Abb. 4.5.62). Die (4) Kondensat läuft über diese
b
Falzraumbelüftung ermöglicht durch den Öffnung nach aussen ab
(3) Falzraumentlüftung
Luftaustausch einen Dampfdruckausgleich
(4) Riegelentlüftung/Drainageöff-
mit der Außenluft. Öffnungen zum Dampf- nung: Löcher a und b
druckausgleich werden am tiefst­en Punkt 5 cm versetzt anordnen

des Glasfalzes angeordnet (Abb. 4.5.61). Abb. 4.5.61 Anordnung der Dampfdruckausgleichsöffnungen


Sie dürfen nicht direkt aus dem Falzraum zu bei Pfosten-Riegelsystemen (Vertikalschnitt)
der vom Wind beaufschlagten Außenseite
führen (Prinzip Schikane). Dies wird bei Mehr-
kammerprofilen über die Vorkammer, bei
Pfosten-Riegelprofilen über die Abdeckleiste
sichergestellt. Werden die Öffnungen den-
noch direkt aus dem Falzraum waagerecht
nach außen geführt, sind sie mit geeigneten
Abdeckkappen zu schützen, die ein Zurück-
treiben von Wasser in den Falz verhindern.

4.5.7 Funktionsschichten
Funktionsschichten sind aussen vor der
abschliessenden Klimahülle angeordnet und
übernehmen zusätzliche Aufgaben, die das
Leistungsbild der Klimahülle ergänzen oder
verbessern (Schutz, Sicherung, Reinigung).
Lastableitung und thermische Trennung
müssen bei diesen vorgelagerten Fassaden-
bauteilen, die meist an der Fassade verankert
werden, sichergestellt sein.

Sonnenschutz
Der Nachweis des Sonnenschutzes ist bei
einem Glasanteil von mehr als 30% durch die
Klotzbrücke darf den Luftaustausch, bzw. die Drainage nicht
EnEV in Abhängigkeit von der Himmelsrich- behindern
tung zwingend vorgeschrieben. Die wichtigs- Drainageöffnungen im Anpress und Abdeckprofil;
ten Faktoren werden unter 03.03 Öffnungen Drainage
- Sonnenschutz besprochen. Je nach Art des
Abb. 4.5.62 Anordnung von Drainagen und Dampfdruckaus-
Sonnenschutzes ist es möglich diesen direkt gleichsöffnungen bei Pfosten-Riegelsystemen
an der Fassadenkonstruktion zu befestigen.
sodass die thermische Trennung des Fassa-
denprofils auch für den Sonnenschutz wirk-
sam wird.

Stege, Balkone
Stege und Balkone werden als Aufenthaltsbe-
reiche vor der Fassade, als Auftrittsflächen für
Servicepersonal zur Reinigung und Wartung
und als Fluchtweg entlang der Fassade vor-
gesehen.

Befahranlagen
Befahranlagen sind notwendig, wenn die
Reinigung, Wartung und Instandhaltung der
Fassaden vom Innenraum oder über ein Steg-
system nicht möglich ist. Sie werden meist
vom Dach aus betrieben. An einem Kran wird
ein Fahrkorb an der Fassade heruntergelassen
(Abb .4.5.63). Abb. 4.5.63 Reinigung ohne/mit Fassadenbefahranlage
22 05
06 EBB Der Kranarm wiederum fährt auf dem Dach
oder entlang der Brüstungsbänder in einem
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Schienensystem.
Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Fassaden


Doppelfassaden
Die Doppelfassade ist eine zusätzliche Funk-
tionsschicht, die auch als „zweite Haut“
bezeichnet wird und vor der eigentlichen
Klimahülle angeordnet ist. Im Zwischen-
raum können Sonnenschutz und Wartungs-
stege installiert werden. Der Sonnenschutz
Sonnenschutz: ist geschützt, funktioniert auch bei starkem
zwischen den Schichten der zweischa-
ligen Ostfassade sind bewegliche Son-
Wind sicher und bleibt steuerbar. Dies erhöht
nenschutzelemente angeordnet seine Lebensdauer. Die zweite Hülle verbessert
auch den Schallschutz der Fassade. Zusätzlich
sind thermische Vorteile durch kontrollierte
Frischluftzufuhr und individuelle Öffenbarkeit
der Fenster in der zweiten Fassadenebene
auch bei sehr hohen oder besonders lärm-
Natürliche Querlüftung:
belasteten Gebäuden möglich. Kritisch ist
in der Konvektionsfassade ermöglicht der erhebliche Mehraufwand, der fehlende
der natürliche Wärmeauftrieb und der
dadurch entstehende Unterdruck die
direkte Außenkontakt, die Schall­übertragung
Durchlüftung der Büros. von Raum zu Raum und die Überhitzungsge-
Abb. 4.5.65 Prinzip Doppelfassade Abb. 4.5.64 Doppelfassade; Berlin; 2001; Sauerbruch Hutton fahr (Abb. 4.5.64 u. 4.5.65).

4.6 Anschlüsse
(7) (1) (9)
(1) Pfosten-Riegelfassade Geschossdecke
Aluminium, Ansichtsbreiten
50 mm Der Anschluss der Fassadenkonstruktion an
50 mm

(2) Haltekonstruktion, dreidimen- die Geschossdecke ist der horizontale Raum-


sional justierbar
(3) Halfenschiene (Einbauteil)
abschluss und muss den Brandüberschlag ver-
(5) (6)
(4) Geschossdeckenbekleidung hindern. Die Feuerwiderstandsdauer richtet
aussen ESG in Pfosten Riegel- Sys- sich nach der Höhe des Gebäudes und reicht
tem integriert
(5) Wärmedämmung (4)
(2) von „keiner“ Anforderung (Wohngebäude
(6) Dampfsperre (PE-Folie) ohne Aufenthaltsräume über dem 2.Voll-
(7) Dauerelastische Fuge geschoß) bis F90 A (Häuser mit Aufenthalts-
(8) Kompriband räumen über 22 m über OK Gelände), [8].
(9) Bekleidung, Aluminium gekantet (3)
(10) Bodenaufbau: 280 mm Zusätzlich muss der Schallübertrag zwischen
gesamt 8 mm den Geschossen verhindert werden. Hier sind
Bodenbelag (Teppich) 40 mm
Zementestrich 0,03 mm Schallwege und Dämmasse für Tritt- und Luft-
Trittschalldämmung 2x25 mm schall relevant.
Stahlbetondecke 180 mm
Untersicht Sichtbeton (7) (9) (8) Je nach Nutzung liegen die einzuhaltenden
Abb. 4.6.1 Geschossdeckenanschluss P-R Fassade mit Schall-
Werte zwischen 47dB und 57 dB für Luftschall
und Brandschutzanforderungen und zwischen 5 dB und 10 dB für Trittschall
(DIN 4109/1).
Sollen die Anforderungen an den Brand-
(6) (7)
(2)
(5) und Schallschutz erfüllt werden, muss der
+ 15 cm Anschluss der Fassade an die Decken in der
(1) Pfosten-Riegelfassade ü. OK
Aluminium, Ansichtsbreiten Schutz- Regel mit zwei Profilen erfolgen, die sich
(11)
50 mm schicht in den Ansichten abzeichnen (Abb. 4.6.1).
(2) Distanzhalter, Kunststoffklotz
(1) Anschlüsse mit nur einem Profil sind für gerin-
(3) Haltekonstruktion, dreidimen- (10) (9)
sional justierbar
gere Anforderungen geeignet.
(4) Halfenschiene (Einbauteil) (8)
(5) Blechhafte auf EPDM Auflager Trennwand, Stütze
(Toleranzausgleich, Bauteilbewe-
gung) Für den Anschluss der Trennwände (s. 04/06
(6) Feuchtigkeitssperre PE-Folie Trennwände) an die Fassade gelten ähnliche
(7) Attikablech, Aluminium, gekan- Regeln wie für den Deckenanschluss. Die oft
tet, 2-teilig
geforderte Flexibilität der Raumaufteilung
(8) Geschossdeckenbekleidung
Stahlblech, 8mm setzt einen reversiblen Trennwandanschluss
(3)
(9) Dachaufbau: WARMDACH: an den senkrechten Fassadenprofilen voraus.
Kiesschüttung
Abdichtung
Wärmedämmung Attika, Dachrand
Dampfsperre (PE-Folie)
(10) Distanzholz
(4) Wie bei allen anderen Anschlüssen an angren-
(11) Flanschbefestigung mit Klemm­ zende Bauteile ist auch der obere Abschluss
profil 60/6 mm einer Fassadenkonstruktion Wind- und Was-
Abb. 4.6.2 Attikaanschluss einer Pfosten-Riegelfassade serdicht auszuführen (Abb. 4.6.2)
EBB 05
(4)
Außerdem ist auf die durchgehende Däm- 23
mebene und ausreichende Toleranz zu den
(3) 06
angrenzenden Bauteilen zu achten. (7) (5)
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde

Fassadenecke 03.4 Hülle Fassaden


(8) •
Hersteller bieten zu ihren Systemen fertig
konstruierte Profile für Innen- und Außen-
ecken an. Zu beachten ist, dass diese aufgrund
des Eckkonfliktes zu größeren Profilbreiten Edelstahlrohr
Ø 33,7 mm
oder zur Doppelung des Pfostens im Eckbe-
reich führen und der Fassade an Leichtigkeit
nehmen können (Abb. 4.6.3). An exponierten
Lagen, wie z.B.verglasten Fassadenecken, ist
besonders auf eine ausreichende Wärmedäm-
mung zur Vermeidung von Wärmebrücken
und Kondensatbildung zu achten. Werden
Schraubrohre zu Eckpfosten verbunden sollte
eine eingeklebte Dampfsperre erhöhte Sicher-
heit gegen Kondensatbildung in der Kons-
truktion liefern. (1) Multiplex-Pfosten
Die Ganzglasecke als elegante Lösung zur (9) Ansichtsbreiten 50 mm
(6)
Vermeidung von dicken Eckprofilen, setzt (2) Multiplex-Riegel
Ansichtsbreite 50 mm
eine sorgfältige Fugenausführung und Last- (3) Aluminium Klemmprofil,
abtragung im Eckbereich voraus. Zwei Stu- horizontal mit Entwässerungsöff-
nung zur Falzraumentlüftung/
fenisolierglaseinheiten werden im Eckbereich (1)
Dampfdruckausgleich
mit UV-beständigem Dichtstoff verklebt und (4) Aluminium - Deckprofil
ggf. mit Stahlwinkeln abgedeckt. Bei grö- horizontal mit Entwässerungsöff-
nungen
ßeren Auskragungen der Riegel muss in der (2)
(5) Thermisches Trennelement
Ecke ein z.B. runder Druck- oder Hängestab (Hartkunststoff)
vorgesehen werden (Abb. 4.6.3). (6) EPDM Dichtungspro-
file
aussen - innen
Fußpunkt, Sockel (7) UV-beständige Dichtstofffuge
Am Fußpunkt einer Fassade ist neben der (Silikon); Innen: offenzellige Rund-
schnur
Lastabtragung der Anschluss an die Abdich- (8) Stufenisolierglaseinheit, email-
tung erdberührter Bauteile (Sockel/Keller) und liert
ggf. an die Wärmedämmung erdberührter (9) Aluminium Eckpaneel
Wände zu lösen (UV-Schutz und mecha-
Abb. 4.6.3 P-R Fassade Fassadenecke als Ganzglasecke mit
nischer Schutz der Dämm- und Dichtebenen Unterstützung und als Eckprofillösung mit Eckpfosten jeweils
im Sockelbereich). mit Aussenansicht und Innenansicht; Fa. Seufert Niklaus
Die Abdichtung nach DIN 18195 muss
150 mm über die wasserführende Schicht
hinaus hochgeführt werden. Bei gesicherter
Entwässerung, wie z.B. einer vorgelagerten
Rinne, kann dieses Maß auf 50 mm reduziert
werden (Abb. 4.6.4). Ein erhöhter Schwierig-
keitsgrad tritt ein, wenn in der Fassade Türen (1) Pfosten-Riegelfassade
oder Fenstertüren integriert sind. (1) Ansichtsbreiten 50 mm
(2) Distanzstück(Kunststoff) am
(4) unteren Klemmprofil
(3) Haltekonstruktion PR-Profilsteg
mit Winkeln über Langlöcher
verschraubt
(2) (4) dauerelastische Fuge/
(9) Dampfdichtung
(5) Z-Profil, gekantetes Blech; An-
schlag zum Abstellen des Fuss-
OK Abdichtung
bodenaufbaus
(7)
> 5 cm ü. OK wasserführender Schicht (6) Halfenschiene
(5) (horizontale Justierbarkeit)
hier: Rinnensohle
(6) (3) (7) Abdichtung nach DIN 18195
Los - Festflansch (L 90x90x8)
(8) Entwässerungsrinne, Vorausset-
zung für nieveaugleichen Über-
(8) gang

(10) (9) Foliendichtung, Anschluss der


Fassade an Bauweksabdichtung
(11) (8)
(12) (10) Perimeterdämmung, aussen
Filtervlies
(11) Aluminiumblech, Schutz des
Fügepunktes
(12) Filtervlies

Abb. 4.6.4 Beispiel: Fusspunkt Pfosten-Riegel - Fassade/ niveaugleicher Übergang


24 05
06 EBB 4.7 Testfragen 6. Wozu dient die dreiachsig justierbare
Befestigung der vorgehängten Fas-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso sade?
Baukonstruktion und Baustoffkunde 1. Wie werden Rahmen für Öffnungsflü- a um Bewegungen durch Winddruck
03.4 Hülle • Fassaden
gel in Pfosten-Riegel-Fassaden befes- und -sog aufnehmen zu können
tigt? b um Zwängspannungen im Glas zu ver-
a mit seitlichen Befestigungsschrauben hindern
an die Pfosten c um Fertigungstoleranzen im Glas aus-
b oben und unten mit Befestigungs- zugleichen
schrauben an die Riegel d um Rohbautoleranzen auszugleichen
c an allen vier Seiten an Stelle einer
Glasscheibe in die Klemmprofile 7. Was ist eine Doppelfassade?
geklemmt a Eine Fassade mit doppelten horizon-
d an Stelle der Pfosten- Riegel- Kons- talen Pfosten
truktion in die Fassade eingesetzt b Eine Fassade aus Isolierverglasung,
der eine zweite Glasebene vorgesetzt
2. Was ist bei punktgehaltenen Fassaden wird
zu beachten? c Eine Doppelfassade besteht aus zwei
a Punkthalter dürfen keine Zwängungen einfachverglasten Verglasungen
auf das Glas ausüben d  Doppelfassaden weisen doppelte
b Punkthalter müssen senkrecht über- Dämmwirkung auf
einander stehen
c Punkthalter dürfen nicht zur Lastab- 8. In welchem Fall spricht man von einer
tragung der Fassade herangezogen Vorhangfassade?
werden a bei Innenseitiger Verdunkelung mit
d Punkthalter dürfen Windkräfte nicht einem Vorhang
vom Glas auf die Konstruktion über- b bei der Befestigung von vorgehängten
tragen Bauteilen, wie Fluchtbalkonen
c bei der Befestigung der Bauteile
zwischen Geschoßdecken und Stüt-
3. Wozu dient bei Fassadenkonstrukti- zen
onen die Verklotzung der Glasfelder? d bei geschoßübergreifender Befesti-
a um die Zwischenräume zwischen Glas gung vor der Rohbaukonstruktion
und Rahmen auszufüllen
b um die Lage der Glasscheibe im 9. Wozu dient die thermische Trennung
Rahmen zu sichern und bei Öffnungs- von Fassaden- oder Fensterprofilen?
flügeln Kräfte aus dem offenstehen- a zur Verringerung des Wärmeüber-
den Flügel auf den feststehenden gangs von innen nach außen
Rahmen zu übertragen b zur Verringerung der Querschnitte der
c der Glashalterung Strangpreßprofile
d um Winddruck- und Sogkräfte auf die c zur Vermeidung der Tauwasserbildung
Fassadenprofile zu übertragen auf der Außenseite des Fensters
d zur Materialersparnis der teuren Alu-
4. Was ist eine Nassverglasung? miniumstrangpreßprofile
a Sie läßt Regenwasser kontrolliert
zwischen Glas und Rahmen eindrin- 10. Wie wird das anfallende Tauwasser in
gen Metallfassaden abgeleitet?
b Eine speziell für Naßräume entwick- a Tauwasser fällt an Metallfassaden
elte Verglasungstechnik nicht an.
c Sobald es im Glasfalz zu Tauwasser- b Die Tauwasserabtrocknung erfolgt
bildung kommt spricht man von einer durch Heizen der Profile.
Nassverglasung c Der Tauwasseranfall ist so gering, das
d Die Verglasung wird im Rahmen mit man ihn vernachlässigen kann.
einem Fugenabstrich abgedichtet d mittels Ablauföffnungen

5. Welche Kräfte werden von vertikalen 11. Wie kann die Schallübertragung von
Fassadenprofilen aufgenommen? Geschoß zu Geschoß bei Vorhangfas-
a die Eigenlasten der Fassadenkonstruk- saden am wirksamsten unterbunden
tion sowie Druck- und Sogkräfte aus werden?
Wind a Durch ein horizontales Profil als
b ausschliesslich die Eigenlasten Anschluß an die Decke.
c Winddruck und -sog werden direkt b Durch zwei horizontale Profile als
von den Glasrahmen auf die Decken Anschluß an die Decke und Dämmung
übertragen im Zwischenraum.
d senkrechte Fassadenprofile können c Kein horizontales Profil als Anschluß
keine Windkräfte aufnehmen, deshalb an die Decke
Je Frage ist eine Antwort richtig sind immer horizontale Profile nötig d überhaupt nicht
12. Welche Lasten müssen Fassadenprofile
in Vorhangfassaden aufnehmen?
19. Wie läßt sich die dreiachsige Justier-
barkeit der Befestigung einer EBB 05
06
25

a Schneelasten Vorhangfassade herstellen? TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


b Verkehrslasten a durch Befestigung der Fassade mittels Baukonstruktion und Baustoffkunde

c Eigenlasten, Winddruck und -sog zweier gerader Blechlaschen, die mit 03.4 Hülle • Fassaden
d Schneelasten, Winddruck und -sog Langlöchern versehen sind.
b durch Befestigung der Fassade mit-
13. Wozu dienen Toleranzen bei der Pla- tels zweier gegeneinander verdrehter
nung von Fassaden? Winkel, die mit Langlöchern versehen
a Sie dienen dazu Maßtoleranzen bei sind.
der Fassadenherstellung auszuglei- c durch die Befestigung der Fassade
chen. direkt auf der Primärkonstruktion.
b Sie ermöglichen die Maßtoleranzen d Keine Antwort von a bis c trifft zu.
des Rohbaues auszugleichen.
c Sie haben keinerlei Bewandnis. 20. Wie hoch ist am Fassadenfusspunkt
d Sie sind unnötig, da Roh- und Fassa- (Übergang zwischen Erdreich und auf-
denbau mit den gleichen Toleranzen gehender Fassade) die Abdichtung der
arbeiten. erdberührten Bauteile über OK was-
serführende Schicht in der Regel zu
14. Wie lässt sich das Prinzip der durchge- führen?
henden Wärmedämmung im Fassa- a 2 cm
denbau realisieren? b 30 cm
a Anordnung der Glasebene der Fassade c 15 cm
vor der Dämmebene des Massivbaues d 10 cm
b Anordnung der Glasebene der Fassade
in der Dämmebene des Massivbaues 21. Wie erreicht man die thermische Tren-
c Anordnung der Glasebene der Fas- nung von metallischen Fensterprofi-
sade hinter der Dämmebene des Mas- len?
sivbaues a Innen- und Außenteil des Profils
d überhaupt nicht werden belüftet.
b Innen- und Außenteil des Profils
15. Wovon hängt die Tiefe des Fassaden- werden mit einem Bauteil geringer
profils ab? Wärmeleitfähigkeit verbunden.
a vom Gestaltungsanspruch c Innen- und Außenteil des Profils
b von der Anforderung an die Lastabtra- werden mit einem Bauteil hoher
gung Wärmeleitfähigkeit verbunden.
c von der thermischen Anforderung an d Innen- und Außenteil des Profils
die Fassade werden nicht miteinander verbunden.
d vom Dampfdurchlassgrad der Fassade
22. Was versteht man unter Trockenvergla-
16. Welche Gefahr besteht bei vollflächiger sung?
Verglasung von Gebäuden? a Die Abdichtung zwischen Glas und
a verlorene Lichtleistung durch nach Rahmen erfolgt mit einem Kunststoff-
außen abstrahlendes Licht profil.
b Sommerliche Überhitzung des Innen- b Einbau des Glases bei trockener Witte-
raumes rung.
c zu geringer Dampfdurchlassgrad c Die Trockenverglasung darf nicht direkt
durch die Fassade der Witterung ausgesetzt werden.
d geringer Energieeintrag durch Son- d Eine Verglasung, welche nicht mit
neneinstrahlung Wasser in Berührung kommen darf.

17. Wovon hängt die Tiefe des Fassaden- 23. Welche Kräfte werden von horizonta-
profils nicht ab? len Fassadenprofilen aufgenommen?
a von den Klemmbreiten der Glasbefes- a Nur Winddruck und -sog,
tigung keine Biegekräfte aus Eigenlast
b von der Wahl der Konstruktion b die Eigenlasten der Fassadenkonstruk-
c von Winddruck und -sog tion als Biegebalken und
d von der Materialwahl die Kräfte aus Winddruck und -sog
als horizontaler Biegebalken
18. Wodurch kann der U-Wert einer Kunst- c Die horizontalen Profile sind nicht in
stoffstegplatte verbessert werden? der Lage Windlasten aufzunehmen,
a durch den Randverbund nehmen aber Anpralllasten auf.
b durch dieGasfüllung des Kammerz- d Die horizontalen Profile haben keine
wischenraumes lastabtragende Funktion.
c durch die Farbgebung Die Lasten werden ausschließlich über
d durch eine Aerogelfüllung der Kam- vertikale Profile und die Haltekon-
merzwischenräume struktion abgetragen.
26 05
06 EBB 4.8 Literaturhinweise Fassaden:
[1] Belz, W. (1999)
4.9 Bildnachweise
4.0.1 Stoller, E., New York
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Zusammenhänge Bemerkungen zur Baukonstruktion,   Myron Goldsmith - Bauten und Konzepte, S.117
und dergleichen (2. Aufl.)
Baukonstruktion und Baustoffkunde
Köln: Rudolf Müller GmbH 4.1.1 EBB, Prof. Musso, F., München
03.4 Hülle • Fassaden
[2]  Balko, D. (1990) 4.1.2 EBB, Prof. Musso, F., München
Glas am Bau, Technischer Leitfaden, (2. Aufl.)
Stuttgart: Deutsche Verlags- Anstalt 4.1.3 EBB, Prof. Musso, F., München

[3] Herzog, T. (Hrsg.), (1996) 4.2.1 keine Quelle


Solar Energy in Architecture and Urban Planning
München: Prestel Verlag 4.2.2 keine Quelle

[4]  Blaser, W. (Hrsg.) (1986) 4.2.3 mpa.uni-stuttgart.de


Myron Goldsmith - Bauten und Projekte
Stuttgart: Birkhäuser 4.2.4 http://www.dbu.de/press/bild703.html

[5]  Deplazes, A. (Hrsg.). (2005) 4.2.5 Suzuki, Hisao., Barcelona


Architektur Konstruieren aus Fassaden Atlas, S.267
vom Rohmaterial zum Bauwerk,
Ein Handbuch 4.2.6 Landesdenkmalamt Esslingen
Basel: Birkhäuser Detail 2004 (4), S. 344 - 347

[6] Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (2000) 4.3.1 EBB, Prof. Musso, F., München
DIN 18361 Verglasungsarbeiten
Berlin: Beuth Verlag GmbH 4.4.1 EBB, Prof. Musso, F., München

[7]  Flagge, I., Herzog-Loibl, V. Meseure, A. (Hrsg.). (2001) 4.4.2 EBB, Prof. Musso, F., München
 Thomas Herzog - Architektur + Technologie
München: Prestel Verlag 4.5.1 EBB, Prof. Musso, F., München

[8]  Rice, P., Dutton, H. (1995) 4.5.2 Druckerei Riem


Transparente Architektur - Glasfassaden mit Structural Detail 2000 (3), S. 386
Glazing
Basel: Birkhäuser 4.5.3 EBB, Prof. Musso, F., München

[9] Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U. (1997) 4.5.4 EBB, Prof. Musso, F., München
Baukonstruktion Teil 1, (31. Aufl.)
Stuttgart: B.G. Teubner 4.5.5 http://www.wicona.de/

[10]  Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U. (1998) 4.5.6  http://www.raico.de/


Baukonstruktion Teil 2, (30. Aufl.)
Stuttgart: B.G. Teubner 4.5.7  Kisling, A. Berlin
Gebäudehüllen, S. 42
[11]  Schittich, Ch. (Hrsg.) (2001)
Gebäudehüllen 4.5.8  EBB, Prof. Musso, F., München
Basel: Birkhäuser
4.5.9  EBB, Prof. Musso, F., München
[12] Kaltenbach, F. (2003)
Transluzente Materialien 4.5.10 EBB, Prof. Musso, F.; www.halfen.de
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4.5.11 EBB, Prof. Musso, F. ; www.halfen.de
[13]  Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (1992)
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Berlin: Beuth Verlag GmbH
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[14]  Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (2000)
Links: DIN 52460 Fugen und Glasabdichtungen, Begriffe 4.5.14 www.pilkington.com
www.baunetz.de: Berlin: Beuth Verlag GmbH
infoline fassaden 4.5.15 www.pilkington.com
[15]  Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (1979)
www.glaserhandwerk.de DIN 4242 Glasbausteinwände 4.5.16 http://www.lamberts.info/
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Firmen, Verbände: 4.5.17 http://www.glas-koechlin.de
www.ift-rosenheim.de [16]  Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (1990)
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Berlin: Beuth Verlag GmbH 4.5.20 EBB, Prof. Musso, F, München
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ISC Fraunhofer Institut für Silicat- [18]  Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (2000) 4.5.21 EBB, Prof. Musso, F;
forschung DIN EN 12150 Thermisch vorgespanntes ESG Glas am Bau, S. 102
Berlin: Beuth Verlag GmbH
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www.pilkington.com Berlin: Beuth Verlag GmbH Glas am Bau, S. 101
www.saint-gobain.de
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www.okalux.de München: Institut für Internationale Architekturdoku-
www.schollglas.de mentation GmbH 4.5.25 Schittich, C, München
www.schott.com/german/  Feuer- und Polizeiwache Berlin
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www.lamberts.info Braunschweig: Vieweg & Sohn 4.5.26 Sakaguchi, H, Tokio
 Mediothek Sendai
[22] Schittich, Ch., Steib, G. (1998) Detail 2001 (7), S.1275
Fassaden-, Profilhersteller:  Glasbau Atlas
www.seufert-niklaus.de München: Institut für Internationale Architekturdoku- 4.5.27 EBB, Prof. Musso, F.; www.glasmarte.at
www.wuppermann-staba.de mentation GmbH
4.5.28 EBB, Prof. Musso, F.; www.glasmarte.at

Produktinformation 4.5.29 EBB, Prof. Musso, F.


Profildownload: aus Glasbau Atlas, S.156
www.ais-online.de
4.5.30 aus Bibliothèque nationale de France 1989-1995
Dominique Perrault, Architecte EBB 05
06
27

4.5.31 Kaltenbach, Frank, München


aus Transluzente Materialien, S.40 TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde
4.5.32 EBB, Prof. Musso, F., München
03.4 Hülle • Fassaden
4.5.33 EBB, Prof. Musso, F., München
Zeichnungen aus Transluzente Materialien, S.48-49

4.5.34 Bleda + Rosa, Valencia


aus Transluzente Materialien, S.51

4.5.35 www.scobalit.ch

4.5.36 EBB, Prof. Musso, F., München


Zeichnungen aus Transluzente Materialien, S.54

4.5.37 Kaltenbach, Frank, München


aus Transluzente Materialien, S.43

4.5.38 http://www.menzelphoto.com

4.5.39 EBB, Prof. Musso, F.


aus Fassaden Atlas, S.44

4.5.40 Roth, L., Köln


aus Fassaden Atlas, S.113

4.5.41 EBB, Prof. Musso, F., München


Seufert-Niklaus

4.5.42 EBB, Prof. Musso, F., München


http://www.glasbau-hahn.de; Fa. Lacker (Katalog)

4.5.43 Fachhochschule Kufstein


aus Detail 2002 (6), S.777

4.5.44 EBB, Prof. Musso, F., München

4.5.45 EBB, Prof. Musso, F.


 aus Glasbau Atlas, S.231

4.5.46 Tiainen, Jussi, Helsinki


 aus Glasbau Atlas, S.231

4.5.47 www.solaris-glasstein.de

4.5.48 EBB, Prof. Musso, F.


http://www.lambertsglas.com

4.5.49 www.pilkington.com
 aus fassadenprospekt_2005

4.5.50 www.pilkington.com

4.5.51 www.fotocommunity.de

4.5.52 EBB, Prof. Musso, F.


aus Detail 2005 (9), S.969

4.5.53 Kaltenbach, F., München

4.5.54 www.pohlnet.com

4.5.55 EBB, Prof. Musso, F.; Fa. Wicona

4.5.56 EBB, Prof. Musso, F.; Fa. Jansen

4.5.57 www.mgt.at; www.glassinsulation.de

4.5.58 EBB, Prof. Musso, F.; Fa. Jansen

4.5.59 EBB, Prof. Musso, F.; Fa. Jansen

4.5.60 EBB, Prof. Musso, F.


 aus Glasbau Atlas, S.161

4.5.61 EBB, Prof. Musso, F.; Fa. Wicona

4.5.62 EBB, Prof. Musso, München


Nur für Lehrzwecke ©
4.5.63 www.gettyimages.com; www.loehrer.biz
Verfasser:
4.5.64 Kisling, A., Berlin
aus Gebäudehüllen, S.176 TUM - Fakultät für Architektur
Lehrstuhl EBB
4.5.65 Verwaltungsgebäude Berlin Arcisstr.21
aus Gebäudehüllen, S.180 80333 München

4.6.1 EBB, Prof. Musso, F, München Univ. Prof. Florian Musso


Dipl.-Ing. Jürgen Schade
4.6.2 EBB, Prof. Musso, F. Dipl.-Ing. Thomas Lenzen
aus Glasbau Atlas, S.169
Mitarbeit
4.6.3 www.seufert-niklaus.de Cand.- Arch. Monika Breig
Cand.- Arch. Bernhard Kurz
4.6.4 EBB, Prof. Musso, F, München, Fa. Wicona
Stand: 03.2006

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