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3 Öffnungen - Sonnenschutz
3.11 Definition
- Sonneneinstrahlung
- Sonneneinfallswinkel
3.13 Sonnenschutzsysteme
3.13.1 Gebäudestruktur
- Ensemble, Orientierung u. Zonierung
- Kubatur
3.13.2 Spezialgläser
- Sonnenschutzgläser
Absorbtionsglas
Reflexionsglas
schalt- und regelbare Verglasungen
bedrucktes Glas
3.13.3 Sonnenschutz im SZR
- Sonnenschutzraster
- Isolierglasjalousien
- Rollos
3.13.4 Additive Verschattungskonstruktionen
- feststehende Dächer, Blenden, Rippen
- Rollläden
- Raffstores
- horizontale und vertikale Blenden
- Läden
Klappläden
Faltschiebeläden
Schiebeläden
- Textiler Sonnenschutz
Tücher und Gewebe
Senkrechtmarkisen
Markisolette
Fallarmmarkisen
Knick- und Gelenkarmmarkisen
Sonnensegel
3.13.5 Übersicht
3.14 Testfragen
3.15 Literaturhinweise
3.16 Bildnachweise
06
07 EBB der Planung eine verlässliche Aussage bezogen
auf die Besonnung und Verschattung eines
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Gebäudes, sowie über eventuell notwendige
Baukonstruktion und Baustoffkunde Sonnenschutzmaßnahmen getroffen werden.
Röntgen- Mikro-
03.3 Hülle • Sonnenschutz strahlen Sichtbares Licht wellen Zur Erstellung eines Sonnenstandsdiagramms
benötigt man für jeden Zeitpunkt im Jahr
den Sonnenazimut (Abweichungswinkel der
Sonne von der Südrichtung) und die Sonnen-
höhe (Erhebungswinkel der Sonne über der
[16] Kenngrößen und Begriffe
ca. 10% Horizontebene).
Beleuchtungsstärke lx Diese Parameter werden in einem Sonnen-
Lux ist die SI-Einheit der abgeleiteten
Größe Beleuchtungsstärke. standsdiagramm zweidimensional abgebildet.
1 lx = 1 lm / m²
Das Sonnenstandsdiagramm von München
zeigt im Februar einen Sonnenaufgang gegen
Die Beleuchtungsstärke wird mit dem
Luxmeter gemessen.
Abb. 3.11.1 Lichtspektrum 8.00 Uhr bei 110° südöstlicher Richtung. Der
flache Bogen erreicht um 12.00 Uhr seinen
Transmissionsgrad Te (%)
Der Transmissionsgrad Te wird defi-
3 Sonnenschutz Höchststand von ca. 20°. Gegen 17.00 Uhr
niert als der Anteil der Strahlungs- geht die Sonne bei 250° im Südwesten unter.
energie, der durch ein transparentes
Bauteil durchtreten kann.
Besonders bei Gebäuden mit einem hohem Die Sonne beschreibt also einen Bogen von
Nur der sichtbare Anteil des Lichtes Verglasungsanteil und anspruchsvollen Nut- ca. 140°. Im August beträgt dieser Bogen
wird betrachtet.
zungen müssen im Sommer und während der ca. 250°, mit flacher Sonneneinstrahlung
Reflexionsgrad ρe(-) Übergangszeit ein behagliches Raumklima, von Nordosten bzw. Nordwesten in den
Mit dem Reflexionsgrad wird der
Anteil der Strahlungsenergie, der von
angenehme Temperaturen und blendfreies Morgen- bzw. Abendstunden. Im Sonnen-
einem Bauteil zurückgeworfen wird Licht sichergestellt sein. Hierzu sind geeignete standsdiagramm von Kingston erkennt man
angegeben.
Nur der sichtbare Anteil des Lichtes
Maßnahmen zur Regulierung der Sonnenein- den deutlich steileren Sonnenverlauf. Von
wird betrachtet. strahlung und zur Lichtlenkung notwendig. April bis August steht die Sonne in den Mit-
Absorptionsgrad αe(-)
Passive Solarenergiegewinne, die im Winter tagsstunden nahezu senkrecht (Abb. 3.11.3
Der Absorptionsgrad bezeichnet den durchaus erwünscht sind, können in der wär- u. Abb. 3.11.4).
Anteil der Strahlung, der von einem
Bauteil aufgenommen wird.
meren Jahreszeit nur mit einem hohen tech-
Nur der sichtbare Anteil des Lichtes nischen Aufwand wieder abgeführt werden. Tag- und Nachtgleiche Sommer
wird betrachtet. 21. März 21. Juni
Ein zusätzliches Problem stellt die Blendung 21. September 12 h
Gesamtenergiedurchlassgrad g (-) durch flach einfallende Sonneneinstrahlung Winter
12 h
Der Gesamtenergiedurchlassgrad
(g-Wert) fasst die oben genannten
dar. Vor allem in Bürogebäuden ist die Blend- 21. Dezember
12 h
Größen in einer Zahl zusammen. Er freiheit der Bildschirmarbeitsplätze eine der 14 h
stellt die maßgebliche Größe für den
Energieeintrag durch transparente
Grundvoraussetzungen für ein ermüdungs-
16 h Sonnen-
Bauteile dar. Hersteller klassifizieren armes Arbeiten. Der Schutz vor sommerlicher 10 h untergang
damit standardmäßig die energetische
Effizienz ihrer Produkte.
Überhitzung und die Blendfreiheit der Arbeits- W
Der g-Wert wird in Werten zwischen plätze sollte daher von Beginn an bei der Gestal- S 18 h
0 und 1 bzw. zwischen 0 und 100% 8h
angegeben. Für komplette Vergla-
tung eines Gebäudes berücksichtigt werden.
sungen von Büroräumen sind g-Werte Der Gesetzgeber sieht laut der Arbeitsstätten- 6h
von bis zu 0,30 vertretbar. N
Als Faustregel: je niedriger der g-Wert,
richtlinie eine maximale Raumtemperatur von
desto weniger Energie geht durch das 26° C und eine Temperaturdifferenz von maxi-
Bauteil und desto geringer ist die Tem- O
peratur hinter der Verglasung.
mal 6° C von der Außenluft zur Raumlufttempe- Sonnen-
aufgang
ratur vor. Die Stärke der Allgemeinbeleuchtung
Wirkungsgrad Fc-Wert (-)
Verglichen wird beispielhaft die Wir-
muß mindestens 15 Lux betragen. Abb. 3.11.2 Sonnenstandsverlauf für München, isometrisch
kungsweise einer Verglasung mit
und ohne Sonnenschutz. Der Quoti-
ent beider Systeme ist definiert als Fc
3.11 Definition Sonneneinfallswinkel
-Wert oder Abminderungsfaktor des Als Sonnenschutz bezeichnet man gestalte- Sowohl der flachste (21. Dezember, Winter-
Sonnenschutzes alleine. Der Abmin-
derungsfaktor Fc kann zwischen 0
rische und konstruktive Maßnahmen zum sonnwende) als auch der steilste mögliche
(theoretisch bester Sonnenschutz) Schutz eines Gebäudes vor einem Übermaß an Einfallswinkel der Sonne (21. Juni, Sommer-
und 1 (kein Sonnenschutz) schwan-
ken. Je kleiner Fc , desto wirksamer ist
Sonneneinstrahlung, [16]. sonnwende) lässt sich anhand des geogra-
der Sonnenschutz, desto geringer der phischen Breitengrades für jeden Ort der Erde
Energieeintrag und desto niedriger die
Raumtemperatur oder die Kühllast um
Sonneneinstrahlung einfach bestimmen.
diese konstant zu halten. Bedingt durch die Schrägstellung der Erdachse
Selektivität S (-)
um 23,5 ° fallen die Parallelstrahlen des Son-
Bei Sonnenschutzverglasungen kann nenlichtes zu den verschiedenen Jahreszeiten 21. Juni (Sommersonnenwende) 12:00 Uhr:
der Lichteintrag durch die Verglasung
unterschiedlich steil auf die Erdoberfläche.
mit zunehmender Sonnenschutzwir- Sh = 90° - ( Breitengrad - 23,5°)
kung stark abnehmen. Information Für jeden Ort ergeben sich dadurch mit dem
hierüber gibt die Selektivitätszahl S.
Sie bezeichnet das Verhältnis zwischen
Wechsel der Jahreszeiten unterschiedliche 21. Juni, 12:00 Uhr, München ca. 48°09´´ nördliche Breite:
Transmissionsgrad und g-Wert. Sonnenstände. Sh = ca. 65°
S=τ/g Sonnenstandsdiagramm: Sonnenstände werden
Hoch selektive Gläser lassen viel Son-
zeichnerisch mit Hilfe eines Sonnenstandsdia- 21. Dezember (Wintersonnenwende) 12:00 Uhr:
nenlicht ins Rauminnere und sorgen grammes festgehalten (Abb. 3.11.2).
gleichzeitig für angenehmes Raum-
Dieses dient z.B. der Beurteilung der Strah- Sh = 90° - ( Breitengrad + 23,5°)
klima. Im Sommer, indem sie die
Wärmestrahlung der Sonne reflektie- lungs- und Tageslichtverhältnisse eines 21. Dezember, 12:00 Uhr, München ca. 48°09´´ nördliche Breite:
ren, und im Winter, indem sie dafür
sorgen, dass die Wärme im Raum
Grundstücks in Abhängigkeit von dessen geo- Sh = ca. 18°
bleibt. graphischer Lage. Damit kann bereits während
N, 0°
0°
10°
Der sommerliche Wärmeschutz wird u.a.
beeinflusst durch die Abmessungen der EBB 06
07
20° Räume, die Orientierung der Fenster, die Art TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
21.06 20
30°
Sonnenhöhe
15.07
der Verglasung, die Art der Sonnenschutz- Baukonstruktion und Baustoffkunde
40°
19
50°
5 15.05
einrichtungen, interne Wärmequellen (z.B. 03.3 Hülle • Sonnenschutz
15.08
60° 6 15.04
Personenwärme, Abwärme von PC´s oder
18 70°
7 Beleuchtung) sowie durch die im Raum vor-
17
15.09
W, 270°
16
8
O, 90° handene Speichermasse der Bauteile.
15 Uhrzeit (MEZ)
14 10
9 15.03
Kritisch wirken sich z.B. große süd- oder west-
15.10 11
13 12
15.02
orientierte Fensterflächen, geringe Wärme-
15.11
speicherfähigkeit der Bauteile und mangelnde
21.12
15.01
Möglichkeit der Nachtlüftung aus.
Der Sonnenschutz hat entscheidenden Einfluss
auf die Energiebilanz eines Gebäudes. Bei der
S, 180° Ermittlung des sommerlichen Wärmeschutzes
Abb. 3.11.3 Sonnenstandsdiagramm für München kann z.B. der Wert für den Sonneneintrag (S)
N, 0°
in Abhängigkeit von der jeweiligen Sonnen-
0°
schutzmaßnahme abgemindert werden, [18]. [17] Anforderung an die Größe
10° der Fenster nach ArbStättV.
20° Die Arbeitsstättenverordnung fordert
30°
Sonnenhöhe
Berechnungsbeispiel: Berechnungsgrundlage für alle Arbeitsräume eine Sichtverbin-
dung nach außen. Damit diese Sicht-
40°
liefert ein Wohngebäude in Holzständerkon- verbindung ausreichend ist, werden in
21.06 50°
18
60°
6 15.07
15.05 struktion in der Umgebung von München der Arbeitsstätten-Richtlinie ASR 7/1
17
7 „Sichtverbindung nach außen“ Anfor-
15.08
16
15
70°
Uhrzeit (MEZ)
9
8
15.04 (Klimaregion B). derungen hinsichtlich der Lage und
10
15.09
14 13 12 11
Die Bewohner schlafen grundsätzlich bei Größe der durchsichtigen Flächen,
W, 270° O, 90° in der Regel der Fenster, gestellt.
15.10
15.03 offenem Fenster, die keine weiteren Son- Die Mindestgröße der Fensterfläche
15.02 nenschutzmaßnahmen aufweisen. Zu wird abhängig von der Raumtiefe
und Raumgröße festgelegt. Um
15.11
21.12
15.01 untersuchen ist das nach Osten orientierte zusätzlich zur Sichtverbindung einen
Schlafzimmer mit 14 m2 Grundfläche. ausreichenden Tageslichteinfall zu
gewährleisten, sollen nach der Norm
Die Belichtung erfolgt über zwei raumhohe DIN 5034-1 „Tageslicht in Innenräu-
Fenster mit b / h = 100 / 250 cm, deren Ver- men – Allgemeine Anforderungen –“
größere Maße für die Fenster vorgese-
glasung einen g-Wert von 0,6 hat. Für den hen werden. Aus der ASR 7/1 und der
S, 180°
zu untersuchenden Raum wird zunächst der DIN 5034-1 ergeben sich für gängige
Büroräume die folgenden Anforde-
Abb. 3.11.4 Sonnenstandsdiagramm für Kingston, Jamaika Sonneneintragskennwert (S) ermittelt: rungen an die Größe der Fenster:
1. Die Breite des durchsichtigen Teils
Die Ermittlung der Sonneneinfallswinkel Bestimmung des Sonneneintragskennwertes S: eines Fensters soll mindestens 1 m
betragen. bF ≥ 1 m
ermöglichen die Darstellung von Besonnung Der Sonneneintragskennwert (S) hängt von 2. Die Höhe des durchsichtigen Teils
und Verschattung eines Gebäudes. Dadurch folgenden Faktoren ab: eines Fensters soll mindestens 1,25 m
können notwendige Abstandstiefen und die - der Wirksamkeit der Sonnenschutzvorrich-
betragen. hF ≥ 1,25 m
Konstruktionstiefe von Sonnenschutzvorrich- tung (Fc-Wert), (Abb. 3.12.1)
3. Die Fläche des durchsichtigen Teils
eines Fensters soll bei einer Raumtiefe
tungen überprüft werden (Abb. 3.11.5). - dem Anteil der Fensterfläche Aw in der Fas- bis zu 5 m mindestens 1,25 m2, bei
einer Raumtiefe über 5 m mindestens
sade in Relation zur Grundfläche AG 1,5 m2 betragen
Sommersonnwende 21.6
54ºn 48ºn
Sonneneinfallswinkel um
12:00 Uhr - dem Gesamtenergiedurchlaßgrad der Ver- tR ≤ 5 m → hF x bR ≥ 1,25 m2
tR ≥ 5 m → hF x bR ≥ 1,50 m2
sh=63º
glasung unter Berücksichtigung der Son- 4. Die Fläche des durchsichtigen Teils
sh= 61º
nenschutzmaßnahmen (gtotal- Wert). aller Fenster soll bei einer Raumgrund-
fläche bis zu 600 m2 mindestens 10%
Raumgrundfläche betragen.
48ºn
sh=15º
bR x tR ≤ 600 m2→Σ AFn ≥ 0,10 (bR
x tR)
54ºn
sh=13º
S = ∑ (A * g )/A 5. Die Fläche des durchsichtigen Teils
W total G
aller Fenster bei einer Raumhöhe bis
Wintersonnwende 21.12 3,5 m soll mindestens 30 % der Fas-
wobei (gtotal = g * fC)
sadenfläche betragen, in der sich die
2 2
Fenster befinden.
Abb. 3.11.5 Gegenseitige Verschattung von Zeilenbauten S = 5 m x 0,6 x 1 / 14 m = 0,21 hR ≤ 3,5 m → Σ AFn ≥ 0,3 (bR x hR)
6. Die Breite des durchsichtigen Teils
aller Fenster soll mindestens 55 % der
3.12 Anforderungen Raumbreite betragen.
Σ bF ≥ 0,55 x bR
7. Hinweis: Sofern nach dem Bauord-
Sommerlicher Wärmeschutz nungsrecht der Länder eine größere
Bestimmung des zulässigen Höchstwertes Smax:
Ein Nachweis des sommerlichen Wärme- Fensterfläche gefordert wird als in
Der zulässige Höchstwert Smax hängt ab von: der Arbeitsstättenrichtlinie – ASR 7/1
schutzes soll sicherstellen, dass im Sommer – vorgesehen, geht das Bauordnungs-
keine unzumutbar hohen Temperaturen in - der Klimaregion recht vor.
Gebäuden vorliegen. Die Energieeinsparver- - der Bauart (leicht, schwer)
ordnung (EnEV) fordert den Nachweis des - der Art der Verglasung (g-Wert)
sommerlichen Wärmeschutzes, sobald der - der Lüftung (u.A. Nachtlüftung)
Fensterflächenanteil 30 % der Fassadenfläche - dem Fensterflächenanteil
überschreitet, wobei nach Arbeitsstättenver- - der Neigung der Fenster (senkrecht, [18] Sonneneintragskennwert S
Der Sonneneintrag (S) eines Raumes
ordnung die Fläche des durchsichtigen Teils schräg) und darf maximal den zulässigen Höchst-
aller Fenster bei einer Raumhöhe bis 3,5 m - der Orientierung der Fassade (N-O-S-W). wert Smax betragen: [ S ≤ Smax].
Zur Überprüfung können die erfor-
mindestens 30 % der Fassadenfläche betra- Smax besteht aus einem Basiswert S0 = 0,18 und derlichen Werte rechnerisch ermittelt
gen muss, [17]. Zu- und Abschlagswerte ∆Sx , [19]. werden.
06
07 EBB S
max
= 0,18 + ∑ ∆S
x
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde S = 0,18 + (-0,03 - 0,03 + 0,03) = 0,15
max
2 2 Fc = 1 Fc = 0,6 - 0,7
erforderl.
S: 5 m x 0,6 x Fc / 14 m ≤ 0,15 kein Sonnenschutz innen liegendes Rollo
daraus folgt:
F < (0,15 x 14 m2)/(5m2 x 0,6) = 0,7
C
3.12.2 Anordnung
Sonnenschutzmaßnahmen sind in der Regel
an allen Süd-, West- und Ostfassaden erfor-
derlich. An Nordfassaden kann der Sonnen-
schutz in der Regel entfallen.
Die Anordnung des Sonnenschutzes beein-
flusst dessen Wirksamkeit (s. FC-Wert). Die
Fc = 0,5 Fc = 0,5
Ursache dafür ist der so genannte Treibhaus- innen liegende Jalousie außen liegender Vorbau
effekt. Alle Gegenstände/Bauteile, die sich
hinter einer Glasscheibe im Rauminneren
befinden, absorbieren einen Teil der einfal-
lenden Sonnenstrahlung und wandeln diese
in langwellige Infrarotstrahlung (Wärmestrah-
lung) um. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen
[19] Ab- und Zuschlagswerte ∆Sx bleibt die Wärme im Raum, bzw. muss durch
zur Ermittlung von Smax aufwändige Gegenmaßnahmen abgeführt
Einflussfaktoren ∆Sx werden. Wird die einfallende Strahlung an
Klimaregion: der Außenseite der Scheibe reflektiert, kann
Klimaregion A: -0,04 dieser Treibhauseffekt vermieden werden.
sommerkühl Ein außen vor der Fassade liegender Son-
Klimaregion B: -0,03
gemäßigt
nenschutz hat einen deutlich höheren Wir-
Klimaregion C: -0,015 kungsgrat als ein innen liegender, bei dem
sommerheiß die einfallende Strahlung bereits durch die
Scheibe in das Rauminnere gelangen konnte. Fc = 0,4 - 0,5 Fc = 0,4
Bauart: außen liegendes Rollo außen liegende Markise
leichte Bauart -0,03
Die Anordnung des Sonnenschutzes zwischen
extrem leichte Bauart -0,10 den Scheiben ist drei- bis viermal, die Anord-
nung außen vor der Verglasung sieben- bis
Erhöhte Nachtlüf- zehnmal wirksamer als eine Anordnung auf
tung während der
zweiten Nachthälfte: der Innenseite der Fassade (Abb. 3.12.1).
bei leichter und sehr +0,03
leichter Bauart 3.12.3 Hinterlüftung
bei schwerer Bauart +0,05 Der Wirkungsgrat eines außen liegenden
Sonnenschutz
Sonnenschutzes wird zudem durch seine
Sonnenschutzvergla- +0,04 konstruktive Verbindung zum Gebäude
sung mit g < 0,4 oder beeinflusst.
Sonnenschutzvorrich-
tung, die die diffuse Kritisch dagegen sind Sonnenschutzsysteme,
Strahlung permanent die am oberen Anschlusspunkt die Luftströ-
reduziert und deren
gtotal < 0,4 erreicht. mung abschließen. Sind diese Sonnenschutz-
elemente zusätzlich unten ausstellbar, kann
Fensterneigung die erwärmte Luft bei geöffnetem Fenster
0° ≤ Neigung -0,12*fs
gegenüber der Hori-
direkt in den Innenraum gelangen und für Fc = 0,15 Fc = 0,1 - 0,2
Spiegellamelle im Scheibenzwischenraum außen liegende Jalousie
zontalen ≤ 60° zusätzliche Kühllast sorgen.
Kann die erwärmte Luft zwischen Sonnen-
Orientierung:
schutz und Verglasung ungehindert nach
Nord-, Nordost- und +0,10
Nordwest- orientierte oben abströmen, wird der Fc-Wert verbessert Abb. 3.12.1 Fc-Werte - in Abhängigkeit von Art und Anord-
Fassaden (Abb. 3.12.2). nung des Sonnenschutzes
Die einfachste Art des Diffuslichtdurchlasses
ermöglichen Rollos und Markisen aus durch- EBB 06
07
lässigen Stoffen mit außenseitiger Reflexions- TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
schicht. Nachteil ist die eingeschränkte Sicht Baukonstruktion und Baustoffkunde
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso rung von elektrischen Beschattungsanlagen Sonnenschutzmaßnahmen lassen sich kate-
Baukonstruktion und Baustoffkunde (Markisen, Screens, Jalousien, Store). Ein gorisieren in Systeme, die durch den Ort, die
03.3 Hülle • Sonnenschutz
Licht- und Windsensor sorgt dafür, dass bei Gebäudestruktur, die Gebäudekubatur oder
Überschreiten einer bestimmten Lichtinten- durch die Qualität der Verglasungsflächen
sität der Sonnenschutz ausgefahren bzw. bestimmt werden. Diesen gebäudestruk-
bei Überschreiten eines eingestellten Wind- turellen Systemen stehen additive Systeme
schwellenwertes wieder eingefahren wird. gegenüber, die als variable oder feste Ver-
Das Ausfahren wird erst dann wieder ermög- schattungskonstruktionen im Bereich der
licht, wenn der Windschwellenwert für eine transparenten Fassadenflächen eingesetzt
gewisse Zeit unterschritten bleibt. Die Steue- werden. Meistens findet eine Kombination
rungen können durch Sensoren wie Sonnen- aus verschiedenen Systemen Anwendung
und Lichtfühler, Raumthermostat und (Abb. 3.13.1).
Regensensor ergänzt werden. Bei den meisten
Systemen lassen sich die Verzögerungs- und Variable Verschattungssysteme
Fahrzeiten der Antriebe individuell einstellen innen liegend aussen liegend integriert
und gewähren so eine optimale Anpassung
z.B. Vorhänge, z.B. Jalousien, Lamellenrol-
an die jeweiligen witterungsbedingten Erfor- Jalousien, vertikale Rolläden, Markisen los, abrollbare
dernisse. Der Einbau der Bedienungselemente Lamellenstores Reflexionsfolien,
Gewebe- Gitter-
(Motoren, Schaltungen) muss in der Rohbau- struktur im SZR
planung berücksichtigt werden.
einfache Konstruk- windanfällig, preis- witterungsgeschüzt,
tion, da kein wert, effizient, Kombination mit
3.12.6 Blendschutz Witterungsschutz guter Wirkungs- Lichtlenkung
notwendig, ge- grad, Kombination
Bildschirmarbeitsplätze erfordern die Regu- ringerer Wirkungs- mit Lichtlenkung
lierung des einfallenden Tageslichtes, so dass grad (-30%), da
Strahlung bereits
es nicht zu unangenehmen Blendungen und im Innenraum
störenden Reflexionen auf den Bildschirmen Feste Verschattungssysteme
kommt. Eine optimierte Anordnung der
Horizontal Vertikal Kombination
Monitore reduziert bereits störende Blen-
dungen auf die Morgen- bzw. späten Nach- z.B. Dachüber- z.B. Dachüber- Gitterartige, Klapp-,
stände, Vordächer, stände, Vordächer, Faltelemente
mittagstunden, in denen die Sonne sehr Lamellen Lamellen
flach steht. Die Bildschirme sollten im rechten bewegliche La-
Winkel zu den Fensterflächen angeordnet mellen werden
dem tages- und
sein. Ein zusätzlicher Blendschutz oder eine jahreszeitlichen
Kombination aus Blend- und Sonnenschutz Sonnenverlauf
nachgeführt. Opti-
[20] Richtlinien zum Blendschutz muss das individuelle Regulieren des Lichtein- male Verschattung
Arbeitsschutzgesetz
falls ermöglichen, [20]. und Nutzung des
Tageslichts
(ArbSchG) Im Gegensatz zum Sonnenschutz, der sich
§5: die zur Arbeit erforderlichen Mittel
sind bereitzustellen.
i.d.R. aussen vor der Verglasung befinden Abb. 3.13.1 variable und feste Sonnenschutzsysteme
sollte, kann der Blendschutz auch auf der
Bildschirmarbeitsplatzverordnung
(BildscharbV)
Innenseite der Fassade liegen. Diese Anord- 3.13.1 Gebäudestruktur
§7 - Verordnung über die Sicherheit nung sichert die Nutzung der solaren Wär- Aspekte einer optimalen passiven Energieaus-
und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
an Bildschirmgeräten:
megewinne, ist jedoch als Sonnenschutz beute stehen der Notwendigkeit eines ausrei-
- Keine Blendung auf dem Bild- unzureichend. Der Blendschutz sollte nur im chenden Sonnenschutzes zur Sicherung eines
schirm
- Reflexionen soweit wie möglich
notwendigen Bereich des Fensters vorgese- behaglichen Raumklimas gegenüber. Gebäu-
vermeiden hen werden, um die natürliche Belichtung destrukturelle Überlegungen sollten dies
- Fenster müssen mit geeigneten ver-
stellbaren Lichtschutzvorrichtungen
und den Blickkontakt nach außen weiterhin berücksichtigen und können den Einsatz von
ausgestattet sein zu gewährleisten (Abb. 3.12.7). additiven Sonnenschutzmaßnahmen (Läden,
Arbeitsstättenverordnung
Markisen, Store, Lamellen) unterstützen oder
(ArbStättV) ersetzen.
§9 (2): Fenster und Oberlichter müssen Mindestanforderung:
so beschaffen oder mit Einrichtungen 0.9 % Tageslichtquotient
versehen sein, dass Räume gegen Ensemble, Orientierung, Zonierung
unmittelbare Sonneneinstrahlung
abgeschirmt werden können. Sichtver-
Empfehlung Lichtplaner Die Anordnung eines Bauwerks innerhalb
mindestens 2,0%
bindung nach außen in Augenhöhe. eines städtebaulichen Ensembles und seine
Unfallverhütungsvorschrift Arbeit
geeignete Positionierung in Bezug auf die
an Bildschirmgeräten Himmelsrichtungen beeinflussen Notwendig-
VBG 104, §§ 9, 16, 25:
- Gefährdungen und zu hohe Belas-
keit und Umfang des Sonnenschutzes.
tung der Versicherten muss vermie- Topographie, Nachbargebäude und Bäume
den werden
- Der Bildschirm muss frei von Refle-
verursachen (un)erwünschte Verschattungen.
xionen und Spiegelungen sein, Bei Laubbäumen muss auch die fehlende
geeignete verstellbare Einrich-
tungen müssen an den Fenstern
Verlaufskurven Tageslichtquotient bei Glastypen mit unterschied- Beschattung im Winter berücksichtigt werden.
licher Lichttransmission
angebracht werden Organisation und Verteilung der Nutzungen
EU-Bildschirmrichtlinie 90/270/EWG LT= 80% LT= 50% LT= 20%
innerhalb des Gebäudes sollten bereits im Ent-
- Schutz gegen Blendung und Wärme- wurfsstadium die Auswirkungen des Gesamt-
strahlung durch direkte Sonnenein-
strahlung Abb. 3.12.7 Tageslichtquotient und optimierte Blendschutza-
ensembles auf die Belichtung und Besonnung
- Sichtverbindung nach außen nordnung bei Bildschirmarbeitsplätzen der Flächen berücksichtigen.
Die Zonierung der Raumeinheiten und die
Anordnung der Fassadenöffnungen sind dies- EBB 06
07
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso färbtes Glas aufgebracht werden. Reflektie-
Baukonstruktion und Baustoffkunde rende Sonnenschutzgläser wirken z.T. stark
03.3 Hülle • Sonnenschutz
spiegelnd und sind insofern für einige Nut-
zungen (z.B. Schaufenster) ungeeignet.
In Herstellerkatalogen (Abb. 3.13.7) werden
direkte
die Gläser unter Angabe der Glasfarbe von Energietrans-
außen (blau, brilliant, neutral, silber, titan) mission
und einem Wertepaar, das zuerst die Licht- direkte Energie-
transmission Lt (%) und dann den Gesamt- reflexion
senseparation: Während bei tiefer auf diese Weise die einfallende solare Strah- reflexion
Temperatur Matrix und Streumaterial
homogen durchmischt und damit
lungsenergie und die einfallende Lichtmenge
transparent sind, entmischen sich reduziert bzw. gesteuert werden. Unterschie-
oberhalb der Schalttemperatur die
beiden Materialien, und die Schicht
den werden diese Gläser nach ihrem Aufbau, Energie-
absorption
trübt ein. der Art der schaltbaren Schichten und deren
Für den Aufbau einer Wärmeschutz-
verglasung kann die thermotrope
Aktivierung (Abb. 3.13.8 u. Abb. 3.13.9). Für
Verbundscheibe mit einer niedrig den Einsatz bei Gebäudefassaden bieten sie u.A.
emittierend beschichteten Glasscheibe
kombiniert werden. Soll die ther-
infolge ihrer geringen Wartungsanfälligkeit, der
Sekundär-
motrope Verglasung als saisonaler graduellen Durchlässigkeit für blendfreies Licht Sekundärreflexion transmission
Sonnenschutz eingesetzt werden,
befindet sich die Verbundscheibe
sowie der möglichen Farbgebung Potentiale.
bevorzugt auf der Außenseite der Ver- Abb. 3.13.6 Wirkungsweise Reflexionsglas
glasung. Die Schalttemperatur kann
bei allen Systemen durch chemische
Modifikationen bei der Herstellung
eingestellt werden. Produkt Aufbau Licht- Re- Ab- g- Ug-
Wirkung und Kennwerte: Bei phasen- aussen/ trans- flek- sorp- Wert Wert
separierenden thermotropen Schich- SZR/in- missi- tion tion Δ T
nen on ρe αe [%] 15K
[mm] τLicht [%] [%] [ W /
[%] m2K]
Einfach- 6 89 8 14 82 5,7
glas
und bei hohen Windlasten. Der Reinigungs- TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
aufwand wird auf die Glasflächen reduziert. Baukonstruktion und Baustoffkunde
H = Scheibenhöhe
DC 1500 81
der Isolierglaseinheit von 350 cm Höhe bis
1750 88
170 cm Breite an (Abb. 3.13.16). Breiten über
Toleranz +3 mm 2000 95
170 cm erfordern einen stumpfen Stoß der
2250 102
Holzraster, an dem ein Spalt oder auch Ver-
2250 102
satz zwischen benachbarten Lamellen sicht- 2500 109
bar werden kann. 2700 116
Eine Isolierglaseinheit bestehend aus: Außen 3000 125
ESG (Dicke nach statischen Erfordernissen),
SZR 18 mm mit Meranti-Holzeinlage und Innen
ESG mit Wärmeschutzschicht (Dicke nach
L = Scheibenbreite
[24] Jalousien im SZR:
Breiten > 2200 oder Fläche > 4 m²
nur als Doppelbehang
Höhe > 2800 nur Wenden
nahmen können hinsichtlich ihrer Wirkungs- TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
weise unterschieden werden in feststehende Baukonstruktion und Baustoffkunde
(Abb. 3.13.22). Übliche Profile werden aus erzeugt deshalb keine Wärmebrücke. Vor- Kunst- 220 400 300
stoff
Holz, Aluminium, Stahl oder Kunststoff (z.T. baukästen sind jedoch gestalterisch pro-
ausgeschäumt) in Form von Vollprofilen, bzw. blembehaftet, da sie entweder prominent Holz 280 300 280
Ein- oder Mehrkammerprofilen hergestellt. außen vor der Fassade liegen (Abb. 3.13.23 Alu- 450 350
Je nach Ausführung und Fensterhöhe muss u. Abb. 3.13.26) und/oder von innen in Form mini-
für den aufgewickelten Rollladen (Ballen) mit einer deutlichen Überhöhung des Fensterrah- um
einem Durchmesser von 20 - 25 cm gerechnet mens in Erscheinung treten. Die Bedienung Abb. 3.13.22 empfohlene max.
werden. Unterschieden werden Einbausys- des Rollladens kann über einen Gurtzug, ein Maße für Rollladenpanzer
teme, Aufbausysteme, die mit den Fenstern Kurbelgetriebe, Drahtseilwinden oder mit
(1)
(2)
(3) (1) Rolladenkasten, als Putzträger,
wärmegedämmt, Rolle zum
(4) Mauerwerk schallentkoppelt
(2) Rollenspindel zum Mauerwerk
(5) schallentkoppelt
(6)
(3) Wärmedämmung
(4) Gurtführung in Wandschlitz
(5) Pfosten-Riegel-Konstruktion
Stahlrohr, schwarz ein-
brennlackiert 180/80/7 mm
Elementgröße 7100/6900 mm
in zwei Teilen vorgefertigt, auf
Baustelle zusammengesetzt und (16)
mit Konsolen am Deckenrand
(6) (3)
befestigt (5)
(6) Deck- und Pressleiste aus Alu-
minium, thermisch getrennt,
schwarz eloxiert L230/80 mm
Abb. 3.13.23 Aussenliegender Raffstore, Produktionsge- Abb. 3.13.26 Aussenliegender Raffstore, Produktionsge-
bäude in Baar; 2003; Barkow Leibinger bäude in Baar; 2003; Barkow Leibinger
Platzbedarf für Motoren und Steuerungsele-
mente, sowie für die damit verbundene elek- EBB 06
07
15
trotechnische Vernetzung wird während der TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Entwurfs- und Ausführungsplanung mit Fach- Baukonstruktion und Baustoffkunde
Läden
Der Fensterladen hat die europäische Fassa-
denarchitektur seit Jahrhunderten geprägt.
Fensterläden werden als Sonnenschutz,
Schutz gegen Einblick oder auch als Einbruch-
sicherung vorgesehen. Die einzelnen Läden
sind i.d.R. als Massiv- oder Rahmenkonstruk-
tion mit Füllungen aus Holz, Kunststoff und
Metall ausgeführt. Holzrahmenkonstruk-
Abb. 3.13.29 vertikale Sonnenschutzlamellen; Biberach;
tionen sollten aus witterungsbeständigen
2002; Sauerbruch & Hutton Hölzern (Kiefer, Fichte, Lärche, Douglasie,
Western Red Cedar, Hemlock oder Meranti)
hergestellt sein (Abb. 3.13.31). Die Rah-
menverbindungen erfolgen traditionell mit
Zapfen oder Dübeln. Die Breite von Holzläden
sollte je nach Hersteller mindesten 70 mm,
maximal ca. 650 mm betragen. Die maximal
empfohlene Höhe liegt bei 1800 mm ohne
waagerechten Querfries und 2400 mm mit
Zwischenfries. Füllelemente werden mit Bret-
tern, perforierten Blechen, Platten, Lamellen,
Gittern oder Geweben (Metall, Acryl, Stoff)
je nach Materialwahl, Gestaltungs- und
Funktionswunsch ausgeführt (Abb. 3.13.32
u. Abb. 3.13.33). Holzläden werden tradi-
tionell mit Füllungen aus eingeschobenen
Abb. 3.13.30 Prismenlamellen, nachführbar, verlustarme
oder schräg gestellten Lamellen gefertigt,
Tageslichtnutzung; Cambridge; USA; 2005; Behnisch & Partner die Durchsicht und gezielten Lichteinfall oder
16 06
07 EBB hellen Farben weisen weniger Rissbildung
und Harzaustritt auf. Die Farboberflächen
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso sind jedoch dem natürlichen Verschleiß aus-
Baukonstruktion und Baustoffkunde gesetzt und müssen mit der Zeit nachbehan-
03.3 Hülle • Sonnenschutz
delt werden.
Bei widerstandsfähigen Hölzern kann auf
einen deckenden Anstrich verzichtet werden.
Klappläden: Sie drehen vertikal oder hori-
zontal um eine seitlich oder oberhalb der
Fensteröffnung angeordnete Achse. Die Fas-
sadenöffnungen können durch Einzelflügel
oder durch miteinander verbundene (gekup-
pelte) Flügel vollständig geschlossen werden.
Im geöffneten Zustand befinden sie sich links
und rechts der Öffnung vor den unverglasten
Abb. 3.13.31 Holzfensterladen mit Lamellenfüllung
Fassadenflächen. Im geschlossenen Zustand
verschließen sie die Fensteröffnung vollstän-
dig und werden mit Verschlussbeschlägen
von Innen arretiert. Ladenrückhalter sichern
den Fensterladen im geöffneten Zustand
(Abb. 3.13.31).
Klappläden können über Stützkloben und
(1) massiv
(2) massiv, mit Gratleiste gegen Bänder direkt am Fensterrahmen oder im tra-
Verziehen gesichert genden Wandquerschnitt befestigt werden.
(3) Rahmen, Füllung massiv
(4) Rahmen, Füllung aus Leisten, Die gebräuchlichste Bedienungsart der Klapp-
Jalousiebrettchen läden ist die Handöffnung, bei der die Flügel
(5) Rahmen, beidseitig beplankt
(6) Rahmen, einseitig beplankt durch direkten Zug am Rahmen geöffnet und
(7) Blech, gekantet geschlossen werden. Eine mechanische Innen-
(8) Rahmen, Gewebefüllung,
gespannt öffnung erfolgt über ein Kurbelgestänge und
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8)
(b) (y) (c)
Abb. 3.13.32 Konstruktionstypologie von Fensterläden
(d)
komplette Abschattung, bei gleichzeitiger
Lüftung gewährleisten. Abstand und Neigung
der Lamellen sind so zu wählen, dass ein hori-
zontaler Durchblick nicht möglich ist. Die Leis-
(a)
ten können drehbar oder fest eingebaut sein.
Infolge ihrer exponierten Lage vor der Fas-
sade sind Fensterläden Witterungseinflüssen
verstärkt ausgesetzt. Besonders hölzerne
Läden sollten daher Feuchte abweisend aus-
(a) Holzladen
(b) Winkelband (Abdeckplatte)
gebildet sein, d.h. die oberen und unteren
(c) Kloben mit exzentrischem Querfriese sind im Sinne eines konstruktiven
Klobendorn 13 mm
(d) 16 mm Spezialdübel für
Holzschutzes abzuschrägen und die Kanten
metrische Gewinde, bei mit einem Radius von ca. 2 mm zu fasen. Die
schlechtem Mauerwerk schräg
eingebohrt
Hölzer erhalten meist eine farblose Tauchim-
(e) Drehpunkt Kloben prägnierung, die gegen Pilze und Insekten-
(y) Maß Laibungskante bis Kloben:
8 mm - 79 mm Mauerwerk
befall schützt. Eine weiße Tauchgrundierung
23 mm - 94 mm Beton bildet den Haftgrund für einen deckenden Abb. 3.13.34 Befestigung im Mauerwerk, fassadenbündig
Acrylfarbenanstrich. Deckende Anstriche in
52mm
(e)
(1) glatter Brettladen
(a) (b)
mind. 70
bewegt oder direkt am Band angreifend den TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Flügel dreht. Mehrteilige Läden können über Baukonstruktion und Baustoffkunde
(1) (2)
ein Kupplungsgestänge angetrieben werden. 03.3 Hülle • Sonnenschutz
(Abb. 3.13.34 u. 3.13.35).
Eine schwenkbare Lamellenfüllung kann den
diffusen Lichteintrag variieren (Abb. 3.13.36).
Der Motor kann anstelle der Handkurbel
ansetzten. Er sollte in seiner Positionierung,
Leitungsführung und Steuerung bereits in der
Rohbauplanung berücksichtigt werden.
(4)
Klappläden benötigen aufgrund ihrer (3)
Abb. 3.13.36 Holzfensterläden mit beweglicher Lamellen- Abb. 3.13.38 Verschiebesystematik bei Faltschiebeläden
füllung
(1)
Textiler Sonnenschutz
Textile Sonnenschutzsysteme bestehen je
nach Bauart aus einer Tragkonstruktion,
einer Ausstellgarnitur, den Steuerungs- und
Bedienungselementen und dem textilen
Behang. Unterschieden werden Fallsysteme
für überwiegend vertikalen Sonnenschutz
und ausfahrbare Systeme mit auskragender
Tragrohrkonstruktion als Kombination aus
vertikalem und horizontalem Sonnenschutz
(Abb. 3.13.42). (2)
Tücher und Gewebe: Für die textilen Behänge
werden Acrylstoffe, sowie Screen- und PVC-
Gewebe verwendet. Sie sollten im Sinne einer
optimalen und dauerhaften Funktionsfähig-
keit schmutzabweisend, verrottungssicher,
schnelltrocknend, luftdurchlässig, ggf. licht-
durchlässig und wasserabweisend sein. Den
größten Marktanteil unter den einsetzbaren
technischen Textilien besitzen Polyacrylge-
webe. Aufgrund ihres speziellen Färbeverfah-
(3)
rens (Spinndüsenfärbung) sind sie ausreichend
wasch- und UV-beständig. Eine zusätzliche
(1) vertikales Fallsystem chemische Oberflächenbehandlung ermög-
(2) Kombination aus vertikalem und
horizontalem Fallsystem licht Wasser- und Schmutz-, sowie Öl-, und
(3) horizontal ausfahrbares System Fett abweisende Eigenschaften, [26]. Abb. 3.13.42 textiler Sonnenschutz: Systemvarianten
Diese sorgt für ein automatisches Einfahren
des Sonnenschutzes bei erhöhter Wind-, oder EBB 06
07
19
Niederschlagsbelastung, bzw. für ein automa- TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
tisiertes Aus- und Nachfahren in Abhängigkeit Baukonstruktion und Baustoffkunde
(4) (2)
(9)
(8)
(1) Wandhalter
(2) Tuchwelle
(10)
(5) (3) (1) (3) Behang/Tuch
(6) (4) Kasten mit Reviosionsklappe
(3)
(5) Führungsprofil
(6) Leitrohr
(7) Fallrohr mit Ausstellgarnitur:
Fallarm, Verbindungsschere,
Gleiter
(8) Antrieb mit Motor
(9) Kasten mit Revisionsklappe
(11) (12) (10) Antrieb - Motor
(7) (11) Fallprofil mit Dichtlippe
(12) Fallarm mit innenliegender Gas-
druckfeder und Befestigungs-
konsole
Abb. 3.13.45 Markisolette: Textilgewebe, Fallarmgarnitur Abb. 3.13.47 Fallarm-Markise mit Textilgewebe
Abb. 3.13.46 vertikaler und horizontaler Sonnenschutz Abb. 3.13.48 Fallarmmarkise, Bürogebäude in der Ost-
durch Markisolette mit ausgefahrener Ausstellgarnitur schweiz; Lanquart; 2001; Bearth & Deplazes
20 06
07 EBB Absenken durch das Gewicht des horizon-
talen Fallprofils und der seitlichen vertikalen
Sonnensegel: Sie ermöglichen einen großflä-
chigen Sonnenschutz auch bei unregelmä-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Fallarme nach unten abgerollt (Abb. 3.13.47 ßigen Grundrissgeometrien (Abb. 3.13.50).
Baukonstruktion und Baustoffkunde u. Abb. 3.13.48). Herstellerabhängig verfü- Die eingesetzten Membranen erhalten über
03.3 Hülle • Sonnenschutz
gen die Fallarme über Gasdruckfedern und die Membranränder eine Vorspannung, die
werden mit Befestigungskonsolen an der aus dem biegeweichen, dünnen Stoff ein
Fassade verankert. Einteilige Fallarmmarki- steifes Tragwerk werden lässt. Entscheiden
sen haben eine Maximalbreite vom ca. 4.000 für die Segelkonstruktion ist die Form der
mm, wobei mehrere Einzelanlagen gekuppelt Membranfläche, bei freistehenden Konstruk-
werden können. Hier liegen die Maximalflä- tionen deren Stützung, sowie die Ausbildung
chen bei 18 m2 bis 22 m². der Knotenpunkte und der Membranränder.
Diese werden mit umlaufenden Säumen (in
(1) Befestigungskonsole der Regel Hohlsäume) und einer zusätzlichen
(2) Tuchwelle, verzinkt
innen liegenden Gurtversteifung vernäht.
(3) Motorantrieb, Tuchwellen- (1)
konsole Der dadurch äußerst reißfeste Rand kann die
(2)
(4) Gelenkarm mit Mittelgelenk Kräfte auf die Befestigungspunkte übertra-
(6)
(5) Ausfallprofil, Aluminium,
stranggepresst
gen. Durch eine konkav nach innen geformte
(6) Tuch, Markisenbespannung (3) Ausbildung der umlaufenden Säume wird
(4) eine hohe Spannung des Segels erreicht, so
dass der Stoff nicht durchhängt. Sonnensegel
(5)
werden i.d.R. aus Markisenstoff oder PVC-
Planen gefertigt.
[26] Tücher und Gewebe für Abb. 3.13.49 Knick- und Gelenkarmmarkise
textilen Sonnenschutz
Knick- und Gelenkarmmarkisen: werden
Spinndüsenfärbung: Gewebe aus
Polypropylenfasern:
häufig als Sonnenschutz bei Balkonen und (6)
(1)
In der Chemiefaser-Verarbeitung ist Terrassen eingesetzt. Wichtigstes Bauteil ist
bei großen Farbpartien der Einsatz von
gefärbter Spinnlösung bzw. Spinn-
der Gelenkarm aus Aluminium oder Stahl, der (2)
schmelze wirtschaftlich vorteilhaft. Bei unter Federspannung stehend mit Stahlseilzü-
diesem Verfahren werden der Spinn-
masse Farbpigmente beigegeben, die
gen oder Kettenantrieb aus- und eingefahren (3)
sich mit dem Fasermaterial unlöslich wird. Die Gelenkarme sind parallel zur Aus- (4)
verbinden. Die gefärbt ausgespon-
nenen Fasern sind im Farbausfall abso-
fallebene angeordnet und sichern durch ihre (5)
lut gleichmäßig, reproduzierbar, sowie federgespannte Konstruktion, dass das Mar-
besonders wasch- und lichtecht (auch
als »production dyed« bezeichnet).
kisentuch während des Ausfahrens gestrafft
Da sich Polypropylenfasern schwer ist (Abb. 3.13.49 u. Abb. 3.13.50). Als Antrieb
anfärben lassen, wird die Spinndü-
senfärbung hier besonders häufig
kommen Getriebe mit Kurbel- und Elektro-
eingesetzt. motoren zur Anwendung. Einteilige Gelen-
PVC-Planengewebe: PVC-Planen-
gewebe dagegen bestehen aus reiß-
karmmarkisen haben eine Maximalbreite von
festen Polyestergarnen. Nach dem ca. 6,00 m und eine maximale Ausfalltiefe von
Weben wird das Tuch in Längs- und
Querrichtungen gereckt und mit
ca. 4,00 m. Abb. 3.13.50 Gelenkarmmarkise für den Schachteinbau
flüssigem PVC fixiert. Dadurch erhält
es große Formbeständigkeit und ein
besonders reduziertes Dehnungsver-
halten. Die Gewebebahnen sind in
verschiedenen Breiten erhältlich und
können sowohl in Quer- als auch in
Längsrichtung verarbeitet werden.
Glasfaser-Screengewebe: Zur Her-
stellung von Glasfaser-Screengewe-
ben werden Glasfaserstränge mit
einer PVC-Schicht ummantelt und zu
Gewebe in verschiedenen Breiten ver-
arbeitet. Durch Erhitzen verschmilzt
die Gewebestruktur und erhält somit
Diagonalstabilität ohne seine Translu-
zenz zu verlieren. Die fertigen Bahnen
werden durch Verschweißen miteinan-
der verbunden. Durch ein thermoplas-
tisches Verfahren werden die Kanten
seitlich verstärkt. Ihr relativ hohes
Gewicht von bis zu 500 g/m2 muss bei
der Dimensionierung der Tragkons-
truktion berücksichtigt werden.
Polyester-Screengewebe: Polyes-
terscreengewebe bestehen aus hoch-
reißfesten Polyestergarnen wird nach
dem Verweben in beiden Richtungen
mit hoher Spannung gezogen und
mit flüssigem PVC fixiert. Dadurch
erhält es - wie das Glasfaser-Screen-
gewebe- eine gute Formbeständig-
keit verbunden mit einem besonders
geringen Dehnungsverhalten. Tücher
aus Polyesterscreengeweben sind
daher besonders für die Beschattung
größerer Flächen geeignet. Je nach
Hersteller und Anforderung werden
sie mit Quer- oder Längsnähten ver-
arbeitet und bieten ggf. Transluzenz
und Durchsicht. Abb. 3.13.51 Vierpunktsonnensegel, Bundesgartenschau Kassel; 1955; F. Otto
3.13.3 Übersicht Sonnenschutzmaßnahmen
EBB 06
07
21
Sonnenschutz innen - f unktionsfähig auch bei großen Windlas- - nur mittlere g-Werte möglich (0,4 - 0,6)
ten und Gebäudehöhen - Reinigung der oftmals filigranen Elemente
- Tageslichtnutzung bei allen Strahlungsver- ist aufwändig
hältnissen (tages- / jahreszeitlich) - Beeinflussung der Innenraumgestaltung
- Anpassen an Nutzerbedürfnisse
- einfacher Einbau, keine Schnittstellen zur
Fassade
Sonnenschutz schaltbar - n iedrige g-Werte möglich (0,2 - 0,5) - E infärben der Verglasung durch Beschich-
- funktionsfähig auch bei großen Windlas- tungen
ten und Gebäudehöhen - Austausch nur als komplette Verglasungs-
- leichte Reinigung einheit möglich
- einfacher Einbau, keine Schnittstellen - erhöhte Temperaturbelastung im Schei-
zwischen Glas und Sonnenschutz benzwischenraum
- individuelles Anpassen an Nutzerbedürf- - hohe Anforderung an Produkt- und
nisse Gebrauchstauglichkeit
- Tageslichtnutzung bei allen Strahlungs-
verhältnissen
Abb. 3.13.52 Bewertung von Sonnenschutzsystemen für die Gebäudenutzung; ift Rosenheim
22 06
07 EBB 3.14 Testfragen 8. Sonnenschutzgläser
a r eflektieren absorbierte Strahlungsen-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso 1. Als Absorptionsgrad bezeichnet man? ergie
Baukonstruktion und Baustoffkunde a den Anteil an Strahlung, der von b können Metalloxidbeschichtungen aus
03.3 Hülle • Sonnenschutz
einem Bauteil aufgenommen wird Blei und Zink besitzen
b das Verhältnis zwischen Lichttransmis- c sind immer spiegelnd
sion und Energieeintrag d reagieren in ihrer Wirkung auf Tempe-
c den Anteil an Strahlungsenergie, der raturschwankungen im Innenraum
durch ein transparentes Bauteil hin-
durchgehen kann 9. Thermotrope Verglasungen
d den Anteil an Strahlungsenergie, der a werden meist transparent bei Über-
von einem Bauteil zurückgeworfen schreiten einer Schwellentemperatur
wird b weisen Reaktiosschichten im starren
Glasgemenge auf
2. Sonnenschutz ist erforderlich, c basieren auf einem schaltbaren Misch-
a um die solaren Gewinne einer Fassade und Entmischprozess (Phasensepara-
zu maximieren tion) einer eingelagerten Matrix mit
b um ein Gebäude aktiv zu kühlen Streumaterial
c um ein Gebäude vor einem Übermaß d sind ungeeignet für Verbundsicher-
an Sonneneinstrahlung zu schützen heitsverglasungen
d um die transparenten Fassaden vor
schädigender UV-Strahlung zu schüt- 10. Hersteller bezeichnen Reflexionsgläser
zen i.d.R. mit einem Wertepaar (Bsp. neut-
ral 69/34).
3. ie Fläche des durchsichtigen Teils aller
D Dieses beziffert:
Fenster bei 3.5 m Raumhöhe soll nach a die Wärmeleitfähigkeit und die Durch-
ArbStättV mindestens betragen sichtrate
a 50% der gesamten Fassadenfläche b die Lichtdurchlässigkeit im Verhältnis
b 20% der gesamten Hüllfläche zum Gesamtenergiedurchlassgrad
c 30% der gesamten Fassadenfläche c die Lichtdurchlässigkeit und den
d 30% der gesamten Hüllfläche Gesamtenergiedurchlassgrad
d den Reflexionsgrad und die Glashärte
4. Je kleiner der Fc- Wert, desto
a höher ist der Energieeintrag der Fas- 11. etallgewebe und hölzerne Gitter im
M
sade Scheibenzwischenraum
b höher ist die Raumtemperatur auf der a ermöglichen eine Reaktion auf jahres-
Innenseite der Fassade und tageszeitliche Schwankungen der
c wirksamer ist der Sonnenschutz Belichtungsverhältnisse
d höher ist die Kühllast in den Nutzungs- b eignen sich besonders bei flachen
einheiten Sonnenständen als Sonnenschutz
c besitzen einen regelbaren g-Wert
5. er steilste mögliche Sonneneinfalls-
D d besitzen senkrecht zur Glasebene die
winkel auf der nördlichen Halbku- größte Durchsicht
gel (21. Juni) berechnet sich nach der
Formel: 12. Feststehende Verschattungssysteme
a Sh = 90° - ( Breitengrad - 23,5°) a orientieren sich an den Höchst- und
b Sh = 90° + ( Breitengrad - 23,5°) Tiefstständen des Sonnenverlaufs
c Sh = 120° - ( Breitengrad - 23,5°) b reagieren auf saisonale Änderungen
d Sh = 120° + ( Breitengrad - 23,5°) des Sonnenstandes
c müssen häufiger gewartet werden als
6. en vergleichsweise besten Fc-Wert
D bewegliche Systeme
erzielt ein Sonnenschutz bestehend d sichern eine tages- und jahreszeitlich-
aus nachgeführte optimale Verschattung
a einem im SZR liegenden Rollo
b einem außen liegenden Rollo 13. Raffstore
c einer außen liegenden Markise a sind am wirkungsvollsten, wenn sie
d einem außen liegenden Raffstore auf der Innenseite der Fassade ange-
ordnet werden
7. Ein optimaler Blendschutz b sind lichtlenkend, wenn sie im unteren
a sollte auf der Aussenseite der Fassade Drittel absorbierende, im oberen Drit-
liegen tel reflektierende Lamellen besitzen
b sollte die gesamte Fensterfläche c werden bei zu hohen Windgeschwin-
abschliessen digkeiten immer automatisch verfah-
c ist nur bei parallel zur Fassade ange- ren
ordneter Bildschirmanordnung erfor- d weisen ein Lamellenpaket im geschlos-
derlich senen Zustand auf, dessen Höhe ca.
d bietet Blickkontakt nach aussen 6% -10% der Jalousiehöhe beträgt
14. orizontale Blenden eignen sich
H
besonders als Sonnenschutz an einer
21. Sonnenschutz im Scheibenzwischen-
raum EBB 06
07
23
a Nordfassade a ermöglicht die Tageslichtnutzung bei TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
b S üdfassade allen Strahlungsverhältnissen Baukonstruktion und Baustoffkunde
c estfassade
W b ist im Schadensfall besonders war- 03.3 Hülle • Sonnenschutz
d Ostfassade tungsfreundlich
c stellt geringe Anforderungen an die
15. ertikale
V Blenden eignen sich Gebrauchstauglichkeit
besonders als Sonnenschutz an d kann in einzelnen Komponenten aus-
a einer Nordfassade getauscht werden
b e iner Südfassade
c e iner Westfassade 22. er Sonneneintragskennwert S wird
D
d allen Fassaden nicht beeinflust durch
a die Wirksamkeit der Sonnenschutzein-
16. Fensterläden als Holzrahmenkonstruk- richtung (Fc-Wert)
tionen sollten im Sinne der Witterungs- b die Materialstärke der Wärmedäm-
beständigkeit hergestellt werden: mung der Fassade
a nur aus Laubhölzern c den Anteil der Fensterfläche in der
b aus Lärche Fassade in Relation zur Grundfläche
c aus Bongossi der Räume
d nur aus Nadelhölzern d den Gesamtenergiedurchlassgrad der
Verglasung unter Berücksichtigung
17. Fensterläden aus Holz der Sonnenschutzmaßnahmen
a sollten möglichst dunkel, besser (gtotal-Wert)
schwarz, beschichtet sein, um Rissbil-
dung zu vermeiden 23. Photochrome Gläser
b müssen auf jeden Fall einen Farban- a verändern ihre Durchsicht beim
strich im Sinne des konstruktiven Anlegen einer Spannung an die
Holzschutzes erhalten ionenleitende Folie zwischen den
c dienen im geöffneten Zustand als Glasscheiben
Schlagregenschutz der Fassade b verändern ihre Durchsicht durch ein-
d sollten im Sinne eines konstruktiven lagern von Wasserstoffgas in einer
Holzschutzes im Bereich der Quer- porösen Wolframoxidschicht
friese abgeschrägt sein c färben und entfärben sich unter Ein-
fluss der Beleuchtung sofort irreversi-
18. Klappläden aus Holz bel
a w erden unten und oben in Laufschie- d bleiben bei Einfärben infolge der Licht-
nen geführt einwirkung durchsichtig
b können über Stützkloben am Rahmen
befestigt sein 24. Im Vergleich zum Sonnenschutz sollte
c sind besonders für große Fensteröff- der Blendschutz
nungen geeignet a hinterlüftet sein
d besitzen Schiebebeschläge mit kugel- b möglichst zentral gesteuert werden
gelagerten Rollen c auf der Innenseite der Fassade liegen
d die Wärmeeinstrahlung durch die Fas-
19. Schiebeläden sade reduzieren
a k önnen in einer Ebene verfahren
werden 25. Raffstore
b tragen bei hängenden Systemen die a werden um eine Walze zu einem
Lasten über die untere Führungs- Raffstorepanzer aufgerollt
schiene ab b verbessern im geschlossenen Zustand
c sind für große Fensteröffnungen den Wärmedämmwert der Fassade
ungeeignet c haben im aufgewickelten Zustand
d verschließen sowohl in geöffneter, als einen Ballen mit
auch geschlossener Stellung immer ca. 20-25 cm Durchmesser
einen Teil der Fassadenöffnung d dürfen bei hinterlüfteten Fassaden
und integrierter
20. Markisoletten Anordnung die Dämmebene nicht
a müssen mindestens bis zur Windstärke unterbrechen
9, besser Windstärke 10, funktionssi-
cher sein 26. Tücher und Gewebe textiler Sonnen-
b sind nur vertikal verfahrbar schutzsysteme können hergestellt
c besitzen ein Leitrohr, Fallarme und ein werden aus:
Fallrohr a GFK - Gewebeplanen
d besitzen Gelenkarme mit Mittelge- b P VC - Gewebeplanen
lenk, ein Leitrohr und ein Fallrohr mit c PET - Gewebeplanen
Ausstellgarnitur d PUR - Gewebeplanen
24 06
07 EBB 3.15 Literaturhinweise - Schittich, C. (2004-11)
Detail - Eingänge
München: Institut für Internationale Architekturdoku-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso - Arbeitskreis deutsche Klappladenhersteller. (2004) mentation GmbH
Baukonstruktion und Baustoffkunde Technische Information zu Klappläden aus Holz
Bonn: Bundesverband Rolladen + Sonnenschutz - Schittich, C. (2003-7/8)
Detail - Fassade
03.3 Hülle • Sonnenschutz München: Institut für Internationale Architekturdoku-
- Baus, U., Siegele, K. (2006)
Öffnungen mentation GmbH
München: DVA
- Schittich, C. (2005-6)
- Behling, S. (2000) Detail - Solares Bauen
Solar Power München: Institut für Internationale Architekturdoku-
München: Prestel mentation GmbH
- Hausladen, G., Saldanha, M., Liedl, P., Sager, Ch. (2004) 3.13.2 Behling, S.
ClimaDesign Solar Power, S.53
München: Callwey
3.13.3 Andre, A; www.carto.net
- Herzog, T. (1994)
Design-Center Linz 3.13.4 www.marte-marte.com
Stuttgart-Ostfildern: Hatje
3.13.5 EBB, Prof. Musso, F., München
- Herzog, T., Krippner, R., Lang W. (2004)
Fassaden Atlas 3.13.6 EBB, Prof. Musso, F., München
München: Institut für internationale Architekturdoku-
mentation GmbH 3.13.7 www. Interpane.de
3.13.20 www.fink-jocher.de
EBB 06
07
25
3.13.21 www... (keine Quelle) TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde
3.13.22 EBB, Prof. Musso, F., München
03.3 Hülle • Sonnenschutz
3.13.23 EBB, Prof. Musso, F., München
Detail 2003/7-8, S. 788
3.13.29 Engel, G.
Detail 2003/7-8, S. 757
3.13.31 www.gettyimages.de
3.13.36 Portofino
keine Quelle
3.13.46 www.gettyimages.de
3.13.48 Deplazes, A.
Konstrukte S.201
Mitarbeit
Cand.- Arch. Philipp Sürth
Stand: 03.2007