- Schäden vermeiden -
von
Peter Rauch
Hausgeber/Verlag:
Ingenieurbüro für Arbeitsgestaltung und Baubiologie
Peter Rauch
Bucksdorffstr. 28, D-04159 Leipzig
Tel./Fax +49(0)341-9015382
Email: kontakt@ib-rauch.de
www.ib-rauch.de
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INHALTSVERZEICHNIS
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2
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6.9. Beispiel für Balkone und Terrassen 91
7. Allgemeine Hinweise zum Schall und Brandschutz 95
7.1. Aspekte zum baulichen Brandschutz
7.1.1. Brandentstehung und –entwicklung
7.1.2. Baulicher Brandschutz 96
7.2. Schallschutz 100
7.2.1. Anforderungen an den Schallschutz
7.2.2. Lösungsbeispiele 101
8. Baustoffauswahl für den Dachgeschossausbau 106
8.1. Ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zur Baustoffauswahl
8.1.1. Baustoffe - ihre Verwendung und Eigenschaften
8.1.2. Ökologisch orientierte Planung beim Dachgeschossausbau 108
8.1.2.1. Energie- und Rohstoffressourcen 109
8.1.2.2. Baukonstruktionen
8.1.2.3. Baumaterialien 110
8.1.2.4. Verwertung und Entsorgung von Bauabfällen
8.2. Eigenschaften ausgewählter Baustoffe 111
8.2.1. Baustoffe für die Innenverkleidung
8.2.2. Dämmmaterial 114
8.3. Baustoff Holz und Holzwerkstoffe 118
8.3.1. Allgemeines
8.3.2. Chemische Zusammensetzung und Bestandteile des Holzes
8.3.3. Einordnung der Hölzer
8.3.4. Verwendung von Holz im Bauwesen und in der Industrie 119
8.3.5. Gefährdung des Holzes (Holzschutz)
8.3.5.1. Allgemeines
8.3.5.2. Einflüsse, die den Baustoff Holz schädigen
8.3.5.3. Verringerung der Holzschäden durch handwerkliche und konstruktive 120
Maßnahmen
8.3.6. Übersicht zu den Holz zerstörenden Insekten und Pilzen
8.3.6.1. Allgemeines
8.3.6.2. Holzschädigende Organismen
8.3.6.2.1. Holzverfärbende Pilze – Schlauchpilze (Ascomycetes)
8.3.6.2.2. Holz zerstörende Pilze – Ständerpilze (Basidiomycetes)
8.3.6.2.2.1. Allgemeine Merkmale
8.3.6.2.2.2. Braunfäule (Destruktionsfäule) 121
8.3.6.2.2.3. Weißfäule (Korrosionsfäule) 122
8.3.6.2.2.4. Weißlochfäule
8.3.6.2.3. Moderfäule
8.3.6.3. Holz zerstörende Insekten
8.3.6.3.1. Allgemeines
8.3.6.3.2. Frischholzinsekten
8.3.6.3.3. Trockenholzinsekten 123
8.3.7. Zusammenfassung zur Biologie der Holz zerstörenden Pilze und Insekten 124
8.3.8. Holzschutzmaßnahmen
8.3.8.1. Allgemeine Hinweise
8.3.8.2. Konstruktive Maßnahmen 125
8.3.8.3. Planung statisch beanspruchter Bauteile
8.3.8.4. Chemischer Schutz
8.3.8.5. Schadensschwerpunkte 126
8.4. Anstriche 127
8.4.1. Allgemeines
8.4.2. Kalkfarben 128
8.4.3. Wasserglasfarbanstrich
3
SEITE
8.4.4. Leimfarbanstrich
8.4.5. Kaseinleimanstrich 129
8.4.6. Kunststoffdispersionsfarben
8.4.7. Naturharz-Dispersionsfarbanstrich
8.4.8. Tapeten
9. Werkzeugauswahl 130
10. Hinweise zur Kalkulation von Trockenbauarbeiten 131
11. Zusammenfassung und Schlussbemerkung 136
4
0. Einleitung zum Dachgeschossausbau
In vielen Prospekten, vor allem bei Baumärkten, werden elegant gekleidete Eigenheimbauer
gezeigt, die schnell nebenbei ein Dachgeschoss ausbauen. Es wird mit dem „schnell einmal die
Wohnung neu tapezieren“ verglichen. Man verkauft es heute unter „Do it yourself“. Was sich ein
Trockenbaumeister oder ein gut qualifizierter Trockenbau-Facharbeiter über Jahre angeeignet hat,
kann man nicht nebenbei erledigen. Ohne handwerkliches Geschick sollte man keinen kompletten
Dachausbau ausführen. Eine durchhängende Verkleidung der Dachschräge ist nur ein optischer
Mangel. Die Funktionsfähigkeit des Dachgeschossausbaus wird dadurch nicht bzw. nur
unerheblich beeinflusst. Viel wichtiger ist das Verständnis der komplizierten bauphysikalischen
Zusammenhänge am ausgebauten Dach, damit die Konstruktion lange Zeit schadenfrei und
funktionsfähig bleibt.
In diesem Buch geht es schwerpunktmäßig um die Funktionsfähigkeit des Dachgeschosses in
Bezug auf den Feuchteschutz, was eine Voraussetzung für eine effektive Wärmedämmung ist.
Weiterhin gibt es ergänzende Hinweise zum Schall- sowie Brandschutz. Im Zuge der
Harmonisierung der nationalen Normen sind hierzu neue europäische Normen erschienen. Danach
sind die anwendungsrelevanten Eigenschaften von Bauteilen vom Systemanbieter durch
entsprechende Nachweise zu bestätigen. Dies bedeutet, der Hersteller liefert einen Bausatz mit
zugesicherten Systemeigenschaften, die ein Austauschen von Komponenten weitgehend
ausschließt. Präzise Ausführungshinweise (z. B. Schallschutz und Brandschutz) sind daher aus den
Unterlagen (Produktkatalog oder Homepage) der Hersteller/Systemanbieter zu entnehmen.
In diesem Buch werden verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten sowie eine Übersicht zu
Baustoffen aufgezeigt, die als Orientierung für eine richtige Auswahl dienen sollen.
Die wesentliche Ursache für die Mängel sind fehlende Konzepte für eine einigermaßen
funktionsfähige Luftdichtheit. In den Bauzeichnungen bzw. Baubeschreibung wird oft nur von
einer Dämmung gesprochen. Ausschreibungen gibt es aus Kostengründen in den wenigsten Fällen.
Gerade die Position Dampfsperre wird so allgemein wie nur möglich gehalten. In vielen
Ausschreibungen fehlen diese sogar und werden mit der Unterspannbahn verwechselt. Eine
ordentliche Ausführung ist sehr zeit- und äußerst kostenaufwendig, die ein sehr hohes
handwerkliches Geschick erforderlich macht. In fast allen Sanierungsbaustellen mit
Dachgeschossausbau, in den ich Untersuchungen durchführte, war keine ordnungsgemäße
Fugenanbindung der Dampfbremse ausgeführt worden und es erfolgte eine Dampfkonvektion mit
erheblicher Tauwasserbildung in der Dämmung oder an der Unterspannbahn. In Einzelfällen
konnten nach wenigen Jahren bereits umfangreiche Schäden durch den Echten Hausschwamm
festgestellt werden. Ebenso war besonders in einem Fall ein optimaler Lebensraum für den
Hausbock geschaffen worden. Nicht ganz 50 % der Sparren dieser Villa waren geschädigt und ca.
1/3 mussten ausgetauscht werden. Die Schädigung erfolgte hinter der Verkleidung, also in einem
verdeckten Bereich und war somit nicht sichtbar. Es handelt sich hierbei um einen eindeutigen
verdeckten Schaden, der eine Veränderung der technischen oder physikalischen Eigenschaft eines
Gebäudes nach sich zieht. Z. B. bei Feuchteschäden mit Pilzbefall handelt es sich um einen
schwerwiegenden Schaden. Eine undichte Fuge bei einer Einschubtreppe zum Spitzboden ist ein
harmloser Mangel, der problemlos und schnell beseitigt werden kann. In mehreren Fällen führte es
jedoch zum großflächigen Befall durch Schimmelpilze an der Holzkonstruktion und an den
gelagerten Gegenständen.
5
Baumängel Bauschäden
entstehen bei der Herstellung des Gebäudes entstehen nach der Fertigstellung des
durch Planungsfehler oder durch Gebäudes durch äußere Einwirkungen, wie
unzweckmäßige oder unsachgemäß verarbeitete Feuer, gewaltsame Zerstörung, durch
Baustoffe. Als Folge können z. B. unterlassene oder mangelhafte Instandhaltung.
Schimmelpilzbildungen, entstehen (Wärme- Die Kosten für alle Arbeiten, die zur
brücken, zu geringe sorptionsoffene Flächen, Beseitigung eines Bauschadens erforderlich
unzweckmäßige Lüftung usw.) Holz- sind, sind vollständig zu ermitteln und in
konstruktionen einer höheren Feuchtebelastung voller Höhe zu berücksichtigen. Es ist ein
ausgesetzt sein und so durch Holz zerstörende reparaturfreier Zustand zu erreichen.
Insekten oder Pilze geschädigt bzw. zerstört
werden. Hier ist der Ansatz des Wertanteils des
eingebauten Bauteils oder eines Ersatzstoffes
als Wertminderung nicht getan.
Es gibt sehr qualifiziertes Ausführungspersonal im Trockenbau aber auch solche, die überhaupt
nicht wussten, was sie machen und warum. Andererseits wurde meiner früheren Ausführungsfirma
(2001) in Hessen für den Dachausbau ein Angebot mit 25 DM/Normstunde (12,50 Euro)
unterbreitet. Nach Abzug der Betriebs-, Unterbringungs- und andere Kosten bleibt für den
qualifizierten Fachmann ein Bruttolohn von weniger als 4 Euro. In Süddeutschland waren es sogar
noch 2 Mark weniger. 2003 erhielt ich zwei Ausschreibungen für die gleichen Leistungen in der
Hand, jedoch nur noch für 8,70 Euro und für eine Baustelle in Bonn für 7,80 Euro je Normstunde.
So einen betriebswirtschaftlichen Schwachsinn kann man nur höflich ablehnen. Eine solide
Handwerksfirma arbeitet nun einmal mit Facharbeiter und die arbeiten nicht für 2,80 Euro/Std.
Mehr könnte der Unternehmer auf der Baustelle in Bonn seinen Leuten nicht zahlen. Zum
Vergleich braucht man nur die letzte Autowerkstattrechnung ansehen, welchen Stundensatz der
Monteur berechnet, wenn er den Ölstand kontrolliert und die Zündkerze wechselt. Der qualifizierte
Baufachmann einer anderen Branche soll dagegen nur einen Bruchteil erhalten und dabei eine
hervorragende Qualitätsleistung erbringen. Genau das sind die wesentlichsten Gründe, warum so
viele Bauschäden entstehen. Es kann nur noch unqualifiziertes Personal beschäftigt bzw. es muss
sehr schnell auf Kosten der Qualität gearbeitet werden. Beim Dachgeschossausbau handelt es sich
um eine rein arbeitsintensive Ausführung mit nur wenigen Rationalisierungsmöglichkeiten. Der
Dumme ist aber immer der Bauherr. Er spart beim Bauen ein paar Euros ein und im Gegenzug wird
ein ständiger Ärger eingetauscht und die meist teureren Nacharbeiten, die mit Rückbau und
eventuell mit Mietausfall verbunden sind, hat er selbst zu tragen. Die Billigstfirmen überstehen 1
bis 2 Objekte und können dann für Haftungsfragen nicht mehr herangezogen werden. Im Punkt 10
wird in stark gekürzter Form auf die Kalkulation der Trockenbaupreise eingegangen.
Das DACH hat in seiner ursprünglichen Funktion die Aufgabe des Wetterschutzes. Im nicht
ausgebauten Dachraum können Schäden an der Dachhaut und -konstruktion sehr gut kontrolliert
werden. (Grundsätzlich sollten Holzteile von mindestens drei Seiten kontrollierbar sein, um
eventuelle Holzschäden zu erkennen.) In der Regel verfügen solche Dächer über eine ständige
Querlüftung (von Giebel zu Giebel). Kleine Mengen eintretender Niederschlagsfeuchtigkeit oder
Kondenswasserbildung unter der Dachhaut werden durch diesen Luftstrom abgelüftet und sind
damit unproblematisch. Verschiedene Zwänge führen zum Ausbau der Dachgeschosse auch zu
Wohnzwecken. Neben der Einschränkung der Sichtkontrolle des Zustandes der Dachhaut und –
konstruktion, wodurch kleine Schäden unbemerkt bleiben, können eine Reihe möglicher
Wärmebrücken zu Feuchtigkeitsbildung in der Konstruktion des ausgebauten Dachgeschosses
führen. Mehr als 95 % der Dachflächen werden noch als klassisches Holzdach ausgeführt. Diese
Form des Dachausbaus ist seinem Wesen nach eine Innendämmung mit allen Kriterien, die dabei
wirksam werden können. Nur ein geringer Anteil wird als massive Steildachkonstruktion aus
Betonfertigteilen ausgeführt, obwohl bei 85 % der Wohngebäude die Wände und Decken aus
massiven Baustoffen bestehen. [3]
6
2.2. Kaltdach oder Warmdach
2.2.1. Allgemeines
Das gut belüftet zweischalige Kaltdach ist in bauphysikalischer Hinsicht die beste Lösung für Steil-
und Flachdächer, da auch bei hoher Raumfeuchtigkeit und hohen Temperaturunterschieden anteilig
weniger Schäden als bei wärme gedämmten Dächern auftreten. Das muss jedoch differenziert
betrachtet werden. [4] Es muss der Schutz vor Tauwasser, die möglichen Wärmebrücken und die
Lage sowie Ausführung der Dampfbremse berücksichtigt werden. Die Krankheit des Kaltdaches ist
schlicht eine stagnierende Luft im Dachraum (siehe Bild 2.2.1.d). Stagniert sie, wird sie warm. Bei
der unvermeidlichen Berührung mit kälteren Oberflächen muss es dann zur Kondenswasserbildung
kommen. [5]
Die Dachdecke bildet die oberste Geschossdecke und trägt unmittelbar die Dachhaut.
Bei solchen Dächern kann sich unter der Dachhaut Tauwasser bilden und Schäden an
der Dachkonstruktion auslösen. [4]
Diese Flachdächer sind eigentlich Kaltdächer. Charakteristisch ist ein belüfteter Raum zwischen
der oberen Schale (Wetterschutz/Niederschlag) und der unteren Schale mit Wärmedämmung. Unter
diese Schale muss eine Dampfsperre angeordnet werden, damit zwischen Innenraum und dem
Dachraum kein Luftaustausch erfolgen kann. Neben der Dachneigung von mindestens 5 %,
günstiger 10 %, sollte der Luftraum mindestens 10 cm hoch und mindestens an zwei
gegenüberliegenden Seiten Zugluft- bzw. Abluftöffnungen (gleichmäßig verteilt) mit einem freien
Lüftungsquerschnitt von 2°/°° vorliegen, das entspricht 1/500 der Dachfläche. Weitere ergänzende
Hinweise sind unter [6] zu finden.
Vor einem geplanten Dachausbau sollten generell alle Holzteile gründlich auf einen möglichen
Befall durch Holz zerstörende Insekten und Pilze untersucht werden. Befallene Holzteile sind
entsprechend der DIN 68800 (Holzschutz) zu sanieren bzw. zu ersetzen. Auf die Problematik
7
Holzschutz wird im Punkt 8.3. ausführlicher eingegangen. Besonders gefährdete Bereiche sind im
Bild 2.2.1. benannt. Im Einzelnen bedeutet
b) An der Innenseite der Wärmedämmung muss eine luftdichte Dampfbremse mit vollständiger
Fugendichtheit angebracht sein.
d) Der Dachraum ist ausreichend ganzjährig mit der Außenluft zu belüften. Es sind unbelüftete
Räume zu vermeiden. Solche unbelüfteten Räume sind z. B. auch die Sparrenfelder unter und über
den Dachflächenfenstern. Die Durchströmung des Sparrenfeldes von der Traufe bis zum First wird
durch das Fenster unterbunden. [8]
8
2.2.4. Belüftetes Dach
Das belüfte Dach ist mit einem durchgehenden Lüftungshohlraum von mindestens 2 cm und einer
raumseitigen Dampfbremse mit einem Mindest - sd - Wert (siehe Anlage Fachbegriffe) zwischen 2
m und 10 m je nach Sparrenlänge und festgelegten Be- und Entlüftungsöffnungen zu versehen.
Wobei je nach Wasserdampfbelastung wegen der Wasserdampfdiffusion (vergleiche Pkt. 4.3.2.)
der größere Wert günstiger ist. Eine exakte Fugendichtheit der Dampfbremse ist herzustellen
(vergleiche Pkt. 4.3.4). Durch das Verrutschen der Dämmstoffe und aufplustern wird der Hohlraum
zwischen Dämmung und Unterspannbahn sehr schnell verschlossen, daher sollten Abstände von 3
bis 5 cm gewählt werden. Ist mit einem „verstopfen“ der Hinterlüftung zu rechnen, so können auch
entsprechende Abstandhalter (siehe Anlage 5) eingebaut werden.
• Wenn eine durchgängige 100%ige Luftdichtheit nicht hergestellt werden kann, z. B. bei
Altbaudächern sind sehr viele Anbindungen an Sparren, Pfetten, Stiele u. a. erforderlich.
• Wenn die Gefahr der Beschädigung der Luftdichtschicht durch Schwindungen oder
Torsionen von Holzbauteilen durch Klimawechsel oder durch Folgegewerke bestehen.
• Wenn ein hoher Feuchteeintrag trotz ausreichender Luftdichtheit schnell abgeführt werden
soll.
• Wenn Holzschutzmittel in der tragenden Holzkonstruktion vorhanden sind. [9]
• Wenn Schäden an der Holzkonstruktion vorlagen und saniert wurden (Minderung des
Restgefährdungsgrades).
Bei einer Vollsparrendämmung entfällt dieser Luftspalt, das heißt, die Dämmstoffstärke entspricht
der Sparrenhöhe. Durch eine diffusionsoffene Unterspannbahn kann dies ausgeglichen werden. Die
Entlüftung erfolgt dann wie im Bild 2.2.5. Luftführung Pkt. b). Zur Verbesserung wird statt der
üblichen Dampfbremse eine feuchteadaptive Dampfbremse eingebaut, die zusätzlich eine
Abtrocknung einer möglichen Durchfeuchtung nach innen ermöglicht. Ein rechnerischer Nachweis
ist nicht erforderlich.
Bild 2.2.3.: Hier wird eine ökologisch orientierte Dachkonstruktion mit Schilfplatten und Holzleichtlehm
dargestellt, die bis 40° geeignet ist. Sie ist geei gnet für Gebiete mit heißen Sommermonaten und einer starken
Lärmbelästigung, z. B. Flugverkehr. Der Holzleichtlehm muss ca. 2-3 Wochen je nach Feuchtigkeit und
Witterung abtrocknen. Bei dieser Konstruktion übernimmt das Rieselpapier die Aufgabe der Windsperre. Sie
ist ebenso fugendicht anzuschließen. Dachkonstruktion mit Lehmplatten und Zellulosedämmung. (Die
Ausschreibung und die Arbeitsanleitung zur Herstellung kann der Quelle entnommen werden.) [10] 1
Dachpfanne, 2 Dachlattung und Konterlattung, 3 Holzfaserplatte/paraffiniert 18 mm, 4 Schilfrohrmatte 50 mm,
5 Holzleichtlehm 170 mm, 6 Jutefilz-Rieselschutz, 7 Einschub Massivholz
9
Bild 2.2.4.: Hier ein Beispiel, wie die Hinterlüftung am Firststein bzw.
darunter über Lüftungssteine erfolgt.
Beim nicht belüfteten Dach ist raumseitig eine Dampfbremse mit einem sd -Wert von mindestens
100 m anzubringen. Auf der Außenseite befindet sich direkt die Dachdichtung (z. B. Sparschalung
und Kunststoffbahn). Bei dieser Konstruktion ist eine besondere sorgfältige Planung und
Ausführung bei der Herstellung der Fugendichtheit vorzunehmen, da sonst die Holzkonstruktion
dauerhaft gefährdet wird. Aus nachfolgenden Punkten zu den Schäden im Dachgeschossausbau
lässt sich erkennen, dass diese Konstruktionsausführung erhöht schadensanfällig ist, da
eingedrungene Feuchtigkeit nur sehr langsam wieder entweichen kann. In einem 1998 errichteten
Wohngebäude brach nach 5 Jahren die Sparschalung unter der Dachhaut durch. Es lag eine
Weißfäule durch den Nassfäulepilz, Ausgebreiteter Hausporling, vor. Die Holzfeuchtigkeit lag über
100%. Im vorliegenden Fall war eine Vollsparrendämmung geplant aber nicht ausgeführt worden,
sodass ein unbelüfteter Zwischenraum (Dämmung/Schalbretter) von 2-5 cm vorlag. Aber die
wesentliche Ursache war die mangelhafte Dampfbremsenanbindung an das Mauerwerk.
10
vorgesehene Dämmstoffstärke zuzüglich Lüftungsspalt nicht ausreicht. Durch Aufdopplung, an die
Unterseite des Sparrens wird eine Leiste angebracht, oder durch entsprechende Abhänger für die
Befestigung der Tragkonstruktion der Innenverkleidung kann dieser Abstand vergrößert werden.
Für die Vollsparrendämmung wurde eine feuchteadaptive Dampfbremse entwickelt (siehe
Sperrschicht und Dampfbremse), die günstiger auf den Feuchtehaushalt einwirkt. Aus den
bisherigen Erfahrungen gibt es immer große Probleme mit der Vermeidung der Dampfkonvektion,
wo Wasserdampf über Fugen in die Konstruktion transportiert wird. Eine gute Hinterlüftung
vermeidet nicht die Schadensgefahr, reduziert diese aber beträchtlich.
2.2.6. Warmdach
Zur Ergänzung wird hier kurz das Warmdach (Bild 2.2.7.) vorgestellt. Das Warmdach hat
gegenüber dem Kaltdach den Vorteil, nur eine Schale aufzuweisen. Sie ist in der Regel oberseitig
wärme gedämmt und trennt den beheizten Raum von der Außenluft. Durchlüftungsprobleme gibt
es nicht, aber dafür bei der Entfeuchtung. Das einfachste und älteste Warmdach ist eine dichte
Schale aus dicken Nadelholzbohlen (50 mm) auf Holzsparren mit konventioneller Blechabdeckung
(z. B. Kupferfalzdach) oder oberer Abdichtung wie beim Kaltdach. [13] bereits im Pkt. 2.2.5.
genannten unbelüfteten Dächer mit Vollsparrendämmung werden dem Warmdach zu geordnet. Die
Ausbildung des Warmdaches hängt von der Nutzung des überdachten Innenraums und der damit
verbundenen physikalischen Beanspruchung ab.
11
2.3. Dachformen und Gauben
1 Satteldach,
2 Walmdach,
3 Pultdach,
4 First,
5 Traufe,
6 Kehle,
7 Grat,
8 Giebel,
9 Schleppgaube,
10 Dachflächenfenster;
11 Giebelgaube
2.4. Dachkonstruktionen
Die Bautradition der Dachkonstruktionen in Mitteleuropa basieren auf zwei Grundformen aus dem
germanischen Sparrendach und dem römischen Pfettendach. Da bei Dachkonstruktionen im Laufe
der Jahrzehnte oder Jahrhunderte häufig leichtfertig einzelne Holzteile herausgenommen und keine
oder ungenügende konstruktive Ersatzmaßnahme durchgeführt wurden, sind Dachstühle zunächst
auf ihr ursprüngliches statisches System und anschließend auf Mängel in diesem zu untersuchen.
12
Sparren- und Kehlbalkendächer: Sie sind für Steildächer mit Dachneigungen von ca. 30 bis 60°
gebräuchlich. Das Sparrendach ist statisch bestimmt. Die einzelnen Gespärre sind Dreigelenk-
Stabzüge, bestehend aus je einem Sparrenpaar mit Zugband (Deckenbalken oder
Stahlbetondecken).
Im Bild 2.4.2. wird ein einfaches Sparrendach gezeigt. [16] In dieser Literatur, geeignet für die
konstruktive Planung, sind weitere Beispiele, Detailzeichnungen, Bemessungstabellen für
Stützweiten, Anschlüsse u.a. enthalten.
Bild 2.4.2.:
Beispiel für ein
Sparrendach;
1 Sparren,
2 Firtsbohle,
3 Dachverband,
4 Deckenbalken,
5 Sparrenhalter
Bild 2.4.3..: Sparrendächer, bei denen die Sparren zur Dachkonstruktion zählen. Zu diesen gehören:
13
Dächer mit Dachstuhl, bei denen die Sparren zur Dachhaut zählen. Zu diesen gehören:
14
Bild 2.3.3.: Vereinfachte Ansicht mit den
wichtigsten tragenden Konstruktions-
hölzern eines Daches. Die Mittelpfette
liegt auf den Zangen (2). Diese stellt eine
Querverbindung her. Zwischen dem Stiel
und der Drempelpfette oder auch
Kniepfette befindet sich der Windbock mit
dem liegenden Stiel(1).
Beim Dachausbau können also nicht einfach Elemente, wie z. B. Kopfbänder, ausgebaut werden,
weil sie stören. Es müssen entsprechende Ersatzkonstruktionen oder Verstärkungen bzw. andere
Verbände eingebaut werden. Ebenso ist zu beachten, dass der Dachstuhl neben der konstruktiv
vorgesehenen Last durch den Winddruck und die Dachhaut noch zusätzlich den Innenausbau (unter
Umständen feuchte Dämmung, Unterkonstruktion und Verkleidung) aufnehmen muss. Vor den
Umbaumaßnahmen sollte ein ortsansässiger Statiker befragt werden. Das Honorar fällt im
Verhältnis zu einer ungewollten Nachsanierung sicherlich gering aus.
Sind konstruktive Änderungen erforderlich, so bieten die Literatur von Willi Mönck [4] und die
Informationsschrift Informationsdienst Holz [15] viele Hilfestellungen.
Die Aufsparrendämmung ist eine Außendämmung und erfüllt somit günstiger die
bauphysikalischen Anforderungen. Ist beim Neubau oder nach der kompletten Dacherneuerung ein
Dachausbau geplant, so sollte die Möglichkeit der Ausführung
einer Außendämmung geprüft werden. Ein großer Teil der im
Anschluss aufgeführten Probleme (Wärmebrücken und
Feuchtigkeitsbildung) kann so im Vorfeld auf ein Minimum
reduziert werden. Hier werden einige Varianten dargestellt, die
von verschiedenen Firmen angeboten werden.
15
Bild 3.1.2.: Rockwoll schlägt hier statt der aufgelegten Querhölzer Abstandhalter aus Metall vor, wo dann
Kanthölzer für die Konterlattung für die Dacheindeckung befestigt werden. Damit lassen sich dickere
Dämmstoffschichten einlegen. Durch die zweite Dämmstoffschicht werden
die möglichen Fugen auch versetzt. Zwischen Profilholz und Dämmung
befindet sich eine Dampfbremse. (Im Bild wurde sie zur besseren
Erkennbarkeit grau eingefärbt.) [21]
Analog kann aber auch unterhalb der Sparren eine Deckenverkleidung aus Gipskartonplatten (Bild
3.1.6.) oder Profilbretter (Bild 3.1.5.) angebracht werden. Profilbretter sind nicht fugendicht und
erfordern auf jedem Fall eine Dampfbremse zwischen Profilbrett und Sparren mit der o. g.
Fugenabdichtung.
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Bild 3.1.6.: Die Gipskartonplatten mit Tragkonstruktion
werden an die Sparren angebracht und dienen als
Deckenverkleidung. Trotz ihrer geschlossenen Fläche ist das
System nicht vollständig fugendicht und es wirkt auch die
Diffusion. Es wird auch hier eine winddichte Ausführung durch
eine Dampfbremse/Windsperre (blau) und vorkomprimiertes
Fugendichtband empfohlen. (Nachtrag durch den Autor
gegenüber der Originalzeichnung.) [22]
Wärmeschutz bedeutet in unseren Breiten Dämmung und Speicherung. Deshalb ist der massive
Bau gerade die ideale Kombination für einen hervorragenden Wärmeschutz. Die hohe
Dämmwirkung von Massivbaustoffen mittels
Temperaturamplitudendämpfung und Phasenverschiebung
bei einseitiger Temperaturänderung wirkt sich auf das
Raumklima günstig aus, da starke Temperaturschwankungen
besser ausgeglichen werden (siehe hierzu Auskühlzeit in der
Begriffserläuterung). In den nachfolgenden Bildern 3.1.8.
und 3.1.9. wird ein Beispiel für eine massive
Dachkonstruktion gezeigt.
17
Das massive Steildach aus Normalbeton, Leichtbeton oder Porenbeton besteht aus vorgefertigten
Dachelementen, die je nach Konstruktion parallel zum First oder Traufe montiert werden. Die
Weiterleitung der Last erfolgt bei der giebelparallelen Montage über einen Firstträger aus Stahl
oder Beton, bei einer traufparallelen Montage direkt auf die Giebel- und Innenwände. Neben dem
bereits genannten sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz sind Vorteile beim Schall- und
Brandschutz sowie die Sicherheit gegen Sturm und die Fugendichtheit zu nennen. Die Montagezeit
liegt bei 1-2 Arbeitstage gegenüber 5 Arbeitstagen bei beim konventionellen Holzdach. Die Preise
nach Herstellerangaben schwanken je Projekt und liegen beim konventionellen Holzdach zwischen
121 bis 146 Euro/m² und beim M & A Massivdach (Leichtbeton der Firma Liapor) 113 Euro/m²
und Leichtbeton-Dach 161 Euro/m². [3]
Nachfolgend werden Beispiele für eine ökologisch orientierte Aufsparrendämmung gezeigt. Das
sind Konstruktionen mit einem größeren Wärmespeicherwert, was zu einer höheren Auskühlzeit
führt. Auf diesem wohnklimatischen Vorteil wird im Punkt 4.2. näher eingegangen.
18
Bild 3.1.12.: Durch die Tonholplatten wird ein
hoher Wärmespeicherwert von 152 kJ/m²K bei
einer Auskühlzeit von 13,6 Std. erreicht. Der U-
Wert liegt bei 0,29 W/m²K. Es ist zu beachten,
dass hier ein Flächengewicht von 130,4 kg/m²
vorliegt. [25]
Nachfolgend werden noch zwei ökologische Baubeispiele aus Kapstadt gezeigt. Die Wände
bestehen aus lehmverkleideten Strohballen, das Dachtragwerk zeigt traditionelle
Zimmermannstechnik und die Dacheindeckung besteht aus Schilf (Bild 3.1.13 und 3.1.14.).
Die Dämmung zwischen den Sparren oder darunter ist eine Innendämmung. Zunächst werden die
Merkmale der Innendämmung aufgezeigt. Neben der Dämmung zur Dachhaut erfolgt in der Praxis
eine zusätzliche Innendämmung an der Giebelwand und im Drempel (Abseitwand), da hier
vorwiegend nur massive Wandquerschnitte von 12 bzw. 24 cm vorliegen und nur ungenügend der
Wärmeschutz erfüllt wird.
Durch die Innendämmung steigt die Oberflächentemperatur an der Zimmerwand, jedoch kühlt das
gedämmte Bauteil hinter der Innendämmung (Außenseite) gerade im Winter bei niedrigerer
Außentemperatur stark ab, sodass der Frostpunkt weit in die Konstruktion wandert. Es ist keine
Seltenheit, dass sich an der Unterseite der Unterspannbahn eine 2 bis 3 cm dicke Eisschicht
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bildet. Durch die anzubringende Dampfsperre soll der Dämmstoff (beim Dachgeschossausbau
vorwiegend Mineraldämmstoff) vor der Feuchtigkeit aus der Raumluft geschützt werden, da
dadurch zusätzlich die Dämmwirkung der Mineralfaserdämmung sehr stark gemindert wird (ca. 1
% Feuchtigkeitsaufnahme reduziert die Dämmwirkung auf ca. 50 %). Auf die gesamte Problematik
wird im Bild 4.2.3. und dem erläuternden Text ausführlich dargestellt.
Die Mineralfasern können aufgrund ihrer vielen Hohlräume sehr viel Wasser aufnehmen. Durch
die Dampfsperre wird jedoch die Sorption (Fähigkeit der Baustoffe, Wasserdampf aufzunehmen
und wieder abzugeben) verhindert, und es kann bei Spitzenbelastungen der Raumluftfeuchtigkeit
schneller zu Tauwasserbildung kommen, was optisch im Bad nach dem Duschen auf der
Spiegeloberfläche deutlich zu erkennen ist. Daher ist auf der Innenseite, also noch vor der
Dampfbremse, ein Baustoff anzubringen, der gute Sorptionseigenschaften besitzt. Das ist z. B.
Holz (nicht lackiert, eventuell mit Holzbeize, Bienenwachs oder einer Dünnlasur behandelt),
Gipskarton- und Fermacellplatten oder diffusionsoffene Putze auf einem geeigneten Putzträger. Die
Oberflächenfarbe muss diffusionsoffen sein, wie z. B. Kalk-, Silikat- oder Leimfarben. (Kalk- und
Silikatfarbe ist für Gipskartonplatten nicht geeignet.)
Neben dem o. g. Problem tritt bei einer Innendämmung immer eine unterschiedliche
Temperaturverteilung auf. Bei einer zusätzlich von innen gedämmten Außenwand erhöht sich die
innere Oberflächentemperatur je nach Dämmstoffstärke und massiven Außenwand um einige Grad.
Die an die Außenwand anliegenden Decken, Innenwände und Fußböden behalten aufgrund ihrer
Wärmeleitfähigkeit die niedrigere Oberflächentemperatur. Es entsteht so ein Streifen mit niedriger
Oberflächentemperatur ringsherum um die eingesetzte Innendämmung. Mit einem Infrarotbild
kann dies sehr deutlich festgestellt werden. Insgesamt erhöht eine Innendämmung unter
Berücksichtigung der Problembereich (Bild 3.2.1.) die Oberflächentemperatur und verbessert so
das Raumklima.
Im Bild 3.2.2. wird der Schnitt einer solchen Innendämmung dargestellt. Bei besonders gefährdeten
Eckbereichen sollte daher die Dämmung um die Kante gezogen werden und in Abhängigkeit der
Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs der Wände und Decken ca. 50 cm in den Raum angebracht
werden. Die heutigen Baustoffe lassen hier gute gestalterische Möglichkeit zu. Auf die Funktion
einer Dampfbremse wird im Punkt 4 eingegangen.
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Bild 3.2.2.: Im linken
Bild wird die
Schnittansicht einer
Innendämmung
gezeigt. Um diese
Problembereiche zu
beseitigen, muss die
Dämmung auch in
einem Streifen an den
Innenwänden und an
der Decke/Fußboden
verlegt werden.
Beim Dachgeschoss bestehen die zu dämmenden Giebelwände oder Drempel meist aus 24er oder
auch 12er Mauerwerk. Hier ist die Dämmung durchgängig als ein System auszuführen. Es darf
zwischen den zu dämmenden Bauteilen keine Fuge entstehen. Sie müssen durchgängig aufgebaut
werden. Das betrifft sowohl die Dämmung, die Dampfbremse, Unterkonstruktion und Verkleidung.
Einer der wesentlichsten Ausführungsfehler ist die
stückweise Fertigstellung. Im Bild 3.2.3. wird ein
Bild aus einem älteren Buch für Dachausbau
gezeigt. Durch den Aufbau jedes einzelnen
Wandelementes, wie Dachschräge,
Innendämmung zum Giebel und Drempel, kann
die fugendichte Ausführung der Dämmung nur
sehr schlecht realisiert werden. Davon abgesehen,
dass hier überhaupt keine Dampfbremse eingebaut
wird.
Generell sollte an allen Bauteilen eine annähernd gleiche Oberflächentemperatur erreicht werden.
In der Skizze (Bild 3.2.4.) werden an einzelnen Bauteilen gezeigt, wo es zur Abkühlung kommen
kann, da entweder Dämmung fehlt oder die Dampfbremse nicht korrekt eingebunden wurde, wie es
im Bild 3.2.3. der Fall ist.
Im Bild 3.2.5. wird ein Beispiel einer Dämmung an einer Giebelwand gezeigt. Diese Ausführung
birgt eine hohe Gefahr der starken Abkühlung an den Anschlussstellen der Dachschräge und
Vorwand. Im Punkt 4. wird noch einmal ausführlicher auf die Zusammenhänge eingegangen. Das
folgende Wärmebild wurde genau an einem solchen Anschluss, Schräge/Vorwand zur Außenwand
21
aufgenommen (Bild 3.2.6.). Es wird deutlich, dass eine durchgängig fugendicht angebrachte
Dampfbremse eine mögliche Schadensgefährdung reduziert. Daneben ist aber auch zu beachten,
dass gerade bei Leichtbauwänden (Vorsatzwand) zusätzlich eine Wasserdampfdiffusion über
Flankenübertragung gegeben sein kann. (Bild 3.2.7.)
Bild 3.2.6.: In diesem Wärmebild ist links die Dachschräge und in der Mitte bis nach rechts die Vorsatzwand.
Rechts oben bis in die Mitte verläuft die eingebundene Mittelpfette. Sehr deutlich sind die Fugen an diesem
Anschlussbereich Dachschräge/Vorwand zu erkennen. Es kommt zur erheblichen Abkühlung, siehe
Isotherme. Diese Temperaturdifferenz von 3 K trat bereits bei einer Außentemperatur von ca. 3-4°C auf. [ 29]
Bild 3.2.7.: Beispiel einer Flankenübertragung von Wasserdampfdiffusion an einer massiven Wand [30]
22
4. Bauphysikalische Zusammenhänge für den Dachausbau
4.1. Allgemeines
Für ein besseres Verständnis für die Ursachen der Schadensentstehung werden in diesem Punkt
allgemein die bauphysikalischen Zusammenhänge dargestellt. Auf Berechnungsmethoden wird hier
verzichtet, da diese in den entsprechenden Normen und in den Fachbüchern zur Bauphysik, wie
zum Beispiel in der Quellenangabe bei Eichler/Arndt, Meier u. a. aufgeführt, ausführlich behandelt
werden. Bei dem gegenwärtigen Trend immer mehr dämmen, statt vernünftig zu bauen, wirken
sich bereits geringe Schwachstellen bei der Dämmung oder bei einer mangelhaften Fugendichtheit
immer gravierender aus. Speziell bei der Dämmung werden umsatzorientierte Gesichtspunkte als
ein notwendiges Muss mit hohen energetischen Einsparungen deklariert. Alle Einsparpotenziale
wurden nur theoretisch berechnet. Praktische Nachweise konnten bisher nicht eindeutig vorgelegt
werden. Es kommt nicht auf die Dämmstoffstärke an, sondern entscheidend ist die Ausführung. Ein
Teil der folgenden Schadensbilder stammen von sogenannten Energiesparhäusern. Der bei der
Projektierung des Gebäudes benannte Energieverbrauch war in der Praxis meist genau doppelt so
hoch, wie angegeben. Mit einer kleinen Überlegung soll dies noch einmal verdeutlicht werden.
Das auszubauende Dach besteht aus einer Dacheindeckung, Dachlattung 3/5, Luftschicht 16 cm,
Sparren 12/16, Dachpappe 0,2 cm Holzwolleleichtbauplatte 3,5 cm und einem Kalkputz 1,5 cm.
Der U-Wert entspricht 1,73 W/m²K. [31] Wird nun die HWL-Platte mit Putz durch eine
Mineralfaserdämmung, Dampfbremse und GKF 12,5 mm ersetzt, so ergibt eine 140-mm-
Klemmfilzdämmung einen U-Wert von ca. 0,27 W/m²K, das entspricht eine theoretische
Verringerung der Wärmeenergie auf 16 % und bei 180 mm MW einen U-Wert von ca. 0,21
W/m²K, was ca. 12 % entspricht.1 Mit der Mineralwolle (MW) 140 mm kann in diesem Fall noch
eine Hinterlüftung erziel werden, bei der MW 180 mm ist nur noch eine Vollsparrendämmung
möglich und das bei einer theoretischen Verbesserung um 4 %! Werden natürlich die 0,27 W/m²K
mit 100 % gleichgesetzt, so spart man bei einer MW 180 gegenüber MW 140 eine theoretische
Heizwärme von knapp 30 %. Diese Bezugsgröße ist falsch, da immer der Ausgangswert in das
Verhältnis einbezogen werden muss. Zwischen den beiden Varianten liegt bei einer
Temperaturdifferenz von innen (20°C) nach außen (-5°C) ein theoretisch erhöhter Energiefluss von
1,5 W/m²h vor. Nimmt die Vollsparrendämmung gegenüber der hinterlüfteten gering etwas
Feuchtigkeit (ca. 1 %) auf, so verändert sich die Wärmeleitfähigkeit [λ] von 0,04 auf ca. 0,065
W/mK (siehe Bild 4.2.3.). Damit hat diese Konstruktion mit 180 mm Dämmung nicht den
theoretischen Wert von 0,21 W/m²K, sondern praktisch 0,33 W/m²K oder noch größer und ist
somit schlechter als eine trockene 140 mm Dämmung. Da jedoch auch bei einer hinterlüfteten
Dämmung eine Durchfeuchtung nicht vollständig zu vermeiden ist, liegen deren U-Werte auch
etwas höher. Allerdings trocknet bei einer hinterlüfteten Variante die Dämmung schneller ab bzw.
wird nicht erst so feucht und stellt so ein geringeres Schadensrisiko dar.
Wärmeschutz bedeutet in unseren Breiten Dämmung und Speicherung. Deshalb ist der massive
Bau gerade die ideale Kombination für einen hervorragenden Wärmeschutz. Leichthäuser sind bei
uns fehl am Platz, die apparative Instrumentierung wäre zu groß und zu kostenträchtig. [32]
Schwere massive Bauweisen speichern die Wärmeenergie und geben diese verzögert wieder ab.
Die Temperaturschwankungen der Innenraumluft sind ausgeglichener (Bild 4.2.1.). Die
Phasenverschiebung wird durch die Temperatur, Materialstruktur (Poren, Kapillare, Salze) und
1
Mit zunehmender Dämmstoffstärke werden die Holzsparren zu Wärmebrücken. Die genannten Werte fallen
daher etwas ungünstiger aus, da sie zur Vereinfachung unberücksichtigt bleiben. Ebenso wirkt sich der
erforderliche Lüftungswärmeverlust umso größer aus, je kleiner der u-Wert wird. Bei einer Lüftungsrate von
0,8-1 und einer „Superdämmung“ verhalte sich die Transmissionswärmeverluste zur Lüftung etwa 26 zu 74
%!
23
Druck bestimmt. Im Mauerwerk/Konstruktion gibt es keine gleich bleibenden Zustände. Sie
verändern sich ständig qualitativ und quantitativ. Es liegen Energieströme vor, wo der
Wandbaustoff zusätzlich durch die Wärmeleitfähigkeit und -speicherfähigkeit der Luft, Luft-
Wasserdampf-Gemisch, Wasser und im Winter durch Eis beeinflusst wird.
Bild 4.2.1: Temperaturverlauf in einer schweren und leichten Wandkonstruktion während eines Sommertages
[33]
Das Dachgeschoss ist in den meisten Fällen eine Leichtbaukonstruktion, bestehend aus Tragwerk
(Sparren und Pfetten) und der Dämmstoffe mit einem Konstruktionsgewicht von 80-120 kg/m² und
einer Speicherfähigkeit von 100 kJ/m²K und damit deutlich geringer als bei massiven
Außenwänden mit 300-400 kg/m² und 300 kJ/m²K. Durch die geringe Speicherfähigkeit der
Mineralwolle kommt es sehr schnell zur Aufheizung bei starker Sonneneinstrahlung oder zur
Abkühlung im Winter. Das hängt damit zusammen, dass Mineralwolle einen Speicherwert von ca.
1 kJ/kgK hat, das entspricht bei einer Dämmstoffstärke von 16 cm und einem Gewicht von 30
kg/m³ = 4,8 K J/m². Einer 1 cm starke Holzweichfaserdämmplatte mit einem Gewicht von 200
kg/m² erreicht etwa den gleichen Wert. (Ausgewählte Stoffwerte sind in der Tabelle 1 aufgeführt.)
Ein weiterer Wert, die Temperaturleitzahl oder Temperaturleitfähigkeit a [m2/s] sollte hier
Beachtung finden. Sie ist das Maß für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer
Temperaturänderung in einem Körper. Eine Temperaturänderung pflanzt sich umso rascher fort, je
größer das Wärmeleitvermögen ist und je kleiner die spezifische Wärmekapazität sowie die Dichte
sind. Sie ist die Basis zur Ermittlung der Phasenverschiebung (siehe Bild 4.2.1.). Gerade hier
schneiden die Glas- und Steindämmstoffe ungünstig ab.
Für bessere wohnklimatische Bedingungen sind schwere Dachkonstruktionen sinnvoll, wie sie z. B.
im Punkt 3.1. und 3.2 gezeigt werden. Ist dies nicht möglich, so sollte möglichst viel massives
Innenmauerwerk und auch massive Fußböden die Speicherfunktion übernehmen.
24
Bild 4.2.2.: Feuchteinfluss auf die gemessene
Wärmeleitfähigkeit von ausgewählten Baustoffen
(Originalbild unter [35])
Wie bereits oben festgestellt, ist die Wärmespeicherung bei trockenen Mineraldämmstoffen nicht
sehr groß. Bei befeuchteten Dämmstoffen kann sich dies verändern und die Speicherfähigkeit
erhöhen. Da sich aber auch die Wärmeleitfähigkeit verändert (verschlechtert) kann hier keine
Antwort gegeben werden, ob und bei welcher Feuchtigkeit sich ein Optimum aus
Wärmeleitfähigkeit und –dämmung einstellen könnte. Bei Infrarotaufnahmen werden auch
durchfeuchtete Dämmungen als kühlere Oberflächen ausgewiesen, die wiederum die Möglichkeit
einer Tauwasserbildung an der Innenseite begünstigen.
Auch wegen der Gefährdung der Holzkonstruktion bei erhöhter Feuchtigkeit sollte zweckmäßiger
immer eine trockene Konstruktion angestrebt werden.
Eichler/Arndt beschreiben auch den Einfluss der Feuchtigkeit auf die Wärmedämmung, wobei hier
Einflüsse in Küstennähe, Wetterseiten und Schlagregen u. a. genannt werden. Allerdings werden
keine konkreten Zahlen aufgezeigt, wie sich dies auswirkt. Dies sollte bei ungünstigen Standorten
beachtet werden, gerade dort, wo oft eine hohe Feuchtigkeit im Außenbereich vorliegt. Unter
diesem Aspekt sind viele naturnahe Dämmstoffe den synthetischen Dämmstoffen überlegen. Dafür
haben sie aber auch wieder auf einem anderen Gebiet ihre Schwächen.
25
Bild 4.2.3.: Auf dieser
Grafik ist die Abhängigkeit
der Veränderung
(Verschlechterung) der
Wärmeleitfähigkeit in
Bezug auf die Erhöhung
des Wassergehaltes
deutlich erkennbar. [36]
Spez.
Dichte ρ Wärmeleitfähigkeit Temperaturleitzahl
Stoff 3 Wärmekapazität 2
[kg/m ] λ [W/mK] a [m /s]
c [kJ/kgK]
Wasser (20ºC) 998,4 4,182 0,604 -
Eis 917 1,93 2,2 1,2
Luft (20°C) 1,1881 1,005 0,02603 -
Glas- u.
25-100 0,8 0,035-0,04 57,9
Steinwolle
HWL-Platten 400 1,9 0,093 4,4
Holzweich-
200 2,2 0,05 3,6
faserdämmung
Holz 600 2,1 0,13 3,7
Ziegel 1800 0,92 0,81 0,49
26
4.3. Die Tauwasserbildung in der Dachkonstruktion
4.3.1. Fugen / Konvektion
Neben Wärmeverlusten durch Wärmebrückenbildung bewirkt auch der Luftdurchsatz durch die
Fugen (Bild 4.2.1.) in Außenbauteilen erhebliche Wärmeverluste, die die
Transmissionswärmeverluste erheblich übersteigen können. So kommt es, dass trotz einer starken
Wärmedämmschicht ein verhältnismäßig hoher Heizenergiebedarf besteht. Diese Konvektion in
den Fugen wird bei der U-Wert-Berechnung nicht berücksichtigt. Bei diesem Transport wird die
Luft abgekühlt, und es kommt zur Kondensatbildung (Tauwasser) an den äußeren Bauteilschichten.
Es kann rechnerisch die Tauwassermenge bestimmt werden, die sich bei einer defekten bzw.
fehlenden Dampfsperre bilden kann. Das können unter Umständen einige Kilogramm Wasser auf
den Quadratmeter werden. Über den Sommer kann dies wieder abtrocknen. Pohl und Horschler
[40] haben dieses Problem näher betrachtet. Eine Fuge mit einer Breite von 2 mm, einer Tiefe von
100 mm und einer Länge von 1,00 m und einer Druckdifferenz von nur 6 PASCAL (Windstärke 2)
ergeben einen Luftvolumenstrom von ca. 15 m3/mh. Wird dies auf die Dimension des U-Wertes
übertragen, so tritt bei einer Fuge von 1 m Länge ein Lüftungswärmeverlust von ca. 5 W/m2K auf.
Bei einem gedämmten Dach mit einem rechnerischen U-Wert von 0,2 W/m2K bedarf es keiner
weiteren Diskussion, wo dann der praktische U-Wert liegt. Daneben werden bei einer
Lufttemperatur von 20 Grad Celsius mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % durch die o. g.
Fuge pro Stunde ca. 130 g/Wasserdampf in das Außenteil transportiert (vergleiche Anlage 1).
Feuchtigkeitsschäden sind zwangsläufig die Folge. In der Praxis stehen dann im Winter in der
Dachgeschosswohnung zum Auffangen des Kondensatwassers Eimer auf dem Teppich. Das
passiert dann, wenn durch die Sonne die zentimeterdicke Eisschicht an der Unterspannbahn
aufgetaut wird, durch die Dämmung tropft und sich einen Weg durch die undichte Dampfbremse
27
und Innenverkleidung sucht. Das ist dann meist an einer anderen Stelle und als Ursache wird ein
undichtes Dach vermutet.
Bild 4.3.3.: Durch das Wärmebild bei dieser abgehängten Decke kann man deutlich die Fehlstelle in der
Dämmung erkennen. Der Klemmfilz wurde nicht richtig aneinander gepresst. Als leichte Dunkelfärbung lassen
sich die Sparren gut erkennen. Die Randbereiche der Dämmung werden feucht und werden so zur
Wärmebrücke.
Nach Aussage des Mieters/Eigentümer wurden zu erst die Innenwände (Metallständerwände mit
Gipskartonbauplattenverkleidung W 111 bzw. W 112) aufgestellt. Damit ist ein fugendichter
Anschluss der Dampfbremse an die Innenwand kaum möglich.
Als Erstes sollte daher die Sparrendämmung ausgeführt werden.
Im Anschluss erfolgt die Verlegung der Dampfbremse mit der
fugendichten Anbindung der Stöße. Im Bild 4.3.5. wird die
bessere Lösung gezeigt. Allerdings müssen auch die Kriterien
des Schallschutzes (Punkt 7.2.) bzw. Brandschutzes (Punkt 7.1.)
bei Wohnungstrennwänden beachtet werden.
Bild 4.3.5.: Wird als Erstes die Deckenfläche und dann die Innenwand
errichtet, so wird die Dampfbremse nicht unterbrochen. [23]
28
Bei einem Versuchdach (Bild 4.3.6.) wurde die Wirksamkeit eines Dämmsystems unter Beweis
gestellt. Eine ausführliche Beschreibung erfolgt von Feldner [39]. Hier werden nur auszugsweise
einige Kriterien genannt, warum das Sanierungssystem Dämmfix WSD zur Anwendung kam.
Probleme gibt es bei der unsachgemäß verlegten aluminiumkaschierten Dämmung bezüglich ihrer
Fugendichtheit (Dämmung/Sparren) und die Winddichtheit/Dampfbremswirkung der
Aluminiumbeschichtung (hohe Schadensanfälligkeit) (mehr unter Pkt. 5.1.). Dadurch kann bei
einem solchen gedämmten Dach ein hoher Wärmeverlust durch Wärmekonvektion auftreten.
Dieses System wirkt dabei nicht nur als Zusatzdämmstoff, sondern auch als winddichtes Bauteil,
das Konvektion und den damit verbundenen Luft-, Feuchte- und Wärmetransport in hohem Maße
verhindert.
In ganz bestimmten Situationen kann das sicherlich einer Sanierungslösung sein. Die Praxis hat
bisher gezeigt, dass beim Erkennen des Schadens, mangelhafte Fugendichtheit und fehlerhafte
Dampfbremse, wenigstens ein teilweiser Rückbau erforderlich ist und in diesem Fall kann die
Sparrendämmung ordnungsgemäß nachgebessert bzw. ausgeführt werden.
4.3.2. Diffusion
Gasaustausch durch Bauteile findet in der Regel nur durch Diffusion statt. "Diffusion" nennt man
die allmähliche Durchmischung verschiedener Gase (aber auch Flüssigkeiten und sogar Festkörper)
ohne äußere Einwirkung, allein durch Molekularbewegung, bis die Verteilung der verschiedenen
Moleküle überall gleich ist. Der Widerstand, den ein Material der Diffusion von Wasserdampf oder
anderen Gasen entgegensetzt, hängt hauptsächlich von seiner Porigkeit ab, je mehr offene Poren,
desto geringer der Widerstand. Der Porendurchmesser spielt für Wasserdampfmoleküle so gut wie
keine Rolle, sie sind kleiner und leichter als fast alle anderen Luftmoleküle; Sauerstoffmoleküle
haben z. B. 60 % mehr Masse und Kohlendioxidmoleküle fast dreimal so viel. Ihre
Diffusionsgeschwindigkeit ist schon in der Luft viel geringer als die von Wasserdampf, und so gibt
es Bauteilschichten, die zwar die Diffusion von Kohlendioxid fast völlig absperren, der
Wasserdampfdiffusion aber keinen allzu großen Widerstand entgegensetzen. Die im Vergleich mit
Wasserdampf, Sauerstoff oder Kohlendioxid meist riesigen Moleküle von "Wohngiften" können
durch Diffusion erst recht nicht aus der Raumluft entfernt werden, wie das in manchen
baubiologischen Schriften immer wieder mal zu lesen ist. Für sie bildet auch die diffusionsfähigste
Wand ein praktisch unüberwindliches Hindernis.
29
Diffusionswiderstandswerte sind die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahlen und die daraus
errechneten "diffusionsäquivalenten Luftschichtdicken" (sd-Wert). In Analogie zu diesen Werten,
die nur die Diffusion von Wasserdampf durch ein Material bzw. ein Bauteil betreffen, geben
manche Baustoffkataloge vor allem bei Anstrichen und anderen Beschichtungen auch
Widerstandswerte zur Kohlendioxiddiffusion an. [42] Es ist aber auch zu beachten, dass eine
Wasserdampfdiffusion auch über eine Flankenübertragung erfolgen kann. [30] u. [43]
Die Fähigkeit von Baustoffen, für Wasserdampf durchlässig zu sein, wird durch die
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl beschrieben. Wie diffusionsfähig eine Wand ist, hängt von
den Materialien und der Dicke ihrer Schichten ab. Als Diffusionswiderstand einer Schicht gibt man
die Luftschichtdicke in Metern an, die der Diffusion (Austausch von Wasserdampf- und
Luftmolekülen) denselben Widerstand entgegensetzen würde, wie die betreffende Schicht. Je
niedriger der Wert, desto weniger wird der Wasserdampf auf dem Weg von der warmen zur kalten
Seite gebremst. [44] Für offenporige Konstruktionen ist ein niedriger µ-Wert vorteilhaft, da die
Entfeuchtung ungehindert und schnell ablaufen kann. Eine Aussage über die Wirkung eines
Materials in einer gegebenen Konstruktion ist nur bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Dicke
des Stoffes möglich.
Den Wert dieser diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke (abgekürzt sd) bekommt man, wenn man
den Wert der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl (µ) mit der Schichtdicke in Metern mal
nimmt. Eine 36,5 cm dicke Mauerschicht aus Ziegelsteinen (µ = 8) hätte demnach eine äquivalente
Luftschichtdicke von sd = 8 x 0,365 m = 2,92 m.
Bei der Gipskartonverkleidung (µ = 8-11) [45] ergibt sich ein sd-Wert = 8 x 0,0125 m = 0,8 m.
Anstrichmaterialien haben in der Regel ziemlich hohe Werte. Da aber die Schichtdicken mit
wenigem zehntel Millimeter nur sehr gering sind, beeinträchtigen sie die Diffusionsfähigkeit der
Wand im Allgemeinen kaum. Jedoch wird aber die Sorption (Wasserdampfaufnahme) beeinflusst
und das ist gerade für Innenräume zum Abbau der Feuchtespitzen der Raumluft wichtig, z. B. Bad,
Küche, kleine Schlafzimmer usw. So entspricht der sd-Wert einer 0,5 mm dicken
Leimfarbenschicht [45] mit µ = 180 … 215, einen sd-Wert = 200 x 0,005m = 1 m.
Wird ein Kunstharzdispersionsanstrich [45] mit µ = 1800 verwendet, so liegt der sd-Wert bei 9 m.
Bei einem Ölsockelanstrich mit µ= 10000 sind dies 50 m. Damit wird deutlich, warum früher
gerade an dieser Wandbeschichtung in der Küche nach dem Kochen sich ein Feuchtigkeitsfilm
(Kondenswasser) bilden konnte.
Die Richtung der Diffusion wird von dem absoluten Feuchtegehalt der Luft bestimmt und ist so bei
kalter Außenluft nach außen gerichtet. Sie ist nicht abhängig von der Richtung des Wärmestroms,
sie kann dieser entgegengesetzt gerichtet sein. Wasserdampf kann trotz starker Abkühlung auf der
anderen Seite der Wand herausdiffundieren, ohne seinen Aggregatzustand zu wechseln, also keine
Tauwasserbildung an der Oberfläche. Dies ändert sich jedoch, wenn sich auf der kalten Seite eine
30
dichte Schicht befindet und sich so ein Staubereich bildet, wo ein Dampfsättigungsdruck aufgebaut
wird. Dann kann eine Kondensation ausgelöst werden. Das ist z. B. im Dachbereich die
Unterspannbahn. Daher wurden Unterspannbahnen mit einem kleinen sd-Wert eingeführt.
Bei zu geringem sd-Wert bei einer Außenwand kann der Taupunkt bei feucht-kaltem Wetter für die
nach außen diffundierende Raumluftfeuchte schon unter verhältnismäßig normalen Bedingungen in
der Wand liegen. An der Stelle beginnt dann die Durchfeuchtung der Wand um so stärker, je
kleiner ihre Diffusionsfähigkeit ist. Für Außenwände gelten deshalb Werte zwischen sd = 4 und sd =
7 als besonders günstig.
Zur Vermeidung einer Wasserdampfkondensation bei mehrschichtigen Bauteilen soll von innen
nach außen der Wärmedurchlasswiderstand zunehmen (Wärmedämmschicht außen) und die
Dampfdurchlasswiderstände abnehmen. Diese Bedingungen werden z. B. beim Wandaufbau,
Innenputz, Kalksand-Vollsteine, Mineralwolle, Luftschicht, Fassadenplatte (Wand mit
hinterlüfteter Fassade), erfüllt. Bleibt die Wand feucht, das ist gerade beim Neubau zu beachten,
so kann das Wasser hinter einer wasserdichten oder -abweisenden Außenschicht, wie es z. B. bei
der Thermohaut der Fall sein kann, schlecht durch Diffusion entweichen und das Mauerwerk wird
über lange Zeit geschädigt. [1] Dieses Problem tritt auch im ausgebauten Dachgeschoss auf, hier
sammelt sich das Kondenswasser zwischen der Verkleidung (Gipskartonplatte oder Ähnliches) und
der Dampfbremse. Es tropft dann in den Raum. Es wird dann angenommen, dass das Dach undicht
ist. (Grundsätzlich sind alle Feuchtigkeitsursachen zu ergründen.)
Da Gipskartonbauplatten nicht sehr dick sind, ist auch der sd-Wert gering (siehe oben). Je nach
Farbbeschichtung (Art und Stärke) liegt der sd-Wert zwischen 1 eventuell maximal 10 m. Die
Dampfbremse selbst hat je nach Art einen sd-Wert von 100 ... 200 m und damit ist die
Dampfdiffusion eingeschränkt aber nicht unterbunden. Gerade wenn noch eine hohe Baufeuchte
nach dem Neubau vorliegt, wird die Dämmung durch Diffusion stärker befeuchtet als vorgesehen.
(Nach ca. 2 Jahren verringert sich dies.) Im folgenden Bild wird eine Dachschräge mit dem
Anschuss an eine Giebelwand gezeigt. Die Dampfbremse wurde nicht fugendicht angeschlossen,
das Gleiche gilt auch für Stöße. Trotz das die Gipskartonplatte fugendicht, mit Acryl oder
Fugenband, an die Wand angeschlossen wurde, gelangt Feuchtigkeit (Diffusion) in den Hohlraum,
zwischen Verkleidungsplatte und Dampfbremse. Durch Fugen in der Dampfbremse wird ein
Unterdruck aufgebaut, infolge des bestehenden Dampfdruckgefälles. Die warme Innenraumluft ist
bestrebt, nach außen zu gelangen. Bei Windlast wir der Windsog noch verstärkt. Dies wirkt sich
auch auf die Diffusion aus. Durch Untersuchungen von Wagner zu Wasserdampftransport infolge
von Diffusion und Konvektion wurde ermittelt, dass bei einem sd-Wert = 10 m und mittlerer
Diffusion aller 10 Stunden auf einer Fläche von 60 m2 etwa der Inhalt eines Schnapsglases Wasser
durch das Bauteil diffundiert. [46]
Im Bild 4.3.3.1. wird die Feuchtigkeitswanderung als Schema dargestellt. Es wird davon
ausgegangen, dass die Deckenverkleidung annähernd fugendicht an die Wände anschließt. Der
Anschluss der Dampfbremse wurde nicht fugendicht ausgeführt bzw. hat sich im Verlauf der Jahre
gelöst. Würden hier auch noch schmale Fugen zwischen den Verkleidungselementen bzw. zur
Wand vorliegen, so würde vorwiegend die Konvektion (vergleiche Punkt 4.3.1.) wirken. Bei einer
Vollsparrendämmung taut an der Innenseite der Unterspannbahn weniger Wasser aus. Allerdings
wird bei einer gut funktionierenden Hinterlüftung das Tauwasser schnell abgelüftet. Im Bild
4.3.3.2. wird durch ein Infrarotbild dieses Problem der Diffusion an einem Ortgang sehr deutlich.
Hier erfolgte keine fugendichte Anbindung der Dampfbremse an die Leichtbauaußenwand bzw.
diese hat sich gelöst. (Der Mieter klagte über ein undichtes Dach.) Die Deckenverkleidung wurde
ordnungsgemäß ausgeführt. Im Bild 5.3.3.3. wird die ordnungsgemäße Ausführung am Ortgang
dargestellt werden.
31
Bild: 4.3.3.1.: Wandanschluss einer Dachschräge an eine Außenwand. Die Dampfbremse wurde nicht richtig
fugendicht angeschlossen bzw. hat sich gelöst. Durch diese Fugen kann Feuchtigkeit in die Konstruktion
gelangen. 1 Dacheindeckung, 2 Traglattung, 3 Unterspannbahn, 4 Dämmung, 5 Dampfbremse, 6 Hohlraum
zwischen Dampfbremse und Verkleidungsplatte
Sperrschichten sind überall erforderlich, wo Bauteile gegen Wasserdampf oder Wasser abgedichtet
werden müssen. Richtig angebracht, verhindern sie die Wasseraufnahme in das Bauteil ebenso wie
den Kapillartransport von Wasser und die Diffusion von Wasserdampf durch das Bauteil. [47] Die
hydrophobierende Beschichtung unterbrechen oder schränken den Kapillartransport ein. Die
Kapillartransporte im Bauteil werden nur gering beeinträchtigt. (Hydrophobierungsmittel auf
Siliconbasis gleiten die Gesteinsporen aus und verschließen diese nicht.) [48]
32
Die Anwendungsbereiche und Zweck der Sperrschichten zur Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit,
nicht drückendes oder drückendes Wasser werden in der DIN 18195 Teil 1 bis 10
(Bauwerksabdichtungen) behandelt. Die Abdichtung bei Dächern ist in der DIN 18530 (massive
Deckenkonstruktionen für Dächer) und DIN 18531 (Dachabdichtungen) vorgegeben.
Pfeiler, Wände oder Schornsteine werden zusätzlich zur senkrechten Abdichtung gegen seitlich
eindringende Feuchtigkeit auch mit waagrechten Sperrschichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit
geschützt. Bei Altbauten fehlen diese Schichten oder ihre Funktion ist weitestgehend aufgehoben.
Wenn nun bei solch einer Außenwand im oberirdischen Bereich der Kapillartransport und der
Wasserdampfdiffusionsstrom behindert oder unterbrochen werden, ohne dass vorher die fehlenden
Sperrschichten angebracht worden sind, beginnen die Wände zu durchfeuchten, es kommt zu
Anstrich-, Putz- oder noch schwereren Bauschäden. Die Salzablagerung an der Oberfläche eines
Sockels ist z. B. auch eine Sperrschicht. Man kann dies gut
an den Schichtfolgen erkennen. Wird dieser Sockel durch
Wandfliesen oder eine Kunstharzbeschichtung (Bild
4.3.4.1.) abgedichtet, so steigt die Verdunstungsebene nach
oben in die Erdgeschosswohnung.
Dampfsperren müssen sich immer auf der Warmseite einer Konstruktion befinden. Enthält diese
eine Wärmedämmschicht, müssen sie sich immer auf der Innenseite davor befinden. Bei
Dachausbauten und Fertigteilhäusern sind sie unbedingt erforderlich. Dabei ist eine Fugendichtheit
zu gewährleisten und die Flankenübertragung zu beachten. Selbst kleinste Löcher, z. B. durch
Befestigungsnägel verursacht, vermindern die Sperrwirkung der Dampfsperre. Hier sollte jedoch
unterschieden werden, wenn die Unterkonstruktion mit Schnellbauschrauben an die Sparren
befestigt wird, so können diese Durchdringungen durch die Dampfbremse vernachlässigt werden,
33
da die kleinen Löcher in der Regel mit der Schraube ausgefüllt sind. Allerdings kommt es doch vor,
dass die Dampfbremse nicht richtig verlegt wurde und noch einmal neu angebracht werden muss.
In diesem Fall sollten die Löcher oder kleinen Risse, die durch die Montage entstanden sind,
sorgfältig zu verklebt werden. Ist 1 % ihrer Fläche wasserdampfdurchlässig, so ist sie unwirksam.
[49] und das wird bereits bei mangelhafter Fugenanbindung, wie an zahlreichen Beispielen gezeigt,
erreicht.
Es sollte so gebaut werden, dass man möglichst keine Dampfsperren benötigt, da Sie immer
problematisch sind, auch wenn sie sich auf der technisch richtigen Seite befinden:
Neben den bekannten Dampfbremsen bzw. Windsperren aus Dichtungspappen, spezielle PE-Folien
oder Aluminiumfolien gehören aber auch dicht schließender Putze, Beton, Metallplatten und
bedingt auch andere Bauplatten aus Holz und Gips dazu. Es sind jedoch die materialspezifischen
Eigenschaften, wie der sd-Wert, sowie die fugendichte Montage zu berücksichtigen. Trotz der
optischen Geschlossenheit der Gipskartonbauplatte mit 12,5 mm ist immer noch eine
Dampfbremse/Windsperre erforderlich. Was z. B. bei einer beidseitig verputzten Gasbetonwand (7
cm) nicht erforderlich ist. (Vorausgesetzt, es treten keine thermischen Spannungsrisse auf). Wie
bereits oben genannt, verhindert die Dampfbremse eine beidseitige Abtrocknung durchfeuchteter
Baustoffe. Um dieses Problem zu lösen, hatte man eine feuchteadaptive Dampfbremse entwickelt
(Bild 4.3.4.3.). Man geht davon aus, dass dem unbedenklichen winterlichen Tauwasserausfall im
Dach ein großes sommerliches Austrocknungspotenzial
gegenübersteht. Im Vergleich zur herkömmlichen
Dampfbremse mit gleicher Sperrwirkung im Winter ist die
sommerliche Austrocknung bei Einsatz der
feuchteadaptiven Dampfbremse mindestens zehnmal
größer. [51]
34
Wer eine Dachkonstruktion eines älteren Hauses kennt, weiß auch, welcher feine Staub sich
niederschlägt. In wieweit die volle Funktionsfähigkeit der feuchteadaptiven Dampfbremse dann
nach 20 Jahren und später noch vorliegt ist ungewiss.
Auch bei nur einer geringen Überschreitung der Holzfeuchtigkeit von 20 % über mehre Monate
(Winter), ist das zu viel. Holz zerstörende Insekten benötigen ca. eine Holzfeuchte ab 10 % und
Holz zerstörende Pilze finden unter bestimmten Bedingungen auch unter 20 % ihren Lebensraum
(siehe Punkt 8.3.6.).
Es ist ganz wichtig, eine möglichst hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle zu erzielen. Kurz, es darf
nur Luft über die dafür vorgesehenen Bauteile, wie Fenster, Türen und Lüftungsanlagen
ausgetauscht werden. Zur Messung der Luftdichtigkeit dient die Differenzdruckmethode „Blower
Door“, wo die gesamte Lecktagemenge durch die Gebäudehülle quantifiziert und größere
Lecktagen lokalisiert werden. [53] (Bild 4.3.4.5.). Während dieser Messung oder bei größeren
Luftdruckunterschieden (starker Wind oder bei kalten Außentemperaturen) können mit einem
Luftgeschwindigkeitsmessgerät (Thermoanemometer) Fugen lokalisiert werden. Es gibt auch
Nebelkerzen, man erkennt dann, ob sich die Luft bewegt und ob sie z. B. durch eine Steckdose in
der Abseitwand entweicht (Bild 4.3.4.6.)
Bild 4.3.4.5.: Bei dem Blower Door –Verfahren wird ein Ventilator luftdicht in
eine Fenster- oder Türöffnung eingeklebt und eine Druckdifferenz zwischen
Gebäudeinneren/Raum und der Umgebung von 50 Pa (n50 –Wert)
aufgebaut, was einem maximal zulässigen Luftwechsel entspricht. (Bild [54])
2
Dafür werden mehrere Datenpaare Druckdifferenz (10, 20, 30, 40, 50 55 u. 60 Pa)/geförderter
Volumenstrom aufgenommen und eine Ausgleichskurve gemäß der Potenzfunktion V = C x ∆pn ermittelt,
für n= 0,65 (/10/S. 79)
35
In einer Abseitwand wurde der Steckdoseneinsatz ausgebaut (Bild 4.3.4.7.). Der Elektriker hat die
Dampfbremse kreisrund ausgeschnitten, damit er auch den Einsatz in die Gipskartonplatte
einsetzen konnte. Wenn solche Löscher in die Dampfbremse eingebaut werden, braucht man sich
über Zugerscheinungen nicht wundern. Werden Installationsleitungen, ob Heizungsrohre oder
Elektrokabel hinter einer Abseitwand verlegt, so ist ein entsprechender Hohlraum von ca. 5 bis 10
cm bereits bei der Planung zu berücksichtigen. In dem Fall sind zwei Unterkonstruktionen (UK)
erforderlich. Die hintere UK hält die Dämmung sowie die Dampfbremse und die raumseitige UK
trägt die Verkleidungsplatte, z. B. Gipskartonbauplatte. Im Punkt 5.3. wird ein Drempel gezeigt.
Analog könnte die Ausführung so aussehen. In diesem Punkt werden auch weitere
Ausführungsmängel gezeigt.
In den vorgenannten Punkten wurden verschiedene Wege (Konvektion und Diffusion) des
Eindringens der Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion erläutert. In diesem Abschnitt wird kurz auf
die Entstehung der Feuchtigkeit in der Wohnung und die Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte
von der Temperatur eingegangen.
Nachfolgend werden einige Möglichkeiten aufgezählt, wo direkt oder indirekt eine höhere
Feuchtigkeit in das Gebäude gelangen kann.
36
Entstehung durch Nutzung (Wasserdampfproduktion)
• konstruktiv vorhanden,
• Schwachstellen der Konstruktion,
• innere Einwirkungen,
• defekte an Wasserleitungen, Spritzwasser im Bad,
• äußere Einwirkung auf das Gebäude
Dachbereich, undichte Fenster, Türen, Wände durch Niederschlag, aufsteigende
Feuchtigkeit durch defekte Sperrung im Fundament- und Erdgeschossbereich sowie
Beimischung von Wasser für den Abbindeprozess von Mörtel (Gips, Kalk, Beton). (Früher
hatte man daher die neuen Gebäude „ausgewintert“ und „trocken gewohnt“. Heute muss
dies durch erhöhte Heizung und Lüftung austrocknen.) [58]
Die Höhe der relativen Feuchte im Gebäude wird durch das Nutzungsverhalten und eine
ordnungsgemäße Gebäudeinstandhaltung bestimmt. Steht das Gebäude in einer Niederung, wo oft
viel Bodennebel vorliegt, kann auch beim besten Nutzungsverhalten keine niedrige relative
Luftfeuchte erreicht werden. Ist diese bereits hoch, so reicht bereits eine geringe
Temperaturabsenkung zur Tauwasserbildung. In der nachfolgenden Tabelle 1 wird diese
Abhängigkeit dargestellt.
Tabelle 2: Veränderung der relativen Luftfeuchtigkeit bei gleich bleibender absoluter Feuchte und
einer Temperaturänderung
In der Regel liegt im Winter die relative Luftfeuchtigkeit bei einer normalen Nutzung bei ca. 50 %
oder weniger vor. Damit ergeben sich die Werte aus der Variante 2 (Tabelle 2).
Bauteile haben aufgrund ihrer Baustoffzusammensetzung oder durch geometrische Formen an ihrer
Oberfläche meist eine niedrigere Temperatur als ihre Umgebung. Damit steigt an dieser
Bauteilfläche die relative Luftfeuchtigkeit an. In den Wärmebildern, z. B. 5.1.8. oder 5.1.10. sind
die Temperaturdifferenzen gut erkennbar. In der Fensterlaibung (Bild 5.1.10.) liegt eine
Temperatur von ca. 11 °C vor. Die Temperatur der Raumluft betrug ca. 18 °C bei der vorhandenen
relativen Luftfeuchte von ca. 55 % würde diese am Fensterrahmen bei 70 % liegen. Auch bei dieser
37
Isolierverglasung wird sich bei nur wenigen Grad unter null Tauwasser an der Fensterscheibe
bilden. Hinter der Gipskartonplatte verringert sich die Temperatur je nach Ausführung noch einmal
um ca. 2 K. Kann nun die Raumluft über einen Steckdoseneinsatz hinter die Abseitwand gelangen,
so besteht die Gefahr der Tauwasserbildung in diesem Hohlraum, auch wenn die Dampfbremse
korrekt ausgeführt wurde. Es sollte möglichst auf eine niedrige relative Luftfeuchte geachtet
werden.
Ist die absolute Luftfeuchte der Außenluft niedriger, so kann gelüftet werden. Ist sie höher, wie z.
B. an einem schwülwarmen Sommertag, so wird sogar viel Feuchtigkeit in die Wohnung hinein
gelüftet.
Entscheidend für den Austrocknungsprozess ist die absolute Feuchtigkeit der Luft, also die
Wassermenge, die Luft bei einer bestimmten Temperatur aufnimmt (Tabelle 3). In der Anlage 3
werden die Luftfeuchtigkeit und die Taupunkttemperatur in einem Diagramm dargestellt. Damit
kann die jeweilige absolute Feuchte abgelesen werden.
Tabelle 3: Maximaler Feuchtigkeitsgehalt der Luft bei einer bestimmten Temperatur [59]
Wird wärmere feuchte Luft durch eine kühlere ausgetauscht, z. B. beim Lüften, so sinkt die
absolute Feuchte. Bei der Erwärmung dieser Luft verringert sich dann auch die relative
Feuchtigkeit. Die Bauteile und Einrichtungsgegenstände in diesem Raum geben schnell ihre
Feuchtigkeitsteilchen an die Raumluft ab.
Gelangt nun wärmere feuchte Luft im Winter, wie im Bild 4.3.2., in die
Konstruktion/Wärmedämmung, so taut bei einer 20°C warmen Innenraumluft mit 8,3 g Wasser
pro m³ (entspricht einer relativen Luftfeuchte von 50 %) bei einer Außentemperatur von 0 °C ca. 3
g Wasser aus, wenn ein m³ Innenraumluft durch eine Fuge in der Dampfbremse entweicht. Bei
einer Fugenbreite von 2 mm mit einer Länge von 1 m (siehe Anlage 1) entweichen ca. 15 m³
Innenraumluft pro Stunde. Damit wird klar, wie schnell die Dämmung im ungünstigen Fall
durchfeuchtet wird.
In dieser Modellrechnung (Tabelle 4) wird von einer 8-stündigen Nachtruhe ausgegangen, wo die
Fenster verschlossen sind. Der Raum umfasst ein Volumen von 50 m³, die Feuchteproduktion
durch das Atmen eines erwachsenen Menschen beträgt 0,1 Liter Wasser/Std.
Innen: Relative Luftfeuchte von 50 % entspricht 7g Wasser/ m³Luft, Temperatur 17°C als gleich
bleibend betrachtet und Außen: 5 °C bei einer relativen Luftfeuchte von 90 % entspricht 6 g
Wasser/ m³Luft
38
Tabelle 4: Relative Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit von der Zeitdauer und der Personenzahl
Es wird deutlich, dass ein Lüftungsaustausch unter 0,5 h-1 sehr kritisch zu betrachten ist, da die
Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend abgeführt werden kann. Der Lüftungsaustausch sollte wenigsten
so groß sein, dass die produzierte Feuchtigkeit nicht weiter ansteigt. Nun hat man nicht den o. g.
Idealzustand, sondern ständige klimatische Veränderungen und auch noch andere Feuchtquellen im
Haushalt.
Es ist ganz wichtig bei der Planung des Dachgeschosses auch darauf zu achten, dass das
Raumvolumen der Schlafräume nicht zu klein gewählt wird. Gewöhnlich sind die Deckenhöhen
ohnehin niedriger als in den anderen Etagen. Das ist auch eine Ursache, warum gerade bei diesen
(zu klein gewählten) Räumen öfter eine optische Schimmelpilzbildung wahrgenommen wird, da
schnell an den Wandoberflächen eine relative Luftfeuchte von über 80 % erreicht wird.
Grundsätzlich sollte ein System zur Anwendung kommen und nicht verschiedene Komponenten
vermischt werden, z. B. Dampfbremse Produkt A, Klebeband vom Produkt B und
Ausführungsanleitung vom Produkt C. Die älteste und auch einfachste Form der Herstellung der
Winddichtheit ist die Sparschalung mit Holzwolleleichtbauplatten und einem Kalkputz sowie
einem Kellenschnitt3 an den Anschlussbereichen. Es handelte sich hierbei meist um hinterlüftete
Dachkonstruktionen, sodass Risse an dem Innenputz keine Schäden verursachten.
Bei heutiger Sparrendämmung wird eine hohe Stabilität der Winddichtheit gefordert. Die
Grenzwerte sind in der DIN 4108-7 festgelegt. Z. B. Jafo-Dampfsperrfolie ist eine speziell
ausgerüstete eingefärbte LDPE-Folie (blau u. weiß), die der Brandklasse B2 bzw. B1 (weiß)
zugeordnet ist. Die Anschlüsse sind mit jafo-DS-Klebeband herzustellen. Diese Dampfbremsen
haben einen sd-Wert zwischen 100 bis 300 m. Analog gilt dies auch für andere Systeme, wie Knauf
Insulation LDS 2 Silk oder LDS 100. Eine andere Form der Dampfbremse mit ihrer Funktion
wurde bereits im Pkt. 4.3.4. als feuchteadaptiven Dampfbremse Difunorm Vario vorgestellt.
3
Durch den Kellenschnitt werden Spannungsrisse vermieden.
39
Bild 4.4.1.1.: Beispiel: Verarbeitung der Dampfbremsfolie
Difunorm. Die Weichmacher des Klebers gasen über die
Jahre aus und die Klebestreifen verspröden. Daher ist eine
zusätzliche mechanische Sicherung erforderlich. Erfolgt die
Verklebung auf einem Sparren, so können hier zusätzlich
Tackernadeln eingeschlagen werden. [60]
Neben den speziellen PE-Folien gibt es auch Wasser abweisende und wasserfeste
Luftdichtungsbahn/Dampfbremse aus Recyclingzellulose, verstärkt mit eingeklebtem
Glasseidengelege. Sie sind der Brandklasse B2 zugeordnet, der sd-Wert liegt bei 2,3 m. Da diese
Dampfbremse nicht so bekannt ist, soll hier die Verlegung in den Bildern 3.4.1.4. bis 4.4.1.7. etwas
ausführlicher vorgestellt werden.
40
Bild 4.4.1.4.: Hier wird die zugeschnittene Dichtungspappe pro
clima verlegt. In diesem Fall wird sicherlich hinter die diffusionsoffene
Dampfbremse in die Räume zwischen den Sparren eine
Zellulosedämmung eingeblasen. [62]
Die Verklebung der Stöße in den Bildern 4.4.1.6. und 4.4.1.7. könnten sinngemäß auch bei der
Verlegung der anderen Dampfbremsen (PE-Folie) eine Anwendung finden, wenn die Stöße nicht
zusätzlich mechanisch an den Untergrund befestigt werden können. Allerdings wird hier statt des
Klebers ein doppelseitiges Klebeband verwendet.
Nach der Verklammerung können die umgeklappten
Stöße noch einmal mit einem einseitig lebenden
Klebeband befestigt werden. Es ist zu beachten,
dass bei den PE-Folien sehr schnell die
Tackernadeln ausreisen können, wenn Spannungen
auftreten. Das Gleiche gilt auch für Klebestreifen
(Dichtbänder), die sich lösen können. Daher sind die
Dampfbremsen nicht lose aber auch nicht unter
Spannung zu verlegen. Im folgenden Beispiel (Bild
4.4.1.8.) erfolgte in Verbindung mit der
Neueindeckung des Daches eine nachträgliche
Sparrendämmung von außen. An der Innenseite
befinden sich Schalbretter bzw. HWL-Platten und
Putz.
41
Vom Dachdecker wurde zwischen die Sparren lose eine Folie eingelegt. Das hätte nur Sinn, wenn
diese mit vorkomprimiertem Fugenband seitlich an die Sparren befestigt werden würde und das ist
sowohl materiell als auch arbeitszeitmäßig mit hohen Kosten verbunden. Bei dieser Ausführung ist
mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Schäden zu rechnen, da über die großen seitlichen Fugen
Feuchtigkeit über Diffusion und etwas Konvektion in die Konstruktion gelangt, aber auch nicht
ausreichend abgelüftet wird. Ist die Dampfbremse 1 % ihrer Fläche undicht, so ist sie bereits
wirkungslos! An der Kontaktfläche Folie und Dämmung wird sich sehr lange Feuchtigkeit halten.
Dem Bauherrn wurde daher geraten, die Folie vollständig wegzulassen. Die in die Konstruktion
gelangte Feuchte kann so nach außen und innen wieder entweichen und eine lokale stärkere
Durchfeuchtung wird vermieden (vergleiche Punkt 4.3.4.). Zu den später geplanten Innenarbeiten
kann dann die Dampfbremse über den Putz fugendicht verlegt werden, darüber kommt dann eine
Deckenverkleidung, z. B. Gipskartonbauplatte.
4.4.2. Dichtbänder
4.4.2.1. Allgemeines
Im Punkt 4.4.1. wurde bereits auf das Verlegen der Dichtbänder eingegangen. Auf dem Markt
werden unterschiedliche Produkte mit zum Teil sehr unterschiedlicher Qualität angeboten. In einem
Objekt traten 5 Jahre nach der Fertigstellung intensive Schäden an mehren hundert Quadratmeter
unbelüftetes Flachdach mit Klemmfilz (Mineralwolle) auf. Es kann grob Folgendes
zusammengefasst werden. Es wurden PE-Dampfbremsfolien verwendet, eine zusätzliche
mechanische Befestigung der durch Klebestreifen an die Zwischenwände verklebten Dampfbremse
erfolgte nicht. Im Abschnitt mit den blauen Klebestreifen (vermutlich Produkt von Storch) wird
angenommen, dass dieses doppelseitig klebende Dichtband zum System dieser Dampfbremse
gehört. Hier gab es so gut wie keine Schädigung. In dem Abschnitt, wo verschiedene Klebestreifen
verwendet wurden, traten sehr viele Schäden auf. Besonders im Abschnitt mit den Aluminium-
Klebestreifen gab es schwerwiegende Schäden an der Holzkonstruktion. Die Al-Klebestreifen
gehören zu dem einseitigen Aluminiumkraftpapier versehenem Randleistenfilz, also zu einem
vollständig anderen Produkt.
Das vorkomprimierte Fugenband z. B. von vito gibt es in verschiedenen Dicken (2 mm bis 20 mm)
und Breiten (10 mm bis 40 mm) und ist für Fugenbreiten von 2 mm bis 25 mm geeignet. Die
Produkte von illmod reichen bis 40 mm Fugenbreite. Es gibt verschiedene Anbieterfirmen. Wichtig
ist, dass die speziellen Eigenschaften vom Produkt Fugenband erfüllt werden. Es ist meist auf einer
Seite selbstklebend und kann so gut auf den Untergrund (Wandfläche verputzt oder unverputzt)
oder auf den Holzbalken aufgelegt und die Dampfbremse darüber gezogen werden. Anschließend
erfolgt eine mechanische Verbindung, wie im Bild 4.4.1.3. durch eine Dachlatte, die mit einem
Schlagdübel oder bei einer Befestigung auf einen Holzuntergrund angeschraubt werden. Das
42
vorkomprimierte Fugenband quillt langsam auf und erreicht in 0,5 bis 1 Std. ca. sein 5-faches
Volumen und verschließt so fugendicht die Anschlüsse. Je nach Untergrund können so
unterschiedliche Bänder ausgewählt werden. Auf glatten Untergrund reichen auch schmalere
Fugenbänder. Da diese Bänder sehr teuer sind, kann man so durch eine zweckmäßige
Materialauswahl sparen ohne Qualitätseinbußen.
Diese Fugenbänder finden weiterhin Anwendung zur Abdichtung der Wandanschlüsse der
Fensterrahmen, der Sohlbänke, Außenfensterbänke oder zur Abdichtung von Betonfertigteilen. Sie
sind weiterhin schlagregendicht, schwer entflammbar (B 1), lassen eine notwendige
Dampfdiffusion zu und haben eine hohe Verträglichkeit zu anderen Baustoffen.
Neben dem Fugenband werden auch entsprechende (Fugen-)Kleber angeboten, wie Knauf
Insulation LDS Solifix. Hier im Bild 4.4.2.2. Primur von der Schweizer Firma SIGA AG. Der
Untergrund muss sauber und tragfähig sowie die Dampfbremse stau- und fettfrei sein. Es wird eine
ca. 0,8 cm dicke Raupe des Klebers lückenlos aufgetragen,
sofort angepresst (Bild 4.4.2.3.) und anschließend mit einer
Anpresslatte mechanisch befestigt. Dies sollte auch erfolgen,
wenn die Hersteller darauf verweisen, dass eine mechanische
Sicherung nicht erforderlich ist.
Bild 4.4.2.3.: Die Dampfbremse mit dem Kleber wird an den Untergrund
angepresst und anschließend mit einer Anpresslatte mechanisch
gesichert. [63]
Bild 4.4.2.4.: Mit dem Finger kann man sehr leicht den
Anschluss der Dampfbremse/Mauerwerk durchdringen.
Die normalen Acryl- oder Siliconmassen sind nicht zum Verkleben von Dampfbremsfolien
geeignet, da diese keine ausreichend beständige Klebeverbindung bilden.
Die Haftung auf den Untergrund und speziell auf der PE-Folie ist ungenügend. Die so verklebten
Verbindungen lösen sich sehr schnell wieder ab. Das kann man sehr schnell an einem Probestück
testen. Es werden zwei kleine Stück Dampfbremse verklebt und nach dem vollständigen
Abtrocknen des Acryls oder Silicons auseinandergezogen. Eine solche Verbindung muss aber über
viele Jahre halten.
43
Eine weitere Möglichkeit ist das Einputzen der Dampfbremse (Bild 4.4.2.5.). Im vorliegenden
Beispiel wurde die Dampfbremse etwa 10 bis 15 cm über den Rand bis an die Rohbauwand verlegt
und mit einfachen dünnen Leisten an der Wand befestigt. Anschließende erfolgte das Einputzen der
unteren Enden. Wegen der guten Haftfähigkeit wurde ein Gipshaftputz gewählt. Anschließend wird
der Innenputz aufgetragen. Bei diesem Objekt soll jedoch noch innen eine Vorsatzwand aus
Porenbeton aufgemauert und anschließend verputzt werden.
4.4.2.3. Klebebänder
Es gibt verschieden Klebebänder. Am zweckmäßigsten verwendet man nur die, die für das System
vorgesehen sind, wie z. B. bereits oben genannt bei Difunorm. Alle Klebeverbindungen sind
zusätzlich mit einer mechanischen Sicherung (Anpresslatte oder Tackernadeln) zu versehen. Es
gibt doppelseitig oder einseitig klebendes Dichtband. Ein doppelseitiges Klebeband zur
Verbindung der Folienüberlappung, Difunorm-K, wird im Bild 4.4.1.1. und ein anderes
doppelseitiges Klebeband im Bild 4.4.2.5. gezeigt. Hier ein Beispiel (Bild 4.4.2.6.) beim Verkleben
es Stoßes mit dem einseitigen Klebeband Sicrall der Firma SIGA AG. Analog gibt es von Knauf
Isulation LDS Silitwin, Soliplan und Soliflex für die jeweilige Anwendung.
Das Verlegen einer Unterspannbahn oder eines Unterdaches ist als zusätzliche Maßnahme bei
besonderen Randbedingungen zu werten. Das kann z. B. die Unterschreitung der
Regeldachneigung der Dacheindeckung sein. Bei Überschreitung ist die o. g. zusätzliche
44
Maßnahme nicht erforderlich. Die Unterspannbahn stellt jedoch eine Noteindeckung für den
weiteren Bauablauf bei der Dacheindeckung dar und übernimmt die Funktion einer zweiten
Entwässerungsebene bei eventuellem Eintrieb von Regen und oder Flugschnee.
Bei nachträglichem Dachgeschossausbau bei Altbauten ist eine Unterspannbahn nicht erforderlich,
da hier die Regeldachneigung selten unterschritten wird. Bei winddichter Innenverkleidung entsteht
unterhalb der Dacheindeckung ein Luftstau, der dem Eintrieb von Regen oder Flugschnee auch bei
Unterschreitung der Regeldachneigung entgegenwirkt. Bei Verzicht muss allerdings die Aufgabe
der regensicheren Schicht noch voll erfüllt werden, die Regeldachneigung darf nicht unterschritten
werden und das Sparrenholz muss die Feuchtigkeitsanforderungen (Zuordnung mindestens
Gefährdungsklasse 2) erfüllen.
Als Unterspannbahn wurden noch vor Jahren diffusionsdichte Folien verwendet. Diese führten in
vielen Fällen zur erhöhten Feuchtigkeit im Dachboden, vor allem dann, wenn im First die Folie
nicht aufgetrennt wurde. Heute verwendet man diffusionsoffene Unterspannbahnen mit sd-Werte
zwischen 0,02 – 0,1. Es kommen auch bituminierte Weichfaserplatten oder Holzfaserplatten zum
Einsatz. Mit dem niedrigen sd-Wert wird es besser ermöglicht, eingedrungene Feuchtigkeit, z. B. in
der Dämmung, nach außen hin abzuführen.
Soll eine nachträgliche Unterspannbahn eingebracht werden, so wird dies zwischen die
Sparrenfelder mit dünnen Latten befestigt (siehe Bild 4.5.1.). Werden Tackernadeln benutzt, so
könnten diese eventuell über die Jahre durchrosten.
Die Unterspannbahn ist auf jedem Fall über die Drempel- oder Fußpfette zu verlegen, sodass
eventuell eingedrungene Feuchtigkeit weit genug vom Gebäude abtropfen kann. Kann diese nur bis
zum Außenmauerwerk geführt werden, so kann es zur Durchfeuchtung dieses Bauteils kommen. In
dem Fall ist von einer nachträglichen Verlegung abzuraten.
Beim Einlegen der Unterspannbahn zwischen die Sparren muss diese nicht vollständig straff sein.
Der Klemmfilz oder die Klemmkeile werden eingeschoben aber nicht bis zur Dachlatte gedrückt.
Ein kleiner Zwischenraum von 2-3 cm sollte erhalten bleiben, sodass immer eine Hinterlüftung
gewährleistet ist.
Die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes wird als das wichtigste und alles entscheidende
Kriterium bewertet. Es ist jedoch zu beachten, dass die physikalischen Eigenschaften der
Wärmetransmission unter Laborbedingungen ermittelt werden. Äußere Einflüsse wie die
Wärmekonvektion (vergleiche Pkt. 4.3.1.) werden vollständig außer Acht gelassen. Bei
großflächigen Dachkonstruktionen gibt es im Allgemeinen kaum Probleme, um eine Luftdichtheit
zu erreichen. Bei der Verwendung von Klemmfilz werden diese ca. 2 – 3 cm größer als der
Sparrenabstand zugeschnitten (abhängig von der Breite) und fugendicht eingeschoben (Bild 5.1.1.)
45
Analog erhält man auch gute Fugendichtheit mit den
Dämmkeilen. Sehr wichtig ist jedoch die sorgfältige
Verarbeitung. Sind noch kleine Fugen erkennbar, so sind
diese nachträglich auszustopfen, damit kein
Luftaustausch zwischen Innen- und Außenseite erfolgen
kann. Sind die Abstände der Sparren sehr breit (etwa ab
80 cm) können die Klemmfilzstücke auch durch ihr
Eigengewicht sehr leicht herausrutschen oder –fallen. In
diesem Fall sollte die Tragkonstruktion vor oder
während der Dämmung montiert werden. Durch diese
Latten oder Metallprofile wird die Dämmung am
Herausfallen gehindert. Das ist analog wie im Bild 5.1.2.
Bzw. 5.1.3. zu realisieren. Die Dampfbremse muss dann
auf die Unterkonstruktion verlegt und befestigt werden.
In Einzelfällen reicht auch eine Hilfskonstruktion.
Bild 5.1.1.: Hier ein Bild aus der Firmenschrift von G+H. [64]
In der Praxis bestehen die Dächer oft auch aus kleinteiligen Flächen, sodass eine große Zahl an
Fugen entstehen kann. Die Herstellung einer luftdichten Innenverkleidung im ausgebauten Dach
bedingt daher einen erhöhten planerischen und handwerklichen Aufwand, welcher allgemein sehr
unterschätzt wird.
46
vermindert zusätzlich die Wärmebrückengefahr durch die Sparren selbst. Das Holz hat eine
Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/mK und die Glas- oder Steinwolle 0,035-0,04 W/mK. Je stärker
die Dämmung ist, um so größer wird die Temperaturdifferenz an der Oberfläche der
Innenverkleidung, wenn die Dämmung nicht richtig eingebracht wurde. Im Bild 5.1.4. wird das
Problem bei einer Wärmedämmschicht dargestellt. Zwischen den Sparren ist eine dicke
Dämmstoffschicht. An den Stellen, wo die Dachlatten als Unterkonstruktion befestigt sind, treten
Wärmebrücken auf. Im Wärmebild 5.1.5. wird im Drempel diese ungleichmäßige Dämmung als
Streifen sichtbar.
Bild
5.1.4.: Fehlstellen in der Dämmung zwischen den Sparren und der Tragkonstruktion für die Verkleidungsplatten. Bei
großen Dämmstoffstärken können diese Stellen zu Wärmebrücken werden, da das Holz eine geringere
Wärmeleitfähigkeit hat.
47
Bild 5.1.6.: Lange Zeit wurde die
aluminiumkaschierte Dämmung
angeboten und auch verarbeitet.
(Anmerkung: Solche „Kreuzfugen“ wie
links über der Tür sollten natürlich nicht
entstehen. Diese Gipskartonbauplatten
wurden an die Giebelwand aus
Kalksandstein angeklebt. Ein geringer
Versatz ist zwar vorhanden. In diesem
Fall liegt zwar auch nach Jahren kein
Riss vor. Bei einer Vorsatzwand auf eine
Holz- oder Metallunterkonstruktion muss
ein Versatz von 20 cm eingehalten
werden, sonst entstehen an dieser Stelle
Risse.)
Anmerkung: Bei der Ausführung mit Klemmfilz, wie sie im Bild 5.1.1. gezeigt wird, ist der
ordentliche fugendichte Sitz der Dämmung sichtbar und kann nachgebessert werden. Analog
verhält es sich mit den Klemmstoffkeilen. Bei der aluminiumkaschierten Dämmung kann eine
fugendichte Verlegung nicht kontrolliert werden, da die Folie die Anschlüsse Dämmung/Sparren
überdeckt. Diese Dämmung „quillt“ nicht wie der Klemmfilz auf und presst sich auch nicht an.
Dieses Dämmmaterial ist bei dem Dachausbau nicht zu verwenden.
Bei diesem Dach wurden im folgenden Winter, weil es über all in den Raum tropfte, einige
Dachsteine aufgenommen. Die Unterspannbahn mit einem großen sd-Wert hatte an der Innenseite
eine ca. 2 cm dicke Eisschicht. Wenn die Sonne auf die Südseite schien, taute das Eis am Tag auf
und tropfte so in die Dämmung und anschließend durch die Verkleidung in die Dachwohnung. Die
hohe Feuchtigkeit in der Dämmung war noch zusätzlich durch die Baufeuchte und einem
gleichzeitigen Wasserschaden im Keller verursacht worden.
Die Anschlüsse zur Giebelwand wurden mit einem Schalbrett verdeckt (Bild 5.1.7). Nach dem
dieses abgenommen wurde, war zwischen dem Sparren und der Giebelwand ein 7 bis 10 cm breiter
Zwischenraum. Es fehlte vollständig die Dämmung. Diese Aluminium-Dampfbremse wurde
lediglich mit Folienklebestreifen überall angeklebt. Trotz intensiver Nachbesserung konnte der
Tauwassereintrag nicht vollständig unterbunden werden. Die Dachschräge wurde mit Paneelen
verkleidet. Gegenüber einer vollflächigen Gipskartonplatte sind viele kleine Fugen vorhanden. Es
tritt genau das im Bild 4.3.3.1. genannte Problem auf.
48
Bild 5.1.8.: Wärmebild an einer wärmegedämmten
Decke zum Flachdach in einer Dachgeschoss-
wohnung. Es sind die Fehlstellen in der Dämmung
deutlich erkennbar. Im Folgebild die möglichen
Ursachen.
Die im Bild 5.1.11. und 5.1.12. dargestellte konstruktive Ausführung, allerdings mit einem anderen
Produkt, führte in einem Dachstuhl in F-Gambsheim zu optimalen Lebensbedingungen für die
Larve des Hausbockes. Durch die Fugen (Nut und Feder) und die vielen kleinen Schlitze konnte
genügend Raumluftfeuchtigkeit entweichen und die Holzfeuchte an einigen Stellen der
Dachkonstruktion wurde erhöht. Dadurch wurden die Lebensbedingungen des Holzzerstörers
begünstigt. Als Wohnraum und für eine ständige Nutzung ist diese Konstruktionsausführung
unbrauchbar und führt über längere Zeit immer zu Bauschäden. Daneben entweicht auch
unkontrolliert warme Raumluft, was zu einem höheren Heizenergiebedarf führt.
Die gleichen Bedingungen gelten auch für die Wohnungsdecke unter einem nicht ausgebauten
Dachgeschoss! Es muss grundsätzlich eine fugendichte Ausführung (Dämmung und Dampfbremse)
erfolgen.
49
Bild 5.1.10.: Beispiel für die in der Vergangenheit
gemachten Konstruktionsvorschläge. Originalbild in [67].
Zwischen den Gipskartonplatten ist immer in diesem Fall
immer eine Fuge (1). Das Gleiche gilt auf für die
Auflagefläche auf den Leisten. Diese Konstruktion kann
nur zur optischen Gestaltung des Dachbodens verwendet
werden, wenn dieser z. B. als Hobbyraum (ohne Heizung)
verwendet wird. Eine ausreichende Lüftung über den First
bzw. Lüftungssteine sollte vorhanden sein.
Bild 5.1.11.: Die Dämmplatten werden durch Nut und Feder gehalten.
Allerdings stellt diese Verbindung keine erforderliche Fugendichtheit dar. Es
kann somit genügend Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangen.
Bild 5.1.12.: (Rechts) So wurden diese Platten montiert. (Es handelt sich hierbei
um eine ältere Firmenschrift.) [68] Aus heutiger Sicht bringen eine solche
Dämmung so gut wie nichts.
Bild 5.1.13: Leider wird auch noch heute von einigen Trockenbauern diese
Dämmmethode ausgeführt. Wand aufgestellt und etwas dahinter gesteckt.
Damit kann keine Fugendichtheit zwischen Dämmung und Sparren erreicht
werden. Ebenso fehlt die Dampfbremse. (Originalbild in einem älteren Buch
[69])
Wärmebrücken und Konvektion treten besonders an Stellen auf, wo das fugendichte Einlegen der
Dämmung durch schlechte Zugänglichkeit erschwert ist (Bild 5.1.14.) Dazu zählen zum Beispiel
auch Mittelpfetten, besonders wenn diese 2 Etagen trennen (Dachraum und Spitzboden), und bei
Fußpfetten (Bild 5.1.15.). Der Klemmfilz kann in vielen Fällen nicht luftdicht hinter die Pfette
geschoben werden, ohne die Hinterlüftung zu unterbrechen. Eine Lösung bildet z. B. ein
50
verstellbarer Abstandshalter für Dämmmaterial zur Wärmeisolierung von Dachstühlen mit
optimierten Montage- und Zirkulationseigenschaften nach DIN 4108-3 (Anlage 5).
Bild 5.1.14. : Dämmung einer Mittel- und Fußpfette und die Anbindung der Dampfbremse. Die Anschlüsse
der Dampfbremse sind mit einem vorkomprimierten Fugenband anzuschließen und mit Klammernadeln
mechanisch zu sichern, wenn keine Anpresslatte angebracht werden kann (Mittelpfette). Im rechten Bild ist
die Anbindung der Dampfbremse noch keine ideale Lösung, auch wenn sie bereits unter die Fußbodenplatte
reicht. Bessere Lösung im Bild 5.2.20.
Ein weiteres Problem ist die Anbindung der Dampfbremse an die Mittelpfette an der Fußpfette. Im
Bild 5.2.20. wird das Ende der Dampfbremse noch bis unter den Rieselschutz verlegt. Wenn es
möglich ist, sollte die Dampfbremse unterhalb der Fußpfette fugendicht angeschlossen werden.
Meist liegt zwischen Mauerwerk und
Fußpfette eine Fuge vor und über indirekte
Wege kann dann die Raumluft entweichen.
In der Praxis liegt die Dampfbremse lose auf
der Fußpfette und das führt zu
Zugerscheinungen und möglichen
Bauschäden.
Im Wärmebild (Bild 5.1.16.) wird eine Mittelpfette gezeigt. Deutlich ist der Temperaturunterschied
von 4 K zu erkennen. Es liegt eine Fuge zwischen Dämmung und Pfette vor. Ebenso ist der Verlauf
der Sparren gut zu erkennen.
51
Neben der Anbindung der Dampfbremse direkt an der Mittelpfette (Bild 5.1.14.) kann diese auch
durchgängig verlegt werden. Im Bild 5.1.17. wurde der Spitzboden nicht ausgebaut, sodass die
Decke mit einer Wärmedämmung und einer Dampfbremse versehen wird. Allerdings hat man auch
hier die Auflager der Sparren auf der Pfette fugendicht anzuschließen und das ist komplizierter als
die seitliche Anbindung wie im Bild 5.1.14. Im Bild 5.1.18. wird der Anschluss unter einer Zange
zum nicht ausgebauten Dachgeschoss dargestellt.
In diesem Abschnitt werden Problembereiche aufgeführt, wo sich bei der Ausführung schnell
Fehler einschleichen.
Die Notwendigkeit einer Dampfbremse und die Herstellung der fugendichten Anbindung werden
im Pkt. 4. beschrieben. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass alle zu klebenden Flächen
vollständig staub- und schmutzfrei sind. Da die Folien meist auf dem Fußboden zugeschnitten
werden, ist dieser vorher abzukehren. Es geht dabei auch darum, dass nicht kleine Steinchen die
Folie beschädigen.
Im Bild 5.2.1. wird ein Rähm mit Kopfband und Säule sowie Zange gezeigt. Die Folienanschlüsse
werden mit doppelseitigem Klebeband und vorkomprimiertem Fugenband und zusätzlich mit
Heftklammern an den Holzbalken angeschlossen. Wenn sich künftig auf der Dampfbremse
Feuchtigkeit bilden kann, ist es nur eine Frage der
Zeit, bis die Klammern durchgerostet sind. Die
Sparrenpfettenanker verursachen zusätzliche
Unebenheiten. Werden die scharfen Kanten nicht
umgeschlagen, so wird die Folie an dieser Stelle
zerstochen. Nach der Verflüchtigung der
Lösungsmittel werden die Dichtungsbänder über die
Zeit spröde und die Dichtheit herabgesetzt.
Im Bild 5.2.2. wird ein Anschluss an der Firstpfette gezeigt. Die Dampfbremse der Dachschräge
wird am Balken miteinander verklebt und zusätzlich mit Tackernadeln gesichert. Die Anschlüsse
an der Säule und am Kopfband werden mit einem vorkomprimierten Dichtband abgedichtet. Mit
Tackernadeln wird die Verbindung mechanisch gesichert. Der Anschluss an die Giebelwand erfolgt
mit einem vorkomprimierten Dichtband und zur mechanischen Sicherung wurde eine Dachlatte mit
52
Nageldübel befestigt. Im Bild 5.2.3. wurde am unteren Teil der Dachschräge die Dampfbremse
angebracht. Zur besseren Verbindung der Stöße hätte diese bis zur Mitte der Mittelpfette verlegt
werden sollen. Die Anbindung an der Säule ist noch herzustellen. In diesem Fall wurde die
Unterkonstruktion nicht quer sondern senkrecht angebracht und ist etwas größer als 50 cm. Bei zu
breitem Abstand muss die Unterkonstruktion horizontal angebracht werden. Allerdings muss der
Abstand exakt stimmen, sonst lassen sich die Platten nicht befestigen bzw. müssen an der Kante
immer extra zu geschnitten werden.
Im Bild 5.2.4. und 5.2.5. wird eine unzweckmäßige Montagereihenfolge gezeigt. Die Dachschräge
wurde bereits mit Gipskartonbauplatten verkleidet. Wie hier die Dampfbremse fugendicht an die
Giebelwand angebunden wurde, ist nicht zu erkennen. Das Gleiche gilt auch für die Dämmung in
der Abseitwand (Drempel). Im zweiten Bild 5.2.5. sieht man an der oberen Vorsatzwand eine
Dampfbremse. Am schräg verlaufenden U-Profil der Ständerwand (links neben dem Monteur)
wurde die Dampfbremse mit einem doppelseitigen Klebeband befestigt. Auch wenn unter dem U-
Profil ein Dichtband untergelegt wird, ist dieser Anschuss nicht ausreichend fugendicht. Die
Dampfbremse muss grundsätzlich überlappen, erst recht an Ecken und an Anschlüssen. Hier treten
immer Bewegungen auf, die eine Bewegungsfuge verursachen.
53
Die bessere Ausführung kann wie folgt vorgenommen werden. Die obere U-Schiene der
Vorsatzwand wird auf die Unterkonstruktion der Schräge bzw. auf eine Hilfskonstruktion befestigt.
Wichtig hierbei ist, dass die Dampfbremse der Schräge bis auf der Innenseite der
Unterkonstruktion der Vorwand reicht. Hier kann dann die Überlappung der beiden
Dampfbremsfolien fugendicht an der oberen U-Schiene der Vorsatzwand verklebt werden. Es ist
dann unerheblich, ob als Erstes die Dachschräge mit den Gipsplatten verkleidet oder die
Vorsatzwand mit der Dämmung hergestellt wird. Dass die Dampfbremse dann noch auf dem
Fußboden fugendicht angeschlossen werden muss, darauf wurde bereits im Punkt 4. hingewiesen.
Im folgenden Wärmebild 5.2.6. wird ein solcher Anschuss, Ständerwand und Dachschräge gezeigt.
Deutlich ist die Fuge im Anschlussbereich zu erkennen. Daneben erfolgte zusätzlich eine
Durchfeuchtung der Mineralwolledämmung.
Bild 5.2.6. Bei diesem Wärmebild befindet sich links die Bild 5.2.7. Verlauf der Isotherme (LI01). Bei dieser
Ständerwand. Deutlich ist die Wärmebrücke zu Fuge tritt eine Temperaturdifferenz von ca. 4 K
erkennen. Die flächenmäßige Ausbreitung der kühleren auf. Innentemperatur ca. 22°C und außen 3-5°C.
Fläche dürfte durch die Durchfeuchtung der
Mineralwolle verursacht werden.
Im Bild 5.2.8. wird vom Spitzboden über der ausgebauten Dachgeschosswohnung die Oberseite der
Decke gezeigt. Links im Bild befindet sich die Giebelwand. Die Dampfbremse hängt lose ohne
Fugenanbindung in der Luft (Pfeil). Bei dieser Ausführung fehlt die Dampfbremse an der Decke
vollständig. Ebenso fehlt links im Bild der fugendichte Anschluss der Dampfbremse an die
Giebelwand. Die Folge waren im Winter unangenehme Zugerscheinungen, in der
Dachgeschosswohnung, Temperaturschwankungen mit erhöhtem Heizaufwand, Durchfeuchtung
der Wärmedämmung und Schimmelpilzbildung an den Sparren und an der aufgenommenen
Sparschalung. Die Folgen der fehlenden Fugenanbindung im Bild 5.2.8. werden im Wärmebild
54
5.2.6. (ähnliches Bauteil)
verdeutlicht und in der Zeichnung
(Bild 5.2.9.) wird das Problem
genau dargestellt.
Eine Vermeidung dieser ungewollten Tauwasserbildung kann nur durch eine richtige Anordnung
einer Dampfbremse und einer vollständigen Dämmung der Decke zum nicht ausgebauten
Dachboden erreicht werden. Im Bild 5.2.10. wird eine Lösungsmöglichkeit dargestellt. Für
Einbindung der Geschossdecke ist eine diffusionsoffene Dampfbremse zu verwenden, dadurch ist
immer eine Abtrocknung nach beiden Richtungen möglich.
55
Noch problematischer wird ein Anschluss, wenn neben der Dampfbremse auch noch die Dämmung
fehlt, wie es bei diesem Beispiel bei einer Dachschräge an die Giebelwand (Bild 5.2.11.) gezeigt
wird.
Bild 5.2.11.: Die Dämmung zwischen dem letzten Sparren und der
Giebelwand erfolgte nicht. Stattdessen wurde ein Brett an den
Sparren angenagelt, sodass der 8 bis 10 cm breite Spalt verdeckt
wurde. Daneben funktionierte die Dampfbremse an keiner Stelle. [74]
Bild 5.2.12. und 5.2.13.: Links Anbindung mit Fugendichtband und Anpresslatte und rechts wird die
Dampfbremse eingeputzt.
Die praktische Ausführung der Variante 1 ist in den Bildern 5.2.14., einlegen eines
vorkomprimierten Fugendichtungsbandes und im Bild 5.2.15. die mechanische Sicherung durch
eine Anpresslatte, zu sehen. So kann eine optimale Fugendichtheit an einer Giebelwand erreicht
werden. Die Variante 2 ist im Bild 5.2.16. zu sehen. Hier wurde das Ende der Dampfbremse an der
Massivwand mit einer dünnen Leiste befestigt und mit Gipshaftputz angeputzt. Anschließend wird
noch der Oberputz aufgetragen. Die Gipskartonplatten (F) der abgehängten Decke liegen dann
bündig an den Putz an.
56
Bild 5.2.14.: Einlegen des vorkomprimierten Bild 5.2.15.: Zur dauerhaften Befestigung wird eine
Fugenbandes. Das selbstklebende Band wird auf Dachlatte mit Schlagdübel am Mauerwerk befestigt.
den Putz aufgelegt, anschließend wird die [75]
Dampfbremsfolie umgeklappt. [75]
57
Im nachfolgenden Wärmebild 5.2.18. werden die Folgen dieser Bauweise deutlich. Eine korrekte
Fugenanbindung der Dampfbremse ist nur bei sehr gründlicher Arbeit möglich. Bei dem Beispiel,
wo das Wärmebild aufgenommen wurde, sind bei einer 5 m langen Metallständerwand vier Fugen
mit einer Temperaturdifferenz von 3,5 K zu erkennen. Im Deckenbereich wurde der Klemmfilz
nicht richtig eingelegt. Die Fuge zeigt eine Temperaturdifferenz von 4,5 K. Beim Austauen des
Wasserdampfers wird nicht nur die Mineralwolle befeuchtet und verliert so ca. 50 % ihrer
Dämmwirkung, sondern es bildet sich auch ein Feuchtigkeitsfilm auf der tragenden
Holzkonstruktion im Dachbereich und an der Unterseite der Schalbretter. Das kann dann zu einer
Schädigung durch Holz zerstörende Pilze führen. Im Bild 5.2.19. wird die fehlerhafte Ausführung
dargestellt. Eine wesentlich bessere feuchte- und schallschutztechnische Lösung wird im Bild
4.3.5. gezeigt.
Im Bild 5.2.20. wurde das Dach aus großformatigen Spanplatten mit Sparren und Dämmung
vormontiert und aufgesetzt. Allerdings wurde zwischen die Sparren an den Stößen der Elemente
keine Dämmung eingelegt. Ebenso endete genau an der Kante der Elemente die Dampfbremse. Die
Dampfbremse muss größer sein, damit die Stöße überlappt und verklebt werden können. So sind
über die gesamte Länge der Dachschräge Fugen mit einer Breite von jeweils ca. 2 cm.
58
Im Bild 5.2.21. wurde die Gipskartonverkleidung im First geöffnet. Hier hatte man versucht, ein
Teil der Fuge mit Bauschaum zu verschließen. Spezielle Bauschäume können zur Nachbesserung
bei der Außendämmung (Styroporplatten) verwendet werden. In diesem Fall ist es vollständig fehl
am Platz. Solche Fugen können nur mit einer Mineraldämmung ausgefüllt werden, da diese ständig
„arbeiten“. Zusätzlich wird von innen ein vorkomprimiertes Fugenband einlegen, da diese Fuge
arbeitet. An der Unterseite wird dann die Dampfbremse spannungsfrei überbrückt. Hierfür sind die
entsprechenden Klebebänder zu verwenden. Zusätzlich erfolgt eine mechanische Sicherung der
verklebten Stöße durch Klammern (Tackernadeln) oder Anpresslatten. In den beiden Bildern
5.2.22. und 5.2.23. wird die richtige Ausführung des Anschlüsse dargestellt.
Bild 5.2.22.: Die Dampfbremse wird über die Bild 5.2.23.: Die Dampfbremse wird seitlich an die
Firstpfette verlegt. [23] Firstpfette mit vorkomprimiertem Dichtband (2) und
einer Anpresslatte (1) befestigt. [23]
Im Bild 5.2.24. wurde die Mittelpfette mit den Sparren und Stiel verkleidet. Die Dampfbremse
wird durch die Sparren unterbrochen. Jeder einzelne Sparren (im Bild oben) musste fugendicht
hergestellt werden, ein Zeitaufwand von ca. 20 bis 30 Minuten pro Sparen. Das ist sowohl
zeitaufwendig als auch materialintensiv, da viel vorkomprimiertes Fugenband und Klebestreifen
eingearbeitet werden müssen. Die im Bild sichtbaren Außenwände sind Metallständerwände,
innenseitig mit einer Dampfbremse versehen, die an der Decke mit der Dampfbremse fugendicht
verklebt wurde.
59
Bild 5.2.24.: Fertiggestelltes
Wohnzimmer mit Balkonaustritt einer
Dachwohnung. Jeder einzelne Sparren
(im Bild oben) musste fugendicht an die
Dampfbremse angeschlossen werden.
60
Zum Abschluss noch ein Bild 5.2.27. von einem Dachboden in einer Villa, wo die mineralische
Dämmung mit Papierkaschierung zwischen die Sparren eingelegt wurde und die Innenverkleidung
aus Decken und Stoffplanen bestand. Die Folge war eine Feuchtigkeitserhöhung an der
Sparrenoberfläche. Es wurden so optimale Lebensgrundlagen für die Larven des Hausbocks
geschaffen. Ca. 1/3 des Dachstuhls musste erneuert werden.
Obwohl es unterschiedliche Bauteile sind, treten annähernd gleiche Schäden auf. In vielen Fällen
ist der Trockenbau bereits fertig und der Heizungs- oder Elektromonteur muss nachträglich noch
eine Leitung verlegen. Es bieten sich hier geradezu Hohlräume hinter der Abseitwand, der
doppelten Ständerwand, z. B. W116, und die abgehängte Decke an. Einer der wesentlichsten
Problempunkte ist die Verlegung der Heizungs- und Wasserrohre und zum Teil auch der
Elektroleitungen. Oft sind Teile der Sanitäranlage außerhalb der Dampfsperre installiert. Um in
einem Fall die Wasseruhr ablesen und den Hauptwasserhahn für die Dachgeschosswohnung
betätigen zu können, musste nachträglich die Dampfsperre aufgetrennt werden (Bild 5.3.1.). Fetzen
hängen noch an der Seite. In die Gipskartonbauplatte wurde eine Revisionsklappe aus Blech
eingesetzt, also zusätzlich eine Fuge. Damit hätte man sich den Aufwand zur Verlegung der
Dampfbremse im gesamten Dachgeschoss sparen können. Ein Beispiel an einem Steckdoseneinsatz
bei einer Abseitwand wurde bereits im Bild 4.2.4.7. gezeigt.
Bild 5.3.1.: Die Wasseruhr befand sich in der Abseitwand hinter der
Dampfbremse und der Dämmung. Damit man diese ablesen und auch
den Wasserhahn betätigen kann, wurde einfach ein Loch
hineingeschnitten.
Hinter dieser Abseitwand war an dieser Stelle nicht nur die Funktion der Dampfsperre aufgehoben,
sondern auch die fugendichte Ausführung der Wärmedämmung (Bild 5.3.2.). Hier konnte sich nur
die Frage gestellt werden, warum überhaupt eine Dampfsperre angebracht wurde. Daneben wird
oft dieser Hohlraum auch als Müllabladeplatz verwechselt. Der ganze Hohlraum wird durch eine
Gipsplatte verkleidet und niemand kann dann diese Ausführung sehen.
61
Bild 5.3.2.: Mangelhafte Dampfbremse hinter
einer Abseitwand (Drempel). Spätestens hier
kann man die Haltbarkeit der
Aluminiumkaschierung erkennen. Sie bietet
nur sehr geringen Schutz gegenüber einer
mechanischen Beanspruchung.
Die Ständer (CW 50/50), hier in der rechten Hand, sollten nicht angeschraubt werden. Sie sollen
sich lose in den Schienen (UW 50/40) bewegen können (nach oben und unten). Bei längeren
Ständern können diese mit einer Crimerzange befestigt werden. Vor Verrutschen der Profile
können diese mit speziellen Zangen befestigt werden. Diese
sind jedoch sehr teuer und lohnen sich nur bei ständiger
Anwendung. Die Gipsplatten werden nur an diesen
Ständern angeschraubt, damit werden Spannungen
vermieden.
62
Abluftleistungen und Leitungsschächte zeigen auch die bereits genannten Probleme, wenn diese
aus der Dachhaut ragen. Die Fehlerquellen sind fehlende Dämmung und Dampfbremse sowie
Fugen. Bei der Montage wird von der falschen Annahme ausgegangen, dass der Hohlraum nichts
mit dem Wohnraum zu tun hat.
Hier ein Beispiel einer Wärmebildaufnahme (Bild 5.3.5.). Entlüftung über dem Bad (links),
Anschluss an die Dachhaut. An der Unterseite im Bad fehlen im Revisionsschacht die Dämmung
und die Dampfbremse. Die Temperaturdifferenz gegenüber der normal gedämmten Dachfläche
liegt bei ca. 9 K. Die Innenraumluft gelangt über die Fugen der Revisionsklappe im Bad in den
Schacht der Wasseruhr sowie der Wasserleitungsventile und kann ungehindert bis an die Unterseite
der Schalbretter des Flachdaches gelangen, wo es über die Fuge des Lüftungsrohres nach außen
entweichen kann. 5,0°C
Bild 5.3.5.: Wärmebildaufnahme auf einem Flachdach über einem LI01 SP01 2
LI02
-2
den Bildern 5.3.8. und 5.3.9. werden ein fehlerhafte und richtige
Ausführung gezeigt. In der Praxis findet man so eine Ausführung kaum. Die Herstellung eine
solche Manschette einschließlich der fugenfreien Dämmung, die dann auch noch fest sitzt und sich
nicht löst, ist kaum zu realisieren. Ein sehr großer zeitlicher Aufwand, der nicht bezahlt wird.
Einige Firmen (z. B. Knauf) bieten Universalmanschetten und Leitungsmanschetten an. Sicherlich
muss man auch hier nachkleben. In der Praxis werden oft gleich 3 oder vier Leitungen/Rohre durch
eine Öffnung geführt. Da hilft eine Manschette wenig. Hier hilft nur kleben, kleben und noch
einmal kleben. Viel besser ist es, wenn gleich bei der Planung eine Durchdringung vermieden bzw.
an einer Stelle angeordnet wird, wo nur wenig Kondenswasser anfallen kann. Eine solche Stelle ist
z. B. hinter einer gedämmten Abseitwand. Die Leitung wird in diesem Hohlraum zwischen
Dampfbremse und Sparrendämmung verlegt und kann dann an der gewünschten Stelle am Dach
nach außen geführt werden. Elektro-, und Wasserleitungen sind grundsätzlich zwischen
Verkleidung und Dampfbremse zu verlegen.
Nachfolgend soll kurz ein Beispiel für die Rohrdurchdringung eines Abluftrohres beschrieben
werden (Bild 5.3.6.). Am Dach wirkt durch den Temperaturunterschied und die Windlast ein
Druckunterschied vor. Am Anschluss strömt somit warme Luft nach außen. Die Anschlüsse durch
die Dämmung am Dach und auch durch die Etagendecke müssen daher luftdicht verschlossen
werden. Das Rohr selbst stellt eine Wärmebrücke dar. Es strömt von außen in das Rohr auch kalte
Luft ein und der Werkstoff wirkt auch als Wärmeleiter. An der oberen Hälfte der Rohroberfläche
kann sich so Tauwasser niederschlagen. Entweder wird das Rohr hinter der Abseitwand zwischen
den Sparren nach oben geführt oder in der Verkofferung gedämmt oder vollständig freigelassen.
Im letzen Fall sollte über kleine Lüftungsöffnungen anfallende Feuchte abgeführt werden können.
In beiden Fällen ist immer eine fugendichte Anbindung durch die Etagendecke und
Dachkonstruktion herzustellen.
Im Bild 5.3.6. fehlte die fugendichte Anbindung in der Geschossdecke. Die warme feuchte Luft
strömte zwischen Rohroberfläche und Dämmung bis nach außen, siehe Skizze Bild 5.3.7. Bereits in
der Verkofferung (Revisionsschacht) im Dachgeschoss ist die Rohroberfläche kalt und das Wasser
konnte austauen. Die Folge war eine nasse
Dämmung.
63
Bild 5.3.7.: Die richtige Ausführung der Fugenanbindung bei
einem Lüftungsrohr. Es muss das Einströmen der warmen Luft
aus dem Bad und dem Dachgeschoss vermieden werden.
Daher ist bei jeder Bauteildruchdringung eine
Dichtungsmanschette bzw. bei Geschossdecken ein
vorkomprimiertes Dichtband einzulegen.
Die Einbindungen der Dachflächenfenster sind kompliziert, auch wenn es optisch einfach aussieht.
Laut Einbauanleitung für die Fenster werden die Ränder der Dampfbremse an die inneren Wangen
64
(Fugen im Rahmen) angeklebt und der fertige Blendrahmen oder die Gipskartonbauplatten
eingeschoben. Es entsteht hier neben dem Verkleben auch eine Pressung.
65
Bild 5.4.5.: Damit eine ausreichende
Dämmung erfolgt, schlägt VELUX vor, die
entsprechende Fensterbreite einzubauen.
[81] Der minimale Abstand der Sparren
(rechts) wird in den meisten Fällen zu
Problemen der Tauwasserbildung führen.
Im Bild 5.4.5. wird als Beispiel aus der Firmenschrift von VELUX eine Skizze gezeigt. Bei einem
ausreichenden Abstand kann ordnungsgemäß ein Blendrahmen mit Dämmung oder die etwas
aufwendigere Variante aus Gipskartonplatten eingesetzt werden. Ist der Sparrenabstand zu klein, so
ist ein schmaleres Fenster auszuwählen oder ein Sparren ist zu versetzen. In der nachfolgenden
Skizze (Bild 5.4.6.) werden verschiedene Varianten vorgestellt, wie der Sparrenabstand verändert
werden kann.
66
Bild 5.4.7.: Das Einsetzen des Innenrahmens ist wesentlich
einfacher gegenüber der Herstellung einer
Fensterverkleidung aus Paneel oder Gipskarton. Links ist die
fertige Ansicht vom Bild 5.4.1.
Ein weiteres Problem bei den Dachflächenfenstern ist die untere Seite (Fensterbrett). Wird die
untere Fläche waagerecht ausgeführt, so kann keine warme Luft einströmen und es kommt
zusätzlich zur Abkühlung der Eckbereiche (Bild 5.4.9.) Die Folge ist Schimmelpilzbildung. Wird
statt des Fensterbrettes, die Unterseite flach nach unten verlaufend ausgeführt (vergleiche Bild
5.4.7.), so kann die warme Luft vom Heizkörper nach oben strömen. Die unteren Seiten der
Fensterlaibung werden ausreichend erwärmt. Wird eine Fensterbank gewünscht, so sollte sie als
Lattenrost oder ähnlich ausgeführt werden, damit die Luft gut einströmen kann.
Im Wärmebild 5.4.10. ist der kritische Bereich an der Unterseite der Fensterlaibung eines gleichen
Dachflächenfensters deutlich zu erkennen. Neben der ungünstigen Erwärmung des unteren
Bereichs wird sicherlich auch die Dämmstoffstärke nicht ausreichend sein. Es ist weiterhin
anzunehmen, dass sich hier die Klebeverbindung der Dampfbremse in der Fuge des
Fensterrahmens gelöst hat. Mit der Temperaturdifferenz von 6 K bei gerade einmal -3°C (nachts)
ist jede Schimmelpilzbildung vorprogrammiert.
67
Bild 5.4.10: Die Unterseite (Fensterbrett) eines
Dachflächenfensters und der Temperaturverlauf
(LI02) von der Innenkante bis in den Eckbereich
mit einer Temperaturdifferenz von fast 6 K.
Im folgenden Bild 5.4.11. wird die Montage der Innenverkleidung der Dachschräge gezeigt.
Besondere Aufmerksamkeit soll auf die Dampfbremse zwischen Fensterrahmen und Sparren
gerichtet werden. Die Fuge zwischen dem Sparren und dem Fensterrahmen, wie im Bild 5.4.2.
dargestellt, wird hier mit einem Klebestreifen überklebt, welcher sich schon während der Montage
löste. Wie soll dann in den nächsten 20 Jahren eine Fugendichtheit gewährleistet sein? Ebenso fehlt
die Dämmung zwischen Sparren und Fensterrahmen. Bei einer richtigen Ausführung erfolgt eine
komplette Anbindung der Dampfbremse über die Sparren bis in die Fuge des Fensterrahmens, wie
im Bild 5.4.8. gezeigt. In einem nächsten Bild (hier nicht gezeigt) wird in die Fensterlichte eine
einfache Verkleidungsplatte aufgesetzt. Die richtiger Ausführung ist im Bild 5.4.12. zu sehen. Die
Dampfbremse wird um den Sparren bzw. Unterkonstruktion herumgeführt und mit einem
Klebeband in der Fuge des Fensterrahmens fest verklebt. Zusätzlich können noch Tackernadeln in
die Eckbereiche eingeschlagen werden, damit die Dampfbremse korrekt sitzt und beim Einsetzen
der Seitenverkleidung nicht verrutscht. Unter der Dampfbremse befindet sich Wärmedämmung.
68
Die schematische Ansicht des Fugenanschlusses an das Fenster wird im Bild 5.4.13. gezeigt. Hier
übernimmt das Fensterbrett die mechanische Sicherung der Klebeverbindungen. Damit während
der Montage des Fensterbrettes sich die Verbindungen nicht lösen oder verrutschen, sollten diese
zusätzlich durch Tackernadeln gesichert werden.
Hier noch ein Beispiel (Bild 5.4.14.) zur mangelhaften Ausführung. Die Dampfbremse an der
Gaube wurde nicht bis zum Rahmen der Balkontür verlegt. Sie endet genau an der Innenseite des
Ständerprofils. (Ein Stück der Gipskartonverkleidung wurde nach oben gebrochen.) Die
Dampfbremse muss bis an die Innenseite des Türrahmens geführt werden und wird dort fugendicht
verklebt. Im Bild sind die beiden Fugen zwischen dem Stiel und dem Profil, ca. 2 cm breit, und
eine schmale Fuge zwischen Stiel und Türrahmen erkennbar.
6. Konstruktive Ausführungen
6.1. Allgemeines
Dieser Abschnitt wird auf wenige Konstruktionen beschränkt, die als Beispiele für die Vielzahl der
Möglichkeiten dienen. Der Verwendungszweck bestimmt die Konstruktionsausführung und die
entsprechende Materialauswahl. Soll z. B. bei einer älteren Garage eine Zwischendecke eingezogen
werden, die als Hobbyraum verwendet werden soll, so reichen in der Regel ein paar Dachlatten und
irgendwelche Gipsbauplatten vom Baumarkt. Wird dagegen ein Wohnraum umgebaut oder saniert,
so sind feuchte-, schall- und brandschutztechnische Kriterien einzuhalten. Hier sollte man nicht
einfach losbauen. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Trockenbau – Systems, welches sich
in der Praxis bewährt hat und alle Anforderungen gerecht wird. Allerdings, und darauf muss hier
noch einmal hingewiesen werden, verspricht ein System keine Schadensfreiheit, wenn eine
mangelhafte Ausführung erfolgt. In den Handbüchern und auf den Webseiten der
Trockenbausystemanbieter können die detaillierten Konstruktionen entnommen werden.
69
6.2. Verkleidung der Dachschräge
Nach dem die Dämmung und die Dampfbremse ordnungsgemäß ein- bzw. angebracht wurde,
erfolgt an der Innenseite das Anbringen einer Verkleidung. Dabei dienen die Sparren, Pfetten oder
Zangen als Tragkonstruktion. Ihr Abstand ist jedoch meist so groß, dass noch eine
Hilfskonstruktion angebracht werden muss. Es ist ein Achsabstand der Traglattung von 40 cm bei
einem Abstand der Verankerungspunkte an den Sparren von 80 cm erforderlich, wenn eine 12,5
mm Gipskartonplatte (F) verwendet wird. (Der Abstand sollte nicht größer als 50 cm gewählt
werden, da sonst eine mögliche Ausbeulung der befestigten Gipsplatten erfolgt.) Diese Abstände
gelten auch für die Deckenkonstruktionen. Wird eine doppelte Beplankung ausgeführt, speziell
Massivbauplatten oder Miniplatten, so gelten auch andere vorgeschlagene Befestigungsabstände,
die der jeweiligen Montagevorschrift zu entnehmen ist. Neben noch einigen anderen Fehlern
(Dampfbremse) wird im Bild 6.2.1. eine Unterkonstruktion gezeigt. Der Abstand der Dachlatten
(Unterkonstruktion) an Direktabhänger ist zu groß gewählt. Hier muss noch eine Tragkonstruktion
(2) eingebaut werden. Der Abstand sollte 50 cm nicht überschreiten. Die Kontrolle der Flucht wird
mit einem Richtscheit oder einer 2-m-Wasserwaage durchgeführt. Dabei sollte das Richtscheit
längst auf die Latte, parallel und auch schräg aufgesetzt werden.
Dadurch können Unebenheit ausgeglichen werden.
Die Befestigung der Verkleidungsplatten (spezielle Massivplatten) kann aber auch direkt auf den
Sparren erfolgen (Bild 6.2.2.), wenn diese exakt ausgerichtet sind und der Abstand nicht zu groß
ist. Diese Ausführung ist nicht für die üblichen Gipskartonplatten zweckmäßig, da die
Sparrenabstände zu groß sind. Die Platten würden dann im Verlauf der Zeit durchhängen.
4
Im Baumarkt sind diese in der Regel trocken und eignen sich zum Einbauen. Bei einer freien Lagerung
können diese eine Holzfeuchtigkeit von > 20 % aufweisen. Hier ist der Holzschutz nicht gewährleistet.
Zusätzlich platzen diese Leisten schneller beim Schrauben und beim Nachtrocknen können sich die
Schraubverbindungen wegen dem Schwinden lockern. Die Unterkonstruktion wird locker und klappert.
70
Möglichkeit ist die Befestigung mit Direktabhänger (Bild 6.2.3.). Diese werden am Sparren oder an
der Pfette befestigt. Die Seitenbleche haben eingestanzte Löcher, durch diese wird die
Unterkonstruktion angeschraubt. Mit diesen Abhängern können zum Teil sehr große Unebenheiten
ausgeglichen werden. Die Unebenheit resultieren nicht nur durch den Höhenunterschied der
Sparren, sondern kann sich auch durch die Dachflächenfenster ergeben. Befinden sich zwei Fenster
nebeneinander in einer Fläche, so sollte die Breite der Fensterlichte bei beiden gleich sein.
Höhenunterschiede können dann mit der Innenverkleidung ausgeglichen werden. Beispiel für den
Ausbau im Bild 6.2.5.
Als Erstes werden die Abstände der Fensterlichten (Rahmen bis zur Innenseite der anliegende
Sparren) oben und unten verglichen. Sind die Maße unterschiedlich, so sind die Abstände der
Unterkonstruktion für die Innenfläche anzupassen. Wird ein Drempel (Abseitwand) gebaut, so wird
das untere Profil bzw. die Dachlatte als Erstes horizontal und vollständig gerade montiert. Das ist
wichtig, da hier das obere U-Profil der Abseitwand befestigt wird und es muss auf der gesamten
Länge eine gleichmäßige Höhe vorliegen. Von hieraus richtet man die Konstruktion am Fenster
aus, sodass der Abstand oben und unten gleich ist. Damit ergibt sich in Verlängerung der Abstand
(vom Sparren) des obersten Profils der Dachschräge. Dieses wird auch wieder ausgerichtet und
befestigt. Hierbei sollte man aufpassen, dass der Abstand auch mit der Länge der zu montierenden
Gipskartonplatte übereinstimmt. Ein Abstand von 2,60 … 2,70 m ist z. B. ungünstig, da die Platten
nur 2,00 bzw. 2,50 m lang sind und wegen der richtigen Befestigung der Unter- und Oberkante der
Gipskartonplatte extra zugeschnitten werde müssen. Damit fällt ein großer Verschnitt an, der durch
das Vermitteln auf einen Abstand von 2,50 m vermieden wird. Jetzt können die Tragprofile
dazwischen eingesetzt werden. Der Abstand sollte nicht größer als 50 cm betragen. (Die
Befestigungsmöglichkeiten werden weiter unten beschrieben.) Die Montage sollten 2 Personen
durchführen. Einer montiert die Profile/Dachlatten und die andere hält das Richtscheit und gibt
Hilfestellung bei der Montage. Es ist ständig die Flucht längst, schräg und von unten nach oben zu
kontrollieren. Führt die Montage nur eine Person durch, so kann man sich eine Hilfsleiste setzen,
sie wird oben und unten an die beiden fertiggestellten Profile angeschraubt. Dadurch wird das
Profil/Dachlatte auf einer Seite gehalten, während man es auf der anderen ausrichtet und befestigt.
Hier sind allerdings immer zusätzliche Korrekturarbeiten erforderlich, da die Profile/Dachlatten
etwas durchhängen und neu ausgerichtet werden müssen. Die Montageanleitung und eine Übersicht
zum Materialbedarf werden in der Anlage 4 zusammengefasst dargestellt.
Werden z. B. an die Unterkonstruktion aus Holz Gipskartonplatten (F) 12,5 angebracht, so sind
Schnellbauschrauben TN 35 und bei einer Metallunterkonstruktion können TN 25 verwendet
werden. Die Letzteren sind etwas billiger und lassen sich auch leichter einschrauben. Die
maximalen Abstände für die Befestigung sind in der Tabelle 5 aufgeführt.
71
Tabelle 5: Abstände der Befestigung [85]
Plattenart Abstände der Befestigungsmittel (maximal)
Schnellbauschrauben Klammern 1) Nägel 2)
DIN 18182 Teil 2 DIN 18182 Teil DIN 18182 Teil 4
3
Montagewände und Vorsatzschalen 3)
Gipskartonplatten mit 250 80 1204)
geschlossener Sichtfläche
Gipskarton-Lochplatte 170 80 120
3)
Deckenbekleidung und Unterdecken
Gipskartonplatten mit 170 80 120
geschlossener Sichtfläche,
Gipskarton-Lochplatten
1)
Klammern sind so einzutreiben, dass der Winkel zwischen Klammerrücken und Kartonfaserrichtung etwa
45° beträgt.
2)
Die Abstände gelten auch für von Hand eingetriebenen Gipskartonplattennägeln.
3)
Bei mehrlagiger Beplankung dürfen für die unteren Plattenlagen die Abstände der Befestigungsmittel bis
zum 3-fachen vergrößert werden.
4)
Bei Konstruktionen ohne Brandschutzanforderungen 170 mm.
72
Wird sich entschieden, statt der Gipskartonplatte Paneel (kunststoffbeschichtet) anzubauen, so
ergeben sich folgende Überlegungen. Brandschutztechnisch und auch im Feuchteverhalten liegen
ungünstigere Werte vor. Darauf wird bereits ausführlich in den entsprechenden Punkten
eingegangen. Bevor die Dachschräge verkleidet wird, ist die Abseitwand vollständig herzustellen.
Die Paneel wird mit den jeweils speziellen Befestigungselementen, z. B. Klammern, an der
Unterkonstruktion befestigt. Bei dieser Verkleidung wird ein Paneel in die andere durch die Nut
und Feder gehalten. Die Klammer greift in die Nut und wird durch die nächste Paneel abgedeckt.
Ein Austausch einzelner geschädigter Paneel ist nur mit einem Rückbau möglich. Es ist auch
darauf zu achten, dass die angebotenen Produkte eine Chargenummer haben. Es gibt sonst
Farbunterschiede. Auch sind die Abmessungen der angebotenen Produkte der Firmen
unterschiedlich. Ein Austausch bzw. eine nachträgliche Ergänzung ist nicht immer möglich. Es
sollten möglichst 1-2 Paneel als Reserve aufbewahrt werden.
Werden Spundbrettschalungen 22,5 mm als Verkleidung ausgewählt, so wird eine
Brandschutzklasse F30 – B in Kombination mit anderen Bauteilen (siehe Tabelle 7) erreicht.
73
Bild 6.3.3. : Gipskarton-Unterdecke, die CD-Profile werden mit
Kreuzverbinder untereinander verklammert und mit
Noniusabhänger an den Deckenbalken befestigt. [86]
Die Herstellung der Decke im Dachgeschoss erfolgt nach der Fertigstellung der Wände und der
Dachschräge. Es werden zunächst die Randprofile (UD 30/27) an der Giebelwand, an den
Zwischenwänden (Massiv- oder Trockenbauwände) waagerecht ausgerichtet und befestigt. Unter
die Profile wird ein Dichtungsband (siehe Bild 6.4.3.) aufgeklebt. Die Befestigung erfolgt mit
Nageldübel oder mit Schnellbauschrauben an die Ständerprofile der Trockenbauwände. Die
Befestigung an der bereits fertiggestellten Dachschräge ist hierbei schon etwas komplizierter. Das
Anschrauben erfolgt zweckmäßig durch die obere Kante der Profile. So bleibt auch die Öffnung
waagerecht und verkantet nicht. Das geht allerdings nur, wenn sich darunter auch ein Profil oder
eine Dachlatte befindet. Anschließend werden die Profile dazwischen eingesetzt, der Abstand
ausgerichtet und an die Abhänger befestigt. Für kleine Zwischenräume werden die im Bild 6.2.4.
gezeigten Direktabhänger und für größere Abstände Abhänger mit Drahtösen oder Noniushänger
verwendet. Wird eine Unterkonstruktion wie im Bild 6.3.3. gebaut, so werden die CD-Profile mit
Kreuzverbinder verbunden. Das sind Blechklammern, die auf das obere Profil gelegt werden. Die
seitlichen Haken greifen in die Kante des im rechten Winkel angeordneten unteren Profils ein. Die
CD-Profile können durch Längsverbinder aneinander gesteckt werden, wenn die Räume sehr lang
sind. Die Montageanleitung und eine Übersicht zum Materialbedarf sind in der Anlage 4
zusammengefasst.
74
6.4. Ständerwände
Die Konstruktion wird dem Leichtbau oder auch Trockenbau zugeordnet. Das Prinzip besteht
darin, dass sehr schnell und ohne große Probleme eine Wand errichtet werden kann. Durch die
„trockene“ Bauweise kommt es kaum zu einer Feuchtebelastung, wie vergleichsweise bei einer
massiven Wand aus Mauersteinen, welche in der Regel noch verputzt werden. Die Wände haben
ein relativ geringes Eigengewicht und können so praktisch bei statischer Eignung überall
aufgestellt werden. Der Vorteil besteht weiterhin in der breiten Variation, die bis zur verspielten
Gestaltungsmöglichkeit reicht. So lässt sich z. B. ein großes Zimmer ohne Probleme schnell durch
eine Zwischenwand in zwei Kinderzimmer verwandeln und nach ein paar Jahren kann die Wand
ohne große Nacharbeiten wieder ausgebaut werden. Auch wenn die Wände ein relativ geringes
Eigengewicht aufweisen, so ist zu beachten, dass sie zusätzlich zur zulässigen Verkehrslast zu
zurechnen sind. Gewöhnlich stellt man Möbel an einer Wand auf. So kommt lokal neben der
Trockenbauwand noch zusätzlich eine Verkehrslast, die sich normal auf eine andere Deckenfläche
verteilt. Gerade bei Holzbalkendecken sollte dies beachtet werden. Wurden die Böden und Wände
gefliest, so kommt es nach der Setzung zum Abreisen der Fuge und es entstehen nicht selten
Spalten von 0,5 bis 1 cm, gerade dann, wenn die statisch festgelegten Unterzüge oder
Verstärkungen nicht eingebaut werden.
Zu Beginn des Trockenbaus wurden die Gipsplatten auf eine Holzkonstruktion genagelt. Die
einfachste Form der Trockenbauwand wird im Bild 6.4.1. vorgestellt. Es werden Holzständer
aufgestellt und am Fußboden und an der Decke durch Dübel oder Schrauben befestigt. Auf diese
Konstruktion werden Holzwerkstoff-, Kunststoffplatten oder Gipsplatten punktuell aufgenagelt
oder angeschraubt. In den Hohlraum wird eine Dämmung eingelegt. Der Nachteil besteht in den
schlechten Schalleigenschaften. Sind die Holzlatten etwas verwunden, so sind bilden sich an der
Oberfläche leichte Dellen oder Beulen. Daher sollten nur
vollständig gerade Hölzer verwendet werden. Heute
werden die Platten vorwiegend mit Schnellbauschrauben
befestigt.
Die Metallständerwände zeichnen sich gegenüber den Holzständerwänden mit einigen Vorteilen
für die Montage und auch mit günstigeren schallschutztechnischen Werten aus. Auf dem Fußboden
und an die Decke sowie an die Wandanschlüsse werden Metall – U-Schienen befestigt. Unter diese
Schienen werden Dichtbänder (Bild 6.4.3.) aufgeklebt und so ein fugendichter Anschluss
hergestellt, der gleichzeitig das Profil von der anderen Wandfläche, Decke oder Boden
schalltechnisch abkoppelt.
75
5
Bild 6.4.3.: Auf die Unterseite des UW-Profils 50 x 40 wird ein
Dichtungsband aufgeklebt (Originalbild unter [89]).
76
3,5 cm bis 5,5 cm. Wenn man sich zur Zeit der Ausführung noch nicht sicher ist, setzt man das
Profil im Türsturz ein paar Zentimeter höher und schneidet die exakte Höhe der Türöffnung erst
beim Einsetzen der Türzarge aus der Gipsplatte.
Die Schrauben werden in die verstärkte Papierschicht versenkt. Dabei darf das Papier nicht
durchgedrückt werden. Die Köpfe müssen jedoch so weit versenkt sein, dass sie noch mit einer
dünnen Spachtelschicht überzogen werden können.
77
Statt der Leichtbauausführung können Zwischenwände auch als massive Wand errichtet werden.
Beim Einbau muss vorher die Statik überprüft werden und gegebenenfalls nachträglich ein Unter-
oder Oberzug eingezogen werden. Ein Vorteil der massiven Innenwand ist die Wärmespeicherung,
die so zusätzlich vor einer schnellen Überhitzung bzw. Abkühlung im Dachgeschoss schützen. Bei
dieser Ausführung im Bild 6.4.7. gibt es jedoch schallschutztechnische Probleme, speziell der
Schalllängsleitung an dem Anschluss Al-Folie (Dampfbremse) und Gasbetonstein (vergleiche Bild
7.2.2.). Besser ist es, wenn die Wand zu erst bis zwischen die Sparren aufgemauert und dann die
Dämmung einschließlich der Dampfbremse angebracht wird. Diese aluminiumkaschierte
Dämmung ist nicht fugendicht und es liegt eine Konvektion vor. Dies wurde in den Punkten 4.3.1.
und 5.2. bereits erläutert.
Bild 6.4.7.: Im Bild (Ausführung in [90], [91]) wird die Anbindung einer massiven
Zwischenwand im Dachgeschoss dargestellt. Schallschutzmäßig ist diese
Ausführung ungünstig. Die Zwischenwand sollte bis zur Unterspannbahn
reichen. Die Dämmung und die Dampfbremse werden anschließend eingelegt
bzw. an die Innenwand angeschlossen.
6.5. Fußbodenaufbau
Bei einer älteren Holzbalkendecke sind vor dem Dachausbau die Dielung und auch die
Balkenköpfe auf eine mögliche Schädigung durch Holz zerstörende Insekten und Pilze zu
kontrollieren. Hinweise auf Holzschäden und deren Erkennung wird im Punkt 8.3. eingegangen.
Zu beachten ist auch, dass Dachböden ursprünglich nicht als Wohnraum konzipiert waren und so
die Balkenquerschnitte geringer gewählt wurden, da eine niedrigere Verkehrslast angesetzt wurde.
Sehr gute Hinweise zur Berechnung und Sanierung alter Holzbalkendecken findet man bei Mönck,
Willi [4]. Bei umfangreichen Ausbaumaßnahmen mit Zwischenwänden und der vergleichbaren
Nutzung, wie in einer normalen Wohnung, sollte auf jedem Fall ein Statiker hinzugezogen werden.
So können bereits im Vorfeld zusätzliche Verstärkungen in die Decke eingezogen werden. Es ist
sehr unschön, wenn später die Decke schwingt und sich Setzungsfugen an den Wandanschlüssen
bilden und sich nachträglich hohe Sanierungskosten ergeben. Ein möglicher Deckenaufbau wird
hier im Bild 6.5.2. gezeigt. Durch die vollständige Dämmung des gesamten Hohlraums des
Gefaches wird die mögliche Tauwasserbildung gemindert. Eine Gefährdung kann vorliegen, wenn
von außen über den Traufkasten oder von oben neben der Fußschwelle über Fugen Luft in den
Hohlraum einströmen kann und durch ein
Wechselholz eine Belüftung behindert wird.
78
Mineralwolle bei einem Feuchteschaden länger die Feuchtigkeit. Schlacke- oder Lehmschüttung
lässt sich auch schlechter trocknen. Die Folgen sind Schäden an der Holzkonstruktion durch Holz
zerstörende Insekten und Pilze. Bei einem normal genutzten und ständig gewarteten Haus treten
eigentlich kaum Feuchteschäden durch eine undichte Dachhaut oder defekte Heizungs- oder
Wasserleitungen auf. Ist dies doch der Fall, so ist unverzüglich eine entsprechende Trocknung
durchzuführen.
In Schadis, einem elektronischen Standardwerk zu Bauschäden vom Fraunhofer IRB Verlag, wird
ein interessanter Schadensfall aufgezeigt. Hier wurde auf eine Dämmung zwischen den
Deckenbalken zum Dachgeschoss und auf eine Dampfbremse auf der Deckenunterseite verzichtet.
Man war davon ausgegangen, dass das Dachgeschoss als Wohnraum (Studio) genutzt wird. In
diesem Bild 6.5.3. kann man sehr deutlich erkennen, wie die warme Luft sich durch Fugen einen
Weg sucht. Die Folgen der Schimmelpilzbildung an der Dämmung im Sparrenzwischenraum sind
im Bild 6.5.4. zu erkennen. Der gleiche Schaden tritt auch bei einer schlechten Fugenanbindung
auf. In den Punkten 5.1. und 5.2. wurde dies bereits beschrieben. Im Bild 5.2.22. wurde ein anderes
Objekt gezeigt, wo die gleichen Probleme, Schimmelpilz an der Holzkonstruktion, an einer anderen
Stelle auftreten. Die Lösung wird im Bild 5.2.10. aufgezeigt. Für die Einbindung der
Geschossdecke ist eine diffusionsoffene Dampfbremse zu verwenden. Dadurch wird das
unkontrollierte Entweichen der warmen Raumluft vermieden und die Tauwasserbildung an einer
weniger warmen Oberfläche vermieden.
Unabhängig ob bei einer Holzbalken- oder einer mineralischen Decke, vor der schwimmenden
Verlegung von Estrich, Bitumen oder Trockenestrich, sind Randdämmstreifen anzubringen (Bild
6.5.5.). Damit erfolgt eine schallschutztechnische Abkopplung (vergleiche Bild 7.2.6.). Die
Randdämmstreifen gib es in verschiedener Ausführung und Materialien.
79
Bild 6.5.5.: Hier wird an die Trockenbauwand ein Dämmstreifen
provisorische befestigt, damit er beim Einbringen der
Ausgleichschüttung und beim Verlegen der Trockenestrichelemente
nicht umklappt. [94]
Trockenestrichelemente aus Gipskartonplatten sind meist 2 m x 0,6 m x 0,025 m und bestehen aus
3 wasserfest verklebten Gipskartonplatten mit Nut und Federverfalzung an den Kanten und werden
so gegenseitig versetzt im Verband verlegt. Die Deckflächen sind mit wasserfesten
Spezialkaschierungen gegen Feuchtigkeit geschützt. Mit aufgeklebtem Polystyrolschaum ergibt die
Platte eine Stärke von 45 bis 55 mm. (Bild 6.5.7.) Die Verklebung erfolgt mit einem speziellen
Kleber.
80
Bild 6.5.7.: Verlegen eines Knauf-
Trockenunterbodens F 142 direkt auf ebener
Rohdecke. [94]
Beim Verlegen der Gipsfaserplatten z. B. Fermacell Estrichelemente (Bild 6.5.9.), ist die gleiche
Ausführung zu beachten. Die Fermacellplatten sind wegen ihrer guten Lagen und des Gewichtes
geeignet als Unterlage für Bodenfliesen in der Küche oder im Bad. Zum Verkleben der Stöße muss
der Fermacell Montagekleber verwendet werden, der in zwei parallelen Rauben aufgetragen und
anschließend mit den entsprechenden Schnellbauschrauben fixiert wird. (Hier gibt es keine
Ersatzbaustoffe, es muss nach System verfahren werden.)
Weit verbreitet ist das Verlegen von Spanverlegeplatten. Die Eigenschaften des Holzwerkstoffs
werden im Punkt 8. genauer beschrieben. Hier einige Hinweise zum Verlegen.
• Die Holzfeuchtigkeit beim Verlegen sollte etwa die der künftigen Nutzung entsprechen.
Zweckmäßig ist es, dass die Platten nicht gleich nach der Lieferung eingebaut werden,
sondern erst im geschlossenen Gebäude gelagert werden. Die Holzfeuchte sollte bei ca. 10
% liegen.
• Die Verlegeplatten sind nicht in überhitzten und in kühlen Räumen (unter 10°C) zu
verlegen und zu verleimen.
• Der Leim wird in die Nut und auf die Feder aufgetragen. Dabei sind Kreuzfugen zu
vermeiden.
81
• Nach dem Verlegen ist der Boden sofort mit einer PE-Folie abzudecken, um Verwerfungen
zu vermeiden. Das hängt damit zusammen, dass Holz schwindet bzw. quellt, je nach
welcher Umgebungsfeuchte vorliegt. Die Feuchte des Untergrundes und der Raumluft
stimmt während der Bauphase nicht überein.
• Bei einer schwimmenden Verlegung sollen die Plattendicke mindestens 19 mm, besser 22
mm betragen. Wird der Boden gefliest, so ist eine Mindestplattenstärke von 25 mm zu
wählen. Die Platten werden nicht mit dem Untergrund verschraubt. Die Schrauben würden
so den Schall übertragen.
Komplette Montagesysteme für die Sanitäreinrichtungen, wie Wasch- oder WC-Becken, wurden
für den Einbau in die Trockenbauwände entwickelt. Damit entfällt das umständliche Einpassen von
zusätzlichen Verstärkungen in die Unterkonstruktion. Diese Elemente garantieren gleichzeitig eine
passgerechte Montage der Sanitärkörper.
82
Die Seite zum Bad wird zu erst mit den entsprechenden Gips- oder Gipsfaserplatten doppelt
beplankt. In den Zwischenraum können dann die erforderlichen Wasser- und Abwasserleitungen
eingepasst werden. Ebenso werden die Leitungen für die Steckdosen und Lichtschalter verlegt
(Bild 6.6.2.).
83
6.7. Beispiele für die Innenraumgestaltung durch Trockenbau-
konstruktionen
Beim Dachausbau können viele Gestaltungsmöglichkeiten realisiert werden. Neben den bereits in
den anderen Abschnitten gezeigten Varianten, sollen hier noch einige zusätzliche Anregungen
genannt werden.
Im Bild 6.7.1. wird ein ausgebauter Dachboden in einer Doppelhaushälfte gezeigt. Es wurde
zusätzlich eine ca. 6 m² große Fläche als Zwischenboden eingezogen. Damit kann eine zusätzliche
Schlaffläche für Gäste geschaffen werden. Der Zwischenboden besteht aus Kanthölzern, die auf
einem Rähm aufgelegt sind. Der Rähm und die Säulen sind zusätzlich mit der Kalksandsteinwand
verdübelt. Der Belag besteht aus einer Dielung. Zur Gestaltung kann von unten zwischen die
Balken eine Gipskartonplatte direkt angeschraubt werden. Die Farbgestaltung sollte hell sein, da
die niedrige Decke (ca. 2,10 m) sonst noch mehr drückt. Die Balken werden mit Bienenwachs oder
einer hellen Lasur versehen.
84
Im nachfolgenden Beispiel (Bild 6.7.3.) wird eine Treppendecke gezeigt. Als Erstes wird die
Holzleiste an der Wand angedübelt und anschließend vertikale Hölzer (2) an der Decke mit kleinen
Winkeln befestigt. Danach erfolgt die horizontale Verbindung mit Leisten. Sind die Leisten
schmal, so muss als Erstes die Deckenfläche (1) montiert werden, da sonst die Gipskartonstreifen
nicht angeschraubt werden können. Die Konstruktion könnte auch aus Metallprofilen gefertigt
werden. Hier ist jedoch der Aufwand größer. Zur exakten Kantenausbildung können
Kantenschutzschienen eingespachtelt werden.
85
Auch lange und hohe Wände können durch Gestaltung verändert werden. Hier ein Beispiel wie
durch Absätze, Säulen und eine Ablage eine Wandfläche in seiner Struktur verändert werden kann.
Die Unterkonstruktion wird aus Holz- oder Metallständer errichtet. Anschließend werden die
Gipskartonbauplatten aufgeschraubt. Zur exakten Kantenausbildung können Kantenschutzschienen
eingespachtelt werden. Auch ganze Raumstrukturen können optisch verändert werden. Hier wird
von Knauf [102] eine geschwungene Decke in einer Schule vorgestellt. Im Bild 6.7.7. wird die
Unterkonstruktion und im Bild 6.7.8. die Verkleidungsplatten montiert.
Bei diesem Beispiel werden noch einmal Lösungen für eine fugendichte Herstellung einer
Leichtbaukonstruktion Schritt für Schritt durch kurze Beschreibungen und Skizzen gezeigt. Das
Beispiel der Konstruktionsausführungen der Schleppgaube wird im Bild 6.8.1 als Schnitt A-A und
Ansicht Z dargestellt. Die genannte Baustoffauswahl dient als Beispiel und ist nicht verbindlich.
Zunächst wird die Schleppgaube im unausgebauten Zustand dargestellt. Sie soll sich über einem
Erker oder massiven Balkon befinden. Der Ausbau dieser Form ist etwas komplizierter als bei einer
einfachen Gaube, wo das Gaubenfenster direkt auf die Drempelpfette aufgesetzt wird.
86
Bild 6.8.1.: Schnitt A-A und Ansicht Z der Schleppgaube
Bei diesen Skizzen wurden die Sparren (linke Seite) und das Gaubendach nicht vollständig
gezeichnet, damit man auch die räumlich nach außen versetzte Fensterfront erkennen kann. Die
Materialien der Außenverkleidung einer Gaube sind sehr unterschiedlich. Es finden Hobeldielen,
Schindeln, Abdeckbleche aus Titanzink u. a. zur Anwendung. Für den Drempel wurde hier ein 11er
Mauerwerk gewählt, wie es in vielen älteren Häusern üblich ist. Bei Neubauten wird die
Drempelpfette auf den Ringbalken aufgelegt oder auch vollständig als Leichtbauwand ausgeführt.
Bild 6.8.2.: Skizze der Schleppgaube mit den Konstruktionshölzern ohne Dämmung, Dampfbremse und
Innenverkleidung
Erläuterung zum
Bild 6.8.2.:
1 Sparren, 2
Drempelpfette, 3
Drempelsäule, 4
Kopfband, 5
Drempelmauerwerk,
6 Seitenverkleidung
als Schalbretter und
äußeres
Abdeckblech, 7
diffusionsoffene
Unterspannbahn, 8
Dachhaut der
Gaube
(Die Sparren 1 auf
der linken Bildseite
und das Dach der
Gaube wurden
lediglich
angedeutet.)
Im Bild 6.8.3. wird die Gaube mit Dämmstoff und teilweise verlegter Dampfbremse gezeigt.
Zweckmäßig ist die Verwendung von Klemmfilz oder Dämmstoffkeile. Nachdem alle
Außenflächen gedämmt wurden, müssen die Kontaktflächen des Dämmstoffes an die Sparren,
Säulen und zum Fußboden auf Dichtheit kontrolliert werden. Dabei ist zu beachten, dass der
Dämmstoff hinter der Dampfbremse nicht verrutschen kann, sonst können Fugen entstehen
(vergleiche Bild 4.3.2.). Bei Bedarf könnte hier zusätzlich eine Hilfskonstruktion, z. B. aus
Dachlatten, an die Konstruktionshölzer angeschraubt werden, die ein Herausrutschen verhindert.
87
Bild 6.8.3.: Skizze
Schleppgaube mit
eingelegter
Dämmung und
teilweise verlegter
Dampfbremse
Die Ausführung der Dämmung ist abhängig von der jeweiligen Konstruktion. Z. B. sind
Dämmstoffschüttungen oder Styroporplatten in diesem Fall nicht so optimal. Dagegen sind
Dämmstoffkeile oder Klemmfilz zweckmäßiger. Weiterhin ist wichtig, dass die Dämmung
zwischen den Sparren weit genug über die Drempelpfette geschoben wird. Analog gilt dies auch
für die Fußpfette, wenn kein Drempel vorhanden ist. Bei hinterlüfteten Konstruktionen ist in
diesem Fall darauf zu achten, dass der Luftraum zwischen der Unterspannbahn und der Dämmung
an der Drempelpfette nicht verschlossen wird (vergleiche Bild 5.1.14.), ausgenommen es erfolgt
eine Vollsparrendämmung. Alle Dämmstoffstöße, wie im Punkt 7 und die Kontaktflächen an die
Konstruktionshölzer sind mit den Fingern bzw. Handflächen leicht anzudrücken, geben diese nach
oder lassen sich die Finger leicht in die Fugen einschieben, so sind die Fugen zusätzlich noch mit
Dämmstoffstreifen auszufüllen. Eine typische Stelle ist der Punkt 4 unter dem Sparren. Der
Dämmstoff rutscht auch bei geringem Eigengewicht nach unten, wenn er nicht straff eingesetzt
wird, und es entsteht eine Fuge zwischen der Dämmung und dem Sparren.
Wenn an den Innenflächen der Gaube (vorhergehendes Bild 6.8.2. Punkt 6 und am Drempel im
Punkt 5) keine Hinterlüftung vorgesehen ist, erfolgt hier die Dämmung als Vollsparrendämmung.
Liegen zwei Konstruktionshölzer übereinander oder sind die Fenster, wie hier im Beispiel, direkt
auf die Konstruktionshölzer aufgesetzt, so sind auch hier die Fugen ausreichend zu dämmen. In
diesem Fall sollten vorkomprimierte Fugenbänder eingelegt werden. Diese Fugen zwischen den
Hölzern „arbeiten“ und müssen dauerelastisch verschlossen sein. Zusätzlich könnte auch
Mineralwolle in die Fugen eingelegt werden. Bauschaum oder ähnliche starre Dämmstoffe sind
nicht geeignet. Eine vollständige Vermeidung der Wärmebrücken gerade im Eckbereich der Gaube
und an den Fensteranschlüssen ist nicht auszuschließen, da die Konstruktionshölzer wegen ihrer
größeren Wärmeleitfähigkeit gegenüber der Dämmung zu „Wärmebrücken“ werden. Eine
Verbesserung kann eine zweite Dämmschicht in Form einer Vorsatzwand bringen, wie es im Bild
5.2.4. gezeigt wird.
Die Stöße der Dampfbremsfolie sollten entlang der Sparren, Säulen oder Pfetten angeordnet
werden. Der grüne Streifen kennzeichnet die günstigen Bereiche, wo eine Überlappung der Stöße
der Dampfbremse erfolgen sollte. Hier wird das Klebeband eingelegt. Je nach Ausführung der
Tragkonstruktion der Innenverkleidung kann zur zusätzlichen mechanischen Sicherung der
Klebeverbindungen auf die Stöße eine Anpresslatte angeschraubt oder Tackernadeln eingeschlagen
werden. Die Folie sollte nicht zu straff, eher mit geringem Spielraum, verlegt werden. Dies gilt
besonders in den Eckbereichen. Bei großen Temperaturschwankungen treten Spannungen auf.
Gerade im Eckbereich sitzen die Gipskartonplatten oft etwas straffer und verursachen Spannungen
auf die Dampfbremsfolie. Die Klebeverbindungen werden unnötig stark belastet und könnten sich
lösen.
88
Die Anschlüsse der Dampfbremse auf dem Fußboden erfolgen mit einem vorkomprimierten
Fugenband. Zur mechanischen Sicherung wird eine Anpresslatte aufgelegt. Kann z. B. keine
Anpresslatte verlegt werden, weil die Innenverkleidung unmittelbar an die vorhandene
Unterkonstruktion befestigt wird, so sollte wie im Bild 5.2.22. verfahren werden. Die Verkleidung,
ob Paneel oder Gipskartonbauplatte, wird unmittelbar auf das vorkomprimierte Fugenband
aufgesetzt und übernimmt so die mechanische Sicherung. Wird eine Vorsatzwand aus
Metallständer errichtet, so übernimmt das untere Metallprofil (z. B. UW 50/40) die mechanische
Sicherung.
Die Ausführungen der Fensteranschlüsse sind analog wie bei den Beispielen im Punkt 5.4.
auszuführen.
Nach dem die Dämmung eingelegt und die Dampfbremse fugendicht verlegt wurde, kann je nach
der vorgesehenen Innenverkleidung eine tragfähige Unterkonstruktion an die Konstruktionshölzer
befestigt werden (Bild 6.8.4.) Verschiedene Beispiele sind im Punkt 6.2. (Verkleidung der
Dachschräge) und im Bild 5.3.4. (Herstellung einer Unterkonstruktion einer Abseitwand)
aufgeführt.
Bei den Seitenwänden der Gaube kann die Unterkonstruktion sowohl unter der Dampfbremse als
auch oberhalb angebracht werden. Dies wird von der jeweiligen Anordnung der
Konstruktionshölzer und von zur Anwendung kommender Verkleidungselemente bestimmt. Die
Unterkonstruktion muss fest sitzen und zudem auch die Verkleidung tragen, ohne dass diese
wackelt oder abfallen kann. Die Dachlatte zwischen Dämmung und Dampfbremse (Pkt. 1 im Bild
6.8.4.) ist bündig mit dem Sparren durch einen Winkel zu befestigt. Dabei muss eine ebene Fläche
entstehen. Nach dem Anbringen der Dampfbremse kann dann auf diese Unterkonstruktion direkt
die Innerverkleidung montiert werden. Dabei sollten jedoch die Abstände der Unterkonstruktion
(Lattung) nicht größer als 50 cm sein. Die zweite Variante sieht eine Konterlattung oberhalb der
Dampfbremse vor, wie sie im Bild 6.8.4. im unteren Teil der rechten Seitenwand in der Gaube
dargestellt wird. Für die Montage der Innenverkleidung ist diese Variante günstiger.
Sind die Fenster fasst so breit wie die Gaube, so steht am Fensterrahmen nicht genügend Platz für
eine Unterkonstruktion zur Verfügung. In diesem Fall sollte auf die erste Variante zurückgegriffen
werden.
Die Dachlatte Punkt 2 ist eine Unterkonstruktion, welche die Aufgabe hat, dass die
Gipskartonbauplatte im Eckbereich der Gaube auch befestigt werden kann.
Wird die Unterkonstruktion mit unterschiedlichen Abständen oder einzelne Latten/Profile schräg
befestigt, so ergeben sich bei der Montage von Gipskartonbauplatten unnötige Nacharbeiten.
89
Im Punkt 5 wurde ein Paneel auf die horizontal montierte Lattung aufgesetzt. In diesem Fall findet
die Anpresslatte auf dem Fußboden eine Verwendung als Unterkonstruktion. Im Bild 4 wurde die
Gipskartonbauplatte auf eine Metallunterkonstruktion, z. B. CW 50/50, aufgeschraubt. Bei dieser
Konstruktion würde die Anpresslattung stören und entfällt. In diesem Fall übernimmt das UW
50/40 die zusätzliche mechanische Sicherung des eingelegten vorkomprimierten Fugenbandes.
An die Decke (Punkt 3) wird nach sorgsamer Verbindung der Dampfbremse eine
Unterkonstruktion angebracht. Diese kann ebenfalls aus einer Dachlattung oder aus einem
Metallprofil, z. B. CW 60/27, bestehen. Das ist abhängig, welches System ausgewählt wurde.
Abgehängte Konstruktionen sind in der Regel schallschutztechnisch günstigere Lösungen
(vergleiche Schallschutz Punkt 7.2.).
Im nachfolgenden Bild 6.8.5. soll noch einmal auf die Problematik im Fußbodenbereich
eingegangen werden, damit die Gefahr einer Tauwasserbildung im Fußboden zum Spitzboden
möglichst vermieden wird. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten. Grob zusammenfassend kann
gesagt werden, die Gefahr einer Tauwasserbildung ist gegeben, wenn irgend an einem Bauteil Luft
einströmen kann und sich diese Luft in einem Hohlraum verfängt bzw. sie kann von dort nicht
wieder ausströmen (vergleiche die Regeln zur Vermeidung von Bauschäden bei Kaltdächern im
Punkt 2.2.3.). Wird eine solche Schleppgaube errichtet, so ist zu vermeiden, dass Außenluft über
diesen Hohlraum (Punkt 2) zwischen die Deckenbalken in Richtung Hausmitte einströmen kann.
Zweckmäßig sollte hier eine vollständige Dämmung der Holzbalkendecke ohne Hohlraum
erfolgen. Ebenso ist es günstiger, wenn der belüftete Hohlraum (Punkt 2) im Winter nicht
vollständig auskühlt. Eine
Dämmung zwischen den Sparren
der Schleppgaube währe hier vom
Vorteil. Im Punkt 1 wird die
Dampfbremse (blau) im
ausgebauten Spitzboden in der
Regel auf dem Fußboden befestigt.
Richtiger ist es in diesem Beispiel,
wenn die Dampfbremse des
Spitzbodens mit der Dampfbremse,
die sich unterhalb der
Deckenbalken im Kinderzimmer
befindet, fugendicht verbunden
wird. Damit soll ein
unkontrollierter Luftaustausch
(Durchzug) zwischen den
Deckenfeldern vermieden werden.
Die Dampfbremse könnte aber auch unter den gedämmten Sparren der Schleppgaube verlegt
werden und die Anbindung erfolgt dann im Auflagebereich Sparren und Deckenbalken (Punkt 3).
Diese Hohlräume über der Gaube sind jedoch für den Handwerker sehr schlecht zugänglich und
eine Verlegung ist sehr kompliziert.
90
6.9. Beispiele für Balkone und Terrassen
Beim Dachgeschossausbau wird in vielen Fällen auch gleichzeitig eine Dachterrasse oder ein
Balkon gewünscht. Es gibt zahlreiche Konstruktionsvarianten sowie planungsrechtliche Kriterien,
auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll.
Werden solche konstruktiven Veränderungen vorgenommen, so ist zu beachten, dass die Funktion
des Daches und der angrenzenden Bauteile sich ändert.
Die Aufgabe des Daches ist das Gebäude vor Niederschlagswasser zu schützen und dieses
möglichst weit von der Konstruktion unter Hilfe der Dachentwässerung abzuleiten.
Beim nachträglichen Aufbau eines Balkons können durch die Änderungen zusätzlich auch
Wärmebrücken auftreten, die eine Kondenswasserbildung ermöglichen. Das können zum Beispiel
die Balkenköpfe im Bereich des Gesimses sein, was meist nur aus einem 24er Mauerwerk besteht.
Bisher befanden sich darüber noch die Sparren mit der Dachhaut. Das nächste Problem ist eine
ordnungsgemäße Abdichtung, sodass an keiner Stelle Niederschlagswasser oder Schnee eindringen
kann. Das beginnt mit der wasserundurchlässigen Wannenausbildung, der Einbindung eines
Abflusses, der elastischen Fugenausbildung der Randanschlüsse bis hin zum geeigneten
Fußbodenaufbaus des Balkons. Durch die dicht schließende Wanne kann keine Feuchte mehr aus
der Holzbalkendecke nach oben entweichen, die aus der darunter liegenden Raumluft stammt.
Eine Abtrocknung kann daher nur nach unten über die Zimmerdecke erfolgen. Wir sprechen hier
nicht von einer sehr hohen Feuchte im Deckenbereich, die man durch Wasserflecke oder sich
ablösende Tapete erkennt, sondern um eine Luftfeuchte im Fehlbodenbereich von 70-80%. Diese
steht mit dem Holz und dem anderen Baustoff in einem Feuchtegleichgewicht. Für das Holz
bedeutet dies eine Holzfeuchte zwischen 13-16 %. Erst ab einer Holzfeuchte von ca. unter 10 %
stellen die Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum) ihre Fraßaktivitäten ein.
Untersuchungen bei älteren Gebäuden zeigten, dass verbaute Holzbalkendecken mit der o. g.
Feuchte in der Regel durch Insektenbefall geschädigt waren.
91
und die bisher nur bedingt begehbar waren 1 KN/m² gelten. Es ist weiterhin zu beachten, dass bei
Balkonen, Laubengänge und offene, gegen Innenräume abgeschlossene Hauslauben bis 10m²
Grundfläche mit einer Verkehrslast von 5 kN/m² zu rechnen ist. [103] Erfolgt ein Dachausschnitt,
so sind diese statischen Merkmale zu berücksichtigen und gegebenenfalls Änderungen
(Verstärkung) an der Konstruktion des Deckenabschnittes vorzunehmen.
In einem Mehrfamilienhaus befinden sich an der Fassade Balkone bis zur Dachgeschosswohnung
angebracht. Auf der Nordseite wurde in das Satteldach eine große Schleppgaube mit einem großen
Balkonfenster eingesetzt. Die Balkontür mit seitlichen Fenstern wurde auf das Mauerwerk
(Traufbereich) aufgesetzt und von außen wurde eine Kunststeinplatte als Stufe aufgesetzt. Im Bild
6.9.2. wird die konstruktiv ungünstige Ausführung aus der Sicht vom Balkon gezeigt.
Bild 6.9.2.: Der Balkonaustritt
(Sohlbank) besteht aus einer
Kunststeinpatte, die auf die
Mauerkrone aufgelegt wurde. Im
Hintergrund die zerstörten
Holzbalken
92
auch wegen der zusätzlichen Wärmebrückenbildung nicht vermeiden, so ist wenigstens ein
vorbeugender Holzschutz mit Tiefenwirkung anzulegen.
93
Bild 6.9.6.: Im Regelfall ist der Anschluss bis 15 cm bis über die
Belagsoberfläche zu ziehen und zu sichern. [104]
Nachfolgend werden zwei Beispiele (Bild 6.9.7. und 6.9.8.) dargestellt, die als prinzipielle Lösung
für den fugendichten Anschluss einer Balkontür gewählt werden können.
Eine weniger so elegante Lösung ist die übergroße Schleppgaube im Bild 6.9.9. Vom Regenschutz
aber wesentlich günstiger als die Lösung im ersten Beispiel. Ebenso wird das Niederschlagswasser
gut abgeführt. Nur ein geringer Teil gelangt auf die Balkonfläche. Von innen ist dagegen eine
optisch schöne Lösung entstanden (Bild 6.9.10.).
94
Bild 6.9.9.: Das Satteldach wurde geöffnet und
eine große Schleppgaube mit Balkon eingefügt.
In unserem Klimabereich ist eine ganzjährige Nutzung eines offenen Balkons nicht möglich. Daher
werden diese zum Teil auch verglast. So kann man sich auch bei sonnigen und nicht zu kühlen
Januartagen auf diesen Balkon aufhalten. Die Lösung von VELUX (Bild 6.9.11.) sollte daher auch
in die Überlegung einfließen. Fährnis halber soll aber auch hier genannt werden, dass es auch hier
Probleme geben kann. Diese sind aber wesentlich geringer als die bereits zum Anfang des
Abschnitts genannten Balkon bzw. Dachterrassen.
Sind diese Bedingungen erfüllt, so erfolgt durch die frei werdende Energie eine Aufheizung des
Raumes bis zu einer Grenztemperatur. Nach Erreichen dieses Grenzbereiches entflammen alle
brennbaren Stoffe im Raum (Feuerübersprung oder »Flash-over«).
Somit ist in der Anfangsphase bis zum »Flash-over« das Brandverhalten der Baustoffe und
Einrichtungsgegenstände von wesentlicher Bedeutung. Es umfasst die Entflammbarkeit, die
95
Flammenausbreitung und den Brandbeitrag.
Nach dem Feuerübersprung spricht man vom Vollbrand. Hierbei ist die Konstruktion der Bauteile
und ihre Feuerwiderstandszeit von Bedeutung, somit das Brandverhalten des gesamten Bauteiles.
Die Fortdauer eines Brandes und seine Ausbreitung innerhalb eines Gebäudes werden durch die
Temperatur in Abhängigkeit der Zeit bestimmt.
Von Einfluss sind hierbei die Brandlast in ihrer Art, Menge und Anordnung, die Zufuhr der
Verbrennungsluft und die Wärmeverluste, wie sie durch die Wärmeaufnahmekapazität der
begrenzenden Bauteile, durch Öffnungen und durch die Raumgeometrie entstehen können. [106],
[107]
Abhängig von der Nutzung und der Art der Räume sind immer brennbare Stoffe vorhanden. Es ist
daher notwendig die Umschließungsfläche (Decken, Wände, Türen, Fenster, Öffnungen u. a.) so zu
gestalten, dass eine Ausbreitung des Feuers behindert wird. Dabei sind unmittelbar zwei Ziele
gesetzt:
1. Bei einem Brand müssen die im Gebäude befindlichen Personen das Gebäude sicher
verlassen können, normalen Zutritt oder über gesonderte Fluchtwege
2. Der entstehende Schaden soll gering bleiben, durch geeignete Gebäudeabstände und
Konstruktionen mit langer Feuerwiderstandsdauer. [106], [107]
Das Brandverhalten, Begriffe, Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung, von Baustoffen und
Bauteilen wird in den Normblättern DIN 4102 Teil 1-18 benannt. Im Unterschied zu anderen
Normen sind diese keine Planungsnormen im eigentlichen Sinne.
Die Anforderungen an den baulichen Brandschutz in Abhängigkeit von Gebäudeart und –nutzung
sind in den Landesbauordnungen gestellt. [85] Eine komplette Darstellung, wann und wo eine
Dachkonstruktion als feuerhemmend, das heißt, F30 – B – Konstruktion zu erstellen ist, kann daher
nicht im Detail gezeigt werden. Hier sei auf die wichtigsten und in allen Landesbauordnungen ge-
nannten Gesichtspunkte hingewiesen:
1. Die Dachhaut, das heißt, die Eindeckung muss gegen Flugfeuer und strahlende Wärme
widerstandsfähig sein (harte Bedachung, z. B. Dachsteine).
2. Bei aneinander gebauten giebelständigen Gebäuden ist das Dach für eine Brandbeanspruchung
von innen nach außen mindestens feuerhemmend (F30 B) auszubilden.
3. In jedem Einzelfall können an Dächer, die Aufenthaltsräume abschließen, wegen des
Brandschutzes besondere Anforderungen gestellt werden.
96
Eine brandschutztechnische Klassifizierung der Baustoffe wird durch eine Zuordnung in eine
Baustoffklasse vorgenommen (Tabelle 6).
Die Baustoffklasse muss durch ein Prüfzeugnis oder Zulassung (Z-PA-III…) durch allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik Berlin (DIBt) bzw. durch
entsprechende Brandversuche nachgewiesen werden.
Als Baustoffe im Sinn der Norm gelten auch platten- und bahnförmige Materialien,
Verbundwerkstoffe, Bekleidungen, Dämmschichten, Beschichtungen, Rohre und Formstücke.
Verbundwerkstoffe müssen als Gesamtheit geprüft werden.
Für Wand- und Deckenbauteile sowie für Stützen, Unterzüge und sonstige Tragwerke gelten die
Feuerwiderstandsklassen F 30 bis F 180, wobei hier z. B. 30 für die Zeit (Minuten) der
Feuerwiderstandsdauer steht. Ein Baustoff mit der Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten ist
»feuerhemmend«, bei Zeiten von 90 Minuten »feuerbeständig« und bei Zeiten von 180 Minuten
»hochfeuerbeständig«.
Bei nachträglichem Dachgeschossausbau werden z. B. in die Decken Öffnungen für die Zuleitung
der Warmwasserheizung, Wasserleitungen und Abflüsse hergestellt. Diese sind, auch wenn sie sich
hinter einer Abseitwand befinden, wieder luftdicht (rauchgasdicht) und auch gegen ein
Durchbrennen zu verschließen. Hierfür gibt es je nach Größe der Öffnung und des
Fußbodenaufbaus verschiedene Möglichkeiten, die vom Verfüllen mit Betonestrich bis zur
Verkofferung mit Gipskartonbauplatten reichen.
Entsprechend den Forderungen in den Landesbauordnungen wird noch eine Kennzeichnung, die
6
Mit der europäischen Normung DIN EN 13501-1 müssen zusätzlich die Rauchklasse (s) und Abtropfklasse
(d) berücksichtigt werden. So erfüllt z.B. ein Baustoff der europäischen Klasse A2-s2d0 nicht die
Klassifikation „nichtbrennbar“ und ist so als schwerentflammbarer Baustoff zu bewerten. [107]
97
auf das Brandverhalten der für die jeweilige Bauart verwendeten Baustoffe hinweist, an die
Feuerwiderstandsklasse angefügt, die die brandschutztechnische Eignung des Bauteils im Bauwerk
ausdrückt. Diese Kennzeichnungen sind:
A das Bauteil besteht ausschließlich aus Baustoffen der Klasse A (nicht brennbare Baustoffe)
AB alle „wesentlichen Bestandteile“ des Bauteils bestehen aus Baustoffen der Klasse A, im
Übrigen können auch Baustoffe der Klasse B (brennbare Baustoffe) verwendet werden
B ein Teil der »wesentlichen Teile« besteht aus Baustoffen der Klasse B
Für Sonderbauteile, wie z. B. Türen (z. B. T 30), Verglasungen (Z. B. G 120 oder F 120),
Lüftungsleitungen (z. B. L 180), Installationskanäle (z. B. I 60), Rohrleitungen (z. B. R 120),
elektrische Kabelanlagen (z. B. E 30) unterscheidet man weitere Arten der
Feuerwiderstandsklassen mit der jeweiligen Feuerwiderstandsdauer.
Als Verkleidungsplatten finden Gipsbauplatten eine breite Anwendung. Diese zeigen in Bezug auf
ihr Brandverhalten gute Eigenschaften. Beim Erhitzen wird aus CaS04 . 2H2O das Halbhydrat
CaS04 . ½H2O. Zum Ablauf dieser Reaktion wird Wärme benötigt, die aus der erwärmten/erhitzten
Luft bzw. Bauteile „entzogen“ wird. Nach [9] wird aus einer 1 m² großen Gipsplatte mit 15 mm
dicke ca. 8400 kJ benötigt. Damit kann die Umgebungstemperatur für eine bestimmte Zeit
niedriger gehalten werden, sodass die Erreichung der Entzündungstemperaturen anderer Baustoffe
verzögert wird. Zusätzlich wird Kristallwasser ausgetrieben und wirkt ähnlich wie Löschwasser
(Dampfschleier).
98
da in der Regel Brandschutzklassen B 1 oder sogar A erforderlich sind. [109] Die Baustoffklasse
A 1 und A 2 (nicht brennbar) wird im Allgemeinen nur von anorganischen Dämmstoffen wie
Glaswolle, Steinwolle, Schaumglas usw. ohne organische Bestandteile erreicht. [157] Zunehmend
werden durch die Systemanbieter Trockenbaukonstruktionen angeboten, die ohne Dämmstoffe oder
mit der Brandschutzklasse B2 hergestellt werden können. In diesem Fall sind alternative
Dämmstoffe ohne Probleme einsetzbar. Die jeweilige Konstruktion ist beim Systemanbieter
(Hersteller) zu erfragen. Auch in eigenem Interesse sollte man die Brandschutzanforderungen nicht
auf die leichte Schulter nehmen. Ein abgebrannter Dachstuhl sieht verheerend aus.
Als Beispiel sollen hier zwei ältere Varianten einer möglichen F30- B – Konstruktion für
Steildächer vorgestellt werden (Tabelle 7).
Mit der europäischen Normung und Umsetzung in Deutschland gelten das bisherige nationale und
das europäische Klassifizierungskonzept gleichzeitig nebeneinander. Das Konzept der
europäischen Brandschutznormung umfasst die Bereiche „Prüfnormen“ in DIN EN 1363 bis 1366
und 1634, „Klassifizierungsnormen“ in DIN EN 13501 und die „Regeln zur erweiterten
Anwendung“, die zur Beurteilung des Feuerwiderstandes von Bauteilen mit wesentlichen
Abweichungen von geprüften Bauteilen dienen. Zusätzlich erfolgt auch eine Klassifizierung in die
Rauchklasse und Abtropfklasse. [107]
Zur brandschutztechnischen Ausführung eines Systems sollten die aktuellen Unterlagen für die
Trockenbausysteme über die Fach-Baustoffhändler (hier sind nicht die Baumärkte gemeint), die
99
Hersteller oder ihre technischen Fachberater bezogen werden. Viele der Unterlagen stehen auch
über die entsprechenden Webseiten, siehe Literaturanhang, als Download zur Verfügung.
7.2. Schallschutz
7.2.1. Anforderungen an den Schallschutz
In der Norm DIN 4109 sind Anforderungen an den Schallschutz mit dem Ziel festgelegt, Menschen
in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen. Es
kann nicht erwartet werden, dass Geräusche von außen oder aus benachbarten Räumen nicht mehr
wahrgenommen werden. Es ergibt sich die Notwendigkeit einer gegenseitigen Rücksichtnahme
durch Vermeidung unnötigen Lärms.
Im Zuge der Harmonisierung der nationalen Normen sind neue europäische Normen erschienen, z.
B. DIN EN 20140, DIN EN ISO 140 u. 717, sowie DIN EN 12354). Danach sind die
anwendungsrelevanten Eigenschaften von Bauteilen vom Systemanbieter durch entsprechende
Nachweise zu bestätigen. Dies bedeutet: Der Hersteller liefert einen Bausatz mit zugesicherten
Systemeigenschaften, die die Austauschbarkeit von Komponenten weitgehend ausschließt. Künftig
sind präzise Ausführungshinweise nicht mehr einer Norm, sondern den Hersteller/Systemanbieter
zu entnehmen. [112]
Anforderungen an den Schallschutz im eigenen Wohn- und Arbeitsbereich werden nicht gestellt.
Somit bleiben Reklamationen über einen mangelhaften Schallschutz im Einfamilienhaus meist
ohne Erfolg. Wenn keine Mindestanforderungen gestellt werden, so kann man auch keine
einklagen. Allerdings gibt es ein Urteil des OLG Hamm vom 14.11.1993, -17 U 187/91. In diesem
wird klargestellt, dass bestimmte Mindestanforderungen an den Trittschallschutz zu erfüllen sind,
auch wenn hierzu keine normativen Vorschriften bestehen oder besondere vertragliche
Vereinbarungen getroffen wurden. Der Auftragnehmer schuldet in jedem Fall einen Schallschutz,
der den allgemeinen Regeln der Technik entspricht und durchaus von den DIN-Normen abweichen
kann. Erfolgt eine Beurteilung nach einer Matrix zur Bewertung der Beeinträchtigung der
Funktionsfähigkeit [113], so wird die Funktion (Wand oder Decke) geringfügig beeinträchtigt, was
auch bei einer sehr wichtig eingeordneten Gebrauchstauglichkeit einen Minderwert bedeutet, also
keine Nachbesserung. Diese Problematik soll hier auch nicht weiter ausdiskutiert werden. Wir
gehen ganz einfach von folgender Überlegung aus. Ein Dach in einem Ein- oder Zweifamilienhaus
wird ausgebaut, damit jemand darin wohnt. Jeder Bewohner verursacht mehr oder weniger Lärm in
Form von Trittschall oder Luftschall. Bisher befand sich z. B. im nicht ausgebauten Dachgeschoss
nur gelegentlich eine Person. Nach dem Ausbau werden auch aus der Richtung Decke Geräusche
vernommen. Bisher waren keine vorhanden, daher empfindet man diese auf einmal störend, egal ob
sehr oder weniger laut. Die ganze Problematik Lärm oder besser Schall ist sehr kompliziert und
nicht mit wenigen Worten zu erklären. Es gibt genügend sehr ordentlich ausgearbeitet Literatur
zum Schallschutz bei Leichtbauwänden und zum Dachgeschossausbau, deren Anschlüsse und
Deckenkonstruktionen, auf die hier hingewiesen werden soll. [114], [115] u. [122]
Der Hörschall führt zur Beeinträchtigung, zur physischen und psychischen Belästigung, Störung
und Schädigung. Wie so etwas sich in der Praxis auswirkt, soll mit einem kleinen praktischen
Beispiel verdeutlicht werden. 1990 führte ich eine Schallmessung in einer Wohnung in der 4. Etage
durch, weil die nächtliche Musik des Nachbarn im Erdgeschoss als störend empfunden wurde.
Nach einiger Zeit pegelte sich das Messgerät bei 25 …27 dB ein. Auf einmal schnellte der Zeiger
in Richtung 70 dB aus. Das war die Straßenbahn vom Typ Tatra, die in einer ca. 50 m entfernten
Straße entlang fuhr. Die Straßenbahn wurde als etwas ganz Normales empfunden.
100
nennt. Sind Hindernisse vorhanden, wie Gebäude, Bäume, Gebüsche, Wälle und anderes, so
kommt es zur Dämpfung durch Absorption (vorwiegend durch Umwandlung von Schall in
Wärme), Reflexion und auch zur Überlagerung.
Der Schalldruckpegel ist der zehnfache Logarithmus vom Verhältnis des Quadrates des jeweiligen
Schalldrucks p zum Quadrat des festgelegten Bezugsschalldrucks p0. Der Schalldruckpegel und alle
Schallpegeldifferenzen werden mit der Maßeinheit Dezibel (dB) angegeben.
Es handelt sich hierbei um einen logarithmischen Wert und ist für die subjektive Empfindung
schlecht nachvollziehbar. Z. B. empfinden wir oberhalb von 40 dB bei einer Pegeländerung von ca.
10 dB eine Verdopplung des Schalls und unterhalb bei kleineren Pegeländerungen. Entscheidend
für die Empfindung ist auch die Frequenz, die beim menschlichen Ohr von ca. 16 bis 20000 Hz
reicht. Die größte Lautstärkeempfindlichkeit des Ohres liegt zwischen 250 und 5000 Hz. Die Töne
mit niedrigerer oder höherer Frequenz mit gleichem Schalldruck werden als leiser empfunden.
[116] Für die Bauakustik werden daher die Frequenzbereiche von 100 bis 3150 Hz berücksichtigt.
Soll nun eine Holzbalkendecke mit ca. 63 dB bei einem Um- oder Ausbau auf einen Wert von
L’n,w 53 dB verbessert werden, so wird deutlich, welcher hoher technischer Aufwand betrieben
werden muss.
Es bedarf eines sehr umfangreichen theoretischen und praktischen Wissens, um hier akzeptable
Ergebnisse zu erreichen. Das Grundprinzip einer Schalldämmung erfolgt in dem man die Energie
(Schallintensität) in Wärme umwandelt. Das kann durch große Massen oder biegeweiche
Baustoffe, wie z. B. die Federschienen bei Trockenbauwänden bzw. durch die Kombination von
beiden Möglichkeiten erreicht werden. Ebenso muss die Weiterleitung des Schalls unterbrochen
werden, in dem Öffnungen verschlossen (Luftschallbrücken) oder übertragende Bauteile
(Körperschallbrücken) voneinander abgekoppelt werden. Hier sind auch flankierende Bauteile und
Nebenwege in die Betrachtung einzubeziehen. Wenn dies nicht beachtet wird, so werden
Schallanforderungen an Konstruktionen teilweise oder ganz aufgehoben. Bei der Projektierung,
Planung und der Ausführung müssen daher alle Bauteile aus der Sicht der Akustik einbezogen
werden. Was nützt ein doppeltes Ständerwerk zweilagig beplant (Metallständertrockenbauwand),
wenn dann in die Türöffnung die einfachste „Baumarkttür“ eingesetzt wird, die zusätzlich nach
dem Einbau unten einen breiteren Luftspalt aufweist.
Der Schallschutz einer Konstruktion kann nur so gut wie das schwächste Glied im System sein.
Daher ist eine gute Planung erforderlich, sodass bei der Ausführung entsprechende Forderungen
erfüllt werden können.
7.2.2. Lösungsbeispiele
101
Im Bild 7.2.1. werden einige Beispiele zur Verringerung der Schalllängsleitung dargestellt. Im
oberen Bild wirkt noch zusätzlich die Schallübertragung über den Hohlraum. Die Konstruktionen
in Richtung nach unten, zeigen die bessere Lösung.
Bild 7.2.1.: Die Verbesserung zur Verminderung der Schalllängsleitung erfolgt von oben nach unten. Die
biegesteifen Bauteile, die den Schall weiterleiten, werden durch biegeweiche Schichten getrennt. [117]
102
In der nächsten Skizze (Bild 7.2.2.) werden zwei Beispiele gezeigt, wie die Schallübertragung über
die Decke am Anschluss der Leichtbauwand erfolgt. Im Bild oben links ist der Weg der
Schallübertragung einmal über den Hohlraum (1) und über die Deckenplatte (2) eingezeichnet.
Werden die Holzständer durch Metallständer (Federschienen mit Dichtband) ausgetauscht (Bilder
unten), so erfolgt zusätzlich eine Verringerung der Schallübertragung. Eine weitere Verbesserung
wird erzielt, in dem man unter die Deckenverkleidung eine zusätzliche Unterdecke, bestehend aus
Dämmschicht und Gipskartonplatte, anbringt (Bild 7.2.3.).
Zur Entkopplung und zum Abdichten wird unter dem Metallprofil, z. B. CW, UW o. CD, ein
Dichtband aufgeklebt, bevor es an die Decke, auf den Fußboden oder an die Trennwand punktuell
mit Schnellbauschrauben befestigt wird. Im Bild 7.2.4. wird ein Profil mit Dichtband beklebt. Vom
Hersteller wird Trennwandkitt gemäß DIN 4109, Beiblatt 1, Abschn. 5.2. empfohlen.
Genauso wichtig sind Maßnahmen zur Verringerung der Schalllängsleitung an den Anschlüssen
der Leichtbauwände auf Decken. Besonders bei Estrichdecken ist eine Unterbrechung wichtig.
Wird die Leichtbauwand erst nach den Estricharbeiten erstellt, so ist ein Fugendämmstreifen gleich
bei den Estricharbeiten an die entsprechende Stelle einzulegen (Bild 7.2.5.). Ein nachträgliches
Aufschlitzen mit dem Trennschneider ist mit Lärm und viel Staub verbunden. Die Randbereiche
können meist nicht richtig geschnitten werden. Die wesentlich bessere Lösung ist das Aufstellen
103
der Trennwand vor den Estricharbeiten, dabei wird nur ein Randdämmstreifen eingelegt. Analog ist
auch beim Verlegen von Trockenestrichelementen, z. B. Fermacell-Estrichplatten,
Gipsbodenplatten, Spanverlegeplatten u. a., zu verfahren. Ganz wichtig ist auch, dass später an die
Wand angebrachte Sockelleisten, z. B. bei Parkettböden, nicht den Boden berühren. Es muss ein
Luftspalt dazwischen bleiben. Sonst wird die Wirkung der Trittschalldämmung wenigstens
teilweise wieder aufgehoben (Bild 7.2.6.).
In der zusammenfassenden Übersicht (Tabelle 8) werden alle wesentlichen Faktoren benannt, die
zur Verbesserung der schallschutztechnischen Eigenschaften führen. Die verbesserte
schallschutztechnische Lösung muss aber nicht immer die bessere Konstruktion für die jeweilige
Anwendung sein. Es sind auch das Feuchteverhalten, die brandschutztechnischen Eigenschaften
oder auch die Gesichtspunkte der Gestaltung zu berücksichtigen.
104
Tabelle 8.: Verbesserung der schallschutztechnischen Ausführung ausgewählter Konstruktionen
(Originaltabelle in [122])
105
In den aktuellen technischen Merkblättern der Systemanbieter von Trockenbauelementen und
Dämmstoffen sind diese schallschutztechnischen Regeln für die jeweilige Anwendung untersetzt.
Es empfiehlt sich, diese ausgereiften und erprobten Systeme auszuwählen.
1. Je größer die flächenbezogene Masse und je biegeweicher die Schale, umso günstiger ist der
Schallschutz.
2. Aus schallschutztechnischer Sicht sind zwei dünnere Gipskartonbauplatten, die nicht starr
miteinander verbunden, biegeweicher als eine starke Platte.
3. Mit aufgeklebten kleinformatigen Steinen wird die Masse der Schale erhöht, ohne die
Biegesteifigkeit zu erhöhen.
4. Schallschutzmäßig sind große Rippenabstände (z. B. Ständerprofil) zu wählen (62,5 cm besser
als 41,7 cm).
5. Eine Befestigung der Platten durch Verleimung ist gegenüber einer Verschraubung oder
Vernagelung ungünstiger.
6. Das Einlegen eines Dämmstreifens zwischen Unterkonstruktion und Verkleidungsplatte bringt
eine weitere Verbesserung.
7. Wird zusätzlich eine Federschiene quer zum Ständer befestigt, so wird die Verbindung noch
„weicher“ und die Schallübertragung von der Schale auf die Rippe (Ständer) wird vermindert.
8. Trennung der Schalen durch zwei sich nicht berührende Profile (Doppelprofil).
9. Es ist ein großer Schalenabstand (Hohlraum) anzustreben. Dieser wirken als dämpfende Feder.
(Statt CW 50/40 besser CW 100/40)
10. Wird zusätzlich zu 9. eine Hohlraumdämmung (Fasserdämmung) > 70% eingebracht, so
verlieren die Luftschallwellen beim Durchgang mehr an Energie, da die „Luftfeder“ im Hohlraum
keinen großen Widerstand entgegenbringt. [122]
Durch die Vielzahl der Einflussfaktoren ist eine genormte Bewertung der Baustoffeigenschaften
kaum möglich bzw. ist nur auf bestimmte Rahmenbedingungen anwendbar. Ausschlaggeben sind
äußere klimatische Faktoren und die jeweilige Nutzungsbedingung. Der gleiche Baustoff kann in
106
einer Konstruktion hervorragende Eigenschaften aufweisen und an einer anderen Stelle
vollkommen versagen. Alle diese Faktoren können die genormten oder bauaufsichtlich
zugelassenen, güteüberwachten Produkte, die im Bauwesen nur Anwendung finden dürfen, nicht
berücksichtigen. Zu beachten sind die einschlägigen Normen für Dämmstoffe (DIN 1101, 18159,
18161-18165,18174) und für Gipskartonplatten (DIN 18180 bis 18184) sowie die zahlreichen
anderen Normen für Bodenbeläge, Putze, Estrich, Parkett usw., die Landesbauordnungen, die
„Richtlinien für die Verwendung brennbarer Baustoffe im Hochbau“ u. a.
Hier soll auch auf das Dogma, Biologisches bzw. Natürliches sei von sich aus immer für den
Menschen gesund und verträglich hingewiesen werden. Die Gleichung Industrieprodukt =
ungesund und Naturprodukt = gesund ist nicht ganz richtig. Jeder Pilzsammler weiß, dass nicht
alle Produkte der Natur dem Menschen zuträglich sind. Jede Schreinerei, auch eine Biotischlerei,
muss aufwendige Absauganlagen und Filter bauen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter vor
Holzstäuben zu schützen. So z. B. auch beim Abschleifen des Eichenparketts, Eichenstaub ist
krebserregend.
„Ein Vergleich in Stichproben der Innenraumluft alternativer und konventioneller Häuser durch die
Fachhochschule Kiel zeigte z. B., dass die Luft in den alternativen Häusern besonders hoch mit
Terpenen befrachtet war. Terpene sind oft als Biolösemittel in alternativen Farben und Wachsen
enthalten. Ihre toxische Wirkung, die wie bei allen Stoffen eben auch von der Konzentration
abhängt, ist noch wenig erforscht. Zudem konnte man auch feststellen, dass sich zusätzlich zu den
Terpenen in der Luft die gleichen Stoffe, ja z. T. sogar in noch höheren Konzentrationen befanden,
die auch in den konventionellen Häusern anzutreffen waren. Die Luftqualität in den alternativen
Häusern war also keineswegs besser. Aus dieser Untersuchung wurden zwei Dinge deutlich: Die
Verwendung von Biofarben und ähnlichen Materialien führt weg von den klassischen, oft nicht
unbedenklichen Lösungsmitteln hin zu neuen Stoffen, über die man noch relativ wenig weiß. Zum
anderen zeigte sich, dass der Einsatz derartiger Mittel beim Bauen keine Verbesserung der
Innenraumluft bringt, wenn Möbel, Putzmittel, Kleider und andere Gegenstände die altbekannten
konventionellen Stoffe wieder ins Haus bringen.“ [123]
Bei den Leichtbaukonstruktionen und somit auch beim Dachgeschoss finden sehr viele
Dämmstoffe ihre Anwendung. Faserstäube von Mineralwollen wurden vor einigen Jahren in die
Liste Krebs erzeugende Stoffe aufgenommen. Durch veränderte Fasern ist das Krebsrisiko der
heutigen Mineralwolle, die im Handel angeboten werden, gleich null. Kunststoffe, z. B. Styrol,
haben zwar bis zur Verarbeitung weitestgehend ihre ausgasenden Inhaltsstoffe abgegeben, aber bei
der Herstellung ist meist ein hoher Energieaufwand erforderlich. Hinzu kommt eine
verhältnismäßig hohe Umweltbelastung bei der Herstellung und Entsorgung. Durch ihre große
Beständigkeit können sie aber gegenüber anderen Dämmstoffen wieder im Vorteil sein. Die
alternativen Dämmstoffe, wie Schafwolle, Baumwolle, Kork und Zellulose sind in die Kritik
geraten. Die biologisch erzeugten Dämmstoffe könnten selbst nach dem Aufbau großer
umweltschädlicher Monokulturen in den Erzeugerregionen den Bedarf „hochdämmender Nationen“
nicht decken. Um Formstabilität und Nichtbrennbarkeit zu erreichen, müssen wieder Chemikalien,
wie Borsalze, zugesetzt werden. Damit wird dieser Baustoff bei einer Entsorgung als kontaminiert
eingeordnet. Zellulosedämmstoffe ohne Borsalze brennen sehr leicht und dürfen überhaupt nur so
verbaut werden. Da Borsalze als wassergefährdend eingestuft sind, müssen Zellulosedämmungen
später verbrannt oder in besonderen Deponien gelagert werden. Schafswolledämmung ist in der
Regel mit Mottenschutzchemikalien behandelt. Einer der meisten Anfragen von Bewohnern
ökologisch orientierter Fertigteilhäuser lautete: Was kann man gegen die vielen Motten in den
Wänden und in der Wohnung machen? Ganz einfach. Vollständiger Rückbau und die
Flachs/Schafswolldämmung entsorgen und neu aufbauen. Also, neben dem vielen Ärger auch eine
doppelte Bauausführung.
107
hervorgehoben. Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit kann nur bedingt als positive Eigenschaft
gewertet werden, da die Baustoffe trocken sein sollten. Bis in die Mitte des vergangenen
Jahrhunderts fanden vorwiegend organische Dämmstoffe ihre Anwendung. Gistl beschreibt 1946
seine Erfahrungen mit organischen Dämmstoffen, wie folgt: „…die Erkennung von
Bakterienanfälligkeit (ist) besonders wichtig, da gerade bei der Bakterienfäule in einem Dämmstoff
in reichem Maße jene so unangenehm süßlichen, fad fauligen, widerlich riechenden gasförmigen
Stoffwechselprodukte entstehen, welche vor allem tierischen Nahrungsmitteln sich mitteilen und
hier so fest haften, dass bei Fleisch z. B. der Geruch durch Kochen und Braten nicht mehr entfernt
werden kann… Ich habe bei der Untersuchung von Dämmstoffen nur sehr selten die Entwicklung
von oberflächlichen Bakterienkolonien beobachtet. Viel häufiger entwickeln sich die Bakterien
innerhalb der Leichtbauplatte des Dämmstoffes. Manchmal sieht man als äußeres Merkmal der
Bakterienentwicklung in einem Dämmstoff ein Erweichen der befallenen Stellen.“ [125]
Das sehr verbreitete Problem der Schimmelpilzbildung in der Wohnung ist nicht nur allein auf
höhere Luftfeuchtigkeit infolge der dicht schließenden Fenster zurück zuführen. Die
Schimmelpilzbildung in der geschlossenen Konstruktion (vergleiche Bild 6.5.4.) wird optisch nicht
wahrgenommen. Die Pilze ernähren sich im Wesentlichen heterotroph – von organischen
Substanzen lebender und toter Organismen. [126] Als Nahrung dient überwiegend Glucose,
Maltose und Saccharose, z. B. in Tapetenkleister oder Raufasertapete, Dispersionsfarben, Holz,
Papier, Textilien, Weichmacher in Kunststoffe und Gummi, Staub und Fette. Gute
Lebensbedingungen liegen bei einem pH-Wert zwischen 2 bis 6,5 auch bis 8 und einer Temperatur
von 0°C bis +40°C vor. Auch werden keine Ansprüche an die Zusammensetzung der Atmosphäre
gestellt. Die Lebensbedingungen sind recht unterschiedlich, verbessern sich diese wieder, so kann
selbst scheinbar abgestorbenes Myzel auch nach Monaten neu auskeimen. [127] Die wesentlichen
Wachstumsvoraussetzungen sind die Temperatur, die relative Feuchte und das Substrat (Nahrung),
welche über eine bestimmte Zeitperiode vorliegen muss. [128] Dagegen dienen anorganische
Baustoffe im eigentlichen Sinn nicht als Nahrungsgrundlage. Sie können nur besiedelt werden,
wenn sie organische Substanzen beinhalten oder sich diese in der Nähe befinden. Vor dem Einsatz
von organischen Baustoffen ist immer die Zweckmäßigkeit auf zu erwartende klimatische
Bedingungen zu prüfen.
Hartschäume schneiden bezüglich des Brand- als auch Schallschutzes schlecht ab. In Versuchen
haben sich Holz- und Zellulosefasern in Ständerwandkonstruktionen bewährt. [129] Deren
Tauglichkeit sollte durch ein Prüfzeugnis oder Gutachten nachgewiesen werden.
Gerade die sehr empfindlich gegenüber Stäube sind, sollten bei der Verarbeitung von
Mineralwollen, Kokos, Stroh, Baumwolle, Schafswolle, Holzwolleplatten oder Perliten
Staubmasken zu tragen.
In der Regel sind die konventionellen Baustoffe heute besser erforscht und stellen toxikologisch
und bautechnisch ein geringeres Risiko dar. Zu alternativen Dämmstoffen gibt es noch keine bzw.
unzureichende Langzeituntersuchung über deren Dauerhaftigkeit.
Eine ökologisch orientierte Planung hat zum Ziel, die mit jedem Bauprozess zwangsläufig
verbundenen Umweltbelastungen zu minimieren und Schäden an der Umwelt zu vermeiden. Das
setzt eine umfassende Betrachtungsweise auf allen Arbeitsstufen voraus.
108
8.1.2.1. Energie- und Rohstoffressourcen
Energieaufwand optimieren
Bauten sind so zu konstruieren, dass energetisch ein optimaler Gebäudebetrieb gewährleistet ist.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Wärmehaushalt eines Gebäudes nicht allein von einer hohen
Wärmedämmung bestimmt wird, sondern vielmehr auch von einer günstigen Wärmespeicherung.
Bei der Optimierung geht es um das Zusammenwirken von Dämmung und Speicherung mit
Energiegewinnen aus der Umwelt und von inneren Wärmequellen (Beleuchtung, Geräte, EDV,
Personen). Diese Kriterien werden von den massiven Dachkonstruktionen im Punkt 3.1.1. und
3.1.2. günstiger erfüllt als von den leichteren Zwischensparrendämmungen. Ebenso führt eine
unkontrollierte Lüftung über Fugen zu einem erheblich höheren Heizenergiebedarf.
8.1.2.2. Baukonstruktionen
109
8.1.2.3. Baumaterialien
Materialmengen berücksichtigen
Kommt ein Baumaterial in großen Mengen zum Einsatz, wird auch ein geringer Schadstoffgehalt
infolge des gesamten Belastungspotenzials umweltrelevant. Ein erster Schritt zur Begrenzung der
Umweltrisiken durch freigesetzte Schadstoffe kann darin bestehen, dass schon bei der Materialwahl
die benötigte Materialmenge in Relation zum geschätzten oder berechneten Schadstoffgehalt
verschiedener Materialvarianten gesetzt wird.
110
8. 2. Eigenschaften ausgewählter Baustoffe
8.2.1. Baustoffe für die Innenverkleidung
Für die Innenverkleidung werden verbreitet gipshaltige Baustoffe, als Gipskartonbauplatte oder als
Gipsfaserplatte verwendet.
Gipskartonbauplatten CaS04 . 2H2O, (GKB) DIN 18 180, werkmäßig gefertigte Platten für Wand-
und Deckenverkleidungen, bestehend aus einem Gipskern, der beidseitig mit festhaftendem Karton
beschichtet und mit Stärkederivat verleimt ist. Dadurch wird die Festigkeit und Elastizität der
Platte erzielt. Parallel zur Kartonfaser sind die Festigkeit und Elastizität größer als quer zur Faser.
Plattendicke: 9,5, 12,5, 15, 18, 20, 25 (Fireboard7 30) mm. Durch die Zugabe bestimmter Stoffe in
den Gips werden die Eigenschaften verändert, z. B. höhere Beständigkeit bei Brandlasten durch
Glasfasern oder günstigere Eigenschaften gegenüber einer kurzzeitigen Feuchtebelastung.
Gipskartonbrandschutzplatten: (GKF), CaS04 . 2H2O Karton, Gips mit Glas- oder Mineralfaser
verstärkt, verbessert den Gefügezusammenhalt im Brandfall, Brandstoffklasse A2 nach DIN 4102
Gipskartonimprägnierplatten: GKBI, CaS04 . 2H2O Karton mit Silikonimprägnierung, dadurch
erfolgt eine verzögerte Wasseraufnahme gegenüber anderen Gipskartonplatten. In der Regel ist der
grüne Karton zusätzlich mit Fungizid versehen.
Gipsfaserplatten: CaS04 . 2H2O mit Papierfasern (Cellulosefasern) verstärkt und imprägniert. Die
Fasern sind gleichmäßig verteilt und bilden eine Armierung. Meist Baustoffklasse A 2. Verlegung
erfolgt mit 5 mm Fuge, die voll ausgespachtelt wird. Bewehrungsstreifen sind nicht erforderlich.
Der pH-Wert einer Gipslösung liegt bei etwa 7 und ist somit chemisch neutral. Das Wasser ist
chemisch als Kristallwasser gebunden. Gips hat eine gute feuchteregulierende Wirkung, das heißt,
Feuchtespitzen werden schnell abgebaut. Die „gespeicherte“ Feuchtigkeit wird anschließend wieder
an die Raumluft abgegeben. Dazu darf jedoch keine diffusionsdichte Farbbeschichtung aufgetragen
sein. Die Feuchtregulierung funktioniert nur in normal genutzten Wohnräumen. Liegt die
Luftfeuchtigkeit in dem Raum über eine längere Zeit hoch, so kann keine ausreichende
7
Fireboardplatten müssen bei Stützen und Trägern stirnseitig (Stahlklammer nach DIN 18182) geklammert
werden, Verschraubung ist nur zulässig bei einer Unterkonstruktion mit CD-Profilen [160]
111
Abtrocknung erfolgen und die Papieroberfläche bzw. die Papierfasern werden durch
Schimmelpilze, wie z. B. von Alternaria und Cladosporium-Arten, die eine grauschwarze
Verfärbung verursachen, befallen. Auch wenn die „grünen“ Gipsplatten Feuchtraumplatten genannt
werden, sind sie nur für Badräume oder Küchen in der Wohnung gedacht, wo nach einer kurzen
Feuchtebelastung durch Wasserdampf eine vollständige Abtrocknung gewährleistet ist.
Die Knauf Cleaneo-Platte ist eine katalytisch wirkende Gipsplatte und dient zur Verbesserung der
Raumluft. Das Additiv ist ein mineralisches Gesteinsmehl vulkanischen Ursprungs. Das Zeolith ist
ein natürlicher Katalysator, der sich selbst chemisch nicht verändert aber die Geruchsstoffe, wie
Zigarettenrauch, Ammoniak, Formaldehyd, aromatische oder chlorierte Kohlenwasserstoffe u. a. in
niedermolekulare Verbindungen, wie Wasser oder Kohlendioxid abbaut. Die Platte gehört der
Baustoffklasse A2 an. Vom Hersteller wird eine Belegungsrate von mindestens 0,2 m²/m³
Rauminhalt empfohlen. [158] Die Druckfestigkeit senkrecht zur Plattenebene liegt bei der GKF >
5 N/mm² und bei der Knauf Diamant > 10 N/mm². Diese Neuentwicklung hat auch günstigere
feuchte- und schallschutztechnische günstigere Werte. Die PCM Smatboard nutzt die Latentwärme.
Wird es sehr warm, so schmilzt der in der Platte befindliche Wachs und nimmt Wärme auf und gibt
diese bei Abkühlung wieder ab. 2 x 1,5 cm dicke Platten haben so das gleiche
Wärmespeichervermögen wie eine Wand aus 25 cm Ziegel oder 18 cm Beton.
Gipsbauplatten
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,21-0,28
Diffusionswiderstandszahl µ 8-11
3
Gewicht kg/m 900-1180
Günstige ökologische Aspekte Wärme- und schalldämmende Konstruktion möglich,
feuchteausgleichend, günstige Herstellungskosten, trockene,
schnelle und einfache Bauweise, lokaler Baustoff, unbrennbar,
resistent gegen Ungeziefer, geringes Gewicht.
Negative ökologische Aspekte Zum Teil nässeempfindlich daher imprägnierte
Feuchtraumplatten, Konstruktion (Metall) leitet elektrische
Felder, kritisch bei Nässe, daher nicht für Außenbereich und
Räume mit höher Feuchtigkeit; blüht bei Feuchtigkeit aus.
Holz
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] Nadelholz 0,14; Hartholz 0,2
Diffusionswiderstandszahl µ 15-40 je nach Faserrichtung
3
Gewicht kg/m 450 – 800
Günstige ökologische Aspekte Raumklimatisierend, naturnahes Wohnklima, hohe Druck- u.
Biegezugfestigkeit, günstige Herstellungskosten, trockene
Bauweise, leichter Baustoff, luftreinigend, Oberfläche
handwarm, schnelle Bauweise, lokal verfügbar.
Negative ökologische Aspekte Geringe Schalldämmung, Schwinden und Quellen, Pilz- und
Insektenbefall bei nassem Holz.
Die Eigenschaften einschließlich des Holzschutzes werden ausführlich im Punkt 8.3. beschrieben.
112
Spanplatten
Spanplatten (DIN 68 761 bis 68 765) werden aus kleinen Holzteilen und/oder anderen holzartigen
Faserstoffen (Hanf- oder Flachsschäben) hergestellt und mit Bindemittel verpresst. Als Bindemittel
kommen sowohl härtbare Kunstharzleime als auch Zement, Gips oder Magnesiabinder infrage.
Man unterscheidet Flachpressplatten und Strangpressplatten. Die Einteilung erfolgt in
Holzwerkstoffklassen
100 der allgemeinen Aussage zur Beständigkeit gegen hohe Luftfeuchtigkeit mit begrenzt
wetterbeständige Verleimung kann sich nicht angeschlossen werden. Holz unterliegt der
biologischen Zerstörung durch Holz schädigende und Holz zerstörende Pilze sowie neigt zu
Schimmelpilzbefall. Ein Einsatz in feuchten Kellerräumen oder als Fußbodenplatte über feuchte
Kappen ist nicht zu empfehlen. Eine kurzzeitige hohe Luftfeuchte mit anschließender ausreichender
Abtrocknung ist ohne Probleme möglich. Bindemittel: alkalisch härtende Phenolplaste,
Phenolresorcinharze. (Setzt praktisch kein Formaldehyd frei.)
100 G Wie 100 nur zusätzlich mit einem Holzschutzmittel gegen Pilzwuchs geschützt. Damit ist
diese Spanplatte für den Innenraum nicht zulässig, vgl. DIN 68 800. Auch hier führt eine ständige
hohe Feuchte zur Zerstörung des Werkstoffs trotz Holzschutzmittel. Eine kurzzeitige hohe
Luftfeuchte mit anschließender ausreichender Abtrocknung ist ohne Probleme möglich.
(Holzschutzmittel sind im Innenraum nicht zulässig!)
Bei Phenolharzverleimungen treten Formaldehydemissionen nahezu nicht auf, sie werden bei
Aminoplastverleimungen beobachtet. Die Ausdunstung erhöht sich mit wachsender Temperatur
und Zunahme der relativen Luftfeuchte von 35 auf 80 %. Bekannt ist, dass die
Formaldehydabspaltung bei entsprechenden Bedingungen (Temperatur und Feuchte) über ein Jahr
und länger andauern kann. Nach 8 Monaten Lagerzeit verringert sich das Formaldehydniveau
deutlich.
Klassifizierung von Spanplatten, die Emissionsklasse E 1 (Formaldehydabgabe < 0,1 ppm). Bei
Überschreitung dürfen beschichtete oder unbeschichtete Holzwerkstoffe nicht in den Verkehr
gebracht werden.
Formaldehydfreie Spanplatten sind, wenn sie nicht mit Gips, Kalk oder Zement gebunden sind, fast
immer mit Kleber gebunden, die Diisocyanate enthalten. Die Härterkomponente ist immer ein
Diisocyanat. Bei der Spanplattenverleimung kann aus Diphenylmethan-4,4’-diisocyanat durch
Hydrolyse, das heißt durch die verändernde Wirkung von Wassermolekülen, das im Tierversuch
krebserregende 4,4’-Diaminodiphenylmethan entstehen; zugleich entsteht Kohlendioxid. Bei
großflächiger Anwendung bleibt die Raumluft auch nach dem vollständigen Abbinden noch stark
belastet. Der MAK-Wert liegt bei 0,01 ppm bzw. ml/m3. Isocyanate sind außerordentlich starke
Allergene, die asthma- oder heuschnupfenähnliche Symptome hervorrufen. Die Asthmaanfälle
können bereits bei einem Zehntel des o. g. MAK-Wertes ausgelöst werden. [132, 133] Soll auf
Spanplatten zugunsten anderer Verkleidungsmaterialien nicht verzichtet werden, muss die
Produktwahl und durch konstruktive Vorkehrungen versucht werden, die Ausgasung auf ein
tolerierbares Maß zu begrenzen. Die feuchtbeständigen Spanplatten vom Typ V100 setzen
praktisch kein Formaldehyd gegenüber den billigeren V20 frei. Zu beachten ist, dass auch
Baukleber und –leime, Einbaumöbel, Zigarettenrauch, offene Flammen, Reinigungs- und
Desinfektionsmittel Formaldehydquellen sind. [134] Die Güteüberwachung für Spanplatten liegt
bei der Gütegemeinschaft Spanplatten e.V. in 35392 Gießen, Wilhelmstr. 25
113
8.2.2. Dämmmaterial
Schafwolle
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,035 – 0,045
Diffusionswiderstandszahl µ 1–2
3
Gewicht kg/m 10 -35
Günstige ökologische Aspekte Günstige Energiebilanz; nachwachsender Rohstoff; hoher
Flammpunkt 560ºC schwer brennbar B2, gute
Wärmedämmung; diffusionsoffen; feuchteausgleichend;
langlebiges Produkt; elastisch; sorptionsfähig, hygroskopisch,
kapillarleitfähig; Einsatz Decken, Fußboden, geneigtes Dach.
Negative ökologische Aspekte Zum Teil festigkeitssteigernde Einlagen aus Polypropylengitter
oder Polyesterstützfaser; chem. Insektenschutzmittel (Eulan) 4-
8 % Borsalze als Flammenschutz.
Schafwolle ist selbstverlöschend, die Wolle brennt nicht, sondern schmilzt, ohne abzutropfen. Sie
gehört der Brandschutzklasse B2 an und darf somit nur in Wohngebäude mit maximal zwei
Vollgeschossen eingebaut werden. Wolldämmstoffe sind nur für einen Teil der technischen
Anwendung geeignet und ihr technisches Langzeitverhalten ist kaum erprobt. [135]
Hanf
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,05 Schüttung; 0,055 Dämmplatte
Diffusionswiderstandszahl µ 1 – 2 Schüttung; 10 – 15 Dämmplatte
3
Gewicht kg/m 20 – 30
Günstige ökologische Aspekte Heimisches Produkt; wieder verwertbar; diffusionsoffen;
feuchteausgleichend; gute Wärmedämmung; umweltschonende
Herstellung; günstige Energiebilanz; schalldämmend.
Negative ökologische Aspekte Brennbar; geringe Produktion.
Die nachwachsenden Fasern bieten einen neuen Einkommenszweig. Zu untersuchen ist jedoch das
Verstaubungsverhalten der Dämmstoffe bei der Produktion und beim Einbau (Pflanzenfasern sind
noch nicht annähernd so untersucht wie Mineralfasern) und eine mögliche Allergiebildung bei
Gebäudenutzern. [135]
Baumwolle
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,04
Diffusionswiderstandszahl µ 1–2
3
Gewicht kg/m 20-60 Matten; 25-30 Blaswolle 55
Günstige ökologische Aspekte Diffusionsoffen; feuchteausgleichend; sehr gute Wärmeisolierung;
elastisch; schall- u. trittschalldämmend; nachwachsender
Rohstoff; langlebig; stark Wasser abweisend; mottensicher.
Negative ökologische Aspekte Große Transportwege; Pestizidbehandlung; intensive
Düngung; riesige Monokulturen (5 % der landwirtschaftlichen
Nutzfläche); künstliche Bewässerung (pro m³ bzw. 20 kg
Dämmstoff, 156 kWh/m³ Endenergieverbrauch, 206 kWh/m³
Primärenergieverbrauch, 1270g/m³ Stickstoffdünger, 618 g/m³
Phosphatdünger, 990 g/m³ Kaliumdünger, 44 kg
Bodenerosion/1kg bei regenreichen und 2-3 kg auf trockenen
Standort, Krankheiten bei den Baumwollarbeitern durch
Pestizide [es sterben ca. 0,5 Mio. Menschen pro Jahr durch
die Einwirkung der Pestizide], Stäube, Kinderarbeit.
114
Mechanisch verfestigte Dämmmatten in Dicken von 50 bis 200 mm, Brandschutzklasse B2 mit 3 %
Borate, B1 wird mit erhöhtem Einsatz von Borsalzen von 7 – 8 % erzielt. Baumwolldämmung
findet Anwendung für Steildächer, Hohlräume, Trennwände und Decken. Trittschalldämmmatten
von 4 – 10 mm bringen unter einem schwimmenden Estrich von 70 kg/m² eine
Trittschallverbesserung von 17 bis 22 dB. [136]
Blähton
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,1 -0,23
Diffusionswiderstandszahl µ 5-10 Steinmauerwerk; ca. 50 Isolierton; 150 Leichtbeton; fast 0
Schüttung
3
Gewicht kg/m 290-810
Günstige ökologische Aspekte Sehr wärmeisolierend, wärmespeichernd, hohe Druckfestigkeit,
resistent gegen Ungeziefer, brandbeständig, unempfindlich
gegen Feuchtigkeit, beständig gegen chemische Einflüsse.
Negative ökologische Aspekte Zentrale Produktion, daher höhere Transportkosten; hohe
Blähtemperatur 1200ºC.
Perlite
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,045 -0,05
Diffusionswiderstandszahl µ 2-5
3
Gewicht kg/m 100 Schüttung
Günstige ökologische Aspekte Gute Wärmeisolierung; nicht brennbar A1; ungezieferfest;
schrumpffest; vielseitig verwendbar; diffusionsoffen; dauerhaft;
trocken; feuchtigkeitsbeständig, kapillarleitfähig, direkt wieder
verwendbar.
Negative ökologische Aspekte Hoher Staubanteil bei der Verarbeitung; zum Teil
Silikonisierung; zum Teil Bitumisierung; hoher Energiebedarf
bei Blähung; Transportwege.
Ein wasserhaltiges, vulkanisches Glasgranulat. Es wird durch das darin enthaltene und bei raschem
Erhitzen auf 800 bis 1.200ºC verdampfende Wasser ungefähr auf das 20-Fache des ursprünglichen
Volumens aufgebläht, wobei die Oberfläche der Teilchen versintert. Das Material hat sehr gute
Wärmedämmeigenschaften, nimmt kein Wasser auf und ist frostsicher. Verwendet wird es als
Dämmschüttung und als Leichtzuschlag in Leichtmörteln, Dämmputzen, Feuerschutzmörteln und –
putzen sowie in Leichtbetonsteinen und –elementen. Nicht brennbar, Baustoffklasse A 1.
Holzwolle-Leichtbauplatten
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,09 – 0,1
Diffusionswiderstandszahl µ 6
3
Gewicht kg/m 300 – 400
Günstige ökologische Aspekte Feuchteausgleichend; lokal verfügbar; brandhemmend;
magnesitgebunden; elastisch; spannungsfrei; schalldämmend;
gute Putzhaftung; geruchsneutral; elektrisch neutral;
Negative ökologische Aspekte Befestigung schwerer Teile nur mit Spezialmaßnahmen; relativ
hohe Wärmeleitfähigkeit
Ihre Wärmedämmeigenschaften sind wesentlich schlechter als bei den anderen Dämmstoffen. Sie
finden vorwiegend als Putzträger Anwendung. Die Herstellung erfolgt aus Restholz und steht daher
in größeren Mengen zur Verfügung.
115
Holzfasern (Einblas-Dämmstoff)
Es findet Anwendung im Aufblasverfahren, z. B. in eine Holzbalkendecke, oder im Einblasverfahren in
geschlossene Gefache, z. B. Dach oder Außenwände. Produkt z. B. emfacell®, dem Produkt wird 2 %
Boratlösung als Schädlingsschutz und 6 % Ammonium- phospatgemisch als Brandhemmer beigemengt.
[159]
Zelluloseflocken
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,04 – 0,045
Diffusionswiderstandszahl µ 1 -1,5
3
Gewicht kg/m 55 (Flocken); 70-100 (Platten)
Günstige ökologische Aspekte Diffusionsoffen; wieder verwendbar; gute Wärmedämmung;
gute Luftschallabsorption; fugenlose; Hohlraumfüllung;
feuchteausgleichend; winddicht; ungezieferfest sorptionsfähig,
hygroskopisch, kapillarleitfähig; Verwendung für Decken,
geneigtes Dach innen, sehr gute Wärmespeichekapazität von
ca. 2 kJ.
Negative ökologische Aspekte Staubbelastung bei Einblasdämmstoffe, Borsalze zur
Brandschutzverbesserung.
Dämmplatten werden überwiegend aus Altpapier hergestellt, mit Naturharz gebunden und mit Jute
ausgesteift. Isofloc mit 75 mm bringt auf einer Massivdecke eine Trittschallverbesserung um 31
dB, 45 mm auf einer Holzbalkendecke von 18 dB. [136] Normal entflammbar, Baustoffklasse B2.
Kork (Naturkorkschrot)
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,04 – 0,045
Diffusionswiderstandszahl µ 5 – 30
3
Gewicht kg/m 80 – 120
Günstige ökologische Aspekte Wärmeisolierend; wärmespeichernd; warme Oberfläche;
nachwachsender Rohstoff; angenehmer Farbton; elastische
Oberfläche, sorptionsfähig, hygroskopisch; Verwendung für
Decken, Fußboden, geneigtes Dach.
Negative ökologische Aspekte Lange Transportwege; begrenzte Vorräte; geringe
Feuchtigkeitsbeständigkeit; Eigengeruch verflüchtigt sich; mit
Kunstharzen verklebte Produkte meiden.
Er wird eingesetzt als Schrot in Schüttungen für Fußboden, Wand und Dachschräge. Es erfordert
daher immer ein mehrschaliger Aufbau. Mittlerweile kommt es zu Qualitätseinbußen durch
Überdünnung der Korkeiche (Pilzbefalls des Korks). Preislich ist Kork keine Alternative zu
industriellen Dämmstoffen. Die Korkstäube sind aggressiv. [136] Normal entflammbar,
Baustoffklasse B2.
Strohplatten
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,12
Diffusionswiderstandszahl µ 1–2
3
Gewicht kg/m 400
Günstige ökologische Aspekte Umweltschonende Herstellung; günstige Energiebilanz;
diffusionsoffen, geschlossener Stoffkreislauf; lange haltbar;
schalldämmend; wieder verwertbar; schädlingsresistent;
feuchteausgleichend.
Negative ökologische Aspekte Sperrig; schwer bearbeitbar; schlechtere Dämmeigenschaft.
116
Sie sind Nischenprodukte, z. T. in der Brandschutzklasse B3, deren Verwendung im Bauwesen
nicht zulässig ist (technische Einsatzbeschränkungen). Normal entflammbar, Baustoffklasse B2.
Die Hohe mechanische Festigkeit bedeutet gleichzeitig eine hohe dynamische Steifigkeit und hat
somit ungünstige akustische Eigenschaften. In vielen Fällen ist die Anwendung von EPS in
Ausbauwänden aus Gründen des Brandschutzes baurechtlich untersagt [136] Schwer / normal
entflammbar, Baustoffklasse B1/B2. Einsatzbereich: Dach, Außenwand, Innenwand,
Kerndämmung (mit Zulassung) und Fußboden.
117
PUR-Polyurethan (Hartschaumplatten)
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,025 – 0,035
Diffusionswiderstandszahl µ 30 – 100
3
Gewicht kg/m 30 – 40
Günstige ökologische Aspekte unverrottbar, sehr geringe Wasseraufnahme (geschlossene
Zellstruktur), druckfest, kein Biozideinsatz.
Negative ökologische Aspekte nicht regenerierbarer Rohstoff aus der Chlor- und
Erdölindustrie, nicht unschädlich vernichtbar,
Brandschutzmittel, viele Platten enthalten noch Reste von
HFCKW, weitgehend dampfdicht. [137]
Diese Schaumstoffe sind wegen ihrer hohen Druckfestigkeit und somit hohen dynamischen
Steifigkeit für akustisch wirksame Konstruktionen nicht geeignet. In vielen Fällen verbieten
Brandschutzanforderungen ihren Einsatz im Ausbau. Werden besonders in der
Aufsparrendämmung und in Decken sowie zur nachträglichen Innendämmung verwendet [136]
Schwer/normal entflammbar, Baustoffklasse B1/B2. Einsatzbereich: Dach, Gründach, Fundamente
(mit Zulassung), Kerndämmung und Innenwand.
Holz ist ein natürlicher Baustoff, der seit Bestehen der Menschheit für die Nutzung erschlossen
wurde. Es zeichnet sich durch gute Eigenschaften, wie leichte Bearbeitung, hohe Belastung,
angenehmes Aussehen und gute raumklimatische Eigenschaften aus. Es findet daher auch heute in
vielen Anwendungsbereichen eine breite Anwendung. Allerdings kann Holz bei unsachgemäßer
Anwendung sehr schnell durch Holz zerstörende Insekten oder Pilze geschädigt werden. Daher
werden auch wichtige Gesichtspunkte zum Holzschutz zusammenfassend dargestellt.
Das einheimische Nadel- und Laubholz setzt sich wie folgt zusammen:
a) Holzcellulose (Gehalt 40-45 %)
Diese baut sich hauptsächlich aus Glucose, Mannose- und Xylose-Bausteine auf.
(Glucose: Traubenzucker; Mannose kommt als Baustein in der Steinnuss und in
Johannesbrotbaumsamen vor; Xylose: Kleie- und Strohkomponente)
b) Hemicellulosen (Gehalt 25-35 %)
Besteht aus langen löslichen Polysacchariden (Holzgummi)
c) Lignin (Gehalt Nadelholz 27-30 %, Laubholz 18-30 %)
Ist verantwortlich, dass das Cellulosegerüst Druckfestigkeit und Starrheit erhält. Bewirkt
die Verholzung des pflanzlichen Gewebes.
d) Kambium
Ist das lebende Gewebe, dessen Zellen sich in der Vegetationsperiode immer wieder teilen.
Hier sollen nur kurz wichtige Unterschiede bezogen auf den Holzschutz hervorgehoben werden.
Die verschiedenen Holzsorten bestehen aus Splintholz und Kernholz, dazu kommt noch eine
Einteilung in Reifholz.
Splintholz ist im äußeren Bereich des Stamms. Die Zellen beinhalten Stärke, Einweiße und andere
Spurenelemente. Im Kernbereich sind diese wichtigen Nahrungsgrundlagen für Holz zerstörende
Pilze und Insekten geringer. Mit zunehmendem Alter des verbauten Holzes nimmt der Anteil dieser
118
Bestandteile ab. Ebenso kann durch das Wässern (Flößen und Wasserlagerung) dieser Anteil
verringert werden.
Von den Nadelhölzern sind Kiefer, Lärche und Douglasie und von den Laubhölzern Eiche und
Robinie Kernhölzer. Zu den Reifhölzern gehören Fichte, Tanne und Rotbuche. Kernhölzer haben in
der Regel eine bessere Resistenz gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten.
Die Gefährdung des Holzes erfolgt in Abhängigkeit von dem jeweiligen Einsatzbereich. Schäden
treten im Allgemeinen dann auf, wenn
• Konstruktionen aus Holz erbaut werden, wo andere Baustoffe besser geeignet währen,
• eine ungeeignete Holzart für die Konstruktion ausgewählt wurde und die natürliche
Eigenresistenz unberücksichtigt bleibt,
• ständige Durchfeuchtung durch Witterungseinflüsse und fehlerhafte Ausführung des
Dachausbaus (Konvektion, Diffusion)
Ein sehr gut ausgearbeitetes Informationsmaterial (siehe /104/) soll hier empfohlen werden,
welches sich mit dem vorbeugenden baulichen Holzschutz nach DIN 68800 Teil 2 befasst. Hier
werden Möglichkeiten aufgezeigt, um den vorbeugenden chemischen Holzschutz weitgehend oder
sogar vollständig durch besondere bauliche Maßnahmen zu ersetzen. Es kann über
www.infoholz.de bestellt werden.
a) Witterungseinflüsse
• Feuchtigkeit (Quellen und Schwinden bei Fichte radial -4 %, tangential -8 % axial -0,4 %),
• UV-Anteil des Sonnenlichts,
• Temperaturschwankungen führen zur Rissbildung
b) Biologische Einflüsse (Pilze, Bakterien, Insekten)
• Bei 20 – 40 % Holzfeuchte und 0 – 40°C wird die Zellulose und Hemizellulose zersetzt.
• Diese Bedingungen sind ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 90 % gegeben.
• Im vollkommenen trockenen oder durchnässten Zustand erfolgt keine Fäulnis.
• Insekten genügt eine Holzfeuchte um 10 %.
c) Chemische Einflüsse (Säuren, Basen und Salze)
Holz hat eine relativ gute Beständigkeit im pH-Bereich zwischen 3-10, daher erfolgte z. B.
auch ein Einsatz in der Kaliindustrie, Bergbau, landwirtschaftliche Bauten.
119
8.3.5.3. Verringerung der Holzschäden durch handwerkliche und
konstruktive Maßnahmen
• Trockenheit und bewegte Luft verringern die Gefahr eines Schädlingsbefalls. Daher sind
gut funktionstüchtige hinterlüfte Dächer für die Konstruktionshölzer günstiger.
• Wasser ist vom Holz fernzuhalten, Holzkonstruktionen in einem Abstand von mindestens
30 cm von der Geländehöhe vor Spritzwasser sichern, Folien oder Bitumenbahnen sollten
nur einseitig und möglichst nur dann, wenn das Mauerwerk Feuchtigkeit abgibt, eingelegt
werden. Große Dachüberstände sind günstig.
• Holz mit dem Feuchtigkeitsgehalt einbauen, den das Bauteil später einnimmt, Bauholz 15-
17 %, Bautischlerarbeiten 12-15 %, Möbel 8-10 %, Holzfußboden 6-9 %,
• Holzteile von Rinde und Bast befreien.
Der Baustoff Holz befindet sich in einem natürlichen Stoffkreislauf. Die durch die Fotosynthese
gewonnene Energie wird von anderen Organismen, wie Pilze, Bakterien und Insekten, für ihren
Stoffwechselprozess benötigt. Dabei sind bestimmte äußere Bedingungen, wie Witterungs- und
Temperaturänderungen und lange Feuchtigkeit, notwendig. Bei Nässe und Wärme wird das Holz
durch die Organismen in seine Grundbestandteile zersetzt. Der biologische Kreislauf wird damit
geschlossen.
Der Holzschutz (DIN 68800) beinhaltet Maßnahmen, die physikalische, chemische und biologische
Einflüsse auf das Holz verhindern oder vermindern soll und so eine längere wirtschaftliche
Nutzung ermöglicht.
Hier gibt es weit über 100 verschiedene Arten. Die wichtigsten Arten sind die Bläuepilze und
Sandbräunepilze. Sie verändern die natürliche Farbe des Holzes, beeinträchtigen die
Tränkungsmöglichkeit mit Holzschutzmittel und begünstigen die Anfälligkeit gegenüber Holz
zerstörende Pilze.
Bis auf die optische Schädigung haben sie keine weitere Bedeutung. In der Regel werden diese
Hölzer dann als minderwertig betrachtet.
Diese Pilze wachsen ab ca. 5°C und einer Holzfeuchtigkeit zwischen 13,5 bis 30 %. (Z. B. zw. 11-
14 % hat eine Dielung im Erdgeschoss mit Ofenheizung, 30 % entspricht etwa der Fasersättigung.)
Diese bauen die Zellwände des Holzes ab, zerstören sie und bewirken Fäule, die sich in Braun-,
Weiß- und Weißlochfäule äußert. Die Wachstumsbedingungen liegen bei einer Temperatur
zwischen 0 bis 40°C und einer Holzfeuchtigkeit von (20) bis 100 %. Je nach Art der Pilze werden
nur bestimmte Holzarten oder vorwiegend der Splint- bzw. Kernholzanteil angegriffen.
120
8.3.6.2.2.2. Braunfäule (Destruktionsfäule)
Diese Pilze verwenden für ihren Stoffwechselprozess vorwiegend die Zellulose. Im verbleibenden
Gerüst ist Lignin, welches die braune Färbung verursacht. Die Holzzellen bzw. die chemischen
Verbindungen der Zellulose sind sehr stabil und können von den Hyphen der Pilze nicht allein
zerstört werden. An den Hyphenspitzen werden Katalysatoren (Enzyme) freigesetzt, die die
Makromoleküle aufspalten.
Die Braunfäule ist an der Verwölbung von Brettern, z. B. Sockelverkleidung im
Hauseingangsbereich, Türzargen und durch einen Würfelbruch erkennbar.
Typische Vertreter sind:
Bild 8.3.1.: Hier ein Beispiel von einem Schaden durch den
Echten Hausschwamm an einem Sparren, Kehlbalken und
Drempelpfette neben einer Gaube. Dieser Schaden wurde erst
nach der Entfernung der alten Verkleidung (Schalbretter mit
Putzträger und Putz) sichtbar. Sichtbare nasse Stellen sollten
daher immer zum Zweck der Kontrolle geöffnet werden.
121
8.3.6.2.2.3. Weißfäule (Korrosionsfäule)
Diese Pilze haben sich auf den Abbau des Lignins spezialisiert, sodass die verbleibende Zellulose
die Weißfärbung verursacht. In vielen Fällen wird dann auch die Zellulose abgebaut. Das Holz ist
zerfasert und wird weich. In der Regel benötigen diese Pilze mehr Feuchtigkeit als die
Braunfäulepilze.
Zu den typischen Vertretern gehören:
Ausgebreiteter Hausporling Weißfäule Pilz, befällt auch das Nadelholz, benötigt eine hohe
Eichenporling Holzfeuchtigkeit und kommt oft gemeinsam mit dem Weißen
(Donkioporia expansa) Porenschwamm oder Echten Hausschwamm vor, sein Auftreten
hat sich in den letzten Jahren erhöht.
Zimtbrauner Porenschwamm In Dachböden (Nassfäulepilz)
(Phellinus contiguus)
Großer Rindenpilz Im Freien oder auch in Dachböden
(Phlebiopsis gigantea)
8.3.6.2.2.4. Weißlochfäule
Bei einer Weißlochfäule werden Lignin und Zellulose gleichzeitig abgebaut. Es kommt zu
Fehlstellen in den Jahresringen. Zu den Stammfäulepilzen gehört der Wurzelschwamm (Fichte)
und Kieferbaumschwamm.
Im verbauten Zustand ist der Pilz tot. Es ist jedoch zu beachten, dass vorgeschädigtes Holz
schneller durch andere Holz zerstörende Pilze und Insekten befallen werden kann.
8.3.6.2.3. Moderfäule
Die Moderfäule wird durch die Verfärbung (Vergrauung) und Verlust an Gewicht sowie Festigkeit
von bis 98 % gekennzeichnet. Sie kommt meist an Holz vor, welches ständig einer großen
Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Dadurch wird die Abbautätigkeit anderer Pilze verhindert. Das Holz
wird weich und kann z. B. mit dem Fingernagel eingedrückt werden. Diese Holzzerstörung geht in
der Regel von der Holzoberfläche aus und ist in der Regel bis zu 1 mm tief. Es kommt zur Dunkel-
bis Schwarzfärbung. Beim Trocknen entstehen Risse quer zur Faser. Mikroskopisch gesehen
werden durch die Hyphen die Zellwände abgebaut. Es entstehen Kavernen bis zum vollständigen
Abbau. Es sind eine Reihe von Ascomyceten und Fungi imperfecti, welche die Moderfäule
hervorrufen, wie z. B. Chaetomium globosum und Ch.-Arten, fernerhin Stachybotris atra,
Rhizoctonia-Arten usw. beteiligt. [138, 139, 140, 141]
Zu unterscheiden sind die Insekten, die im Holz wohnen, dort Brutplätze anlegen und die Brut
aufziehen, und die das Holz als Nahrungsgrundlage benötigen und so zerstören.
8.3.6.3.2. Frischholzinsekten
Die Insekten leben in kränkelnden Bäumen, frisch gefällten Holz und auf den Lagerplätzen. Um
einen Befall möglichst gering zu halten, sollte dem Holz gleich nach dem Einschlag die Rinde
entfernt und so gelagert werden, dass ein schnelles Abtrocknen erfolgen kann.
122
8.3.6.3.3. Trockenholzinsekten
Diese Insekten kommen an luft- bzw. nutzungstrocknem Holz im Freien oder im Gebäude vor. Der
Befall erfolgt mehrjährig und mit vielen Generationen. Bis auf den braunen Splintholzkäfer (HF 7-
8 %) benötigen alle anderen eine Holzfeuchtigkeit von mindestens 10 % und eine Temperatur
zwischen 10 – 38°C. Bei einer normal genutzten Wohnung mit Zentralheizung und ab 2. Etage mit
Ofenheizung liegt die Holzfeuchte in diesem unteren Bereich, sodass kaum eine Schädigung
erfolgt. In gedeckten Bauten finden folgende Insektenlarven keine Weiterverbreitung:
Scheibenböcke z. B. Sie werden oft mit dem frischen Holz eingebaut. Nach dem
Blauer Scheibenbock Verpuppen der Larve verlässt das Insekt das Gebäude. Die Fluglöcher
(Callidium violaceum); haben eine große Ähnlichkeit mit dem vom Hausbock.
Rothalsbock (Leptura
rubra L.)
Weicher Nagekäfer Tritt an berindeten Hölzern auf und ist bis 2 mm im Splintholz zu
(Ernobius mollis) finden.
Gestreiften Stellen keine Gefährdung dar. Die sind oft an den gegrünten
Nutzholzborgenkäfer oder Dachlatten oder auch an Sparren zu erkennen. Erkennbar ist dies
Laubholzborgenkäfer durch den Leitergang.
(Tripodendron-Arten)
123
8.3.7. Zusammenfassung zur Biologie der Holz zerstörenden Pilze und
Insekten
Der Holz schädigende und zerstörende Befall durch Holz zerstörende Pilze und Insekten ist auf das
Vorhandensein erhöhter Feuchtigkeit, Kohlenstoffverbindungen als Energielieferant, andere
Nährsubstanzen (Eiweiße, Fette), z. B. im Holz circa ein Anteil bis 5 % sowie Spurenelemente
(verschiedene Kationen und Anionen) angewiesen. Weiterhin spielen verschiedene
Umwelteinflüsse und auch der pH-Wert eine Rolle. Gemäß der DIN 1052 (Holzbau) sollte die
Ausgleichsfeuchte für Hölzer in allseitig geschlossenen Räumen mit Heizung 6 -12 % und
unbeheizten Räumen 9-15 % betragen. Der Beginn des Wachstums erfolgt bei
Temperaturen Holzfeuchte
Holz schädigende Pilze > 5°C 13 - 30 %
8
Holz zerstörender Pilze 0 – 40°C 20 – 100 %
Holz zerstörende Insekten 10- 38°C 10 - 60 %
Unter baulich gesunden Bedingungen sind Holzschädigungen wie z. B. durch den Echten
Hausschwamm nicht möglich. [143]
8.3.8. Holzschutzmaßnahmen
8.3.8.1. Allgemeine Hinweise
Holzschutzmaßnahmen dienen dazu, die Nutzung zeitlich zu verlängern und die Holzart auch in
den Anwendungsbereichen zu nutzen, wo die natürliche Eigenresistenz nicht ausreicht. Es stehen
nicht genügend Hölzer, wie Eiche oder Robinie, für bestimmte Baumaßnahmen zur Verfügung,
daher werden auch andere einheimische Hölzer, wie die Tanne/Fichte verwendet. Die fehlende
Eigenresistenz wird durch einen chemischen Holzschutz ersetzt. An erster Stelle steht aber der
konstruktive Holzschutz.
Gerade die heimische Fichte kommt vorwiegend als Bauholz zum Einsatz. Sowohl ihr Reif- und
Splintholz haben gegenüber Holz zerstörende Pilze und den Nagekäfer keine Eigenresistenz. Die
Verwendung ist daher nur in der Gefährdungsklasse 0 möglich, es muss immer trocken sein. Liegt
nun eine mittlere relative Luftfeuchte bis 70 % vor, die Holzfeuchte u < 20 % ist sicherzustellen, so
wird die Bedingung nicht mehr erfüllt und es erfolgt die Zuordnung in die Gefährdungsklasse 1,
was durch das Fichtenholz nicht erfüllt wird (Vgl. DIN 68800 Teil 3 S. 1). Bei einer fehlenden
bzw. ungenügenden Fugenanbindung der Dampfbremse im Dachgeschoss werden so die tragenden
Konstruktionshölzer und auch die Holzbauteile einer höheren Feuchtebelastung ausgesetzt. (Siehe
hierzu die Untersuchung im Bild 4.3.4.4.). Generell sollten alle verdeckten Holzteile in der
Dachkonstruktion (Sparren, Pfetten usw.) der Gefährdungsklasse 2 zugeordnet werden. In
Wohnräumen und ähnlicher Nutzung kann das Fichtenholz gegen Insekten allseitig durch eine
geschlossene Bekleidung abgedeckt oder das Holz ist so offen angeordnet, dass es ständig
kontrolliert werden kann. Die Kiefer ist schon resistenter. Bei einem Splintholzanteil unter 10 %
liegt eine genügend hohe Eigenresistenz gegenüber Holz zerstörenden Insekten vor und kann so
ohne Probleme im Gefährdungsbereich 1 ohne zusätzliche Maßnahmen eingesetzt werden.
Bei Fertigteilhäusern, in der Regel als Ständerbau und mit Dämmstoff ausgefüllt, kann bei
mangelhafter Dampfbremse über Fugen die wärmere Luft in die kühleren Außenwandbereiche
gelangen. Die relative Luftfeuchte steigt an (kühlere Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen),
in vielen Fällen kommt es lokal zu Kondenswasserbildung. Das Dämmmaterial nimmt die
Feuchtigkeit auf und hält diese auch über eine längere Zeit. Damit wird sehr schnell das
Konstruktionsholz, was eigentlich in die Gefährdungsklasse 0 eingeordnet ist, in die
Gefährdungsklasse 2 oder 3 verschoben. Bei einer Gefährdungsklasse 2 sind das z. B. Innenbauteile
in Nassbereichen, wobei die Holzteile Wasser abweisend abgedeckt sind und bei 3 ohne Wasser
8
Lieg jedoch bereits ein Befall durch den Echten Hausschwamm vor, so wird auch trockenes Holz mit 12-13
% befallen.
124
abweisende Abdeckung. Bei der Gefährdungsklasse 2 könnte daher nur noch Kernholz der Lerche
oder der Eiche und bei der GK 3 nur noch Eiche verwendet werden. Das gilt aber auch für
angrenzenden Holzwerkstoff, wie die Spanplatten oder Faserplatten die eine Resistenzklasse 4
haben und so etwa der Fichte entsprechen. Bei lange anhaltender Durchfeuchtung werden auch
diese Hölzer und Holzwerkstoffe durch Holz zerstörende Pilze und Insekten geschädigt und
zerstört.
Es gibt zwei grundsätzliche Überlegungen, die wirklich ökologisch sind. Einmal der konstruktive
Holzschutz, wie bereits oben genannt, vgl. DIN 68800 Teil 2, und wenn die Holzart bzw. die
Konstruktion die bereits o. g. Gefährdungsklassen nicht erfüllen, sollte ein anderer Baustoff zum
Einsatz kommen. Nur so kann man lange Zeit schadensfrei bleiben und einen unnötigen Gifteintrag
vermeiden. Für den Dachgeschossausbau ist das z. B. eine Aufsparrendämmung, die Sparren sind
zum Innenraum immer kontrollierbar.
• Auswahl richtiger Resistenzklassen nach der Beurteilung der Gefährdungsklasse DIN 68800
Teil 3 Pkt. 2 (DIN EN 353).
• Feuchtigkeit fernhalten!!
• Trockenes Holz einbauen < 18 %.
• Kann sich an Holzoberflächen Feuchtigkeit bilden, so muss diese möglichst von allen Seiten gut
ablüften können. Stirnflächen sind abzudecken.
• Im Winter gefälltes Holz hat weniger Saftgehalt. Wird Holz nach dem Einschlag gewässert, so
werden die Nährstoffe ausgewaschen.
Der chemische Schutz wird erforderlich, wenn die natürliche Resistenz der Holzarten für den
bestimmten Einsatzort nicht ausreicht. Auf dem Baumarkt angebotene Billigprodukte erfüllen
nicht immer diese Anforderungen. Nachfolgend die Forderungen nach DIN
GK 1 Tauchverfahren mit HSM Iv, 6 Std. (min. 1 Std.) vorzugsweise borhaltige HSM
125
GK 2 Tauchverfahren mit HSM Iv, Pv 6 Std. (Tiefe 2 mm, bei KF 6 mm +/- 2 mm,
FI 4 mm +/- 2 mm)
GK 3 Trogtränkverfahren = oder > 1 Tag (Tiefe bis 8 mm)
GK 4 Kesseldruckverfahren
8.3.8.5. Schadensschwerpunkte
Aus der Vielzahl von Schäden durch Holz zerstörende Pilze kann eigentlich kein Gebäudeteil
ausgeschlossen werden. Es waren Schäden durch den Echten Hausschwamm vorhanden, die bis zu
ihrer Freilegung wegen anderen Sanierungsmaßnahmen vollständig unbemerkt waren. Die
Altschäden zeigten zum Teil auch frisches Myzel. Dazu gehörten Deckenbereiche mitten im
Wohnzimmer, Treppenpodeste und vor allen Dachböden. Die Ursachen waren offen gelassene
Fenster bei starkem Niederschlag und Schäden an der alten Dacheindeckung und falsch ausgeführte
Dampfbremsen. Weiterhin sind die Bereiche, wo sich Wasser- und Abflussleitungen befinden, und
innen liegende Räume bzw. Abstellkammern, die wenig gelüftet werden.
Im Dachboden sind die Bereiche gefährdet, wo undichte Stellen möglich sind. Das sind
Dachfenster, Kehlbleche, Wand- sowie Schornsteinanschlussbleche und auch der Traufbereich. Ein
nicht ausgebautes Dachgeschoss ist immer kontrollfähig und man kann bei ständiger Kontrolle die
Schäden bereits im Anfangsstadium erkennen. Ist das Dachgeschoss ausgebaut, so ist dies nicht
mehr möglich. Daher sollte auch bei einer scheinbar unbedeutenden Feuchtigkeitsbildung an der
Innenseite die Ursache ergründet werden.
Ebenso gefährdet sind Wandflächen, wo eine erhöhte Schlagregenbeanspruchung vorliegt. Dazu
gehören auch Erkerbereiche, wo die Streichbalken und die Deckenbalken neben den Stahlträgern
(Wärmebrücke) gefährdet sind.
Bei Wasserleitungsschäden läuft das Wasser in den Fehlböden entlang, in der Regel sind ein bis
zwei Balkenfelder betroffen, und an einer anderen Stelle dann durch die Decke. Gerade im
Dachgeschossausbau werden die Wasser- und Heizungsleitungen in den Trockenbauwänden oder
hinter der Abseitwand (Drempel) verlegt. Ein Wasserschaden ist daher nicht sofort erkennbar und
dem richtigen Standort zu zuordnen.
Vor dem Ausbau des Dachgeschosses ist das Holz gründlich auf eine Schädigung zu kontrollieren.
Das sind neben den Sparren und Pfetten auch der Drempel und der Holzfußboden mit dem
Schwerpunkt der Auflager der Deckenbalken. Viele Bauherren oder Bauträger haben eine solche
Maßnahme nicht veranlasst. Die meisten Schäden im kleineren Umfang wurden von dem
Handwerker übersehen oder gar nicht erst saniert. Selbst Bauleiter haben diese Schäden als
unwichtig eingeordnet, wobei Folgeschäden gleich mehrere Wohnräume betreffen. Nur wenige
Bauleute haben den Schäden, verursacht durch Holz zerstörende Insekten und Pilze, genügend
Aufmerksamkeit gewidmet.
Zu beachten ist beim nachträglichen Einbau von Holzfenster oder Balkontüren, zum Beispiel bei
einem Austritt im Dachausschnitt, dass hier eventuell eine hohe Belastung durch Schlagregen
vorliegt. Diese sind meist nur auf kleine Dachabschnitte beschränkt und erst erkennbar, wenn Teile
der Rahmen bereits durch einen Pilzbefall zerstört sind. Hier sollte auf andere Baustoffe
zurückgegriffen werden. Eventuell sind Abblechungen anzubringen, da ein Farbabstrich nicht
immer ausreichend ist.
Holz zerstörende Insekten haben eigentlich zu fast allen Bereichen Zugang. Liegen optimale
Bedingungen vor, so werden in den kleinen Rissen Eier abgelegt und die Larven können sich
entwickeln. Dabei bleibt der Schadensbefall auf den Bereich, wo die günstigen Bedingungen
vorliegen, begrenzt. Z. B. typisch sind die Deckenbalkenköpfe. Der Befall befindet sich meist auf
den oberen Teil der im Mauerwerk befindlichen Deckenbalkenköpfe. Ebenso ist dies bei
Streichbalken zu erkennen. Es ist hauptsächlich die Seite an der Wand befallen.
126
Analog verhält es sich bei Holz zerstörenden Pilzen. Sporen kommen ausreichend in der Luft vor.
Liegen für den Pilz optimale Bedingungen vor, so entwickelt sich aus der Spore eine Hyphe, Myzel
und dann ein Strang oder bzw. Fruchtkörper. In der Regel erfolgt nur ein Wachstum in diesem
Bereich, wo günstige Bedingungen vorliegen. Das trifft auch für den Hausschwamm zu. Nimmt die
Feuchtigkeit ab und die vorhandene Nährsubstanz (Holz) wird aufgebraucht, so wird das
Wachstum eingestellt. Liegen auch nach Jahren wieder günstige Bedingungen vor, so kann ein
erneutes Wachstum erfolgen. Grundsätzlich sollten alle Schäden durch Holz zerstörende Pilze mit
großer Sorgfalt saniert werden. Sie verursachen alle den gleichen Schaden, nur die
Geschwindigkeit der Schädigung ist unterschiedlich.
Eine Sanierung beruht darauf, die Ursachen, also die Feuchtigkeitsquelle, dauerhaft zu beseitigen.
Dann muss der Pilz von seiner Nahrungsquelle abgekoppelt werden. Hier werden die befallenen
Holzteile ausgebaut. Bei Hausschwammbefall ist es zweckmäßig statt des Holzes lieber auf Metall
oder mineralische Baustoffe auszuweichen. Ist das Mauerwerk mit Myzel befallen, so ist ein
Austausch so weit vorzunehmen, dass eine ausreichende mycelfreie Grenzschicht entsteht. Eine
Bekämpfung mit Schwammbekämpfungsmittel im Mauerwerk muss nicht von Erfolg sein. „In
diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen, dass im Grunde genommen eine Bekämpfung im
Sinne von Abtöten auch im Mauerwerk nicht umfassend möglich ist. Vielmehr beruht die
Wirksamkeit der Schwammbekämpfungsmittel auf der Bildung einer Sperrschicht, die nicht von
frisch auswachsendem Myzel durchwachsen werden kann.” [144]
Ganze Wandflächen mit Schwammbekämpfungsmittel verpresst, dient dem Bautenschützer und der
Deponie für kontaminierten Bauschutt. Mittlerweile sind behandelte Wandflächen mit einer dicht
schließenden Oberfläche zu versehen, was vor einigen Jahren noch nicht vorgeschrieben war.
Wie bereits oben genannt stellt die Mehrzahl der Holz zerstörenden Pilze ihr Wachstum ein, wenn
sich die lokalen klimatischen Bedingungen verändern. Genau dieser Sachverhalt dürfte neben den
Neubefall verantwortlich sein, dass gerade bei sanierten Altbauten eine erhöhte
Schadensanfälligkeit vorliegt. Durch konstruktive aber auch in vielen Fällen mangelhafte
Ausführung kommt es an verschiedenen Bauteilen zur Kondensatbildung und die wichtigste
Lebensgrundlage, die Feuchtigkeit, ist wieder vorhanden. Durch die verdecken Bereiche, wie
Vorsatzwände, sind diese Schäden erst sehr spät erkennbar. Der Echte Hausschwamm liebt warme
feuchte und bedeckte Bereiche. Dementsprechend sind aber auch die zwischenzeitlich entstandenen
Schadensausbreitungen. Je größer die Schäden sind, um so kostenaufwendiger wird ihre Sanierung,
die sich nicht allein auf die Sanierung beschränkt, sondern sich auch auf Mietausfall,
Freilenkungsmaßnahmen, Hotelkosten, Prozesskosten mit dem angrenzenden Gebäude usw.
ausdehnen können.
Die normative Nutzungsdauer eines Gebäudes mit Holzbalkendecken ist nicht unbegründet auf 80
Jahre bestimmt. Die Spanne des Zustandes der Holzbalkendecke nach 80 Jahren reicht von ohne
Schädigung bis zum vollständigen Zerfall. Aufgelegte Spanverlegeplatten oder Estrichbeton mit
dekorativem Fußbodenbelag geben keine Auskunft über den tatsächlichen Zustand der darunter
befindlichen tragenden Holzteile. [145]
8.4. Anstriche
8.4.1. Allgemeines
Ein Anstrichstoff besteht aus Bindemitteln sowie gegebenenfalls aus Pigmenten und anderen
Farbmitteln, Füllstoffen, Lösungsmitteln bzw. Verdünnungsmitteln. Diese müssen am Untergrund
fest haften und die Oberfläche soll gleichmäßig und ohne Streifen erscheinen.
Vor dem Aufbringen eines Anstrichs oder einer Beschichtung auf eine Gipskartonplatte sollte ein
Grundiermittel entsprechend dem zu verwendenden Anstrichmittel/Beschichtung aufgetragen
127
werden.
Auf Knauf – GK – Platten können folgende Beschichtungen aufgebracht werden:
Anstriche: Wasch- und scheuerbeständige Kunststoff-Dispersionsfarben, Kunstharzputze,
Anstrichstoffe mit Mehrfarbeneffekt, Ölfarben, Mattlackfarben, Alkydharzfarben, Polymerisat-
harzfarben, Polyurethanlackfarben (PUR), Epoxidlackfarben (EP) je nach Verwendungszweck und
Anforderung.
- Tapeten: Papier-, Textil- und Kunststofftapeten.
- Keramische Beläge.
- Kalk-, Wasserglas- und Silikatfarben sind nicht geeignet als Beschichtung von
Untergründen aus Gipskartonplatten.
- Dispersions-Silikatfarben können bei entsprechender Empfehlung der Farbenhersteller und
genauer Beachtung der Verarbeitungshinweise verwendet werden. [146]
Analoge Aussagen werden auch von der Firma Rigips getroffen.
Bei Gipskartonplattenflächen, die längere Zeit ungeschützt der Lichteinwirkung ausgesetzt waren,
können Gilbstoffe durch den Anstrich schlagen (Vergilbung). Daher wird ein Probeanstrich über
mehrere Plattenbreiten einschließlich, der verspachtelten Bereiche empfohlen. Zuverlässig
verhindern lässt sich das etwaige Durchschlagen von Gilbstoffen nur durch das Aufbringen
besonderer sperrender Grundierungen.
8.4.2. Kalkfarben
8.4.3. Wasserglasfarbanstrich
8.4.4. Leimfarbanstriche
Als Bindemittel dient eine Leimlösung in nasser oder trockener Form. Leime reagieren in der Regel
chemisch nicht und es sind fast alle Pigmente mit guter Deckkraft verwendbar. Die Zelluloseleime
bieten als organische Stoffe einen guten Nährboden für Bakterien und Pilze. Sie sind zwar nicht
wasserlöslich, sollten jedoch nur für trockene Räume verwendet werden. Durch ihren geringen
Dampfdiffusionswiderstand kann der Untergrund gut die Feuchtespitzen regulieren und die
Kondenswasserbildung an der Oberfläche kommt weniger als bei Dispersionsfarben zum Tragen.
[147] Tritt hier Schimmelpilzbefall auf, so ist auf fäulnisbeständige Anstriche auszuweichen, wie
Silikat- oder Kalkfarbenanstriche. [148]
128
8.4.5. Kaseinleimanstrich
Kasein ist Milcheiweiß. Wird das an sich wasserunlösliche Kasein mit Kalkhydrat in Wasser
verrührt, so wird es alkalisch aufgeschlossen, d. h., es ist wasserlöslich. Kalkkaseine sind stark und
Alkalikaseine schwach alkalisch. [147] Eine Eignung für Gipskartonplatten ist nicht bekannt.
8.4.6. Kunststoffdispersionsfarben
8.4.7. Naturharz-Dispersionsfarbanstrich
Naturharzdispersionen sind für den Innenbereich verwendbar. Sie eignen sich vorteilhaft für
Gipsuntergründe, Gipskartonplatten und Betonflächen. Auf frischen Kalk- oder Zementputz ist eine
Verseifung möglich. Ebenso können allergische Hautreizungen durch Terpene auftreten. Das
Bindemittel besteht meist aus Pinienharz oder Dammarharz, Terpentin und Zitrusschalenöl sowie
Leinöl und Standöl, Füllstoffen, Pigmenten und sonstigen Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs. Die
Farbe hat eine hohe Deckkraft, ist mit Wasser verdünnbar und wasserdampfdurchlässig.
8.4.8. Tapeten
129
9. Werkzeugauswahl
Für die Trockenbauarbeiten werden von den Fachhändlern und Baumärkten verschieden
Werkzeuge angeboten. Nicht in jedem Fall benötigt man das „Profiwerkzeug“. Es ist abhängig, wie
umfangreich der Ausbau ist und welche Arbeiten anfallen. Auf keinem Fall sollten die Blechprofile
mit einem Trennschleifer geschnitten werden. Die Zinkschicht wird an den Kanten geschädigt und
es kann zur Rostbildung kommen.
Schadensfrei ist dagegen der Schnitt mit
der Blechschere. Nachfolge Werkzeuge
sollten vorhanden sein. In der rechten
Spalte sind mögliche alternative
Werkzeuge genannt.
130
10. Hinweise zur Kalkulation von Trockenbauarbeiten
Der Zweck der Kalkulation ist die Erarbeitung eines Angebotes mit einem Preis, der bei der
Angebotserarbeitung so niedrig ist, dass man aus einer Reihe von Konkurrenten den Auftrag erhält,
der bei der späteren Baudurchführung jedoch so hoch ist, dass er alle entstandenen Kosten deckt
und einen Gewinn ermöglicht. [101]
Auf die einzelnen Kalkulationsarten, wie Vor-, Angebots- Auftrags-, Arbeits-, Nachtrags- und
Nachkalkulation soll hier nicht weiter eingegangen werden. Erwähnt werden soll nur, dass man
nur über eine korrekte Nachkalkulation die Wirtschaftlichkeit der Bauleistung kontrollieren kann.
Grundlage für die Kalkulation ist die Bestimmung des Mittelwertes des Arbeitszeitbedarfes, des
Material- bzw. Stoffverbrauches, Bauhilfsstoffe, Betriebsstoffe, Gerätekosten, die Transportkosten
und die Betriebskosten (Gemeinkosten), die anteilsmäßig berücksichtigt werden. Die Lohnkosten
machen 35 bis 50 % der gesamten Herstellungskosten aus und haben somit eine entsprechende
Bedeutung innerhalb der Kalkulation. Zunächst ist der Arbeitszeitbedarf für die Herstellung
bestimmter Bauteile zu ermitteln. In der Tabelle 11 sind ausgewählte Trockenbauarbeiten
zusammengefasst. Für Mindermengen, wie sie z. B. beim Dachgeschossausbau üblich sind, müssen
noch entsprechende Zuschläge berücksichtigt werden.
Mengen- Arbeitszeit
Pos. Leistungsbeschreibung
einheit Std./E
1 2 3 4
1 Trockenputz aus Gipskartonbauplatten
1.1. Trockenputz aus Gipskartonbauplatten GKB DIN 18180,
einlagig, ansetzen mit Klebemörtel einschließlich Bearbeiten
der Stöße und Fugen verspachteln an Wänden
1.1.1. Gipskartonbauplatten GKB, Dicke 9,5 bis 12,5 mm, z. B. W 2
m 0,45
611
2
1.1.2. Gipskartonbauplatten imprägniert GKFI, Dicke 12,5 mm m 0,50
1.1.3. Gipskarton-Verbundplatten, Plattendicke 9,5 mm, 2
m 0,45
Dämmschichtdicke bis 30 mm
Gipskarton-Verbundplatten Plattendicke 12,5 mm, 2
1.1.4. m 0,50
Dämmschichtdicke bis 60 mm, z. B. W 631
1.2. Trockenputz aus Gipskartonbauplatten GKB DIN 18 180,
einlagig, ansetzen mit Klebemörtel einschließlich Bearbeiten
der Stöße und Fugenverspachtelung an Laibungen von
2
Öffnungen über 2,50 m , Tiefe bis 30 cm
1.2.1. Gipskartonbauplatten bis 12,5 mm Dicke m 0,20
Gipskarton-Verbundplatten, Plattendicke bis 12,5 mm,
1.2.2. m 0,25
Dämmschichtdicke bis 60 mm
1.3. Wandbekleidung als Vorsatzschale auf Unterkonstruktion
1.3.1. Unterkonstruktionen aus imprägnierten Holzlatten, Querschnitt
24x48 mm
… als Grundlattung auf Wänden, Untergrund Mauerwerk, 2
1.3.1.1. m 0,45
befestigen mit Dübeln und Schrauben
1.3.1.2. … als Traglattung auf Grundlattung an Wänden, befestigen 2
m 0,28
mit Dübeln und Schrauben
131
1 2 3 4
Wandbekleidung als Vorsatzschale aus Gipskartonbauplatten
1.3.2.
(GKB) d = 12,5 mm auf vorhandener Unterkonstruktion aus
2
Latten mit entsprechenden Befestigungsmitteln anbringen, m 0,41
einschließlich verspachteln der Fugen und Schraubenköpfe
2. Leichte Wandkonstruktion
2.1. Leichtbauwände montieren
bestehend aus einer Metallständerkonstruktion, einer beidseits
2.1.1.
einfacher Gipskartonbeplankung 12,5 mm dick, der
2
beidseitigen Plattenfugenverspachtelung sowie der m 1,00
Hohlraumisolierung 40 mm dick, Wandstärke 100 mm,
Abhängehöhe bis 50 mm (W111)
bestehend aus einer Metallunterkonstruktion, einer beidseits
2.1.2.
doppelten Gipskartonbeplankung, der beidseitigen
2
Plattenfugenverspachtelung der Hohlraumdämmung aus 40 m 1,20
mm dicken Mineralwolleplatten, Raumgewicht 100 kg, z. B.
W112
2.1.3. Feuerschutzwert F 90 montieren, bestehend aus einer Metall-
ständerkonstruktion, beidseits doppelter
2
Gipskartonbeplankung, beidseitigen m 1,35
Plattenfugenverspachtelung, Hohlraumdämmung aus 40 mm
dicken Mineralwolleplatten, Raumgewicht 100 kg, z. B. W 115
Leichtbauwände als Brandwände, bestehend aus einem
2.1.4.
Trapezblech 35 mm, der beidseits dreifacher Beplankung aus
Gipskartonfeuerschutzplatten 12,5 mm dick sowie der 2
m 2,75
beidseits einlagigen Blecheinlage 0,5 mm dick, der
beidseitigen Plattenfugenverspachtelung, Gesamtstärke 111
mm
2.2. Vorsatzschalen
einfach beplankt, bestehend aus der notwendigen Metallunter-
2
2.2.1. konstruktion, der einseitigen Gipskartonbeplankung 12,5 mm m 0,80
sowie der Plattenfugenverspachtelung, z. B. W 625
doppelt beplankt, bestehend aus der notwendigen
2.2.2.
Metallständerkonstruktion, der einseitig doppelten 2
m 1,10
Gipskartonbeplankung 12,5 mm, der
Plattenfugenverspachtelung, z. B. W 626
Wandschalen F 90, bestehend aus der
2.2.3.
Metallständerkonstruktion, der einseitig doppelten
2
Beplankung, entweder aus Fireboardplatten oder aus m 1,15
Gipskartonplatten, 2x20 mm dick, der einseitigen
Plattenfugenverspachtelung
2.3. Zulagen
2.3.1 Türaussparungen und Verstärkungen Stück 1,00
2.3.2. Stahlzargen, Formate bis 100/200 cm Stück 1,00
2
2.3.3. zu den Leichtbauwänden für das Anarbeiten an Dachschrägen m 0,35
o. ä.
2.3.4. Zulage für das Einspachteln von Eckschutzschienen neu m 0,15
2
2.3.5. gesonderte Isolierung 40 mm dick m 0,10
1)
2.3.6. Zulage Metall-WC-Ständer Stück 0,60
2.3.7. Zulage Metall-Waschbeckenständer Stück 0,65
132
1 2 3 4
3. Abgehängte Leichtbaudeckenkonstruktionen
3.1. Gipskartondecke auf Unterkonstruktion
3.1.1. Unterkonstruktionen aus imprägnierten Holzlatten, Querschnitt
24x48 mm
als Traglattung unter Sparren, Kehlbalken u. Ä. und mit 2
3.1.1.1. m 0,26
geeigneten Befestigungsmitteln anbringen
als Grund- und Traglattung unter Decken, Untergrund Beton, 2
3.1.1.2. m 0,46
befestigen mit Dübeln und Schrauben
3.1.2. Deckenverkleidung aus Gipskartonbauplatten d = 12,5 mm,
auf vorhandener Unterkonstruktion aus Latten mit Schrauben 2
m 0,47
befestigen, einschließlich verspachteln der Fugen und
Schraubenköpfe
Gipskartondecken in F 30, bestehend aus der notwendigen
3.2.
Holz- oder Metallkonstruktion, der Verkleidung mit 15 mm 2
m 1,14
dicken Gipskartonplatten, der Plattenfugenverspachtelung, z.
B. D112
3.3. Deckenkonstruktionen F 90, bestehend aus der notwendigen
Metallkonstruktion, der einseitig doppelten Beplankung aus 20 2
m 1,45
mm dicken Platten, Gesamtstärke der Beplankung 40 mm, der
Plattenfugenverspachtelung und der Isolierung, 2x40 mm dick
3.4. Mineralfaser-Einlegedecken, Raster, 625/625 mm, bestehend
2
aus einer Sichtschienen-Metallkonstruktion, weiß lackiert, m 0,55
Verkleidung mit Mineralfaser-Akustikplatten, weiß beschichtet
3.5. Alupaneeldecken, bestehend aus der notwendigen Metall-
Spezialtragkonstruktion, den Alupaneelen, Modul 100 2
m 0,75
Paneelbreite 85 mm, Fugenbreite 15 mm, weiß matt
einbrennlackiert, Abhängehöhe bis 0,50 m
3.6. Metalldecken, Raster 625/625 mm bestehend aus der
2
notwendigen Tragkonstruktion den Metallkassetten, weiß matt m 0,75
einbrennlackiert
3.7. Zulagen
Zulage für das Herstellen der umlaufenden Anschlüsse an die 2
3.7.1. m 0,08
Gipskartonplatten elastisch
2
3.7.2. Zulage Mineralfaser-Auflagen 40 mm dick m 0,15
3.7.3. Zulage Decken-Abstufungen in verschiedenen Höhen m 0,50
3.7.4. Zulage Aussparungen für Installationen, Formate
bis 100 mm Durchmesser 0,20
Stück
bis 250 mm Durchmesser 0,30
über 250 mm Durchmesser 0,40
3.7.5. Zulage Dampfbremse aus Spezialfolie G und HD (Die
2
fugendichte Herstellung der Anschlüsse an Sparren, Wände m 0,10
oder Fenster ist nicht berücksichtigt.)
3.7.6. Zulage für das Einbringen von Revisionstüren, Formate bis
Stück 0,50
500/500 mm
3.7.7. Wärmeisolierung WLZ 040 aus Mineralwollebahnen
Materialstärke 140 mm 2 0,15
m
Materialstärke 160 mm 0,15
Materialstärke 180 mm 0,20
1)
Anmerkung: Offensichtlich ist hier das Aufstellen einer zweiten Unterkonstruktion gemeint, wie bei der W
115 bzw. W 116
133
Für die Kalkulation gibt es verschiedene abgewandelte Formen, die je Industriebereich, den
gewollten Aussagen und von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig sind. Im nachfolgenden
Beispiel wird ein vereinfachtes Prinzip dargestellt, um zu verdeutlichen, auf welche Weise der
Preise für eine Trockenbauleistung ermittelt wird.
Beispiel: 1. Es soll überprüft werden, ob die Angebote für die Herstellung einer einfachen
Gipskartonständerwand für einen Arbeitslohn von 11,50 Euro/m² (ohne Material) wirtschaftlich
sinnvoll sind. Die Angebote stammen von 2002. Für eine Wohnanlage im Raum von Hannover
wurden 12,50 Euro/m2 (25,00 DM/m²) und in Baden Württemberg 11,50 Euro/m2 (23,00 DM/m²)
angeboten. Das eingesetzte Baumaterial und die baustellenspezifischen Kosten (Transportkosten,
Bauhilfsstoffe) wurden durch den Auftraggeber übernommen. Mit den o. g. qm-Preisen sind alle
Lohn-, Gemein- und Gerätekosten zu decken und wenigstens ein Gewinn zu erzielen. In der letzten
Spalte der Tabelle 12 erfolgt eine Rückwärtskalkulation, um die maximale Lohnhöhe für den
Trockenbaumonteur zu ermitteln.
2. Es soll der Angebotspreis für 1 m² Trockenbauwand W111 bestimmt werden. In der Tabelle 10
erfolgt eine Kalkulation zu Ermittlung des Stundensatzes. Die Arbeitszeit für die Errichtung einer
einfachen Trockenbauwand (Metallkonstruktion, einer beidseitig einfachen Gipskartonbeplankung
12,5 mm dick, der beidseitigen Verspachtelung der Plattenfugen sowie der Hohlraumisolierung mit
40 mm MW) beträgt 1,00 Std./E (siehe Tabelle 9, Pos. 2.1.1.) Es wird davon ausgegangen, dass
alle Bauabläufe optimal gestaltet sind und die Norm erfüllt werden kann. Die Gerätekosten sollen
vereinfacht mit 0,10 Euro/m² angesetzt werden. Vereinfacht soll hier ein (älterer) Materialpreis
inkl. umgelegte Transportkosten von 9,78 Euro (19,57 DM) eingesetzt werden. Der Grundlohn soll
12,00 Euro betragen.
Tabelle 12: Ermittlung des Stundensatzes Grundkalkulation (die Prozente unterliegen einer
Änderung und sind nicht verbindlich).
134
Ergebnis:
zu 1. Bei dem Angebot aus Baden Württemberg mit 11,50 Euro/m² für die Herstellung auf
Lohnbasis eine Trockenbauwand (W111) würde sich ein Grundlohn von 3,88 Euro für den
Trockenbaumonteur ergeben. Unabhängig vom Tarif würde hierfür kein qualifizierter Facharbeiter
arbeiten. Damit ist im Vorfeld bereits mit erheblichen Qualitätsabstrichen zu rechnen.
zu 2. In der o. g. Kalkulation wurde ein Stundensatz von 35,25 Euro ermittelt. Vereinfacht soll hier
ein (älterer) Materialpreis inkl. umgelegte Transportkosten von 9,78 Euro/m2 eingesetzt werden.
Für die Gerätekosten wurden 0,10 Euro/m2 angenommen. Es ergibt sich so für die Errichtung der
Trockenbauwand (W111) ein Angebotspreis von 45,13 Euro/m2. Soll zusätzlich ein Skonto
gewährt werden, so ist dieser hinzu zurechnen. Ein Angebotspreis darunter ist aus wirtschaftlicher
Sicht sinnlos. Nur unter dem Gesichtspunkt des 1. oder 2. Deckungsbeitrages können diese Preise
unterschritten werden. Z. B. das Angebot umfasst den gesamten Ausbau, wo eine ausreichende
Wirtschaftlichkeit gegeben ist und der Umfang diese Position (W111) ist unerheblich.
135
Berater der Lieferanten ist besonders in komplizierten Situationen mehr Wert als ein paar
eingesparte Euros beim übernächsten Baustoffmarkt.
Die beste Lösung ist eine schwere Aufsparrendämmung. Dies ist jedoch bei einem nachträglichen
Dachausbau nur in wenigen Fällen möglich. Es dominiert daher die Zwischensparrendämmung, die
einer Innendämmung entspricht.
Erfahrungsgemäß ist das Feuchteproblem bei Leichtbaukonstruktionen bis auf wenige Fälle nicht
vollständig lösbar. Wobei nicht jeder Tauwasseranfall in der Konstruktion zwangsläufig zu einem
Bauschaden führen muss. Wichtig ist hier, dass diese Feuchtigkeit so schnell wie möglich auch
wieder entweichen kann. Beim Dachausbau ist es zweckmäßig, wenn zwischen der Dachhaut und
der Wärmedämmung eine Hinterlüftung vorgesehen wird. Hierzu gibt es verschiedene
Möglichkeiten. Wichtig hierbei ist die kontinuierliche Abführung der Feuchtigkeit, die sowohl die
Dämmeigenschaft verringert und daneben die Schädigung der Holzkonstruktion durch Holz
zerstörende Insekten oder Pilze begünstigt. Wird sich für eine Vollsparrendämmung entschieden,
so muss diese auch konsequent bautechnisch umgesetzt werden, sodass sich an keiner Stelle
Tauwasser bilden kann, wie z. B. in nicht belüftete Hohlräume oder in den Fugen der Dämmung.
Ungewollte Feuchtebelastungen können zu Schäden an organischen Baustoffen, wie z. B. an der
Holzkonstruktion, Dämmstoffen und Verkleidungselemente, führen.
Weiterhin müssen auch brandschutz- und schallschutztechnische Kriterien einzuhalten werden. Die
jeweilig gewünschten Konstruktionen sollten den aktuellen Produktkatalogen der Systemanbieter
entnommen werden. Für den Ausbau empfiehlt sich immer die Verwendung eines Systems. Diese
sind in der Praxis erprobt und werden ständig weiterentwickelt.
Die im Text genannten Firmen und Produkte sind als Beispiele zu werten. Es finden ständige
Weiterentwicklungen statt, sodass die schallschutz-, brandschutz- und verarbeitungstechnischen
Eigenschaften verbessern. Die neuesten Produkte entnehmen Sie bitte über die angegebenen
Internetadressen der Firmen (Seite 153).
136
Anlage 1: Bestimmung von Luftdurchsatz und konvektivem
Wasserdampftransport [153]
137
Anlage 2: Luftfeuchte und Taupunkttemperatur [154]
Hier wird ein Beispiel benannt. Bei einer Wandoberflächentemperatur von 12°C (linke Seite)
beträgt die absolute Luftfeuchte 100 % und es kommt zur Tauwasserbildung. Geht man von
diesem Punkt nach unten, so kann man auf den Kurven die relative Luftfeuchte im Raum ablesen.
So liegt z. B. bei 20°C (siehe linke Seite) die rel ative Luftfeuchte bei 60 %. Um keine
Tauwasserbildung an der kalten Wandoberfläche zu erhalten, muss die absolute Luftfeuchte (siehe
unten) von 10,5 g/m³ auf 8,5 g/m³ verringert werden. Das entspricht dann bei 20°C einer relativen
Luftfeuchte von 50 %. An der Wand beträgt dann die relative Luftfeuchte ca. 80 %. Um die
Wandoberfläche schimmelfrei zu halten, müsste die absolute Luftfeuchte weiter abgesenkt werden,
oder man erhöht die Oberflächentemperatur.
138
Anlage 3: Montageanleitung von Ständerwänden [155]
Konstruktionsaufbau
Ständerwände bestehen aus einer Unterkonstruktion (Ständerwerk) aus Metall oder Holz und
beidseitig aufgeschraubten Beplankungen aus Gipskarton-, Gipsfaser, Holzwerkstoffplatten oder
andere geeignete Materialien. Die Beplankungen können einlagig oder zweilagig ausgeführt
werden. Das Ständerwerk wird umlaufend mit den angrenzenden Bauteilen verbunden und ist die
tragende Konstruktion für die Beplankungen. Für besondere Anforderungen (Schall- und oder
Brandschutz) können auch zwei Ständerreihen (Doppelständerwand) direkt nebeneinander oder
mit Abstand angeordnet werden. Dies findet bei Wohnungstrenn- oder Installationswänden
Anwendung.
Im Wandhohlraum können Dämmstoffe für Wärme-/Schall- und Feuerschutz sowie Elektro- und
Sanitärinstallation eingebaut werden. Bei doppelter Beplankung ist Ballwurfsicherheit gegeben.
Bei durchlaufenden Wänden sind im Abstand von ca. 15 m Dehnungsfugen anzuordnen (nach DIN
18181).
Montage
Allgemein:
- Profile (DU), die an flankierende Bauteile angrenzen, sind an Rückseite mit porösem
Dichtungsstreifen wie Dichtungsband zu versehen. Bei Schallschutzanforderungen ist eine
sorgfältige Abdichtung mit Trennwandkitt gem. DIN 4109, Beibl. 1, Abschn. 5.2. vorzunehmen.
Das o. g. Dichtungsband ist in der Regel hierfür nicht geeignet.
Bei zu erwartenden Deckendurchbiegungen bis 10 mm starr anschließen, bei größeren
Verformungen sind gleitende Anschlüsse auszuführen.
- Die Profile oder Hölzer mit geeigneten Dübeln an die flankierenden Bauteile anschließen. Je
nach Untergrund sind mindestens 3 Befestigungspunkte mit Abständen von max. 1,0 m zu
wählen. Bei
massiven Bauteilen können Drehstiftdübel und für nicht massive speziell für den Baustoff
geeignete Dübel verwendet werden.
Montageverlauf:
1.) Wandverlauf an Boden, Decken und Wänden markieren.
2.) An Boden und Decke Randprofile bzw. Randhölzer anbringen
Metallständerwände: Randprofile UW 50, UW 75 oder UW 100 nach DIN 18182
Holzständerwände: Kanthölzer 40/60 mm oder 40/80 mm
3.) Metallständerwände: Vertikale, auf Länge gerichtete CW-Profile in die UW-Profile einstellen und
ausrichten (Profilachsabstand 62,5 cm; Profile CW 50, CW 75 oder CW
100 nach DIN 18182).
Holzständerwände: Auf Länge gerichtete Holzständer 60/60 mm oder 60/80 mm zwischen die
Randhölzer (40/60 oder 40/80) einstellen (Ständerachsabstand 62,5 cm)
und mit Heftnägeln befestigen.
Wandanschlussständer mit den flankierenden Wänden verbinden.
Ständerachsabstand bei keramischen Belägen auf einlagiger Beplankung max. 42 cm. (Eine
doppelte Beplankung mit 62,5 cm Ständerabstand ist günstiger.)
Bei Doppelständerwänden mit einem Abstand von mehr als 5 mm zwischen den Ständern sind
diese durch ca. 30 cm hohe GK-Laschen (Abstand ca. 6O cm) zu „Rahmenständern“ zu
verbinden.
4.) Erste Wandseite mit senkrecht angeordneten Platten beplanken (bei der W 116 Beplankung
auch quer möglich). Bei nicht raumhohen Platten können Horizontalstöße erforderlich werden.
Diese werden um 20 cm versetzen. Bei einlagiger Beplankung sind auf der Rückseite CW- oder
UW-Profilen anzubringen.
139
Der Schraubenabstand beträgt 25 cm (bei doppelter Beplankung darf der Schraubenabstand
der ersten Beplankungslage auf 3x25 cm = 75 cm erhöht werden, wenn noch am selben Tag
die 2.Lage gebracht wird.). Alle Stöße sind versetzt anzuordnen, Stirnkanten sind in Stoßebene
anzufassen. Auf Türständerprofilen dürfen die Platten nicht gestoßen werden.
5.) Dämmstoff und Installationen in die Wand einbauen.
6.) Zweite Wandseite beplanken. Alle Stöße versetzt anordnen.
Fugentechnik:
Die Fugen zwischen den Gipskartonplatten werden mit dem jeweiligen Fugenspachtel und
Fugendeckstreifen verspachtelt. Bei hochwertigen Fugenspachtel ist ein Deckstreifen nicht
erforderlich (siehe Gebrauchsanweisung). Bei doppelter Beplankung ist auch die erste Lage zu
verfugen. Der Gipsspachtel zieht in die Fuge. Es folgt ein leichtes Abschleifen der Spachtelränder
und der Unebenheiten. Je nach Geschick sind 2 bis 3 Schichten aufzutragen. Gerade an den
Wandflächen, wo die Sonne drauf scheint, können Schatten nach dem Tapezieren entstehen.
Hier sollte besonders sauber geschliffen werden. Eventuell hält man einen Strahler schräg an die
Wand und kann so die zum Teil nur zehntel Millimeter Unebenheiten nachbessern. Bei allen
anderen Flächen ist diese kaum zu sehen. Die Verarbeitungstemperatur sollte mindestens um
10°C liegen. Bei 2-3°C gibt es Probleme bei der Ve rarbeitung und einen höheren Arbeitsaufwand.
Analog wie hier in der Montageanleitung der Firma Knauf (als Beispiel) können selbstverständlich
auch gleiche Konstruktionen anderer Firmen montiert werden. Grundsätzlich sollte eine
systemgetreue Ausführung erfolgen.
Konstruktion
Bekleidungen können direkt (D 610), mit einer Holzunterkonstruktion aus Traglatten (D 611) (Bild
6.2.1.) oder einer Metallunterkonstruktion aus Grund- und Tragprofilen /Tragprofilen (D 612) (Bild
6.3.4.) bzw. Federschiene (D 613) auf Kehlbalken, Sparren und Drempel/ Kniestöcken befestigt
werden.
- Bewegungsfugen des Rohbaus werden in die Konstruktion der Bekleidungen übernommen.
- Bei Seitenlängen ab ca. 15 m und wesentlich eingeengten Deckenflächen (z. B. bei
Einschnürungen durch Wandvorsprünge) sind Bewegungsfugen erforderlich.
- Anschlüsse an Bauteile, die mit der Außenluft direkt und indirekt in Verbindung stehen, müssen
winddicht (Dampfbremse und Fugenanbindung) ausgebildet werden.
140
Montage
Unterkonstruktion
- Abhängen mit Direktabhänger/ Nonius-Hänger-Unterteil (D 612) oder direkt befestigt (D 611 / D
613)
an Sparren/Kehlbalken aus Holz.
- Befestigung an Rohdecken aus anderen Baustoffen: speziell für den Baustoff geeignete
Befestigungsmittel.
- Befestigungsabstände (Die nachfolgenden Abstände dienen nur als Orientierung und
müssen beim jeweiligen Systemanbieter erfragt werden.)
Beplankung
- Verlegung der GK-Platten quer zu den Sparren/ Kehlbalken (D 610), Traglatten (D 611),
Tragprofilen (D 612 / D 613). Stirnkantenstoß um mind. 400 mm versetzen und auf Sparren/
Kehlbalken (D 610), Traglatten (D611), Tragprofilen (D612 / D613) anordnen. Stirnkanten
Anfasen, bei Verspachtelung ohne Fugendeckstreifen z. B. Uniflott verwenden.
- Befestigung der Platten in Plattenmitte oder Plattenecke beginnen, um Stauchungen zu
vermeiden. Platten bei Befestigung fest an die Unterkonstruktion drücken. Befestigung mit
Schnellbauschrauben gemäß Tabelle.
- Abstände der Schnellbauschrauben zur Befestigung der Beplankung an Decken und
Dachschrägen max. 170 mm, an Drempel/Kniestöcken max. 250 mm gemäß DIN 18 181. Bei
mehrlagiger Beplankung können für das Befestigen der ersten Lage die dreifachen Abstände
gewählt werden, sofern die zweite Lage am gleichen Tag montiert wird.
Fugentechnik
Ohne Fugendeckstreifen Handverspachtelung mit Knauf-Uniflott, mit Fugendeckstreifen
Schraubenköpfe ebenfalls verspachteln. Bei doppelter Beplankung Fugen der ersten Lage füllen.
Ist Gussasphalt vorgesehen, Platten erst nach Estrichverlegung verspachteln.
- Für das Verspachteln sollte die Raumtemperatur ca. 10 °C nicht unterschreiten (DIN 18 181).
- Aus konstruktiven Gründen Übergangsbereich (Decke/Dachschräge) grundsätzlich mit
Fugendeckstreifen verspachteln (auch in Verbindung mit Uniflott).
141
nachfolgenden Werte dienen nur als Orientierung. Die genauen Mengen sind vom jeweiligen
System abhängig.
Dämmstoff
Zwischensparrendämmung z. B. Mineralfaser nach ca. 0,9 m³
DIN 4102 BK A Rohdichte 40 kg
Verkleidung
Gipskartonplatte (F) 12,5 (Verschnitt ca. 5 % 1,05 m²
abhängig von Flächen kann bis 20 % betragen)
Schnellbauschrauben bei Holzkonstruktion TN 35 20 Stück
bei Metallkonstruktion TN 25 17-20 Stück
Spachtel 0,3 kg
142
Anlage 5: Verstellbarer Abstandshalter für die Gewährleistung der Hinterlüftung
bei Untersparrendämmung
143
Begriffserläuterung
Abgehängte Decke Unter einer tragfähigen Decke wird eine zweite Decke für den Schall- oder
Wärmeschutz bzw. aus optischen Gründen angebracht. Hier kommen meist Gipskartonbauplatten,
Paneel oder andere Deckensysteme zur Anwendung.
Aufschieblinge Reichen die Sparren nicht bis an das Balkenende (oder Gesimsvorderkante), so
werden zur Ausgleichung des Knicks in der Dachfläche Aufschieblinge erforderlich.
Aufschieblinge bestehen aus Bohlenquerschnitten und werden an die Balken und Sparren genagelt.
Ausgleichsschüttung Beim Verlegen von Trockenestrichplatten (Fermacell oder spezielle
Gipsplatten) oder Spanverlegeplatten, z. B. auf alten Holzdielen, wird eine Schüttung zum
Ausgleichen der Unebenheiten aufgebracht, damit eine horizontale Fußbodenfläche entsteht. Oft
erfolgt die in Kombination mit Rieselschutz und Trittschalldämmplatten.
Auskühlkennzeit Die Auskühl- bzw. Aufheizdauer von (mehrschichtigen) Außenbauteilen kann
durch diesen in die … Baunormen aufgenommenen Rechenwert bestimmt werden (abgekürzt z).
Man berechnet ihn, indem man die Wärmespeicherungszahl (in kJ/(m2K) des Bauteils durch seinen
um das 3,6 –fache vergrößerten U-Wert teilt. Sie gibt in Stunden an, wie lange es bei konstantem
Wärmeentzug dauert, bis ein Bauteil in allen Schichten auf dasselbe Temperaturniveau ausgekühlt
ist (bzw. bis es bei konstanter Wärmezufuhr ein konstantes Temperaturgefälle erreicht hat). In
Räumen mit Außenmauern ist das Wohnklima umso angenehmer, je größer die Auskühlkennzeiten
der Außenmauern sind. Werte von mehr als 120 Stunden für z gelten als sehr gut. Der untere
Grenzwert für Außenmauern von Wohnräumen ist z = 36 Stunden. Eine ungedämmte, 30 cm dicke
Kiesbetonwand käme deshalb auch als Außenwand für einen Wohnraum gar nicht infrage; für sie
gilt z = 20 h.
Bei einer vierschichtigen, außen gedämmten Leichtziegelwand liegt eine Wärmespeicherungszahl
von z = 198,41 h vor. Sie ist also besonders gut als Außenwand eines Wohnraums geeignet. Bei
Innendämmung derselben Wand kommt man mit z = 88,13 h auf eine viel schlechtere
Auskühlkennzeit.
Bohlendächer Treten an die Stelle der geraden stabförmigen Sparren bogenförmige
Bohlensparren, so entstehen Bohlendächer. Bohlensparren bestehen aus 2 bis 3 über einander ge-
legten Bohlen (oder Bretterstücken), die, nach einer Schablone geschnitten, durch Nägel oder
Schrauben verbunden werden.
Brandschutzplatten Die Brandschutzplatten z. B. GKF bestehen aus Gips. Bei Erwärmung wird das
chemisch gebundene Wasser abgegeben, sodass für eine bestimmte Zeit die Temperatur kaum über
100°C ansteigt. Die Glasfasern im Material verhindern, das vorzeitige durchbrechen.
Bundgespärre Sparren, die auf den Dachbindern liegen, mit ihnen verbunden sind und
zusammenwirken.
Dampfdiffusionswiderstandszahl µ: Die Fähigkeit von Baustoffen, für Wasserdampf durchlässig zu
sein, wird durch die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl beschrieben. Je niedriger der Wert.
desto weniger wird der Wasserdampf auf dem Weg von der warmen zur kalten Seite gebremst. Für
offenporige Konstruktionen ist ein niedriger µ-Wert vorteilhaft, da die Entfeuchtung ungehindert
und schnell ablaufen kann. Werte unter
• µ = 10 zeigen eine sehr gute Diffusionsfähigkeit für Wasserdampf an;
• µ = 10 – 50 sind mittlere Diffusionswerte;
• bei µ- Werten von 50 – 500 wird die Dampfdiffusion eingeschränkt;
• bei µ 500 – 15.000 wird sie stark eingeschränkt;
• ab µ 15.000 wirkt ein Material wasserdampfsperrend;
• ab µ 100.000 ist ein Material dampfdicht.
Eine Aussage über die Wirkung eines Materials in einer gegebenen Konstruktion ist nur bei
gleichzeitiger Berücksichtigung der Dicke des Stoffes möglich µ x s = Diffusionswiderstand in
„µ“).
Firstpfette Die Firstpfette ist ein Konstruktionsteil des Dachtragwerks, es trägt die Sparren am
First und verhindert Durchbiegen und seitliches Ausweichen der Firstlinie. Die Firstpfette ist die
oberste Pfette im Dachtragwerk.
144
Fußschwelle Die Fußschwelle dient der Auflagerung der Sparren zur Übertragung der Druck-
und Schubkräfte des Daches auf die Balkenlage oder Decke.
Gebinde Den waagerechten Dachbalken und die zwei Sparren eines Sparrendaches nennt man
Gespärre oder Gebinde. Die beiden Sparren bilden mit dem Dachbalken beim Sparrendach ein
unverschiebbares Dreieck.
Hängewerk Dachkonstruktion, die es ermöglicht, weite Öffnungen durch nicht unterstützte Balken
(Hängebalken) zu überspannen. Die gesamte Last wird über Hängesäulen und Hängestreben auf die
Auflager übertragen. Je nach Anzahl der Hängesäulen werden einfache oder doppelte Hängewerke
unterschieden. Bei Neubauten werden Hängewerke nicht mehr angewendet.
Innendämmung Die Innendämmung verbessert den Wärmeschutz bei bestehenden Gebäuden, wenn
eine Außendämmung aufgrund konstruktiver Gegebenheiten nicht möglich ist. Auf der
Wandinnenseite werden geeignete Dämmmaterialien aufgebracht und mit Holz- oder Ausbauplatten
(Gipskarton, Gipsfaser) verkleidet. Ein Vorteil der Innendämmung ist der günstige Preis. Die
Arbeiten können fast vollständig in Eigenleistung ausgeführt werden. Bei jeder Innendämmung ist
der Verlauf des Taupunktes (Aufeinandertreffen von warm und kalt) zu beachten. Bevor eine
Innendämmung ausgeführt wird, sollte zwingend eine Taupunktberechnung erfolgen. Der Taupunkt
sollte so weit wie möglich an der Außenseite des Mauerwerkes liegen, damit Kondenswasser nach
außen gelangen kann. Eine stärkere Wärmedämmung lässt den Taupunkt im ungünstigsten Fall in
die Ebene der Dämmung wandern, was zu großen Schäden führen kann. Ganz wichtig ist das
Aufbringen einer Dampfsperre zwischen Wärmedämmung und Innenwandverkleidung. Eine gute
Möglichkeit stellen die Silicatdämmplatten und auch die Mehrschichtplatten (Gipskarton und
Styropor) dar.
Kehlbalken sind waagerechte Konstruktionsteile (über Kopfhöhe), die ein Durchbiegen der Sparren
verhindern sollen. Dächer dieser Konstruktion werden Kehlbalkendächer genannt. Die Kehlbalken
bilden die Kehlbalkenlage.
Knie- oder Drempel Sollen im Dachgeschoss nutzbare und zugängliche Räume geschaffen
werden, so werden Kniestöcke oder Drempelwände benötigt, wodurch ein Halbgeschoss entsteht.
Bei Dächern mit Kniestock ist besonders darauf zu achten, dass der Horizontalschub der Sparren
nicht auf die Drempelwand, sondern auf die Binderbalken oder entsprechenden Querverband
übertragen wird (Streben und Zangen anordnen). (Im Trockenbau spricht man von einer
Abseitwand.)
Knagge unterstützender, konsolartiges Bauteil (aus Holz) bei Holzkonstruktionen.
Kopfband Kopfbänder dienen zur Herstellung eines unverschiebbaren Längsverbandes, zur
Übertragung von Lasten und zur Verminderung von Spannweiten der Pfetten.
Leergespärre Sparren, die zwischen den Bindern liegen und nur mit den unterstützenden
Konstruktionen (z. B. Pfetten) verbunden sind.
Mauerlatte Flachkant auf die Mauer gelegtes Kantholz oder Bohle hat den Zweck, die Lasten
gleichmäßig auf die gesamte Mauer zu verteilen und eine horizontale Lagerung leichter zu
ermöglichen. Mauerlatten liegen unter den Deckenbalken der Geschosse, den Dachbalken oder
Bindern. Aus Gründen der Holzersparnis vielfach nicht mehr ausgeführt. Bei geschädigten
Deckenbalken sind meist die Mauerlatten auszutauschen.
Pfetten sind in der Regel horizontal liegende Träger, die auf Stielen, Wänden oder Bindern
aufliegen und die wiederum Sparren tragen. Die Bezeichnung erfolgt nach der Lage:
Fuß- oder Traufpfette, Mittelpfette und Firstpfette. Pfetten dienen zur Unterstützung der Sparren.
Sie übernehmen von diesen die Dachlasten und leiten sie auf die Dachbinder weiter.
Primärenergieinhalt (PEI) [kWh/m3]: Der Energieeinsatz für die Herstellung eines Baustoffs ist
unterschiedlich hoch. Z. B. bei Naturprodukten ist vorwiegend nur der Abbau- und der
Transportaufwand erforderlich. Bei der Herstellung von künstlichen Baustoffen fallen daneben
noch meist energieaufwendige Umwandlungsprozesse an, z. B. Eisenherstellung (Hütte),
Kalkbrennen usw. Die Werte für den Primärenergiegehalt ist von vielen zum Teil sehr
unterschiedlichen Faktoren, Standorten, Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren usw., abhängig.
Es ergibt sich eine Summe der einzelnen Energiemengen, die sich für Herstellung des Baustoffs
ergeben. Es wird oft als Wertgröße verwendet, um alternative Baustoffe auszuwählen. Zum Teil hat
145
der Lehm einen sehr niedrigen Primärenergiegehalt, wenn er direkt aus der Baugrube verarbeitet
wird. Dem gegenüber steht aber ein hoher arbeitsintensiver und zeitlicher Aufwand, da nur ein
geringer Mechanisierungsgrad zum Tragen kommt. Die Bauzeiten sind gegenüber der heutigen
üblichen Bauausführung extrem lang.
Rohdichte ρ [kg/m3]: Unter 300 kg/m3 gilt ein Baustoff als Leichtbaumaterial. Werte über 2500
kg/m3 werden nur von Natursteinen und Metallen erreicht.
Sparren sind konstruktive Schrägstäbe, die im Allgemeinen winkelrecht zur Traufe liegen. Sie sind
der Träger der Dachhaut. Sparrenfuß ist der untere Teil, der auf Dachbalken oder Außenwand
aufliegt. Sparrenkopf ist der Teil, der über die Außenwand hinaus ragt.
Sparrenpfetten liegen parallel zur Trauf- bzw. Firstlinie. Sie tragen unmittelbar die Dachhaut.
Sparrenpfetten werden auch als Pfettensparren bezeichnet.
Spezifische Wärmekapazität c [kJ/kgK] und Wärmespeicherungszahl s [kJ/m3K] : Die
Wärmespeicherfähigkeit eines Stoffes ist der Wärmeleitfähigkeit, der Rohdichte und der
spezifischen Wärmekapazität direkt proportional. Dabei ist die spezifische Wärme im Allgemeinen
um so geringer, je größer die Dichte des Stoffes ist. Bei massiven Baustoffen variiert sie so wenig,
dass die Rohdichte eine ausreichende Orientierung für die Wärmespeicherfähigkeit bietet (Dicke x
Rohdichte = flächenbezogene Masse). [5] Je mehr Wärme ein Stoff speichern kann, um so träger
reagiert er bei Aufheizung und Abkühlung (sog. Amplitudendämpfung). Mineralische Stoffe haben
Werte von ca. 0,8 – 1,0 kJ/kgK, Werte um 2,0 kJ/kgK werden nur von Holz und Holzwerkstoffen
erreicht.
Stuhlsäulen (auch Pfosten, Ständer oder Stiele genannt) sind senkrecht stehende Hölzer, welche die
Pfetten tragen.
Liegender Stuhl Liegen die unterstützenden Stuhlsäulen schräg, so spricht man von einem
liegenden Stuhl. Die liegenden Stühle übertragen die Dachlasten auf die tragenden Außenwände.
Stehender Stuhl Nach der Anzahl der in einem Gebinde vorhandenen vertikalen Unterstützungen
der Pfetten unterscheidet man ein-, zwei- oder dreifachen Stuhl.
Temperaturleitzahl o. Temperaturleitfähigkeit a [m2/s]: Ist ein Maß für die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Temperaturänderung in einem Körper. Eine
Temperaturänderung pflanzt sich um so rascher fort, je größer das Wärmeleitvermögen ist und je
kleiner die spezifische Wärmekapazität und die Dichte sind. [37] (a = λ / ρ x c)
Sie ist die Basis zur Ermittlung der Phasenverschiebung. Neuere Untersuchungen haben ergeben,
dass Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sehr gute Werte erreichen, da sie ein nahezu
ideales Verhältnis von spezifischem Gewicht, hoher Speicherzahl und niedriger Wärmeleitzahl
aufweisen.
Trockenestrich besteht aus Verlegeplatten (Spanverlegeplatten, Fermacellestrichplatten,
Gipsestrichplatten) und Dämmung. Es wird keine Feuchtigkeit in das Gebäude gebracht. Es gibt
hier verschiedene Ausführungen und Verlegetechniken. Bei der Ausführung sollte auf eine
systemgerechte Ausführung geachtet werden (Schallschutz und Brandschutz).
Trockenputz (Trockenbauweise) Putz in Form von Gipskartonbauplatten, die „trocken“ verlegt
werden und keine Baufeuchtigkeit einbringen. Die Anbringung erfolgt mit Schnellbindern
(Batzenverfahren) oder auf Lattenunterkonstruktionen mit Schnellbauschrauben.
Trockenunterboden ist eine Alternative zum herkömmlich nass eingebrachten schwimmenden
Estrich. Die Konstruktion besteht aus Trockenelementen (dadurch keine zusätzliche Feuchte) wie
Spanplatten, Gipskarton- bzw. Gipsfaserverbundplatten, Parkettdielen, Parkettelementen. Sie
werden vollflächig schwimmend, d. h., ohne Befestigung nach unten, auf Massivdecken, auch auf
alten abgenutzten Bodenbelägen oder auch auf Lagerhölzern verlegt. Wärme- und schalldämmende
Zwischenschichten aus Trockenschüttung (Dämm- oder Ausgleichsschüttung) oder an die Platten
werksmäßig angearbeitete Dämmplatten bringen die erforderliche Wärmedämmung und gleichen
verschiedene Höhen und Unebenheiten der Decken aus.
Wasseraufnahmekoeffizient w [kg/m2h0,5]: Der Wasseraufnahmekoeffizient gibt an, wie viel
Wasser der Stoff innerhalb einer bestimmten Zeit aufnimmt.
146
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK]: Nach Fourier ist der im Stoff geleitete Wärmestrom Q dem
Temperaturgefälle dt/dx und der Wandfläche A senkrecht zum Wärmestrom proportional. Die
Gleichung lautet Q = λ x A x dt/dx
Der Proportionalitätsfaktor λ heißt Wärmeleitfähigkeit. Er ist eine Stoffeigenschaft und in geringem
Maße von Temperatur und Druck abhängig. Er muss experimentell ermittelt werden. Gute
Wärmeleiter (Metalle) haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit, schlechte Wärmeleiter niedrige. Sind
diese λ Werte kleiner 0,1 W/mK, so zählen diese Materialien zu den Wärmedämmstoffen.
Die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes ist auf die thermische Molekularbewegung zurückzuführen.
Sie wird vor allem durch zwischenmolekulare Kräfte vermittelt.
Kristallisierte Stoffe besitzen ein großes Wärmeleitvermögen, z. B. Metalle und ihre Legierungen
(λ = 40 bis 380 W/mK) (gute Wärmeleiter). Bei amorphen Stoffen ist das Wärmeleitvermögen im
Vergleich geringer, z. B. Glas (λ = 0,8 bis 1,1 W/mK). Es nimmt weiter ab, wenn im amorphen
Stoff Makromoleküle vorliegen, z. B. bei dichten Plasten (λ = 0,12 bis 0,4 W/mK). Bei porösen und
porigen Stoffen beeinflussen die in den Poren eingeschlossenen Medien Luft, Wasserdampf oder
Wasser die Wärmleitfähigkeit entscheidend. Je kleiner der mittlere Porendurchmesser ist, um so
größer ist seine Wärmedämmleistung. Zwei Körper aus dem gleichen Material können dieselbe
Rohdichte und dasselbe Porenvolumen aufweisen und dennoch verschieden in der
Wärmedämmleistung sein.
Z. B. Sand feucht: λ = 1,1 W/mK, Sand trocken: λ = 0,33 W/mK oder Eiche radial: λ= 0,17…0,31
W/mK, Eiche axial: λ= 0,37 W/mK.
Wärmeeindringkoeffizient b [Ws0,5/m2K]: Die Eigenschaften des einzelnen Baustoffs sind gut
erkennbar mithilfe des Wärmeeindringkoeffizienten b ( b= √ λ x ρ x c) Je größer der Wert ist, um
so mehr speichert der Stoff Wärme, um so berührungskälter ist er, um so langsamer kühlt er aus.
Bei Werten unter 20 kJ/m2Ks0,5 wird die Oberfläche des Stoffes sehr schnell warm, weil die Wärme
nur langsam nach innen weitergeleitet wird (= sehr günstiges Verhalten für Fußböden und andere
raumumschließende Flächen)
• bei Werten von 20 – 50 erreicht der Stoff eine angenehme Oberflächentemperatur
(fußwarm);
• bei Wärmeeindringkoeffizienten größer 50 wirkt die Oberfläche kalt, da die Wärme schnell
ins Innere des Stoffes abfließt,
• über 150 ist der Wärmeabfluss sehr unangenehm (z. B. Metalle).
Windrispen (auch Sturmlatten genannt) verhindern die Verschiebung des Daches in Längsrichtung.
Windrispen (Querschnitt 40 bis 60 mm dick, 100 bis 160 mm breit) werden mit den einzelnen
Sparren vernagelt, oft auch verkämmt.
Zangen sind (waagerechte) Konstruktionsteile, die mindestens zwei Holzteile miteinander
verbinden und Zugkräfte aufzunehmen haben. Beim Pfettendach L B. nehmen die mit den Stuhl-
säulen und Pfetten verbundenen Zangen (meistens Doppelzangen) den nach auswärts wirkenden
Schub der Sparren auf. Sie werden angeschraubt, verkämmt oder genagelt. Als Doppelzangen
werden Halbhölzer oder Bohlen verwendet.
147
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[48] Ettel, Wolf-Peter; u.a.; Bautenschutztaschenbuch, 2. Aufl., Verlag für Bauwesen Berlin-
München, 1992, S. 199
[49] Rauch, Peter; Sanierung, Wärmeisolierung und Wärmebrücken, Leipziger Bauführer
1994, S. 121 ff.
[50] Informationsdienst Holz, Baulicher Holzschutz, Reihe 3 (Bauphysik), Teil 5
(Holzschutz), Folge 2 (Baulicher Holzschutz), Absatzförderungsfonds der deutschen
Forst- und Holzwirtschaft Bonn, Sept. 1997, S. 14
[51] IBP/rb, Feuchteadaptive Dampfbremse, bauzeitung 50(1996)10, S. 79
[52] Künzel, H. M.; Kaufmann, A.; Feuchteadaptive Dampfbremse für Gebäudedämmungen
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP Mitteilung 268, 22(1995)
[53] Geißler, Achim, Hauser, Gerd; Messung und Kennzeichnung der Luftdichtheit von
Gebäuden; renova 3(1997)1, S. 79
[54] Moll bauökologische Produkte GmbH, Schwetzingen / Drexel Thomas; Dachausbau
München Callwey 1998 S. 32
[55] Geißler, Achim, Hauser, Gerd; Kenngrößen für die Luftdichtheit von Gebäuden, bau-
zeitung 51(1997)11, S. 55
[56] Colling, Francois; a.a.O., S. 253
[57] Firmenschrift VITO Irmen GmbH & Co. KG D-53407 Remagen, VITO – Fugenband
150 vk, 03.97
[58] Bieberstein, Horst; Schimmelpilze in Wohnräume – was tun? Omega Verlag, 1989
[59] Eichler, F., Arndt, H.; a.a.O., S. 97
[60] Firmenschrift von G+H ISOVER, Das Warmdach, Best.-Nr. C611 50.11.92 WW, S. 7
[61] Firmenschrift von G+H ISOVER, Das Warmdach, Best.-Nr. C611 50.11.92 WW, S. 9
[62] Moll bauökologische Produkte … a.a.O. S. 30
[63] Firmenschrift SIGA AG, Mit dem SIGA-Sytem Dampfbremsen luftdicht einbauen nach
DIN V 4108-7 (N50), W488
[64] Firmenschrift von G+H ISOVER, Das Warmdach, Best.-Nr. C611 50.11.92 WW, S. 6
[65] Firmenschrift von Pfleiderer AG zu URSA Glaswolledämmstoffe, Dämmstoffe für den
Hochbau Produktkatalog gültig ab 29.6.1998 HD6/1098, S. 5
[66] Schulze, Horst ; Schäden an Wänden und Decken in Holzbauart, Bd. 5, Verlag IRB
1993, S.66
[67] Pessey, Cristian u.a.; a.a.O., S. 89
[68] Firmenschrift Dow Deutschland, Maestro, Wärmedämmen, Innendämmung von
Steildächer mit Mastro Therm SB, G-296-G-194
[69] Pessey, Cristian u.a.; a.a.O., S.63
[70] Rauch, Peter; Wärmebrückenbildung bei innen liegender Wärmeisolierung und beim
Dachgeschossausbau Leipziger Bauführer Jahrbuch 1995, S. 124 ff.
[71] Bastian, Hans-Werner, a.a.O., S. 46
149
[72] Schulze, Horst; a.a.O., S. 73
[73] Informationsdienst Holz, Funktionsschichten und Anschlüsse für den Holzhausbau…
a.a.O. S. 26
[74] Rauch, Peter; Gebäudeschäden durch Insekten und Pilze Teil II, ARCONIS 3/01, S. 26f.
[75] Firmenschrift von G+H ISOVER, Das Warmdach, Best.-Nr. C611 50.11.92 WW, S. 9
[76] Bastian, Hans-Werner, a.a.O., S. 51
[77] Bastian, Hans-Werner, a.a.O., S. 41
[77] Rauch, Peter; Gebäudeschäden durch Insekten und Pilze Teil I ARCONIS 2/01, S. 28-31
[78] Firmenschrift von G+H ISOVER, Das Warmdach, Best.-Nr. C611 50.11.92 WW, S. 13
[79] Firmenschrift VELUX Fenstersysteme, Tausend Ideen für Ihren Dachausbau,
Bauherren Prospekt WP 107 0597-500-1, 1997, S. 72
[80] Firmenschrift VELUX Fenstersysteme, Tausend Ideen für Ihren Dach, … a.a.O., S. 85
[81] Firmenschrift VELUX Fenstersysteme, Tausend Ideen für Ihren Dach, … a.a.O., S. 71
[82] Moll bauökologische Produkte … a.a.O. S. 31
[83] Bastian, Hans-Werner; Innenausbau mit Holz, Paneele, Dielen und Fertigparkett, 1. Auf.,
Domus-Verlag GmbH Bonn, 1996, S. 64
[84] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Detailblatt D 61,
Dachgeschoss-Bekleidung, D61/7M/1.93/FB, S. 4-6
[85] Frommhold, Hanns, Hasenjäger, Siegfried; Wohnungsbau-Normen, 19. Aufl., Beuth
Verlag GmbH Berlin Köln, 1991, S. 339 ff
[86] Firmenschrift, Richter System GmbH Co. KG Übersicht Deckensysteme 0993
[87] Krämer, Georg; Die Ausbaualternative mit Gips Teil 2, bauzeitung 49(1995)7/8, S. 67
[88] Fels Werke GmbH, Goslar / Drexel Thomas; Dachausbau München Callwey, 1998, S. 42
[89] Bastian, Hans-Werner, a.a.O., S. 53-54
[90] Bastian, Hans-Werner, a.a.O., S. 58
[91] Joche, Peter; Ein eigenes Haus selbstgebaut in 1000 Stunden, Verlag Georg D.W.
Callwey GmbH &Co München, 1994, S. 96
[92] Bastian, Hans-Werner, a.a.O., S. 61
[93] Informationsschrift zu Schadis, Bauschäden erkennen – beheben – vermeiden,
Fraunhofer IRB Verlag, 30/09/2003 [s9_werbeblatt_V428.qxd]
[94] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Die wirtschaftlichen Böden
für den schnellen Ausbau, F1/30M/11.91/FB, S. 4
[95] Firmenschrift von Fels-Werke GmbH, Fermacell Ausbau-Platten mit Leichtigkeit
stabiler bauen, S. 18
[96] Tilcher, Ulrich; Der Trockenunterboden, Leipziger Bauführer 1996, S.177
[97] Firmenschrift Spillner Consult GmbH, Levis Schwalbenschwanzplatten, REP 9901D
[98] Bresch, Car-M.; Nasszellen im Trockenbau, Bauzeitung 49 (1995)10, S. 43
[99] Firmenschrift MEPA – Pauli und Menden GmbH, Varimont AS II, Die
Vorwandinstallation der 23. Generation 4/93/20.000; S. 5
[100] Firmenschrift MEPA – Pauli und Menden GmbH, … a.a.O., S. 10
[101] Firmenschrift Profil-Vertrieb GmbH, Protektor Ausgabe 38.7.91.10.S
[102] Knauf, Knauf-Wellendecke rollt 50er Jahre Schulbau auf, Das Bauzentrum | Baukultur
5-2004, S. 43
[103] Schneider, Klaus-Jürgen; Bautabellen mit Berechnungshinweise und Beispiele, Werner
Verlag, 9. Auflage 1990, S. 3.11
[104] Gutjahr, Walter; Planungsrisiko –Balkon- und Terrassentüranschlüsse, bauzeitung
6/02 S. 66 ff
[105] VELUX Fenstersysteme 1997, Bestell-Nr. WP 107; S. 66
[106] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Brandschutz mit Knauf,
Gipsbaustoffe, Baukonstruktionen 1996, S. 2-3
[107] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Brandschutz; als pdf-Datei
von www.knauf.de am 17.7.2004; S. 2-9
[108] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Brandschutz mit Knauf,
Gipsbaustoffe, Baukonstruktionen 1996, S. 5-9
[109] Eicke-Hennig, Werner; Neue Dämmstoffe –(k)eine Alternative? bauzeitung 51(1997)5,
S. 64
150
[110] Firmenschrift Knauf-Ständerwände W 11, Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke W
11/20 M/5.91/FB
[111] Firmenschrift von G+H ISOVER, Das Warmdach, Best.-Nr. C611 50.11.92 WW, S. 17
[112] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Schallschutz, Anforderungen
Empfehlungen, Berechnungsverfahren ; 03/04, SS1/dtsch./D/02.04/SDL/D als pdf-
Datei von www.knauf.de, S.2-3
[113] Oswald, R.; Abel, R.; Leitfaden über hinzunehmende Unregelmäßigkeiten bei
Neubauten. Forschungsbericht AIBau, IRB – Verlag 1995
[114] Firmenschrift von Deutsche Rockwoll Mineralwoll-GmbH, Hochbau 1.107.2,
10/96/DZS20, S. 21
[115] Firmenschrift von Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, Schallschutz mit Knauf, DIN
4109 Schallschutzanforderungen, Ausführungsbeispiele, Rechenverfahren 1992, SS
1/30M/6.92/Go
[116] Skiba, Reinals; Taschenbuch Arbeitssicherheit, Erich Schmidt Verlag, 1990, S. 210
[117] DIN 4109 Beiblatt 1 S. 43 (angepasste Übernahme aus Colling, F.; S. 246-247)
[118] DIN 4109 Beiblatt 1 S. 39 (angepasste Übernahme aus Colling, F.; S. 246-247)
[119] Schulze, Horst.; Informationsdienst Holz Teil 14 Umbau, Modernisierung, Folge 3
Nachträglicher Dachgeschossausbau, Entwicklungsgemeinschaft Holzbau in der DGfH,
1992, S. 21
[120] Colling, Francois; a.a.O., S. 246
[121] DIN 4109 Beiblatt 1 S. 38 (angepasste Übernahme aus Colling, F.; S. 246-247)
[122] Colling, Francois; a.a.O., S. 241-243
[123] Heisel, J. P.; Baustoffe – die Qual der Wahl, ökologisch bauen und renovieren,
10/1997, Arbeitsgem. zur Patienteninformation über Gesundheit und Umwelt e.V.
[124] ÖKO-TEST Bauen. Wohnen, Renovieren, Sonderheft Nr. 20/1996
[125] Gistl, Rudolf; Einführung in die Biologie des Bauens, München 1946
[126] Zachäus, D.; Biologische Abfallbehandlung, Karl J. Thomé; Enzyklopä 1995, S. 215
[127] Rauch, Peter.: Schimmelpilzbildung infolge Wärmebrückenbildung – Allgem. Darstell-
ung und Aufzeigen konstruk. Mängel beim Dachgeschossausbau, Vortrag 4.5.1994 BZL
[128] Rauch, Peter; Schimmelpilze in Wohngebäuden, 2003 Verlag Peter Rauch, S. 6
[129] Kiefer, Maria-Isabel; Dämmstoffe für den Ausbau Teil 1, bauzeitung 52(1998)5, S. 59 ff
[130] Schwarz, Jutta; Ökologie im Bau, Entscheidungshilfen zur Beurteilung und Auswahl von
Baumaterialien, Verlag Paul Haupt Bern – Stuttgart – Wien 1998, 4. Aufl., S. 15-17
[131] Wilhelm Scholz, Wolfram Hiese; Baustoffkenntnis, 13. Aufl., Werner Verlag GmbH
Düsseldorf, 1995, S. 147
[132] Daunderer, Max; Gifte im Alltag, 1. Aufl. München: Beck, 1999, S. 108-109
[133] Wilhelm Scholz, Wolfram Hiese; a.a.O., S. 722, 762
[134] Schwarz, Jutta; Ökologie im Bau, Entscheidungshilfen zur Beurteilung und Auswahl
von Baumaterialien, Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien , 4. Aufl. 1998, S. 35
[135] Eicke-Hennig, Werner; a.a.O., S. 62
[136] Kiefer, Maria-Isabel; Dämmstoffe für den Ausbau Teil 2, bauzeitung 52(1998) 7/8, S. 62
[137] Schwarz, Jutta; a.a.O., S. 132
[138] Weiß, Björn; Wagenführ, André, Kruse, Kordula; Beschreibung und Bestimmung von
Bauholzpilzen, DRW-Verlag, 2000
[139] Weißenfeld, Peter; Holzschutz ohne Gift? Holzschutz und Oberflächenbehandlung 1990;
ISBN 3-922964-125
[140] Müller, Klaus; Holzschutz in Tabellenform, Wissensspeicher, Institut für Weiterbildung
Bauwesen Leipzig, 1985
[141] Langendorf, Günter; Holzschutz, Handbuch für Fachleute (Bauverlag), 1988
[142] Unger, Wibke; Was sind Anobien? Holztechnologie – Leipzig 27(1985)5, S.255 ff
[143] Rauch, Peter; Der Echte Hausschwamm – Serpula lacrimans [Wulf. ex Fr.] www.ib-
rauch.de/Beratung/hausschwam.html , 2002
[144] Beuth-Kommentar; Holzschutz zur DIN 68800 T.2,3 und 4, 1998, S. 77 ff
[145] Rauch, Peter; Technische Wertminderung durch biologische Schäden in Gebäuden und
an deren Bauteilen, für den Vortrag an der Sächsischen Bildungsakademie Bauwesen
GmbH, 14.09.2001, S.8-16
151
[146] Firmenschrift Dachgeschoss-Bekleidung D 61, Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke D
61/7 M / 1.93/ FB, S. 24
[147] Wilhelm Scholz, Wolfram Hiese; a.a.O., S. 547-549
[148] Schönburg, Kurt; Bauschäden sind vermeidbar, 2. Aufl., Wissensspeicher für den
richtigen Baustoffeinsatz, 1978, S. 119
[149] Köneke, Rolf; Schimmelpilze und Feuchte in Gebäude, 3. Aufl., Hammonia-Verlag
GmbH, 2001, S. 68
[150] Wilhelm Scholz, Wolfram Hiese; a.a.O., S. 560 ff
[151] Friedrich Tabellenbuch Bau- und Holz, Ferd. Dümmler Verlag 1992, S. 7-13 ff
[152] Plümecke; Preisermittlung für Bauarbeiten 24. Aufl. 1995; S.343-347
[153] Dr. Kasper; Vortrag zur „Luftdichtigkeit und Verzicht auf Holzschutz beim
Fachwerkbau“, Wernigerode 1.10.1996
[154] Meier, Claus; Skript zum Vortag zur Energieeinsparverordnung und alternative
Möglichkeiten…, am Institut für Aus- und Weiterbildung Quedlinburg, 10.2.2001, S. 71
[155] Firmenschrift Knauf-Ständerwände W 11, Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke W
11/20 M/5.91/FB, S. 10
[156] Weinmann, Kurt; Handbuch Brandschutz Bd. 2 Bauphysik und Bauchemie, expert
Verlag 1992, S. 163 ff
[157] Albrecht, Wolfgang; Dämmstoffe im Härtetest: Verhalten bei Brand, Feuchte und
mechanischer Belastung, renova 1(1995)4, S. 49
[158] Knauf; Cleaneo: Bessere Raumluft durch neue Platten-Technologie, holzbau 1/2005,S.56
[159] emfa; Der Holz zu Holz Einblas-Dämmstoff aus Holzfasern, Holzbau 1/2005, S. 58
www.emfa.de4
[160] www.knauf.de/bilder/katalog/33769/Doku_010/K25.pdf
152
Internetadressen mit Informationen zum Trockenbau
153
Sachwortverzeichnis
A Baustoffeigenschaften 106
Abdeckblech 87 Baustoffklasse 96ff., 111, 115ff.
Abdichtung 11, 33, 43, 47, 91ff., 139, 153 Baustoffzusammensetzung 37
Abgehängte Decken 2, 73 Bauteilrecycling 110
Abgehängte Konstruktion 90 Bauteilschichten 29
Abhänger 11, 70ff., 77, 135, 140ff. Bauwerksabdichtung 33
Abluftleistung 63 belüftetes Dach 9
Abseitwand 2, 7, 19, 35f., 38, 53, 61ff., 71, 73, Belüftetes Dach 2, 9
77, 89, 97, 126, 142, 145 Beplankung 5, 70, 72, 77, 83, 103, 132f., 139ff.
Abstandhalter 9, 16 Betonestrich 91, 97
Abtropfklasse 99 Betriebskosten 131
Abwalmung 12 Betriebsstoffe 131
Akkuschrauber 130 Bewährungsstreifen 77
Alkydharzfarbe 127 biegeweich 101f., 106
Allergiebildung 114 Bienenwachs 20, 84
Aluminiumfolien 34 biologisch 29, 107, 113, 119f, 151f
Aluminiumkraftpapier 42 Biozideinsatz 117f.
Alupaneeldecke 133 Bitumenwanne 91
Aminoplast 113 Bitumisierung 115
Aminoplastverleimung 113 Bituperl 80, 135
Ammoniak 112 Blähton 115
Anpresslatte 17, 40, 43f., 51, 56, 59, 62, 70, Blechabdeckung 11, 65
88ff. Blechschere 129f.
Arbeitsplatzkonzentration 99 Blower-Door-Prüfung 35
Arbeitszeitbedarf 131 Bodenfliesen 81
Armeisen 123 Bohrmaschine 130
Ascomycetes 3, 120 Borsalze 107, 110, 114ff.
Aufsparrendämmung 2, 15, 18, 118, 125, 136 Brandklasse 39f.
Ausbaumaßnahmen 78 Brandlast 96, 98, 111
Ausführungsfehler 21, 62 Brandschutz 2f., 5, 18, 95f., 98, 139, 146,
Ausführungspersonal 6 150ff.
Ausgleichschüttung 80f. Brandschutzanforderungen 72, 99, 118
Ausgleichsschüttung 60, 80f., 144, 146 Brandschutznormung 99
Auskühlzeit 17ff. brandschutzplatten 111
Außendämmung 15f., 59, 145 Brandschutzplatten 98, 144
Außenklima 11 Brandverhalten 96ff.
Austrocknungsprozess 38 Brandwände 132
B Braunfäule 3, 78, 120f.
Bäder 82 Breitkopfnägel 75
Bakterien 108, 119f., 128 brennbare Baustoffe 98
Balkenkopferneuerung 82 C
Basidiomycetes 3, 120 CD-Profil 70, 72, 74, 84, 142
Bauabfälle 110 Cellulosefaser 111
Bauakustik 101 Chemikalien 99, 107
Bauhilfsstoffe 131, 134 Chemischer Schutz 3, 125
Bauholz 110, 119f., 124, 151 chlorierte Kohlenwasserstoffe 112
Baumängel 6 Clipmontage 73
Baumärkte 5, 99, 129 Crimerzange 62
Baumaterialien 3, 109f., 151 D
Baumwolle 107f., 114 Dachausstiegsfenster 98
Bauschaden 5f., 36, 92, 136 Dachbodenelemente 82
Bauschäden 6ff., 33, 35, 49, 51, 79, 90, 150, Dacheindeckung 8, 16, 23, 32, 39, 44f., 126
Bauschadensbericht 5 Dachentwässerung 91
Baustoffauswahl 3, 86, 106 Dachfläche 6ff., 11f., 51, 63ff., 67f., 71f., 90
154
Dachflächenfenster 8, 11f., 64f., 67f., 71 Eichenparkett 107
Dachflächengestaltung 11 Eichenwirrling 121
Dachformen 2, 12 Einblas-Dämmstoff 116, 152
Dachgeschossausbau 1ff., 5ff., 10, 20, 25, 45, einfaches Hängewerk 14
84, 91, 96ff., 100, 106, 108, 125f., 131, 150f. Einheitstemperaturkurve 96
Dachgeschossbekleidung 73 Einkaufspreis 135
Dachkonstruktionen 2, 8, 12, 24, 39, 46, 109 einkomponentigen Acrylmasse 43
Dachschräge 2, 5, 21f., 31f., 48, 53f., 56ff., 68, Einrichtungsgegenstände 38, 95, 99
70ff., 77, 89, 99, 116, 132, 140f. Einschub 5, 9
Dachstuhl 14f., 49, 61, 99, 123 elektromagnetischen 109
Dachterrasse 91, 95 Elektrosmog 109
Dachverband 13 emfacell 116
Dämmmaterial 3, 48, 113, 124 Energiebilanz 114, 116
Dämmplatten 50, 111, 116, 119, 144, 152 Energiesparhäuser 23
Dämmputz 115 Energieverbrauch 23, 114
Dämmschüttung 115 Entkopplung 101, 103
Dämmstoffstärke 9, 11, 20, 23f., 47, 67 Entlüftung 9, 63
Dämmwirkung 16f., 20, 24, 58 Enzyme 121
Dampfbremse 2, 5, 7ff., 15ff., 28f., 31ff., 38ff., Epoxidlack 127
67ff., 72, 74, 77ff., 87ff., 121, 124, 126, 133, EPS 117
140, 149 Eulan 110, 114
Dampfbremswirkung 29 Expandiertes Polystyrol 117
Dampfkonvektion 5, 11 Extrudiertes Polystyrol 117
Dampfsättigungsdruck 31 F
Dauerhaftigkeit 108f. F30 73, 96, 99
Deckenbalken 13, 18, 44, 57, 74, 78f., 84, 90, Fach-Baustoffhändler 99
93, 123, 126, 141, 145 Faserprodukte 98
Deckenbekleidung 72 Faserstäube 107
Deckenkonstruktion 33, 70, 100, 132f, 152 Federschiene 77, 101, 103, 106, 140ff.
Dehnungsanschlüsse 76 Fehlboden 91
Desinfektionsmittel 113 Fensteranschluss 2, 64, 69, 89, 93
Dichtbänder 2, 16, 41f., 75 Fensterbrett 65, 67ff.
Dichtungsmanschette 63 Fensterklötzchen 70
Dichtungspappe 34, 41, 66 Fensterlaibung 35, 37, 65, 67
Dielenbrett 80, 123 Fensterrahmen 37, 43, 64f., 67f., 89, 93
diffusionsäquivalente Luftschichtdicke 2, 10, Fermacell 20, 81, 104, 144, 146, 150
30 Fermacellplatten 20, 81
Difunorm 39f., 44 Fertigteilhäuser 33, 107, 124
DIN 4102 96, 111, 142 feuchteadaptive Dampfbremse 9, 11, 34
DIN 68800 7, 119f., 124f., 152 Feuchteausgleich 80, 112ff
DIN EN 12354 100 Feuchtefalle 136
DIN EN 13501 99 Feuchteproduktion 2, 38
DIN EN 1363 99, 152 Feuchteschäden 5, 22, 41, 50
DIN EN 20140 100 Feuchtigkeitsanforderungen 45
Direktabhänger 70ff., 77, 135, 140ff. feuchtigkeitsbeständig 115f
Dispersionsfarbe 4, 108, 127ff. Feuchtigkeitsgehalt 38, 120
Doppelklebeband 40 Feuchtigkeitsquelle 126
Doppelprofil 106 Feuchtigkeitsschäden 27
doppeltes Ständerwerk 101 Feuchtigkeitswanderung 31
Douglasie 119, 125 Feuerschutzmörtel 115
Drahtöse 74, 84 Feuerübersprung 95f.
Drempel 7, 15f., 19, 21, 36, 45, 47, 53f., 62, 71, Feuerwiderstandsklasse 96ff.
86ff., 109, 126, 140ff., 145 Fichte 119, 122, 124f.
Dünnlasur 20 Fireboards 98
E First 7f., 10, 12, 17f., 45, 47, 50, 53, 59, 144ff.
Eiche 107, 119, 121ff., 147 Flachpressplatten 113, 152
155
Flachs 107, 113 Gipswerkstoffe 81
Flankenübertragung 22, 30, 33, 101, 148 GKBI 83, 111
Flash-over 95 GKF 23, 46, 72, 74, 84, 98f., 111, 131, 135,
Flugschnee 8, 39, 45 141, 144
Formaldehyd 112f., 117 Glasfaser 77, 98, 111, 144
Formaldehydabgabe 113 Glasgranulat 115
Frequenz 101 Grat 12, 46
Frischholzinsekt 3, 122 Grundkalkulation 134
Frostpunkt 19 Gummi 83, 108, 118
Fugen 2, 5, 8ff., 15ff., 20ff., 31f., 34f., 38ff, Gummimanschette 83
46ff., 54ff., 62ff., 67ff., 75, 77ff., 81, 87ff., Güteüberwachung 113
94, 104, 109, 124, 131ff., 136, 140f., 149 H
Fugenanbindung 5, 32, 34, 48, 54f., 57f., 62, Hahnenbalken 13
64, 70, 79, 124, 140 Handsäge 130
Fugenbreite 38, 42f., 133 Handschleifbrett 130
Fugendämmstreifen 104 Hänge-WC 83
Fugendichtheit 8ff., 18, 22f., 29, 42, 46, 50, Hartschäume 108
56f., 68 Hausbock 5, 49, 61, 123
Fungi imperfecti 122 Heizenergiebedarf 27, 49, 109
Fungizid 111, 129 Hemicellulose 118
Fußbodenaufbau 2, 76, 78, 80, 82, 91, 97 HFCKW 117f.
Fußbodenheizung 82 Hinterlüftung 4, 9ff., 23, 31, 45, 50, 88, 91,
Fußbodenplatten 60, 81, 109 136, 142
Fußpfetten 50, 82 Hobeldiele 87
Fußschwelle 78, 144 Höhenunterschied 7, 70f., 80
G Hohlraum 9, 22, 31f., 38, 61ff., 75, 78f., 90,
G+H 46, 99, 149ff. 101, 103, 106, 116, 132, 134
Gauben 2, 7, 12, 90 Hohlraumdämmung 106, 132
Gaubenfenster 86 Holz 118ff.
Gebäudehülle 35 Holzbalkendecke 75, 78f., 90ff., 101, 103f.,
gedämmte Flachdächer 2, 7 116, 121, 123, 127
Gefährdungsklasse 45, 93, 124f. Holzbeize 20
Gelbrandiger Hausschwamm 121 Holzbeton 119
Gemeinkosten 131, 134 Holzcellulose 118
Gerätekosten 131, 134f. Holzfaserplatten 45, 152
Geschossdecke 7, 55, 79 Holzfeuchte 34f., 49, 81, 91, 93, 119, 123f.
Gesundheitsschädlich 99 Holzfeuchtigkeit 10, 35, 81, 120, 122f.
Gewölbe 85 Holzleichtlehm 9
Giebelgaube 12 Holzschäden 3, 6, 78, 119
Giebelwände 7, 21, 64 Holzschutz 3, 7f., 93, 118ff., 124f., 149, 151ff.
Gipsfaserplatten 81ff., 111 Holzschutzmaßnahmen 3, 124
Gipshobel 130 Holzschutzmittel 9, 11, 113, 120, 125
Gipskarton-Lochplatten 72 Holzspäne 119
Gipskarton-Unterdecke 73f. Holzstäube 107
Gipskarton-Verbundplatten 111, 131, 152 Holzverfärbende Pilze 3, 120
Gipskartonbauplatten 28, 31, 46, 48, 53, 65, 73, Holzweichfaserplatte 18f.
85f., 90, 97f., 106, 109, 111, 131f, 144, 146 Holzwerkstoff 75, 124
Gipskartonbrandschutzplatten 111 Holzwerkstoffklassen 113
Gipskartonimprägnierplatten 111 Holz zerstörende Insekten 3, 35, 122, 126
Gipskartonplatten 16f., 20, 50, 56, 66, 70ff., Holz zerstörende Pilze 35f., 58, 113, 119f., 122,
76f., 80, 83, 85f., 88, 98, 107, 111, 127ff., 124ff.
132f., 140f., 152 Holz zerstörende Pilze 3, 120
Gipskartonplattennägel 72 Horizontalschub 13, 145
Gipskartonunterdecke 74 Hörschall 100
Gipskartonverbundplatten 20 HWL-Platte 23, 26, 36, 41
Gipskartonverkleidung 30, 58f., 69, 110 hygroskopisch 114, 116
156
I Kondenswasserbildung 6f., 11, 33, 91, 124,
Industrieprodukt 107 128f.
Infrarotbild 20, 31 Konstruktionshölzer 49, 74, 87ff., 93, 120, 124
Innenausbau 15, 110, 129, 150 Konstruktionsmöglichkeiten 5
Innendämmung 2, 6, 15, 19ff., 33, 64, 77, 118, Konterlattung 9, 16, 18, 89
121, 136, 144f., 149 Konvektion 2, 27, 29, 31, 36, 42, 50, 78, 119
Innenrahmen 67 Kork 18, 107, 116
Innenraumluft 23, 31, 38, 63, 79, 107, 136 Körperschallbrücken 101
Innenverkleidung 3, 11, 28, 45ff., 61, 68, 71, Korrosionsfäule 3, 121
74, 87ff., 99, 111 Kreuzfugen 48, 76f., 81
Insektenbefall 91, 93, 112 Kristallwasser 98, 111
Insektenlarve 123 Kunstharzdispersionsanstrich 30
Insektenschutzmittel 110, 114 Kunstharzleime 113
Isofloc 98, 116 Kunststoffbezug 112
Isophen 99 Kunststoffplatten 75
Isotherme 22, 48, 54, 65 L
Isothermenverlauf 65 Lafarge 98, 153
ISOVER 99, 149ff. Landesbauordnung 96ff., 107
J Längsverband 15, 145
Justierschrauben 70 Längsverbinder 74
K Langzeituntersuchungen 108
Kalkfarbe 3, 128 LaPrima 98
Kalkulation 4, 6, 130f., 133ff., 153 Lasergerät 130
Kalkulationsart 131 Laubengänge 92
Kaltdach 2, 7f., 11, 90 Laubhölzer 119
Kaltdach-Unterschale 8 LaVita 109
Kalziumsilicat 20 Lehm 9, 18f., 78f., 106, 145, 148
Kambium 118 Lehmplatten 9, 18
Kantenhobel 130 Lehmschüttung 79
Kantenschutzschiene 85f. Leichtbauaußenwand 31f., 69
Kapillartransport 32f. Leichtbaudeckenkonstruktionen 132
Karbonfaser 109 Leichtbaukonstruktionen 107, 136
Kartonfaserrichtung 72 Leichtbauwände 17, 22, 64, 83, 100, 103, 132
Kasein 4, 128 Leichtbeton 18, 115
Kastenprofil 76 Leichtmörtel 115
Kehlbalkendachstuhl 13f. Leimfarbanstrich 3, 128
Kehlbalkendecke 74 Lewis 82
Kehle 12, 46 Liapor 18
Keramikfassade 33 Liegender Kehlbalkendachstuhl 13, 14
Kerndämmung 117f. Lignin 118, 121f.
Kesseldruckverfahren 125 Lochraspel 130
Kieferbaumschwamm 122 Lösungsmittel 52, 99, 107, 127
Klammern 47, 51f., 52, 59, 67, 72ff, 74 Luft-Wasserdampf-Gemisch 24f.
Klebebänder 2, 44, 59 Luftaustausch 7, 46, 90
Klebeverbindung 40, 43f., 64, 66f., 69, 88 Luftdruckunterschied 35, 40
Kleidermotten 109 Luftdurchsatz 4, 27, 136
Kleiner Hausschwamm 121 Luftfeder 106
Klemmfilz 15, 23, 28, 42, 45f., 48, 50, 58, 74, Luftgeschwindigkeitsmessgerät 35
79, 87f., 99 Luftqualität 107
Klemmstoffkeile 48 Luftschall 100f., 106, 116
Klimapuffer 19 Luftschallbrücke 101
Knauf 73, 77, 81, 86, 98, 109, 112, 127, 135, Lüftungsaustausch 2, 38f.
140f., 150ff. Lüftungshohlraum 9
Kniestock 145 Lüftungsquerschnitt 7, 10
Kohlendioxiddiffusion 30 Lüftungsrate 35
Kohlenmonoxid 99 Lüftungsrohr 47, 63f.
157
Lüftungswärmeverlust 27, 35 Pestizid 114
M Pfettendächer 12f.
MAK-Wert 99, 113 Pfettendachstuhl 14
mangelhafte Fugendichtheit 22, 29 Pflanzenfasern 109, 114
Manschette 63, 83 pH-Wert 108, 111, 124, 128
Massive Deckenkonstruktion 33, 152 Phasenverschiebung 17, 23f., 146
Massivlehmplatte 18 Phenol-Formaldehydharze 113
Masterclima 20 Phenolplast 113
Materialbedarf 71, 74, 135, 140f., 153 Phenolresorcinharze 113
Melamin-Formaldehydharz 113 Plattenfugenverspachtelung 132
Metalldecken 133 Polyacrylat 129
Metallfolie 112 Polypropylengitter 114
Metallpaneele 73 Polysacharid 118
Metallständerwand 22, 28, 58f, 75, 104,139 Polystyrolschaum 80
Metallunterkonstruktion 48, 71, 77, 85f., 90, Polyurethan 117, 127
103, 132 Polyurethanlack 127
Milcheiweiß 128 Polyvinylazetat 129
Mineralfaser-Unterdecke 74 Polyvinylpropionate 129
Mineralfaserplatte 73f., 81 Porenbeton 11, 18, 25, 44
Mineralwolledämmung 9, 53 Porendurchmesser 29, 147
Mittin 110, 114 Porenschwamm 121f.
Mobilfunk 109 Preisgegenüberstellung 135
Moderfäule 3, 122 Protektor 85, 150
Molekularbewegung 29, 147 Prüfzeugnis 96f., 99, 108
Montageanleitung 4, 71, 74, 77, 138, 140 PUR 117, 127
Montagereihenfolge 53 Putzträger 20, 115
Montagesystem 82f. Q
Montagevorschrift 70 Querverband 15, 145
Montagewände 72, 152 R
Mottenschutzchemikalien 107 Rabatt 135
N Rähm 52, 84
Nachkalkulation 131, 135 Randdämmstreifen 79, 81, 104
Nadelhölzer 119, 121 Randleistenfilz 42
Nagekäfer 91, 123f. Rauchklasse 99
Nageldübel 53, 74 Raufasertapete 108
Naturkorkschrot 116 Recyclingzellulose 40
Nebenweg-Übertragung 101 Regeldachneigung 44f.
Nichtbelüftetes Dach 2, 10 Renovationskonzept 109
nichtbrennbar 98, 107 Rettungswege 98
Niederschlagswasser 91f., 94 Revisionsklappe 61, 63
Noniusabhänger 74 Rieselpapier 9, 18
Normen 4f., 23, 96, 99, 100, 107, 150, 152 Rieselschutz 9, 51, 60, 80, 144
Nutzholzborgenkäfer 123 Rindenpilz 122
O Ringbalken 87, 91
Oberflächentemperatur 19ff., 49, 137f, 147 Rippenabstände 106
Oberzug 78 Robinie 119, 125
Ortgang 16f., 31f. S
P Saftporling 93
Panelle 67, 73, 112 Sandpapier 130
Papierdeckstreifen 77 Sanierungskosten 78
Papierschicht 77 Sanitäranlage 61
Parkettböden 104 Sanitärkörper 82f.
Parkettkäfer 123 Satteldach 12, 92, 95
PE-Dampfbremsfolie 42, 67 Säule 52f., 84f., 87f.
PE-Folie 34, 39ff., 43, 80f. Schadensentstehung 23
Perlite 80, 108, 115, 135 Schadstoffgehalt 110
158
Schafwolle 107, 114 Schüttungshöhe 80
Schalldämmung 77, 80, 104, 101, 112 Schutzanstrich 109
Schalldruck 101 Schwalbenschwanzplatten 82, 150
Schalldruckpegel 101 Schwammbekämpfungsmittel 127
Schalleigenschaften 75 schwerentflammbar 40, 43
Sperrschichten 32f., 80 Schwerkraftlüftung 7
Spitzboden 5, 49ff., 54f., 57, 72, 82, 90 schwimmender Estrich 80, 104
Splintholz 118, 123f. sd-Wert 2, 30f., 34, 39f., 45
Sprengewerk 14 Setzung 75, 78, 110
Spundbrettschalung 73 Setzungsfuge 78
Stammfäulepilz 122 Sicrall 44
Ständerabstand 76, 139 Silikatfarbe 20, 127
Ständerbau 124 Skonto 135
Ständerpilze 3, 120 Sohlbank 92ff.
Ständerprofil 74, 76f., 106, 140 Sorptionseigenschaften 20
Ständerwand 2, 4, 28, 53f., 57, 59, 61, 73, 76f., sorptionsfähig 114, 116
82, 138ff, 151f Spachtel 77, 140, 142
Statik 2, 14, 78, 153 Spannungsrisse 34
Staubbelastung 116 Sparren 5, 8ff., 21, 23ff., 27ff., 33, 39ff., 45ff.,
Steckdoseneinsatz 36, 38, 61 55ff., 63ff., 68, 70f., 74, 78f., 82, 87ff.,
Steinwolle 16, 26, 45, 47, 99, 110, 117, 153 123ff., 133, 140ff., 144ff.
Stoffkreislauf 116, 120 Sparrenabstand 46, 66
Stoffverbrauch 131 Sparrendach 12f., 145
Stoffwechselprozess 120 Sparrenfeld 8, 41, 45, 79
Stoffwerte 24, 26 Sparrenhalter 13
Stoßfugen 47 Sparrenpfettenanker 52
Strangpressplatten 113 Sperrschicht 2, 11, 32f., 80, 127
Streben 12, 15, 106, 109, 145 T
strebenloses Pfettendach 12 Tackernadel 40f., 44f., 53, 59f., 67ff., 74, 88
Streichbalken 126 Tanne 119, 121, 124
Strohplatte 116 Tapete 4, 50, 91, 108, 127, 129
Stuhlsäule 15, 146 Tapetenkleister 108
Stundensatz 6, 134f. Tauchverfahren 125
Styroporplatten 49, 59, 88 Taupunkttemperatur 4, 38, 137
Systemanbieter 5, 99ff., 106, 135f., 141 Tauwasser 2, 5, 7, 20f., 25, 27, 30f., 34, 37f.,
Schalllängsleitung 102 48f., 55, 66, 78f., 90, 136ff., 149
Schallpegeldifferenz 101 Tauwassermenge 2
Schallquellen 100 Temperaturamplitudendämpfung 17, 24
Schallschutz 3, 5, 17, 28, 76ff., 90, 100f., 106, Temperaturänderungen 120
108, 139, 146, 148, 151ff. Temperaturleitzahl 24, 26, 146
Schallschutzeigenschaften 17 Temperaturverlauf 24, 27, 68
schallschutztechnisch 58, 75, 78f., 90, 104ff. Terpene 107, 129
Schallübertragung 60, 100f., 103, 106 Textilien 99, 108
Scheibenbock 123 Thermohaut 31
Schilfrohrmatte 9 Thermopurplatten 16
Schimmelpilz 5f, 39, 55, 67, 79, 108, 129 149, Tondachziegel 99
151f. Tonhohlplatten 19
Schindeln 87 Traglattung 32, 70, 131, 133, 141f.
Schlackeschüttung 79 Tragprofil 71, 74, 140ff.
Schlagregenbeanspruchung 126 Transmissionswärmeverluste 27
Schlauchpilze 3, 120 Traufe 8, 12, 16, 18, 60, 78, 146
Schlauchwaage 80, 130 Trittschall 60, 77, 80f., 100, 104, 115ff., 144
Schleppgaube 2, 12, 86ff., 90, 92, 94f. Trittschalldämmung 77, 80, 104
Schnellbauschrauben 33, 71ff., 75f., 81, 83, Trittschalleigenschaft 80f.
103, 140ff., 146 Trockenbauarbeiten 4, 129ff.
Schornsteinanschlussblech 126 Trockenbaupreise 6
159
Trockenbausystem 69, 99, 153 Wärmeleitfähigkeit 20, 23ff., 45, 47, 88, 112,
Trockenbauwand 75f., 80, 103, 134f. 114ff., 146f.
Trockenestrich 79f., 103f., 144, 146 Wärmeleitvermögen 24, 146f.
Trockenestrichelement 80, 104 Wärmeschutz 17ff., 23, 144f., 148, 152
Trockenholzinsekt 3, 122 Wärmespeicherung 2, 23, 25, 78, 109, 144, 146
Trockenputz 77, 131, 146 Warmseite 33
Trockenunterboden 81, 146, 150 Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl 30
Trogtränkverfahren 125 Wasserdampfbelastung 9
Türöffnung 35, 75ff., 81, 101 Wasserdampfdiffusion 9, 22, 29f., 33, 144, 148
Türzarge 75, 77, 121 wasserdampfdurchlässig 34, 117, 129
U Wasserglasfarbanstrich 3, 128
U-Profil 53, 71 Wasseruhr 61, 63
U-Schiene 54, 75ff., 104 Wasserwaage 70, 80, 130
u-Wert 18f., 23, 27, 144 Weicher Nagekäfer 123
UA-Profil 76 weichfaserplatten 18f.
Umgebungstemperatur 27, 98 Weichfaserplatten 45
Umweltbelastung 107ff., 112 Weichmacher 40, 108
Umweltverträglich 110 Weißer Porenschwamm 121
ungestörte Raumzone 109 Weißfäule 3, 10, 121f.
Ungeziefer 112, 115, 117 Weißlochfäule 3, 120, 122
Uniflott 77, 141 Werkzeug 4, 80, 129f.
Unterdach 10, 44 Wetterbeständig 113, 128f
Unterdecken 72f. Wilder Hausschwamm 121
Unterkonstruktion 15, 21, 33, 36, 46f., 53f., 62, winddichte Anschlüsse 16
68, 70ff., 82, 84ff., 89f., 106, 110, 131,139ff. Winddichtmachung 39
Unterspanbahn 9, 32, 44f. Winddruck 15
Unterzüge 14, 75, 97 Windsog 5, 31
UW 50/40 62, 85, 89f. Windsperre 9, 16f., 34
V wohnklimatisch 18, 20, 24
VELUX 65f., 95, 150 Wohnungstrennwände 28
Verbindungsstück 73 Wurzelschwamm 122
Verbrennung 96, 99 X
Verbundkonstruktionen 110 XPS 117
Verkofferung 72, 97 Y
Verkehrslast 75, 78, 92 YTONG-Dachplatten 17
Verkleidungsmaterialien 110, 113 Z
Verkleidungsplatte 31f., 36, 68f 83, 86, 98, 106 Zangen 15, 62, 70, 145, 147
Verlegeplatte 77, 81f, 104, 127, 144, 146 Zellulosedämmung 18, 41, 107
Vollsparrendämmung 9ff., 23, 31, 88, 136 Zellulosedämmwolle 9, 18
vorkomprimierte Fugendichtbänder 16 Zelluloseflocken 116
Vorsatzschale 72, 77, 131f. Zellulosekleister 129
Vorsatzwand 22, 44, 48, 53f., 83, 88f. Zeolith 112
W Zigarettenrauch 112f.
Wachspapier 60 Zwischendecke 69, 84
Walmdach 12 Zwischensparrendämmung 2, 19, 27, 47, 65,
Wandanschluss 32, 56, 104, 139, 141 136, 141f.
Wärmeabgabe 25 CW 50/50 85, 90
Wärmeaufnahme 25, 96 ö
Wärmebrücken 6ff., 15f, 27f., 47, 50, 64f., 82, ökologisch orientierte Dämmung 2, 18
88, 91, 93, 149, 151 Ö
Wärmebrückenbildung 27, 64, 93, 149, 151 Ökoprodukte 107
Wärmedämmschicht 11, 27, 31, 33, 47 Ölsockelanstrich 30
Wärmedämmung 5, 7f., 10, 25, 38, 49, 52, 55,
61, 66, 68, 74, 99, 109f., 114, 116, 136, 145f.
160