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Dachgeschossausbau

- Schäden vermeiden -

von

Peter Rauch

ISBN 9783000142420 - 2004 –

mit Ergänzungen vom 14.01.2005


vom 17.01.2005
vom 29.04.2005
vom 27.07.2005
vom 05.11.2008

Autor: Dipl.-Ing. oec., Ing. Peter Rauch

Hausgeber/Verlag:
Ingenieurbüro für Arbeitsgestaltung und Baubiologie
Peter Rauch
Bucksdorffstr. 28, D-04159 Leipzig
Tel./Fax +49(0)341-9015382
Email: kontakt@ib-rauch.de
www.ib-rauch.de

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INHALTSVERZEICHNIS
SEITE

0. Einleitung zum Dachgeschossausbau 5


1. Probleme die zu Schäden beim Dachausbau führen
2. Die Funktion des Daches 6
2.1. Allgemeine Aufgaben des Daches
2.2. Kaltdach oder Warmdach 7
2.2.1. Allgemeines
2.2.2. Einschalige wärme gedämmte Flachdächer
2.2.3. Zweischalige wärme gedämmte Flachdächer
2.2.4. Belüftetes Dach 9
2.2.5. Nichtbelüftetes Dach 10
2.2.6. Warmdach 11
2.3. Dachformen und Gauben 12
2.4. Dachkonstruktionen
2.5. Allgemeine Hinweise zur Statik 14
3. Die Dämmung des Daches und die Innendämmung 15
3.1. Aufsparrendämmung
3.1.1. Beispiele für die Ausführungsmöglichkeiten
3.1.2. Beispiele für eine ökologisch orientierte Dämmung 18
3.2. Die Zwischensparrendämmung ist eine Innendämmung 19
4. Bauphysikalische Zusammenhänge für den Dachausbau 23
4.1. Allgemeines
4.2. Der Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Wärmespeicherung
4.3. Tauwasserbildung in der Dachkonstruktion 27
4.3.1. Fugen / Konvektion
4.3.2. Diffusion 29
4.3.3. sd-Wert (diffusionsäquivalente Luftschichtdicke) 30
4.3.4. Die Aufgabe und Funktion der Sperrschicht und Dampfbremse 32
4.3.5. Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung 36
4.3.5.1. Entstehung der Feuchtigkeit in der Dachgeschosswohnung
4.3.5.2. Beispiele zur Feuchteproduktion und zum Lüftungsaustausch 38
4.4. Beispiele zur Ausführung von Dampfbremsen (Systeme) 39
4.4.1. Verlegen der Dampfbremse
4.4.2. Dichtbänder 42
4.4.2.1. Allgemeines
4.4.2.2. Anschlüsse an Wände und an Konstruktionen
4.4.2.3. Klebebänder 44
4.5. Die Aufgabe der Unterspannbahn
5. Schäden beim Dachgeschossausbau durch fehlerhafte Ausführung 45
5.1. Verlegen der Dämmung
5.2. Verlegen der Dampfbremse und ihre Anschlüsse 52
5.3. Die Abseitwand und die Durchdringung 61
5.4. Der Fensteranschluss 64
6. Konstruktive Ausführungen 69
6.1. Allgemeines
6.2. Verkleidung der Dachschräge 70
6.3. Abgehängte Decken 73
6.4. Ständerwände 75
6.5. Fußbodenaufbau 78
6.6. Wandkonstruktionen für die Installation 82
6.7. Beispiele für die Innenraumgestaltung durch Trockenbaukonstruktionen 84
6.8. Beispiel für den Ausbau einer Schleppgaube 86

2
SEITE
6.9. Beispiel für Balkone und Terrassen 91
7. Allgemeine Hinweise zum Schall und Brandschutz 95
7.1. Aspekte zum baulichen Brandschutz
7.1.1. Brandentstehung und –entwicklung
7.1.2. Baulicher Brandschutz 96
7.2. Schallschutz 100
7.2.1. Anforderungen an den Schallschutz
7.2.2. Lösungsbeispiele 101
8. Baustoffauswahl für den Dachgeschossausbau 106
8.1. Ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zur Baustoffauswahl
8.1.1. Baustoffe - ihre Verwendung und Eigenschaften
8.1.2. Ökologisch orientierte Planung beim Dachgeschossausbau 108
8.1.2.1. Energie- und Rohstoffressourcen 109
8.1.2.2. Baukonstruktionen
8.1.2.3. Baumaterialien 110
8.1.2.4. Verwertung und Entsorgung von Bauabfällen
8.2. Eigenschaften ausgewählter Baustoffe 111
8.2.1. Baustoffe für die Innenverkleidung
8.2.2. Dämmmaterial 114
8.3. Baustoff Holz und Holzwerkstoffe 118
8.3.1. Allgemeines
8.3.2. Chemische Zusammensetzung und Bestandteile des Holzes
8.3.3. Einordnung der Hölzer
8.3.4. Verwendung von Holz im Bauwesen und in der Industrie 119
8.3.5. Gefährdung des Holzes (Holzschutz)
8.3.5.1. Allgemeines
8.3.5.2. Einflüsse, die den Baustoff Holz schädigen
8.3.5.3. Verringerung der Holzschäden durch handwerkliche und konstruktive 120
Maßnahmen
8.3.6. Übersicht zu den Holz zerstörenden Insekten und Pilzen
8.3.6.1. Allgemeines
8.3.6.2. Holzschädigende Organismen
8.3.6.2.1. Holzverfärbende Pilze – Schlauchpilze (Ascomycetes)
8.3.6.2.2. Holz zerstörende Pilze – Ständerpilze (Basidiomycetes)
8.3.6.2.2.1. Allgemeine Merkmale
8.3.6.2.2.2. Braunfäule (Destruktionsfäule) 121
8.3.6.2.2.3. Weißfäule (Korrosionsfäule) 122
8.3.6.2.2.4. Weißlochfäule
8.3.6.2.3. Moderfäule
8.3.6.3. Holz zerstörende Insekten
8.3.6.3.1. Allgemeines
8.3.6.3.2. Frischholzinsekten
8.3.6.3.3. Trockenholzinsekten 123
8.3.7. Zusammenfassung zur Biologie der Holz zerstörenden Pilze und Insekten 124
8.3.8. Holzschutzmaßnahmen
8.3.8.1. Allgemeine Hinweise
8.3.8.2. Konstruktive Maßnahmen 125
8.3.8.3. Planung statisch beanspruchter Bauteile
8.3.8.4. Chemischer Schutz
8.3.8.5. Schadensschwerpunkte 126
8.4. Anstriche 127
8.4.1. Allgemeines
8.4.2. Kalkfarben 128
8.4.3. Wasserglasfarbanstrich

3
SEITE

8.4.4. Leimfarbanstrich
8.4.5. Kaseinleimanstrich 129
8.4.6. Kunststoffdispersionsfarben
8.4.7. Naturharz-Dispersionsfarbanstrich
8.4.8. Tapeten
9. Werkzeugauswahl 130
10. Hinweise zur Kalkulation von Trockenbauarbeiten 131
11. Zusammenfassung und Schlussbemerkung 136

Anlage 1: Bestimmung von Luftdurchsatz und konvektivem Wasserdampftransport 137


Anlage 2: Luftfeuchte und Taupunkttemperatur 138
Anlage 3: Montageanleitung von Ständerwände 139
Anlage 4: Montageanleitung für abgehängte Decken 140
Anlage 5: Verstellbarer Abstandshalter für die Gewährleistung der Hinterlüftung bei 143
Untersparrendämmung
Begriffserläuterung 144
Quellenverzeichnis 148
Verzeichnis wichtiger Normen 152
Internetadressen mit Informationen zum Trockenbau 153
Sachwortverzeichnis 154

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0. Einleitung zum Dachgeschossausbau

In vielen Prospekten, vor allem bei Baumärkten, werden elegant gekleidete Eigenheimbauer
gezeigt, die schnell nebenbei ein Dachgeschoss ausbauen. Es wird mit dem „schnell einmal die
Wohnung neu tapezieren“ verglichen. Man verkauft es heute unter „Do it yourself“. Was sich ein
Trockenbaumeister oder ein gut qualifizierter Trockenbau-Facharbeiter über Jahre angeeignet hat,
kann man nicht nebenbei erledigen. Ohne handwerkliches Geschick sollte man keinen kompletten
Dachausbau ausführen. Eine durchhängende Verkleidung der Dachschräge ist nur ein optischer
Mangel. Die Funktionsfähigkeit des Dachgeschossausbaus wird dadurch nicht bzw. nur
unerheblich beeinflusst. Viel wichtiger ist das Verständnis der komplizierten bauphysikalischen
Zusammenhänge am ausgebauten Dach, damit die Konstruktion lange Zeit schadenfrei und
funktionsfähig bleibt.
In diesem Buch geht es schwerpunktmäßig um die Funktionsfähigkeit des Dachgeschosses in
Bezug auf den Feuchteschutz, was eine Voraussetzung für eine effektive Wärmedämmung ist.
Weiterhin gibt es ergänzende Hinweise zum Schall- sowie Brandschutz. Im Zuge der
Harmonisierung der nationalen Normen sind hierzu neue europäische Normen erschienen. Danach
sind die anwendungsrelevanten Eigenschaften von Bauteilen vom Systemanbieter durch
entsprechende Nachweise zu bestätigen. Dies bedeutet, der Hersteller liefert einen Bausatz mit
zugesicherten Systemeigenschaften, die ein Austauschen von Komponenten weitgehend
ausschließt. Präzise Ausführungshinweise (z. B. Schallschutz und Brandschutz) sind daher aus den
Unterlagen (Produktkatalog oder Homepage) der Hersteller/Systemanbieter zu entnehmen.
In diesem Buch werden verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten sowie eine Übersicht zu
Baustoffen aufgezeigt, die als Orientierung für eine richtige Auswahl dienen sollen.

1. Probleme, die zu Schäden beim Dachausbau führen

Die wesentliche Ursache für die Mängel sind fehlende Konzepte für eine einigermaßen
funktionsfähige Luftdichtheit. In den Bauzeichnungen bzw. Baubeschreibung wird oft nur von
einer Dämmung gesprochen. Ausschreibungen gibt es aus Kostengründen in den wenigsten Fällen.
Gerade die Position Dampfsperre wird so allgemein wie nur möglich gehalten. In vielen
Ausschreibungen fehlen diese sogar und werden mit der Unterspannbahn verwechselt. Eine
ordentliche Ausführung ist sehr zeit- und äußerst kostenaufwendig, die ein sehr hohes
handwerkliches Geschick erforderlich macht. In fast allen Sanierungsbaustellen mit
Dachgeschossausbau, in den ich Untersuchungen durchführte, war keine ordnungsgemäße
Fugenanbindung der Dampfbremse ausgeführt worden und es erfolgte eine Dampfkonvektion mit
erheblicher Tauwasserbildung in der Dämmung oder an der Unterspannbahn. In Einzelfällen
konnten nach wenigen Jahren bereits umfangreiche Schäden durch den Echten Hausschwamm
festgestellt werden. Ebenso war besonders in einem Fall ein optimaler Lebensraum für den
Hausbock geschaffen worden. Nicht ganz 50 % der Sparren dieser Villa waren geschädigt und ca.
1/3 mussten ausgetauscht werden. Die Schädigung erfolgte hinter der Verkleidung, also in einem
verdeckten Bereich und war somit nicht sichtbar. Es handelt sich hierbei um einen eindeutigen
verdeckten Schaden, der eine Veränderung der technischen oder physikalischen Eigenschaft eines
Gebäudes nach sich zieht. Z. B. bei Feuchteschäden mit Pilzbefall handelt es sich um einen
schwerwiegenden Schaden. Eine undichte Fuge bei einer Einschubtreppe zum Spitzboden ist ein
harmloser Mangel, der problemlos und schnell beseitigt werden kann. In mehreren Fällen führte es
jedoch zum großflächigen Befall durch Schimmelpilze an der Holzkonstruktion und an den
gelagerten Gegenständen.

Im 3. Bauschadensbericht (1996) wurden 32 % (=338 Fälle) der untersuchten Schadensfälle dem


Dach zugeordnet. Hierin enthalten sind Feuchteschäden durch fehlerhafte bauphysikalische
Aufbauten und auch unzureichende Windsogverankerungen der Sparren. Schäden an der
Beplankung aus Gips- oder Holzwerkstoffplatten (ca. 55 Fälle) treten damit in den Hintergrund. [1]
Bei der Auswertung des Datenmaterials zeigte sich, dass sich in der weitaus überwiegenden Zahl
der Fälle (61 %) der Ausführende als verantwortlich zeichnete, also für die Ausführungsqualität
und die eigenverantwortliche Planung. ([1], S. 32)

5
Baumängel Bauschäden

entstehen bei der Herstellung des Gebäudes entstehen nach der Fertigstellung des
durch Planungsfehler oder durch Gebäudes durch äußere Einwirkungen, wie
unzweckmäßige oder unsachgemäß verarbeitete Feuer, gewaltsame Zerstörung, durch
Baustoffe. Als Folge können z. B. unterlassene oder mangelhafte Instandhaltung.
Schimmelpilzbildungen, entstehen (Wärme- Die Kosten für alle Arbeiten, die zur
brücken, zu geringe sorptionsoffene Flächen, Beseitigung eines Bauschadens erforderlich
unzweckmäßige Lüftung usw.) Holz- sind, sind vollständig zu ermitteln und in
konstruktionen einer höheren Feuchtebelastung voller Höhe zu berücksichtigen. Es ist ein
ausgesetzt sein und so durch Holz zerstörende reparaturfreier Zustand zu erreichen.
Insekten oder Pilze geschädigt bzw. zerstört
werden. Hier ist der Ansatz des Wertanteils des
eingebauten Bauteils oder eines Ersatzstoffes
als Wertminderung nicht getan.
Es gibt sehr qualifiziertes Ausführungspersonal im Trockenbau aber auch solche, die überhaupt
nicht wussten, was sie machen und warum. Andererseits wurde meiner früheren Ausführungsfirma
(2001) in Hessen für den Dachausbau ein Angebot mit 25 DM/Normstunde (12,50 Euro)
unterbreitet. Nach Abzug der Betriebs-, Unterbringungs- und andere Kosten bleibt für den
qualifizierten Fachmann ein Bruttolohn von weniger als 4 Euro. In Süddeutschland waren es sogar
noch 2 Mark weniger. 2003 erhielt ich zwei Ausschreibungen für die gleichen Leistungen in der
Hand, jedoch nur noch für 8,70 Euro und für eine Baustelle in Bonn für 7,80 Euro je Normstunde.
So einen betriebswirtschaftlichen Schwachsinn kann man nur höflich ablehnen. Eine solide
Handwerksfirma arbeitet nun einmal mit Facharbeiter und die arbeiten nicht für 2,80 Euro/Std.
Mehr könnte der Unternehmer auf der Baustelle in Bonn seinen Leuten nicht zahlen. Zum
Vergleich braucht man nur die letzte Autowerkstattrechnung ansehen, welchen Stundensatz der
Monteur berechnet, wenn er den Ölstand kontrolliert und die Zündkerze wechselt. Der qualifizierte
Baufachmann einer anderen Branche soll dagegen nur einen Bruchteil erhalten und dabei eine
hervorragende Qualitätsleistung erbringen. Genau das sind die wesentlichsten Gründe, warum so
viele Bauschäden entstehen. Es kann nur noch unqualifiziertes Personal beschäftigt bzw. es muss
sehr schnell auf Kosten der Qualität gearbeitet werden. Beim Dachgeschossausbau handelt es sich
um eine rein arbeitsintensive Ausführung mit nur wenigen Rationalisierungsmöglichkeiten. Der
Dumme ist aber immer der Bauherr. Er spart beim Bauen ein paar Euros ein und im Gegenzug wird
ein ständiger Ärger eingetauscht und die meist teureren Nacharbeiten, die mit Rückbau und
eventuell mit Mietausfall verbunden sind, hat er selbst zu tragen. Die Billigstfirmen überstehen 1
bis 2 Objekte und können dann für Haftungsfragen nicht mehr herangezogen werden. Im Punkt 10
wird in stark gekürzter Form auf die Kalkulation der Trockenbaupreise eingegangen.

2. Die Funktion des Daches


2.1. Allgemeine Aufgaben des Daches

Das DACH hat in seiner ursprünglichen Funktion die Aufgabe des Wetterschutzes. Im nicht
ausgebauten Dachraum können Schäden an der Dachhaut und -konstruktion sehr gut kontrolliert
werden. (Grundsätzlich sollten Holzteile von mindestens drei Seiten kontrollierbar sein, um
eventuelle Holzschäden zu erkennen.) In der Regel verfügen solche Dächer über eine ständige
Querlüftung (von Giebel zu Giebel). Kleine Mengen eintretender Niederschlagsfeuchtigkeit oder
Kondenswasserbildung unter der Dachhaut werden durch diesen Luftstrom abgelüftet und sind
damit unproblematisch. Verschiedene Zwänge führen zum Ausbau der Dachgeschosse auch zu
Wohnzwecken. Neben der Einschränkung der Sichtkontrolle des Zustandes der Dachhaut und –
konstruktion, wodurch kleine Schäden unbemerkt bleiben, können eine Reihe möglicher
Wärmebrücken zu Feuchtigkeitsbildung in der Konstruktion des ausgebauten Dachgeschosses
führen. Mehr als 95 % der Dachflächen werden noch als klassisches Holzdach ausgeführt. Diese
Form des Dachausbaus ist seinem Wesen nach eine Innendämmung mit allen Kriterien, die dabei
wirksam werden können. Nur ein geringer Anteil wird als massive Steildachkonstruktion aus
Betonfertigteilen ausgeführt, obwohl bei 85 % der Wohngebäude die Wände und Decken aus
massiven Baustoffen bestehen. [3]

6
2.2. Kaltdach oder Warmdach
2.2.1. Allgemeines

Das gut belüftet zweischalige Kaltdach ist in bauphysikalischer Hinsicht die beste Lösung für Steil-
und Flachdächer, da auch bei hoher Raumfeuchtigkeit und hohen Temperaturunterschieden anteilig
weniger Schäden als bei wärme gedämmten Dächern auftreten. Das muss jedoch differenziert
betrachtet werden. [4] Es muss der Schutz vor Tauwasser, die möglichen Wärmebrücken und die
Lage sowie Ausführung der Dampfbremse berücksichtigt werden. Die Krankheit des Kaltdaches ist
schlicht eine stagnierende Luft im Dachraum (siehe Bild 2.2.1.d). Stagniert sie, wird sie warm. Bei
der unvermeidlichen Berührung mit kälteren Oberflächen muss es dann zur Kondenswasserbildung
kommen. [5]

2.2.2. Einschalige wärme gedämmte Flachdächer

Die Dachdecke bildet die oberste Geschossdecke und trägt unmittelbar die Dachhaut.
Bei solchen Dächern kann sich unter der Dachhaut Tauwasser bilden und Schäden an
der Dachkonstruktion auslösen. [4]

2.2.3. Zweischalige wärme gedämmte Flachdächer

Diese Flachdächer sind eigentlich Kaltdächer. Charakteristisch ist ein belüfteter Raum zwischen
der oberen Schale (Wetterschutz/Niederschlag) und der unteren Schale mit Wärmedämmung. Unter
diese Schale muss eine Dampfsperre angeordnet werden, damit zwischen Innenraum und dem
Dachraum kein Luftaustausch erfolgen kann. Neben der Dachneigung von mindestens 5 %,
günstiger 10 %, sollte der Luftraum mindestens 10 cm hoch und mindestens an zwei
gegenüberliegenden Seiten Zugluft- bzw. Abluftöffnungen (gleichmäßig verteilt) mit einem freien
Lüftungsquerschnitt von 2°/°° vorliegen, das entspricht 1/500 der Dachfläche. Weitere ergänzende
Hinweise sind unter [6] zu finden.

Regeln zur Vermeidung von Bauschäden bei Kaltdächern

a) Gute Belüftung der Dachkonstruktion und eingedrungene Wasserdampfmengen sollten ins


Freie gelangen können, es muss ohne Zwangslüftung seine Funktion erfüllen.
b) Belüftung durch Lüftungsziegel, für die Temperatur-Schwerkraftlüftung ist ein
Höhenunterschied von > 1,5 m erforderlich.
c) Bei Dachgeschossausbau entstehen unbelüftete Hohlräume, z. B. Abseitwand.
d) Wärmestau bei unbelüftetem Raum und luftdichter Dachdeckung (über Gauben, Spitzböden
und Ähnliches), unbelüftet auch, wenn im First die Unterspannbahn geschlossen ist.
Wärmeluftblasen sind über den First abzuführen.
e) Unkontrollierbarer Raum, es werden zur besseren Raumgestaltung unschöne Ecken mit dem
Trockenbau verkleidet.
f) Offene oder undichte Dachfenster führen zur Durchfeuchtung der Dielung.
g) Bei flach geneigten Dächern ist der Dachfuß und Drempel bei undichtem Dach besonders
gefährdet, vor allem an den Anschlüssen zu Giebelwänden.
h) Ein Kaltdach ist nicht auszuführen, wenn der überdachte Innenraum klimatisiert und mit
Überdruck betrieben wird
i) Ein Kaltdach ist nicht auszuführen, wenn die leichte Unterschale aus Einzelelementen gebaut
wird, die nicht völlig luftdicht ausgebildet werden kann. (Zusammengestellt aus [5], [7])

Vor einem geplanten Dachausbau sollten generell alle Holzteile gründlich auf einen möglichen
Befall durch Holz zerstörende Insekten und Pilze untersucht werden. Befallene Holzteile sind
entsprechend der DIN 68800 (Holzschutz) zu sanieren bzw. zu ersetzen. Auf die Problematik

7
Holzschutz wird im Punkt 8.3. ausführlicher eingegangen. Besonders gefährdete Bereiche sind im
Bild 2.2.1. benannt. Im Einzelnen bedeutet

a) Kaltdach-Unterschale ausreichend wärmedämmend und ohne Wärmebrücken herstellen.

b) An der Innenseite der Wärmedämmung muss eine luftdichte Dampfbremse mit vollständiger
Fugendichtheit angebracht sein.

c) Auf offenporigen oder faserigen Wärmedämmstoffen ist ein Windschutz ohne


Dampfsperrwirkung zu verlegen. Diese diffusionsoffene Unterspannbahn hat die Dämmung auch
vor Flugschnee (durch die Fugen der Dacheindeckung) vor Durchfeuchtung zu schützen.

d) Der Dachraum ist ausreichend ganzjährig mit der Außenluft zu belüften. Es sind unbelüftete
Räume zu vermeiden. Solche unbelüfteten Räume sind z. B. auch die Sparrenfelder unter und über
den Dachflächenfenstern. Die Durchströmung des Sparrenfeldes von der Traufe bis zum First wird
durch das Fenster unterbunden. [8]

Bild 2.2.1: Mögliche Bauschäden an Dachkonstruktionen (Originalbild in [8])

8
2.2.4. Belüftetes Dach

Das belüfte Dach ist mit einem durchgehenden Lüftungshohlraum von mindestens 2 cm und einer
raumseitigen Dampfbremse mit einem Mindest - sd - Wert (siehe Anlage Fachbegriffe) zwischen 2
m und 10 m je nach Sparrenlänge und festgelegten Be- und Entlüftungsöffnungen zu versehen.
Wobei je nach Wasserdampfbelastung wegen der Wasserdampfdiffusion (vergleiche Pkt. 4.3.2.)
der größere Wert günstiger ist. Eine exakte Fugendichtheit der Dampfbremse ist herzustellen
(vergleiche Pkt. 4.3.4). Durch das Verrutschen der Dämmstoffe und aufplustern wird der Hohlraum
zwischen Dämmung und Unterspannbahn sehr schnell verschlossen, daher sollten Abstände von 3
bis 5 cm gewählt werden. Ist mit einem „verstopfen“ der Hinterlüftung zu rechnen, so können auch
entsprechende Abstandhalter (siehe Anlage 5) eingebaut werden.

Für ein belüftetes Dach sprechen folgende Situationen:

• Wenn eine durchgängige 100%ige Luftdichtheit nicht hergestellt werden kann, z. B. bei
Altbaudächern sind sehr viele Anbindungen an Sparren, Pfetten, Stiele u. a. erforderlich.
• Wenn die Gefahr der Beschädigung der Luftdichtschicht durch Schwindungen oder
Torsionen von Holzbauteilen durch Klimawechsel oder durch Folgegewerke bestehen.
• Wenn ein hoher Feuchteeintrag trotz ausreichender Luftdichtheit schnell abgeführt werden
soll.
• Wenn Holzschutzmittel in der tragenden Holzkonstruktion vorhanden sind. [9]
• Wenn Schäden an der Holzkonstruktion vorlagen und saniert wurden (Minderung des
Restgefährdungsgrades).

Bei einer Vollsparrendämmung entfällt dieser Luftspalt, das heißt, die Dämmstoffstärke entspricht
der Sparrenhöhe. Durch eine diffusionsoffene Unterspannbahn kann dies ausgeglichen werden. Die
Entlüftung erfolgt dann wie im Bild 2.2.5. Luftführung Pkt. b). Zur Verbesserung wird statt der
üblichen Dampfbremse eine feuchteadaptive Dampfbremse eingebaut, die zusätzlich eine
Abtrocknung einer möglichen Durchfeuchtung nach innen ermöglicht. Ein rechnerischer Nachweis
ist nicht erforderlich.

Bild 2.2.2.: Schnittansicht eines belüfteten Daches


mit Mineraldämmung

Bild 2.2.3.: Hier wird eine ökologisch orientierte Dachkonstruktion mit Schilfplatten und Holzleichtlehm
dargestellt, die bis 40° geeignet ist. Sie ist geei gnet für Gebiete mit heißen Sommermonaten und einer starken
Lärmbelästigung, z. B. Flugverkehr. Der Holzleichtlehm muss ca. 2-3 Wochen je nach Feuchtigkeit und
Witterung abtrocknen. Bei dieser Konstruktion übernimmt das Rieselpapier die Aufgabe der Windsperre. Sie
ist ebenso fugendicht anzuschließen. Dachkonstruktion mit Lehmplatten und Zellulosedämmung. (Die
Ausschreibung und die Arbeitsanleitung zur Herstellung kann der Quelle entnommen werden.) [10] 1
Dachpfanne, 2 Dachlattung und Konterlattung, 3 Holzfaserplatte/paraffiniert 18 mm, 4 Schilfrohrmatte 50 mm,
5 Holzleichtlehm 170 mm, 6 Jutefilz-Rieselschutz, 7 Einschub Massivholz

9
Bild 2.2.4.: Hier ein Beispiel, wie die Hinterlüftung am Firststein bzw.
darunter über Lüftungssteine erfolgt.

Bild 2.2.5.: Luftführung nach [11]

a)Zwei Lüftungsebenen, Regelfall z. B.


bei Wärmedämmung zwischen den
Sparren

b) Eine Lüftungsebene, z. B. bei


Wärmedämmsystemen, die zusätzlich die
Funktion einer Unterspannbahn, einer
Vordeckung oder eines Unterdaches
übernehmen.

c), d) e) Lüftungsquerschnitte nach DIN


4108

Erläuterung: a Sparrenlänge; Lf freier


Lüftungsquerschnitt; sd
diffusionsäquivalente Luftschichtdicke

2.2.5. Nichtbelüftetes Dach

Beim nicht belüfteten Dach ist raumseitig eine Dampfbremse mit einem sd -Wert von mindestens
100 m anzubringen. Auf der Außenseite befindet sich direkt die Dachdichtung (z. B. Sparschalung
und Kunststoffbahn). Bei dieser Konstruktion ist eine besondere sorgfältige Planung und
Ausführung bei der Herstellung der Fugendichtheit vorzunehmen, da sonst die Holzkonstruktion
dauerhaft gefährdet wird. Aus nachfolgenden Punkten zu den Schäden im Dachgeschossausbau
lässt sich erkennen, dass diese Konstruktionsausführung erhöht schadensanfällig ist, da
eingedrungene Feuchtigkeit nur sehr langsam wieder entweichen kann. In einem 1998 errichteten
Wohngebäude brach nach 5 Jahren die Sparschalung unter der Dachhaut durch. Es lag eine
Weißfäule durch den Nassfäulepilz, Ausgebreiteter Hausporling, vor. Die Holzfeuchtigkeit lag über
100%. Im vorliegenden Fall war eine Vollsparrendämmung geplant aber nicht ausgeführt worden,
sodass ein unbelüfteter Zwischenraum (Dämmung/Schalbretter) von 2-5 cm vorlag. Aber die
wesentliche Ursache war die mangelhafte Dampfbremsenanbindung an das Mauerwerk.

Bild 2.2.6.: Nicht belüftetes Dach

Bei der Vollsparrendämmung (Bild


2.2.6.) entfällt die zweite Lüftungsebene. Die Unterspannbahn muss in diesem Fall unbedingt
diffusionsoffen sein. Die Vollsparrendämmung erfolgt dann, wenn die Sparrenhöhe für die

10
vorgesehene Dämmstoffstärke zuzüglich Lüftungsspalt nicht ausreicht. Durch Aufdopplung, an die
Unterseite des Sparrens wird eine Leiste angebracht, oder durch entsprechende Abhänger für die
Befestigung der Tragkonstruktion der Innenverkleidung kann dieser Abstand vergrößert werden.
Für die Vollsparrendämmung wurde eine feuchteadaptive Dampfbremse entwickelt (siehe
Sperrschicht und Dampfbremse), die günstiger auf den Feuchtehaushalt einwirkt. Aus den
bisherigen Erfahrungen gibt es immer große Probleme mit der Vermeidung der Dampfkonvektion,
wo Wasserdampf über Fugen in die Konstruktion transportiert wird. Eine gute Hinterlüftung
vermeidet nicht die Schadensgefahr, reduziert diese aber beträchtlich.

Unbelüftete Dächer bieten sich an:

• Bei Neubauten mit eindeutiger Einschließbarkeit der Luftdichtheitsschicht (z. B. auf


Sparrendämmung).
• Bei stark strukturierter Dachflächengestaltung mit gestörter Luftströmung, z. B.
Dachflächenfenster, Wechsel zwischen Sparren, wo eine ausreichende Hinterlüftung nicht
garantiert ist.
• Wenn auf Holzschutzmittel zum Schutz der Tragkonstruktion verzichtet wird, in dem Fall
wird auch der Einflug von Holz zerstörenden Insekten vermieden.
• Bei Massivdachsystemen, Porenbeton, Ziegelfertigteile u. a. [12]

2.2.6. Warmdach

Zur Ergänzung wird hier kurz das Warmdach (Bild 2.2.7.) vorgestellt. Das Warmdach hat
gegenüber dem Kaltdach den Vorteil, nur eine Schale aufzuweisen. Sie ist in der Regel oberseitig
wärme gedämmt und trennt den beheizten Raum von der Außenluft. Durchlüftungsprobleme gibt
es nicht, aber dafür bei der Entfeuchtung. Das einfachste und älteste Warmdach ist eine dichte
Schale aus dicken Nadelholzbohlen (50 mm) auf Holzsparren mit konventioneller Blechabdeckung
(z. B. Kupferfalzdach) oder oberer Abdichtung wie beim Kaltdach. [13] bereits im Pkt. 2.2.5.
genannten unbelüfteten Dächer mit Vollsparrendämmung werden dem Warmdach zu geordnet. Die
Ausbildung des Warmdaches hängt von der Nutzung des überdachten Innenraums und der damit
verbundenen physikalischen Beanspruchung ab.

Die physikalische Beanspruchung des Warmdachs erfolgt durch:

• Einflüsse des Außenklimas (Sonne, Niederschlag, Eisbildung usw.),


• Einwirkung des Raumklimas (Temperatur, Feuchtigkeit),
• Feuchtigkeit unterhalb der Dachhaut.

Die Kondenswasserbildung innerhalb des Dachsystems muss durch richtige Schichtanordnung


ausgeschlossen werden. [14]

Bild 2.2.7.: Die Grundelemente des Warmdaches


1 tragende Decke;
2 Dampfbremse;
3 Wärmedämmschicht auf der Dachdecke;
4 Dachabdichtung

11
2.3. Dachformen und Gauben

In einer kurzen Zusammenstellung werden die wichtigsten Bauteile aufgezeigt.

Bild 2.3.1. : Ausgewählte


Bezeichnungen für das Dach

1 Satteldach,
2 Walmdach,
3 Pultdach,
4 First,
5 Traufe,
6 Kehle,
7 Grat,
8 Giebel,
9 Schleppgaube,
10 Dachflächenfenster;
11 Giebelgaube

2.4. Dachkonstruktionen

Die Bautradition der Dachkonstruktionen in Mitteleuropa basieren auf zwei Grundformen aus dem
germanischen Sparrendach und dem römischen Pfettendach. Da bei Dachkonstruktionen im Laufe
der Jahrzehnte oder Jahrhunderte häufig leichtfertig einzelne Holzteile herausgenommen und keine
oder ungenügende konstruktive Ersatzmaßnahme durchgeführt wurden, sind Dachstühle zunächst
auf ihr ursprüngliches statisches System und anschließend auf Mängel in diesem zu untersuchen.

Pfettendächer: Sie weisen einen statisch einfachen Aufbau aus unabhängigen


Tragwerkselementen auf und können daher bei beliebigen Dachformen, Z. B. bei abgewinkelten
Grundrissen und bei Dächern mit Abwalmungen, Gauben oder Auswechslungen, vorteilhaft
eingesetzt werden. Auch Pultdächer aus geneigten Balken- oder Sparrenlagen können als einfachste
Form des Pfettendaches angesehen werden. Strebenlose Pfettendächer werden bevorzugt bei
Dachneigungen bis etwa 35° angewandt. Bei steileren Dächern mit Neigungen von etwa 25 bis 45°
empfehlen sich abgestrebte Pfettendächer. Im Bild 2.4.1. wird ein Beispiel eines strebenlosen
Pfettendaches gezeigt. [15] In dieser Literatur, geeignet für die konstruktive Planung, sind weitere
Beispiele, Detailzeichnungen, Bemessungstabellen für Stützweiten, Anschlüsse u. a. enthalten.

Bild 2.4.1.: Beispiel


Einstieliges Pfetten-
dach

12
Sparren- und Kehlbalkendächer: Sie sind für Steildächer mit Dachneigungen von ca. 30 bis 60°
gebräuchlich. Das Sparrendach ist statisch bestimmt. Die einzelnen Gespärre sind Dreigelenk-
Stabzüge, bestehend aus je einem Sparrenpaar mit Zugband (Deckenbalken oder
Stahlbetondecken).

Ihre Vorteile liegen in


• Der Dachraum wird stützenfrei überspannt, die Dachlasten werden auf die Außenwände
abgetragen,
• der Holzbedarf ist in der Regel geringer als bei den Pfettendächern.

Ihre Nachteile bestehen darin


• Die Aufnahme des Horizontalschubes am unteren Sparrenauflager erfordert einen größeren
konstruktiven Aufwand,
• Dachgauben und Dachauschnitte mit größeren Längen sind nur mit großem Aufwand
ausführbar,
• bei winkelförmigen Gebäudegrundrissen und Walmdächer sind diese weniger gut geeignet.
[16]

Im Bild 2.4.2. wird ein einfaches Sparrendach gezeigt. [16] In dieser Literatur, geeignet für die
konstruktive Planung, sind weitere Beispiele, Detailzeichnungen, Bemessungstabellen für
Stützweiten, Anschlüsse u.a. enthalten.

Bild 2.4.2.:
Beispiel für ein
Sparrendach;
1 Sparren,
2 Firtsbohle,
3 Dachverband,
4 Deckenbalken,
5 Sparrenhalter

Im statisch-konstruktiven Aufbau werden in den nachfolgenden Bildern in der Abbildung 2.4.3.


vereinfacht dargestellt:

Bild 2.4.3..: Sparrendächer, bei denen die Sparren zur Dachkonstruktion zählen. Zu diesen gehören:

Einfaches Sparrendach (A) Sparrendach mit Hahnenbalken oder Kehlbalken (B),

doppelt stehender Kehlbalkendachstuhl (C) doppelt liegender Kehlbalkendachstuhl (D)

13
Dächer mit Dachstuhl, bei denen die Sparren zur Dachhaut zählen. Zu diesen gehören:

Einfach stehender Pfettendachstuhl (E) doppelt stehender Pfettendachstuhl (F)

Liegender Kehlbalkendachstuhl (G) einfaches Hängewerk (H),

doppeltes Hängewerk (I), einfaches Sprengwerk und doppeltes Sprengwerk


(J).

2.5. Allgemeine Hinweise zur Statik

Bei den statisch-konstruktiven Überlegungen zu historischen Dachstühlen sind evtl. Veränderungen


der auftretenden Lasten bei Neueindeckung mit schwereren Materialien und die Eigenschaften des
Baustoffes Holz zu berücksichtigen, daneben die frühere und heutige Nutzung des Daches und die
Ansätze, wie der Zimmermeister seine Holzdimensionen ermittelt hat. So fällt bei der
Nachrechnung von Holzkonstruktionen auf, dass bei Berechnungen mit festen Auflagern fast
immer Sparren und Balken zu stark dimensioniert sind, während Pfetten und Unterzüge zu schwach
ausgeführt scheinen. Rechnet man die gleichen Beanspruchungen mit beweglichen Auflagern - was
den tatsächlichen Belastungen durch das Zusammenpressen von Holzauflagern, mehr noch den
großen Durchbiegungen gerecht wird - so werden die Sparren und Balken stärker und die Pfetten
sowie die Unterzüge schwächer, so wie wir die Ausführungen auch vorfinden. Allein dieser eine
Hinweis macht deutlich, dass die Zimmermeister über große empirische Erfahrungen verfügten,
und dass Holzkonstruktionen nicht mit den im Massivbau üblichen Methoden behandelt werden
sollten. Darüber hinaus ist festzustellen, dass alle komplizierten und großen Dachstühle spätestens
seit dem 18. Jahrhunderte bereits gerechnet wurden. Die Methoden dieser statisch-konstruktiven
Rechnungen sind zwar anders als die heutigen, die Ergebnisse aber oft verblüffend ähnlich. [17],
[18]

14
Bild 2.3.3.: Vereinfachte Ansicht mit den
wichtigsten tragenden Konstruktions-
hölzern eines Daches. Die Mittelpfette
liegt auf den Zangen (2). Diese stellt eine
Querverbindung her. Zwischen dem Stiel
und der Drempelpfette oder auch
Kniepfette befindet sich der Windbock mit
dem liegenden Stiel(1).

Die Dachbinder bestehen aus


verschiedenen Konstruktions-
elementen, z. B. aus Stielen (Stützen
oder Stuhlsäulen), Streben, Zangen, Kopfbänder, Sparren. Sie sind so anzuordnen und miteinander
zu verbinden, dass unverschiebbare Dreiecke entstehen und sie unverrückbar fest stehen. Die
Dachbinder bilden den Querverband der Dachkonstruktion.

Der Längsverband soll die Verschiebung der Dachkonstruktion in Längsrichtung verhindern


(Standsicherheit). Dazu werden Windrispen, Andreaskreuze, Kopfbänder, Streben, Windböcke u. a.
eingebaut, die zug- und druckfest angeschlossen werden. [19]

Beim Dachausbau können also nicht einfach Elemente, wie z. B. Kopfbänder, ausgebaut werden,
weil sie stören. Es müssen entsprechende Ersatzkonstruktionen oder Verstärkungen bzw. andere
Verbände eingebaut werden. Ebenso ist zu beachten, dass der Dachstuhl neben der konstruktiv
vorgesehenen Last durch den Winddruck und die Dachhaut noch zusätzlich den Innenausbau (unter
Umständen feuchte Dämmung, Unterkonstruktion und Verkleidung) aufnehmen muss. Vor den
Umbaumaßnahmen sollte ein ortsansässiger Statiker befragt werden. Das Honorar fällt im
Verhältnis zu einer ungewollten Nachsanierung sicherlich gering aus.

Sind konstruktive Änderungen erforderlich, so bieten die Literatur von Willi Mönck [4] und die
Informationsschrift Informationsdienst Holz [15] viele Hilfestellungen.

3. Die Dämmung des Daches und die Innendämmung


3.1. Aufsparrendämmung
3.1.1. Beispiele für die Ausführungsmöglichkeiten

Die Aufsparrendämmung ist eine Außendämmung und erfüllt somit günstiger die
bauphysikalischen Anforderungen. Ist beim Neubau oder nach der kompletten Dacherneuerung ein
Dachausbau geplant, so sollte die Möglichkeit der Ausführung
einer Außendämmung geprüft werden. Ein großer Teil der im
Anschluss aufgeführten Probleme (Wärmebrücken und
Feuchtigkeitsbildung) kann so im Vorfeld auf ein Minimum
reduziert werden. Hier werden einige Varianten dargestellt, die
von verschiedenen Firmen angeboten werden.

Bild 3.1.1.: Hier erfolgt eine Außendämmung. Zwischen Sparschalung


und Dämmung werden eine Dampfbremse und oberhalb eine
Unterspannbahn aufgelegt. Bei den großen gleichmäßigen Flächen
lässt sich der Klemmfilz gut und fehlerfrei einlege. Eine zusätzliche
Dämmung und eine fugendichte Anbindung auf der Innenseite sind
noch am Auflagebereich der Sparren auf der Drempelpfette
erforderlich. [20]

15
Bild 3.1.2.: Rockwoll schlägt hier statt der aufgelegten Querhölzer Abstandhalter aus Metall vor, wo dann
Kanthölzer für die Konterlattung für die Dacheindeckung befestigt werden. Damit lassen sich dickere
Dämmstoffschichten einlegen. Durch die zweite Dämmstoffschicht werden
die möglichen Fugen auch versetzt. Zwischen Profilholz und Dämmung
befindet sich eine Dampfbremse. (Im Bild wurde sie zur besseren
Erkennbarkeit grau eingefärbt.) [21]

Die Steinwolle-Dämmstoffe sind über den gesamten Querschnitt


Wasser abweisend. Niederschlag perlt an der Oberfläche ab und im
eingebauten Zustand verhindert die Hydrophobierung eine
Durchfeuchtung und sichert so das Dämmvermögen. Dagegen
verringert sich bei der o. g. Mineralwolle bereits bei einer geringen
Durchfeuchtung erheblich die Dämmwirkung (siehe hierzu Punkt
4.2.)

Bild 3.1.3.: Die Thermopurplatten werden auf die Sparren


verlegt. Die Wasser ableitende und staubdichte Schicht und die
durch Abdeckstreifen verklebten Fugen (Nut und Feder) stellen
ein wärmebrückenfreies System dar. [22]

Die Innenseite bei dem System mit den Thermopurplatten


(Bild 3.1.3.) kann mit sichtbaren Sparren hergestellt
werden. In dem Fall werden Profilbretter auf die Sparren
und auf diese eine Dampfbremse aufgelegt. (Siehe Bild
3.1.4.) An allen Mauerdurchdringungen, wie Maueranschlüsse an dem Ortgang, den
Sparrendurchgängen (Traufe, Drempelpfette) und Innenwänden sind winddichte Anschlüsse mit
einer Dampfbremse/Windsperre und vorkomprimierte Fugendichtbänder, die an allen
Wandanschlüssen mechanisch befestigt werden, herzustellen. Das erfordert eine sorgfältige
handwerkliche Arbeit, da fehlerhafte winddichte Anschlüsse nur schlecht zu lokalisieren sind
(Ausnahme sehr grobe Mängel.)

Bild 3.1.4.: Bei CORRECTA wird diese Grafik für die


Außendämmung auf Profilhölzer gezeigt. Zwischen
Dämmung und Profilholz liegt eine Dampfbremse. Bei 1
erfolgt das Einlegen eines vorkomprimierten
Fugendichtbandes. (/11/ S.7)

Bild 3.1.5.: Die Profilhölzer werden an die Sparren befestigt


und dienen als Deckenverkleidung. Hier ist auch eine
winddichte Ausführung durch eine Dampfbremse/Windsperre
und vorkomprimierten Fugendichtbandes erforderlich. [22]

Analog kann aber auch unterhalb der Sparren eine Deckenverkleidung aus Gipskartonplatten (Bild
3.1.6.) oder Profilbretter (Bild 3.1.5.) angebracht werden. Profilbretter sind nicht fugendicht und
erfordern auf jedem Fall eine Dampfbremse zwischen Profilbrett und Sparren mit der o. g.
Fugenabdichtung.

16
Bild 3.1.6.: Die Gipskartonplatten mit Tragkonstruktion
werden an die Sparren angebracht und dienen als
Deckenverkleidung. Trotz ihrer geschlossenen Fläche ist das
System nicht vollständig fugendicht und es wirkt auch die
Diffusion. Es wird auch hier eine winddichte Ausführung durch
eine Dampfbremse/Windsperre (blau) und vorkomprimiertes
Fugendichtband empfohlen. (Nachtrag durch den Autor
gegenüber der Originalzeichnung.) [22]

Bild 3.6.7. Verlegen der Dampfbremse am Ortgang [23]

Sind die Außenwände als Leichtbauwände ausgeführt,


so muss die Dampfbremse von der Decke mit der
Dampfbremse an der Innenseite der Außenwand
fugendicht angeschlossen werden. Der Anschluss wird
mit einem systemgerechten Klebeband verklebt und mit einer Anpresslatte mechanisch gesichert.

Wärmeschutz bedeutet in unseren Breiten Dämmung und Speicherung. Deshalb ist der massive
Bau gerade die ideale Kombination für einen hervorragenden Wärmeschutz. Die hohe
Dämmwirkung von Massivbaustoffen mittels
Temperaturamplitudendämpfung und Phasenverschiebung
bei einseitiger Temperaturänderung wirkt sich auf das
Raumklima günstig aus, da starke Temperaturschwankungen
besser ausgeglichen werden (siehe hierzu Auskühlzeit in der
Begriffserläuterung). In den nachfolgenden Bildern 3.1.8.
und 3.1.9. wird ein Beispiel für eine massive
Dachkonstruktion gezeigt.

Bild 3.1.7.: Beispiel zur Montage von YTONG - Dachplatten.


Neben den günstigen sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz
liegen auch gute Schallschutzeigenschaften vor. [24]

Bild 3.1.9.: Schnittansicht


vom First zu YTONG-
Dachplatten. [24]

17
Das massive Steildach aus Normalbeton, Leichtbeton oder Porenbeton besteht aus vorgefertigten
Dachelementen, die je nach Konstruktion parallel zum First oder Traufe montiert werden. Die
Weiterleitung der Last erfolgt bei der giebelparallelen Montage über einen Firstträger aus Stahl
oder Beton, bei einer traufparallelen Montage direkt auf die Giebel- und Innenwände. Neben dem
bereits genannten sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz sind Vorteile beim Schall- und
Brandschutz sowie die Sicherheit gegen Sturm und die Fugendichtheit zu nennen. Die Montagezeit
liegt bei 1-2 Arbeitstage gegenüber 5 Arbeitstagen bei beim konventionellen Holzdach. Die Preise
nach Herstellerangaben schwanken je Projekt und liegen beim konventionellen Holzdach zwischen
121 bis 146 Euro/m² und beim M & A Massivdach (Leichtbeton der Firma Liapor) 113 Euro/m²
und Leichtbeton-Dach 161 Euro/m². [3]

3.1.2. Beispiele für eine ökologisch orientierte Dämmung

Nachfolgend werden Beispiele für eine ökologisch orientierte Aufsparrendämmung gezeigt. Das
sind Konstruktionen mit einem größeren Wärmespeicherwert, was zu einer höheren Auskühlzeit
führt. Auf diesem wohnklimatischen Vorteil wird im Punkt 4.2. näher eingegangen.

Bild 3.1.10.: Dachkonstruktion mit Lehmplatten und


Zellulosedämmwolle. (Die Ausschreibung und die
Arbeitsanleitung zur Herstellung sind aus der
Quellenangabe zu entnehmen.) Das statische
Gewicht der Massivlehmplatte 40 mm und 160 mm
Zellulosedämmwolle beträgt ca. 45 kg/m². [10]
1 Deckenbalken, 2 Sparren, 3 Fußpfette,
4 Holzschalung, 5 Rieselpapier,
6 Zellulosedämmung, 7 Massivlehmplatten,
8 Holzweichfaserplatte bit.

Bild 3.1.11.: Diese Konstruktion hat einen


Wärmespeicherwert von 93 KJ/m²K, eine
Auskühlzeit von 8,52 h und einen U-Wert von
0,27 W m²K. [25]
1 Dachziegel,
2 Dachlattung,
3 Konterlattung,
4 Holzweichfaserplatten bitumiert 2 cm,
5 Kork, Holzweichfaser- o. Schilfrohrplatten 15
cm
6 Dampfbremse,
7 Schalbretter

18
Bild 3.1.12.: Durch die Tonholplatten wird ein
hoher Wärmespeicherwert von 152 kJ/m²K bei
einer Auskühlzeit von 13,6 Std. erreicht. Der U-
Wert liegt bei 0,29 W/m²K. Es ist zu beachten,
dass hier ein Flächengewicht von 130,4 kg/m²
vorliegt. [25]

1 Holzweichfaserplatten bitumiert 2 cm,


2 Holzweichfaserplatten 2 x 6 cm,
3 Dampfbremse,
4 Tonhohlplatten mit sichtbarer Unterseite

Nachfolgend werden noch zwei ökologische Baubeispiele aus Kapstadt gezeigt. Die Wände
bestehen aus lehmverkleideten Strohballen, das Dachtragwerk zeigt traditionelle
Zimmermannstechnik und die Dacheindeckung besteht aus Schilf (Bild 3.1.13 und 3.1.14.).

Bild 3.1.13. In Südafrika klassische Dachkonstruktion mit


Stroh und Bambus. [26]

Bild 3.1.14.: Lehm als Klimapuffer im Schlafzimmer im


Obergeschoss [26] (rechts)

3.2. Die Zwischensparrendämmung ist eine Innendämmung

Die Dämmung zwischen den Sparren oder darunter ist eine Innendämmung. Zunächst werden die
Merkmale der Innendämmung aufgezeigt. Neben der Dämmung zur Dachhaut erfolgt in der Praxis
eine zusätzliche Innendämmung an der Giebelwand und im Drempel (Abseitwand), da hier
vorwiegend nur massive Wandquerschnitte von 12 bzw. 24 cm vorliegen und nur ungenügend der
Wärmeschutz erfüllt wird.

Durch die Innendämmung steigt die Oberflächentemperatur an der Zimmerwand, jedoch kühlt das
gedämmte Bauteil hinter der Innendämmung (Außenseite) gerade im Winter bei niedrigerer
Außentemperatur stark ab, sodass der Frostpunkt weit in die Konstruktion wandert. Es ist keine
Seltenheit, dass sich an der Unterseite der Unterspannbahn eine 2 bis 3 cm dicke Eisschicht

19
bildet. Durch die anzubringende Dampfsperre soll der Dämmstoff (beim Dachgeschossausbau
vorwiegend Mineraldämmstoff) vor der Feuchtigkeit aus der Raumluft geschützt werden, da
dadurch zusätzlich die Dämmwirkung der Mineralfaserdämmung sehr stark gemindert wird (ca. 1
% Feuchtigkeitsaufnahme reduziert die Dämmwirkung auf ca. 50 %). Auf die gesamte Problematik
wird im Bild 4.2.3. und dem erläuternden Text ausführlich dargestellt.

Die Mineralfasern können aufgrund ihrer vielen Hohlräume sehr viel Wasser aufnehmen. Durch
die Dampfsperre wird jedoch die Sorption (Fähigkeit der Baustoffe, Wasserdampf aufzunehmen
und wieder abzugeben) verhindert, und es kann bei Spitzenbelastungen der Raumluftfeuchtigkeit
schneller zu Tauwasserbildung kommen, was optisch im Bad nach dem Duschen auf der
Spiegeloberfläche deutlich zu erkennen ist. Daher ist auf der Innenseite, also noch vor der
Dampfbremse, ein Baustoff anzubringen, der gute Sorptionseigenschaften besitzt. Das ist z. B.
Holz (nicht lackiert, eventuell mit Holzbeize, Bienenwachs oder einer Dünnlasur behandelt),
Gipskarton- und Fermacellplatten oder diffusionsoffene Putze auf einem geeigneten Putzträger. Die
Oberflächenfarbe muss diffusionsoffen sein, wie z. B. Kalk-, Silikat- oder Leimfarben. (Kalk- und
Silikatfarbe ist für Gipskartonplatten nicht geeignet.)

Neben dem o. g. Problem tritt bei einer Innendämmung immer eine unterschiedliche
Temperaturverteilung auf. Bei einer zusätzlich von innen gedämmten Außenwand erhöht sich die
innere Oberflächentemperatur je nach Dämmstoffstärke und massiven Außenwand um einige Grad.
Die an die Außenwand anliegenden Decken, Innenwände und Fußböden behalten aufgrund ihrer
Wärmeleitfähigkeit die niedrigere Oberflächentemperatur. Es entsteht so ein Streifen mit niedriger
Oberflächentemperatur ringsherum um die eingesetzte Innendämmung. Mit einem Infrarotbild
kann dies sehr deutlich festgestellt werden. Insgesamt erhöht eine Innendämmung unter
Berücksichtigung der Problembereich (Bild 3.2.1.) die Oberflächentemperatur und verbessert so
das Raumklima.

Bild 3.2.1.: Mögliche Problembereich bei


einer Innendämmung. An den Rändern
der Innenwände zur Außenwand liegt die
niedrigste Oberflächentemperatur vor und
es kann sich hier am schnellsten
Tauwasser bilden.

Allerdings wirkt sich eine zu starke


Dämmung wegen der kritischen
Randbereiche ungünstig aus. Als
Innenwandplatten werden
Kalziumsilicat-Platten allerdings sehr teuer, oder die Mehrschichtbauplatten (Gipskartonbauplatte
mit 2 cm Styropor) angeboten. Die erstere Innendämmung ist wegen der besseren
Feuchtregulierung günstiger. Werden normale wohnklimatische Bedingungen eingehalten, so treten
auch bei den Gipskartonverbundplatten keine Schäden auf. Es muss natürlich eine ordnungsgemäße
Verarbeitung (Fugenfreiheit) erfolgen.

Im Bild 3.2.2. wird der Schnitt einer solchen Innendämmung dargestellt. Bei besonders gefährdeten
Eckbereichen sollte daher die Dämmung um die Kante gezogen werden und in Abhängigkeit der
Wärmeleitfähigkeit des Baustoffs der Wände und Decken ca. 50 cm in den Raum angebracht
werden. Die heutigen Baustoffe lassen hier gute gestalterische Möglichkeit zu. Auf die Funktion
einer Dampfbremse wird im Punkt 4 eingegangen.

20
Bild 3.2.2.: Im linken
Bild wird die
Schnittansicht einer
Innendämmung
gezeigt. Um diese
Problembereiche zu
beseitigen, muss die
Dämmung auch in
einem Streifen an den
Innenwänden und an
der Decke/Fußboden
verlegt werden.

Beim Dachgeschoss bestehen die zu dämmenden Giebelwände oder Drempel meist aus 24er oder
auch 12er Mauerwerk. Hier ist die Dämmung durchgängig als ein System auszuführen. Es darf
zwischen den zu dämmenden Bauteilen keine Fuge entstehen. Sie müssen durchgängig aufgebaut
werden. Das betrifft sowohl die Dämmung, die Dampfbremse, Unterkonstruktion und Verkleidung.
Einer der wesentlichsten Ausführungsfehler ist die
stückweise Fertigstellung. Im Bild 3.2.3. wird ein
Bild aus einem älteren Buch für Dachausbau
gezeigt. Durch den Aufbau jedes einzelnen
Wandelementes, wie Dachschräge,
Innendämmung zum Giebel und Drempel, kann
die fugendichte Ausführung der Dämmung nur
sehr schlecht realisiert werden. Davon abgesehen,
dass hier überhaupt keine Dampfbremse eingebaut
wird.

Bild 3.2.3: Beispiel einer leider oft anzutreffende


Ausbaumethode (separate Fertigstellung der einzelnen
Innenbauteile). Eine fugendichte Anbindung der Innendämmung zur Giebelwand (hier fehlt auch die
Dämmung, Nr. 3) zur Dachschräge und zum Drempel (1) ist in diesem Fall nicht möglich. Davon abgesehen,
dass die Dampfbremse vollständig fehlt und Fugen (2) zwischen der Dämmung den Sparren vorliegt.
Originalbild zum Ausbau in [27]

Generell sollte an allen Bauteilen eine annähernd gleiche Oberflächentemperatur erreicht werden.
In der Skizze (Bild 3.2.4.) werden an einzelnen Bauteilen gezeigt, wo es zur Abkühlung kommen
kann, da entweder Dämmung fehlt oder die Dampfbremse nicht korrekt eingebunden wurde, wie es
im Bild 3.2.3. der Fall ist.

Bild 3.2.4.: In dieser Skizze sind mögliche


Schwachstellen (kühlere Innenoberflächen)
dargestellt. An den Anschlüssen der
Dachschräge und Vorwand kann es zur
stärkeren Abkühlung kommen und sich so
Tauwasser bilden. Die Abseitwände (Drempel)
sind nicht ausreichend gedämmt.

Im Bild 3.2.5. wird ein Beispiel einer Dämmung an einer Giebelwand gezeigt. Diese Ausführung
birgt eine hohe Gefahr der starken Abkühlung an den Anschlussstellen der Dachschräge und
Vorwand. Im Punkt 4. wird noch einmal ausführlicher auf die Zusammenhänge eingegangen. Das
folgende Wärmebild wurde genau an einem solchen Anschluss, Schräge/Vorwand zur Außenwand

21
aufgenommen (Bild 3.2.6.). Es wird deutlich, dass eine durchgängig fugendicht angebrachte
Dampfbremse eine mögliche Schadensgefährdung reduziert. Daneben ist aber auch zu beachten,
dass gerade bei Leichtbauwänden (Vorsatzwand) zusätzlich eine Wasserdampfdiffusion über
Flankenübertragung gegeben sein kann. (Bild 3.2.7.)

Bild 3.2.5.: In diesem Bild wird eine Vorsatzwand als


Metallständerwand CD 60/27 mit 40 oder 50 mm
Mineralwolle gezeigt. Als Wohnungstrennwand wird es
kaum Feuchtigkeitsprobleme geben, abgesehen von der
fugendichten (?) Anbindung (3) der blauen Dampfbremse.
Bei einer 24er Giebelwand ist diese Ausführung
unzweckmäßig. Es solle eine Dampfbremse (2)
angebracht werden. Das Gleiche sollte auch bei einer
Innenwand beachtet werden, wenn die Gegenseite ein
ungedämmter Boden ist. Die Dampfbremse (1) wurde
nicht fugendicht an die Mittelpfette befestigt. (Originalbild
in[28])

Bild 3.2.6.: In diesem Wärmebild ist links die Dachschräge und in der Mitte bis nach rechts die Vorsatzwand.
Rechts oben bis in die Mitte verläuft die eingebundene Mittelpfette. Sehr deutlich sind die Fugen an diesem
Anschlussbereich Dachschräge/Vorwand zu erkennen. Es kommt zur erheblichen Abkühlung, siehe
Isotherme. Diese Temperaturdifferenz von 3 K trat bereits bei einer Außentemperatur von ca. 3-4°C auf. [ 29]

Die Möglichkeit, dass diffundierender


Wasserdampf auch über Umwege zu einer
Tauebene gelangen kann, ist bei der Planung zu
berücksichtigen. In Zusammenwirkung von
Baufeuchte und mangelhafter Fugendichtheit
können in bestimmten Situationen
Feuchteschäden auftreten. Dies ist besonders
dann gegeben, wenn die Trennwände lediglich aus einer Gipskartonbauplatte bestehen und über
den Hohlraum, auch wenn Mineralwolle eingelegt wurde, der Anschluss der Dampfbremse
umgangen wird. Die Erscheinung im Bild 3.2.6. könnte auch der Flankenübertragung bzw.
Flankenübertragung und Fugendichtheit zugeordnet werden.

Bild 3.2.7.: Beispiel einer Flankenübertragung von Wasserdampfdiffusion an einer massiven Wand [30]

22
4. Bauphysikalische Zusammenhänge für den Dachausbau
4.1. Allgemeines

Für ein besseres Verständnis für die Ursachen der Schadensentstehung werden in diesem Punkt
allgemein die bauphysikalischen Zusammenhänge dargestellt. Auf Berechnungsmethoden wird hier
verzichtet, da diese in den entsprechenden Normen und in den Fachbüchern zur Bauphysik, wie
zum Beispiel in der Quellenangabe bei Eichler/Arndt, Meier u. a. aufgeführt, ausführlich behandelt
werden. Bei dem gegenwärtigen Trend immer mehr dämmen, statt vernünftig zu bauen, wirken
sich bereits geringe Schwachstellen bei der Dämmung oder bei einer mangelhaften Fugendichtheit
immer gravierender aus. Speziell bei der Dämmung werden umsatzorientierte Gesichtspunkte als
ein notwendiges Muss mit hohen energetischen Einsparungen deklariert. Alle Einsparpotenziale
wurden nur theoretisch berechnet. Praktische Nachweise konnten bisher nicht eindeutig vorgelegt
werden. Es kommt nicht auf die Dämmstoffstärke an, sondern entscheidend ist die Ausführung. Ein
Teil der folgenden Schadensbilder stammen von sogenannten Energiesparhäusern. Der bei der
Projektierung des Gebäudes benannte Energieverbrauch war in der Praxis meist genau doppelt so
hoch, wie angegeben. Mit einer kleinen Überlegung soll dies noch einmal verdeutlicht werden.

Das auszubauende Dach besteht aus einer Dacheindeckung, Dachlattung 3/5, Luftschicht 16 cm,
Sparren 12/16, Dachpappe 0,2 cm Holzwolleleichtbauplatte 3,5 cm und einem Kalkputz 1,5 cm.
Der U-Wert entspricht 1,73 W/m²K. [31] Wird nun die HWL-Platte mit Putz durch eine
Mineralfaserdämmung, Dampfbremse und GKF 12,5 mm ersetzt, so ergibt eine 140-mm-
Klemmfilzdämmung einen U-Wert von ca. 0,27 W/m²K, das entspricht eine theoretische
Verringerung der Wärmeenergie auf 16 % und bei 180 mm MW einen U-Wert von ca. 0,21
W/m²K, was ca. 12 % entspricht.1 Mit der Mineralwolle (MW) 140 mm kann in diesem Fall noch
eine Hinterlüftung erziel werden, bei der MW 180 mm ist nur noch eine Vollsparrendämmung
möglich und das bei einer theoretischen Verbesserung um 4 %! Werden natürlich die 0,27 W/m²K
mit 100 % gleichgesetzt, so spart man bei einer MW 180 gegenüber MW 140 eine theoretische
Heizwärme von knapp 30 %. Diese Bezugsgröße ist falsch, da immer der Ausgangswert in das
Verhältnis einbezogen werden muss. Zwischen den beiden Varianten liegt bei einer
Temperaturdifferenz von innen (20°C) nach außen (-5°C) ein theoretisch erhöhter Energiefluss von
1,5 W/m²h vor. Nimmt die Vollsparrendämmung gegenüber der hinterlüfteten gering etwas
Feuchtigkeit (ca. 1 %) auf, so verändert sich die Wärmeleitfähigkeit [λ] von 0,04 auf ca. 0,065
W/mK (siehe Bild 4.2.3.). Damit hat diese Konstruktion mit 180 mm Dämmung nicht den
theoretischen Wert von 0,21 W/m²K, sondern praktisch 0,33 W/m²K oder noch größer und ist
somit schlechter als eine trockene 140 mm Dämmung. Da jedoch auch bei einer hinterlüfteten
Dämmung eine Durchfeuchtung nicht vollständig zu vermeiden ist, liegen deren U-Werte auch
etwas höher. Allerdings trocknet bei einer hinterlüfteten Variante die Dämmung schneller ab bzw.
wird nicht erst so feucht und stellt so ein geringeres Schadensrisiko dar.

4.2. Der Zusammenhang zwischen Feuchtigkeit und Wärmespeicherung

Wärmeschutz bedeutet in unseren Breiten Dämmung und Speicherung. Deshalb ist der massive
Bau gerade die ideale Kombination für einen hervorragenden Wärmeschutz. Leichthäuser sind bei
uns fehl am Platz, die apparative Instrumentierung wäre zu groß und zu kostenträchtig. [32]

Schwere massive Bauweisen speichern die Wärmeenergie und geben diese verzögert wieder ab.
Die Temperaturschwankungen der Innenraumluft sind ausgeglichener (Bild 4.2.1.). Die
Phasenverschiebung wird durch die Temperatur, Materialstruktur (Poren, Kapillare, Salze) und

1
Mit zunehmender Dämmstoffstärke werden die Holzsparren zu Wärmebrücken. Die genannten Werte fallen
daher etwas ungünstiger aus, da sie zur Vereinfachung unberücksichtigt bleiben. Ebenso wirkt sich der
erforderliche Lüftungswärmeverlust umso größer aus, je kleiner der u-Wert wird. Bei einer Lüftungsrate von
0,8-1 und einer „Superdämmung“ verhalte sich die Transmissionswärmeverluste zur Lüftung etwa 26 zu 74
%!

23
Druck bestimmt. Im Mauerwerk/Konstruktion gibt es keine gleich bleibenden Zustände. Sie
verändern sich ständig qualitativ und quantitativ. Es liegen Energieströme vor, wo der
Wandbaustoff zusätzlich durch die Wärmeleitfähigkeit und -speicherfähigkeit der Luft, Luft-
Wasserdampf-Gemisch, Wasser und im Winter durch Eis beeinflusst wird.

Bild 4.2.1: Temperaturverlauf in einer schweren und leichten Wandkonstruktion während eines Sommertages
[33]

Das Dachgeschoss ist in den meisten Fällen eine Leichtbaukonstruktion, bestehend aus Tragwerk
(Sparren und Pfetten) und der Dämmstoffe mit einem Konstruktionsgewicht von 80-120 kg/m² und
einer Speicherfähigkeit von 100 kJ/m²K und damit deutlich geringer als bei massiven
Außenwänden mit 300-400 kg/m² und 300 kJ/m²K. Durch die geringe Speicherfähigkeit der
Mineralwolle kommt es sehr schnell zur Aufheizung bei starker Sonneneinstrahlung oder zur
Abkühlung im Winter. Das hängt damit zusammen, dass Mineralwolle einen Speicherwert von ca.
1 kJ/kgK hat, das entspricht bei einer Dämmstoffstärke von 16 cm und einem Gewicht von 30
kg/m³ = 4,8 K J/m². Einer 1 cm starke Holzweichfaserdämmplatte mit einem Gewicht von 200
kg/m² erreicht etwa den gleichen Wert. (Ausgewählte Stoffwerte sind in der Tabelle 1 aufgeführt.)

Ein weiterer Wert, die Temperaturleitzahl oder Temperaturleitfähigkeit a [m2/s] sollte hier
Beachtung finden. Sie ist das Maß für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer
Temperaturänderung in einem Körper. Eine Temperaturänderung pflanzt sich umso rascher fort, je
größer das Wärmeleitvermögen ist und je kleiner die spezifische Wärmekapazität sowie die Dichte
sind. Sie ist die Basis zur Ermittlung der Phasenverschiebung (siehe Bild 4.2.1.). Gerade hier
schneiden die Glas- und Steindämmstoffe ungünstig ab.

Für bessere wohnklimatische Bedingungen sind schwere Dachkonstruktionen sinnvoll, wie sie z. B.
im Punkt 3.1. und 3.2 gezeigt werden. Ist dies nicht möglich, so sollte möglichst viel massives
Innenmauerwerk und auch massive Fußböden die Speicherfunktion übernehmen.

Im Lichtenfelser Experiment wurde die praktische Dämmwirkung von Massiv- und


Leichtbaustoffen für Dach und Fassade durch ein Team unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil
Claus Meier am 26.10.01 in Lichtenfels untersucht. Dabei stand die Dämmwirkung von
Massivbaustoffen mittels Temperaturamplitudendämpfung und Phasenverschiebung bei einseitiger
Temperaturänderung an. [34]

24
Bild 4.2.2.: Feuchteinfluss auf die gemessene
Wärmeleitfähigkeit von ausgewählten Baustoffen
(Originalbild unter [35])

Bei einer Temperaturänderung im


Konstruktionsquerschnitt ändert sich auch in
bestimmten Umfang der Druck in den Poren,
Hohlräumen und Kapillaren. Je nach Taupunkt taut Flüssigkeit aus oder geht in ein Luft-
Wasserdampf-Gemisch über. Dies trifft sinngemäß auch für die Dämmstoffe zwischen den Sparren
zu. Wird jetzt noch die Verdampfungswärme des Wassers (0ºC, 2500 kJ/kg) oder die
Schmelzwärme des Eises (333,4 kJ/kg) berücksichtigt, so kommt es lokal zusätzlich zur
Wärmeaufnahme bzw. Wärmeabgabe, je nachdem, welcher Aggregatzustand sich einstellt. Ändert
sich die Temperatur im Wandquerschnitt wieder, so ändern sich unter Umständen auch die
Aggregatzustände. Winterliche Direkteinstrahlung und auch die indirekte Einstrahlung (nur eben
wesentlich geringer) bewirken eine Absorbierung der Wärmeenergie, die je nach Ausführung für
eine bestimmte Zeit gespeichert wird und langsam wieder nach außen entweicht. In der Regel sind
die Wärme- und Feuchttransportprozesse in Gebäuden stark gekoppelt. Dies zeigt sich besonders
deutlich beim Feuchteinfluss auf die Wärmedämmung von Bauteilen. In einer Grafik wird der
Anstieg der Wärmeleitfähigkeit von drei verschiedenen Baustoffen in Abhängigkeit vom
Wassergehalt aufgezeigt. (Bild 4.2.2.) Während die Wärmeleitung mineralischer Wandbildner, wie
bei dem hier dargestellten Porenbeton, linear mit dem Wassergehalt ansteigt, ist der Anstieg bei
Polystyrol - Hartschaum leicht progressiv. Überraschend ist der starke Anstieg der
Wärmeleitfähigkeit von Mineralwolle schon bei sehr kleinem Wassergehalt. [35] Im Bild 4.2.3.
werden weitere Dämmstoffe, die im Dachgeschossausbau ihre Anwendung finden, aufgeführt.

Wie bereits oben festgestellt, ist die Wärmespeicherung bei trockenen Mineraldämmstoffen nicht
sehr groß. Bei befeuchteten Dämmstoffen kann sich dies verändern und die Speicherfähigkeit
erhöhen. Da sich aber auch die Wärmeleitfähigkeit verändert (verschlechtert) kann hier keine
Antwort gegeben werden, ob und bei welcher Feuchtigkeit sich ein Optimum aus
Wärmeleitfähigkeit und –dämmung einstellen könnte. Bei Infrarotaufnahmen werden auch
durchfeuchtete Dämmungen als kühlere Oberflächen ausgewiesen, die wiederum die Möglichkeit
einer Tauwasserbildung an der Innenseite begünstigen.

Auch wegen der Gefährdung der Holzkonstruktion bei erhöhter Feuchtigkeit sollte zweckmäßiger
immer eine trockene Konstruktion angestrebt werden.

Eichler/Arndt beschreiben auch den Einfluss der Feuchtigkeit auf die Wärmedämmung, wobei hier
Einflüsse in Küstennähe, Wetterseiten und Schlagregen u. a. genannt werden. Allerdings werden
keine konkreten Zahlen aufgezeigt, wie sich dies auswirkt. Dies sollte bei ungünstigen Standorten
beachtet werden, gerade dort, wo oft eine hohe Feuchtigkeit im Außenbereich vorliegt. Unter
diesem Aspekt sind viele naturnahe Dämmstoffe den synthetischen Dämmstoffen überlegen. Dafür
haben sie aber auch wieder auf einem anderen Gebiet ihre Schwächen.

25
Bild 4.2.3.: Auf dieser
Grafik ist die Abhängigkeit
der Veränderung
(Verschlechterung) der
Wärmeleitfähigkeit in
Bezug auf die Erhöhung
des Wassergehaltes
deutlich erkennbar. [36]

Tabelle 1: ausgewählte Stoffwerte [37], [38]

Spez.
Dichte ρ Wärmeleitfähigkeit Temperaturleitzahl
Stoff 3 Wärmekapazität 2
[kg/m ] λ [W/mK] a [m /s]
c [kJ/kgK]
Wasser (20ºC) 998,4 4,182 0,604 -
Eis 917 1,93 2,2 1,2
Luft (20°C) 1,1881 1,005 0,02603 -
Glas- u.
25-100 0,8 0,035-0,04 57,9
Steinwolle
HWL-Platten 400 1,9 0,093 4,4
Holzweich-
200 2,2 0,05 3,6
faserdämmung
Holz 600 2,1 0,13 3,7
Ziegel 1800 0,92 0,81 0,49

26
4.3. Die Tauwasserbildung in der Dachkonstruktion
4.3.1. Fugen / Konvektion

Neben Wärmeverlusten durch Wärmebrückenbildung bewirkt auch der Luftdurchsatz durch die
Fugen (Bild 4.2.1.) in Außenbauteilen erhebliche Wärmeverluste, die die
Transmissionswärmeverluste erheblich übersteigen können. So kommt es, dass trotz einer starken
Wärmedämmschicht ein verhältnismäßig hoher Heizenergiebedarf besteht. Diese Konvektion in
den Fugen wird bei der U-Wert-Berechnung nicht berücksichtigt. Bei diesem Transport wird die
Luft abgekühlt, und es kommt zur Kondensatbildung (Tauwasser) an den äußeren Bauteilschichten.

Bild 4.3.1.: Beheiztes Versuchsdach mit herkömmlicher Zwischensparrendämmung (Fugen zwischen


Dämmung und Sparren) und der Temperaturverlauf im Vergleich zum Sanierungssystem Dämmfix. [39]

Bei einer Versuchsdurchführung zum Sanierungssystem Dämmfix WS wurde verschiedene


Temperaturen (Bild 4.3.1.) bei einem Modell (siehe Bild 4.3.5.) aufgezeichnet. Dabei lag die
Dämmung nicht fugendicht an den Sparren an. Bei der Messreihe wurde im Vergleich zur
Umgebungstemperatur eine um 6 K wärmere Oberseite der Zwischensparrendämmung ermittelt.
Diese Temperaturerhöhung wurde nicht allein dem Wärmetransport durch Wärmeleitung, sondern
daneben auch noch dem Lüftungswärmetransport (Konvektion) zugeschrieben. [39]

Es kann rechnerisch die Tauwassermenge bestimmt werden, die sich bei einer defekten bzw.
fehlenden Dampfsperre bilden kann. Das können unter Umständen einige Kilogramm Wasser auf
den Quadratmeter werden. Über den Sommer kann dies wieder abtrocknen. Pohl und Horschler
[40] haben dieses Problem näher betrachtet. Eine Fuge mit einer Breite von 2 mm, einer Tiefe von
100 mm und einer Länge von 1,00 m und einer Druckdifferenz von nur 6 PASCAL (Windstärke 2)
ergeben einen Luftvolumenstrom von ca. 15 m3/mh. Wird dies auf die Dimension des U-Wertes
übertragen, so tritt bei einer Fuge von 1 m Länge ein Lüftungswärmeverlust von ca. 5 W/m2K auf.
Bei einem gedämmten Dach mit einem rechnerischen U-Wert von 0,2 W/m2K bedarf es keiner
weiteren Diskussion, wo dann der praktische U-Wert liegt. Daneben werden bei einer
Lufttemperatur von 20 Grad Celsius mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % durch die o. g.
Fuge pro Stunde ca. 130 g/Wasserdampf in das Außenteil transportiert (vergleiche Anlage 1).
Feuchtigkeitsschäden sind zwangsläufig die Folge. In der Praxis stehen dann im Winter in der
Dachgeschosswohnung zum Auffangen des Kondensatwassers Eimer auf dem Teppich. Das
passiert dann, wenn durch die Sonne die zentimeterdicke Eisschicht an der Unterspannbahn
aufgetaut wird, durch die Dämmung tropft und sich einen Weg durch die undichte Dampfbremse

27
und Innenverkleidung sucht. Das ist dann meist an einer anderen Stelle und als Ursache wird ein
undichtes Dach vermutet.

Bild 4.3.2.: Beispiel (links) konvektiver Wärmebrücken nach


[Schulze 1996] [41] (DB = Dampfbremse)

Bild 4.3.3.: Durch das Wärmebild bei dieser abgehängten Decke kann man deutlich die Fehlstelle in der
Dämmung erkennen. Der Klemmfilz wurde nicht richtig aneinander gepresst. Als leichte Dunkelfärbung lassen
sich die Sparren gut erkennen. Die Randbereiche der Dämmung werden feucht und werden so zur
Wärmebrücke.

Bild 4.3.4.: Hier presst der Klemmfilz nicht richtig an


den Sparren an. Es wurde offensichtlich nicht groß
genug zugeschnitten. Ebenso ist eine Fuge (LI02)
am Anschluss Innenwand zur Decke erkennbar.

Nach Aussage des Mieters/Eigentümer wurden zu erst die Innenwände (Metallständerwände mit
Gipskartonbauplattenverkleidung W 111 bzw. W 112) aufgestellt. Damit ist ein fugendichter
Anschluss der Dampfbremse an die Innenwand kaum möglich.
Als Erstes sollte daher die Sparrendämmung ausgeführt werden.
Im Anschluss erfolgt die Verlegung der Dampfbremse mit der
fugendichten Anbindung der Stöße. Im Bild 4.3.5. wird die
bessere Lösung gezeigt. Allerdings müssen auch die Kriterien
des Schallschutzes (Punkt 7.2.) bzw. Brandschutzes (Punkt 7.1.)
bei Wohnungstrennwänden beachtet werden.

Bild 4.3.5.: Wird als Erstes die Deckenfläche und dann die Innenwand
errichtet, so wird die Dampfbremse nicht unterbrochen. [23]

28
Bei einem Versuchdach (Bild 4.3.6.) wurde die Wirksamkeit eines Dämmsystems unter Beweis
gestellt. Eine ausführliche Beschreibung erfolgt von Feldner [39]. Hier werden nur auszugsweise
einige Kriterien genannt, warum das Sanierungssystem Dämmfix WSD zur Anwendung kam.
Probleme gibt es bei der unsachgemäß verlegten aluminiumkaschierten Dämmung bezüglich ihrer
Fugendichtheit (Dämmung/Sparren) und die Winddichtheit/Dampfbremswirkung der
Aluminiumbeschichtung (hohe Schadensanfälligkeit) (mehr unter Pkt. 5.1.). Dadurch kann bei
einem solchen gedämmten Dach ein hoher Wärmeverlust durch Wärmekonvektion auftreten.
Dieses System wirkt dabei nicht nur als Zusatzdämmstoff, sondern auch als winddichtes Bauteil,
das Konvektion und den damit verbundenen Luft-, Feuchte- und Wärmetransport in hohem Maße
verhindert.

In ganz bestimmten Situationen kann das sicherlich einer Sanierungslösung sein. Die Praxis hat
bisher gezeigt, dass beim Erkennen des Schadens, mangelhafte Fugendichtheit und fehlerhafte
Dampfbremse, wenigstens ein teilweiser Rückbau erforderlich ist und in diesem Fall kann die
Sparrendämmung ordnungsgemäß nachgebessert bzw. ausgeführt werden.

Bild 4.3.6.: Versuchsdach zur Wirksamkeit des Sanierungssystems Dämmfix [39]

Nur über eine konsequente Planung aller Anschlussbereiche der


Dampfbremse und eine gewissenhafte Ausführung kann eine annähernde
Luft- und Fugendichtheit erreicht werden.

4.3.2. Diffusion

Gasaustausch durch Bauteile findet in der Regel nur durch Diffusion statt. "Diffusion" nennt man
die allmähliche Durchmischung verschiedener Gase (aber auch Flüssigkeiten und sogar Festkörper)
ohne äußere Einwirkung, allein durch Molekularbewegung, bis die Verteilung der verschiedenen
Moleküle überall gleich ist. Der Widerstand, den ein Material der Diffusion von Wasserdampf oder
anderen Gasen entgegensetzt, hängt hauptsächlich von seiner Porigkeit ab, je mehr offene Poren,
desto geringer der Widerstand. Der Porendurchmesser spielt für Wasserdampfmoleküle so gut wie
keine Rolle, sie sind kleiner und leichter als fast alle anderen Luftmoleküle; Sauerstoffmoleküle
haben z. B. 60 % mehr Masse und Kohlendioxidmoleküle fast dreimal so viel. Ihre
Diffusionsgeschwindigkeit ist schon in der Luft viel geringer als die von Wasserdampf, und so gibt
es Bauteilschichten, die zwar die Diffusion von Kohlendioxid fast völlig absperren, der
Wasserdampfdiffusion aber keinen allzu großen Widerstand entgegensetzen. Die im Vergleich mit
Wasserdampf, Sauerstoff oder Kohlendioxid meist riesigen Moleküle von "Wohngiften" können
durch Diffusion erst recht nicht aus der Raumluft entfernt werden, wie das in manchen
baubiologischen Schriften immer wieder mal zu lesen ist. Für sie bildet auch die diffusionsfähigste
Wand ein praktisch unüberwindliches Hindernis.

29
Diffusionswiderstandswerte sind die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahlen und die daraus
errechneten "diffusionsäquivalenten Luftschichtdicken" (sd-Wert). In Analogie zu diesen Werten,
die nur die Diffusion von Wasserdampf durch ein Material bzw. ein Bauteil betreffen, geben
manche Baustoffkataloge vor allem bei Anstrichen und anderen Beschichtungen auch
Widerstandswerte zur Kohlendioxiddiffusion an. [42] Es ist aber auch zu beachten, dass eine
Wasserdampfdiffusion auch über eine Flankenübertragung erfolgen kann. [30] u. [43]

4.3.3. sd-Wert (diffusionsäquivalente Luftschichtdicke)

Die Fähigkeit von Baustoffen, für Wasserdampf durchlässig zu sein, wird durch die
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl beschrieben. Wie diffusionsfähig eine Wand ist, hängt von
den Materialien und der Dicke ihrer Schichten ab. Als Diffusionswiderstand einer Schicht gibt man
die Luftschichtdicke in Metern an, die der Diffusion (Austausch von Wasserdampf- und
Luftmolekülen) denselben Widerstand entgegensetzen würde, wie die betreffende Schicht. Je
niedriger der Wert, desto weniger wird der Wasserdampf auf dem Weg von der warmen zur kalten
Seite gebremst. [44] Für offenporige Konstruktionen ist ein niedriger µ-Wert vorteilhaft, da die
Entfeuchtung ungehindert und schnell ablaufen kann. Eine Aussage über die Wirkung eines
Materials in einer gegebenen Konstruktion ist nur bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Dicke
des Stoffes möglich.

Den Wert dieser diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke (abgekürzt sd) bekommt man, wenn man
den Wert der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl (µ) mit der Schichtdicke in Metern mal
nimmt. Eine 36,5 cm dicke Mauerschicht aus Ziegelsteinen (µ = 8) hätte demnach eine äquivalente
Luftschichtdicke von sd = 8 x 0,365 m = 2,92 m.

Bei der Gipskartonverkleidung (µ = 8-11) [45] ergibt sich ein sd-Wert = 8 x 0,0125 m = 0,8 m.

Anstrichmaterialien haben in der Regel ziemlich hohe Werte. Da aber die Schichtdicken mit
wenigem zehntel Millimeter nur sehr gering sind, beeinträchtigen sie die Diffusionsfähigkeit der
Wand im Allgemeinen kaum. Jedoch wird aber die Sorption (Wasserdampfaufnahme) beeinflusst
und das ist gerade für Innenräume zum Abbau der Feuchtespitzen der Raumluft wichtig, z. B. Bad,
Küche, kleine Schlafzimmer usw. So entspricht der sd-Wert einer 0,5 mm dicken
Leimfarbenschicht [45] mit µ = 180 … 215, einen sd-Wert = 200 x 0,005m = 1 m.

Wird ein Kunstharzdispersionsanstrich [45] mit µ = 1800 verwendet, so liegt der sd-Wert bei 9 m.
Bei einem Ölsockelanstrich mit µ= 10000 sind dies 50 m. Damit wird deutlich, warum früher
gerade an dieser Wandbeschichtung in der Küche nach dem Kochen sich ein Feuchtigkeitsfilm
(Kondenswasser) bilden konnte.

Werte der Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl unter

• µ = 10 zeigen eine sehr gute Diffusionsfähigkeit für Wasserdampf an;


• 10 - 50 sind mittlere Diffusionswerte;
• bei Werten von 50 - 500 wird die Dampfdiffusion eingeschränkt;
• bei 500 - 15.000 wird sie stark eingeschränkt;
• ab 15.000 wirkt ein Material wasserdampfsperrend;
• ab 100.000 ist ein Material dampfdicht.

Die Richtung der Diffusion wird von dem absoluten Feuchtegehalt der Luft bestimmt und ist so bei
kalter Außenluft nach außen gerichtet. Sie ist nicht abhängig von der Richtung des Wärmestroms,
sie kann dieser entgegengesetzt gerichtet sein. Wasserdampf kann trotz starker Abkühlung auf der
anderen Seite der Wand herausdiffundieren, ohne seinen Aggregatzustand zu wechseln, also keine
Tauwasserbildung an der Oberfläche. Dies ändert sich jedoch, wenn sich auf der kalten Seite eine

30
dichte Schicht befindet und sich so ein Staubereich bildet, wo ein Dampfsättigungsdruck aufgebaut
wird. Dann kann eine Kondensation ausgelöst werden. Das ist z. B. im Dachbereich die
Unterspannbahn. Daher wurden Unterspannbahnen mit einem kleinen sd-Wert eingeführt.

Bei zu geringem sd-Wert bei einer Außenwand kann der Taupunkt bei feucht-kaltem Wetter für die
nach außen diffundierende Raumluftfeuchte schon unter verhältnismäßig normalen Bedingungen in
der Wand liegen. An der Stelle beginnt dann die Durchfeuchtung der Wand um so stärker, je
kleiner ihre Diffusionsfähigkeit ist. Für Außenwände gelten deshalb Werte zwischen sd = 4 und sd =
7 als besonders günstig.

Zur Vermeidung einer Wasserdampfkondensation bei mehrschichtigen Bauteilen soll von innen
nach außen der Wärmedurchlasswiderstand zunehmen (Wärmedämmschicht außen) und die
Dampfdurchlasswiderstände abnehmen. Diese Bedingungen werden z. B. beim Wandaufbau,
Innenputz, Kalksand-Vollsteine, Mineralwolle, Luftschicht, Fassadenplatte (Wand mit
hinterlüfteter Fassade), erfüllt. Bleibt die Wand feucht, das ist gerade beim Neubau zu beachten,
so kann das Wasser hinter einer wasserdichten oder -abweisenden Außenschicht, wie es z. B. bei
der Thermohaut der Fall sein kann, schlecht durch Diffusion entweichen und das Mauerwerk wird
über lange Zeit geschädigt. [1] Dieses Problem tritt auch im ausgebauten Dachgeschoss auf, hier
sammelt sich das Kondenswasser zwischen der Verkleidung (Gipskartonplatte oder Ähnliches) und
der Dampfbremse. Es tropft dann in den Raum. Es wird dann angenommen, dass das Dach undicht
ist. (Grundsätzlich sind alle Feuchtigkeitsursachen zu ergründen.)

Da Gipskartonbauplatten nicht sehr dick sind, ist auch der sd-Wert gering (siehe oben). Je nach
Farbbeschichtung (Art und Stärke) liegt der sd-Wert zwischen 1 eventuell maximal 10 m. Die
Dampfbremse selbst hat je nach Art einen sd-Wert von 100 ... 200 m und damit ist die
Dampfdiffusion eingeschränkt aber nicht unterbunden. Gerade wenn noch eine hohe Baufeuchte
nach dem Neubau vorliegt, wird die Dämmung durch Diffusion stärker befeuchtet als vorgesehen.
(Nach ca. 2 Jahren verringert sich dies.) Im folgenden Bild wird eine Dachschräge mit dem
Anschuss an eine Giebelwand gezeigt. Die Dampfbremse wurde nicht fugendicht angeschlossen,
das Gleiche gilt auch für Stöße. Trotz das die Gipskartonplatte fugendicht, mit Acryl oder
Fugenband, an die Wand angeschlossen wurde, gelangt Feuchtigkeit (Diffusion) in den Hohlraum,
zwischen Verkleidungsplatte und Dampfbremse. Durch Fugen in der Dampfbremse wird ein
Unterdruck aufgebaut, infolge des bestehenden Dampfdruckgefälles. Die warme Innenraumluft ist
bestrebt, nach außen zu gelangen. Bei Windlast wir der Windsog noch verstärkt. Dies wirkt sich
auch auf die Diffusion aus. Durch Untersuchungen von Wagner zu Wasserdampftransport infolge
von Diffusion und Konvektion wurde ermittelt, dass bei einem sd-Wert = 10 m und mittlerer
Diffusion aller 10 Stunden auf einer Fläche von 60 m2 etwa der Inhalt eines Schnapsglases Wasser
durch das Bauteil diffundiert. [46]

Im Bild 4.3.3.1. wird die Feuchtigkeitswanderung als Schema dargestellt. Es wird davon
ausgegangen, dass die Deckenverkleidung annähernd fugendicht an die Wände anschließt. Der
Anschluss der Dampfbremse wurde nicht fugendicht ausgeführt bzw. hat sich im Verlauf der Jahre
gelöst. Würden hier auch noch schmale Fugen zwischen den Verkleidungselementen bzw. zur
Wand vorliegen, so würde vorwiegend die Konvektion (vergleiche Punkt 4.3.1.) wirken. Bei einer
Vollsparrendämmung taut an der Innenseite der Unterspannbahn weniger Wasser aus. Allerdings
wird bei einer gut funktionierenden Hinterlüftung das Tauwasser schnell abgelüftet. Im Bild
4.3.3.2. wird durch ein Infrarotbild dieses Problem der Diffusion an einem Ortgang sehr deutlich.
Hier erfolgte keine fugendichte Anbindung der Dampfbremse an die Leichtbauaußenwand bzw.
diese hat sich gelöst. (Der Mieter klagte über ein undichtes Dach.) Die Deckenverkleidung wurde
ordnungsgemäß ausgeführt. Im Bild 5.3.3.3. wird die ordnungsgemäße Ausführung am Ortgang
dargestellt werden.

31
Bild: 4.3.3.1.: Wandanschluss einer Dachschräge an eine Außenwand. Die Dampfbremse wurde nicht richtig
fugendicht angeschlossen bzw. hat sich gelöst. Durch diese Fugen kann Feuchtigkeit in die Konstruktion
gelangen. 1 Dacheindeckung, 2 Traglattung, 3 Unterspannbahn, 4 Dämmung, 5 Dampfbremse, 6 Hohlraum
zwischen Dampfbremse und Verkleidungsplatte

Bild 4.3.3.2.: Ein Wärmebild an einer abgehängten


Decke zur Leichtbauaußenwand (Bildmitte). Optisch
sind keine Fugen zu erkennen. Die Ursache dürfte eine
abgelöste Fugenanbindung wie im Bild 4.3.3.1. sein.
Die Temperaturdifferenz liegt bei ca. 3,3 K. (Im unteren
Bildabschnitt ist der Anschluss der Balkontür zu
erkennen).

Bild 4.3.3.3.: Ordnungsgemäße Ausführung der Dampfbremse


an einem Ortgang. Die Dampfbremse an der Deckenfläche
muss mit der Dampfbremse der Leichtbauwand fugendicht
verbunden werden. [23]

4.3.4. Die Aufgabe und Funktion der Sperrschicht und Dampfbremse

Sperrschichten sind überall erforderlich, wo Bauteile gegen Wasserdampf oder Wasser abgedichtet
werden müssen. Richtig angebracht, verhindern sie die Wasseraufnahme in das Bauteil ebenso wie
den Kapillartransport von Wasser und die Diffusion von Wasserdampf durch das Bauteil. [47] Die
hydrophobierende Beschichtung unterbrechen oder schränken den Kapillartransport ein. Die
Kapillartransporte im Bauteil werden nur gering beeinträchtigt. (Hydrophobierungsmittel auf
Siliconbasis gleiten die Gesteinsporen aus und verschließen diese nicht.) [48]

32
Die Anwendungsbereiche und Zweck der Sperrschichten zur Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit,
nicht drückendes oder drückendes Wasser werden in der DIN 18195 Teil 1 bis 10
(Bauwerksabdichtungen) behandelt. Die Abdichtung bei Dächern ist in der DIN 18530 (massive
Deckenkonstruktionen für Dächer) und DIN 18531 (Dachabdichtungen) vorgegeben.
Pfeiler, Wände oder Schornsteine werden zusätzlich zur senkrechten Abdichtung gegen seitlich
eindringende Feuchtigkeit auch mit waagrechten Sperrschichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit
geschützt. Bei Altbauten fehlen diese Schichten oder ihre Funktion ist weitestgehend aufgehoben.
Wenn nun bei solch einer Außenwand im oberirdischen Bereich der Kapillartransport und der
Wasserdampfdiffusionsstrom behindert oder unterbrochen werden, ohne dass vorher die fehlenden
Sperrschichten angebracht worden sind, beginnen die Wände zu durchfeuchten, es kommt zu
Anstrich-, Putz- oder noch schwereren Bauschäden. Die Salzablagerung an der Oberfläche eines
Sockels ist z. B. auch eine Sperrschicht. Man kann dies gut
an den Schichtfolgen erkennen. Wird dieser Sockel durch
Wandfliesen oder eine Kunstharzbeschichtung (Bild
4.3.4.1.) abgedichtet, so steigt die Verdunstungsebene nach
oben in die Erdgeschosswohnung.

Bild 4.3.4.1: Heterogene Mehrschichtkonstruktion mit


außenseitiger dichter Keramik (1). Es besteht die Gefahr der
Kondenswasserbildung (2) unter der Keramikfassade. [44]

Sperrschichten zur möglichst vollständigen Abdichtung gegen Wasserdampfdiffusion werden


Dampfsperren genannt und sind überall erforderlich, wo die Gefahr besteht, dass Wasserdampf im
Bauteil auskondensiert. Der Grund ist meistens eine ungünstige Schichtenfolge, die aber aus
konstruktiven Gründen nicht zu vermeiden ist.

Bei einer nachträglichen Innendämmung einer massiven Giebelwand im Dachbereich z. B. wird


schon unter ganz normalen Temperaturbedingungen der Taupunkt im Wandquerschnitt erreicht,
wenn er nicht sogar schon in der Dämmschicht liegt. Gegen die Wanddurchfeuchtung durch
kondensierenden Wasserdampf hilft in der Regel dann
nur noch eine Dampfsperre (Bild 4.3.4.2.). (Bei
Schwerbetonwänden mit Innendämmung könnte die
Dampfbremse zur Feuchtigkeitsfalle werden.
Günstiger wäre ein Dämmstoff mit hohem
Diffusionswiderstand, z. B. Schaumglas, der selbst als
Dampfbremse wirkt.)

Bild 4.3.4.2: Dampfbremse bei einer Innendämmung


a) ist eine ungünstig ausgebildete Außenwand
b) ist kein idealer Schichtaufbau, jedoch verbessert.

Dampfsperren müssen sich immer auf der Warmseite einer Konstruktion befinden. Enthält diese
eine Wärmedämmschicht, müssen sie sich immer auf der Innenseite davor befinden. Bei
Dachausbauten und Fertigteilhäusern sind sie unbedingt erforderlich. Dabei ist eine Fugendichtheit
zu gewährleisten und die Flankenübertragung zu beachten. Selbst kleinste Löcher, z. B. durch
Befestigungsnägel verursacht, vermindern die Sperrwirkung der Dampfsperre. Hier sollte jedoch
unterschieden werden, wenn die Unterkonstruktion mit Schnellbauschrauben an die Sparren
befestigt wird, so können diese Durchdringungen durch die Dampfbremse vernachlässigt werden,

33
da die kleinen Löcher in der Regel mit der Schraube ausgefüllt sind. Allerdings kommt es doch vor,
dass die Dampfbremse nicht richtig verlegt wurde und noch einmal neu angebracht werden muss.
In diesem Fall sollten die Löcher oder kleinen Risse, die durch die Montage entstanden sind,
sorgfältig zu verklebt werden. Ist 1 % ihrer Fläche wasserdampfdurchlässig, so ist sie unwirksam.
[49] und das wird bereits bei mangelhafter Fugenanbindung, wie an zahlreichen Beispielen gezeigt,
erreicht.

Es sollte so gebaut werden, dass man möglichst keine Dampfsperren benötigt, da Sie immer
problematisch sind, auch wenn sie sich auf der technisch richtigen Seite befinden:

• Sie verhindern das Austrocknen vorhandener Materialfeuchte nach einer Seite.


• Schon kleinste Undichtigkeiten (Fugen) bilden Feuchtigkeitsfallen.
• Bei umgekehrter Diffusionsrichtung, wie sie etwa im Sommer vorkommt, sammelt
sich Feuchtigkeit vor der Dampfsperre. [47]
• Falls nach DIN 4108 bei der Konstruktion zu einer unzulässig großen Tauwassermasse
führen sollte, so ist die dampfsperrende Wirkung (sd-Wert) der Dampfsperre so klein
wie möglich zu halten. [50]

Neben den bekannten Dampfbremsen bzw. Windsperren aus Dichtungspappen, spezielle PE-Folien
oder Aluminiumfolien gehören aber auch dicht schließender Putze, Beton, Metallplatten und
bedingt auch andere Bauplatten aus Holz und Gips dazu. Es sind jedoch die materialspezifischen
Eigenschaften, wie der sd-Wert, sowie die fugendichte Montage zu berücksichtigen. Trotz der
optischen Geschlossenheit der Gipskartonbauplatte mit 12,5 mm ist immer noch eine
Dampfbremse/Windsperre erforderlich. Was z. B. bei einer beidseitig verputzten Gasbetonwand (7
cm) nicht erforderlich ist. (Vorausgesetzt, es treten keine thermischen Spannungsrisse auf). Wie
bereits oben genannt, verhindert die Dampfbremse eine beidseitige Abtrocknung durchfeuchteter
Baustoffe. Um dieses Problem zu lösen, hatte man eine feuchteadaptive Dampfbremse entwickelt
(Bild 4.3.4.3.). Man geht davon aus, dass dem unbedenklichen winterlichen Tauwasserausfall im
Dach ein großes sommerliches Austrocknungspotenzial
gegenübersteht. Im Vergleich zur herkömmlichen
Dampfbremse mit gleicher Sperrwirkung im Winter ist die
sommerliche Austrocknung bei Einsatz der
feuchteadaptiven Dampfbremse mindestens zehnmal
größer. [51]

Bild 4.3.4.3.: Wirkungsschema einer feuchteadaptiven


Dampfbremse mit variablem Diffusionswiderstand sd-Wert,
sie ist sorptiv, das heißt, es nimmt Wasser auf.

Bild 4.3.4.4. : Grafische Darstellung einer Untersuchung des


Verlaufes der Gesamtfeuchte im Dach und unten der Verlauf
der Holzfeuchte der Schalungsbretter über einen Zeitraum
von 10 Jahren. Mit der herkömmlichen Dampfbremse steigt
unter jahreszeitlicher Schwankung die Holzfeuchte rasch an.
Mit der feuchteadaptiven Dampfbremse fallen die Werte stets
unter 20M.-%. [52]

34
Wer eine Dachkonstruktion eines älteren Hauses kennt, weiß auch, welcher feine Staub sich
niederschlägt. In wieweit die volle Funktionsfähigkeit der feuchteadaptiven Dampfbremse dann
nach 20 Jahren und später noch vorliegt ist ungewiss.

Auch bei nur einer geringen Überschreitung der Holzfeuchtigkeit von 20 % über mehre Monate
(Winter), ist das zu viel. Holz zerstörende Insekten benötigen ca. eine Holzfeuchte ab 10 % und
Holz zerstörende Pilze finden unter bestimmten Bedingungen auch unter 20 % ihren Lebensraum
(siehe Punkt 8.3.6.).

Es ist ganz wichtig, eine möglichst hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle zu erzielen. Kurz, es darf
nur Luft über die dafür vorgesehenen Bauteile, wie Fenster, Türen und Lüftungsanlagen
ausgetauscht werden. Zur Messung der Luftdichtigkeit dient die Differenzdruckmethode „Blower
Door“, wo die gesamte Lecktagemenge durch die Gebäudehülle quantifiziert und größere
Lecktagen lokalisiert werden. [53] (Bild 4.3.4.5.). Während dieser Messung oder bei größeren
Luftdruckunterschieden (starker Wind oder bei kalten Außentemperaturen) können mit einem
Luftgeschwindigkeitsmessgerät (Thermoanemometer) Fugen lokalisiert werden. Es gibt auch
Nebelkerzen, man erkennt dann, ob sich die Luft bewegt und ob sie z. B. durch eine Steckdose in
der Abseitwand entweicht (Bild 4.3.4.6.)

Bild 4.3.4.5.: Bei dem Blower Door –Verfahren wird ein Ventilator luftdicht in
eine Fenster- oder Türöffnung eingeklebt und eine Druckdifferenz zwischen
Gebäudeinneren/Raum und der Umgebung von 50 Pa (n50 –Wert)
aufgebaut, was einem maximal zulässigen Luftwechsel entspricht. (Bild [54])

Mit der Messung der Luftdichtigkeit der Gebäudehülle stehen drei


Problemstellungen an, wie Lüftungswärmeverlust, Bauschäden und
Behaglichkeit. Zur Beantwortung der Frage nach dem
Lüftungswärmeverlust genügt ein integraler Wert 2, der eine
Aussage über die absolute Menge an Luft, die gewechselt wird,
zulässt. Die Frage nach Bauschäden und Behaglichkeit kann mit
dem integralen Wert auch nicht näherungsweise beantwortet werden.
Sie hängen von der lokalen Verteilung von Leckagen ab. Diese
Informationen sind durch diese Messung nicht in einfache,
allgemein formulierbare Kenngrößen zusammenfassbar. [55] Zur
Vervollständigung soll hier ergänzt werden, dass die bei der Blower-
Door-Prüfung gemessenen Werte, hierzu die EN 832, etwa dem 10 bis 25-Fachen der normalen
Lüftungsrate entsprechen. Bei einem normaldichten
Gebäude mit n50 =5,0 h-1 wird der erforderliche hygienische
Mindestluftwechsel nicht erreicht [5,0/ (10…25) < 0,8 h-1],
[56] das heißt, es muss wie üblich gelüftet werden.

Bild 4.3.4.6.: Mit Rauch können Leckstellen z. B. an Steckdosen


in der Abseitwand, Fensterlaibung oder Durchdringungen optisch
sichtbar gemacht werden. [57]

2
Dafür werden mehrere Datenpaare Druckdifferenz (10, 20, 30, 40, 50 55 u. 60 Pa)/geförderter
Volumenstrom aufgenommen und eine Ausgleichskurve gemäß der Potenzfunktion V = C x ∆pn ermittelt,
für n= 0,65 (/10/S. 79)

35
In einer Abseitwand wurde der Steckdoseneinsatz ausgebaut (Bild 4.3.4.7.). Der Elektriker hat die
Dampfbremse kreisrund ausgeschnitten, damit er auch den Einsatz in die Gipskartonplatte
einsetzen konnte. Wenn solche Löscher in die Dampfbremse eingebaut werden, braucht man sich
über Zugerscheinungen nicht wundern. Werden Installationsleitungen, ob Heizungsrohre oder
Elektrokabel hinter einer Abseitwand verlegt, so ist ein entsprechender Hohlraum von ca. 5 bis 10
cm bereits bei der Planung zu berücksichtigen. In dem Fall sind zwei Unterkonstruktionen (UK)
erforderlich. Die hintere UK hält die Dämmung sowie die Dampfbremse und die raumseitige UK
trägt die Verkleidungsplatte, z. B. Gipskartonbauplatte. Im Punkt 5.3. wird ein Drempel gezeigt.
Analog könnte die Ausführung so aussehen. In diesem Punkt werden auch weitere
Ausführungsmängel gezeigt.

Bild 4.2.4.7.: Für den Steckdoseneinsatz wurde ein


kreisrundes Loch in die Dampfbremse eingeschnitten.

Zum Schluss noch ein Beispiel aus Eichler/Arndt


[5], wo eine Dampfbremse zu einem Bauschaden
führte. Diffusionstechnische Fehler werden
besonders bei der Ausbildung von leichten
Unterschalen gemacht. Im Bild 4.3.4.8. a) wurde die
Holzschalung sehr schnell durch Holz zerstörende Pilze befallen. Diese Fäule wurde von der
vollständig überflüssigen Dampfbremse im Zusammenhang mit der feuchten Luft im Stall
verursacht. An der Unterseite der Dampfbremse kam es zum Feuchtigkeitsstau. Zweckmäßiger ist
die Ausbildung ohne Dampfbremse nach b) in Kombination mit einer intensiven Durchlüftung des
Dachraums.

Bild 4.3.4.8.: a) falsche Ausführung; b)


verbesserte Ausführung; 1 Putz auf HWL-Platten
(rissgefährdet), 2 Holzschalung; 3 Dampfbremse
(an dieser Stelle falsch und überflüssig), 4
Mineralwolle, 5 Windschutz
(diffusionsdurchlässig) [5]

4.3.5. Die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung


4.3.5.1. Entstehung der Feuchtigkeit in der
Dachgeschosswohnung

In den vorgenannten Punkten wurden verschiedene Wege (Konvektion und Diffusion) des
Eindringens der Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion erläutert. In diesem Abschnitt wird kurz auf
die Entstehung der Feuchtigkeit in der Wohnung und die Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte
von der Temperatur eingegangen.
Nachfolgend werden einige Möglichkeiten aufgezählt, wo direkt oder indirekt eine höhere
Feuchtigkeit in das Gebäude gelangen kann.

36
Entstehung durch Nutzung (Wasserdampfproduktion)

• Wannenbad 1 Liter pro Person,


• Zimmerpflanze 0,5 bis 1 Liter pro Tag,
• Atmung 1 Person ca. 0,1 Liter pro Stunde,
• Schlafphase ca. 1 Liter pro Person,
• Trocknen von Wäsche 4,5 kg 1-1,5 Liter.

Entstehung durch Beschaffenheit des Gebäudes

• konstruktiv vorhanden,
• Schwachstellen der Konstruktion,
• innere Einwirkungen,
• defekte an Wasserleitungen, Spritzwasser im Bad,
• äußere Einwirkung auf das Gebäude
Dachbereich, undichte Fenster, Türen, Wände durch Niederschlag, aufsteigende
Feuchtigkeit durch defekte Sperrung im Fundament- und Erdgeschossbereich sowie
Beimischung von Wasser für den Abbindeprozess von Mörtel (Gips, Kalk, Beton). (Früher
hatte man daher die neuen Gebäude „ausgewintert“ und „trocken gewohnt“. Heute muss
dies durch erhöhte Heizung und Lüftung austrocknen.) [58]

Entstehung durch äußere klimatische Bedingungen


• Niederungen, Flussläufe oder „Kältesee“
• Küstennähe
• Randbereich an Gebirge, wo sich Wolken stauen
• Überschwemmungsgebiete bzw. erhöhtes Grundwasser

Die Höhe der relativen Feuchte im Gebäude wird durch das Nutzungsverhalten und eine
ordnungsgemäße Gebäudeinstandhaltung bestimmt. Steht das Gebäude in einer Niederung, wo oft
viel Bodennebel vorliegt, kann auch beim besten Nutzungsverhalten keine niedrige relative
Luftfeuchte erreicht werden. Ist diese bereits hoch, so reicht bereits eine geringe
Temperaturabsenkung zur Tauwasserbildung. In der nachfolgenden Tabelle 1 wird diese
Abhängigkeit dargestellt.

Tabelle 2: Veränderung der relativen Luftfeuchtigkeit bei gleich bleibender absoluter Feuchte und
einer Temperaturänderung

Temperatur Relative Luftfeuchtigkeit


Variante 1 , Variante 2
11g Wasser/ m³Luft 8,3g Wasser/m³Luft
Raumluft 20 °C 65 % 50 %
in Konstruktion 18 °C 72 % 55 %
in Konstruktion 16 °C 81 % 63 %
in Konstruktion 14 °C 93 % 71 %
in Konstruktion 12 °C 100 % 82 %

In der Regel liegt im Winter die relative Luftfeuchtigkeit bei einer normalen Nutzung bei ca. 50 %
oder weniger vor. Damit ergeben sich die Werte aus der Variante 2 (Tabelle 2).
Bauteile haben aufgrund ihrer Baustoffzusammensetzung oder durch geometrische Formen an ihrer
Oberfläche meist eine niedrigere Temperatur als ihre Umgebung. Damit steigt an dieser
Bauteilfläche die relative Luftfeuchtigkeit an. In den Wärmebildern, z. B. 5.1.8. oder 5.1.10. sind
die Temperaturdifferenzen gut erkennbar. In der Fensterlaibung (Bild 5.1.10.) liegt eine
Temperatur von ca. 11 °C vor. Die Temperatur der Raumluft betrug ca. 18 °C bei der vorhandenen
relativen Luftfeuchte von ca. 55 % würde diese am Fensterrahmen bei 70 % liegen. Auch bei dieser

37
Isolierverglasung wird sich bei nur wenigen Grad unter null Tauwasser an der Fensterscheibe
bilden. Hinter der Gipskartonplatte verringert sich die Temperatur je nach Ausführung noch einmal
um ca. 2 K. Kann nun die Raumluft über einen Steckdoseneinsatz hinter die Abseitwand gelangen,
so besteht die Gefahr der Tauwasserbildung in diesem Hohlraum, auch wenn die Dampfbremse
korrekt ausgeführt wurde. Es sollte möglichst auf eine niedrige relative Luftfeuchte geachtet
werden.
Ist die absolute Luftfeuchte der Außenluft niedriger, so kann gelüftet werden. Ist sie höher, wie z.
B. an einem schwülwarmen Sommertag, so wird sogar viel Feuchtigkeit in die Wohnung hinein
gelüftet.
Entscheidend für den Austrocknungsprozess ist die absolute Feuchtigkeit der Luft, also die
Wassermenge, die Luft bei einer bestimmten Temperatur aufnimmt (Tabelle 3). In der Anlage 3
werden die Luftfeuchtigkeit und die Taupunkttemperatur in einem Diagramm dargestellt. Damit
kann die jeweilige absolute Feuchte abgelesen werden.

Tabelle 3: Maximaler Feuchtigkeitsgehalt der Luft bei einer bestimmten Temperatur [59]

Lufttemperatur in °C Max. Feuchtigkeitsgehalt g/m³


- 20 1,05
- 10 1,58
0 4,98
6 7,28
10 9,39
16 13,59
20 17,22
24 21,68
30 30,21
40 50,91

Wird wärmere feuchte Luft durch eine kühlere ausgetauscht, z. B. beim Lüften, so sinkt die
absolute Feuchte. Bei der Erwärmung dieser Luft verringert sich dann auch die relative
Feuchtigkeit. Die Bauteile und Einrichtungsgegenstände in diesem Raum geben schnell ihre
Feuchtigkeitsteilchen an die Raumluft ab.
Gelangt nun wärmere feuchte Luft im Winter, wie im Bild 4.3.2., in die
Konstruktion/Wärmedämmung, so taut bei einer 20°C warmen Innenraumluft mit 8,3 g Wasser
pro m³ (entspricht einer relativen Luftfeuchte von 50 %) bei einer Außentemperatur von 0 °C ca. 3
g Wasser aus, wenn ein m³ Innenraumluft durch eine Fuge in der Dampfbremse entweicht. Bei
einer Fugenbreite von 2 mm mit einer Länge von 1 m (siehe Anlage 1) entweichen ca. 15 m³
Innenraumluft pro Stunde. Damit wird klar, wie schnell die Dämmung im ungünstigen Fall
durchfeuchtet wird.

4.3.5.2. Beispiele zur Feuchteproduktion und zum Lüftungsaustausch

In dieser Modellrechnung (Tabelle 4) wird von einer 8-stündigen Nachtruhe ausgegangen, wo die
Fenster verschlossen sind. Der Raum umfasst ein Volumen von 50 m³, die Feuchteproduktion
durch das Atmen eines erwachsenen Menschen beträgt 0,1 Liter Wasser/Std.
Innen: Relative Luftfeuchte von 50 % entspricht 7g Wasser/ m³Luft, Temperatur 17°C als gleich
bleibend betrachtet und Außen: 5 °C bei einer relativen Luftfeuchte von 90 % entspricht 6 g
Wasser/ m³Luft

38
Tabelle 4: Relative Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit von der Zeitdauer und der Personenzahl

Zeit- Wasser/Luft [g/m³] Wasser/Luft [g/m³] Wasser/Luft [g/m³] Wasser/Luft


dauer Luftwechsel Luftwechsel 0,3/Std. Luftwechsel 0,5/Std. [g/m³] Luftw.
0,3/Std. 1 Person 2 Personen 1 Person | 2 Person. 0,8/Std. 2 Pers.
0 Std. 7 7 7 | 7 7
1 Std. 8,5 10,1 8,3 | 9,5 8,6
2 Std. 9,5 12,3 8,6 | 10,8 8,9
3 Std. 10,2 13,8 8,8 | 11,2 9,0 (61 %)
4 Std. 10,6 14,3 (100 %) 8,9 | 11,6 9,0
5 Std. 10,9 14,3 9,0 (61 %) | 11,8 9,0
6 Std. 11,2 14,3 9,0 | 11,9 9,0
7 Std. 11,3 14,3 9,0 | 12 (83 %) 9,0
8 Std. 11,4 ( = 80 %) 14,3 9,0 | 12 9,0

Es wird deutlich, dass ein Lüftungsaustausch unter 0,5 h-1 sehr kritisch zu betrachten ist, da die
Luftfeuchtigkeit nicht ausreichend abgeführt werden kann. Der Lüftungsaustausch sollte wenigsten
so groß sein, dass die produzierte Feuchtigkeit nicht weiter ansteigt. Nun hat man nicht den o. g.
Idealzustand, sondern ständige klimatische Veränderungen und auch noch andere Feuchtquellen im
Haushalt.
Es ist ganz wichtig bei der Planung des Dachgeschosses auch darauf zu achten, dass das
Raumvolumen der Schlafräume nicht zu klein gewählt wird. Gewöhnlich sind die Deckenhöhen
ohnehin niedriger als in den anderen Etagen. Das ist auch eine Ursache, warum gerade bei diesen
(zu klein gewählten) Räumen öfter eine optische Schimmelpilzbildung wahrgenommen wird, da
schnell an den Wandoberflächen eine relative Luftfeuchte von über 80 % erreicht wird.

4.4. Beispiele zur Ausführung von Dampfbremsen (Systeme)


4.4.1. Verlegen der Dampfbremse

Für eine funktionstüchtige Winddichtmachung der Dachkonstruktion gibt es verschiedene Systeme.


Hier werden nur beispielhaft einige ausgewählt. Eine Dampfbremse ist nicht mit einer
Unterspannbahn zu verwechseln. Eine Unterspannbahn oder auch –platte befindet sich auf der
äußeren Seite der Dämmung unmittelbar unter der Dacheindeckung. Ihre Funktion besteht darin,
die Dämmung vor Niederschlag, z. B. Flugschnee, Staub und Wind zu schützen. Heute sind diese
diffusionsoffen, sodass die Feuchtigkeit nach außen entweichen kann. Der sd-Wert liegt bei < 0,1
m.

Grundsätzlich sollte ein System zur Anwendung kommen und nicht verschiedene Komponenten
vermischt werden, z. B. Dampfbremse Produkt A, Klebeband vom Produkt B und
Ausführungsanleitung vom Produkt C. Die älteste und auch einfachste Form der Herstellung der
Winddichtheit ist die Sparschalung mit Holzwolleleichtbauplatten und einem Kalkputz sowie
einem Kellenschnitt3 an den Anschlussbereichen. Es handelte sich hierbei meist um hinterlüftete
Dachkonstruktionen, sodass Risse an dem Innenputz keine Schäden verursachten.

Bei heutiger Sparrendämmung wird eine hohe Stabilität der Winddichtheit gefordert. Die
Grenzwerte sind in der DIN 4108-7 festgelegt. Z. B. Jafo-Dampfsperrfolie ist eine speziell
ausgerüstete eingefärbte LDPE-Folie (blau u. weiß), die der Brandklasse B2 bzw. B1 (weiß)
zugeordnet ist. Die Anschlüsse sind mit jafo-DS-Klebeband herzustellen. Diese Dampfbremsen
haben einen sd-Wert zwischen 100 bis 300 m. Analog gilt dies auch für andere Systeme, wie Knauf
Insulation LDS 2 Silk oder LDS 100. Eine andere Form der Dampfbremse mit ihrer Funktion
wurde bereits im Pkt. 4.3.4. als feuchteadaptiven Dampfbremse Difunorm Vario vorgestellt.

3
Durch den Kellenschnitt werden Spannungsrisse vermieden.

39
Bild 4.4.1.1.: Beispiel: Verarbeitung der Dampfbremsfolie
Difunorm. Die Weichmacher des Klebers gasen über die
Jahre aus und die Klebestreifen verspröden. Daher ist eine
zusätzliche mechanische Sicherung erforderlich. Erfolgt die
Verklebung auf einem Sparren, so können hier zusätzlich
Tackernadeln eingeschlagen werden. [60]

Z. B. das System von Difunorm besteht aus einer


schwer entflammbaren Dampfbremsfolie Difunorm
(B1 – Qualität und sd >50 m), einem geschmeidigen
Doppelklebeband zur Verbindung der
Folienüberlappungen, Difunorm-K (siehe Bild
4.4.1.1.) und einem vorkomprimierten elastischen
Dichtband (Bild 4.4.1.2.) Difuniorm-D, für den winddichten Anschluss der Folie an die
Holzkonstruktion oder an das Mauerwerk. Die Folienstöße sind zusätzlich mechanisch durch
Tackernadeln und wenn möglich durch Anpresslatten (Bild 4.4.1.3.) zu sichern.

Bild 4.4.1.2.: Durch das Einlegen eines


vorkomprimierten Fugendichtbandes können
Unebenheiten am Anschluss fugendicht dauerhaft
verschlossen werden. [61]

Bild 4.4.1.3.: Klebeverbindungen können durch


stärkere Luftdruckunterschiede getrennt werden.
Ebenso gasen die Weichmacher des Klebers über
die Jahre aus und die Klebestreifen verspröden.
Daher ist eine zusätzliche mechanische Sicherung
erforderlich. [61]

Neben den speziellen PE-Folien gibt es auch Wasser abweisende und wasserfeste
Luftdichtungsbahn/Dampfbremse aus Recyclingzellulose, verstärkt mit eingeklebtem
Glasseidengelege. Sie sind der Brandklasse B2 zugeordnet, der sd-Wert liegt bei 2,3 m. Da diese
Dampfbremse nicht so bekannt ist, soll hier die Verlegung in den Bildern 3.4.1.4. bis 4.4.1.7. etwas
ausführlicher vorgestellt werden.

40
Bild 4.4.1.4.: Hier wird die zugeschnittene Dichtungspappe pro
clima verlegt. In diesem Fall wird sicherlich hinter die diffusionsoffene
Dampfbremse in die Räume zwischen den Sparren eine
Zellulosedämmung eingeblasen. [62]

Bild 4.4.1.5: Die Überlappung


wird zurückgeklappt und ein
spezieller Kleber (Kartusche)
lückenlos aufgetragen, fest
angedrückt und zusätzlich an die
Sparren getackert. [62]

Bild 4.41.6.: Können die Bahnenden nicht mechanisch auf einen


Untergrund befestigt werden, so werden die beiden Enden der Folie
hochgeklappt und der Kleber wird dazwischen eingebracht und fest
angedrückt. [62]

Bild 4.4.1.7.: Anschließend werden die Stöße wie mit einem


Klammermaxen (bekannt aus dem Büro) verklammert und danach
nach unten geklappt. [62]

Die Verklebung der Stöße in den Bildern 4.4.1.6. und 4.4.1.7. könnten sinngemäß auch bei der
Verlegung der anderen Dampfbremsen (PE-Folie) eine Anwendung finden, wenn die Stöße nicht
zusätzlich mechanisch an den Untergrund befestigt werden können. Allerdings wird hier statt des
Klebers ein doppelseitiges Klebeband verwendet.
Nach der Verklammerung können die umgeklappten
Stöße noch einmal mit einem einseitig lebenden
Klebeband befestigt werden. Es ist zu beachten,
dass bei den PE-Folien sehr schnell die
Tackernadeln ausreisen können, wenn Spannungen
auftreten. Das Gleiche gilt auch für Klebestreifen
(Dichtbänder), die sich lösen können. Daher sind die
Dampfbremsen nicht lose aber auch nicht unter
Spannung zu verlegen. Im folgenden Beispiel (Bild
4.4.1.8.) erfolgte in Verbindung mit der
Neueindeckung des Daches eine nachträgliche
Sparrendämmung von außen. An der Innenseite
befinden sich Schalbretter bzw. HWL-Platten und
Putz.

Bild 4.4.1.8.: Die Dampfbremse wurde von außen lose


zwischen die Sparrenfelder gelegt. Sie ist vollständig
wirkungslos, kann aber zu lokalen Feuchteschäden
führen.

41
Vom Dachdecker wurde zwischen die Sparren lose eine Folie eingelegt. Das hätte nur Sinn, wenn
diese mit vorkomprimiertem Fugenband seitlich an die Sparren befestigt werden würde und das ist
sowohl materiell als auch arbeitszeitmäßig mit hohen Kosten verbunden. Bei dieser Ausführung ist
mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Schäden zu rechnen, da über die großen seitlichen Fugen
Feuchtigkeit über Diffusion und etwas Konvektion in die Konstruktion gelangt, aber auch nicht
ausreichend abgelüftet wird. Ist die Dampfbremse 1 % ihrer Fläche undicht, so ist sie bereits
wirkungslos! An der Kontaktfläche Folie und Dämmung wird sich sehr lange Feuchtigkeit halten.
Dem Bauherrn wurde daher geraten, die Folie vollständig wegzulassen. Die in die Konstruktion
gelangte Feuchte kann so nach außen und innen wieder entweichen und eine lokale stärkere
Durchfeuchtung wird vermieden (vergleiche Punkt 4.3.4.). Zu den später geplanten Innenarbeiten
kann dann die Dampfbremse über den Putz fugendicht verlegt werden, darüber kommt dann eine
Deckenverkleidung, z. B. Gipskartonbauplatte.

4.4.2. Dichtbänder
4.4.2.1. Allgemeines

Im Punkt 4.4.1. wurde bereits auf das Verlegen der Dichtbänder eingegangen. Auf dem Markt
werden unterschiedliche Produkte mit zum Teil sehr unterschiedlicher Qualität angeboten. In einem
Objekt traten 5 Jahre nach der Fertigstellung intensive Schäden an mehren hundert Quadratmeter
unbelüftetes Flachdach mit Klemmfilz (Mineralwolle) auf. Es kann grob Folgendes
zusammengefasst werden. Es wurden PE-Dampfbremsfolien verwendet, eine zusätzliche
mechanische Befestigung der durch Klebestreifen an die Zwischenwände verklebten Dampfbremse
erfolgte nicht. Im Abschnitt mit den blauen Klebestreifen (vermutlich Produkt von Storch) wird
angenommen, dass dieses doppelseitig klebende Dichtband zum System dieser Dampfbremse
gehört. Hier gab es so gut wie keine Schädigung. In dem Abschnitt, wo verschiedene Klebestreifen
verwendet wurden, traten sehr viele Schäden auf. Besonders im Abschnitt mit den Aluminium-
Klebestreifen gab es schwerwiegende Schäden an der Holzkonstruktion. Die Al-Klebestreifen
gehören zu dem einseitigen Aluminiumkraftpapier versehenem Randleistenfilz, also zu einem
vollständig anderen Produkt.

4.4.2.2. Anschlüsse an Wände und an Konstruktionen

Je besser die Oberfläche ist (glatt, staub- und fettfrei), um


so besser lässt sich eine einwandfreie Fugendichtheit
herstellen. Am zweckmäßigsten ist das vorkomprimierte
Fugendichtband.

Bild 4.4.2.1: Hier ein Beispiel der vorkomprimierten Rollenware,


einseitig selbstklebend aus der Firmenschrift von vito. [57]

Das vorkomprimierte Fugenband z. B. von vito gibt es in verschiedenen Dicken (2 mm bis 20 mm)
und Breiten (10 mm bis 40 mm) und ist für Fugenbreiten von 2 mm bis 25 mm geeignet. Die
Produkte von illmod reichen bis 40 mm Fugenbreite. Es gibt verschiedene Anbieterfirmen. Wichtig
ist, dass die speziellen Eigenschaften vom Produkt Fugenband erfüllt werden. Es ist meist auf einer
Seite selbstklebend und kann so gut auf den Untergrund (Wandfläche verputzt oder unverputzt)
oder auf den Holzbalken aufgelegt und die Dampfbremse darüber gezogen werden. Anschließend
erfolgt eine mechanische Verbindung, wie im Bild 4.4.1.3. durch eine Dachlatte, die mit einem
Schlagdübel oder bei einer Befestigung auf einen Holzuntergrund angeschraubt werden. Das

42
vorkomprimierte Fugenband quillt langsam auf und erreicht in 0,5 bis 1 Std. ca. sein 5-faches
Volumen und verschließt so fugendicht die Anschlüsse. Je nach Untergrund können so
unterschiedliche Bänder ausgewählt werden. Auf glatten Untergrund reichen auch schmalere
Fugenbänder. Da diese Bänder sehr teuer sind, kann man so durch eine zweckmäßige
Materialauswahl sparen ohne Qualitätseinbußen.

Diese Fugenbänder finden weiterhin Anwendung zur Abdichtung der Wandanschlüsse der
Fensterrahmen, der Sohlbänke, Außenfensterbänke oder zur Abdichtung von Betonfertigteilen. Sie
sind weiterhin schlagregendicht, schwer entflammbar (B 1), lassen eine notwendige
Dampfdiffusion zu und haben eine hohe Verträglichkeit zu anderen Baustoffen.

Neben dem Fugenband werden auch entsprechende (Fugen-)Kleber angeboten, wie Knauf
Insulation LDS Solifix. Hier im Bild 4.4.2.2. Primur von der Schweizer Firma SIGA AG. Der
Untergrund muss sauber und tragfähig sowie die Dampfbremse stau- und fettfrei sein. Es wird eine
ca. 0,8 cm dicke Raupe des Klebers lückenlos aufgetragen,
sofort angepresst (Bild 4.4.2.3.) und anschließend mit einer
Anpresslatte mechanisch befestigt. Dies sollte auch erfolgen,
wenn die Hersteller darauf verweisen, dass eine mechanische
Sicherung nicht erforderlich ist.

Bild 4.4.2.2.: Beispiel das Verkleben einer Dampfbremse z. B. mit


Primur einer einkomponentigen Acrylmasse. [63]

Bild 4.4.2.3.: Die Dampfbremse mit dem Kleber wird an den Untergrund
angepresst und anschließend mit einer Anpresslatte mechanisch
gesichert. [63]

In der Praxis verlässt man sich jedoch in Einzelfällen auf das


Klebeverhalten des speziellen Fugenklebers und bringt keine
Anpresslatte an. Im Bild 4.4.2.4. wurde die Dämmung
über einer Decke einer Dachgeschosswohnung
herausgenommen. Mit dem Finger konnte man an einigen
Anschlussstellen der Dampfbremse/Mauerwerk
durchstecken. Damit liegt kein fugendichter Anschluss
vor. Natürlich ist dieser Fugenkleber für glatte
Putzflächen oder Ähnliches gedacht und nicht für die
unebenen rauen Oberflächen der Hochlochziegel.

Bild 4.4.2.4.: Mit dem Finger kann man sehr leicht den
Anschluss der Dampfbremse/Mauerwerk durchdringen.

Die normalen Acryl- oder Siliconmassen sind nicht zum Verkleben von Dampfbremsfolien
geeignet, da diese keine ausreichend beständige Klebeverbindung bilden.

Die Haftung auf den Untergrund und speziell auf der PE-Folie ist ungenügend. Die so verklebten
Verbindungen lösen sich sehr schnell wieder ab. Das kann man sehr schnell an einem Probestück
testen. Es werden zwei kleine Stück Dampfbremse verklebt und nach dem vollständigen
Abtrocknen des Acryls oder Silicons auseinandergezogen. Eine solche Verbindung muss aber über
viele Jahre halten.

43
Eine weitere Möglichkeit ist das Einputzen der Dampfbremse (Bild 4.4.2.5.). Im vorliegenden
Beispiel wurde die Dampfbremse etwa 10 bis 15 cm über den Rand bis an die Rohbauwand verlegt
und mit einfachen dünnen Leisten an der Wand befestigt. Anschließende erfolgte das Einputzen der
unteren Enden. Wegen der guten Haftfähigkeit wurde ein Gipshaftputz gewählt. Anschließend wird
der Innenputz aufgetragen. Bei diesem Objekt soll jedoch noch innen eine Vorsatzwand aus
Porenbeton aufgemauert und anschließend verputzt werden.

Bild 4.4.2.5.: Die Dampfbremse wurde


eingeputzt. Anschließend wird noch der
Innenputz aufgetragen.

4.4.2.3. Klebebänder

Es gibt verschieden Klebebänder. Am zweckmäßigsten verwendet man nur die, die für das System
vorgesehen sind, wie z. B. bereits oben genannt bei Difunorm. Alle Klebeverbindungen sind
zusätzlich mit einer mechanischen Sicherung (Anpresslatte oder Tackernadeln) zu versehen. Es
gibt doppelseitig oder einseitig klebendes Dichtband. Ein doppelseitiges Klebeband zur
Verbindung der Folienüberlappung, Difunorm-K, wird im Bild 4.4.1.1. und ein anderes
doppelseitiges Klebeband im Bild 4.4.2.5. gezeigt. Hier ein Beispiel (Bild 4.4.2.6.) beim Verkleben
es Stoßes mit dem einseitigen Klebeband Sicrall der Firma SIGA AG. Analog gibt es von Knauf
Isulation LDS Silitwin, Soliplan und Soliflex für die jeweilige Anwendung.

Bild 4.4.2.5.: Die Überlappung wurde mit zwei parallel


verlaufenden doppelseitigen Klebeband verklebt und
mit Tackernadeln am Deckenbalken zum
ungedämmten Dachboden zusätzlich mechanisch
gesichert.

Bild 4.4.2.6.: Beispiel das Verkleben einer Überlappung


der Dampfbremse. [63]

4.5. Die Aufgabe der Unterspannbahn

Das Verlegen einer Unterspannbahn oder eines Unterdaches ist als zusätzliche Maßnahme bei
besonderen Randbedingungen zu werten. Das kann z. B. die Unterschreitung der
Regeldachneigung der Dacheindeckung sein. Bei Überschreitung ist die o. g. zusätzliche

44
Maßnahme nicht erforderlich. Die Unterspannbahn stellt jedoch eine Noteindeckung für den
weiteren Bauablauf bei der Dacheindeckung dar und übernimmt die Funktion einer zweiten
Entwässerungsebene bei eventuellem Eintrieb von Regen und oder Flugschnee.
Bei nachträglichem Dachgeschossausbau bei Altbauten ist eine Unterspannbahn nicht erforderlich,
da hier die Regeldachneigung selten unterschritten wird. Bei winddichter Innenverkleidung entsteht
unterhalb der Dacheindeckung ein Luftstau, der dem Eintrieb von Regen oder Flugschnee auch bei
Unterschreitung der Regeldachneigung entgegenwirkt. Bei Verzicht muss allerdings die Aufgabe
der regensicheren Schicht noch voll erfüllt werden, die Regeldachneigung darf nicht unterschritten
werden und das Sparrenholz muss die Feuchtigkeitsanforderungen (Zuordnung mindestens
Gefährdungsklasse 2) erfüllen.

Als Unterspannbahn wurden noch vor Jahren diffusionsdichte Folien verwendet. Diese führten in
vielen Fällen zur erhöhten Feuchtigkeit im Dachboden, vor allem dann, wenn im First die Folie
nicht aufgetrennt wurde. Heute verwendet man diffusionsoffene Unterspannbahnen mit sd-Werte
zwischen 0,02 – 0,1. Es kommen auch bituminierte Weichfaserplatten oder Holzfaserplatten zum
Einsatz. Mit dem niedrigen sd-Wert wird es besser ermöglicht, eingedrungene Feuchtigkeit, z. B. in
der Dämmung, nach außen hin abzuführen.

Soll eine nachträgliche Unterspannbahn eingebracht werden, so wird dies zwischen die
Sparrenfelder mit dünnen Latten befestigt (siehe Bild 4.5.1.). Werden Tackernadeln benutzt, so
könnten diese eventuell über die Jahre durchrosten.
Die Unterspannbahn ist auf jedem Fall über die Drempel- oder Fußpfette zu verlegen, sodass
eventuell eingedrungene Feuchtigkeit weit genug vom Gebäude abtropfen kann. Kann diese nur bis
zum Außenmauerwerk geführt werden, so kann es zur Durchfeuchtung dieses Bauteils kommen. In
dem Fall ist von einer nachträglichen Verlegung abzuraten.
Beim Einlegen der Unterspannbahn zwischen die Sparren muss diese nicht vollständig straff sein.
Der Klemmfilz oder die Klemmkeile werden eingeschoben aber nicht bis zur Dachlatte gedrückt.
Ein kleiner Zwischenraum von 2-3 cm sollte erhalten bleiben, sodass immer eine Hinterlüftung
gewährleistet ist.

Bild 4.5.1.: 1 Sparren, 2 Dämmung, z. B. Steinwolle, 3 diffusionsoffene Unterspannbahn, 4 Dachlatte für


Dachsteine 5 Dampfbremse

5. Schäden beim Dachgeschossausbau durch fehlerhafte Ausführung


5.1. Verlegen der Dämmung

Die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes wird als das wichtigste und alles entscheidende
Kriterium bewertet. Es ist jedoch zu beachten, dass die physikalischen Eigenschaften der
Wärmetransmission unter Laborbedingungen ermittelt werden. Äußere Einflüsse wie die
Wärmekonvektion (vergleiche Pkt. 4.3.1.) werden vollständig außer Acht gelassen. Bei
großflächigen Dachkonstruktionen gibt es im Allgemeinen kaum Probleme, um eine Luftdichtheit
zu erreichen. Bei der Verwendung von Klemmfilz werden diese ca. 2 – 3 cm größer als der
Sparrenabstand zugeschnitten (abhängig von der Breite) und fugendicht eingeschoben (Bild 5.1.1.)

45
Analog erhält man auch gute Fugendichtheit mit den
Dämmkeilen. Sehr wichtig ist jedoch die sorgfältige
Verarbeitung. Sind noch kleine Fugen erkennbar, so sind
diese nachträglich auszustopfen, damit kein
Luftaustausch zwischen Innen- und Außenseite erfolgen
kann. Sind die Abstände der Sparren sehr breit (etwa ab
80 cm) können die Klemmfilzstücke auch durch ihr
Eigengewicht sehr leicht herausrutschen oder –fallen. In
diesem Fall sollte die Tragkonstruktion vor oder
während der Dämmung montiert werden. Durch diese
Latten oder Metallprofile wird die Dämmung am
Herausfallen gehindert. Das ist analog wie im Bild 5.1.2.
Bzw. 5.1.3. zu realisieren. Die Dampfbremse muss dann
auf die Unterkonstruktion verlegt und befestigt werden.
In Einzelfällen reicht auch eine Hilfskonstruktion.

Bild 5.1.1.: Hier ein Bild aus der Firmenschrift von G+H. [64]

In der Praxis bestehen die Dächer oft auch aus kleinteiligen Flächen, sodass eine große Zahl an
Fugen entstehen kann. Die Herstellung einer luftdichten Innenverkleidung im ausgebauten Dach
bedingt daher einen erhöhten planerischen und handwerklichen Aufwand, welcher allgemein sehr
unterschätzt wird.

Bild 5.1.2.: Ein Beispiel einer Dämmung an einem


Kehlbalken und Gratbalken. Die Innenflächen aus
Gipskartonbauplatten müssen zum Schluss in einem rechten
Winkel zueinanderstehen.

Bei diesem Beispiel aus der Praxis (Bild 5.1.2.) geht


es nicht allein um die Dämmung, was im Moment
noch etwas unordentlich aussieht, sondern um die
Herstellung der Unterkonstruktion für die
Innenverkleidung aus GKF 12,5 mm. Keine der
Sparren, Kehl- und Gratbalken stehen in einem optisch
günstigen Winkel zueinander oder verlaufen parallel.
Es gibt keinen Bezugspunktpunkt bzw. –linie, von der
eine optisch ordentliche Fläche aufgebaut werden
kann. Zum Schluss muss aber alles zueinanderpassen
und es darf sowohl in der Fläche, in der Kehle und am
Grat keine Unebenheit geben. Als nächstes Problem ist das fugendichte Einlegen des Klemmfilzes
zu nennen. Zwischen zwei parallel verlaufende Sparren (Bild 5.1.1.) lässt sich das gut realisieren
aber bei dem Kehlbalken im Bild 5.1.2. müssen dann auch die Anpressflächen der Dämmung
schräg geschnitten werden. Um mögliche Fugen zu vermeiden, wird die Dämmung auch bis über
die Sparren gezogen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme wurden noch 120 bis 140 mm Klemmfilz
eingelegt. Eine gute Lösung ist das Verlegen zwischen den Sparren und zusätzlich wird von innen
versetzt noch eine dünnere Dämmplatte über die Sparren hinweg verlegen, wie es im Bild 5.1.3. als
Zeichnung dargestellt wird. Die Stoßfugen sind immer zu versetzen. Diese doppelte Verlegung

46
vermindert zusätzlich die Wärmebrückengefahr durch die Sparren selbst. Das Holz hat eine
Wärmeleitfähigkeit von 0,13 W/mK und die Glas- oder Steinwolle 0,035-0,04 W/mK. Je stärker
die Dämmung ist, um so größer wird die Temperaturdifferenz an der Oberfläche der
Innenverkleidung, wenn die Dämmung nicht richtig eingebracht wurde. Im Bild 5.1.4. wird das
Problem bei einer Wärmedämmschicht dargestellt. Zwischen den Sparren ist eine dicke
Dämmstoffschicht. An den Stellen, wo die Dachlatten als Unterkonstruktion befestigt sind, treten
Wärmebrücken auf. Im Wärmebild 5.1.5. wird im Drempel diese ungleichmäßige Dämmung als
Streifen sichtbar.

Bild 5.1.3.:: Skizze einer doppelten Verlegung einer


Zwischensparrendämmung. Durch die zweite Schicht werden
mögliche kleine Fugen und die Sparren mit ihrer ungünstigeren
Wärmeleitfähigkeit abgedeckt. [65]

Bild

5.1.4.: Fehlstellen in der Dämmung zwischen den Sparren und der Tragkonstruktion für die Verkleidungsplatten. Bei
großen Dämmstoffstärken können diese Stellen zu Wärmebrücken werden, da das Holz eine geringere
Wärmeleitfähigkeit hat.

Bild 5.1.5.: Bei diesem Wärmebild von außen sind die


Sparren deutlich zu erkennen. Es wird die mangelhafte
Dämmung des Drempels und der Anschluss der Decke auf
das Mauerwerk deutlich sichtbar. Daneben ist auch eine
schlechte Dämmung bzw. Fugenabdichtung am
Lüftungsrohr neben dem First erkennbar.

Bei diesen Beispielen, Bild 5.1.6. und 5.1.7., hatte


weder die ausführende Firma noch die Bauleitung die
Notwendigkeit einer durchgehenden Dämmung und
das Anbringen einer ordentlichen Dampfbremse
verstanden. Hinter der aluminiumkaschierten
Dämmung waren durchgehend Fugen zwischen
Sparren und Dämmung von 1 bis 2 cm. Nur in seltenen Fällen entsprechen der Einbau und die
Abdichtung den Einbauanweisungen des Dämmstoffherstellers. Neben den Beschädigungen der
Kaschierung wurden die Randstreifen nur lose überlappt und mit Klammern angetackert. Dem
Eindringen der Raumluft wurde so gut wie kein Widerstand entgegengesetzt. Es waren
umfangreiche Nacharbeiten erforderlich.

47
Bild 5.1.6.: Lange Zeit wurde die
aluminiumkaschierte Dämmung
angeboten und auch verarbeitet.
(Anmerkung: Solche „Kreuzfugen“ wie
links über der Tür sollten natürlich nicht
entstehen. Diese Gipskartonbauplatten
wurden an die Giebelwand aus
Kalksandstein angeklebt. Ein geringer
Versatz ist zwar vorhanden. In diesem
Fall liegt zwar auch nach Jahren kein
Riss vor. Bei einer Vorsatzwand auf eine
Holz- oder Metallunterkonstruktion muss
ein Versatz von 20 cm eingehalten
werden, sonst entstehen an dieser Stelle
Risse.)

Anmerkung: Bei der Ausführung mit Klemmfilz, wie sie im Bild 5.1.1. gezeigt wird, ist der
ordentliche fugendichte Sitz der Dämmung sichtbar und kann nachgebessert werden. Analog
verhält es sich mit den Klemmstoffkeilen. Bei der aluminiumkaschierten Dämmung kann eine
fugendichte Verlegung nicht kontrolliert werden, da die Folie die Anschlüsse Dämmung/Sparren
überdeckt. Diese Dämmung „quillt“ nicht wie der Klemmfilz auf und presst sich auch nicht an.
Dieses Dämmmaterial ist bei dem Dachausbau nicht zu verwenden.

Bei diesem Dach wurden im folgenden Winter, weil es über all in den Raum tropfte, einige
Dachsteine aufgenommen. Die Unterspannbahn mit einem großen sd-Wert hatte an der Innenseite
eine ca. 2 cm dicke Eisschicht. Wenn die Sonne auf die Südseite schien, taute das Eis am Tag auf
und tropfte so in die Dämmung und anschließend durch die Verkleidung in die Dachwohnung. Die
hohe Feuchtigkeit in der Dämmung war noch zusätzlich durch die Baufeuchte und einem
gleichzeitigen Wasserschaden im Keller verursacht worden.

Die Anschlüsse zur Giebelwand wurden mit einem Schalbrett verdeckt (Bild 5.1.7). Nach dem
dieses abgenommen wurde, war zwischen dem Sparren und der Giebelwand ein 7 bis 10 cm breiter
Zwischenraum. Es fehlte vollständig die Dämmung. Diese Aluminium-Dampfbremse wurde
lediglich mit Folienklebestreifen überall angeklebt. Trotz intensiver Nachbesserung konnte der
Tauwassereintrag nicht vollständig unterbunden werden. Die Dachschräge wurde mit Paneelen
verkleidet. Gegenüber einer vollflächigen Gipskartonplatte sind viele kleine Fugen vorhanden. Es
tritt genau das im Bild 4.3.3.1. genannte Problem auf.

Bild 5.1.7.: Hier wurde die ca. 10 cm Fuge


zwischen Sparren und Giebelwand mit einem
Schalbrett abgedeckt. Rechts ist die
Unterspannbahn zu erkennen. Es fehlte neben
der Dämmung die Dampfbremse und die
korrekte Fugenanbindung.

Im Wärmebild 5.1.8. wird eine


abgehängte Decke gezeigt. Es ist sehr
deutlich erkennbar, dass hier die
Dämmung nicht fugendicht eingelegt
wurde oder sogar ein Stück fehlte. Der
Verlauf der Sparren ist durch die etwas
dunkleren Streifen zu erkennen. Die
Isotherme zeigt eine Temperaturdifferenz
von 4 bis 5 K. In der Skizze (Bild 5.1.9.)
werden mögliche Ursachen aufgezeigt.

48
Bild 5.1.8.: Wärmebild an einer wärmegedämmten
Decke zum Flachdach in einer Dachgeschoss-
wohnung. Es sind die Fehlstellen in der Dämmung
deutlich erkennbar. Im Folgebild die möglichen
Ursachen.

Bild 5.1.9.: In den Zeichnungen werden mögliche


Fehlerquellen bei der Wärmedämmung aufgezeigt, wie sie
im Bild 5.1.8. sichtbar sind. Diese können zur
Tauwasserbildung führen, da an dieser Stelle die
Oberflächentemperatur niedriger ist. (Vergleiche hierzu
auch [66])

Nachfolgend soll noch eine ältere Variante vorgestellt


werden (Bild 5.1.10). Es wird eine Verbundplatte auf
Tragleisten aufgelegt. Analog gab es auch
Styroporplatten mit Nut und Feder (zum Vergleich
Bild 5.1.11. und 5.1.12.), wenn zum Beispiel lediglich
der Spitzboden vom Bodenraum durch eine Decke
räumlich abgetrennt werden soll und die Nutzung als
Hobbyraum oder Ähnliches vorgesehen ist, dann kann
man diese Konstruktion schon auswählen, wenn dabei
alle Konstruktionshölzer von 3 Seiten kontrollierbar
bleiben. Eine zusätzliche Verkleidung der Sparren auch teilweise kann sehr schnell zu einer
Schädigung des Holzes führen.

Die im Bild 5.1.11. und 5.1.12. dargestellte konstruktive Ausführung, allerdings mit einem anderen
Produkt, führte in einem Dachstuhl in F-Gambsheim zu optimalen Lebensbedingungen für die
Larve des Hausbockes. Durch die Fugen (Nut und Feder) und die vielen kleinen Schlitze konnte
genügend Raumluftfeuchtigkeit entweichen und die Holzfeuchte an einigen Stellen der
Dachkonstruktion wurde erhöht. Dadurch wurden die Lebensbedingungen des Holzzerstörers
begünstigt. Als Wohnraum und für eine ständige Nutzung ist diese Konstruktionsausführung
unbrauchbar und führt über längere Zeit immer zu Bauschäden. Daneben entweicht auch
unkontrolliert warme Raumluft, was zu einem höheren Heizenergiebedarf führt.

Die gleichen Bedingungen gelten auch für die Wohnungsdecke unter einem nicht ausgebauten
Dachgeschoss! Es muss grundsätzlich eine fugendichte Ausführung (Dämmung und Dampfbremse)
erfolgen.

49
Bild 5.1.10.: Beispiel für die in der Vergangenheit
gemachten Konstruktionsvorschläge. Originalbild in [67].
Zwischen den Gipskartonplatten ist immer in diesem Fall
immer eine Fuge (1). Das Gleiche gilt auf für die
Auflagefläche auf den Leisten. Diese Konstruktion kann
nur zur optischen Gestaltung des Dachbodens verwendet
werden, wenn dieser z. B. als Hobbyraum (ohne Heizung)
verwendet wird. Eine ausreichende Lüftung über den First
bzw. Lüftungssteine sollte vorhanden sein.

Bild 5.1.11.: Die Dämmplatten werden durch Nut und Feder gehalten.
Allerdings stellt diese Verbindung keine erforderliche Fugendichtheit dar. Es
kann somit genügend Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangen.

Bild 5.1.12.: (Rechts) So wurden diese Platten montiert. (Es handelt sich hierbei
um eine ältere Firmenschrift.) [68] Aus heutiger Sicht bringen eine solche
Dämmung so gut wie nichts.

Bild 5.1.13: Leider wird auch noch heute von einigen Trockenbauern diese
Dämmmethode ausgeführt. Wand aufgestellt und etwas dahinter gesteckt.
Damit kann keine Fugendichtheit zwischen Dämmung und Sparren erreicht
werden. Ebenso fehlt die Dampfbremse. (Originalbild in einem älteren Buch
[69])

Genau die Dämmmethoden im Bild 5.1.13. führen bei vielen


Dachstühlen zu Schäden durch Holz zerstörende Insekten und oder
Pilze. Dämmung zwischen die Sparren geschoben und etwas davor
geschraubt, damit es nicht herausfällt, sind verantwortungslose
Ausführungstechniken. Sie führen neben erhöhten Energiekosten für
die Wärmeerzeugung zusätzlich zu Feuchteschäden. In der Praxis findet man solche
Konstruktionsverkleidung aus Tapete, aneinander geklebte Poster, Decken, Stoffplanen,
verschiedene Holzwerkstoffplatten und auch Gipsplatten. Noch im März 2004 fragte ein Bauherr
bei einer Berliner Trockenbaufirma wegen einem Angebot zur Dämmung des Dachgeschosses an
und fragte gleichzeitig, wie sie die Ausführung vornehmen. „Na als Erstes die Dampfbremse dran
und dann stecken wir die Dämmung dahinter“. (Nach dieser Auskunft versuchte der Bauherr
verzweifelt selbst eine fachlich ordentliche Dämmung vorzunehmen.)

Wärmebrücken und Konvektion treten besonders an Stellen auf, wo das fugendichte Einlegen der
Dämmung durch schlechte Zugänglichkeit erschwert ist (Bild 5.1.14.) Dazu zählen zum Beispiel
auch Mittelpfetten, besonders wenn diese 2 Etagen trennen (Dachraum und Spitzboden), und bei
Fußpfetten (Bild 5.1.15.). Der Klemmfilz kann in vielen Fällen nicht luftdicht hinter die Pfette
geschoben werden, ohne die Hinterlüftung zu unterbrechen. Eine Lösung bildet z. B. ein

50
verstellbarer Abstandshalter für Dämmmaterial zur Wärmeisolierung von Dachstühlen mit
optimierten Montage- und Zirkulationseigenschaften nach DIN 4108-3 (Anlage 5).

Bild 5.1.14. : Dämmung einer Mittel- und Fußpfette und die Anbindung der Dampfbremse. Die Anschlüsse
der Dampfbremse sind mit einem vorkomprimierten Fugenband anzuschließen und mit Klammernadeln
mechanisch zu sichern, wenn keine Anpresslatte angebracht werden kann (Mittelpfette). Im rechten Bild ist
die Anbindung der Dampfbremse noch keine ideale Lösung, auch wenn sie bereits unter die Fußbodenplatte
reicht. Bessere Lösung im Bild 5.2.20.

Ein weiteres Problem ist die Anbindung der Dampfbremse an die Mittelpfette an der Fußpfette. Im
Bild 5.2.20. wird das Ende der Dampfbremse noch bis unter den Rieselschutz verlegt. Wenn es
möglich ist, sollte die Dampfbremse unterhalb der Fußpfette fugendicht angeschlossen werden.
Meist liegt zwischen Mauerwerk und
Fußpfette eine Fuge vor und über indirekte
Wege kann dann die Raumluft entweichen.
In der Praxis liegt die Dampfbremse lose auf
der Fußpfette und das führt zu
Zugerscheinungen und möglichen
Bauschäden.

Bild 5.1.15.: Mittelpfette in Fußbodenhöhe des


Spitzbodens. Später bildet die Dachfläche hier im
Spitzboden mit der unteren, eine Gesamtfläche.
Das richtige Einlegen der Dämmung an die
Mittelpfette erfordert hohes handwerkliches
Geschick. [70]

Im Wärmebild (Bild 5.1.16.) wird eine Mittelpfette gezeigt. Deutlich ist der Temperaturunterschied
von 4 K zu erkennen. Es liegt eine Fuge zwischen Dämmung und Pfette vor. Ebenso ist der Verlauf
der Sparren gut zu erkennen.

Bild 5.1.16.: Fugen über einer Mittelpfette an der


abgehängten Decke.

51
Neben der Anbindung der Dampfbremse direkt an der Mittelpfette (Bild 5.1.14.) kann diese auch
durchgängig verlegt werden. Im Bild 5.1.17. wurde der Spitzboden nicht ausgebaut, sodass die
Decke mit einer Wärmedämmung und einer Dampfbremse versehen wird. Allerdings hat man auch
hier die Auflager der Sparren auf der Pfette fugendicht anzuschließen und das ist komplizierter als
die seitliche Anbindung wie im Bild 5.1.14. Im Bild 5.1.18. wird der Anschluss unter einer Zange
zum nicht ausgebauten Dachgeschoss dargestellt.

Bild 5.1.17.: Verlegen der Dampfbremse an einer Mittelpfette [23]

Bild 5.1.18.: Verlegen der Dampfbremse unter einer Zange [23]

5.2. Verlegen der Dampfbremse und ihre Anschlüsse

In diesem Abschnitt werden Problembereiche aufgeführt, wo sich bei der Ausführung schnell
Fehler einschleichen.

Die Notwendigkeit einer Dampfbremse und die Herstellung der fugendichten Anbindung werden
im Pkt. 4. beschrieben. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass alle zu klebenden Flächen
vollständig staub- und schmutzfrei sind. Da die Folien meist auf dem Fußboden zugeschnitten
werden, ist dieser vorher abzukehren. Es geht dabei auch darum, dass nicht kleine Steinchen die
Folie beschädigen.

Im Bild 5.2.1. wird ein Rähm mit Kopfband und Säule sowie Zange gezeigt. Die Folienanschlüsse
werden mit doppelseitigem Klebeband und vorkomprimiertem Fugenband und zusätzlich mit
Heftklammern an den Holzbalken angeschlossen. Wenn sich künftig auf der Dampfbremse
Feuchtigkeit bilden kann, ist es nur eine Frage der
Zeit, bis die Klammern durchgerostet sind. Die
Sparrenpfettenanker verursachen zusätzliche
Unebenheiten. Werden die scharfen Kanten nicht
umgeschlagen, so wird die Folie an dieser Stelle
zerstochen. Nach der Verflüchtigung der
Lösungsmittel werden die Dichtungsbänder über die
Zeit spröde und die Dichtheit herabgesetzt.

Bild 5.2.1: Herstellung der fugendichten Anbindung an den


Rähm, Zange, Stiel und an die Giebelwand [70]

Im Bild 5.2.2. wird ein Anschluss an der Firstpfette gezeigt. Die Dampfbremse der Dachschräge
wird am Balken miteinander verklebt und zusätzlich mit Tackernadeln gesichert. Die Anschlüsse
an der Säule und am Kopfband werden mit einem vorkomprimierten Dichtband abgedichtet. Mit
Tackernadeln wird die Verbindung mechanisch gesichert. Der Anschluss an die Giebelwand erfolgt
mit einem vorkomprimierten Dichtband und zur mechanischen Sicherung wurde eine Dachlatte mit

52
Nageldübel befestigt. Im Bild 5.2.3. wurde am unteren Teil der Dachschräge die Dampfbremse
angebracht. Zur besseren Verbindung der Stöße hätte diese bis zur Mitte der Mittelpfette verlegt
werden sollen. Die Anbindung an der Säule ist noch herzustellen. In diesem Fall wurde die
Unterkonstruktion nicht quer sondern senkrecht angebracht und ist etwas größer als 50 cm. Bei zu
breitem Abstand muss die Unterkonstruktion horizontal angebracht werden. Allerdings muss der
Abstand exakt stimmen, sonst lassen sich die Platten nicht befestigen bzw. müssen an der Kante
immer extra zu geschnitten werden.

Bild 5.2.2.: Anbindung der


Dampfbremse an der
Firstpfette

Bild 5.2.3.: Hier wurde die


Dampfbremse an der
unteren Dachschräge
angebracht

Im Bild 5.2.4. und 5.2.5. wird eine unzweckmäßige Montagereihenfolge gezeigt. Die Dachschräge
wurde bereits mit Gipskartonbauplatten verkleidet. Wie hier die Dampfbremse fugendicht an die
Giebelwand angebunden wurde, ist nicht zu erkennen. Das Gleiche gilt auch für die Dämmung in
der Abseitwand (Drempel). Im zweiten Bild 5.2.5. sieht man an der oberen Vorsatzwand eine
Dampfbremse. Am schräg verlaufenden U-Profil der Ständerwand (links neben dem Monteur)
wurde die Dampfbremse mit einem doppelseitigen Klebeband befestigt. Auch wenn unter dem U-
Profil ein Dichtband untergelegt wird, ist dieser Anschuss nicht ausreichend fugendicht. Die
Dampfbremse muss grundsätzlich überlappen, erst recht an Ecken und an Anschlüssen. Hier treten
immer Bewegungen auf, die eine Bewegungsfuge verursachen.

Bild 5.2.4.: Mit dieser Reihenfolge des Aufbaus der


Konstruktion kann keine ausreichende Fugen- Bild 5.2.5.: Die Dampfbremse wurde nur an die
dichtheit hergestellt werden. Am Drempel (1) muss obere U-Schiene (1) angeklebt. Die Dampfbremse
die Dampfbremse mit der an der Schräge fugendicht der Schräge und der Vorwand sind voneinander
verklebt werden. Das Gleiche gilt für die Vorwand getrennt. Die Anbindung (2) am Fenster muss noch
(Originalbild in [71]) hergestellt werden. (Originalbild in [71])

53
Die bessere Ausführung kann wie folgt vorgenommen werden. Die obere U-Schiene der
Vorsatzwand wird auf die Unterkonstruktion der Schräge bzw. auf eine Hilfskonstruktion befestigt.
Wichtig hierbei ist, dass die Dampfbremse der Schräge bis auf der Innenseite der
Unterkonstruktion der Vorwand reicht. Hier kann dann die Überlappung der beiden
Dampfbremsfolien fugendicht an der oberen U-Schiene der Vorsatzwand verklebt werden. Es ist
dann unerheblich, ob als Erstes die Dachschräge mit den Gipsplatten verkleidet oder die
Vorsatzwand mit der Dämmung hergestellt wird. Dass die Dampfbremse dann noch auf dem
Fußboden fugendicht angeschlossen werden muss, darauf wurde bereits im Punkt 4. hingewiesen.
Im folgenden Wärmebild 5.2.6. wird ein solcher Anschuss, Ständerwand und Dachschräge gezeigt.
Deutlich ist die Fuge im Anschlussbereich zu erkennen. Daneben erfolgte zusätzlich eine
Durchfeuchtung der Mineralwolledämmung.

Bild 5.2.6. Bei diesem Wärmebild befindet sich links die Bild 5.2.7. Verlauf der Isotherme (LI01). Bei dieser
Ständerwand. Deutlich ist die Wärmebrücke zu Fuge tritt eine Temperaturdifferenz von ca. 4 K
erkennen. Die flächenmäßige Ausbreitung der kühleren auf. Innentemperatur ca. 22°C und außen 3-5°C.
Fläche dürfte durch die Durchfeuchtung der
Mineralwolle verursacht werden.

Im Bild 5.2.7a kann man sehr deutlich die mangelhafte


Fungenanbindung der Dampfbremse an die massive Wand
erkennen. Bei einer Wärmebildaufnahme würde sich etwa das
Gleiche wie im Bild 5.2.6. ergeben.

Bild 5.2.7a: Mangelhafte Anbindung der Dampfbremse an die


Treppenhauswand

Im Bild 5.2.8. wird vom Spitzboden über der ausgebauten Dachgeschosswohnung die Oberseite der
Decke gezeigt. Links im Bild befindet sich die Giebelwand. Die Dampfbremse hängt lose ohne
Fugenanbindung in der Luft (Pfeil). Bei dieser Ausführung fehlt die Dampfbremse an der Decke
vollständig. Ebenso fehlt links im Bild der fugendichte Anschluss der Dampfbremse an die
Giebelwand. Die Folge waren im Winter unangenehme Zugerscheinungen, in der
Dachgeschosswohnung, Temperaturschwankungen mit erhöhtem Heizaufwand, Durchfeuchtung
der Wärmedämmung und Schimmelpilzbildung an den Sparren und an der aufgenommenen
Sparschalung. Die Folgen der fehlenden Fugenanbindung im Bild 5.2.8. werden im Wärmebild

54
5.2.6. (ähnliches Bauteil)
verdeutlicht und in der Zeichnung
(Bild 5.2.9.) wird das Problem
genau dargestellt.

Bild 5.2.8.: Fehlende Anbindung der


Dampfbremse im Spitzboden über
einer Dachgeschosswohnung.

Bild 5.2.9.: Fuge an den Anschlussbereichen zur


Außenwand. Der gleiche Schaden erfolgt auch, wenn
die Dampfbremse nicht fugendicht angeschlossen ist.
(Im Bild fehlt diese Dampfbremse.) (Originalbild in
[72])

Eine Vermeidung dieser ungewollten Tauwasserbildung kann nur durch eine richtige Anordnung
einer Dampfbremse und einer vollständigen Dämmung der Decke zum nicht ausgebauten
Dachboden erreicht werden. Im Bild 5.2.10. wird eine Lösungsmöglichkeit dargestellt. Für
Einbindung der Geschossdecke ist eine diffusionsoffene Dampfbremse zu verwenden, dadurch ist
immer eine Abtrocknung nach beiden Richtungen möglich.

Bild 5.2.10.: Für die Einbindung der Geschossdecke ist eine


diffusionsoffene Dampfbremse zu verwenden. Die
Anbindung der Stöße sind mit den entsprechenden
Fugenbändern vorzunehmen. [73]

55
Noch problematischer wird ein Anschluss, wenn neben der Dampfbremse auch noch die Dämmung
fehlt, wie es bei diesem Beispiel bei einer Dachschräge an die Giebelwand (Bild 5.2.11.) gezeigt
wird.

Bild 5.2.11.: Die Dämmung zwischen dem letzten Sparren und der
Giebelwand erfolgte nicht. Stattdessen wurde ein Brett an den
Sparren angenagelt, sodass der 8 bis 10 cm breite Spalt verdeckt
wurde. Daneben funktionierte die Dampfbremse an keiner Stelle. [74]

Die richtige Ausführung einer dauerhaften fugendichten


Anbindung der Dampfbremse wurde bereits im Pkt. 4.4.1.
ausführlich behandelt. Sie soll daher noch einmal in
Verbindung mit den o. g. Schadensbildern erläutert werden.
Links (Bild 5.2.12.) erfolgt der Wandanschluss der
Dampfbremse mit einem vorkomprimierten dauerelastischen selbstklebenden Schaumstoff-
Dichtungsband oder mit speziellen Klebe- und Dichtmassen, die Klebstoffraube wird aus einer
Kartusche gepresst, und anschließend mechanisch mit einer Latte am Mauerwerk befestigt. Rechts
(Bild 5.2.13.) wird die Dampfbremse zwischen Mauerwerk und Putz eingelegt (überputzt).

Bild 5.2.12. und 5.2.13.: Links Anbindung mit Fugendichtband und Anpresslatte und rechts wird die
Dampfbremse eingeputzt.

Die praktische Ausführung der Variante 1 ist in den Bildern 5.2.14., einlegen eines
vorkomprimierten Fugendichtungsbandes und im Bild 5.2.15. die mechanische Sicherung durch
eine Anpresslatte, zu sehen. So kann eine optimale Fugendichtheit an einer Giebelwand erreicht
werden. Die Variante 2 ist im Bild 5.2.16. zu sehen. Hier wurde das Ende der Dampfbremse an der
Massivwand mit einer dünnen Leiste befestigt und mit Gipshaftputz angeputzt. Anschließend wird
noch der Oberputz aufgetragen. Die Gipskartonplatten (F) der abgehängten Decke liegen dann
bündig an den Putz an.

56
Bild 5.2.14.: Einlegen des vorkomprimierten Bild 5.2.15.: Zur dauerhaften Befestigung wird eine
Fugenbandes. Das selbstklebende Band wird auf Dachlatte mit Schlagdübel am Mauerwerk befestigt.
den Putz aufgelegt, anschließend wird die [75]
Dampfbremsfolie umgeklappt. [75]

Bild 5.2.16: Die Dampfbremse befindet sich an den


Deckenbalken zum nicht ausgebauten Dach. Das Ende wurde
mit einem Gipshaftputz eingeputzt. Anschließend wird auf den
Unterputz noch der Oberputz aufgebracht.

Die Bedingungen zur Herstellung einer mangelfreien


Fugenabdichtung an einer Außenwand gelten auch für
Innenwände. Im Bild 5.2.17. wurden bereits eine
Dachschräge und eine Ständerwand errichtet. Wie hier
eine Fugenanbindung der Dampfbremse zum
Spitzboden erfolgen soll (?) ist vollständig unklar.
Leider ist diese Bauart kein Einzelfall. Auf drei
verschiedenen Baustellen wurde dem ausführenden Personal die Wichtigkeit einer
ordnungsgemäßen Ausführung der Fugendichtheit erläutert. Beim nächsten Besuch der Baustellen
wurde wie immer gebaut (siehe Bild 5.2.16.). Daher auch die in der Einführung geäußerten
Bemerkungen zur Notwendigkeit von qualifiziertem Fachpersonal und ein Mindestmaß an Lohn-
und Materialkosten für die erforderliche Qualität. Sicherlich „stopft“ ein Bauhelfer genauso
schnell oder auch schneller die Dämmung zwischen die Sparren. Um Fugen zu vermeiden, muss
jedoch das Dämmstoffstück nachgerutscht, ausgerichtet und eventuell noch ein kleines Stück
ergänzt werden und das kann, doch unter Umständen bis zur doppelten Zeit in Anspruch nehmen.
Der ausführende Handwerker muss begreifen, warum die die Dämmung keine Fugen aufweisen
darf. Ebenso spart jeder
eingesparter Meter Klebestreifen
etwas Materialkosten. Die genauen
Längen können in einer
Ausschreibung nicht bestimmt
werden und erst recht nicht bei
einem Festpreisangebot.

Bild 5.2.17.: Eine fugendichte


Anbindung der Dampfbremse ist hier
nur noch über einen Rückbau möglich,
da nirgendwo die verlegte
Dampfbremse aus der Verkleidung
hervor hängt und so keine korrekte
Fugenanbindung hergestellt werden
kann. [77]

57
Im nachfolgenden Wärmebild 5.2.18. werden die Folgen dieser Bauweise deutlich. Eine korrekte
Fugenanbindung der Dampfbremse ist nur bei sehr gründlicher Arbeit möglich. Bei dem Beispiel,
wo das Wärmebild aufgenommen wurde, sind bei einer 5 m langen Metallständerwand vier Fugen
mit einer Temperaturdifferenz von 3,5 K zu erkennen. Im Deckenbereich wurde der Klemmfilz
nicht richtig eingelegt. Die Fuge zeigt eine Temperaturdifferenz von 4,5 K. Beim Austauen des
Wasserdampfers wird nicht nur die Mineralwolle befeuchtet und verliert so ca. 50 % ihrer
Dämmwirkung, sondern es bildet sich auch ein Feuchtigkeitsfilm auf der tragenden
Holzkonstruktion im Dachbereich und an der Unterseite der Schalbretter. Das kann dann zu einer
Schädigung durch Holz zerstörende Pilze führen. Im Bild 5.2.19. wird die fehlerhafte Ausführung
dargestellt. Eine wesentlich bessere feuchte- und schallschutztechnische Lösung wird im Bild
4.3.5. gezeigt.

Bild 5.1.18.: Wärmebild eines Anschlussbereiches


der Decke zu einer Metallständerwand. In der
Bildmitte ist auch noch eine Fuge in der Dämmung
zu erkennen.

Bild 5.2.19.: Hier fehlt der


ordnungsgemäße
fugendichte Anschluss der
Dampfbremse. Schall-
schutztechnisch ist diese
Zwischenwand keine gute
Lösung. Der Schall wird
über die Dämmung / Kant-
holz in den Nachbarraum
übertragen. Die Innenwand
muss weiter nach oben bis
in die Dämmung reichen.
(Originalbild in [72])

Im Bild 5.2.20. wurde das Dach aus großformatigen Spanplatten mit Sparren und Dämmung
vormontiert und aufgesetzt. Allerdings wurde zwischen die Sparren an den Stößen der Elemente
keine Dämmung eingelegt. Ebenso endete genau an der Kante der Elemente die Dampfbremse. Die
Dampfbremse muss größer sein, damit die Stöße überlappt und verklebt werden können. So sind
über die gesamte Länge der Dachschräge Fugen mit einer Breite von jeweils ca. 2 cm.

Bild 5.2.20.: Hier wurde ein Stück der


Gipskartonverkleidung geöffnet. Deutlich sind
die Fugen zwischen den Dachelementen
(keine Dämmung und Dampfbremse) zu
erkennen. Durch die Fuge kann von der
Dachwohnung der Himmel gesehen werden
(fototechnisch leider nicht erkennbar.)

58
Im Bild 5.2.21. wurde die Gipskartonverkleidung im First geöffnet. Hier hatte man versucht, ein
Teil der Fuge mit Bauschaum zu verschließen. Spezielle Bauschäume können zur Nachbesserung
bei der Außendämmung (Styroporplatten) verwendet werden. In diesem Fall ist es vollständig fehl
am Platz. Solche Fugen können nur mit einer Mineraldämmung ausgefüllt werden, da diese ständig
„arbeiten“. Zusätzlich wird von innen ein vorkomprimiertes Fugenband einlegen, da diese Fuge
arbeitet. An der Unterseite wird dann die Dampfbremse spannungsfrei überbrückt. Hierfür sind die
entsprechenden Klebebänder zu verwenden. Zusätzlich erfolgt eine mechanische Sicherung der
verklebten Stöße durch Klammern (Tackernadeln) oder Anpresslatten. In den beiden Bildern
5.2.22. und 5.2.23. wird die richtige Ausführung des Anschlüsse dargestellt.

Bild 5.2.21.: Offener First,


keine Dampfbremse und
Dämmung, das Gleiche
auch an den Plattenstößen
(Bild rechts unten)

Bild 5.2.22.: Die Dampfbremse wird über die Bild 5.2.23.: Die Dampfbremse wird seitlich an die
Firstpfette verlegt. [23] Firstpfette mit vorkomprimiertem Dichtband (2) und
einer Anpresslatte (1) befestigt. [23]

Im Bild 5.2.24. wurde die Mittelpfette mit den Sparren und Stiel verkleidet. Die Dampfbremse
wird durch die Sparren unterbrochen. Jeder einzelne Sparren (im Bild oben) musste fugendicht
hergestellt werden, ein Zeitaufwand von ca. 20 bis 30 Minuten pro Sparen. Das ist sowohl
zeitaufwendig als auch materialintensiv, da viel vorkomprimiertes Fugenband und Klebestreifen
eingearbeitet werden müssen. Die im Bild sichtbaren Außenwände sind Metallständerwände,
innenseitig mit einer Dampfbremse versehen, die an der Decke mit der Dampfbremse fugendicht
verklebt wurde.

59
Bild 5.2.24.: Fertiggestelltes
Wohnzimmer mit Balkonaustritt einer
Dachwohnung. Jeder einzelne Sparren
(im Bild oben) musste fugendicht an die
Dampfbremse angeschlossen werden.

Das untere Ende der Dampfbremse


an der Seitenwand wurde auf der
alten Dielung mit
vorkomprimiertem Fugenband und
Tackernadeln befestigt. Die
mechanische Sicherung übernimmt
die aufgesetzte Gipskartonbauplatte
der Seitenwand. Die Folie überlappt
noch ca. 10 - 20 cm auf den
Fußbodendielen, worauf dann der
Rieselschutz (Wachspapier), Ausgleichsschüttung und Fußbodenplatten verlegt wurde (Bild
5.2.25.). Kompliziert sind die Herstellungen des Austrittes der Balkontür und die große
Fensterbank in dieser Leichtbauwand. Sie müssen begehbar sein, dabei aber auch eine ausreichende
Dämmung aufweisen, müssen dauerhaft fugendicht angeschlossen sein und die Schwelle bzw. die
Fensterbank muss fest sitzen.

Bild 5.2.25.: Skizze zum Anschluss der


Dampfbremse einer Außenwand auf der
alten Dielung. (Die Metallständer
zwischen der Dämmung und der
Außenverkleidung wurden nicht
eingezeichnet. Wichtig ist auch die Fuge
zwischen Fußbodenplatte und der
Gipskartonplatte, damit keine
Trittschallübertragung erfolgt.)

Im nachfolgenden Bild 5.2.26.


wurden von außen die Dachsteine
im Bereich der Traufe
aufgenommen. Die
Unterspannbahn wurde zurück-
geklappt und die lose
Dampfbremse sowie die fehlende
Dämmung zwischen den Sparren
sind sichtbar.

Bild 5.2.26: Lose Dampfbremse


(blau) und fehlende Dämmung
zwischen den Sparren

60
Zum Abschluss noch ein Bild 5.2.27. von einem Dachboden in einer Villa, wo die mineralische
Dämmung mit Papierkaschierung zwischen die Sparren eingelegt wurde und die Innenverkleidung
aus Decken und Stoffplanen bestand. Die Folge war eine Feuchtigkeitserhöhung an der
Sparrenoberfläche. Es wurden so optimale Lebensgrundlagen für die Larven des Hausbocks
geschaffen. Ca. 1/3 des Dachstuhls musste erneuert werden.

Bild 5.2.27.: Die fehlende Dampfbremse begünstigte


den Befall der Sparren und der Fußpfette durch den
Hausbock. Zwischen die Sparren wurde eine
Glaswolle mit Papierkaschierung eingebracht.

5.3. Die Abseitwand und die Durchdringung

Obwohl es unterschiedliche Bauteile sind, treten annähernd gleiche Schäden auf. In vielen Fällen
ist der Trockenbau bereits fertig und der Heizungs- oder Elektromonteur muss nachträglich noch
eine Leitung verlegen. Es bieten sich hier geradezu Hohlräume hinter der Abseitwand, der
doppelten Ständerwand, z. B. W116, und die abgehängte Decke an. Einer der wesentlichsten
Problempunkte ist die Verlegung der Heizungs- und Wasserrohre und zum Teil auch der
Elektroleitungen. Oft sind Teile der Sanitäranlage außerhalb der Dampfsperre installiert. Um in
einem Fall die Wasseruhr ablesen und den Hauptwasserhahn für die Dachgeschosswohnung
betätigen zu können, musste nachträglich die Dampfsperre aufgetrennt werden (Bild 5.3.1.). Fetzen
hängen noch an der Seite. In die Gipskartonbauplatte wurde eine Revisionsklappe aus Blech
eingesetzt, also zusätzlich eine Fuge. Damit hätte man sich den Aufwand zur Verlegung der
Dampfbremse im gesamten Dachgeschoss sparen können. Ein Beispiel an einem Steckdoseneinsatz
bei einer Abseitwand wurde bereits im Bild 4.2.4.7. gezeigt.

Bild 5.3.1.: Die Wasseruhr befand sich in der Abseitwand hinter der
Dampfbremse und der Dämmung. Damit man diese ablesen und auch
den Wasserhahn betätigen kann, wurde einfach ein Loch
hineingeschnitten.

Hinter dieser Abseitwand war an dieser Stelle nicht nur die Funktion der Dampfsperre aufgehoben,
sondern auch die fugendichte Ausführung der Wärmedämmung (Bild 5.3.2.). Hier konnte sich nur
die Frage gestellt werden, warum überhaupt eine Dampfsperre angebracht wurde. Daneben wird
oft dieser Hohlraum auch als Müllabladeplatz verwechselt. Der ganze Hohlraum wird durch eine
Gipsplatte verkleidet und niemand kann dann diese Ausführung sehen.

61
Bild 5.3.2.: Mangelhafte Dampfbremse hinter
einer Abseitwand (Drempel). Spätestens hier
kann man die Haltbarkeit der
Aluminiumkaschierung erkennen. Sie bietet
nur sehr geringen Schutz gegenüber einer
mechanischen Beanspruchung.

Das nachfolgende Bild 5.3.3. wurde als


Beispiel in einem Buch für Dachausbau
gefunden. Dass dann in der Praxis eine
solche Bauart ihre Anwendung findet,
kann man dann nicht verübeln. Auf die
Schadensanfälligkeit der
aluminiumkaschierten Dämmung wurde
bereits hingewiesen. Bei der Ausführung in diesem Bild fehlt jede fachgerechte Fugenanbindung
der Dampfbremse, die bis auf dem Fußboden reichen muss. Die 3 Fugen sind zwischen der
Schwelle/Fußboden, Schwelle/Dämmung und Dachlatte und Al-Folie vorhanden. Die
Dampfbremse (Al-Folie) liegt lose auf und es gibt keine fugendichte Anbindung zum liegenden
Stuhl (Bildmitte dunkelgrüner Balken schräg nach unten).

Bild 5.3.3.: Mangelhafte Fugenanbindung der


Dampfbremse hinter einer Abseitwand. Es sind 3 Fugen
vorhanden. Bildabschnitt aus [76]

Bei dem Bild 5.3.4. wird ein sehr verbreiteter


Ausführungsfehler sichtbar. Die Dampfbremse wurde
auf den Fußboden aufgeklebt. In der Mitte ist deutlich
die Fuge zu erkennen. Etwas sehr schlecht zu
erkennen ist die Dachlatte (parallel zum Profil), die zur mechanischen Sicherung der Dampfbremse
angebracht wurde. Wenn darunter ein vorkomprimiertes Fugenband eingelegt wurde, ist das in
Ordnung. In vielen Fällen sind keine mechanische Sicherung und auch kein Dichtband vorhanden.
Die Dampfbremse endet über den Fußboden oder liegt noch einige Zentimeter darauf. Vereinzelt
wird das Ende mit einer Trennwandplatte (Mineralwolle) abgedeckt. Für viele ist es nicht
verständlich, warum die Dampfbremse in diesem Hohlraum so sorgsam angeschlossen werden
muss. Davor steht doch eine dichte Gipskartonwand. Das ist aber nicht ganz richtig, da einmal die
Feuchtigkeit durch die dünne Gipsplatte diffundiert und andererseits Fugen in den Stoßkanten und
Löcher in den Einsätzen der Steckdosen vorliegen. So kann immer ein Luft- und
Feuchtigkeitsaustausch erfolgen.

Die Ständer (CW 50/50), hier in der rechten Hand, sollten nicht angeschraubt werden. Sie sollen
sich lose in den Schienen (UW 50/40) bewegen können (nach oben und unten). Bei längeren
Ständern können diese mit einer Crimerzange befestigt werden. Vor Verrutschen der Profile
können diese mit speziellen Zangen befestigt werden. Diese
sind jedoch sehr teuer und lohnen sich nur bei ständiger
Anwendung. Die Gipsplatten werden nur an diesen
Ständern angeschraubt, damit werden Spannungen
vermieden.

Bild 5.3.4.: Herstellung einer Unterkonstruktion einer Abseitwand.


[77] Auch hier liegt am Anschluss der Dampfbremsfolie zum
Fußboden eine Fuge vor (Pfeil 1). Es ist ein vorkomprimiertes
Fugendichtband einzulegen und mit einer Anpresslatte mechanisch
zu sichern. Das Anschrauben des Ständers (2) verhindert die
Bewegung und es kann zu Spannungen an der Gipsplatte
kommen.

62
Abluftleistungen und Leitungsschächte zeigen auch die bereits genannten Probleme, wenn diese
aus der Dachhaut ragen. Die Fehlerquellen sind fehlende Dämmung und Dampfbremse sowie
Fugen. Bei der Montage wird von der falschen Annahme ausgegangen, dass der Hohlraum nichts
mit dem Wohnraum zu tun hat.
Hier ein Beispiel einer Wärmebildaufnahme (Bild 5.3.5.). Entlüftung über dem Bad (links),
Anschluss an die Dachhaut. An der Unterseite im Bad fehlen im Revisionsschacht die Dämmung
und die Dampfbremse. Die Temperaturdifferenz gegenüber der normal gedämmten Dachfläche
liegt bei ca. 9 K. Die Innenraumluft gelangt über die Fugen der Revisionsklappe im Bad in den
Schacht der Wasseruhr sowie der Wasserleitungsventile und kann ungehindert bis an die Unterseite
der Schalbretter des Flachdaches gelangen, wo es über die Fuge des Lüftungsrohres nach außen
entweichen kann. 5,0°C

Bild 5.3.5.: Wärmebildaufnahme auf einem Flachdach über einem LI01 SP01 2

ungedämmten Revisionsschacht mit Lüftungsrohr.


0

LI02
-2

Eine der kompliziertesten Anschlüsse ist eine Durchdringung (z. -4


B. Lüftungsrohr) durch die Dämmung und Dampfbremse. In -4,9°C

den Bildern 5.3.8. und 5.3.9. werden ein fehlerhafte und richtige
Ausführung gezeigt. In der Praxis findet man so eine Ausführung kaum. Die Herstellung eine
solche Manschette einschließlich der fugenfreien Dämmung, die dann auch noch fest sitzt und sich
nicht löst, ist kaum zu realisieren. Ein sehr großer zeitlicher Aufwand, der nicht bezahlt wird.
Einige Firmen (z. B. Knauf) bieten Universalmanschetten und Leitungsmanschetten an. Sicherlich
muss man auch hier nachkleben. In der Praxis werden oft gleich 3 oder vier Leitungen/Rohre durch
eine Öffnung geführt. Da hilft eine Manschette wenig. Hier hilft nur kleben, kleben und noch
einmal kleben. Viel besser ist es, wenn gleich bei der Planung eine Durchdringung vermieden bzw.
an einer Stelle angeordnet wird, wo nur wenig Kondenswasser anfallen kann. Eine solche Stelle ist
z. B. hinter einer gedämmten Abseitwand. Die Leitung wird in diesem Hohlraum zwischen
Dampfbremse und Sparrendämmung verlegt und kann dann an der gewünschten Stelle am Dach
nach außen geführt werden. Elektro-, und Wasserleitungen sind grundsätzlich zwischen
Verkleidung und Dampfbremse zu verlegen.
Nachfolgend soll kurz ein Beispiel für die Rohrdurchdringung eines Abluftrohres beschrieben
werden (Bild 5.3.6.). Am Dach wirkt durch den Temperaturunterschied und die Windlast ein
Druckunterschied vor. Am Anschluss strömt somit warme Luft nach außen. Die Anschlüsse durch
die Dämmung am Dach und auch durch die Etagendecke müssen daher luftdicht verschlossen
werden. Das Rohr selbst stellt eine Wärmebrücke dar. Es strömt von außen in das Rohr auch kalte
Luft ein und der Werkstoff wirkt auch als Wärmeleiter. An der oberen Hälfte der Rohroberfläche
kann sich so Tauwasser niederschlagen. Entweder wird das Rohr hinter der Abseitwand zwischen
den Sparren nach oben geführt oder in der Verkofferung gedämmt oder vollständig freigelassen.
Im letzen Fall sollte über kleine Lüftungsöffnungen anfallende Feuchte abgeführt werden können.
In beiden Fällen ist immer eine fugendichte Anbindung durch die Etagendecke und
Dachkonstruktion herzustellen.
Im Bild 5.3.6. fehlte die fugendichte Anbindung in der Geschossdecke. Die warme feuchte Luft
strömte zwischen Rohroberfläche und Dämmung bis nach außen, siehe Skizze Bild 5.3.7. Bereits in
der Verkofferung (Revisionsschacht) im Dachgeschoss ist die Rohroberfläche kalt und das Wasser
konnte austauen. Die Folge war eine nasse
Dämmung.

Bild 5.3.6.: Das Abluftrohr in dieser Verkofferung


wurde gedämmt und mit einer Dampfbremse
versehen. Die warme Luft aus dem Bad konnte
durch die Decke strömen und an der
Rohroberfläche im Dachgeschoss austauen. Die
Dämmung wurde nass. Im Bild rechts ein Blick
durch die nachträgliche Öffnung der Verkofferung.

63
Bild 5.3.7.: Die richtige Ausführung der Fugenanbindung bei
einem Lüftungsrohr. Es muss das Einströmen der warmen Luft
aus dem Bad und dem Dachgeschoss vermieden werden.
Daher ist bei jeder Bauteildruchdringung eine
Dichtungsmanschette bzw. bei Geschossdecken ein
vorkomprimiertes Dichtband einzulegen.

Bild 5.3.8.: Beispiel einer oft anzutreffende Rohrdurchführung.

Bild 5.3.9.: Diese optisch schöne Ausführung einer


Durchdringung wird von einem Hersteller demonstriert. [78] (Aus
den Erfahrungen hält diese schöne Klebeverbindung bis zum
nächsten größeren Windstoß bzw. wenn die Wandverkleidung
angebracht wird, dann löst sich das Klebeband an ein, zwei
Stellen am Rohr.) In diesem Fall sollte nach nachgeklebt

Das folgende Wärmebild 5.3.10. zeigt auf einem


Flachdach zwei Lüftungsrohre. Oben im Bild
sind die beiden Plasterohre zu erkennen. Darunter
zeigen die gelben Flecke, dass im
Anschlussbereich Wärme entweicht, die Folgen
einer schlechten Fugenanbindung der
Durchdringung. Die Temperaturdifferenz beträgt
ca. 5 K.

Bild 5.3.8.: Wärmebild eines Lüftungsrohrs an einem


Flachdach. Die Fugen sind deutlich erkennbar.

5.4. Der Fensteranschluss

Im Dachgeschoss können verschiedene Fensterformen vorkommen, z. B. Fenster und Türen in


Leichtbauwänden zu Balkonen (Bild 5.2.19.), an massiven Giebelwänden mit Innendämmung (Bild
5.2.3) oder die Dachflächenfenster. Bei allen diesen verschiedenen Ausführungen besteht die
Gefahr der Wärmebrückenbildung in der Fasche und die ungenügende Fugenanbindung der
Dampfbremse zum Rahmen. In der Mehrzahl werden jedoch Dachflächenfenster eingebaut. Daher
wird sich schwerpunktmäßig auf diese Fensterart konzentriert.

Die Einbindungen der Dachflächenfenster sind kompliziert, auch wenn es optisch einfach aussieht.
Laut Einbauanleitung für die Fenster werden die Ränder der Dampfbremse an die inneren Wangen

64
(Fugen im Rahmen) angeklebt und der fertige Blendrahmen oder die Gipskartonbauplatten
eingeschoben. Es entsteht hier neben dem Verkleben auch eine Pressung.

Bild 5.4.1.: Gerade die schmalen Streifen zwischen


Fensterrahmen und Sparren kühlen im Winter sehr stark ab.

Ein größeres Problem besteht in der nicht ausreichenden


Wärmeisolierung in den Eckbereichen der Fensterrahmen.
In mehreren verschiedenen Objekten war an diesem
kritischen Bereichen der Dachflächenfenster lediglich 2 cm
Platz für eine Dämmung in der Wange. Bei einigen konnte
hier gar keine Dämmung eingebracht werden. Zum
Vergleich beträgt die Zwischensparrendämmung 12 bzw.
14 cm und heute werden noch größere Dicken eingebaut.
Damit werden die wenig gedämmten Fensterlaibungen zu
Wärmebrücken (Bild 5.4.1.) In der Skizze 5.4.2. wird der
kritische Punkt noch einmal hervorgehoben. Er befindet
sich in der Praxis im Anschluss Fensterrahmen zur
Blechabdeckung.

Bild 5.4.2.: Der Abstand zwischen Fensterrahmen und


dem Sparren ist nur sehr schmal. Hier entsteht eine
Wärmebrücke. Noch kritischer ist der Abstand zwischen
Rahmen und der Blechabdeckung. Hier befindet sich in
der Praxis nur sehr selten Dämmung (Pfeil).

Eine geradezu ideale Konstruktion wird in der


Skizze von VELUX gezeigt. Hier fehlt der Sparren
neben dem Fensterrahmen. Unberücksichtigt davon,
sollte die Fenstereinbindung annähernd so erfolgen. Vorteilhaft ist der Dämm- und
Montagerahmen, der eine Erleichterung bei der Herstellung der Fensterlaibung ist.

Bild 5.4.3.: Isothermenverlauf nach VELUX [79]

Bild 5.4.4.: Die Schnittansicht an der Oberseite des


Dachflächenfensters. Analog muss es auch unten
(Fensterbrett) aussehen. Gerade im unteren Fensterbereich
gibt es die meisten Probleme. [80]

65
Bild 5.4.5.: Damit eine ausreichende
Dämmung erfolgt, schlägt VELUX vor, die
entsprechende Fensterbreite einzubauen.
[81] Der minimale Abstand der Sparren
(rechts) wird in den meisten Fällen zu
Problemen der Tauwasserbildung führen.

Im Bild 5.4.5. wird als Beispiel aus der Firmenschrift von VELUX eine Skizze gezeigt. Bei einem
ausreichenden Abstand kann ordnungsgemäß ein Blendrahmen mit Dämmung oder die etwas
aufwendigere Variante aus Gipskartonplatten eingesetzt werden. Ist der Sparrenabstand zu klein, so
ist ein schmaleres Fenster auszuwählen oder ein Sparren ist zu versetzen. In der nachfolgenden
Skizze (Bild 5.4.6.) werden verschiedene Varianten vorgestellt, wie der Sparrenabstand verändert
werden kann.

Bild 5.4.6.: Anpassung der Sparrenabstände an die Fensterbreite. [81]

Die Herstellung einer Fensteranbindung mit ausreichender Wärmedämmung und einer


fugendichten Ausführung ist zeitaufwendig und erfordert großes handwerkliches Geschick. Wer
sich diese Zeit sparen will, kann einen Montagerahmen verwenden (Bild 5.4.7.). Im folgenden Bild
5.4.8. wird die Stelle am Festerrahmen gezeigt, wo die Klebeverbindungen angebracht werden
müssen. In diesem Fall wird kein Dichtband eingelegt, sondern ein spezieller Kleber für die
Dichtungspappe.

66
Bild 5.4.7.: Das Einsetzen des Innenrahmens ist wesentlich
einfacher gegenüber der Herstellung einer
Fensterverkleidung aus Paneel oder Gipskarton. Links ist die
fertige Ansicht vom Bild 5.4.1.

Bild 5.4.8.: (Rechts) [82] Der Kleber für die Dampfbremse


muss in die Fugen eingebracht werden. Anschließend wird
die Dampfbremspappe eingelegt und angepresst. Zur
Sicherung können noch Klammern (Tackernadeln)
eingeschlagen werden. Die vollständige mechanische
Sicherung übernimmt dann die Gipskartonplatte oder die Paneel, die passgerecht in die Fuge eingesetzt wird.
(Bei einer PE-Dampfbremsfolie wird kein Kleber verwendet, sondern ein mit dem System abgestimmtes
Klebeband eingelegt.)

Ein weiteres Problem bei den Dachflächenfenstern ist die untere Seite (Fensterbrett). Wird die
untere Fläche waagerecht ausgeführt, so kann keine warme Luft einströmen und es kommt
zusätzlich zur Abkühlung der Eckbereiche (Bild 5.4.9.) Die Folge ist Schimmelpilzbildung. Wird
statt des Fensterbrettes, die Unterseite flach nach unten verlaufend ausgeführt (vergleiche Bild
5.4.7.), so kann die warme Luft vom Heizkörper nach oben strömen. Die unteren Seiten der
Fensterlaibung werden ausreichend erwärmt. Wird eine Fensterbank gewünscht, so sollte sie als
Lattenrost oder ähnlich ausgeführt werden, damit die Luft gut einströmen kann.

Bild 5.4.9.: Schimmelpilzbildung an der


Fensterlaibung durch falsche Ausführung des
Trockenbaus. Die einströmende warme Luft kann
den unteren Bereich des Fensters nicht erwärmen.

Im Wärmebild 5.4.10. ist der kritische Bereich an der Unterseite der Fensterlaibung eines gleichen
Dachflächenfensters deutlich zu erkennen. Neben der ungünstigen Erwärmung des unteren
Bereichs wird sicherlich auch die Dämmstoffstärke nicht ausreichend sein. Es ist weiterhin
anzunehmen, dass sich hier die Klebeverbindung der Dampfbremse in der Fuge des
Fensterrahmens gelöst hat. Mit der Temperaturdifferenz von 6 K bei gerade einmal -3°C (nachts)
ist jede Schimmelpilzbildung vorprogrammiert.

67
Bild 5.4.10: Die Unterseite (Fensterbrett) eines
Dachflächenfensters und der Temperaturverlauf
(LI02) von der Innenkante bis in den Eckbereich
mit einer Temperaturdifferenz von fast 6 K.

Im folgenden Bild 5.4.11. wird die Montage der Innenverkleidung der Dachschräge gezeigt.
Besondere Aufmerksamkeit soll auf die Dampfbremse zwischen Fensterrahmen und Sparren
gerichtet werden. Die Fuge zwischen dem Sparren und dem Fensterrahmen, wie im Bild 5.4.2.
dargestellt, wird hier mit einem Klebestreifen überklebt, welcher sich schon während der Montage
löste. Wie soll dann in den nächsten 20 Jahren eine Fugendichtheit gewährleistet sein? Ebenso fehlt
die Dämmung zwischen Sparren und Fensterrahmen. Bei einer richtigen Ausführung erfolgt eine
komplette Anbindung der Dampfbremse über die Sparren bis in die Fuge des Fensterrahmens, wie
im Bild 5.4.8. gezeigt. In einem nächsten Bild (hier nicht gezeigt) wird in die Fensterlichte eine
einfache Verkleidungsplatte aufgesetzt. Die richtiger Ausführung ist im Bild 5.4.12. zu sehen. Die
Dampfbremse wird um den Sparren bzw. Unterkonstruktion herumgeführt und mit einem
Klebeband in der Fuge des Fensterrahmens fest verklebt. Zusätzlich können noch Tackernadeln in
die Eckbereiche eingeschlagen werden, damit die Dampfbremse korrekt sitzt und beim Einsetzen
der Seitenverkleidung nicht verrutscht. Unter der Dampfbremse befindet sich Wärmedämmung.

Bild 5.4.11.: Montage der Innenverkleidung an der Dachschräge neben


einem Dachflächenfenster. Neben der Dämmung im Eckbereich
Sparren/Fensterrahmen fehlt auch die korrekte Anbindung der
Dampfbremse (Pfeil). (Originalbilder unter [76], [83])

Bild 5.4.12.: Exakte Anbindung der Dampfbremse an


dem Fensterrahmen mit dem speziellen zweiseitig
klebenden Klebeband. Die mechanische Sicherung
wird durch die eingesetzte Gipskartonplatte oder die
vorgefertigte Einsteckverkleidung (siehe Bild 5.4.7.)
übernommen.

68
Die schematische Ansicht des Fugenanschlusses an das Fenster wird im Bild 5.4.13. gezeigt. Hier
übernimmt das Fensterbrett die mechanische Sicherung der Klebeverbindungen. Damit während
der Montage des Fensterbrettes sich die Verbindungen nicht lösen oder verrutschen, sollten diese
zusätzlich durch Tackernadeln gesichert werden.

Bild 5.4.13.: Schematische Ansicht der Verlegung der Dampfbremse


an einer Leichtbauaußenwand mit Fensteranschluss.

Hier noch ein Beispiel (Bild 5.4.14.) zur mangelhaften Ausführung. Die Dampfbremse an der
Gaube wurde nicht bis zum Rahmen der Balkontür verlegt. Sie endet genau an der Innenseite des
Ständerprofils. (Ein Stück der Gipskartonverkleidung wurde nach oben gebrochen.) Die
Dampfbremse muss bis an die Innenseite des Türrahmens geführt werden und wird dort fugendicht
verklebt. Im Bild sind die beiden Fugen zwischen dem Stiel und dem Profil, ca. 2 cm breit, und
eine schmale Fuge zwischen Stiel und Türrahmen erkennbar.

Bild 5.4.14.: Mangelhafter Anschuss der


Dampfbremse bei einer Balkontür in einer Gaube.

6. Konstruktive Ausführungen
6.1. Allgemeines

Dieser Abschnitt wird auf wenige Konstruktionen beschränkt, die als Beispiele für die Vielzahl der
Möglichkeiten dienen. Der Verwendungszweck bestimmt die Konstruktionsausführung und die
entsprechende Materialauswahl. Soll z. B. bei einer älteren Garage eine Zwischendecke eingezogen
werden, die als Hobbyraum verwendet werden soll, so reichen in der Regel ein paar Dachlatten und
irgendwelche Gipsbauplatten vom Baumarkt. Wird dagegen ein Wohnraum umgebaut oder saniert,
so sind feuchte-, schall- und brandschutztechnische Kriterien einzuhalten. Hier sollte man nicht
einfach losbauen. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Trockenbau – Systems, welches sich
in der Praxis bewährt hat und alle Anforderungen gerecht wird. Allerdings, und darauf muss hier
noch einmal hingewiesen werden, verspricht ein System keine Schadensfreiheit, wenn eine
mangelhafte Ausführung erfolgt. In den Handbüchern und auf den Webseiten der
Trockenbausystemanbieter können die detaillierten Konstruktionen entnommen werden.

69
6.2. Verkleidung der Dachschräge

Nach dem die Dämmung und die Dampfbremse ordnungsgemäß ein- bzw. angebracht wurde,
erfolgt an der Innenseite das Anbringen einer Verkleidung. Dabei dienen die Sparren, Pfetten oder
Zangen als Tragkonstruktion. Ihr Abstand ist jedoch meist so groß, dass noch eine
Hilfskonstruktion angebracht werden muss. Es ist ein Achsabstand der Traglattung von 40 cm bei
einem Abstand der Verankerungspunkte an den Sparren von 80 cm erforderlich, wenn eine 12,5
mm Gipskartonplatte (F) verwendet wird. (Der Abstand sollte nicht größer als 50 cm gewählt
werden, da sonst eine mögliche Ausbeulung der befestigten Gipsplatten erfolgt.) Diese Abstände
gelten auch für die Deckenkonstruktionen. Wird eine doppelte Beplankung ausgeführt, speziell
Massivbauplatten oder Miniplatten, so gelten auch andere vorgeschlagene Befestigungsabstände,
die der jeweiligen Montagevorschrift zu entnehmen ist. Neben noch einigen anderen Fehlern
(Dampfbremse) wird im Bild 6.2.1. eine Unterkonstruktion gezeigt. Der Abstand der Dachlatten
(Unterkonstruktion) an Direktabhänger ist zu groß gewählt. Hier muss noch eine Tragkonstruktion
(2) eingebaut werden. Der Abstand sollte 50 cm nicht überschreiten. Die Kontrolle der Flucht wird
mit einem Richtscheit oder einer 2-m-Wasserwaage durchgeführt. Dabei sollte das Richtscheit
längst auf die Latte, parallel und auch schräg aufgesetzt werden.
Dadurch können Unebenheit ausgeglichen werden.

Bild 6.2.1.: Kontrolle der Flucht der Unterkonstruktion. In


diesem Fall ist der Abstand zu groß gewählt. Die
Unterkonstruktion (2) ist noch einzubauen. Ebenso gibt es
Probleme mit der korrekten Fugenanbindung der Zangen (3) (in
diesem Fall vollständig falsch) und die Anpresslatte(1) an der
Giebelwand ist noch anzubringen. Ursprüngliche Abbildung
entnommen aus [77]

Die Befestigung der Verkleidungsplatten (spezielle Massivplatten) kann aber auch direkt auf den
Sparren erfolgen (Bild 6.2.2.), wenn diese exakt ausgerichtet sind und der Abstand nicht zu groß
ist. Diese Ausführung ist nicht für die üblichen Gipskartonplatten zweckmäßig, da die
Sparrenabstände zu groß sind. Die Platten würden dann im Verlauf der Zeit durchhängen.

Bild 6.2.2.: Direktbefestigung der Massivplatten oder


Paneel an die Sparren. [84] Hinter die Plattenstöße
(rechts) wird eine Dachlatte oder ein CD-Profil hinterlegt.

Sind Unebenheiten (Höhenunterschiede) vorhanden, so ist es zweckmäßig, eine Unterkonstruktion


anzubringen. Diese kann aus trockenen Dachlatten 4 oder aus entsprechenden Tragprofilen, z. B.
CD 60/27, bestehen. Letztere sind für größere grade Flächen zweckmäßiger, da Holz doch etwas
verworfen ist, was sich meist auch ausgleichen lässt. Zur Befestigung der Unterkonstruktion
können spezielle Justierschrauben verwendet werden. Sie werden durch die Holzlatte
durchgeschraubt und durch hinein- bzw. herausschrauben wird die Höhe verändert. Eine andere
Möglichkeit bietet das Zwischenlegen von Fensterklötzchen. Das sind kleine PVC-Streifen mit
verschiedener Stärke, die in den Zwischenraum (Sparren/Latte) eingelegt werden, bevor die
Holzlatte am Sparren mit einer längeren Schnellbauschraube befestigt wird. Eine weitere

4
Im Baumarkt sind diese in der Regel trocken und eignen sich zum Einbauen. Bei einer freien Lagerung
können diese eine Holzfeuchtigkeit von > 20 % aufweisen. Hier ist der Holzschutz nicht gewährleistet.
Zusätzlich platzen diese Leisten schneller beim Schrauben und beim Nachtrocknen können sich die
Schraubverbindungen wegen dem Schwinden lockern. Die Unterkonstruktion wird locker und klappert.

70
Möglichkeit ist die Befestigung mit Direktabhänger (Bild 6.2.3.). Diese werden am Sparren oder an
der Pfette befestigt. Die Seitenbleche haben eingestanzte Löcher, durch diese wird die
Unterkonstruktion angeschraubt. Mit diesen Abhängern können zum Teil sehr große Unebenheiten
ausgeglichen werden. Die Unebenheit resultieren nicht nur durch den Höhenunterschied der
Sparren, sondern kann sich auch durch die Dachflächenfenster ergeben. Befinden sich zwei Fenster
nebeneinander in einer Fläche, so sollte die Breite der Fensterlichte bei beiden gleich sein.
Höhenunterschiede können dann mit der Innenverkleidung ausgeglichen werden. Beispiel für den
Ausbau im Bild 6.2.5.

Bild 6.2.3.: Beispiel für die Verwendung


eines Direktabhängers zur Befestigung der
Unterkonstruktion [84]

Bild 6.2.4.: Bei der Auswahl der Direktabhänger ist zu achten,


ob eine Unterkonstruktion aus Holz (50/30) oder aus
Metallprofil (60/27) erstellt werden soll, da sich die Abstände
unterscheiden. [84]

Zur Herstellung der Unterkonstruktion geht man wie folgt vor:

Als Erstes werden die Abstände der Fensterlichten (Rahmen bis zur Innenseite der anliegende
Sparren) oben und unten verglichen. Sind die Maße unterschiedlich, so sind die Abstände der
Unterkonstruktion für die Innenfläche anzupassen. Wird ein Drempel (Abseitwand) gebaut, so wird
das untere Profil bzw. die Dachlatte als Erstes horizontal und vollständig gerade montiert. Das ist
wichtig, da hier das obere U-Profil der Abseitwand befestigt wird und es muss auf der gesamten
Länge eine gleichmäßige Höhe vorliegen. Von hieraus richtet man die Konstruktion am Fenster
aus, sodass der Abstand oben und unten gleich ist. Damit ergibt sich in Verlängerung der Abstand
(vom Sparren) des obersten Profils der Dachschräge. Dieses wird auch wieder ausgerichtet und
befestigt. Hierbei sollte man aufpassen, dass der Abstand auch mit der Länge der zu montierenden
Gipskartonplatte übereinstimmt. Ein Abstand von 2,60 … 2,70 m ist z. B. ungünstig, da die Platten
nur 2,00 bzw. 2,50 m lang sind und wegen der richtigen Befestigung der Unter- und Oberkante der
Gipskartonplatte extra zugeschnitten werde müssen. Damit fällt ein großer Verschnitt an, der durch
das Vermitteln auf einen Abstand von 2,50 m vermieden wird. Jetzt können die Tragprofile
dazwischen eingesetzt werden. Der Abstand sollte nicht größer als 50 cm betragen. (Die
Befestigungsmöglichkeiten werden weiter unten beschrieben.) Die Montage sollten 2 Personen
durchführen. Einer montiert die Profile/Dachlatten und die andere hält das Richtscheit und gibt
Hilfestellung bei der Montage. Es ist ständig die Flucht längst, schräg und von unten nach oben zu
kontrollieren. Führt die Montage nur eine Person durch, so kann man sich eine Hilfsleiste setzen,
sie wird oben und unten an die beiden fertiggestellten Profile angeschraubt. Dadurch wird das
Profil/Dachlatte auf einer Seite gehalten, während man es auf der anderen ausrichtet und befestigt.
Hier sind allerdings immer zusätzliche Korrekturarbeiten erforderlich, da die Profile/Dachlatten
etwas durchhängen und neu ausgerichtet werden müssen. Die Montageanleitung und eine Übersicht
zum Materialbedarf werden in der Anlage 4 zusammengefasst dargestellt.

Werden z. B. an die Unterkonstruktion aus Holz Gipskartonplatten (F) 12,5 angebracht, so sind
Schnellbauschrauben TN 35 und bei einer Metallunterkonstruktion können TN 25 verwendet
werden. Die Letzteren sind etwas billiger und lassen sich auch leichter einschrauben. Die
maximalen Abstände für die Befestigung sind in der Tabelle 5 aufgeführt.

71
Tabelle 5: Abstände der Befestigung [85]
Plattenart Abstände der Befestigungsmittel (maximal)
Schnellbauschrauben Klammern 1) Nägel 2)
DIN 18182 Teil 2 DIN 18182 Teil DIN 18182 Teil 4
3
Montagewände und Vorsatzschalen 3)
Gipskartonplatten mit 250 80 1204)
geschlossener Sichtfläche
Gipskarton-Lochplatte 170 80 120
3)
Deckenbekleidung und Unterdecken
Gipskartonplatten mit 170 80 120
geschlossener Sichtfläche,
Gipskarton-Lochplatten
1)
Klammern sind so einzutreiben, dass der Winkel zwischen Klammerrücken und Kartonfaserrichtung etwa
45° beträgt.
2)
Die Abstände gelten auch für von Hand eingetriebenen Gipskartonplattennägeln.
3)
Bei mehrlagiger Beplankung dürfen für die unteren Plattenlagen die Abstände der Befestigungsmittel bis
zum 3-fachen vergrößert werden.
4)
Bei Konstruktionen ohne Brandschutzanforderungen 170 mm.

Bild 6.2.5.: Fertiggestellte Dachschrägen mit


Unterkonstruktion CD-Profile mit Direktabhänger
und GKF 15 in einem Spitzboden.

Ist eine Mittelpfette zu verkleiden (Bild


6.2.6.), siehe Bild 5.2.1., so sind als Erstes
die Flächen der Dachschräge herzustellen. Als
Nächstes werden Dachlatten an die Unterseite
und an die Seite der Pfette angeschraubt und
ausgerichtet. Wichtig ist hierbei, dass die
Breite der Gipskartonstreifen immer gleich ist.
Die beiden Dachflächen verlaufen oft nicht
parallel zueinander. Optisch wird dies erst bei
der Fertigstellung der Verkleidung an der Pfette festgestellt und wirkt dann störend. Ein begrenzter
Ausgleich kann durch die Änderung des senkrechten oder waagerechten Verlaufes der Flächen der
Verkofferung erzielt werden. Wenn die Vorderkante statt des Winkels von 90°, 87° oder 93°
aufweist, fällt dies optisch weniger auf. Zu große Differenzen können ausgeglichen werden. Im
Bild 6.2.7. wird eine schematische Ansicht dargestellt. Die
beste Lösung muss durch Anpassen und Sichtkontrolle
ermittelt werden.

Bild 6.2.6.: Verkleidung einer Mittelpfette. Hier ist es wichtig, dass


alle Flächen optisch gleich groß wirken.

Bild 6.2.7.: Durch die geringe


Änderung des Winkels der
Dachlatte (UK), kann eine
annähernde gleiche Breite (b)
der Seitenflächen der
Verkofferung erreicht werden.
Das fällt optisch weniger auf,
als wenn diese unterschiedlich
breit ist. (Im Bild wurde die
Dampfbremse nicht
eingezeichnet.)

72
Wird sich entschieden, statt der Gipskartonplatte Paneel (kunststoffbeschichtet) anzubauen, so
ergeben sich folgende Überlegungen. Brandschutztechnisch und auch im Feuchteverhalten liegen
ungünstigere Werte vor. Darauf wird bereits ausführlich in den entsprechenden Punkten
eingegangen. Bevor die Dachschräge verkleidet wird, ist die Abseitwand vollständig herzustellen.
Die Paneel wird mit den jeweils speziellen Befestigungselementen, z. B. Klammern, an der
Unterkonstruktion befestigt. Bei dieser Verkleidung wird ein Paneel in die andere durch die Nut
und Feder gehalten. Die Klammer greift in die Nut und wird durch die nächste Paneel abgedeckt.
Ein Austausch einzelner geschädigter Paneel ist nur mit einem Rückbau möglich. Es ist auch
darauf zu achten, dass die angebotenen Produkte eine Chargenummer haben. Es gibt sonst
Farbunterschiede. Auch sind die Abmessungen der angebotenen Produkte der Firmen
unterschiedlich. Ein Austausch bzw. eine nachträgliche Ergänzung ist nicht immer möglich. Es
sollten möglichst 1-2 Paneel als Reserve aufbewahrt werden.
Werden Spundbrettschalungen 22,5 mm als Verkleidung ausgewählt, so wird eine
Brandschutzklasse F30 – B in Kombination mit anderen Bauteilen (siehe Tabelle 7) erreicht.

6.3. Abgehängte Decken

Abgehängte Decken finden unter unterschiedlichen Gesichtspunkten eine Anwendung, wie


schallschutz- oder brandschutztechnische Verbesserungen oder eine gestalterische Veränderung der
Raumgeometrie.
Wie bereits im Punkt 6.2. vorgestellt gibt es verschiedene Möglichkeiten die Paneel, Mineral- oder
Gipskartonplatten zu befestigen. Um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, ist eine die
systemgetreue Ausführung vorzunehmen. Für den Handwerker ist diese Ausführung wegen der
Gewährleistung ohnehin zu empfehlen. Allerdings gibt es viele Variationsspielräume. Z. B. für die
Montage der CD 60/27 Profile gibt es verschiedene Verbindungsstücke oder Abhänger, die fast
überall passen und keine Funktionsbeeinträchtigung verursachen. Z. B. die bereits oben genannten
Direktabhänger, die mit Schnellbauschrauben befestigt werden, oder ein Ankerfix mit Draht und
Öse, wo die Schiene nur eingehängt wird. Das Gleiche gilt auch für die Gipskartonplatten (F), wo
sich bestimmte Größen durchgesetzt haben und es ist unerheblich, ob z. B. an einer Gipskarton-
Unterdecke nach dem System von Richter eine Gipskartonplatte von Rigips, Knauf oder andere
angebracht wird. Anders verhält es sich mit den Qualitätsunterschieden. Für eine
Dachgeschossbekleidung ist für die Feuerwiderstandklasse F 30B eine Feuerschutzplatte zu
verwenden und da dürfen nicht auch normale Gipskartonbauplatten mit an die Decke montiert
werden, weil gerade noch zwei Platten von den Metallständerwänden übrig sind. Ebenso sind
einige Systeme auf eine bestimmte Größe und Ausführung abgestimmt. So fordert das Abmaß
bestimmter Mineralfaserplatten eine ganz bestimmte Unterkonstruktion mit dem entsprechenden
Rastermaß.
Nachfolgend werden einige Beispiele, der vielen Unterdecken – Variante, vorgestellt.

Bild 6.3.1.: Holzpaneel-Unterdecke, Unterkonstruktion für


Clipmontage [86]

Bild 6.3.2.: Metall-Unterdecke mit Metallpaneelen aus


Aluminium oder Stahl [86]

73
Bild 6.3.3. : Gipskarton-Unterdecke, die CD-Profile werden mit
Kreuzverbinder untereinander verklammert und mit
Noniusabhänger an den Deckenbalken befestigt. [86]

Bild 6.3.4.: Mineralfaser-Unterdecke, die Mineralfaserplatten


werden eingelegt [86]

Im Bild 6.3.5. wird der komplette Schichtaufbau einer abgehängten Gipskartonunterdecke


(vergleiche Zeichnung Bild 6.3.3.) dargestellt. Der Klemmfilz befindet sich zwischen den Sparren
und den Deckenbalken. Darunter wurde die Dampfbremse angebracht und die Tragprofile aus CW
60/27 an Direktabhänger an die Konstruktionshölzer angehängt. Als Innenverkleidung werden
Feuerschutzplatten (GKF) verwendet.
Anmerken: Die Klebestöße der
Dampfbremse sollten hier statt quer
längst unter einem Deckenbalken
verlaufen. So kann die Überlappung
zusätzlich durch eine mechanische
Befestigung, wie z. B. durch
Klammern (Tackernadeln), gesichert
werden.

Bild 6.3.4.: Aufbau der Innenverkleidung


mit Wärmedämmung einer
Kehlbalkendecke im Dachgeschoss [87]

Die Herstellung der Decke im Dachgeschoss erfolgt nach der Fertigstellung der Wände und der
Dachschräge. Es werden zunächst die Randprofile (UD 30/27) an der Giebelwand, an den
Zwischenwänden (Massiv- oder Trockenbauwände) waagerecht ausgerichtet und befestigt. Unter
die Profile wird ein Dichtungsband (siehe Bild 6.4.3.) aufgeklebt. Die Befestigung erfolgt mit
Nageldübel oder mit Schnellbauschrauben an die Ständerprofile der Trockenbauwände. Die
Befestigung an der bereits fertiggestellten Dachschräge ist hierbei schon etwas komplizierter. Das
Anschrauben erfolgt zweckmäßig durch die obere Kante der Profile. So bleibt auch die Öffnung
waagerecht und verkantet nicht. Das geht allerdings nur, wenn sich darunter auch ein Profil oder
eine Dachlatte befindet. Anschließend werden die Profile dazwischen eingesetzt, der Abstand
ausgerichtet und an die Abhänger befestigt. Für kleine Zwischenräume werden die im Bild 6.2.4.
gezeigten Direktabhänger und für größere Abstände Abhänger mit Drahtösen oder Noniushänger
verwendet. Wird eine Unterkonstruktion wie im Bild 6.3.3. gebaut, so werden die CD-Profile mit
Kreuzverbinder verbunden. Das sind Blechklammern, die auf das obere Profil gelegt werden. Die
seitlichen Haken greifen in die Kante des im rechten Winkel angeordneten unteren Profils ein. Die
CD-Profile können durch Längsverbinder aneinander gesteckt werden, wenn die Räume sehr lang
sind. Die Montageanleitung und eine Übersicht zum Materialbedarf sind in der Anlage 4
zusammengefasst.

74
6.4. Ständerwände

Die Konstruktion wird dem Leichtbau oder auch Trockenbau zugeordnet. Das Prinzip besteht
darin, dass sehr schnell und ohne große Probleme eine Wand errichtet werden kann. Durch die
„trockene“ Bauweise kommt es kaum zu einer Feuchtebelastung, wie vergleichsweise bei einer
massiven Wand aus Mauersteinen, welche in der Regel noch verputzt werden. Die Wände haben
ein relativ geringes Eigengewicht und können so praktisch bei statischer Eignung überall
aufgestellt werden. Der Vorteil besteht weiterhin in der breiten Variation, die bis zur verspielten
Gestaltungsmöglichkeit reicht. So lässt sich z. B. ein großes Zimmer ohne Probleme schnell durch
eine Zwischenwand in zwei Kinderzimmer verwandeln und nach ein paar Jahren kann die Wand
ohne große Nacharbeiten wieder ausgebaut werden. Auch wenn die Wände ein relativ geringes
Eigengewicht aufweisen, so ist zu beachten, dass sie zusätzlich zur zulässigen Verkehrslast zu
zurechnen sind. Gewöhnlich stellt man Möbel an einer Wand auf. So kommt lokal neben der
Trockenbauwand noch zusätzlich eine Verkehrslast, die sich normal auf eine andere Deckenfläche
verteilt. Gerade bei Holzbalkendecken sollte dies beachtet werden. Wurden die Böden und Wände
gefliest, so kommt es nach der Setzung zum Abreisen der Fuge und es entstehen nicht selten
Spalten von 0,5 bis 1 cm, gerade dann, wenn die statisch festgelegten Unterzüge oder
Verstärkungen nicht eingebaut werden.

Zu Beginn des Trockenbaus wurden die Gipsplatten auf eine Holzkonstruktion genagelt. Die
einfachste Form der Trockenbauwand wird im Bild 6.4.1. vorgestellt. Es werden Holzständer
aufgestellt und am Fußboden und an der Decke durch Dübel oder Schrauben befestigt. Auf diese
Konstruktion werden Holzwerkstoff-, Kunststoffplatten oder Gipsplatten punktuell aufgenagelt
oder angeschraubt. In den Hohlraum wird eine Dämmung eingelegt. Der Nachteil besteht in den
schlechten Schalleigenschaften. Sind die Holzlatten etwas verwunden, so sind bilden sich an der
Oberfläche leichte Dellen oder Beulen. Daher sollten nur
vollständig gerade Hölzer verwendet werden. Heute
werden die Platten vorwiegend mit Schnellbauschrauben
befestigt.

Bild: 6.4.1.: Herstellung einer Trockenbauwand im


Dachgeschoss. Die Gipsbauplatten werden auf die
Unterkonstruktion mit Breitkopfnägeln aufgenagelt. Zur
Befestigung der Querhölzer sind kleine Winkel (1) einzubauen.
(Originalbild unter [88])

Die Metallständerwände zeichnen sich gegenüber den Holzständerwänden mit einigen Vorteilen
für die Montage und auch mit günstigeren schallschutztechnischen Werten aus. Auf dem Fußboden
und an die Decke sowie an die Wandanschlüsse werden Metall – U-Schienen befestigt. Unter diese
Schienen werden Dichtbänder (Bild 6.4.3.) aufgeklebt und so ein fugendichter Anschluss
hergestellt, der gleichzeitig das Profil von der anderen Wandfläche, Decke oder Boden
schalltechnisch abkoppelt.

Bild 6.4.2.: Eine Metallständerwand im Dachgeschoss. Zu


beachten ist der ausreichende Abstand zwischen Fugen
und Türöffnungen. Sonst entstehen dann Risse über der
Türzarge. (Originalbild unter [89])

75
5
Bild 6.4.3.: Auf die Unterseite des UW-Profils 50 x 40 wird ein
Dichtungsband aufgeklebt (Originalbild unter [89]).

In diese U-Schienen werden die Metallständer so


eingesetzt, dass sich diese noch in der Höhe bewegen
können. Damit können Spannungen, Ausdehnungen und
eventuelle Deckendurchbiegungen ausgeglichen werden.
Bei sehr langen Wänden sind dann spezielle
Dehnungsanschlüsse herzustellen. Im Dachgeschoss
sind die Wände nicht sehr groß. Die Befestigung der Gipskartonplatten erfolgt punktuell mit
Schnellbauschrauben nur an den Ständerprofilen. Allgemein hat sich ein Abstand von 62,5 cm
durchgesetzt. Damit liegt ein großer Abstand zwischen den Profilen vor (günstiger für den
Schallschutz als ein kleiner Abstand) und er ist nicht so groß, dass sich die Gipsplatten wölben. Die
normale Gipsplatte hat eine Breite von 125 cm, sodass genau in der Mitte der Platte ein Profil steht.
Erfolgt ein Stoß an eine andere Wand, so schneidet man die Maschinenkante oder auch
Arbeitskanten (5 cm breit) ab, die Verringerung der Plattenbreite ist beim Aufstellen der Ständer zu
berücksichtigen. Die Platten sollten möglichst aufrecht, sie können aber auch quer, angeschraubt
werden. Ungünstig sind Richtungsänderungen innerhalb einer Wand. Es können eventuell
Spannungen auftreten, da parallel zur Kartonfaser die Festigkeit und Elastizität größer ist als quer
zur Faser. Die Kreuzfugen (Bild 6.4.5.) neigen sehr schnell zur Rissbildung. Daher sind die
Plattenstöße um mindestens 20 cm zu versetzen. Ebenso ist darauf zu achten, dass die
Gipskartonplatte auf der Gegenseite um einen Ständerabstand (62,5 cm) versetzt angebracht wird.
Das Gleiche gilt auch für Wandöffnungen, wie bei den Türen.

Bild 6.4.4.: Die Ständerwand wurde einseitig beplankt und die


Elektroleitungen verlegt. Auf der einen Seite können so schon die
Einsatzdosen eingebaut werden. Hier ist auch Profilausbildung einer
Zimmertür zu sehen.

Im Bild 6.4.2. wird das fehlende Stück aus einer


zugeschnittenen Platte eingesetzt. Diese Gipskartonplatte
wird mit dem horizontalen Profil im Türsturz verschraubt.
Die Türöffnung wird vor oder auch nach der Befestigung
dieser Platte sauber ausgeschnitten. Wird dies nicht
beachtet und die Plattenstöße befinden sich unmittelbar an
den oberen Ecken der Türöffnungen, so bilden sich nach
einiger Zeit Risse. Diese verlaufen aus der Ecke schräg
nach oben.
Da Türprofile gegenüber den Profilen in der
Trockenbauwand einer höheren Belastung ausgesetzt sind,
gibt es hierfür speziell verstärkte UA-Profile. Die werden
an der Decke und auf dem Fußboden mit speziellen Winkeln befestigt. Zur Montage der
Gipskartonplatten müssen aber dann auch Schnellbauschrauben mit einer Bohrspitze
(Blechschraubengewinde) verwendet werden. Bei normaler Beanspruchung kann stattdessen auf
das CW-Ständerprofil ein UW-Profil aufgeschoben werden, sodass die beiden Ständer in der Tür
ein Kastenprofil bilden. Ebenso lässt sich eine Dachlatte 48x24 einschieben.
Bevor die Türöffnung angelegt wird, ist zu überlegen, wo eventuell die Lichtschalter angebracht
werden und wie groß das Türblatt sein sollte (Bild 6.4.4.). Die Türöffnungen sind mit der Größe
von 77, 88,5 oder 101 cm x 201 cm herzustellen, damit die Normtüren richtig eingesetzt werden
können. Bei der Ermittlung der Türöffnungshöhe sollte aber auch der zusätzliche Fußbodenaufbau
berücksichtigt werden, mit Trittschalldämmung und Verlegeplatte ist das etwa eine Höhe von ca.
5
Die UW - Profile gibt es als 50/40/0,6, 75/40/0,6 und 100/40/0,6; die CD – Profile (Ständer) als 50/50/0,6 75/50/0,6
und 100/50/0,6 in unterschiedlichen Längen, bei richtiger Planung hat man verhältnismäßig wenig Verschnitt.

76
3,5 cm bis 5,5 cm. Wenn man sich zur Zeit der Ausführung noch nicht sicher ist, setzt man das
Profil im Türsturz ein paar Zentimeter höher und schneidet die exakte Höhe der Türöffnung erst
beim Einsetzen der Türzarge aus der Gipsplatte.

Die Schrauben werden in die verstärkte Papierschicht versenkt. Dabei darf das Papier nicht
durchgedrückt werden. Die Köpfe müssen jedoch so weit versenkt sein, dass sie noch mit einer
dünnen Spachtelschicht überzogen werden können.

Bild 6.4.5: Die Gipskartonplatten werden auf der Gegenseite um


62,5 cm versetzt an die Profile angeschraubt. Ebenso sind die
Stöße mindestens um 20 cm zu versetzen, sodass keine
Kreuzfugen entstehen. (Grauer Striche = Plattenkante, dick
gestrichelter= Plattenkante auf der Gegenseite gestrichelt =
Ständerprofil.)

Beim Verspachteln der Fugen wird ein Papierdeckstreifen


(eine Art dünner Glasfaserstreifen) eingelegt. Bei speziellen
Spachtelmassen, wie z. B. Uniflott von Knauf, kann auf ein
Streifen verzichtet werden. Auf die Stoßverbindung der
Trockenbauwände werden in die Ecken
Papierfugendeckstreifen (sehr festes Papier) eingelegt und eingespachtelt. Zum besseren
Einspachteln sollte die stumpf anstoßende Gipsplatte mit einer kleinen Phase versehen werden. In
der Praxis wird stattdessen gern eine Acrylfuge eingezogen und sauber verstrichen. Wenn keine
Spannungen auftreten, gibt es auch nur selten Probleme. Diese Fugendeckstreifen als
Bewährungsstreifen sind besonders an den Anschlüssen der Dachschräge zur Abseitwand wichtig,
da sonst der Fugenspachtel reisen kann. Ebenso kritisch ist die in Längstrichtung anzubindende
Leichtbauwand an eine vorhandene Massivwand. Hier können auch kleine Risse entstehen.
Entweder wird die Gipskartonplatte als Trockenputz weitergeführt, sodass die Massivwand
überdeckt wird, oder man kann auch diesen Wandabschnitt mit einer Glastapete beschichten.
In den Bildern 3.2.3. und 3.2.5. werden 2 verschiedene Vorsatzwände (Vorsatzschalen) dargestellt
und auf die Fehlerquellen hingewiesen. Hier noch einmal das Bild 6.4.6. als Beispiel für eine
Vorsatzschale mit Metallständer. Die CW-Ständer werden in die UW-Schienen eingesetzt. Die
eingefügte Dämmung dient als Innendämmung und oder zur Verbesserung des Schallschutzes. Der
Abstand beträgt hier 62,5 cm. Auf diese werden einlagig oder zweilagig Gipskartonplatten
befestigt. Die Befestigungsabstände sind in der Tabelle 5 genannt. Bei einer einlagigen Beplankung
macht es sich ganz gut, wenn die Ständer ab einer Höhe von > 2,0 m in der Mitte bzw.
Schulterhöhe noch einmal mit der Wand durch einen Direktabhänger befestigt werden. Damit
bewegen sie sich weniger, wenn man dagegen drückt (z. B. beim Tapezieren oder Ähnlichem).
Neben dieser Ausführung kann die Metallunterkonstruktion direkt mit der Wand (geeignet sind
Direktabhänger) befestigt werden. Der Abstand zur Wand wird geringer (Räumvergrößerung)
ebenso ist dies anzuwenden, wenn nicht überall U-Schienen an der Decke, an der Schräge oder auf
dem Fußboden an einem tragenden Untergrund befestigt werden kann. Die Vorsatzschale auf
entsprechenden Federschienen ist dann geeignet,
wenn die Wand keine Unebenheit aufweist und
genau lotrecht steht. Die Montageanleitung der
Ständerwand sowie eine kleine Übersicht zum
Materialverbrauch werden in der Anlage 3
aufgeführt.

Bild 6.4.6.: Beispiel für eine Vorsatzschale, bestehend


aus CD 60/27 und 40 oder 50 mm Mineralwolle. Auf
diese Ständer werden die Gipskartonplatten
aufgeschraubt. Im Bereich 2 wurden die Ständer in eine
U-Schiene UD 28/27 eingesetzt. Die Befestigung im Punkt
3 ist nicht in Ordnung.
(Bei dieser Ausführung gibt es einige Fehler in Anbindung
der Dampfbremse, die im Bild 3.2.5. erläutert werden.
Originalbild in [28]).

77
Statt der Leichtbauausführung können Zwischenwände auch als massive Wand errichtet werden.
Beim Einbau muss vorher die Statik überprüft werden und gegebenenfalls nachträglich ein Unter-
oder Oberzug eingezogen werden. Ein Vorteil der massiven Innenwand ist die Wärmespeicherung,
die so zusätzlich vor einer schnellen Überhitzung bzw. Abkühlung im Dachgeschoss schützen. Bei
dieser Ausführung im Bild 6.4.7. gibt es jedoch schallschutztechnische Probleme, speziell der
Schalllängsleitung an dem Anschluss Al-Folie (Dampfbremse) und Gasbetonstein (vergleiche Bild
7.2.2.). Besser ist es, wenn die Wand zu erst bis zwischen die Sparren aufgemauert und dann die
Dämmung einschließlich der Dampfbremse angebracht wird. Diese aluminiumkaschierte
Dämmung ist nicht fugendicht und es liegt eine Konvektion vor. Dies wurde in den Punkten 4.3.1.
und 5.2. bereits erläutert.

Bild 6.4.7.: Im Bild (Ausführung in [90], [91]) wird die Anbindung einer massiven
Zwischenwand im Dachgeschoss dargestellt. Schallschutzmäßig ist diese
Ausführung ungünstig. Die Zwischenwand sollte bis zur Unterspannbahn
reichen. Die Dämmung und die Dampfbremse werden anschließend eingelegt
bzw. an die Innenwand angeschlossen.

6.5. Fußbodenaufbau

Bei einer älteren Holzbalkendecke sind vor dem Dachausbau die Dielung und auch die
Balkenköpfe auf eine mögliche Schädigung durch Holz zerstörende Insekten und Pilze zu
kontrollieren. Hinweise auf Holzschäden und deren Erkennung wird im Punkt 8.3. eingegangen.

Zu beachten ist auch, dass Dachböden ursprünglich nicht als Wohnraum konzipiert waren und so
die Balkenquerschnitte geringer gewählt wurden, da eine niedrigere Verkehrslast angesetzt wurde.
Sehr gute Hinweise zur Berechnung und Sanierung alter Holzbalkendecken findet man bei Mönck,
Willi [4]. Bei umfangreichen Ausbaumaßnahmen mit Zwischenwänden und der vergleichbaren
Nutzung, wie in einer normalen Wohnung, sollte auf jedem Fall ein Statiker hinzugezogen werden.
So können bereits im Vorfeld zusätzliche Verstärkungen in die Decke eingezogen werden. Es ist
sehr unschön, wenn später die Decke schwingt und sich Setzungsfugen an den Wandanschlüssen
bilden und sich nachträglich hohe Sanierungskosten ergeben. Ein möglicher Deckenaufbau wird
hier im Bild 6.5.2. gezeigt. Durch die vollständige Dämmung des gesamten Hohlraums des
Gefaches wird die mögliche Tauwasserbildung gemindert. Eine Gefährdung kann vorliegen, wenn
von außen über den Traufkasten oder von oben neben der Fußschwelle über Fugen Luft in den
Hohlraum einströmen kann und durch ein
Wechselholz eine Belüftung behindert wird.

Bild 6.5.1.: Beispiel eines geschädigten Deckenbalkens


im Dachgeschoss durch Braunfäule.

Eine ausführliche Darstellung der Problematik findet


man bei (Schulze, Horst im Punkt 7.3.). Eine
Holzbalkendecke mit Schlacke- /Lehmfüllung ist
schwerer und so für den Schallschutz günstiger.
Allerdings hält dieser Füllstoff gegenüber einer

78
Mineralwolle bei einem Feuchteschaden länger die Feuchtigkeit. Schlacke- oder Lehmschüttung
lässt sich auch schlechter trocknen. Die Folgen sind Schäden an der Holzkonstruktion durch Holz
zerstörende Insekten und Pilze. Bei einem normal genutzten und ständig gewarteten Haus treten
eigentlich kaum Feuchteschäden durch eine undichte Dachhaut oder defekte Heizungs- oder
Wasserleitungen auf. Ist dies doch der Fall, so ist unverzüglich eine entsprechende Trocknung
durchzuführen.

Bild 6.5.2.: Neuer Aufbau einer Holzbalkendecke. Die


Schlackeschüttung wird durch Mineralwolle ersetzt. Wird
eine Spanverlegeplatte V100 (1) verwendet, so sollte diese
25 mm betragen. Die Anschlüsse der Dampfbremse im
Punkt 2 sind besonders sorgsam auszuführen. Wird der
Klemmfilz eingelegt, so sind die Stücke a. 1-2 cm größer zu
schneiden, damit keine Fugen entstehen (Originalbild unter
[92]).

In Schadis, einem elektronischen Standardwerk zu Bauschäden vom Fraunhofer IRB Verlag, wird
ein interessanter Schadensfall aufgezeigt. Hier wurde auf eine Dämmung zwischen den
Deckenbalken zum Dachgeschoss und auf eine Dampfbremse auf der Deckenunterseite verzichtet.
Man war davon ausgegangen, dass das Dachgeschoss als Wohnraum (Studio) genutzt wird. In
diesem Bild 6.5.3. kann man sehr deutlich erkennen, wie die warme Luft sich durch Fugen einen
Weg sucht. Die Folgen der Schimmelpilzbildung an der Dämmung im Sparrenzwischenraum sind
im Bild 6.5.4. zu erkennen. Der gleiche Schaden tritt auch bei einer schlechten Fugenanbindung
auf. In den Punkten 5.1. und 5.2. wurde dies bereits beschrieben. Im Bild 5.2.22. wurde ein anderes
Objekt gezeigt, wo die gleichen Probleme, Schimmelpilz an der Holzkonstruktion, an einer anderen
Stelle auftreten. Die Lösung wird im Bild 5.2.10. aufgezeigt. Für die Einbindung der
Geschossdecke ist eine diffusionsoffene Dampfbremse zu verwenden. Dadurch wird das
unkontrollierte Entweichen der warmen Raumluft vermieden und die Tauwasserbildung an einer
weniger warmen Oberfläche vermieden.

Bild 6.5.3.: Die warme Innenraumluft strömt über


Fugen durch den Hohlraum der Decke bis zur
Unterspannbahn der Dachkonstruktion. An der
kühleren Oberfläche taut das Wasser aus.

Bild 6.5.4.: Schimmelpilzbildung an der Unterseite der


Unterspannbahn in einem Sparrenfeld (Bild 6.5.3.). [93]

Unabhängig ob bei einer Holzbalken- oder einer mineralischen Decke, vor der schwimmenden
Verlegung von Estrich, Bitumen oder Trockenestrich, sind Randdämmstreifen anzubringen (Bild
6.5.5.). Damit erfolgt eine schallschutztechnische Abkopplung (vergleiche Bild 7.2.6.). Die
Randdämmstreifen gib es in verschiedener Ausführung und Materialien.

79
Bild 6.5.5.: Hier wird an die Trockenbauwand ein Dämmstreifen
provisorische befestigt, damit er beim Einbringen der
Ausgleichschüttung und beim Verlegen der Trockenestrichelemente
nicht umklappt. [94]

Bevor ein neuer Fußbodenaufbau erfolgt (schwimmender


Estrich, Bitumen oder Trockenestrichelemente) ist der alte
Fußboden auf seine Tragfähigkeit zu prüfen. Besteht er aus
Dielung, so sind die losen Dielenbretter nachzunageln.
Anschließend wird geprüft, ob die Fußbodenfläche waagerecht
ist. Liegen Unebenheiten vor, so sollte unter die
Trittschalldämmung eine Ausgleichschüttung aufgeschüttet werden (Bild 6.5.6.). Unter der
Schüttung wird ein Rieselschutz (Schrenzlage) aus gewachstem Papier aufgelegt. PE-Folien sind
Sperrschichten und sind nicht geeignet, da sie einen Feuchteausgleich behindern. Zu erst werden
die seitlichen Schienen waagerecht ausgerichtet. Anschließend wird mit der Lehre die Fläche
waagerecht abgezogen. Als Ersatz für das teure Profiwerkzeug kann man statt der Abzugsschienen
auch zwei CD 60/27 – Profile verwenden, die aufgelegt werden. Die Lehre wird aus einem geraden
Brett geschnitten, in dem an den beiden Seiten 27 mm ausgeklinkt werden. Oft bieten die
Baustoffhändler auch Werkzeuge zur Miete an. Mann kann sich diese Abzugslehre auch für zwei
oder drei Tage gegen Entgelt ausleihen. Ist auf jedem Fall preisgünstiger als Kaufen. Besteht die
Dachwohnung aus mehreren Räumen, so muss der höchste Punkt des alten Fußbodens ermittelt
werden. Diese befinden sich meist an den Außenwänden. Das kann sowohl mit einer langen
Wasserwaage, einer Schlauchwaage oder mit einem Laser bestimmt werden. Die gewünschte
Oberkante des neuen Fußbodens wird dann für den jeweiligen Raum markiert (Meterriss). Zu
empfehlen ist, dass zu erst mit dem Fußbodenaufbau im Korridor begonnen wird. Anschließend
werden von hieraus die Fußböden in den Räumen aufgebaut. Damit werden Höhenunterschiede, die
man auch durch Türschwellen ausgleichen kann, vermieden. Es gibt eine Vielzahl Schüttungsarten.
Jede hat ihren Vorteil und auch Nachteile gegenüber der anderen. Eine Empfehlung sollte hier
genannt werden. Je größer die mögliche Ausgleichshöhe ist, so fester (und auch schwerer) sollte
die Schüttung sein. Für die Schüttungshöhe gibt es Grenzen, die bei ca. 4-6 cm liegen. Bei einer
stärkeren Schüttungshöhe müssen Zwischenschichten eingelegt werden. Z. B. ist Bituperl von
Perlite mit 10 % Überhöhung einzubringen, da sich die Schüttung verdichtet. Nicht jede Schüttung
ist als Ausgleichsschüttung geeignet. Es muss eine
druckbelastbare Schüttung sein. Die
Verfahrensweise und die erforderliche
Schüttungshöhe werden bei jedem Produkt
beschrieben.

Bild 6.5.6.: Mit der Ausgleichschüttung wird neben den


Ausgleichen der unterschiedlichen Fußbodenhöhe auch
eine Verbesserung der Trittschalleigenschaft erreicht. [94]

Trockenestrichelemente aus Gipskartonplatten sind meist 2 m x 0,6 m x 0,025 m und bestehen aus
3 wasserfest verklebten Gipskartonplatten mit Nut und Federverfalzung an den Kanten und werden
so gegenseitig versetzt im Verband verlegt. Die Deckflächen sind mit wasserfesten
Spezialkaschierungen gegen Feuchtigkeit geschützt. Mit aufgeklebtem Polystyrolschaum ergibt die
Platte eine Stärke von 45 bis 55 mm. (Bild 6.5.7.) Die Verklebung erfolgt mit einem speziellen
Kleber.

80
Bild 6.5.7.: Verlegen eines Knauf-
Trockenunterbodens F 142 direkt auf ebener
Rohdecke. [94]

Wurde auf dem Fußboden eine


Ausgleichschüttung aufgebracht, so erfolgt die
Verlegung von der Türöffnung aus, in dem zu
erst ein Streifen, wie im Bild 6.5.8. entlang
der Zwischenwand (Platte 1, dann Platte 2
usw.) aufgelegt wird. Diese verlegten Platten
werden betreten und von hieraus werden die
nächsten Platten angelegt. Die Platte 3 wird
passgerecht (Fuge berücksichtigen)
zugeschnitten und der Rest (3 b) wird auf der linken Seite angesetzt. So vermeidet man Kreuzfugen
und große Mengen an Abfällen. Die Fugen werden durch die Randdämmstreifen automatisch
berücksichtigt. Gipswerkstoffe sind relativ formstabil.

Bild 6.5.8.: Beispiel für das Verlegen von Fußbodenplatten auf


Ausgleichsschüttung. Man fängt rechts oder links neben der
Innentür an. Platte 3 wird geteilt und auf der anderen Seite
wieder angesetzt.

Beim Verlegen der Gipsfaserplatten z. B. Fermacell Estrichelemente (Bild 6.5.9.), ist die gleiche
Ausführung zu beachten. Die Fermacellplatten sind wegen ihrer guten Lagen und des Gewichtes
geeignet als Unterlage für Bodenfliesen in der Küche oder im Bad. Zum Verkleben der Stöße muss
der Fermacell Montagekleber verwendet werden, der in zwei parallelen Rauben aufgetragen und
anschließend mit den entsprechenden Schnellbauschrauben fixiert wird. (Hier gibt es keine
Ersatzbaustoffe, es muss nach System verfahren werden.)

Bild 6.5.9.: Verlegen von Fermacell Estrichplatten. [95]


Die Fermacell Estrich-Elemente bestehen aus zwei 1 cm starken
Platten, die aneinander um 5 cm versetzt verklebt sind. Sie
können auch mit einer hoch verdichteten 1 cm dicken
Mineralfaserplatte versehen sein, die zu Verbesserung der
Trittschalleigenschaft dient.

Neben den o. g. Trockenestrich-Elementen gibt es auch


weitere Systeme, wo 1,25 x 0,90 x 0,0125 m große
spezielle Gipsplatten zweilagig versetzt aufgelegt und
verklebt werden. Es findet auch eine ständige
Weiterentwicklung statt, sodass die Baustoffanbieter neue
Produkte anbieten, die bessere bauphysikalische und
verarbeitungstechnische Eigenschaften haben.

Weit verbreitet ist das Verlegen von Spanverlegeplatten. Die Eigenschaften des Holzwerkstoffs
werden im Punkt 8. genauer beschrieben. Hier einige Hinweise zum Verlegen.
• Die Holzfeuchtigkeit beim Verlegen sollte etwa die der künftigen Nutzung entsprechen.
Zweckmäßig ist es, dass die Platten nicht gleich nach der Lieferung eingebaut werden,
sondern erst im geschlossenen Gebäude gelagert werden. Die Holzfeuchte sollte bei ca. 10
% liegen.
• Die Verlegeplatten sind nicht in überhitzten und in kühlen Räumen (unter 10°C) zu
verlegen und zu verleimen.
• Der Leim wird in die Nut und auf die Feder aufgetragen. Dabei sind Kreuzfugen zu
vermeiden.

81
• Nach dem Verlegen ist der Boden sofort mit einer PE-Folie abzudecken, um Verwerfungen
zu vermeiden. Das hängt damit zusammen, dass Holz schwindet bzw. quellt, je nach
welcher Umgebungsfeuchte vorliegt. Die Feuchte des Untergrundes und der Raumluft
stimmt während der Bauphase nicht überein.
• Bei einer schwimmenden Verlegung sollen die Plattendicke mindestens 19 mm, besser 22
mm betragen. Wird der Boden gefliest, so ist eine Mindestplattenstärke von 25 mm zu
wählen. Die Platten werden nicht mit dem Untergrund verschraubt. Die Schrauben würden
so den Schall übertragen.

Zum Verlegen im Spitzboden oder im nicht ausgebauten Dach werden Dachbodenelemente


angeboten (Bild 6.5.10.). Die Stärke der Spanverlegeplatte V 100-E 1 liegt bei 10 oder 19 mm. Die
Abmessungen betragen 2050 x 925 mm mit einer auf der Unterseite aufkaschierten Styroporplatte,
die zwischen 21 und 121 mm stark ist. Diese Elemente werden
im Verband verlegt und mit Holzleim verklebt. Unebenheiten
können mit Schüttung ausgeglichen werden. Liegen die
Fußpfetten an der Innenseite der Außenwand, können hier
Wärmebrücken auftreten. Dann müsste noch eine Dämmung
zwischen den Sparren bis an die Dachhaut erfolgen.

Bild 6.5.10.: Verlegen der Dachbodenelemente [96]

Ist eine Deckensanierung, z. B. Balkenkopferneuerung oder Verstärkung erforderlich, so gibt es


noch weitere Variationsmöglichkeiten. Z. B. kann auch statt der Dielung ein Estrich auf ein
spezielles Schwalbenprofil aufgebracht werden (Bild 6.5.11.) Das Profil dient Gleichzeit als
Bewährung, sodass man mit einer Estrichstärke von 50 mm auskommt. Diese Variante ist geeignet
für Bäder mit Bodenfließen oder in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Bei dieser
wasserfesten Fußbodenkonstruktion wird die Festigkeit und Tragfähigkeit um ca. 30 % erhöht. [97]

Bild 6.5.11.: Fußbodenaufbau mit Lewis


Schwalbenschwanzplatten

6.6. Wandkonstruktionen für die Installation

Komplette Montagesysteme für die Sanitäreinrichtungen, wie Wasch- oder WC-Becken, wurden
für den Einbau in die Trockenbauwände entwickelt. Damit entfällt das umständliche Einpassen von
zusätzlichen Verstärkungen in die Unterkonstruktion. Diese Elemente garantieren gleichzeitig eine
passgerechte Montage der Sanitärkörper.

Bild 6.6.1.: Hier wird ein Montagesystem in eine Ständerwand


eingebaut. [98]

82
Die Seite zum Bad wird zu erst mit den entsprechenden Gips- oder Gipsfaserplatten doppelt
beplankt. In den Zwischenraum können dann die erforderlichen Wasser- und Abwasserleitungen
eingepasst werden. Ebenso werden die Leitungen für die Steckdosen und Lichtschalter verlegt
(Bild 6.6.2.).

Bild 6.6.2.: Rückseite einer fertigen Vorsatzwand mit den Modulen


und allen Leitungsanschlüssen.

Dazu dienen die in die Ständer vor gestanzten Aussparungen.


Die Bleche müssen nur noch umgeklappt werden. Danach
erfolgen das Einlegen der Dämmung und das Beplanken auf
der anderen Seite. Dieses Montagesystem gibt es auch als
komplette Vorsatzwand (Bild 6.6.3.). Durch die universell
verstellbare Konstruktion kann eine komplette Vorwand
errichtet werden. Nach dem alle Sanitärleitungen und die
Anschlüsse hergestellt sind, werden meist die speziell dazu
gelieferten sehr festen Gipsfaserplatten befestigt. Bei
Gipskartonplatten (GKBI) ist eine doppelte Beplankung auszuführen. Die Befestigung erfolgt mit
Schnellbauschrauben mit Bohrspitze. Gerade dort, wo ein Sanitärkörper hängt, z. B. unterhalb des
Ablaufrohres des Hänge-WCs, ist ein sehr fester Sitz der Platten zu garantieren. Es sind hier lieber
ein oder zwei Schrauben mehr zu verwenden. Geben die Platten gering nach, so werden durch den
Druck des Sanitärkörpers die Fliesen gedrückt und platzen. Das Rausrutschen der Abflussrohre aus
den Gummimanschetten bzw. diese dichten nicht mehr exakt ab, ist oft eine Ursache, von
„federnden“ Verkleidungsplatten. Diese Leckagen
werden meist erst sehr spät festgestellt, da das Wasser
hinter die Verkleidungsplatte läuft. Hier sollte daher sehr
sorgsam gearbeitet werden. Es gibt zahlreiche
Gestaltungsmöglichkeiten des Bades, wie es als Beispiele
im Bild 6.6.4. gezeigt wird.

Bild 6.6.3.: Durch die universell verstellbare Konstruktion kann


eine komplette Vorwand errichtet werden. [99]

Bild 6.6.4.: Durch das Montagesystem für


Leichtbauwände kann man ganz individuell
sich sein Bad gestalten. [100]

83
6.7. Beispiele für die Innenraumgestaltung durch Trockenbau-
konstruktionen

Beim Dachausbau können viele Gestaltungsmöglichkeiten realisiert werden. Neben den bereits in
den anderen Abschnitten gezeigten Varianten, sollen hier noch einige zusätzliche Anregungen
genannt werden.
Im Bild 6.7.1. wird ein ausgebauter Dachboden in einer Doppelhaushälfte gezeigt. Es wurde
zusätzlich eine ca. 6 m² große Fläche als Zwischenboden eingezogen. Damit kann eine zusätzliche
Schlaffläche für Gäste geschaffen werden. Der Zwischenboden besteht aus Kanthölzern, die auf
einem Rähm aufgelegt sind. Der Rähm und die Säulen sind zusätzlich mit der Kalksandsteinwand
verdübelt. Der Belag besteht aus einer Dielung. Zur Gestaltung kann von unten zwischen die
Balken eine Gipskartonplatte direkt angeschraubt werden. Die Farbgestaltung sollte hell sein, da
die niedrige Decke (ca. 2,10 m) sonst noch mehr drückt. Die Balken werden mit Bienenwachs oder
einer hellen Lasur versehen.

Bild 6.7.1.: Beim Dachgeschossausbau wurde zusätzlich eine


Zwischendecke eingezogen.

Hohe schmale Korridore und Räume wirken optisch


nicht sehr günstig. Bei einer abgehängten Decke können
auch Absätze oder Stufen eingearbeitet werden. Das geht
mit dem Trockenbau relativ einfach. Bedarf jedoch
etwas Geduld und handwerkliches Geschick. Der
Aufbau erfolgt wie im Abschnitt abgehängte Decken
(Punkt 6.3.), nur dass die Unterkonstruktion aus Holz
oder Metall keine durchgängige Fläche ergeben. Der
Aufbau am Beispiel im Bild 6.7.2. erfolgt mit CD- und
UD- Profilen. Genauso könnte aber auch eine
Holzkonstruktion verwendet werden. Als Erstes werden
die UD-Randschienen (3) an der Zimmerwand waagerecht mit Stiftdübel befestigt. Danach werden
die Drahtösen an der Decke (am Deckenbalken) entsprechend den vorgesehenen Abständen mit
Schrauben befestigt und die CD-Profile (2) eingehängt. Als Nächstes werden die UD-Profile (3) an
die obere Unterkonstruktion (CD) angeschraubt und bei der unteren Konstruktion (CD) auf die
Innenseite aufgeschoben. Jetzt werden die Seitenstreifen aus GKF eingesetzt. Wird die oberste
Deckenplatte zu erst befestigt, können die Plattenstreifen am oben UD-Profil nicht mehr
angeschraubt werden, da die Blechkante zu kurz ist. Selbstverständlich könnte man statt dem UD-
auch ein UW-Profil anbringen, dann spielt die Reihenfolge der Montage der einzelnen
Deckenflächen (1)
keine Rolle. An den
Rändern lässt sich eine
entsprechende
Beleuchtung einbauen
und so zusätzliche
Effekte erzielen.

Bild 6.7.2.: Seitlich


abgehängte Decke.

84
Im nachfolgenden Beispiel (Bild 6.7.3.) wird eine Treppendecke gezeigt. Als Erstes wird die
Holzleiste an der Wand angedübelt und anschließend vertikale Hölzer (2) an der Decke mit kleinen
Winkeln befestigt. Danach erfolgt die horizontale Verbindung mit Leisten. Sind die Leisten
schmal, so muss als Erstes die Deckenfläche (1) montiert werden, da sonst die Gipskartonstreifen
nicht angeschraubt werden können. Die Konstruktion könnte auch aus Metallprofilen gefertigt
werden. Hier ist jedoch der Aufwand größer. Zur exakten Kantenausbildung können
Kantenschutzschienen eingespachtelt werden.

Bild 6.7.3.: Abgetreppte Decke mit einer Unterkonstruktion aus


Holz

Es Lassen sich auch Raumteiler bei langen Räumen,


z. B. im Korridor, errichten. Es wird eine
Unterkonstruktion als Holz (1) oder aus
Metallprofilen (UW 50/40, CW 50/50) errichtet.
Anschließend werden zwei Schablonen (2) aus
Hartfaser- oder Spanplatte hergestellt. Zwischen die beiden Platten werden an dem Bogen in einem
geringen Abstand Holzleisten eingeschraubt, sodass eine gleichmäßige Verteilung erfolgt. In die
Rundung kann eine Hartfaserplatte, die vorher an der Rückseite angerissen wurde, eingeschraubt
werden. Für die Rundung gibt es auch spezielle Gipskartonplatten, die in die Rundung eingepasst
werden können. Es kann auch eine normale Gipskartonplatte verwendet werden. Sie ist lange
genug zu befeuchten und kann dann gebogen werden. Das erfordert jedoch etwas Erfahrung, sonst
brechen sie. Die übrige Fläche wird dann mit
Gipskartonbauplatten (1) verkleidet.

Bild 6.7.4. : Unterkonstruktion für eine


Raumabtrennung mit Bogen.

Soll eine komplette Decke als Gewölbe


ausgebildet werden, so gibt es z. B. von
Protektor entsprechende Bausätze. Mit diesen
kann man praktisch jede Form hergestellt.

Bild 6.7.5.: Metallunterkonstruktion für ein


Gewölbe [101]

85
Auch lange und hohe Wände können durch Gestaltung verändert werden. Hier ein Beispiel wie
durch Absätze, Säulen und eine Ablage eine Wandfläche in seiner Struktur verändert werden kann.
Die Unterkonstruktion wird aus Holz- oder Metallständer errichtet. Anschließend werden die
Gipskartonbauplatten aufgeschraubt. Zur exakten Kantenausbildung können Kantenschutzschienen
eingespachtelt werden. Auch ganze Raumstrukturen können optisch verändert werden. Hier wird
von Knauf [102] eine geschwungene Decke in einer Schule vorgestellt. Im Bild 6.7.7. wird die
Unterkonstruktion und im Bild 6.7.8. die Verkleidungsplatten montiert.

Bild 6.7.6.: Durch Trockenbau kann schnell


und preiswert die Wandfläche strukturell
untergliedert werden. Hier ein Bsp. als
Regal und Deckenkasten, wo eventuell
Deckenleuchten eingesetzt werden können.

Bild 6.7.7.: Montage der Metallunterkonstruktion

Bild 6.7.8.: Montage der Gipskartonplatten

6.8. Beispiel für den Ausbau einer Schleppgaube

Bei diesem Beispiel werden noch einmal Lösungen für eine fugendichte Herstellung einer
Leichtbaukonstruktion Schritt für Schritt durch kurze Beschreibungen und Skizzen gezeigt. Das
Beispiel der Konstruktionsausführungen der Schleppgaube wird im Bild 6.8.1 als Schnitt A-A und
Ansicht Z dargestellt. Die genannte Baustoffauswahl dient als Beispiel und ist nicht verbindlich.

Zunächst wird die Schleppgaube im unausgebauten Zustand dargestellt. Sie soll sich über einem
Erker oder massiven Balkon befinden. Der Ausbau dieser Form ist etwas komplizierter als bei einer
einfachen Gaube, wo das Gaubenfenster direkt auf die Drempelpfette aufgesetzt wird.

86
Bild 6.8.1.: Schnitt A-A und Ansicht Z der Schleppgaube

Bei diesen Skizzen wurden die Sparren (linke Seite) und das Gaubendach nicht vollständig
gezeichnet, damit man auch die räumlich nach außen versetzte Fensterfront erkennen kann. Die
Materialien der Außenverkleidung einer Gaube sind sehr unterschiedlich. Es finden Hobeldielen,
Schindeln, Abdeckbleche aus Titanzink u. a. zur Anwendung. Für den Drempel wurde hier ein 11er
Mauerwerk gewählt, wie es in vielen älteren Häusern üblich ist. Bei Neubauten wird die
Drempelpfette auf den Ringbalken aufgelegt oder auch vollständig als Leichtbauwand ausgeführt.

Bild 6.8.2.: Skizze der Schleppgaube mit den Konstruktionshölzern ohne Dämmung, Dampfbremse und
Innenverkleidung
Erläuterung zum
Bild 6.8.2.:
1 Sparren, 2
Drempelpfette, 3
Drempelsäule, 4
Kopfband, 5
Drempelmauerwerk,
6 Seitenverkleidung
als Schalbretter und
äußeres
Abdeckblech, 7
diffusionsoffene
Unterspannbahn, 8
Dachhaut der
Gaube
(Die Sparren 1 auf
der linken Bildseite
und das Dach der
Gaube wurden
lediglich
angedeutet.)

Im Bild 6.8.3. wird die Gaube mit Dämmstoff und teilweise verlegter Dampfbremse gezeigt.
Zweckmäßig ist die Verwendung von Klemmfilz oder Dämmstoffkeile. Nachdem alle
Außenflächen gedämmt wurden, müssen die Kontaktflächen des Dämmstoffes an die Sparren,
Säulen und zum Fußboden auf Dichtheit kontrolliert werden. Dabei ist zu beachten, dass der
Dämmstoff hinter der Dampfbremse nicht verrutschen kann, sonst können Fugen entstehen
(vergleiche Bild 4.3.2.). Bei Bedarf könnte hier zusätzlich eine Hilfskonstruktion, z. B. aus
Dachlatten, an die Konstruktionshölzer angeschraubt werden, die ein Herausrutschen verhindert.

87
Bild 6.8.3.: Skizze
Schleppgaube mit
eingelegter
Dämmung und
teilweise verlegter
Dampfbremse

Die Ausführung der Dämmung ist abhängig von der jeweiligen Konstruktion. Z. B. sind
Dämmstoffschüttungen oder Styroporplatten in diesem Fall nicht so optimal. Dagegen sind
Dämmstoffkeile oder Klemmfilz zweckmäßiger. Weiterhin ist wichtig, dass die Dämmung
zwischen den Sparren weit genug über die Drempelpfette geschoben wird. Analog gilt dies auch
für die Fußpfette, wenn kein Drempel vorhanden ist. Bei hinterlüfteten Konstruktionen ist in
diesem Fall darauf zu achten, dass der Luftraum zwischen der Unterspannbahn und der Dämmung
an der Drempelpfette nicht verschlossen wird (vergleiche Bild 5.1.14.), ausgenommen es erfolgt
eine Vollsparrendämmung. Alle Dämmstoffstöße, wie im Punkt 7 und die Kontaktflächen an die
Konstruktionshölzer sind mit den Fingern bzw. Handflächen leicht anzudrücken, geben diese nach
oder lassen sich die Finger leicht in die Fugen einschieben, so sind die Fugen zusätzlich noch mit
Dämmstoffstreifen auszufüllen. Eine typische Stelle ist der Punkt 4 unter dem Sparren. Der
Dämmstoff rutscht auch bei geringem Eigengewicht nach unten, wenn er nicht straff eingesetzt
wird, und es entsteht eine Fuge zwischen der Dämmung und dem Sparren.
Wenn an den Innenflächen der Gaube (vorhergehendes Bild 6.8.2. Punkt 6 und am Drempel im
Punkt 5) keine Hinterlüftung vorgesehen ist, erfolgt hier die Dämmung als Vollsparrendämmung.
Liegen zwei Konstruktionshölzer übereinander oder sind die Fenster, wie hier im Beispiel, direkt
auf die Konstruktionshölzer aufgesetzt, so sind auch hier die Fugen ausreichend zu dämmen. In
diesem Fall sollten vorkomprimierte Fugenbänder eingelegt werden. Diese Fugen zwischen den
Hölzern „arbeiten“ und müssen dauerelastisch verschlossen sein. Zusätzlich könnte auch
Mineralwolle in die Fugen eingelegt werden. Bauschaum oder ähnliche starre Dämmstoffe sind
nicht geeignet. Eine vollständige Vermeidung der Wärmebrücken gerade im Eckbereich der Gaube
und an den Fensteranschlüssen ist nicht auszuschließen, da die Konstruktionshölzer wegen ihrer
größeren Wärmeleitfähigkeit gegenüber der Dämmung zu „Wärmebrücken“ werden. Eine
Verbesserung kann eine zweite Dämmschicht in Form einer Vorsatzwand bringen, wie es im Bild
5.2.4. gezeigt wird.
Die Stöße der Dampfbremsfolie sollten entlang der Sparren, Säulen oder Pfetten angeordnet
werden. Der grüne Streifen kennzeichnet die günstigen Bereiche, wo eine Überlappung der Stöße
der Dampfbremse erfolgen sollte. Hier wird das Klebeband eingelegt. Je nach Ausführung der
Tragkonstruktion der Innenverkleidung kann zur zusätzlichen mechanischen Sicherung der
Klebeverbindungen auf die Stöße eine Anpresslatte angeschraubt oder Tackernadeln eingeschlagen
werden. Die Folie sollte nicht zu straff, eher mit geringem Spielraum, verlegt werden. Dies gilt
besonders in den Eckbereichen. Bei großen Temperaturschwankungen treten Spannungen auf.
Gerade im Eckbereich sitzen die Gipskartonplatten oft etwas straffer und verursachen Spannungen
auf die Dampfbremsfolie. Die Klebeverbindungen werden unnötig stark belastet und könnten sich
lösen.

88
Die Anschlüsse der Dampfbremse auf dem Fußboden erfolgen mit einem vorkomprimierten
Fugenband. Zur mechanischen Sicherung wird eine Anpresslatte aufgelegt. Kann z. B. keine
Anpresslatte verlegt werden, weil die Innenverkleidung unmittelbar an die vorhandene
Unterkonstruktion befestigt wird, so sollte wie im Bild 5.2.22. verfahren werden. Die Verkleidung,
ob Paneel oder Gipskartonbauplatte, wird unmittelbar auf das vorkomprimierte Fugenband
aufgesetzt und übernimmt so die mechanische Sicherung. Wird eine Vorsatzwand aus
Metallständer errichtet, so übernimmt das untere Metallprofil (z. B. UW 50/40) die mechanische
Sicherung.
Die Ausführungen der Fensteranschlüsse sind analog wie bei den Beispielen im Punkt 5.4.
auszuführen.
Nach dem die Dämmung eingelegt und die Dampfbremse fugendicht verlegt wurde, kann je nach
der vorgesehenen Innenverkleidung eine tragfähige Unterkonstruktion an die Konstruktionshölzer
befestigt werden (Bild 6.8.4.) Verschiedene Beispiele sind im Punkt 6.2. (Verkleidung der
Dachschräge) und im Bild 5.3.4. (Herstellung einer Unterkonstruktion einer Abseitwand)
aufgeführt.

Bild 6.8.4.: Mögliche


Anordnung einer
Unterkonstruktion und
Verkleidungselemente

Bei den Seitenwänden der Gaube kann die Unterkonstruktion sowohl unter der Dampfbremse als
auch oberhalb angebracht werden. Dies wird von der jeweiligen Anordnung der
Konstruktionshölzer und von zur Anwendung kommender Verkleidungselemente bestimmt. Die
Unterkonstruktion muss fest sitzen und zudem auch die Verkleidung tragen, ohne dass diese
wackelt oder abfallen kann. Die Dachlatte zwischen Dämmung und Dampfbremse (Pkt. 1 im Bild
6.8.4.) ist bündig mit dem Sparren durch einen Winkel zu befestigt. Dabei muss eine ebene Fläche
entstehen. Nach dem Anbringen der Dampfbremse kann dann auf diese Unterkonstruktion direkt
die Innerverkleidung montiert werden. Dabei sollten jedoch die Abstände der Unterkonstruktion
(Lattung) nicht größer als 50 cm sein. Die zweite Variante sieht eine Konterlattung oberhalb der
Dampfbremse vor, wie sie im Bild 6.8.4. im unteren Teil der rechten Seitenwand in der Gaube
dargestellt wird. Für die Montage der Innenverkleidung ist diese Variante günstiger.
Sind die Fenster fasst so breit wie die Gaube, so steht am Fensterrahmen nicht genügend Platz für
eine Unterkonstruktion zur Verfügung. In diesem Fall sollte auf die erste Variante zurückgegriffen
werden.
Die Dachlatte Punkt 2 ist eine Unterkonstruktion, welche die Aufgabe hat, dass die
Gipskartonbauplatte im Eckbereich der Gaube auch befestigt werden kann.
Wird die Unterkonstruktion mit unterschiedlichen Abständen oder einzelne Latten/Profile schräg
befestigt, so ergeben sich bei der Montage von Gipskartonbauplatten unnötige Nacharbeiten.

89
Im Punkt 5 wurde ein Paneel auf die horizontal montierte Lattung aufgesetzt. In diesem Fall findet
die Anpresslatte auf dem Fußboden eine Verwendung als Unterkonstruktion. Im Bild 4 wurde die
Gipskartonbauplatte auf eine Metallunterkonstruktion, z. B. CW 50/50, aufgeschraubt. Bei dieser
Konstruktion würde die Anpresslattung stören und entfällt. In diesem Fall übernimmt das UW
50/40 die zusätzliche mechanische Sicherung des eingelegten vorkomprimierten Fugenbandes.
An die Decke (Punkt 3) wird nach sorgsamer Verbindung der Dampfbremse eine
Unterkonstruktion angebracht. Diese kann ebenfalls aus einer Dachlattung oder aus einem
Metallprofil, z. B. CW 60/27, bestehen. Das ist abhängig, welches System ausgewählt wurde.
Abgehängte Konstruktionen sind in der Regel schallschutztechnisch günstigere Lösungen
(vergleiche Schallschutz Punkt 7.2.).

Im nachfolgenden Bild 6.8.5. soll noch einmal auf die Problematik im Fußbodenbereich
eingegangen werden, damit die Gefahr einer Tauwasserbildung im Fußboden zum Spitzboden
möglichst vermieden wird. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten. Grob zusammenfassend kann
gesagt werden, die Gefahr einer Tauwasserbildung ist gegeben, wenn irgend an einem Bauteil Luft
einströmen kann und sich diese Luft in einem Hohlraum verfängt bzw. sie kann von dort nicht
wieder ausströmen (vergleiche die Regeln zur Vermeidung von Bauschäden bei Kaltdächern im
Punkt 2.2.3.). Wird eine solche Schleppgaube errichtet, so ist zu vermeiden, dass Außenluft über
diesen Hohlraum (Punkt 2) zwischen die Deckenbalken in Richtung Hausmitte einströmen kann.
Zweckmäßig sollte hier eine vollständige Dämmung der Holzbalkendecke ohne Hohlraum
erfolgen. Ebenso ist es günstiger, wenn der belüftete Hohlraum (Punkt 2) im Winter nicht
vollständig auskühlt. Eine
Dämmung zwischen den Sparren
der Schleppgaube währe hier vom
Vorteil. Im Punkt 1 wird die
Dampfbremse (blau) im
ausgebauten Spitzboden in der
Regel auf dem Fußboden befestigt.
Richtiger ist es in diesem Beispiel,
wenn die Dampfbremse des
Spitzbodens mit der Dampfbremse,
die sich unterhalb der
Deckenbalken im Kinderzimmer
befindet, fugendicht verbunden
wird. Damit soll ein
unkontrollierter Luftaustausch
(Durchzug) zwischen den
Deckenfeldern vermieden werden.

Bild 8.6.5.: Einbindung einer


Schleppgaube und Anordnung der
Dampfbremse (blau)

Die Dampfbremse könnte aber auch unter den gedämmten Sparren der Schleppgaube verlegt
werden und die Anbindung erfolgt dann im Auflagebereich Sparren und Deckenbalken (Punkt 3).
Diese Hohlräume über der Gaube sind jedoch für den Handwerker sehr schlecht zugänglich und
eine Verlegung ist sehr kompliziert.

Die Dampfbremse muss an der gesamten Innenseite der Leichtbaukonstruktion (Dachfläche


einschließlich Gauben) verlegt werden, also auch an die Schrägen im Kinderzimmer. Oft liegt die
Fußpfette auf dem Ringbalken (Punkt 4). Auch diese Fuge zwischen dem Ringbalken und der
Pfette ist abzudichten. Die Dampfbremse muss über diese Fuge verlegt und am Ringbalken oder
am Fußboden befestigt werden.

90
6.9. Beispiele für Balkone und Terrassen

Beim Dachgeschossausbau wird in vielen Fällen auch gleichzeitig eine Dachterrasse oder ein
Balkon gewünscht. Es gibt zahlreiche Konstruktionsvarianten sowie planungsrechtliche Kriterien,
auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll.
Werden solche konstruktiven Veränderungen vorgenommen, so ist zu beachten, dass die Funktion
des Daches und der angrenzenden Bauteile sich ändert.
Die Aufgabe des Daches ist das Gebäude vor Niederschlagswasser zu schützen und dieses
möglichst weit von der Konstruktion unter Hilfe der Dachentwässerung abzuleiten.
Beim nachträglichen Aufbau eines Balkons können durch die Änderungen zusätzlich auch
Wärmebrücken auftreten, die eine Kondenswasserbildung ermöglichen. Das können zum Beispiel
die Balkenköpfe im Bereich des Gesimses sein, was meist nur aus einem 24er Mauerwerk besteht.
Bisher befanden sich darüber noch die Sparren mit der Dachhaut. Das nächste Problem ist eine
ordnungsgemäße Abdichtung, sodass an keiner Stelle Niederschlagswasser oder Schnee eindringen
kann. Das beginnt mit der wasserundurchlässigen Wannenausbildung, der Einbindung eines
Abflusses, der elastischen Fugenausbildung der Randanschlüsse bis hin zum geeigneten
Fußbodenaufbaus des Balkons. Durch die dicht schließende Wanne kann keine Feuchte mehr aus
der Holzbalkendecke nach oben entweichen, die aus der darunter liegenden Raumluft stammt.
Eine Abtrocknung kann daher nur nach unten über die Zimmerdecke erfolgen. Wir sprechen hier
nicht von einer sehr hohen Feuchte im Deckenbereich, die man durch Wasserflecke oder sich
ablösende Tapete erkennt, sondern um eine Luftfeuchte im Fehlbodenbereich von 70-80%. Diese
steht mit dem Holz und dem anderen Baustoff in einem Feuchtegleichgewicht. Für das Holz
bedeutet dies eine Holzfeuchte zwischen 13-16 %. Erst ab einer Holzfeuchte von ca. unter 10 %
stellen die Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum) ihre Fraßaktivitäten ein.
Untersuchungen bei älteren Gebäuden zeigten, dass verbaute Holzbalkendecken mit der o. g.
Feuchte in der Regel durch Insektenbefall geschädigt waren.

Bild 6.9.1.: Dachausschnitt als Balkon. Auf die


Holzbalkendecke wurde eine Bitumenwanne mit Betonestrich
ausgebildet und außen mit Lerchenholz verkleidet. Durch die
Fugen über den Fliesen und im oberen Bereich erfolgt eine
Hinterlüftung, damit kann das Holz ständig ausreichend
abtrocknen.

Gebäude mit Holzbalkendecken haben eine normative


Nutzungsdauer von 80 Jahren. (Wobei diese natürlich bei
entsprechender Instandhaltung viel länger genutzt werden
können.) Liegen über längere Zeit oben genannten
höheren Holzfeuchten vor, so sinkt die Nutzungsdauer
des betreffenden Bauteils erheblich.

Treten lokal an bestimmte Deckenabschnitte noch höhere


Feuchten auf (z. B. vergleiche Bild 5.2.9. oder 6.5.3), so
kann sich unter Umständen auch ein Pilzwachstum
einstellen und zu einer schnellen Funktionsstörung der Decke und der angrenzenden Bauteile
führen. Vor der Funktionsänderung (Balkoneinbau) konnte die Holzbalkendecke gleichmäßig nach
oben und unten Feuchtigkeit abgeben. Die nachträglich errichtete Terrasse oder der Balkon setzt
eine hohe planerische Konzeption voraus. Einfach zwei Sparren herausnehmen und eine Folie auf
die Dielung auflegen, so einfach ist das nicht. Wesentlich günstiger als der Dacheinschnitt (Bild
6.9.1.) sind die vorgesetzten Balkone (Bild 6.9.2.). Aber auch hier kann man einen erheblichen
Bauschaden verursachen, der als nachfolgendes Beispiel kommentiert wird.
Weiterhin ist zu beachten, dass für lotrechte Verkehrslasten in Wohnräumen für Holzbalkendecken
mit 2 kN/m² angesetzt werden. Bei Spitzböden können aufgrund ihres Querschnittsabmessungen

91
und die bisher nur bedingt begehbar waren 1 KN/m² gelten. Es ist weiterhin zu beachten, dass bei
Balkonen, Laubengänge und offene, gegen Innenräume abgeschlossene Hauslauben bis 10m²
Grundfläche mit einer Verkehrslast von 5 kN/m² zu rechnen ist. [103] Erfolgt ein Dachausschnitt,
so sind diese statischen Merkmale zu berücksichtigen und gegebenenfalls Änderungen
(Verstärkung) an der Konstruktion des Deckenabschnittes vorzunehmen.

In einem Mehrfamilienhaus befinden sich an der Fassade Balkone bis zur Dachgeschosswohnung
angebracht. Auf der Nordseite wurde in das Satteldach eine große Schleppgaube mit einem großen
Balkonfenster eingesetzt. Die Balkontür mit seitlichen Fenstern wurde auf das Mauerwerk
(Traufbereich) aufgesetzt und von außen wurde eine Kunststeinplatte als Stufe aufgesetzt. Im Bild
6.9.2. wird die konstruktiv ungünstige Ausführung aus der Sicht vom Balkon gezeigt.
Bild 6.9.2.: Der Balkonaustritt
(Sohlbank) besteht aus einer
Kunststeinpatte, die auf die
Mauerkrone aufgelegt wurde. Im
Hintergrund die zerstörten
Holzbalken

In einem weiteren Bild 6.9.3.


wird die Fugenausführung
gezeigt. Es wurde lediglich
zwischen dem Fenster-
/Türrahmen und der
Kunststeinplatte eine
Siliconfuge gezogen. Diese ist
vollständig gerissen und stellt so keine technische Ausgestaltung einer Abdichtung eines
Anschlusses zur Balkontür nach DIN 18195 dar.

Bild 6.9.3.: Hier kann man die Fuge zwischen


Siliconfugenmaterial dem Plastrahmen erkennen.
Hätte die Sohlbank ein leichtes Gefälle und das
Fenster einen Wetterschenkel, währe der
Schaden etwas geringer ausgefallen.

Die Ausführung soll im Bild 6.9.4. noch


einmal vereinfacht im Schnitt dargestellt
werden. Gerade nach lange anhaltendem
Niederschlag wurde eine Durchfeuchtung an der Decke und an der Außenwand in der darunter
liegenden Wohnung sichtbar. Das Niederschlagswasser läuft an der glatten Glas- und
Rahmenfläche herab und dringt ungehindert zwischen den Rahmen und der Steinplatte ein. Je nach
Niederschlagsmenge wird das Mauerwerk mehr oder weniger durchfeuchtet. Bei einem anderen
Balkonaustritt, wo nicht diese Durchfeuchtung vorlag, waren die Balkenköpfe vollständig in
Ordnung, hatten aber eine Holzfeuchte von 20 bis 27 %. Auf Dauer sind diese aber auch durch
einen Holz zerstörenden Pilz- und generell durch einen Insektenbefall gefährdet. Es liegt eine
Gefährdungsklasse II vor. Lassen sich konstruktiv solche Schwachpunkte (vergleiche Bild 6.9.4.)

92
auch wegen der zusätzlichen Wärmebrückenbildung nicht vermeiden, so ist wenigstens ein
vorbeugender Holzschutz mit Tiefenwirkung anzulegen.

Bild 6.9.4.: Schematische Ansicht des Anschlusses


Balkontür zur Sohlbank. Besonders kritisch sind die
angrenzenden tragenden Holzteile zu bewerten,
die ständig durchfeuchtet wurden.

Bei der Ausführung war man offensichtlich


wie bei der Herstellung eines
Fensteranschlusses vorgegangen. (Wobei
diese Ausführung auch nur im
wettergeschützten Innenbereich möglich ist.) Hier kommen aber zwei Besonderheiten hinzu.
1. Eine Fensterfläche im Dachbereich wird ganz anders bewittert als in den unteren Etagen. In
diesem Fall liegt noch zusätzlich eine Schlagregenbelastung vor. Die ca. 5 m entfernte 2. Gaube
hingegen wurde wesentlich weniger durch Niederschlag beansprucht.
2. In unmittelbarer Nähe der Fuge zwischen der Sohlbank und dem Fensterrahmen befinden sich
Konstruktionshölzer. In diesem Fall die Fußpfette, die Deckenbalken und die Mauerschwelle.
Durch die zeitweise Feuchtebelastung des Mauerwerkes wurden auch diese Hölzer stärker
durchfeuchtet. Die Folge war eine vollständige Zerstörung der Konstruktionshölzer durch den
Echten Hausschwamm, Kellerschwamm, Rosafarbenen Saftporling und durch Insekten.
5 Jahre nach der Fertigstellung ergibt sich ein Schadensbild (Bild 6.9.5.), der eine vollständige
Deckensanierung erforderlich macht.

Bild 6.9.5.: Innenansicht der Balkontür


mit den durch Holz zerstörenden Pilzen
und Insekten geschädigten
Deckenbalken.

Würde sich der Balkonaustritt auf


einer wettergeschützten Seite
befinden, so wäre die
Schadensausbreitung wesentlich
geringer oder kaum vorhanden. Die
Abdichtung zu Balkontüren nach
dem Regelwerk der DIN 18195 ist in diesem Fall nicht vollständig lösbar, da weder in der Norm
noch in Richtlinien dazu Regeldetails beschrieben werden. Die Abdichtungen von waagerechten
und schwach geneigten Flächen an anschließenden höher gehenden Bauteilen haben in der Regel
mindestens 150 mm über die Schutzschicht zu reichen und sind dort zu sichern (Bild 6.9.6.).

93
Bild 6.9.6.: Im Regelfall ist der Anschluss bis 15 cm bis über die
Belagsoberfläche zu ziehen und zu sichern. [104]

In dem o. g. Schadensfall ist der Anschluss als technische


Sonderlösung auszuführen. In diesem Buch kann hierzu kein
verbindlicher Vorschlag unterbreitet werden. Die vollständige
Lösung im o. g. Schadensfall bedeutet einen wirtschaftlich
nicht vertretbaren Umbau. Als Kompromisslösung wurde
folgende Lösung gewählt. Das Balkonfenster und die
Sohlbank wurden ausgebaut. Auf das Mauerwerk wurde ein
Gefällebeton mit Dichtungsbahn aufgebracht. Die
Dichtungsbahn reicht bis zur Balkonoberfläche und kann dort
ordnungsgemäß eingebunden werden. Es wurde eine neue breitere Sohlbank mit einem geringen
Gefälle und ausreichenden Überhang nach außen in Mörtel aufgelegt. Das Balkonfenster wurde auf
die Sohlbank aufgesetzt. Dazwischen befindet sich ein vorkomprimiertes Dichtungsband.
Es ist zu empfehlen, dass für die Detaillösungen komplizierter Bauteilanschlüsse spezialisierte
Planungsbüros und Fachunternehmen mit ausreichender Erfahrung in Fugenabdichtung einbezogen
werden. Diese „zusätzliche“ Ausgabe rechnet sich, wenn man allein den o. g. Sanierungsaufwand
für die Schadensbeseitigung mit ca. 15.000 Euro gegenüberstellt.

Nachfolgend werden zwei Beispiele (Bild 6.9.7. und 6.9.8.) dargestellt, die als prinzipielle Lösung
für den fugendichten Anschluss einer Balkontür gewählt werden können.

Bild 6.9.7.: Beispiel einer fugendichten Aufführung ohne


Schwelle. [104]

Bild 6.9.8.: 1 = unteres Anschlussdetail, Serie Royal S65, 2 =


Flex-Drainrost [104]

Eine weniger so elegante Lösung ist die übergroße Schleppgaube im Bild 6.9.9. Vom Regenschutz
aber wesentlich günstiger als die Lösung im ersten Beispiel. Ebenso wird das Niederschlagswasser
gut abgeführt. Nur ein geringer Teil gelangt auf die Balkonfläche. Von innen ist dagegen eine
optisch schöne Lösung entstanden (Bild 6.9.10.).

94
Bild 6.9.9.: Das Satteldach wurde geöffnet und
eine große Schleppgaube mit Balkon eingefügt.

Bild 6.9.10.: Die Ansicht der Schleppgaube von vom Wohnraum


aus gesehen. Trotz dem großen Dachüberhand ist es im Zimmer
sehr hell.

In unserem Klimabereich ist eine ganzjährige Nutzung eines offenen Balkons nicht möglich. Daher
werden diese zum Teil auch verglast. So kann man sich auch bei sonnigen und nicht zu kühlen
Januartagen auf diesen Balkon aufhalten. Die Lösung von VELUX (Bild 6.9.11.) sollte daher auch
in die Überlegung einfließen. Fährnis halber soll aber auch hier genannt werden, dass es auch hier
Probleme geben kann. Diese sind aber wesentlich geringer als die bereits zum Anfang des
Abschnitts genannten Balkon bzw. Dachterrassen.

Bild 6.9.11.: Ein Fenstersystem von der Firma


VELUX [105]

7. Allgemeine Hinweise zum Schall- und Brandschutz


7.1. Aspekte zum baulichen Brandschutz
7.1.1. Brandentstehung und –entwicklung

Zur Entstehung eines Brandes müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

• es muss ein brennbarer Stoff vorliegen,


• es muss Sauerstoff vorhanden sein,
• es muss die Entzündungstemperatur des Stoffes an irgendeiner Stelle erreicht werden.

Sind diese Bedingungen erfüllt, so erfolgt durch die frei werdende Energie eine Aufheizung des
Raumes bis zu einer Grenztemperatur. Nach Erreichen dieses Grenzbereiches entflammen alle
brennbaren Stoffe im Raum (Feuerübersprung oder »Flash-over«).
Somit ist in der Anfangsphase bis zum »Flash-over« das Brandverhalten der Baustoffe und
Einrichtungsgegenstände von wesentlicher Bedeutung. Es umfasst die Entflammbarkeit, die

95
Flammenausbreitung und den Brandbeitrag.
Nach dem Feuerübersprung spricht man vom Vollbrand. Hierbei ist die Konstruktion der Bauteile
und ihre Feuerwiderstandszeit von Bedeutung, somit das Brandverhalten des gesamten Bauteiles.

Die Fortdauer eines Brandes und seine Ausbreitung innerhalb eines Gebäudes werden durch die
Temperatur in Abhängigkeit der Zeit bestimmt.

Von Einfluss sind hierbei die Brandlast in ihrer Art, Menge und Anordnung, die Zufuhr der
Verbrennungsluft und die Wärmeverluste, wie sie durch die Wärmeaufnahmekapazität der
begrenzenden Bauteile, durch Öffnungen und durch die Raumgeometrie entstehen können. [106],
[107]

7.1.2. Baulicher Brandschutz

Abhängig von der Nutzung und der Art der Räume sind immer brennbare Stoffe vorhanden. Es ist
daher notwendig die Umschließungsfläche (Decken, Wände, Türen, Fenster, Öffnungen u. a.) so zu
gestalten, dass eine Ausbreitung des Feuers behindert wird. Dabei sind unmittelbar zwei Ziele
gesetzt:

1. Bei einem Brand müssen die im Gebäude befindlichen Personen das Gebäude sicher
verlassen können, normalen Zutritt oder über gesonderte Fluchtwege
2. Der entstehende Schaden soll gering bleiben, durch geeignete Gebäudeabstände und
Konstruktionen mit langer Feuerwiderstandsdauer. [106], [107]

Das Brandverhalten, Begriffe, Anforderungen, Prüfung und Kennzeichnung, von Baustoffen und
Bauteilen wird in den Normblättern DIN 4102 Teil 1-18 benannt. Im Unterschied zu anderen
Normen sind diese keine Planungsnormen im eigentlichen Sinne.
Die Anforderungen an den baulichen Brandschutz in Abhängigkeit von Gebäudeart und –nutzung
sind in den Landesbauordnungen gestellt. [85] Eine komplette Darstellung, wann und wo eine
Dachkonstruktion als feuerhemmend, das heißt, F30 – B – Konstruktion zu erstellen ist, kann daher
nicht im Detail gezeigt werden. Hier sei auf die wichtigsten und in allen Landesbauordnungen ge-
nannten Gesichtspunkte hingewiesen:
1. Die Dachhaut, das heißt, die Eindeckung muss gegen Flugfeuer und strahlende Wärme
widerstandsfähig sein (harte Bedachung, z. B. Dachsteine).
2. Bei aneinander gebauten giebelständigen Gebäuden ist das Dach für eine Brandbeanspruchung
von innen nach außen mindestens feuerhemmend (F30 B) auszubilden.
3. In jedem Einzelfall können an Dächer, die Aufenthaltsräume abschließen, wegen des
Brandschutzes besondere Anforderungen gestellt werden.

Für die Erfüllung brandschutztechnischer Anforderungen wirken gerade beim Dachgeschossausbau


meist verschiedene genormte Baustoffe (z. B. Mineralwolle und Gipskarton) zusammen, die in
einem Konstruktionssystem den Nachweis zu einer bestimmten Feuerwiderstands- und
Baustoffklasse durch eine Zulassung, Prüfzeugnis oder Begutachtung erbracht haben. Für die
Bauausführung hat daher Teil 4 der DIN 4102 eine besondere Bedeutung.

Die brandschutztechnische Klassifizierung von Bauelementen und Konstruktionen erfolgt nach


Feuerwiderstandsklassen. Dabei werden insbesondere der statische und raumabschließende Funkti-
onserhalt bei Brandbeanspruchung geprüft. Die Prüfungen an Bauteilen werden i. d. R. nach DIN
4102, Teil 2, im Brandraum mit Temperaturen entsprechend der festgelegten
Einheitstemperaturkurve (ETK) durchgeführt.
Eine Klassifizierung erfolgt im Wesentlichen nach der Zeitdauer, die das Bauteil bzw. die
Baukonstruktion dem Feuer Widerstand bietet. Versagenskriterien sind Verlust des
Raumabschlusses und Verlust der Tragfähigkeit sowie der Temperaturanstieg auf der vom Feuer
abgewandten Seite.

96
Eine brandschutztechnische Klassifizierung der Baustoffe wird durch eine Zuordnung in eine
Baustoffklasse vorgenommen (Tabelle 6).

Tabelle 6: Übersicht der Baustoffklassen


Baustoffklasse Bauaufsichtliche Zusätzliches Kriterium Nachweis durch
DIN 4102-16 Benennung
A1 Nicht brennbare Ohne brennbare DIN 4102 Teil 4
Baustoffe Bestandteile, genormte
Baustoffe

Ohne brennbare Prüfzeugnis


Bestandteile, nicht
genormte Baustoffe
Mit brennbaren
Bestandteilen < 1 % Prüfbescheid mit
Prüfzeichen
A2 Nicht brennbare Genormte Baustoffe DIN 4102 Teil 4
Baustoffe
Nicht genormte Prüfbescheid mit
Baustoffe Prüfzeichen
B1 Schwerentflammbare Genormte Baustoffe DIN 4102 Teil 4
Baustoffe
Nicht genormte Prüfbescheid mit
Baustoffe Prüfzeichen
B2 Normalentflammbare Genormte Baustoffe DIN 4102 Teil 4
Baustoffe
Nicht genormte Prüfbescheid mit
Baustoffe Prüfzeichen
B3 Leichtentflammbare Prüfzeugnis
Baustoffe

Die Baustoffklasse muss durch ein Prüfzeugnis oder Zulassung (Z-PA-III…) durch allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik Berlin (DIBt) bzw. durch
entsprechende Brandversuche nachgewiesen werden.

Als Baustoffe im Sinn der Norm gelten auch platten- und bahnförmige Materialien,
Verbundwerkstoffe, Bekleidungen, Dämmschichten, Beschichtungen, Rohre und Formstücke.
Verbundwerkstoffe müssen als Gesamtheit geprüft werden.

Für Wand- und Deckenbauteile sowie für Stützen, Unterzüge und sonstige Tragwerke gelten die
Feuerwiderstandsklassen F 30 bis F 180, wobei hier z. B. 30 für die Zeit (Minuten) der
Feuerwiderstandsdauer steht. Ein Baustoff mit der Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten ist
»feuerhemmend«, bei Zeiten von 90 Minuten »feuerbeständig« und bei Zeiten von 180 Minuten
»hochfeuerbeständig«.

Bei nachträglichem Dachgeschossausbau werden z. B. in die Decken Öffnungen für die Zuleitung
der Warmwasserheizung, Wasserleitungen und Abflüsse hergestellt. Diese sind, auch wenn sie sich
hinter einer Abseitwand befinden, wieder luftdicht (rauchgasdicht) und auch gegen ein
Durchbrennen zu verschließen. Hierfür gibt es je nach Größe der Öffnung und des
Fußbodenaufbaus verschiedene Möglichkeiten, die vom Verfüllen mit Betonestrich bis zur
Verkofferung mit Gipskartonbauplatten reichen.

Entsprechend den Forderungen in den Landesbauordnungen wird noch eine Kennzeichnung, die

6
Mit der europäischen Normung DIN EN 13501-1 müssen zusätzlich die Rauchklasse (s) und Abtropfklasse
(d) berücksichtigt werden. So erfüllt z.B. ein Baustoff der europäischen Klasse A2-s2d0 nicht die
Klassifikation „nichtbrennbar“ und ist so als schwerentflammbarer Baustoff zu bewerten. [107]

97
auf das Brandverhalten der für die jeweilige Bauart verwendeten Baustoffe hinweist, an die
Feuerwiderstandsklasse angefügt, die die brandschutztechnische Eignung des Bauteils im Bauwerk
ausdrückt. Diese Kennzeichnungen sind:

A das Bauteil besteht ausschließlich aus Baustoffen der Klasse A (nicht brennbare Baustoffe)

AB alle „wesentlichen Bestandteile“ des Bauteils bestehen aus Baustoffen der Klasse A, im
Übrigen können auch Baustoffe der Klasse B (brennbare Baustoffe) verwendet werden

B ein Teil der »wesentlichen Teile« besteht aus Baustoffen der Klasse B

Für Sonderbauteile, wie z. B. Türen (z. B. T 30), Verglasungen (Z. B. G 120 oder F 120),
Lüftungsleitungen (z. B. L 180), Installationskanäle (z. B. I 60), Rohrleitungen (z. B. R 120),
elektrische Kabelanlagen (z. B. E 30) unterscheidet man weitere Arten der
Feuerwiderstandsklassen mit der jeweiligen Feuerwiderstandsdauer.

Die Generalklausel des Brandschutzes, die in ähnlicher Fassung in allen Landesbauordnungen


enthalten ist, lautet: „Bauliche Anlagen müssen so beschaffen sein, dass der Entstehung und
Ausbreitung von Feuer und Rauch vorgebeugt wird und bei einem Brand wirksame
Löscharbeiten und die Rettung von Menschen und Tieren möglich sind.“

Um diese Grundsatzanforderung zu erfüllen, werden in den Landesbauordnungen der Länder die


dazugehörigen Durchführungsbestimmungen sowie in weiteren Vorschriften konkrete Maßnahmen
zum baulichen Brandschutz vorgeschrieben. [108]
Für den Dachgeschossausbau sind hier entsprechende Rettungswege einzuplanen. Das können
Balkone oder spezielle Dachausstiegsfenster sein, die auch von der Feuerwehr erreichbar sind.

Als Verkleidungsplatten finden Gipsbauplatten eine breite Anwendung. Diese zeigen in Bezug auf
ihr Brandverhalten gute Eigenschaften. Beim Erhitzen wird aus CaS04 . 2H2O das Halbhydrat
CaS04 . ½H2O. Zum Ablauf dieser Reaktion wird Wärme benötigt, die aus der erwärmten/erhitzten
Luft bzw. Bauteile „entzogen“ wird. Nach [9] wird aus einer 1 m² großen Gipsplatte mit 15 mm
dicke ca. 8400 kJ benötigt. Damit kann die Umgebungstemperatur für eine bestimmte Zeit
niedriger gehalten werden, sodass die Erreichung der Entzündungstemperaturen anderer Baustoffe
verzögert wird. Zusätzlich wird Kristallwasser ausgetrieben und wirkt ähnlich wie Löschwasser
(Dampfschleier).

Je nach Konstruktion der Decken und Wände werden Feuerwiderstandsklassen von F 30 … F 90


und größer erreicht. Die als Brandschutzplatten F (meist mit rotem Aufdruck gekennzeichnet, z. B.
wie bei GKF) ausgewiesene Baustoffe beinhalten gegenüber den normalen Gipskartonbauplatten
Zusätze, meist Glasfaser, die eine längere Formstabilität bei einer Brandlast aufweisen. Das heißt,
eine an die Decke angeschraubte Gipskartonbauplatte fällt bei einer Brandlast nach kurzer Zeit
herunter, wobei die GKF – Platten etwas länger hängen bleiben. Der preisliche Unterschied
gegenüber den normalen Gipskartonbauplatten ist sehr gering. Ein weiterer Vorteil besteht in der
etwas besseren Verarbeitbarkeit, da sie fester sind und die Kanten bei der Deckenmontage nicht so
schnell abbrechen. Gipskartonplatten F (z. B. GKF) gehören der Baustoffklasse A 2 und spezielle
Brandschutzplatten z. B. Fireboards (Knauf) oder LaPrima (Lafarge Gips) A 1 an. So umhüllt z.
B. bei LaPrima die Platte statt Karton ein beschichtetes Glasfaservlies. Die hochwertige
Brandschutzplatte ist für Elektro- und Installationskanäle erfolgreich getestet. Je nach Ausführung
gewährleistet sie, dass Kabel 30 – 90 Minuten ihre Funktionsfähigkeit behalten bzw. ein
Kabelbrand für diesen Zeitraum im Kanal bleibt. Auch andere Produktanbieter produzieren
gleichwertige Erzeugnisse.
Die meisten neuen organischen Dämmstoffe sind in der Brandschutzklasse B 2 eingestuft, nur ein
Isofloc – Produkt besitzt B 1- Qualität, einige Faserprodukte sind sogar nur B 3 und dürfen daher
am Bau nicht verwendet oder müssen in teure Ummantelungen eingekleidet werden. Damit fallen
viele Dämmstoffe für verschiedene Anwendungen im Mehrfamilienhaus und Nichtwohnhaus aus,

98
da in der Regel Brandschutzklassen B 1 oder sogar A erforderlich sind. [109] Die Baustoffklasse
A 1 und A 2 (nicht brennbar) wird im Allgemeinen nur von anorganischen Dämmstoffen wie
Glaswolle, Steinwolle, Schaumglas usw. ohne organische Bestandteile erreicht. [157] Zunehmend
werden durch die Systemanbieter Trockenbaukonstruktionen angeboten, die ohne Dämmstoffe oder
mit der Brandschutzklasse B2 hergestellt werden können. In diesem Fall sind alternative
Dämmstoffe ohne Probleme einsetzbar. Die jeweilige Konstruktion ist beim Systemanbieter
(Hersteller) zu erfragen. Auch in eigenem Interesse sollte man die Brandschutzanforderungen nicht
auf die leichte Schulter nehmen. Ein abgebrannter Dachstuhl sieht verheerend aus.

Im normal genutzten Wohngebäude bestehen je nach Bauausführungen einige Bauteile aus


organischen Stoffverbindungen. Das sind meist Verkleidungselemente oder Teile der Sanitär- und
Heizungs- bzw. Elektroinstallation. Hinzu kommen verschiedene Einrichtungsgegenstände und
Textilien. Bei einem Brand organischer Verbindungen können Kohlenmonoxid (bei
unvollständiger Verbrennung), Kohlendioxid, Wasserdampf, Halogenwasserstoffe, Schwefel- und
Stickstoffoxide und andere zahlreiche andere chemische Verbindungen (durch die
unterschiedlichen chemischen Reaktionen wie Kopolymerisationen (Mischpolymerisation),
Abspaltungen, Umsetzungen aller Art) entstehen. Daneben werden auch bei ungenügendem
Sauerstoffzutritt unverbrauchte Chemikalien, z. B. bestimmte Lösungsmittel, in der Luft
abgegeben. Zur Bewertung der Gesundheitsschädlichkeit von Gasen, Dämpfen und Schwebestoffe
in der Luft gibt es für den Arbeitsplatz die MAK-Werte (maximale Arbeitsplatzkonzentration). Die
Giftigkeit ist keine Stoffeigenschaft, sondern eine Stoffwirkung. Ausschlaggebend ist die Dosis,
also die aufgenommene Menge pro Zeiteinheit. [156] Das oben genannte Kohlenmonoxid ist
farb- und geruchlos. Bei einem Brand sollte daher unverzüglich der Gefährdungsbereich verlassen
werden, auch wenn die Konstruktion rechentechnisch noch 30 Minuten standhalten würde.

Als Beispiel sollen hier zwei ältere Varianten einer möglichen F30- B – Konstruktion für
Steildächer vorgestellt werden (Tabelle 7).

Tabelle 7: Varianten einer möglichen F30- B – Konstruktion [111]


Bauteil Eindeckung Wärmedämmung Innenverkleidung
Feuerwider-
stand
Dachschräge, Tondachziegel, G+H ISOVER- Gipskartonbau- F30-B
Kehlbalken- Vollschalung mit Klemmfilz Isophen platte Einzelheiten
decke mit Bitumenpappe, mind. 100 mm GKF 12,5 o. 15 gemäß
Holzfußboden Vollschalung mit mm Prüfzeugnissen
Bitumenpappe
und Schiefer
Dachschräge Tondachziegel, G+H ISOVER- Spundbrettscha- F30-B
Betondachsteine, Klemmfilz Isophen lung Einzelheiten
Faserzement- mind. 140 mm 22,5 mm gemäß
wellplatten Prüfzeugnissen
DIN 274 Teil 1 –
4

Mit der europäischen Normung und Umsetzung in Deutschland gelten das bisherige nationale und
das europäische Klassifizierungskonzept gleichzeitig nebeneinander. Das Konzept der
europäischen Brandschutznormung umfasst die Bereiche „Prüfnormen“ in DIN EN 1363 bis 1366
und 1634, „Klassifizierungsnormen“ in DIN EN 13501 und die „Regeln zur erweiterten
Anwendung“, die zur Beurteilung des Feuerwiderstandes von Bauteilen mit wesentlichen
Abweichungen von geprüften Bauteilen dienen. Zusätzlich erfolgt auch eine Klassifizierung in die
Rauchklasse und Abtropfklasse. [107]

Zur brandschutztechnischen Ausführung eines Systems sollten die aktuellen Unterlagen für die
Trockenbausysteme über die Fach-Baustoffhändler (hier sind nicht die Baumärkte gemeint), die

99
Hersteller oder ihre technischen Fachberater bezogen werden. Viele der Unterlagen stehen auch
über die entsprechenden Webseiten, siehe Literaturanhang, als Download zur Verfügung.

7.2. Schallschutz
7.2.1. Anforderungen an den Schallschutz

In der Norm DIN 4109 sind Anforderungen an den Schallschutz mit dem Ziel festgelegt, Menschen
in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen. Es
kann nicht erwartet werden, dass Geräusche von außen oder aus benachbarten Räumen nicht mehr
wahrgenommen werden. Es ergibt sich die Notwendigkeit einer gegenseitigen Rücksichtnahme
durch Vermeidung unnötigen Lärms.

Im Zuge der Harmonisierung der nationalen Normen sind neue europäische Normen erschienen, z.
B. DIN EN 20140, DIN EN ISO 140 u. 717, sowie DIN EN 12354). Danach sind die
anwendungsrelevanten Eigenschaften von Bauteilen vom Systemanbieter durch entsprechende
Nachweise zu bestätigen. Dies bedeutet: Der Hersteller liefert einen Bausatz mit zugesicherten
Systemeigenschaften, die die Austauschbarkeit von Komponenten weitgehend ausschließt. Künftig
sind präzise Ausführungshinweise nicht mehr einer Norm, sondern den Hersteller/Systemanbieter
zu entnehmen. [112]

Anforderungen an den Schallschutz im eigenen Wohn- und Arbeitsbereich werden nicht gestellt.
Somit bleiben Reklamationen über einen mangelhaften Schallschutz im Einfamilienhaus meist
ohne Erfolg. Wenn keine Mindestanforderungen gestellt werden, so kann man auch keine
einklagen. Allerdings gibt es ein Urteil des OLG Hamm vom 14.11.1993, -17 U 187/91. In diesem
wird klargestellt, dass bestimmte Mindestanforderungen an den Trittschallschutz zu erfüllen sind,
auch wenn hierzu keine normativen Vorschriften bestehen oder besondere vertragliche
Vereinbarungen getroffen wurden. Der Auftragnehmer schuldet in jedem Fall einen Schallschutz,
der den allgemeinen Regeln der Technik entspricht und durchaus von den DIN-Normen abweichen
kann. Erfolgt eine Beurteilung nach einer Matrix zur Bewertung der Beeinträchtigung der
Funktionsfähigkeit [113], so wird die Funktion (Wand oder Decke) geringfügig beeinträchtigt, was
auch bei einer sehr wichtig eingeordneten Gebrauchstauglichkeit einen Minderwert bedeutet, also
keine Nachbesserung. Diese Problematik soll hier auch nicht weiter ausdiskutiert werden. Wir
gehen ganz einfach von folgender Überlegung aus. Ein Dach in einem Ein- oder Zweifamilienhaus
wird ausgebaut, damit jemand darin wohnt. Jeder Bewohner verursacht mehr oder weniger Lärm in
Form von Trittschall oder Luftschall. Bisher befand sich z. B. im nicht ausgebauten Dachgeschoss
nur gelegentlich eine Person. Nach dem Ausbau werden auch aus der Richtung Decke Geräusche
vernommen. Bisher waren keine vorhanden, daher empfindet man diese auf einmal störend, egal ob
sehr oder weniger laut. Die ganze Problematik Lärm oder besser Schall ist sehr kompliziert und
nicht mit wenigen Worten zu erklären. Es gibt genügend sehr ordentlich ausgearbeitet Literatur
zum Schallschutz bei Leichtbauwänden und zum Dachgeschossausbau, deren Anschlüsse und
Deckenkonstruktionen, auf die hier hingewiesen werden soll. [114], [115] u. [122]

Der Hörschall führt zur Beeinträchtigung, zur physischen und psychischen Belästigung, Störung
und Schädigung. Wie so etwas sich in der Praxis auswirkt, soll mit einem kleinen praktischen
Beispiel verdeutlicht werden. 1990 führte ich eine Schallmessung in einer Wohnung in der 4. Etage
durch, weil die nächtliche Musik des Nachbarn im Erdgeschoss als störend empfunden wurde.
Nach einiger Zeit pegelte sich das Messgerät bei 25 …27 dB ein. Auf einmal schnellte der Zeiger
in Richtung 70 dB aus. Das war die Straßenbahn vom Typ Tatra, die in einer ca. 50 m entfernten
Straße entlang fuhr. Die Straßenbahn wurde als etwas ganz Normales empfunden.

Als Schallquellen kommen mechanische, elektromagnetische (z. B. Transformatoren),


aerodynamische (z. B. das Ausströmen von Flüssigkeiten, Gasen oder Ventilatoren) und thermische
(z. B. beim Schweißen) infrage. Der Schall breitet sich im Freien gleichmäßig nach allen
Richtungen aus. Dabei gibt die Schallquelle eine bestimmte Energie ab, die man Schallintensität

100
nennt. Sind Hindernisse vorhanden, wie Gebäude, Bäume, Gebüsche, Wälle und anderes, so
kommt es zur Dämpfung durch Absorption (vorwiegend durch Umwandlung von Schall in
Wärme), Reflexion und auch zur Überlagerung.

Der Schalldruckpegel ist der zehnfache Logarithmus vom Verhältnis des Quadrates des jeweiligen
Schalldrucks p zum Quadrat des festgelegten Bezugsschalldrucks p0. Der Schalldruckpegel und alle
Schallpegeldifferenzen werden mit der Maßeinheit Dezibel (dB) angegeben.

Es handelt sich hierbei um einen logarithmischen Wert und ist für die subjektive Empfindung
schlecht nachvollziehbar. Z. B. empfinden wir oberhalb von 40 dB bei einer Pegeländerung von ca.
10 dB eine Verdopplung des Schalls und unterhalb bei kleineren Pegeländerungen. Entscheidend
für die Empfindung ist auch die Frequenz, die beim menschlichen Ohr von ca. 16 bis 20000 Hz
reicht. Die größte Lautstärkeempfindlichkeit des Ohres liegt zwischen 250 und 5000 Hz. Die Töne
mit niedrigerer oder höherer Frequenz mit gleichem Schalldruck werden als leiser empfunden.
[116] Für die Bauakustik werden daher die Frequenzbereiche von 100 bis 3150 Hz berücksichtigt.

Soll nun eine Holzbalkendecke mit ca. 63 dB bei einem Um- oder Ausbau auf einen Wert von
L’n,w 53 dB verbessert werden, so wird deutlich, welcher hoher technischer Aufwand betrieben
werden muss.

Es bedarf eines sehr umfangreichen theoretischen und praktischen Wissens, um hier akzeptable
Ergebnisse zu erreichen. Das Grundprinzip einer Schalldämmung erfolgt in dem man die Energie
(Schallintensität) in Wärme umwandelt. Das kann durch große Massen oder biegeweiche
Baustoffe, wie z. B. die Federschienen bei Trockenbauwänden bzw. durch die Kombination von
beiden Möglichkeiten erreicht werden. Ebenso muss die Weiterleitung des Schalls unterbrochen
werden, in dem Öffnungen verschlossen (Luftschallbrücken) oder übertragende Bauteile
(Körperschallbrücken) voneinander abgekoppelt werden. Hier sind auch flankierende Bauteile und
Nebenwege in die Betrachtung einzubeziehen. Wenn dies nicht beachtet wird, so werden
Schallanforderungen an Konstruktionen teilweise oder ganz aufgehoben. Bei der Projektierung,
Planung und der Ausführung müssen daher alle Bauteile aus der Sicht der Akustik einbezogen
werden. Was nützt ein doppeltes Ständerwerk zweilagig beplant (Metallständertrockenbauwand),
wenn dann in die Türöffnung die einfachste „Baumarkttür“ eingesetzt wird, die zusätzlich nach
dem Einbau unten einen breiteren Luftspalt aufweist.

Der Schallschutz einer Konstruktion kann nur so gut wie das schwächste Glied im System sein.
Daher ist eine gute Planung erforderlich, sodass bei der Ausführung entsprechende Forderungen
erfüllt werden können.

Eine Minderung der Schallübertragung kann erzielt werde:

• Reduzierung der Luftschallbrücken – Nebenweg – Übertragung (Undichtheiten,


Lüftungsanlagen, Rohrleitungen) bei Luftschallanregungen,
• Reduzierung der Körperschallbrücken – Nebenweg-Übertragung (Flankenübertragung) der
ausschließlich über die Bauteile,
• Dämmung von Hohlräumen,
• Anordnung biegeweicher Schalen (Federn) und
• mehrere Schalen mit Entkopplung.

7.2.2. Lösungsbeispiele

In diesem Abschnitt werden einige Maßnahmen zur Verringerung der Schallübertragung


dargestellt. Sie sollen als Orientierung dienen. Die materialspezifische Auswahl und die konkrete
Konstruktion sind dann bei den entsprechenden Systemanbietern zu erfragen.

101
Im Bild 7.2.1. werden einige Beispiele zur Verringerung der Schalllängsleitung dargestellt. Im
oberen Bild wirkt noch zusätzlich die Schallübertragung über den Hohlraum. Die Konstruktionen
in Richtung nach unten, zeigen die bessere Lösung.

Bild 7.2.1.: Die Verbesserung zur Verminderung der Schalllängsleitung erfolgt von oben nach unten. Die
biegesteifen Bauteile, die den Schall weiterleiten, werden durch biegeweiche Schichten getrennt. [117]

102
In der nächsten Skizze (Bild 7.2.2.) werden zwei Beispiele gezeigt, wie die Schallübertragung über
die Decke am Anschluss der Leichtbauwand erfolgt. Im Bild oben links ist der Weg der
Schallübertragung einmal über den Hohlraum (1) und über die Deckenplatte (2) eingezeichnet.
Werden die Holzständer durch Metallständer (Federschienen mit Dichtband) ausgetauscht (Bilder
unten), so erfolgt zusätzlich eine Verringerung der Schallübertragung. Eine weitere Verbesserung
wird erzielt, in dem man unter die Deckenverkleidung eine zusätzliche Unterdecke, bestehend aus
Dämmschicht und Gipskartonplatte, anbringt (Bild 7.2.3.).

Bild 7.2.2.: Verringerung der Schall-


Längsleitung an dem Anschluss der
Trockenbauwand zur Decke. (Rechts unten,
die beste Variante.) Eine zusätzliche
Verbesserung wird durch eine
Metallunterkonstruktion erreicht. Die
Schallübertragung erfolgt über den
Hohlraum oder über die Beplankung
(weitere Ausführung in [118]).

Bild 7.2.3.: Anschluss der Trennwand an die


Holzbalkendecke (oben) mit einer zusätzlichen
Unterdecke, geschätzt R LwR ~ 58 dB nach [119]
TW1 Trittschalldämmung;
DB Dichtband unter dem UW-Metallprofil
TE Trockenestrich

Zur Entkopplung und zum Abdichten wird unter dem Metallprofil, z. B. CW, UW o. CD, ein
Dichtband aufgeklebt, bevor es an die Decke, auf den Fußboden oder an die Trennwand punktuell
mit Schnellbauschrauben befestigt wird. Im Bild 7.2.4. wird ein Profil mit Dichtband beklebt. Vom
Hersteller wird Trennwandkitt gemäß DIN 4109, Beiblatt 1, Abschn. 5.2. empfohlen.

Bild 7.2.4.: Bekleben eines Metallprofils mit Dichtband [89]

Genauso wichtig sind Maßnahmen zur Verringerung der Schalllängsleitung an den Anschlüssen
der Leichtbauwände auf Decken. Besonders bei Estrichdecken ist eine Unterbrechung wichtig.
Wird die Leichtbauwand erst nach den Estricharbeiten erstellt, so ist ein Fugendämmstreifen gleich
bei den Estricharbeiten an die entsprechende Stelle einzulegen (Bild 7.2.5.). Ein nachträgliches
Aufschlitzen mit dem Trennschneider ist mit Lärm und viel Staub verbunden. Die Randbereiche
können meist nicht richtig geschnitten werden. Die wesentlich bessere Lösung ist das Aufstellen

103
der Trennwand vor den Estricharbeiten, dabei wird nur ein Randdämmstreifen eingelegt. Analog ist
auch beim Verlegen von Trockenestrichelementen, z. B. Fermacell-Estrichplatten,
Gipsbodenplatten, Spanverlegeplatten u. a., zu verfahren. Ganz wichtig ist auch, dass später an die
Wand angebrachte Sockelleisten, z. B. bei Parkettböden, nicht den Boden berühren. Es muss ein
Luftspalt dazwischen bleiben. Sonst wird die Wirkung der Trittschalldämmung wenigstens
teilweise wieder aufgehoben (Bild 7.2.6.).

Bild 7.2.5.: Durch die


Trennung der
Fußbodenplatte
(Estrich) wird die
Schalllängsleitung
verringert. [120],
[121]

Bild 7.2.6.: Beispiel des


Wandanschlusses eines schwimmend
verlegten Fußbodens auf einer
Holzbalkendecke.
1 Metallständerwand mit Dämmung
zum Entdröhnen,
2 Fußbodensockelleiste mit kleinem
Luftspalt zum Parkett o. ä.,
3 Randdämmstreifen,
4 Dichtband unter der U-Schiene
(Metallständerkonstruktion),
5 schwimmender Estrich oder
Trockenestrichelemente,
Spanverlegeplatten o. ä. [119]

In der zusammenfassenden Übersicht (Tabelle 8) werden alle wesentlichen Faktoren benannt, die
zur Verbesserung der schallschutztechnischen Eigenschaften führen. Die verbesserte
schallschutztechnische Lösung muss aber nicht immer die bessere Konstruktion für die jeweilige
Anwendung sein. Es sind auch das Feuchteverhalten, die brandschutztechnischen Eigenschaften
oder auch die Gesichtspunkte der Gestaltung zu berücksichtigen.

104
Tabelle 8.: Verbesserung der schallschutztechnischen Ausführung ausgewählter Konstruktionen
(Originaltabelle in [122])

105
In den aktuellen technischen Merkblättern der Systemanbieter von Trockenbauelementen und
Dämmstoffen sind diese schallschutztechnischen Regeln für die jeweilige Anwendung untersetzt.
Es empfiehlt sich, diese ausgereiften und erprobten Systeme auszuwählen.

Zusammengefasst gelten folgende Grundsätze:

1. Je größer die flächenbezogene Masse und je biegeweicher die Schale, umso günstiger ist der
Schallschutz.
2. Aus schallschutztechnischer Sicht sind zwei dünnere Gipskartonbauplatten, die nicht starr
miteinander verbunden, biegeweicher als eine starke Platte.
3. Mit aufgeklebten kleinformatigen Steinen wird die Masse der Schale erhöht, ohne die
Biegesteifigkeit zu erhöhen.
4. Schallschutzmäßig sind große Rippenabstände (z. B. Ständerprofil) zu wählen (62,5 cm besser
als 41,7 cm).
5. Eine Befestigung der Platten durch Verleimung ist gegenüber einer Verschraubung oder
Vernagelung ungünstiger.
6. Das Einlegen eines Dämmstreifens zwischen Unterkonstruktion und Verkleidungsplatte bringt
eine weitere Verbesserung.
7. Wird zusätzlich eine Federschiene quer zum Ständer befestigt, so wird die Verbindung noch
„weicher“ und die Schallübertragung von der Schale auf die Rippe (Ständer) wird vermindert.
8. Trennung der Schalen durch zwei sich nicht berührende Profile (Doppelprofil).
9. Es ist ein großer Schalenabstand (Hohlraum) anzustreben. Dieser wirken als dämpfende Feder.
(Statt CW 50/40 besser CW 100/40)
10. Wird zusätzlich zu 9. eine Hohlraumdämmung (Fasserdämmung) > 70% eingebracht, so
verlieren die Luftschallwellen beim Durchgang mehr an Energie, da die „Luftfeder“ im Hohlraum
keinen großen Widerstand entgegenbringt. [122]

8. Baustoffauswahl für den Dachgeschossausbau


8.1. Ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zur
Baustoffauswahl
8.1.1. Baustoffe – ihre Verwendung und Eigenschaften

In der bisherigen menschlichen Entwicklung wurden je Entwicklungsstand und dem natürlichen


vorkommenden Baustoffen Unterkünfte geschaffen, die eine Schutzfunktion vor Witterung, Tieren
und unerwünschten Artgenossen zu erfüllen hatten. Lehm, Steine und Holz kommen in der Natur
vor und sind ein Bestandteil der natürlichen Stoffkreisläufe. Höher veredelte Baustoffe wie Ziegel,
Kalk, Gips usw. verbesserten die Wohnqualität und die technische Ausführung der Bauwerke. Die
zur Herstellung dieser Baustoffe eingebrachte Energie (brennen) entweicht über eine lange Zeit
wieder. Die Ausgangsstoffe, Zwischen- und Endprodukte sind in der Regel chemisch unbedenklich.
Bis in die 50er Jahre wurde so gebaut, was heute unter den Namen „ökologisch“ zusammengefasst
werden kann. Bei diesen „älteren“ Baustoffen liegen Langzeiterfahrungen auf ihre Haltbarkeit und
gesundheitliche Wirkung auf den Menschen und die Tiere vor. Immer mehr neue Baustoffe und
Technologien überschwemmen den Markt, bedingt durch den Kostenfaktor, der Verarbeitbarkeit
und den erhöhten Anforderungen. Neben sehr brauchbaren Produkten sind natürlich auch viele
bedenkliche auf dem Markt, getarnt durch selbst erfundene Prädikatsiegel, erdachte oder nicht
nachvollziehbare Eigenschaften usw.

Durch die Vielzahl der Einflussfaktoren ist eine genormte Bewertung der Baustoffeigenschaften
kaum möglich bzw. ist nur auf bestimmte Rahmenbedingungen anwendbar. Ausschlaggeben sind
äußere klimatische Faktoren und die jeweilige Nutzungsbedingung. Der gleiche Baustoff kann in

106
einer Konstruktion hervorragende Eigenschaften aufweisen und an einer anderen Stelle
vollkommen versagen. Alle diese Faktoren können die genormten oder bauaufsichtlich
zugelassenen, güteüberwachten Produkte, die im Bauwesen nur Anwendung finden dürfen, nicht
berücksichtigen. Zu beachten sind die einschlägigen Normen für Dämmstoffe (DIN 1101, 18159,
18161-18165,18174) und für Gipskartonplatten (DIN 18180 bis 18184) sowie die zahlreichen
anderen Normen für Bodenbeläge, Putze, Estrich, Parkett usw., die Landesbauordnungen, die
„Richtlinien für die Verwendung brennbarer Baustoffe im Hochbau“ u. a.

Hier soll auch auf das Dogma, Biologisches bzw. Natürliches sei von sich aus immer für den
Menschen gesund und verträglich hingewiesen werden. Die Gleichung Industrieprodukt =
ungesund und Naturprodukt = gesund ist nicht ganz richtig. Jeder Pilzsammler weiß, dass nicht
alle Produkte der Natur dem Menschen zuträglich sind. Jede Schreinerei, auch eine Biotischlerei,
muss aufwendige Absauganlagen und Filter bauen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter vor
Holzstäuben zu schützen. So z. B. auch beim Abschleifen des Eichenparketts, Eichenstaub ist
krebserregend.

„Ein Vergleich in Stichproben der Innenraumluft alternativer und konventioneller Häuser durch die
Fachhochschule Kiel zeigte z. B., dass die Luft in den alternativen Häusern besonders hoch mit
Terpenen befrachtet war. Terpene sind oft als Biolösemittel in alternativen Farben und Wachsen
enthalten. Ihre toxische Wirkung, die wie bei allen Stoffen eben auch von der Konzentration
abhängt, ist noch wenig erforscht. Zudem konnte man auch feststellen, dass sich zusätzlich zu den
Terpenen in der Luft die gleichen Stoffe, ja z. T. sogar in noch höheren Konzentrationen befanden,
die auch in den konventionellen Häusern anzutreffen waren. Die Luftqualität in den alternativen
Häusern war also keineswegs besser. Aus dieser Untersuchung wurden zwei Dinge deutlich: Die
Verwendung von Biofarben und ähnlichen Materialien führt weg von den klassischen, oft nicht
unbedenklichen Lösungsmitteln hin zu neuen Stoffen, über die man noch relativ wenig weiß. Zum
anderen zeigte sich, dass der Einsatz derartiger Mittel beim Bauen keine Verbesserung der
Innenraumluft bringt, wenn Möbel, Putzmittel, Kleider und andere Gegenstände die altbekannten
konventionellen Stoffe wieder ins Haus bringen.“ [123]

Bei den Leichtbaukonstruktionen und somit auch beim Dachgeschoss finden sehr viele
Dämmstoffe ihre Anwendung. Faserstäube von Mineralwollen wurden vor einigen Jahren in die
Liste Krebs erzeugende Stoffe aufgenommen. Durch veränderte Fasern ist das Krebsrisiko der
heutigen Mineralwolle, die im Handel angeboten werden, gleich null. Kunststoffe, z. B. Styrol,
haben zwar bis zur Verarbeitung weitestgehend ihre ausgasenden Inhaltsstoffe abgegeben, aber bei
der Herstellung ist meist ein hoher Energieaufwand erforderlich. Hinzu kommt eine
verhältnismäßig hohe Umweltbelastung bei der Herstellung und Entsorgung. Durch ihre große
Beständigkeit können sie aber gegenüber anderen Dämmstoffen wieder im Vorteil sein. Die
alternativen Dämmstoffe, wie Schafwolle, Baumwolle, Kork und Zellulose sind in die Kritik
geraten. Die biologisch erzeugten Dämmstoffe könnten selbst nach dem Aufbau großer
umweltschädlicher Monokulturen in den Erzeugerregionen den Bedarf „hochdämmender Nationen“
nicht decken. Um Formstabilität und Nichtbrennbarkeit zu erreichen, müssen wieder Chemikalien,
wie Borsalze, zugesetzt werden. Damit wird dieser Baustoff bei einer Entsorgung als kontaminiert
eingeordnet. Zellulosedämmstoffe ohne Borsalze brennen sehr leicht und dürfen überhaupt nur so
verbaut werden. Da Borsalze als wassergefährdend eingestuft sind, müssen Zellulosedämmungen
später verbrannt oder in besonderen Deponien gelagert werden. Schafswolledämmung ist in der
Regel mit Mottenschutzchemikalien behandelt. Einer der meisten Anfragen von Bewohnern
ökologisch orientierter Fertigteilhäuser lautete: Was kann man gegen die vielen Motten in den
Wänden und in der Wohnung machen? Ganz einfach. Vollständiger Rückbau und die
Flachs/Schafswolldämmung entsorgen und neu aufbauen. Also, neben dem vielen Ärger auch eine
doppelte Bauausführung.

Ein wichtiger Vorteil der Ökoprodukte besteht in den materialspezifischen Eigenschaften, wo


mühelos Feuchtigkeit aufgenommen und auch wieder abgegeben werden kann. Das macht sie für
diffusionsoffene Konstruktionen besonders geeignet. [124] In der Argumentation wird die
Feuchtigkeitsempfindlichkeit und Trocknung als positive Merkmale bzw. Besonderheit

107
hervorgehoben. Die Feuchtigkeitsempfindlichkeit kann nur bedingt als positive Eigenschaft
gewertet werden, da die Baustoffe trocken sein sollten. Bis in die Mitte des vergangenen
Jahrhunderts fanden vorwiegend organische Dämmstoffe ihre Anwendung. Gistl beschreibt 1946
seine Erfahrungen mit organischen Dämmstoffen, wie folgt: „…die Erkennung von
Bakterienanfälligkeit (ist) besonders wichtig, da gerade bei der Bakterienfäule in einem Dämmstoff
in reichem Maße jene so unangenehm süßlichen, fad fauligen, widerlich riechenden gasförmigen
Stoffwechselprodukte entstehen, welche vor allem tierischen Nahrungsmitteln sich mitteilen und
hier so fest haften, dass bei Fleisch z. B. der Geruch durch Kochen und Braten nicht mehr entfernt
werden kann… Ich habe bei der Untersuchung von Dämmstoffen nur sehr selten die Entwicklung
von oberflächlichen Bakterienkolonien beobachtet. Viel häufiger entwickeln sich die Bakterien
innerhalb der Leichtbauplatte des Dämmstoffes. Manchmal sieht man als äußeres Merkmal der
Bakterienentwicklung in einem Dämmstoff ein Erweichen der befallenen Stellen.“ [125]

Das sehr verbreitete Problem der Schimmelpilzbildung in der Wohnung ist nicht nur allein auf
höhere Luftfeuchtigkeit infolge der dicht schließenden Fenster zurück zuführen. Die
Schimmelpilzbildung in der geschlossenen Konstruktion (vergleiche Bild 6.5.4.) wird optisch nicht
wahrgenommen. Die Pilze ernähren sich im Wesentlichen heterotroph – von organischen
Substanzen lebender und toter Organismen. [126] Als Nahrung dient überwiegend Glucose,
Maltose und Saccharose, z. B. in Tapetenkleister oder Raufasertapete, Dispersionsfarben, Holz,
Papier, Textilien, Weichmacher in Kunststoffe und Gummi, Staub und Fette. Gute
Lebensbedingungen liegen bei einem pH-Wert zwischen 2 bis 6,5 auch bis 8 und einer Temperatur
von 0°C bis +40°C vor. Auch werden keine Ansprüche an die Zusammensetzung der Atmosphäre
gestellt. Die Lebensbedingungen sind recht unterschiedlich, verbessern sich diese wieder, so kann
selbst scheinbar abgestorbenes Myzel auch nach Monaten neu auskeimen. [127] Die wesentlichen
Wachstumsvoraussetzungen sind die Temperatur, die relative Feuchte und das Substrat (Nahrung),
welche über eine bestimmte Zeitperiode vorliegen muss. [128] Dagegen dienen anorganische
Baustoffe im eigentlichen Sinn nicht als Nahrungsgrundlage. Sie können nur besiedelt werden,
wenn sie organische Substanzen beinhalten oder sich diese in der Nähe befinden. Vor dem Einsatz
von organischen Baustoffen ist immer die Zweckmäßigkeit auf zu erwartende klimatische
Bedingungen zu prüfen.

Hartschäume schneiden bezüglich des Brand- als auch Schallschutzes schlecht ab. In Versuchen
haben sich Holz- und Zellulosefasern in Ständerwandkonstruktionen bewährt. [129] Deren
Tauglichkeit sollte durch ein Prüfzeugnis oder Gutachten nachgewiesen werden.

Gerade die sehr empfindlich gegenüber Stäube sind, sollten bei der Verarbeitung von
Mineralwollen, Kokos, Stroh, Baumwolle, Schafswolle, Holzwolleplatten oder Perliten
Staubmasken zu tragen.

In der Regel sind die konventionellen Baustoffe heute besser erforscht und stellen toxikologisch
und bautechnisch ein geringeres Risiko dar. Zu alternativen Dämmstoffen gibt es noch keine bzw.
unzureichende Langzeituntersuchung über deren Dauerhaftigkeit.

8.1.2. Ökologisch orientierte Planung beim Dachgeschossausbau

Eine ökologisch orientierte Planung hat zum Ziel, die mit jedem Bauprozess zwangsläufig
verbundenen Umweltbelastungen zu minimieren und Schäden an der Umwelt zu vermeiden. Das
setzt eine umfassende Betrachtungsweise auf allen Arbeitsstufen voraus.

108
8.1.2.1. Energie- und Rohstoffressourcen

Energieaufwand optimieren
Bauten sind so zu konstruieren, dass energetisch ein optimaler Gebäudebetrieb gewährleistet ist.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Wärmehaushalt eines Gebäudes nicht allein von einer hohen
Wärmedämmung bestimmt wird, sondern vielmehr auch von einer günstigen Wärmespeicherung.
Bei der Optimierung geht es um das Zusammenwirken von Dämmung und Speicherung mit
Energiegewinnen aus der Umwelt und von inneren Wärmequellen (Beleuchtung, Geräte, EDV,
Personen). Diese Kriterien werden von den massiven Dachkonstruktionen im Punkt 3.1.1. und
3.1.2. günstiger erfüllt als von den leichteren Zwischensparrendämmungen. Ebenso führt eine
unkontrollierte Lüftung über Fugen zu einem erheblich höheren Heizenergiebedarf.

Baumaterialien aus einheimischen Rohstoffen bevorzugen


Unter Beachtung einer nachhaltigen Nutzung werden durch die Verwendung von erneuerbaren (z.
B. Holz, Pflanzenfasern, Wolle, bestimmten Farbpigmenten) oder annähernd unbegrenzt
verfügbaren (z. B. Basalt/Diabas, Kalk, Feldspat, Sand, Dolomit) Rohstoffen keine Umweltgüter
zerstört öder Ressourcenvorräte ausgebeutet. Um Umweltbelastungen durch lange Transportwege
zu vermeide, sollten die für Baumaterialien verwendeten Rohstoffe regional (in Europa) verfügbar
sein. Es ist aber auch zu beachten, dass alternative Baustoffe, vor allem Dämmstoffe nur einen
kleinen Bedarf abdecken können. Ebenso macht es keinen Sinn, Wolle als Dämmstoff einzusetzen,
wenn sich anschließend Kleidermotten ansiedeln.

8.1.2.2. Baukonstruktionen

Lange Gebrauchsdauer anstreben


Ein Bauwerk möglichst lange im gebrauchsfähigen Zustand zu erhalten, ist eine grundlegende
ökologische Forderung. Bedingung dafür ist die klare konstruktive Trennung zwischen Bauteilen
mit unterschiedlicher Nutzungsdauer. Tragende Bauteile haben in der Regel eine längere
Nutzungsdauer als Innenbauteile oder die Innenausstattung. Die Dauerhaftigkeit ist beeinflussbar
durch Verwendung von Baumaterialien, die möglich lange funktionstüchtig und ansehnlich
bleiben. Bei exponierten Bauteilen hat der konstruktive Witterungs- und Feuchtigkeitsschutz
Vorrang vor Schutzanstriche. Ebenso sollten Lösungen nach dem Prinzip der „Generationshäuser“
angestrebt werden. Durch gute Planung können bisher ungenutzte Räume zu aktiven
Wohnzwecken umgenutzt werden.

Unterhalts- und reparaturfreundliche Bauten erstellen


Exponierte und unterhaltsintensive Bauteile sowie haustechnische Installationen sollten für
Kontroll-, Unterhalts- und Reparaturarbeiten leicht zugänglich sein. Mit regelmäßigen Kontrollen
und gezielten Unterhalt und Renovationskonzepten kann die Gebrauchsdauer eines Bauteils
wesentlich verlängert werden. Das Verlegen von Heizungsrohren unter den Fußbodenplatten oder
ausschließlich hinter dem Drempel sind keine guten Lösungen, da keine Kontrolle möglich ist.
Ebenso sind durch die vielen Hohlräume kleine Wasserschäden erst sehr spät erkennbar.

Schutz vor hochfrequenten elektromagnetischen Wellen und elektrischen


Wechselfeldern
Gerade im Dachbereich können naheliegende Hochspannungsleitungen, Stromleitungsmasten,
ungünstig einstrahlende Mobilfunkmasten oder elektrische Haushaltgeräte an der
gegenüberliegenden Wandseite zum „Elektrosmog“ führen. Mit nur geringem Mehraufwand
können hier statt dem Einbau der herkömmlichen Gipskartonbauplatten spezielle Gipsplatten, z. B.
LaVita von Knauf, deren Rückseitenkarton durch Karbonfasern elektrisch leitfähig ist, ersetzt
werden und so eine ungestörte Raumzone schaffen.

109
8.1.2.3. Baumaterialien

Sich frühzeitig mit Materialfragen befassen


Die Festlegung der Materialien für den Dachausbau (Tragkonstruktion, Wärmedämmung) sowie
der großflächig zu verwendenden Materialien für den Innenausbau muss frühzeitig erfolgen, damit
die Umweltverträglichkeit überprüft werden kann. Dadurch lassen sich konzeptionelle und
architektonische Entscheide, noch ökologisch beeinflussen. Während der Ausführung sind
unzweckmäßige Entscheidungen ohne umfangreiche Änderungen selten zu korrigieren. Z. B. ist
der Aufbau einer Unterkonstruktion für eine Gipskartonverkleidung anders aufzubauen als für
Holzpaneele.

Umweitverträgliche Materialien wählen


Kein Baumaterial ist von der Herstellung bis zur Entsorgung frei von Umweltbelastungen. Es gibt
aber Materialien, die im Vergleich besser abschneiden und nach heutigem Erkenntnisstand als
umweltverträglich gelten. Grundsätzlich sollte für die Wahl der Baumaterialien das Prinzip der
Schadstoffminimierung gelten, es sollten Materialien verwendet werden, die möglichst wenig
Schadstoffe emittieren und bei deren Herstellung und Beseitigung möglichst wenig
umweltgefährdende Stoffe in die Umwelt gelangen. Ein unzweckmäßiger Einsatz von Schafwolle
erfordert chemische Insektenschutzmittel (Eulan) und Borsalze als Flammenschutz und wird so
zum Sondermüll. Dagegen treten bei der Mineral- oder Steinwollewolle nur bei der Verarbeitung
und Entsorgung vertretbare Belastungen auf. Bei den bereits o. g. genannten Baustoffen werden
ausgewählte Kriterien aufgeführt.

Materialmengen berücksichtigen
Kommt ein Baumaterial in großen Mengen zum Einsatz, wird auch ein geringer Schadstoffgehalt
infolge des gesamten Belastungspotenzials umweltrelevant. Ein erster Schritt zur Begrenzung der
Umweltrisiken durch freigesetzte Schadstoffe kann darin bestehen, dass schon bei der Materialwahl
die benötigte Materialmenge in Relation zum geschätzten oder berechneten Schadstoffgehalt
verschiedener Materialvarianten gesetzt wird.

8.1.2.4. Verwertung und Entsorgung von Bauabfällen

Auf schwierig zu entsorgende Baumaterialien von vornherein verzichten.


Um künftige Entsorgungsprobleme zu vermeiden, sollten möglichst keine Baumaterialien oder
Materialkombinationen verwendet werden, die schwierig und mit großem Aufwand zu entsorgen
sind. Das betrifft vor allem Materialien, die nach der Nutzung zu Sonderabfall werden, ferner
Stoffe, die sich nicht unschädlich vernichten (verbrennen) lassen sowie Verbundmaterialien und
Verbundkonstruktionen, die schwer trennbar und deshalb nicht verwertbar sind.

Verwertung von Altbauteilen prüfen.


Bei einem geordneten Rückbau besteht die Möglichkeit, dass einzelne Bauteile (z. B. Türen,
Balken, Verkleidungsmaterialien, Bodenbeläge) erhalten und wieder in einen Neu- oder Umbau
eingebaut werden, wie es bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts üblich war. Ein solches
Bauteilrecycling ist ökologisch sehr effizient. Es lässt sich zurzeit aber erst für einen kleinen Teil
Bauabfälle anwenden. Bei Holzteilen ist dies sogar vom Vorteil, da diese bereits die Einbaufeuchte
besitzen und so kein Schwund oder Setzungen entstehen. In vereinzelten Fällen haben diese auch
eine höhere Eigenresistenz gegenüber Holz zerstörende Insekten oder Pilze als frisches Bauholz.

Teile, der Zusammenstellung stammt aus verschiedenen Konsenspapieren der KOB


(Koordinationsgruppe ökologisch Bauen im Netzwerk Schweiz). [130]

110
8. 2. Eigenschaften ausgewählter Baustoffe
8.2.1. Baustoffe für die Innenverkleidung

Für die Innenverkleidung werden verbreitet gipshaltige Baustoffe, als Gipskartonbauplatte oder als
Gipsfaserplatte verwendet.

Gipskarton-Verbundplatten vorgefertigte Dämm- und Verkleidungselemente, bestehend aus


Gipskartonplatten mit aufkaschierten Dämmplatten (PS), ggf. unter Zwischenlage einer
Dampfsperre.

Gipskartonbauplatten CaS04 . 2H2O, (GKB) DIN 18 180, werkmäßig gefertigte Platten für Wand-
und Deckenverkleidungen, bestehend aus einem Gipskern, der beidseitig mit festhaftendem Karton
beschichtet und mit Stärkederivat verleimt ist. Dadurch wird die Festigkeit und Elastizität der
Platte erzielt. Parallel zur Kartonfaser sind die Festigkeit und Elastizität größer als quer zur Faser.
Plattendicke: 9,5, 12,5, 15, 18, 20, 25 (Fireboard7 30) mm. Durch die Zugabe bestimmter Stoffe in
den Gips werden die Eigenschaften verändert, z. B. höhere Beständigkeit bei Brandlasten durch
Glasfasern oder günstigere Eigenschaften gegenüber einer kurzzeitigen Feuchtebelastung.

Gipskartonbrandschutzplatten: (GKF), CaS04 . 2H2O Karton, Gips mit Glas- oder Mineralfaser
verstärkt, verbessert den Gefügezusammenhalt im Brandfall, Brandstoffklasse A2 nach DIN 4102
Gipskartonimprägnierplatten: GKBI, CaS04 . 2H2O Karton mit Silikonimprägnierung, dadurch
erfolgt eine verzögerte Wasseraufnahme gegenüber anderen Gipskartonplatten. In der Regel ist der
grüne Karton zusätzlich mit Fungizid versehen.
Gipsfaserplatten: CaS04 . 2H2O mit Papierfasern (Cellulosefasern) verstärkt und imprägniert. Die
Fasern sind gleichmäßig verteilt und bilden eine Armierung. Meist Baustoffklasse A 2. Verlegung
erfolgt mit 5 mm Fuge, die voll ausgespachtelt wird. Bewehrungsstreifen sind nicht erforderlich.

Tabelle 9: Lieferform der Gipskartonplatten [131]

Dicke [mm] Breite [mm] Länge [mm] Gewicht [m²/kg]


9,5 1250 (500) 2000 – 4000 8 -10
12,5 1250 2000 – 4000 10 -13
15 1250 2000 – 3000 13 -16
18 1250 2000 – 2500 15 -19
20 625 2000 – 2500
25 625 2500 – 3500 20 – 26

Tabelle 10: Lieferform Gipsfaserplatten [131]

Dicke [mm] Breite [mm] Länge [mm] Gewicht [m²/kg]


10 1000 1500 11,5
10 12,5 15 1245 2500 11,5 15 18
12,5 15 1245 2750 15 18
12,5 15 1245 3000 15 18

Der pH-Wert einer Gipslösung liegt bei etwa 7 und ist somit chemisch neutral. Das Wasser ist
chemisch als Kristallwasser gebunden. Gips hat eine gute feuchteregulierende Wirkung, das heißt,
Feuchtespitzen werden schnell abgebaut. Die „gespeicherte“ Feuchtigkeit wird anschließend wieder
an die Raumluft abgegeben. Dazu darf jedoch keine diffusionsdichte Farbbeschichtung aufgetragen
sein. Die Feuchtregulierung funktioniert nur in normal genutzten Wohnräumen. Liegt die
Luftfeuchtigkeit in dem Raum über eine längere Zeit hoch, so kann keine ausreichende

7
Fireboardplatten müssen bei Stützen und Trägern stirnseitig (Stahlklammer nach DIN 18182) geklammert
werden, Verschraubung ist nur zulässig bei einer Unterkonstruktion mit CD-Profilen [160]

111
Abtrocknung erfolgen und die Papieroberfläche bzw. die Papierfasern werden durch
Schimmelpilze, wie z. B. von Alternaria und Cladosporium-Arten, die eine grauschwarze
Verfärbung verursachen, befallen. Auch wenn die „grünen“ Gipsplatten Feuchtraumplatten genannt
werden, sind sie nur für Badräume oder Küchen in der Wohnung gedacht, wo nach einer kurzen
Feuchtebelastung durch Wasserdampf eine vollständige Abtrocknung gewährleistet ist.
Die Knauf Cleaneo-Platte ist eine katalytisch wirkende Gipsplatte und dient zur Verbesserung der
Raumluft. Das Additiv ist ein mineralisches Gesteinsmehl vulkanischen Ursprungs. Das Zeolith ist
ein natürlicher Katalysator, der sich selbst chemisch nicht verändert aber die Geruchsstoffe, wie
Zigarettenrauch, Ammoniak, Formaldehyd, aromatische oder chlorierte Kohlenwasserstoffe u. a. in
niedermolekulare Verbindungen, wie Wasser oder Kohlendioxid abbaut. Die Platte gehört der
Baustoffklasse A2 an. Vom Hersteller wird eine Belegungsrate von mindestens 0,2 m²/m³
Rauminhalt empfohlen. [158] Die Druckfestigkeit senkrecht zur Plattenebene liegt bei der GKF >
5 N/mm² und bei der Knauf Diamant > 10 N/mm². Diese Neuentwicklung hat auch günstigere
feuchte- und schallschutztechnische günstigere Werte. Die PCM Smatboard nutzt die Latentwärme.
Wird es sehr warm, so schmilzt der in der Platte befindliche Wachs und nimmt Wärme auf und gibt
diese bei Abkühlung wieder ab. 2 x 1,5 cm dicke Platten haben so das gleiche
Wärmespeichervermögen wie eine Wand aus 25 cm Ziegel oder 18 cm Beton.

Gipsbauplatten
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,21-0,28
Diffusionswiderstandszahl µ 8-11
3
Gewicht kg/m 900-1180
Günstige ökologische Aspekte Wärme- und schalldämmende Konstruktion möglich,
feuchteausgleichend, günstige Herstellungskosten, trockene,
schnelle und einfache Bauweise, lokaler Baustoff, unbrennbar,
resistent gegen Ungeziefer, geringes Gewicht.
Negative ökologische Aspekte Zum Teil nässeempfindlich daher imprägnierte
Feuchtraumplatten, Konstruktion (Metall) leitet elektrische
Felder, kritisch bei Nässe, daher nicht für Außenbereich und
Räume mit höher Feuchtigkeit; blüht bei Feuchtigkeit aus.

Holz
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] Nadelholz 0,14; Hartholz 0,2
Diffusionswiderstandszahl µ 15-40 je nach Faserrichtung
3
Gewicht kg/m 450 – 800
Günstige ökologische Aspekte Raumklimatisierend, naturnahes Wohnklima, hohe Druck- u.
Biegezugfestigkeit, günstige Herstellungskosten, trockene
Bauweise, leichter Baustoff, luftreinigend, Oberfläche
handwarm, schnelle Bauweise, lokal verfügbar.
Negative ökologische Aspekte Geringe Schalldämmung, Schwinden und Quellen, Pilz- und
Insektenbefall bei nassem Holz.

Die Eigenschaften einschließlich des Holzschutzes werden ausführlich im Punkt 8.3. beschrieben.

Polystyrol, PVC, Paneel mit Kunststoffbezug und Metallfolien


Diese Baustoffe sollten wegen des ungünstigen Adsorptionsverhaltens (Feuchtregulierung), des
hohen Energieaufwandes bei der Herstellung (Umweltbelastung), die gesundheitlichen Bedenken
von Vinylchlorid und weiterer negativer ökologischer Aspekte möglichst nur sparsam zum Einsatz
kommen.

112
Spanplatten

Spanplatten (DIN 68 761 bis 68 765) werden aus kleinen Holzteilen und/oder anderen holzartigen
Faserstoffen (Hanf- oder Flachsschäben) hergestellt und mit Bindemittel verpresst. Als Bindemittel
kommen sowohl härtbare Kunstharzleime als auch Zement, Gips oder Magnesiabinder infrage.
Man unterscheidet Flachpressplatten und Strangpressplatten. Die Einteilung erfolgt in
Holzwerkstoffklassen

20 für allgemein niedrige Luftfeuchte, nicht wetterbeständige Verleimung, Bindemittel Aminoplast.


(Dauerhaft begrenzte Freisetzung von Formaldehyd.)

100 der allgemeinen Aussage zur Beständigkeit gegen hohe Luftfeuchtigkeit mit begrenzt
wetterbeständige Verleimung kann sich nicht angeschlossen werden. Holz unterliegt der
biologischen Zerstörung durch Holz schädigende und Holz zerstörende Pilze sowie neigt zu
Schimmelpilzbefall. Ein Einsatz in feuchten Kellerräumen oder als Fußbodenplatte über feuchte
Kappen ist nicht zu empfehlen. Eine kurzzeitige hohe Luftfeuchte mit anschließender ausreichender
Abtrocknung ist ohne Probleme möglich. Bindemittel: alkalisch härtende Phenolplaste,
Phenolresorcinharze. (Setzt praktisch kein Formaldehyd frei.)

100 G Wie 100 nur zusätzlich mit einem Holzschutzmittel gegen Pilzwuchs geschützt. Damit ist
diese Spanplatte für den Innenraum nicht zulässig, vgl. DIN 68 800. Auch hier führt eine ständige
hohe Feuchte zur Zerstörung des Werkstoffs trotz Holzschutzmittel. Eine kurzzeitige hohe
Luftfeuchte mit anschließender ausreichender Abtrocknung ist ohne Probleme möglich.
(Holzschutzmittel sind im Innenraum nicht zulässig!)

Als Bindemittel von Holzwerkstoffen werden hauptsächlich Phenolformaldehydharze (PF) sowie


Aminoplaste: Melamin-Formaldehydharz (MF) und Harnstoffformaldehydharz (UF) verwendet.

Bei Phenolharzverleimungen treten Formaldehydemissionen nahezu nicht auf, sie werden bei
Aminoplastverleimungen beobachtet. Die Ausdunstung erhöht sich mit wachsender Temperatur
und Zunahme der relativen Luftfeuchte von 35 auf 80 %. Bekannt ist, dass die
Formaldehydabspaltung bei entsprechenden Bedingungen (Temperatur und Feuchte) über ein Jahr
und länger andauern kann. Nach 8 Monaten Lagerzeit verringert sich das Formaldehydniveau
deutlich.

Klassifizierung von Spanplatten, die Emissionsklasse E 1 (Formaldehydabgabe < 0,1 ppm). Bei
Überschreitung dürfen beschichtete oder unbeschichtete Holzwerkstoffe nicht in den Verkehr
gebracht werden.

Formaldehydfreie Spanplatten sind, wenn sie nicht mit Gips, Kalk oder Zement gebunden sind, fast
immer mit Kleber gebunden, die Diisocyanate enthalten. Die Härterkomponente ist immer ein
Diisocyanat. Bei der Spanplattenverleimung kann aus Diphenylmethan-4,4’-diisocyanat durch
Hydrolyse, das heißt durch die verändernde Wirkung von Wassermolekülen, das im Tierversuch
krebserregende 4,4’-Diaminodiphenylmethan entstehen; zugleich entsteht Kohlendioxid. Bei
großflächiger Anwendung bleibt die Raumluft auch nach dem vollständigen Abbinden noch stark
belastet. Der MAK-Wert liegt bei 0,01 ppm bzw. ml/m3. Isocyanate sind außerordentlich starke
Allergene, die asthma- oder heuschnupfenähnliche Symptome hervorrufen. Die Asthmaanfälle
können bereits bei einem Zehntel des o. g. MAK-Wertes ausgelöst werden. [132, 133] Soll auf
Spanplatten zugunsten anderer Verkleidungsmaterialien nicht verzichtet werden, muss die
Produktwahl und durch konstruktive Vorkehrungen versucht werden, die Ausgasung auf ein
tolerierbares Maß zu begrenzen. Die feuchtbeständigen Spanplatten vom Typ V100 setzen
praktisch kein Formaldehyd gegenüber den billigeren V20 frei. Zu beachten ist, dass auch
Baukleber und –leime, Einbaumöbel, Zigarettenrauch, offene Flammen, Reinigungs- und
Desinfektionsmittel Formaldehydquellen sind. [134] Die Güteüberwachung für Spanplatten liegt
bei der Gütegemeinschaft Spanplatten e.V. in 35392 Gießen, Wilhelmstr. 25

113
8.2.2. Dämmmaterial

Schafwolle
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,035 – 0,045
Diffusionswiderstandszahl µ 1–2
3
Gewicht kg/m 10 -35
Günstige ökologische Aspekte Günstige Energiebilanz; nachwachsender Rohstoff; hoher
Flammpunkt 560ºC schwer brennbar B2, gute
Wärmedämmung; diffusionsoffen; feuchteausgleichend;
langlebiges Produkt; elastisch; sorptionsfähig, hygroskopisch,
kapillarleitfähig; Einsatz Decken, Fußboden, geneigtes Dach.
Negative ökologische Aspekte Zum Teil festigkeitssteigernde Einlagen aus Polypropylengitter
oder Polyesterstützfaser; chem. Insektenschutzmittel (Eulan) 4-
8 % Borsalze als Flammenschutz.

Schafwolle ist selbstverlöschend, die Wolle brennt nicht, sondern schmilzt, ohne abzutropfen. Sie
gehört der Brandschutzklasse B2 an und darf somit nur in Wohngebäude mit maximal zwei
Vollgeschossen eingebaut werden. Wolldämmstoffe sind nur für einen Teil der technischen
Anwendung geeignet und ihr technisches Langzeitverhalten ist kaum erprobt. [135]

Hanf
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,05 Schüttung; 0,055 Dämmplatte
Diffusionswiderstandszahl µ 1 – 2 Schüttung; 10 – 15 Dämmplatte
3
Gewicht kg/m 20 – 30
Günstige ökologische Aspekte Heimisches Produkt; wieder verwertbar; diffusionsoffen;
feuchteausgleichend; gute Wärmedämmung; umweltschonende
Herstellung; günstige Energiebilanz; schalldämmend.
Negative ökologische Aspekte Brennbar; geringe Produktion.
Die nachwachsenden Fasern bieten einen neuen Einkommenszweig. Zu untersuchen ist jedoch das
Verstaubungsverhalten der Dämmstoffe bei der Produktion und beim Einbau (Pflanzenfasern sind
noch nicht annähernd so untersucht wie Mineralfasern) und eine mögliche Allergiebildung bei
Gebäudenutzern. [135]

Baumwolle
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,04
Diffusionswiderstandszahl µ 1–2
3
Gewicht kg/m 20-60 Matten; 25-30 Blaswolle 55
Günstige ökologische Aspekte Diffusionsoffen; feuchteausgleichend; sehr gute Wärmeisolierung;
elastisch; schall- u. trittschalldämmend; nachwachsender
Rohstoff; langlebig; stark Wasser abweisend; mottensicher.
Negative ökologische Aspekte Große Transportwege; Pestizidbehandlung; intensive
Düngung; riesige Monokulturen (5 % der landwirtschaftlichen
Nutzfläche); künstliche Bewässerung (pro m³ bzw. 20 kg
Dämmstoff, 156 kWh/m³ Endenergieverbrauch, 206 kWh/m³
Primärenergieverbrauch, 1270g/m³ Stickstoffdünger, 618 g/m³
Phosphatdünger, 990 g/m³ Kaliumdünger, 44 kg
Bodenerosion/1kg bei regenreichen und 2-3 kg auf trockenen
Standort, Krankheiten bei den Baumwollarbeitern durch
Pestizide [es sterben ca. 0,5 Mio. Menschen pro Jahr durch
die Einwirkung der Pestizide], Stäube, Kinderarbeit.

114
Mechanisch verfestigte Dämmmatten in Dicken von 50 bis 200 mm, Brandschutzklasse B2 mit 3 %
Borate, B1 wird mit erhöhtem Einsatz von Borsalzen von 7 – 8 % erzielt. Baumwolldämmung
findet Anwendung für Steildächer, Hohlräume, Trennwände und Decken. Trittschalldämmmatten
von 4 – 10 mm bringen unter einem schwimmenden Estrich von 70 kg/m² eine
Trittschallverbesserung von 17 bis 22 dB. [136]

Blähton
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,1 -0,23
Diffusionswiderstandszahl µ 5-10 Steinmauerwerk; ca. 50 Isolierton; 150 Leichtbeton; fast 0
Schüttung
3
Gewicht kg/m 290-810
Günstige ökologische Aspekte Sehr wärmeisolierend, wärmespeichernd, hohe Druckfestigkeit,
resistent gegen Ungeziefer, brandbeständig, unempfindlich
gegen Feuchtigkeit, beständig gegen chemische Einflüsse.
Negative ökologische Aspekte Zentrale Produktion, daher höhere Transportkosten; hohe
Blähtemperatur 1200ºC.

Perlite
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,045 -0,05
Diffusionswiderstandszahl µ 2-5
3
Gewicht kg/m 100 Schüttung
Günstige ökologische Aspekte Gute Wärmeisolierung; nicht brennbar A1; ungezieferfest;
schrumpffest; vielseitig verwendbar; diffusionsoffen; dauerhaft;
trocken; feuchtigkeitsbeständig, kapillarleitfähig, direkt wieder
verwendbar.
Negative ökologische Aspekte Hoher Staubanteil bei der Verarbeitung; zum Teil
Silikonisierung; zum Teil Bitumisierung; hoher Energiebedarf
bei Blähung; Transportwege.
Ein wasserhaltiges, vulkanisches Glasgranulat. Es wird durch das darin enthaltene und bei raschem
Erhitzen auf 800 bis 1.200ºC verdampfende Wasser ungefähr auf das 20-Fache des ursprünglichen
Volumens aufgebläht, wobei die Oberfläche der Teilchen versintert. Das Material hat sehr gute
Wärmedämmeigenschaften, nimmt kein Wasser auf und ist frostsicher. Verwendet wird es als
Dämmschüttung und als Leichtzuschlag in Leichtmörteln, Dämmputzen, Feuerschutzmörteln und –
putzen sowie in Leichtbetonsteinen und –elementen. Nicht brennbar, Baustoffklasse A 1.

Holzwolle-Leichtbauplatten
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,09 – 0,1
Diffusionswiderstandszahl µ 6
3
Gewicht kg/m 300 – 400
Günstige ökologische Aspekte Feuchteausgleichend; lokal verfügbar; brandhemmend;
magnesitgebunden; elastisch; spannungsfrei; schalldämmend;
gute Putzhaftung; geruchsneutral; elektrisch neutral;
Negative ökologische Aspekte Befestigung schwerer Teile nur mit Spezialmaßnahmen; relativ
hohe Wärmeleitfähigkeit

Ihre Wärmedämmeigenschaften sind wesentlich schlechter als bei den anderen Dämmstoffen. Sie
finden vorwiegend als Putzträger Anwendung. Die Herstellung erfolgt aus Restholz und steht daher
in größeren Mengen zur Verfügung.

115
Holzfasern (Einblas-Dämmstoff)
Es findet Anwendung im Aufblasverfahren, z. B. in eine Holzbalkendecke, oder im Einblasverfahren in
geschlossene Gefache, z. B. Dach oder Außenwände. Produkt z. B. emfacell®, dem Produkt wird 2 %
Boratlösung als Schädlingsschutz und 6 % Ammonium- phospatgemisch als Brandhemmer beigemengt.
[159]

Zelluloseflocken
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,04 – 0,045
Diffusionswiderstandszahl µ 1 -1,5
3
Gewicht kg/m 55 (Flocken); 70-100 (Platten)
Günstige ökologische Aspekte Diffusionsoffen; wieder verwendbar; gute Wärmedämmung;
gute Luftschallabsorption; fugenlose; Hohlraumfüllung;
feuchteausgleichend; winddicht; ungezieferfest sorptionsfähig,
hygroskopisch, kapillarleitfähig; Verwendung für Decken,
geneigtes Dach innen, sehr gute Wärmespeichekapazität von
ca. 2 kJ.
Negative ökologische Aspekte Staubbelastung bei Einblasdämmstoffe, Borsalze zur
Brandschutzverbesserung.

Dämmplatten werden überwiegend aus Altpapier hergestellt, mit Naturharz gebunden und mit Jute
ausgesteift. Isofloc mit 75 mm bringt auf einer Massivdecke eine Trittschallverbesserung um 31
dB, 45 mm auf einer Holzbalkendecke von 18 dB. [136] Normal entflammbar, Baustoffklasse B2.

Kork (Naturkorkschrot)
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,04 – 0,045
Diffusionswiderstandszahl µ 5 – 30
3
Gewicht kg/m 80 – 120
Günstige ökologische Aspekte Wärmeisolierend; wärmespeichernd; warme Oberfläche;
nachwachsender Rohstoff; angenehmer Farbton; elastische
Oberfläche, sorptionsfähig, hygroskopisch; Verwendung für
Decken, Fußboden, geneigtes Dach.
Negative ökologische Aspekte Lange Transportwege; begrenzte Vorräte; geringe
Feuchtigkeitsbeständigkeit; Eigengeruch verflüchtigt sich; mit
Kunstharzen verklebte Produkte meiden.

Er wird eingesetzt als Schrot in Schüttungen für Fußboden, Wand und Dachschräge. Es erfordert
daher immer ein mehrschaliger Aufbau. Mittlerweile kommt es zu Qualitätseinbußen durch
Überdünnung der Korkeiche (Pilzbefalls des Korks). Preislich ist Kork keine Alternative zu
industriellen Dämmstoffen. Die Korkstäube sind aggressiv. [136] Normal entflammbar,
Baustoffklasse B2.

Strohplatten
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,12
Diffusionswiderstandszahl µ 1–2
3
Gewicht kg/m 400
Günstige ökologische Aspekte Umweltschonende Herstellung; günstige Energiebilanz;
diffusionsoffen, geschlossener Stoffkreislauf; lange haltbar;
schalldämmend; wieder verwertbar; schädlingsresistent;
feuchteausgleichend.
Negative ökologische Aspekte Sperrig; schwer bearbeitbar; schlechtere Dämmeigenschaft.

116
Sie sind Nischenprodukte, z. T. in der Brandschutzklasse B3, deren Verwendung im Bauwesen
nicht zulässig ist (technische Einsatzbeschränkungen). Normal entflammbar, Baustoffklasse B2.

Glas- und Steinwolle


Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,035 – 0,05
Diffusionswiderstandszahl µ 1
3
Gewicht kg/m 50 – 250
Günstige ökologische Aspekte Wasserdampfdurchlässig, nicht brennbar, unverrottbar,
ungeziefersicher daher kein Biozideinsatz, gutes
Alterungsverhalten, einheimischer mineralischer Rohstoff, zum
Teil Recyclateinsatz, Inertstoffdeponie wenn < 5 % Bindemittel.
Negative ökologische Aspekte Lungengängige Fasern in Spuren bei Verarbeitung und
Rückbau, Einsatz von Kunstharzen (aber keine
Formaldehydemission).
Die Verfügbarkeit der Rohstoffe (Basalt/Diabas, Kalk, Feldspat, Sand, Dolomit, Soda, Altglas u. a.)
für die Herstellung der Mineralfasern ist annähernd unbegrenzt. Ebenso steht genügend
Basaltgestein für die Herstellung von Steinwolle zur Verfügung. Mineralwolle-Dämmstoffe
dominieren beim Ausbau in den Wänden und abgehängten Decken. Sie erfüllen in dieser
Konstruktion die Schall- und Brandschutzaufgaben. Als weiche, federnde Verbindung bieten sie
einen guten Trittschallschutz. [136] Nicht brennbar, Baustoffklasse A1/A2.

EPS- Expandiertes Polystyrol (Hartschaumplatten)


Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,025 – 0,04
Diffusionswiderstandszahl µ 20 – 300
3
Gewicht kg/m 15 – 80
Günstige ökologische Aspekte unverrottbar, zum Teil Recyclateinsatz, kein Biozideinsatz.
Negative ökologische Aspekte nicht regenerierbarer Rohstoff aus der Chlor- und
Erdölindustrie, sehr umweltbelastende Brandschutzmittel, nicht
unschädlich vernichtbar, nicht sicher vor Ungeziefer, nimmt
Feuchtigkeit auf. [137]

Die Hohe mechanische Festigkeit bedeutet gleichzeitig eine hohe dynamische Steifigkeit und hat
somit ungünstige akustische Eigenschaften. In vielen Fällen ist die Anwendung von EPS in
Ausbauwänden aus Gründen des Brandschutzes baurechtlich untersagt [136] Schwer / normal
entflammbar, Baustoffklasse B1/B2. Einsatzbereich: Dach, Außenwand, Innenwand,
Kerndämmung (mit Zulassung) und Fußboden.

XPS- Extrudiertes Polystyrol (Hartschaumplatten)


Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,035
Diffusionswiderstandszahl µ 80 – 300
3
Gewicht kg/m > 25
Günstige ökologische Aspekte unverrottbar, sehr geringe Wasseraufnahme (geschlossene
Zellstruktur), kein Biozideinsatz, druckfest.
Negative ökologische Aspekte nicht regenerierbarer Rohstoff aus der Chlor- und
Erdölindustrie, nicht unschädlich vernichtbar, nicht sicher vor
Ungeziefer, Brandschutzmittel, viele Platten enthalten noch
Reste von HFCKW, weitgehend dampfdicht. [137]

117
PUR-Polyurethan (Hartschaumplatten)
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK] 0,025 – 0,035
Diffusionswiderstandszahl µ 30 – 100
3
Gewicht kg/m 30 – 40
Günstige ökologische Aspekte unverrottbar, sehr geringe Wasseraufnahme (geschlossene
Zellstruktur), druckfest, kein Biozideinsatz.
Negative ökologische Aspekte nicht regenerierbarer Rohstoff aus der Chlor- und
Erdölindustrie, nicht unschädlich vernichtbar,
Brandschutzmittel, viele Platten enthalten noch Reste von
HFCKW, weitgehend dampfdicht. [137]
Diese Schaumstoffe sind wegen ihrer hohen Druckfestigkeit und somit hohen dynamischen
Steifigkeit für akustisch wirksame Konstruktionen nicht geeignet. In vielen Fällen verbieten
Brandschutzanforderungen ihren Einsatz im Ausbau. Werden besonders in der
Aufsparrendämmung und in Decken sowie zur nachträglichen Innendämmung verwendet [136]
Schwer/normal entflammbar, Baustoffklasse B1/B2. Einsatzbereich: Dach, Gründach, Fundamente
(mit Zulassung), Kerndämmung und Innenwand.

8.3. Baustoff Holz und Holzwerkstoffe


8.3.1. Allgemeines

Holz ist ein natürlicher Baustoff, der seit Bestehen der Menschheit für die Nutzung erschlossen
wurde. Es zeichnet sich durch gute Eigenschaften, wie leichte Bearbeitung, hohe Belastung,
angenehmes Aussehen und gute raumklimatische Eigenschaften aus. Es findet daher auch heute in
vielen Anwendungsbereichen eine breite Anwendung. Allerdings kann Holz bei unsachgemäßer
Anwendung sehr schnell durch Holz zerstörende Insekten oder Pilze geschädigt werden. Daher
werden auch wichtige Gesichtspunkte zum Holzschutz zusammenfassend dargestellt.

8.3.2. Chemische Zusammensetzung und Bestandteile des Holzes

Das einheimische Nadel- und Laubholz setzt sich wie folgt zusammen:
a) Holzcellulose (Gehalt 40-45 %)
Diese baut sich hauptsächlich aus Glucose, Mannose- und Xylose-Bausteine auf.
(Glucose: Traubenzucker; Mannose kommt als Baustein in der Steinnuss und in
Johannesbrotbaumsamen vor; Xylose: Kleie- und Strohkomponente)
b) Hemicellulosen (Gehalt 25-35 %)
Besteht aus langen löslichen Polysacchariden (Holzgummi)
c) Lignin (Gehalt Nadelholz 27-30 %, Laubholz 18-30 %)
Ist verantwortlich, dass das Cellulosegerüst Druckfestigkeit und Starrheit erhält. Bewirkt
die Verholzung des pflanzlichen Gewebes.
d) Kambium
Ist das lebende Gewebe, dessen Zellen sich in der Vegetationsperiode immer wieder teilen.

8.3.3. Einordnung der Hölzer

Hier sollen nur kurz wichtige Unterschiede bezogen auf den Holzschutz hervorgehoben werden.
Die verschiedenen Holzsorten bestehen aus Splintholz und Kernholz, dazu kommt noch eine
Einteilung in Reifholz.
Splintholz ist im äußeren Bereich des Stamms. Die Zellen beinhalten Stärke, Einweiße und andere
Spurenelemente. Im Kernbereich sind diese wichtigen Nahrungsgrundlagen für Holz zerstörende
Pilze und Insekten geringer. Mit zunehmendem Alter des verbauten Holzes nimmt der Anteil dieser

118
Bestandteile ab. Ebenso kann durch das Wässern (Flößen und Wasserlagerung) dieser Anteil
verringert werden.
Von den Nadelhölzern sind Kiefer, Lärche und Douglasie und von den Laubhölzern Eiche und
Robinie Kernhölzer. Zu den Reifhölzern gehören Fichte, Tanne und Rotbuche. Kernhölzer haben in
der Regel eine bessere Resistenz gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten.

8.3.4. Verwendung von Holz im Bauwesen und in der Industrie

• Bauholz (Bretter, Bohlen, Balken, Platten, Pfosten, Spanplatten, Dämmplatten u. a.),


• Papierherstellung,
• Holzessig, entsteht durch Holzverkohlung,
• Holzverzuckerung als Futtermittel,
• Holzwolle für Verpackung und Herstellung von Leichtbauplatten,
• Brennmaterial (z. B. Buche getrocknet),
• Holzbeton, Späne und Mehl aus Tanne-, Kiefer-, Fichte und Lärchenholz. Zur besseren Haftung
zw. Zement und Holzoberfläche ist eine Vorbehandlung mit Kalkmilch, Wasserglas, MgSiF6
(Magnesiumhexaflurosilikat), CaCl2 notwendig.
• Wärmedämmplatten, Holzspäne, Stroh mit u= 0,06 W/m2K

8.3.5.Gefährdung des Holzes (Holzschutz)


8.3.5.1. Allgemeines

Die Gefährdung des Holzes erfolgt in Abhängigkeit von dem jeweiligen Einsatzbereich. Schäden
treten im Allgemeinen dann auf, wenn
• Konstruktionen aus Holz erbaut werden, wo andere Baustoffe besser geeignet währen,
• eine ungeeignete Holzart für die Konstruktion ausgewählt wurde und die natürliche
Eigenresistenz unberücksichtigt bleibt,
• ständige Durchfeuchtung durch Witterungseinflüsse und fehlerhafte Ausführung des
Dachausbaus (Konvektion, Diffusion)

Ein sehr gut ausgearbeitetes Informationsmaterial (siehe /104/) soll hier empfohlen werden,
welches sich mit dem vorbeugenden baulichen Holzschutz nach DIN 68800 Teil 2 befasst. Hier
werden Möglichkeiten aufgezeigt, um den vorbeugenden chemischen Holzschutz weitgehend oder
sogar vollständig durch besondere bauliche Maßnahmen zu ersetzen. Es kann über
www.infoholz.de bestellt werden.

8.3.5.2. Einflüsse, die den Baustoff Holz schädigen

a) Witterungseinflüsse
• Feuchtigkeit (Quellen und Schwinden bei Fichte radial -4 %, tangential -8 % axial -0,4 %),
• UV-Anteil des Sonnenlichts,
• Temperaturschwankungen führen zur Rissbildung
b) Biologische Einflüsse (Pilze, Bakterien, Insekten)
• Bei 20 – 40 % Holzfeuchte und 0 – 40°C wird die Zellulose und Hemizellulose zersetzt.
• Diese Bedingungen sind ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 90 % gegeben.
• Im vollkommenen trockenen oder durchnässten Zustand erfolgt keine Fäulnis.
• Insekten genügt eine Holzfeuchte um 10 %.
c) Chemische Einflüsse (Säuren, Basen und Salze)
Holz hat eine relativ gute Beständigkeit im pH-Bereich zwischen 3-10, daher erfolgte z. B.
auch ein Einsatz in der Kaliindustrie, Bergbau, landwirtschaftliche Bauten.

119
8.3.5.3. Verringerung der Holzschäden durch handwerkliche und
konstruktive Maßnahmen

• Trockenheit und bewegte Luft verringern die Gefahr eines Schädlingsbefalls. Daher sind
gut funktionstüchtige hinterlüfte Dächer für die Konstruktionshölzer günstiger.
• Wasser ist vom Holz fernzuhalten, Holzkonstruktionen in einem Abstand von mindestens
30 cm von der Geländehöhe vor Spritzwasser sichern, Folien oder Bitumenbahnen sollten
nur einseitig und möglichst nur dann, wenn das Mauerwerk Feuchtigkeit abgibt, eingelegt
werden. Große Dachüberstände sind günstig.
• Holz mit dem Feuchtigkeitsgehalt einbauen, den das Bauteil später einnimmt, Bauholz 15-
17 %, Bautischlerarbeiten 12-15 %, Möbel 8-10 %, Holzfußboden 6-9 %,
• Holzteile von Rinde und Bast befreien.

8.3.6. Übersicht zu den Holz zerstörenden Insekten und Pilzen


8.3.6.1. Allgemeines

Der Baustoff Holz befindet sich in einem natürlichen Stoffkreislauf. Die durch die Fotosynthese
gewonnene Energie wird von anderen Organismen, wie Pilze, Bakterien und Insekten, für ihren
Stoffwechselprozess benötigt. Dabei sind bestimmte äußere Bedingungen, wie Witterungs- und
Temperaturänderungen und lange Feuchtigkeit, notwendig. Bei Nässe und Wärme wird das Holz
durch die Organismen in seine Grundbestandteile zersetzt. Der biologische Kreislauf wird damit
geschlossen.
Der Holzschutz (DIN 68800) beinhaltet Maßnahmen, die physikalische, chemische und biologische
Einflüsse auf das Holz verhindern oder vermindern soll und so eine längere wirtschaftliche
Nutzung ermöglicht.

8.3.6.2. Holz schädigende Organismen


8.3.6.2.1. Holz verfärbende Pilze - Schlauchpilze (Ascomycetes)

Hier gibt es weit über 100 verschiedene Arten. Die wichtigsten Arten sind die Bläuepilze und
Sandbräunepilze. Sie verändern die natürliche Farbe des Holzes, beeinträchtigen die
Tränkungsmöglichkeit mit Holzschutzmittel und begünstigen die Anfälligkeit gegenüber Holz
zerstörende Pilze.
Bis auf die optische Schädigung haben sie keine weitere Bedeutung. In der Regel werden diese
Hölzer dann als minderwertig betrachtet.
Diese Pilze wachsen ab ca. 5°C und einer Holzfeuchtigkeit zwischen 13,5 bis 30 %. (Z. B. zw. 11-
14 % hat eine Dielung im Erdgeschoss mit Ofenheizung, 30 % entspricht etwa der Fasersättigung.)

8.3.6.2.2. Holz zerstörende Pilze – Ständerpilze (Basidiomyceten)


8.3.6.2.2.1. Allgemeine Merkmale

Diese bauen die Zellwände des Holzes ab, zerstören sie und bewirken Fäule, die sich in Braun-,
Weiß- und Weißlochfäule äußert. Die Wachstumsbedingungen liegen bei einer Temperatur
zwischen 0 bis 40°C und einer Holzfeuchtigkeit von (20) bis 100 %. Je nach Art der Pilze werden
nur bestimmte Holzarten oder vorwiegend der Splint- bzw. Kernholzanteil angegriffen.

120
8.3.6.2.2.2. Braunfäule (Destruktionsfäule)
Diese Pilze verwenden für ihren Stoffwechselprozess vorwiegend die Zellulose. Im verbleibenden
Gerüst ist Lignin, welches die braune Färbung verursacht. Die Holzzellen bzw. die chemischen
Verbindungen der Zellulose sind sehr stabil und können von den Hyphen der Pilze nicht allein
zerstört werden. An den Hyphenspitzen werden Katalysatoren (Enzyme) freigesetzt, die die
Makromoleküle aufspalten.
Die Braunfäule ist an der Verwölbung von Brettern, z. B. Sockelverkleidung im
Hauseingangsbereich, Türzargen und durch einen Würfelbruch erkennbar.
Typische Vertreter sind:

Echter Hausschwamm (Serpula Vorwiegend nach Wasserschaden im verdeckten Bereich


lacrimans) (Holzbalkendecke), der nicht schnell ausgetrocknet wurde, bzw.
dort wo immer etwas Feuchtigkeit entsteht, z. B. bei einem
undichten Dach oder im Keller an Holz, Kohlen, Kartoffeln u. a.
Wilder Hausschwamm (Serpula Im Freien, selten in Gebäuden
himantioides)
Gelbrandiger Hausschwamm Meist im Freien
(Leucogyrophana pinastri)
Kleiner Hausschwamm Im Gebäude, auch im Freien
(Leucogyrophana pulverulenta)
Weißer Porenschwamm Ab HF 40 %, das Myzel sieht wie eine Eisblume aus.
(Antrodia vaillantii)
Brauner Kellerschwamm Ab HF 40 %, im Bergwerk, in den Bauteilen, wo lange Zeit
(Coniophora puteana) ständig hohe Nässe vorhanden ist, Wasserleitungsschaden
falsche Konstruktion bei Fachwerkbauten mit Innendämmung,
das Myzel sieht wie ein Haarnetz aus.
Muschelkrempling HF 40-80 % im Verhältnis zu den anderen Holz zerstörenden
(Tapinella panuoides) Pilzen kommt er im Gebäude seltener vor.
Sägeblättling Vorwiegend im Kernholz von Nadelhölzern (von außen sieht
(Lentinus lepideus) das Holz in Ordnung aus)
Tannenblättling Er kommt meist dort vor, wo eine hohe lokale Feuchtigkeit
(Gloeophyllum abietinum) vorliegt, z. B. unter den Toilettenbecken, die undicht sind.
Eichenwirrling Ist ein Kernholzzerstörer und kommt z. B. in der Schwelle
(Daedalea quercina) (meist Eiche) vom Fachwerk vor. Schaden ist kaum erkennbar.

Bild 8.3.1.: Hier ein Beispiel von einem Schaden durch den
Echten Hausschwamm an einem Sparren, Kehlbalken und
Drempelpfette neben einer Gaube. Dieser Schaden wurde erst
nach der Entfernung der alten Verkleidung (Schalbretter mit
Putzträger und Putz) sichtbar. Sichtbare nasse Stellen sollten
daher immer zum Zweck der Kontrolle geöffnet werden.

121
8.3.6.2.2.3. Weißfäule (Korrosionsfäule)

Diese Pilze haben sich auf den Abbau des Lignins spezialisiert, sodass die verbleibende Zellulose
die Weißfärbung verursacht. In vielen Fällen wird dann auch die Zellulose abgebaut. Das Holz ist
zerfasert und wird weich. In der Regel benötigen diese Pilze mehr Feuchtigkeit als die
Braunfäulepilze.
Zu den typischen Vertretern gehören:

Ausgebreiteter Hausporling Weißfäule Pilz, befällt auch das Nadelholz, benötigt eine hohe
Eichenporling Holzfeuchtigkeit und kommt oft gemeinsam mit dem Weißen
(Donkioporia expansa) Porenschwamm oder Echten Hausschwamm vor, sein Auftreten
hat sich in den letzten Jahren erhöht.
Zimtbrauner Porenschwamm In Dachböden (Nassfäulepilz)
(Phellinus contiguus)
Großer Rindenpilz Im Freien oder auch in Dachböden
(Phlebiopsis gigantea)

8.3.6.2.2.4. Weißlochfäule

Bei einer Weißlochfäule werden Lignin und Zellulose gleichzeitig abgebaut. Es kommt zu
Fehlstellen in den Jahresringen. Zu den Stammfäulepilzen gehört der Wurzelschwamm (Fichte)
und Kieferbaumschwamm.
Im verbauten Zustand ist der Pilz tot. Es ist jedoch zu beachten, dass vorgeschädigtes Holz
schneller durch andere Holz zerstörende Pilze und Insekten befallen werden kann.

8.3.6.2.3. Moderfäule

Die Moderfäule wird durch die Verfärbung (Vergrauung) und Verlust an Gewicht sowie Festigkeit
von bis 98 % gekennzeichnet. Sie kommt meist an Holz vor, welches ständig einer großen
Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Dadurch wird die Abbautätigkeit anderer Pilze verhindert. Das Holz
wird weich und kann z. B. mit dem Fingernagel eingedrückt werden. Diese Holzzerstörung geht in
der Regel von der Holzoberfläche aus und ist in der Regel bis zu 1 mm tief. Es kommt zur Dunkel-
bis Schwarzfärbung. Beim Trocknen entstehen Risse quer zur Faser. Mikroskopisch gesehen
werden durch die Hyphen die Zellwände abgebaut. Es entstehen Kavernen bis zum vollständigen
Abbau. Es sind eine Reihe von Ascomyceten und Fungi imperfecti, welche die Moderfäule
hervorrufen, wie z. B. Chaetomium globosum und Ch.-Arten, fernerhin Stachybotris atra,
Rhizoctonia-Arten usw. beteiligt. [138, 139, 140, 141]

8.3.6.3. Holz zerstörende Insekten


8.3.6.3.1. Allgemeines

Zu unterscheiden sind die Insekten, die im Holz wohnen, dort Brutplätze anlegen und die Brut
aufziehen, und die das Holz als Nahrungsgrundlage benötigen und so zerstören.

8.3.6.3.2. Frischholzinsekten

Die Insekten leben in kränkelnden Bäumen, frisch gefällten Holz und auf den Lagerplätzen. Um
einen Befall möglichst gering zu halten, sollte dem Holz gleich nach dem Einschlag die Rinde
entfernt und so gelagert werden, dass ein schnelles Abtrocknen erfolgen kann.

122
8.3.6.3.3. Trockenholzinsekten

Diese Insekten kommen an luft- bzw. nutzungstrocknem Holz im Freien oder im Gebäude vor. Der
Befall erfolgt mehrjährig und mit vielen Generationen. Bis auf den braunen Splintholzkäfer (HF 7-
8 %) benötigen alle anderen eine Holzfeuchtigkeit von mindestens 10 % und eine Temperatur
zwischen 10 – 38°C. Bei einer normal genutzten Wohnung mit Zentralheizung und ab 2. Etage mit
Ofenheizung liegt die Holzfeuchte in diesem unteren Bereich, sodass kaum eine Schädigung
erfolgt. In gedeckten Bauten finden folgende Insektenlarven keine Weiterverbreitung:

Scheibenböcke z. B. Sie werden oft mit dem frischen Holz eingebaut. Nach dem
Blauer Scheibenbock Verpuppen der Larve verlässt das Insekt das Gebäude. Die Fluglöcher
(Callidium violaceum); haben eine große Ähnlichkeit mit dem vom Hausbock.
Rothalsbock (Leptura
rubra L.)
Weicher Nagekäfer Tritt an berindeten Hölzern auf und ist bis 2 mm im Splintholz zu
(Ernobius mollis) finden.
Gestreiften Stellen keine Gefährdung dar. Die sind oft an den gegrünten
Nutzholzborgenkäfer oder Dachlatten oder auch an Sparren zu erkennen. Erkennbar ist dies
Laubholzborgenkäfer durch den Leitergang.
(Tripodendron-Arten)

In gedeckten Bauten kommen folgende Insektenlarven vor:

Gewöhnlicher Nagekäfer Der meist verbreitete Holzschädling, ab einer Holzfeuchte ab 10 %


(Anobium punctatum), an Dielenbretter, Deckenbalkenköpfe, Treppenstufen.
Trotzkopf Er kommt in Verbindung mit pilzgeschädigtem Holz vor, z. B. an
(Anobium pertinax) Deckenbalkenköpfe
Gescheckten Nagekäfer Er kommt in Verbindung mit pilzgeschädigtem Eichenholz vor aber
(Bunter Nagekäfer) auch sehr oft an Deckenbalkenköpfen aus Nadelholz.
(Xestobium rufovillosum)
Parkettkäfer o. Linierter Schädigt trockenes Laubholz (Eiche, Esche, Nussbaum), ab einer
Splintholzkäfer (Lyctus Holzfeuchte von 7 %, daher auch eine Vermehrung in Räumen mit
linearis ) Zentralheizung möglich.
Hausbockkäfer Ist das gefährlichste Holz zerstörende Insekt, er kann den gesamten
(Hylotrupes bajulus) Dachstuhl oder auch Deckenbalken zerfressen. Von Vorteil ist der
Einsatz von Balken mit hohem Kernholzanteil. In älteren Holzteilen,
ca. ab 60 Jahre, sind die Bestandteile, die als Nahrung dienen
geringer, sodass nur ein untergeordneter Befall erfolgen kann.
Armeisen Sie nutzen das Holz als Brutstätte, z. B. in einer feuchten
(Camponotus-Arten) Holzbalkendecke. Der Deckenbalken wird dabei vollständig zerstört.

[139, 140, 141, 142]

Bild 8.3.2. : Hier ein Beispiel für das Fraßbild


durch die Larve des Hausbockkäfers. Es frisst
das hellere Splitholz unter der
Balkenoberfläche. Das dunklere Kernholz
bleibt meist unbeschadet bzw. wird erst
befallen, wenn kein Splintholz mehr vorhanden
ist. Durch wechselseitiges Anschlagen mit
einem kleinen Beil oder mit dem Spitzhammer
alle 50 cm kann man eine Schädigung der
Sparren oder der andern Holzteile erkennen.

123
8.3.7. Zusammenfassung zur Biologie der Holz zerstörenden Pilze und
Insekten

Der Holz schädigende und zerstörende Befall durch Holz zerstörende Pilze und Insekten ist auf das
Vorhandensein erhöhter Feuchtigkeit, Kohlenstoffverbindungen als Energielieferant, andere
Nährsubstanzen (Eiweiße, Fette), z. B. im Holz circa ein Anteil bis 5 % sowie Spurenelemente
(verschiedene Kationen und Anionen) angewiesen. Weiterhin spielen verschiedene
Umwelteinflüsse und auch der pH-Wert eine Rolle. Gemäß der DIN 1052 (Holzbau) sollte die
Ausgleichsfeuchte für Hölzer in allseitig geschlossenen Räumen mit Heizung 6 -12 % und
unbeheizten Räumen 9-15 % betragen. Der Beginn des Wachstums erfolgt bei

Temperaturen Holzfeuchte
Holz schädigende Pilze > 5°C 13 - 30 %
8
Holz zerstörender Pilze 0 – 40°C 20 – 100 %
Holz zerstörende Insekten 10- 38°C 10 - 60 %

Unter baulich gesunden Bedingungen sind Holzschädigungen wie z. B. durch den Echten
Hausschwamm nicht möglich. [143]

8.3.8. Holzschutzmaßnahmen
8.3.8.1. Allgemeine Hinweise

Holzschutzmaßnahmen dienen dazu, die Nutzung zeitlich zu verlängern und die Holzart auch in
den Anwendungsbereichen zu nutzen, wo die natürliche Eigenresistenz nicht ausreicht. Es stehen
nicht genügend Hölzer, wie Eiche oder Robinie, für bestimmte Baumaßnahmen zur Verfügung,
daher werden auch andere einheimische Hölzer, wie die Tanne/Fichte verwendet. Die fehlende
Eigenresistenz wird durch einen chemischen Holzschutz ersetzt. An erster Stelle steht aber der
konstruktive Holzschutz.

Gerade die heimische Fichte kommt vorwiegend als Bauholz zum Einsatz. Sowohl ihr Reif- und
Splintholz haben gegenüber Holz zerstörende Pilze und den Nagekäfer keine Eigenresistenz. Die
Verwendung ist daher nur in der Gefährdungsklasse 0 möglich, es muss immer trocken sein. Liegt
nun eine mittlere relative Luftfeuchte bis 70 % vor, die Holzfeuchte u < 20 % ist sicherzustellen, so
wird die Bedingung nicht mehr erfüllt und es erfolgt die Zuordnung in die Gefährdungsklasse 1,
was durch das Fichtenholz nicht erfüllt wird (Vgl. DIN 68800 Teil 3 S. 1). Bei einer fehlenden
bzw. ungenügenden Fugenanbindung der Dampfbremse im Dachgeschoss werden so die tragenden
Konstruktionshölzer und auch die Holzbauteile einer höheren Feuchtebelastung ausgesetzt. (Siehe
hierzu die Untersuchung im Bild 4.3.4.4.). Generell sollten alle verdeckten Holzteile in der
Dachkonstruktion (Sparren, Pfetten usw.) der Gefährdungsklasse 2 zugeordnet werden. In
Wohnräumen und ähnlicher Nutzung kann das Fichtenholz gegen Insekten allseitig durch eine
geschlossene Bekleidung abgedeckt oder das Holz ist so offen angeordnet, dass es ständig
kontrolliert werden kann. Die Kiefer ist schon resistenter. Bei einem Splintholzanteil unter 10 %
liegt eine genügend hohe Eigenresistenz gegenüber Holz zerstörenden Insekten vor und kann so
ohne Probleme im Gefährdungsbereich 1 ohne zusätzliche Maßnahmen eingesetzt werden.
Bei Fertigteilhäusern, in der Regel als Ständerbau und mit Dämmstoff ausgefüllt, kann bei
mangelhafter Dampfbremse über Fugen die wärmere Luft in die kühleren Außenwandbereiche
gelangen. Die relative Luftfeuchte steigt an (kühlere Luft kann weniger Wasserdampf aufnehmen),
in vielen Fällen kommt es lokal zu Kondenswasserbildung. Das Dämmmaterial nimmt die
Feuchtigkeit auf und hält diese auch über eine längere Zeit. Damit wird sehr schnell das
Konstruktionsholz, was eigentlich in die Gefährdungsklasse 0 eingeordnet ist, in die
Gefährdungsklasse 2 oder 3 verschoben. Bei einer Gefährdungsklasse 2 sind das z. B. Innenbauteile
in Nassbereichen, wobei die Holzteile Wasser abweisend abgedeckt sind und bei 3 ohne Wasser

8
Lieg jedoch bereits ein Befall durch den Echten Hausschwamm vor, so wird auch trockenes Holz mit 12-13
% befallen.

124
abweisende Abdeckung. Bei der Gefährdungsklasse 2 könnte daher nur noch Kernholz der Lerche
oder der Eiche und bei der GK 3 nur noch Eiche verwendet werden. Das gilt aber auch für
angrenzenden Holzwerkstoff, wie die Spanplatten oder Faserplatten die eine Resistenzklasse 4
haben und so etwa der Fichte entsprechen. Bei lange anhaltender Durchfeuchtung werden auch
diese Hölzer und Holzwerkstoffe durch Holz zerstörende Pilze und Insekten geschädigt und
zerstört.

Es gibt zwei grundsätzliche Überlegungen, die wirklich ökologisch sind. Einmal der konstruktive
Holzschutz, wie bereits oben genannt, vgl. DIN 68800 Teil 2, und wenn die Holzart bzw. die
Konstruktion die bereits o. g. Gefährdungsklassen nicht erfüllen, sollte ein anderer Baustoff zum
Einsatz kommen. Nur so kann man lange Zeit schadensfrei bleiben und einen unnötigen Gifteintrag
vermeiden. Für den Dachgeschossausbau ist das z. B. eine Aufsparrendämmung, die Sparren sind
zum Innenraum immer kontrollierbar.

8.3.8.2. Konstruktive Maßnahmen

• Auswahl richtiger Resistenzklassen nach der Beurteilung der Gefährdungsklasse DIN 68800
Teil 3 Pkt. 2 (DIN EN 353).
• Feuchtigkeit fernhalten!!
• Trockenes Holz einbauen < 18 %.
• Kann sich an Holzoberflächen Feuchtigkeit bilden, so muss diese möglichst von allen Seiten gut
ablüften können. Stirnflächen sind abzudecken.
• Im Winter gefälltes Holz hat weniger Saftgehalt. Wird Holz nach dem Einschlag gewässert, so
werden die Nährstoffe ausgewaschen.

8.3.8.3. Planung statisch beanspruchter Bauteile

Resistenzklassen nach DIN 68 364 ( GK = Gefährdungsklasse)


GK 0: beliebige Resistenzklassen z. B. Fichte,
innen verbautes Holz, ständig trocken.
GK 1: Douglasie bis 10 % Splintanteil
Fichte, Kiefer ohne Begrenzung des Splintanteils aber kontrollierbar, ansonsten ist ein
chemischer Erstschutz mit Holzschutzmittel mit amtl. Zulassung des DIBt (HSM)
erforderlich, innen verbautes Holz, ständig trocken.
GK 2: Resistenzklasse 3; ohne Splintanteil Kiefer, Lärche
z. B. für Sparren, sonst chem. Erstschutz erforderlich, Holz das weder dem Erdkontakt
noch direkt der Witterung oder Auswaschung ausgesetzt ist, vorübergehend
Befeuchtung möglich.
GK 3: Resistenzklasse 2; Eiche ohne Splintanteil
z. B. Balkenköpfe bei Wetterbeanspruchung, Holz der Witterung oder Kondensation
ausgesetzt, aber nicht in Erdkontakt.
GK 4: Resistenzklasse 1; Robinie
z. B. Erdboden, Holz in dauerndem Erdkontakt oder ständiger starker Befeuchtung
ausgesetzt, besondere Bedingungen gelten für Kühltürme sowie für Holz im Meerwasser.

8.3.8.4. Chemischer Schutz

Der chemische Schutz wird erforderlich, wenn die natürliche Resistenz der Holzarten für den
bestimmten Einsatzort nicht ausreicht. Auf dem Baumarkt angebotene Billigprodukte erfüllen
nicht immer diese Anforderungen. Nachfolgend die Forderungen nach DIN
GK 1 Tauchverfahren mit HSM Iv, 6 Std. (min. 1 Std.) vorzugsweise borhaltige HSM

125
GK 2 Tauchverfahren mit HSM Iv, Pv 6 Std. (Tiefe 2 mm, bei KF 6 mm +/- 2 mm,
FI 4 mm +/- 2 mm)
GK 3 Trogtränkverfahren = oder > 1 Tag (Tiefe bis 8 mm)
GK 4 Kesseldruckverfahren

8.3.8.5. Schadensschwerpunkte

Aus der Vielzahl von Schäden durch Holz zerstörende Pilze kann eigentlich kein Gebäudeteil
ausgeschlossen werden. Es waren Schäden durch den Echten Hausschwamm vorhanden, die bis zu
ihrer Freilegung wegen anderen Sanierungsmaßnahmen vollständig unbemerkt waren. Die
Altschäden zeigten zum Teil auch frisches Myzel. Dazu gehörten Deckenbereiche mitten im
Wohnzimmer, Treppenpodeste und vor allen Dachböden. Die Ursachen waren offen gelassene
Fenster bei starkem Niederschlag und Schäden an der alten Dacheindeckung und falsch ausgeführte
Dampfbremsen. Weiterhin sind die Bereiche, wo sich Wasser- und Abflussleitungen befinden, und
innen liegende Räume bzw. Abstellkammern, die wenig gelüftet werden.

Im Dachboden sind die Bereiche gefährdet, wo undichte Stellen möglich sind. Das sind
Dachfenster, Kehlbleche, Wand- sowie Schornsteinanschlussbleche und auch der Traufbereich. Ein
nicht ausgebautes Dachgeschoss ist immer kontrollfähig und man kann bei ständiger Kontrolle die
Schäden bereits im Anfangsstadium erkennen. Ist das Dachgeschoss ausgebaut, so ist dies nicht
mehr möglich. Daher sollte auch bei einer scheinbar unbedeutenden Feuchtigkeitsbildung an der
Innenseite die Ursache ergründet werden.
Ebenso gefährdet sind Wandflächen, wo eine erhöhte Schlagregenbeanspruchung vorliegt. Dazu
gehören auch Erkerbereiche, wo die Streichbalken und die Deckenbalken neben den Stahlträgern
(Wärmebrücke) gefährdet sind.

Bei Wasserleitungsschäden läuft das Wasser in den Fehlböden entlang, in der Regel sind ein bis
zwei Balkenfelder betroffen, und an einer anderen Stelle dann durch die Decke. Gerade im
Dachgeschossausbau werden die Wasser- und Heizungsleitungen in den Trockenbauwänden oder
hinter der Abseitwand (Drempel) verlegt. Ein Wasserschaden ist daher nicht sofort erkennbar und
dem richtigen Standort zu zuordnen.

Vor dem Ausbau des Dachgeschosses ist das Holz gründlich auf eine Schädigung zu kontrollieren.
Das sind neben den Sparren und Pfetten auch der Drempel und der Holzfußboden mit dem
Schwerpunkt der Auflager der Deckenbalken. Viele Bauherren oder Bauträger haben eine solche
Maßnahme nicht veranlasst. Die meisten Schäden im kleineren Umfang wurden von dem
Handwerker übersehen oder gar nicht erst saniert. Selbst Bauleiter haben diese Schäden als
unwichtig eingeordnet, wobei Folgeschäden gleich mehrere Wohnräume betreffen. Nur wenige
Bauleute haben den Schäden, verursacht durch Holz zerstörende Insekten und Pilze, genügend
Aufmerksamkeit gewidmet.

Zu beachten ist beim nachträglichen Einbau von Holzfenster oder Balkontüren, zum Beispiel bei
einem Austritt im Dachausschnitt, dass hier eventuell eine hohe Belastung durch Schlagregen
vorliegt. Diese sind meist nur auf kleine Dachabschnitte beschränkt und erst erkennbar, wenn Teile
der Rahmen bereits durch einen Pilzbefall zerstört sind. Hier sollte auf andere Baustoffe
zurückgegriffen werden. Eventuell sind Abblechungen anzubringen, da ein Farbabstrich nicht
immer ausreichend ist.

Holz zerstörende Insekten haben eigentlich zu fast allen Bereichen Zugang. Liegen optimale
Bedingungen vor, so werden in den kleinen Rissen Eier abgelegt und die Larven können sich
entwickeln. Dabei bleibt der Schadensbefall auf den Bereich, wo die günstigen Bedingungen
vorliegen, begrenzt. Z. B. typisch sind die Deckenbalkenköpfe. Der Befall befindet sich meist auf
den oberen Teil der im Mauerwerk befindlichen Deckenbalkenköpfe. Ebenso ist dies bei
Streichbalken zu erkennen. Es ist hauptsächlich die Seite an der Wand befallen.

126
Analog verhält es sich bei Holz zerstörenden Pilzen. Sporen kommen ausreichend in der Luft vor.
Liegen für den Pilz optimale Bedingungen vor, so entwickelt sich aus der Spore eine Hyphe, Myzel
und dann ein Strang oder bzw. Fruchtkörper. In der Regel erfolgt nur ein Wachstum in diesem
Bereich, wo günstige Bedingungen vorliegen. Das trifft auch für den Hausschwamm zu. Nimmt die
Feuchtigkeit ab und die vorhandene Nährsubstanz (Holz) wird aufgebraucht, so wird das
Wachstum eingestellt. Liegen auch nach Jahren wieder günstige Bedingungen vor, so kann ein
erneutes Wachstum erfolgen. Grundsätzlich sollten alle Schäden durch Holz zerstörende Pilze mit
großer Sorgfalt saniert werden. Sie verursachen alle den gleichen Schaden, nur die
Geschwindigkeit der Schädigung ist unterschiedlich.

Eine Sanierung beruht darauf, die Ursachen, also die Feuchtigkeitsquelle, dauerhaft zu beseitigen.
Dann muss der Pilz von seiner Nahrungsquelle abgekoppelt werden. Hier werden die befallenen
Holzteile ausgebaut. Bei Hausschwammbefall ist es zweckmäßig statt des Holzes lieber auf Metall
oder mineralische Baustoffe auszuweichen. Ist das Mauerwerk mit Myzel befallen, so ist ein
Austausch so weit vorzunehmen, dass eine ausreichende mycelfreie Grenzschicht entsteht. Eine
Bekämpfung mit Schwammbekämpfungsmittel im Mauerwerk muss nicht von Erfolg sein. „In
diesem Zusammenhang ist darauf zu verweisen, dass im Grunde genommen eine Bekämpfung im
Sinne von Abtöten auch im Mauerwerk nicht umfassend möglich ist. Vielmehr beruht die
Wirksamkeit der Schwammbekämpfungsmittel auf der Bildung einer Sperrschicht, die nicht von
frisch auswachsendem Myzel durchwachsen werden kann.” [144]

Ganze Wandflächen mit Schwammbekämpfungsmittel verpresst, dient dem Bautenschützer und der
Deponie für kontaminierten Bauschutt. Mittlerweile sind behandelte Wandflächen mit einer dicht
schließenden Oberfläche zu versehen, was vor einigen Jahren noch nicht vorgeschrieben war.

Wie bereits oben genannt stellt die Mehrzahl der Holz zerstörenden Pilze ihr Wachstum ein, wenn
sich die lokalen klimatischen Bedingungen verändern. Genau dieser Sachverhalt dürfte neben den
Neubefall verantwortlich sein, dass gerade bei sanierten Altbauten eine erhöhte
Schadensanfälligkeit vorliegt. Durch konstruktive aber auch in vielen Fällen mangelhafte
Ausführung kommt es an verschiedenen Bauteilen zur Kondensatbildung und die wichtigste
Lebensgrundlage, die Feuchtigkeit, ist wieder vorhanden. Durch die verdecken Bereiche, wie
Vorsatzwände, sind diese Schäden erst sehr spät erkennbar. Der Echte Hausschwamm liebt warme
feuchte und bedeckte Bereiche. Dementsprechend sind aber auch die zwischenzeitlich entstandenen
Schadensausbreitungen. Je größer die Schäden sind, um so kostenaufwendiger wird ihre Sanierung,
die sich nicht allein auf die Sanierung beschränkt, sondern sich auch auf Mietausfall,
Freilenkungsmaßnahmen, Hotelkosten, Prozesskosten mit dem angrenzenden Gebäude usw.
ausdehnen können.

Die normative Nutzungsdauer eines Gebäudes mit Holzbalkendecken ist nicht unbegründet auf 80
Jahre bestimmt. Die Spanne des Zustandes der Holzbalkendecke nach 80 Jahren reicht von ohne
Schädigung bis zum vollständigen Zerfall. Aufgelegte Spanverlegeplatten oder Estrichbeton mit
dekorativem Fußbodenbelag geben keine Auskunft über den tatsächlichen Zustand der darunter
befindlichen tragenden Holzteile. [145]

8.4. Anstriche
8.4.1. Allgemeines

Ein Anstrichstoff besteht aus Bindemitteln sowie gegebenenfalls aus Pigmenten und anderen
Farbmitteln, Füllstoffen, Lösungsmitteln bzw. Verdünnungsmitteln. Diese müssen am Untergrund
fest haften und die Oberfläche soll gleichmäßig und ohne Streifen erscheinen.

Oberflächenbehandlung von Gipskartonplatten

Vor dem Aufbringen eines Anstrichs oder einer Beschichtung auf eine Gipskartonplatte sollte ein
Grundiermittel entsprechend dem zu verwendenden Anstrichmittel/Beschichtung aufgetragen

127
werden.
Auf Knauf – GK – Platten können folgende Beschichtungen aufgebracht werden:
Anstriche: Wasch- und scheuerbeständige Kunststoff-Dispersionsfarben, Kunstharzputze,
Anstrichstoffe mit Mehrfarbeneffekt, Ölfarben, Mattlackfarben, Alkydharzfarben, Polymerisat-
harzfarben, Polyurethanlackfarben (PUR), Epoxidlackfarben (EP) je nach Verwendungszweck und
Anforderung.
- Tapeten: Papier-, Textil- und Kunststofftapeten.
- Keramische Beläge.
- Kalk-, Wasserglas- und Silikatfarben sind nicht geeignet als Beschichtung von
Untergründen aus Gipskartonplatten.
- Dispersions-Silikatfarben können bei entsprechender Empfehlung der Farbenhersteller und
genauer Beachtung der Verarbeitungshinweise verwendet werden. [146]
Analoge Aussagen werden auch von der Firma Rigips getroffen.

Bei Gipskartonplattenflächen, die längere Zeit ungeschützt der Lichteinwirkung ausgesetzt waren,
können Gilbstoffe durch den Anstrich schlagen (Vergilbung). Daher wird ein Probeanstrich über
mehrere Plattenbreiten einschließlich, der verspachtelten Bereiche empfohlen. Zuverlässig
verhindern lässt sich das etwaige Durchschlagen von Gilbstoffen nur durch das Aufbringen
besonderer sperrender Grundierungen.

8.4.2. Kalkfarben

Kalkfarben sind nicht für Gipskartonplatten geeignet.


Das Bindemittel ist mit Wasser verdünnter gelöschter Weißkalk Ca(OH)2. Das Weißen wird meist
nur noch für einfache Räume, wie Keller, Garagen und Ställe benutzt. Wegen des hohen pH-Werts
kann es gleichzeitig desinfizieren. Eine Einfärbung bis 5 % Bunt-Pigmente ist möglich. Für die
Erhöhung einer Wischbeständigkeit kann Kochsalz zugegeben werden. (Auf einen Maurerkübel
Kalk ca. ein Päckchen Kochsalz einrühren.) Damit wird auch eine gewisse Wetterbeständigkeit
erzielt, wenn diese Wandfläche nicht unmittelbar bewittert wird. Auch andere Zusätze Erhöhen die
Wetterbeständigkeit, wie hydraulische Zusätze, Leinöl (10 bis 30 g/Liter Kalktünche) oder
Kaliwasserglas K2SiO3 ( 1 Liter Wasserglas auf 10 bis 12 Liter Kalkmilch). [147]

8.4.3. Wasserglasfarbanstrich

Wasserglasfarben sind nicht für Gipskartonplatten geeignet.


Die wird auch als Silicat- oder Mineralfarbanstrich bezeichnet. Das Bindemittel ist Kaliwasserglas
K2SiO3 in wässriger Lösung. Das Wasserglas bewirkt eine Versteinerung oder Verkieselung des
Untergrundes. Durch die Alkalität wirkt dieser Anstrich keimtötend. Die Silicatfarben können
Zusätze wie Kalkhydrat enthalten. Es gibt auch Dispersionssilicatfarben die bis zu 5 %
Kunststoffdispersionen enthalten. Auch dieser Anstrich hat wie die Kalkfarbe einen niedrigen
Dampfdiffusionswiderstand. [147]

8.4.4. Leimfarbanstriche

Als Bindemittel dient eine Leimlösung in nasser oder trockener Form. Leime reagieren in der Regel
chemisch nicht und es sind fast alle Pigmente mit guter Deckkraft verwendbar. Die Zelluloseleime
bieten als organische Stoffe einen guten Nährboden für Bakterien und Pilze. Sie sind zwar nicht
wasserlöslich, sollten jedoch nur für trockene Räume verwendet werden. Durch ihren geringen
Dampfdiffusionswiderstand kann der Untergrund gut die Feuchtespitzen regulieren und die
Kondenswasserbildung an der Oberfläche kommt weniger als bei Dispersionsfarben zum Tragen.
[147] Tritt hier Schimmelpilzbefall auf, so ist auf fäulnisbeständige Anstriche auszuweichen, wie
Silikat- oder Kalkfarbenanstriche. [148]

128
8.4.5. Kaseinleimanstrich

Kasein ist Milcheiweiß. Wird das an sich wasserunlösliche Kasein mit Kalkhydrat in Wasser
verrührt, so wird es alkalisch aufgeschlossen, d. h., es ist wasserlöslich. Kalkkaseine sind stark und
Alkalikaseine schwach alkalisch. [147] Eine Eignung für Gipskartonplatten ist nicht bekannt.

8.4.6. Kunststoffdispersionsfarben

Sie enthalten in Wasser dispergierte Polymerisationsharze als Bindemittel, z. B. Polyvinylazetate,


Polyvinylpropionate, Polyacrylate bzw. Acrylharze u. a. Als wasserverdünnbare Anstrichstoffe
lassen sie sich wie Leimfarben verarbeiten. Die Filme haben eine höhere Festigkeit und sind
wetterbeständig. Sie nehmen eine Übergangsstellung zu lösungsmittelverdünnbaren Anstrichstoffen
wie Ölfarben oder Lacke ein. [147] Ihr Dampfdiffusionswiderstand ist gegenüber den o. g. Farben
größer (ca. 6 bis 10- fache). In vielen Schadensfällen mit Schimmelpilzbildung wurden die
Raufasertapeten mit Dispersionsfarben gestrichen. Nahezu alle Kunststoffdispersionen bieten die
Möglichkeit, als Nahrungsgrundlage für Schimmelpilze zu dienen. Der Farbindustrie ist bekannt,
dass bei reiner Lagerhalterung Fungizide und Bakterizide beigegeben werden müssen. [149]
Zusätzlich wirkt hier noch die Raufasertapete selbst, siehe hierzu im Punkt Tapeten, und die
Kondenswasserbildung an der Oberfläche durch den größeren Dampfdiffusionswiderstand sowie
der eventuell angelagerte Staub und Fettfilm als zusätzliche Nahrungsgrundlage.

8.4.7. Naturharz-Dispersionsfarbanstrich

Naturharzdispersionen sind für den Innenbereich verwendbar. Sie eignen sich vorteilhaft für
Gipsuntergründe, Gipskartonplatten und Betonflächen. Auf frischen Kalk- oder Zementputz ist eine
Verseifung möglich. Ebenso können allergische Hautreizungen durch Terpene auftreten. Das
Bindemittel besteht meist aus Pinienharz oder Dammarharz, Terpentin und Zitrusschalenöl sowie
Leinöl und Standöl, Füllstoffen, Pigmenten und sonstigen Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs. Die
Farbe hat eine hohe Deckkraft, ist mit Wasser verdünnbar und wasserdampfdurchlässig.

8.4.8. Tapeten

Tapeten, tapetenähnliche Stoffe, Wand- und Deckenbeläge und Spannstoffe werden im


Innenausbau zur Oberflächengestaltung von Wänden und Decken verwandt. Sie dienen in erster
Linie als Gestaltungsmittel. Bauphysikalische und bauchemische Anforderungen werden nur im
begrenzten Umfang gestellt. [150]
Zum Anbringen der Tapeten werden meist Zellulosekleister verwendet. In Verbindung gerade mit
der Raufasertapete aus holzhaltigem Papier mit Zusätzen an Holzfasern ist diese Beschichtung eine
gute Nahrungsgrundlage für Schimmelpilz. Andere Tapeten sind auch empfindlich gegenüber
einem Schimmelpilzbefall, der je nach Art etwas geringer ausfällt. Die anschließende Beschichtung
durch die Dispersionsfarben wirkt sich zusätzlich ungünstig aus.
Die metallbeschichteten Tapeten stellen eine diffusionsdichte Beschichtung dar. Es kann weder
Feuchtigkeit durch das Mauerwerk zum Zweck der Feuchtregulierung aufgenommen werden, noch
kann die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk entweichen. Kommt die Feuchtigkeit aus dem
Mauerwerk, so bildet sich der Schimmelpilz unter der Tapete. Liegt Kondenswasser vor, so bildet
sich der Schimmel auf der Oberfläche.

129
9. Werkzeugauswahl

Für die Trockenbauarbeiten werden von den Fachhändlern und Baumärkten verschieden
Werkzeuge angeboten. Nicht in jedem Fall benötigt man das „Profiwerkzeug“. Es ist abhängig, wie
umfangreich der Ausbau ist und welche Arbeiten anfallen. Auf keinem Fall sollten die Blechprofile
mit einem Trennschleifer geschnitten werden. Die Zinkschicht wird an den Kanten geschädigt und
es kann zur Rostbildung kommen.
Schadensfrei ist dagegen der Schnitt mit
der Blechschere. Nachfolge Werkzeuge
sollten vorhanden sein. In der rechten
Spalte sind mögliche alternative
Werkzeuge genannt.

Bild 9.1.: Von links: verschiedene Blechscheren,


Handschleifbrett mit Schleifgitter oder groben
Sandpapier

Werkzeug Alternative Möglichkeiten/Werkzeuge


Wasserwaage 1 m und 1,8 – 2,0 m Eventuell auch kürzer
Gliedermaßstab 2 m Bandmaß
Zimmermannstift Bleistift
Richtscheit 2 m Wasserwaage 2 m, exakt gerades Brett, Metallschiene
Großer Metallwinkel 90° Gipskartonplatte oder Spanplatte anlegen (90°)
Messer mit Abbrechklingen
Akkuschrauber Kleine Bohrmaschine mit links und rechts sowie
Drehzahldrosselung
Schlagbohrmaschine und Steinbohrer Bohrhammer ist günstiger
Schraubendreher (Kreuzschlitz)
Kleiner bis mittlerer Hammer
Kantenhobel Messer und Raspel
Gipshobel Große Holzpfeile oder Raspel
Handschleifer mit Schleifgitter Großer Schleifklotz mit Sandpapier, Schwingschleifer
Blechschere, Schneide etwas gebogen Alte Blechscheren
Handsäge z. B. Fuchsschwanz Elektrische Stichsäge
Lochraspel bzw. Stichel Kleine Rundpfeile, schmales Sägeblatt, elektrischer
Stichsäge
Schlauchwaage für die Bestimmung der Lasergerät, lange Wasserwaage
horizontalen Flächen, Schnipsschnur
Crimperzang

Bild 9.2.: Messer mit Abbrechklingen, kleiner


Fuchsschwanz, Lochraspel (damit können alle
Lochformen ausgearbeitet werden), grobe Feile als
Ersatz für den Gipshobel

130
10. Hinweise zur Kalkulation von Trockenbauarbeiten

Der Zweck der Kalkulation ist die Erarbeitung eines Angebotes mit einem Preis, der bei der
Angebotserarbeitung so niedrig ist, dass man aus einer Reihe von Konkurrenten den Auftrag erhält,
der bei der späteren Baudurchführung jedoch so hoch ist, dass er alle entstandenen Kosten deckt
und einen Gewinn ermöglicht. [101]
Auf die einzelnen Kalkulationsarten, wie Vor-, Angebots- Auftrags-, Arbeits-, Nachtrags- und
Nachkalkulation soll hier nicht weiter eingegangen werden. Erwähnt werden soll nur, dass man
nur über eine korrekte Nachkalkulation die Wirtschaftlichkeit der Bauleistung kontrollieren kann.
Grundlage für die Kalkulation ist die Bestimmung des Mittelwertes des Arbeitszeitbedarfes, des
Material- bzw. Stoffverbrauches, Bauhilfsstoffe, Betriebsstoffe, Gerätekosten, die Transportkosten
und die Betriebskosten (Gemeinkosten), die anteilsmäßig berücksichtigt werden. Die Lohnkosten
machen 35 bis 50 % der gesamten Herstellungskosten aus und haben somit eine entsprechende
Bedeutung innerhalb der Kalkulation. Zunächst ist der Arbeitszeitbedarf für die Herstellung
bestimmter Bauteile zu ermitteln. In der Tabelle 11 sind ausgewählte Trockenbauarbeiten
zusammengefasst. Für Mindermengen, wie sie z. B. beim Dachgeschossausbau üblich sind, müssen
noch entsprechende Zuschläge berücksichtigt werden.

Tabelle 11: Arbeitszeitbedarf für ausgewählte Trockenbauarbeiten [152]

Mengen- Arbeitszeit
Pos. Leistungsbeschreibung
einheit Std./E
1 2 3 4
1 Trockenputz aus Gipskartonbauplatten
1.1. Trockenputz aus Gipskartonbauplatten GKB DIN 18180,
einlagig, ansetzen mit Klebemörtel einschließlich Bearbeiten
der Stöße und Fugen verspachteln an Wänden
1.1.1. Gipskartonbauplatten GKB, Dicke 9,5 bis 12,5 mm, z. B. W 2
m 0,45
611
2
1.1.2. Gipskartonbauplatten imprägniert GKFI, Dicke 12,5 mm m 0,50
1.1.3. Gipskarton-Verbundplatten, Plattendicke 9,5 mm, 2
m 0,45
Dämmschichtdicke bis 30 mm
Gipskarton-Verbundplatten Plattendicke 12,5 mm, 2
1.1.4. m 0,50
Dämmschichtdicke bis 60 mm, z. B. W 631
1.2. Trockenputz aus Gipskartonbauplatten GKB DIN 18 180,
einlagig, ansetzen mit Klebemörtel einschließlich Bearbeiten
der Stöße und Fugenverspachtelung an Laibungen von
2
Öffnungen über 2,50 m , Tiefe bis 30 cm
1.2.1. Gipskartonbauplatten bis 12,5 mm Dicke m 0,20
Gipskarton-Verbundplatten, Plattendicke bis 12,5 mm,
1.2.2. m 0,25
Dämmschichtdicke bis 60 mm
1.3. Wandbekleidung als Vorsatzschale auf Unterkonstruktion
1.3.1. Unterkonstruktionen aus imprägnierten Holzlatten, Querschnitt
24x48 mm
… als Grundlattung auf Wänden, Untergrund Mauerwerk, 2
1.3.1.1. m 0,45
befestigen mit Dübeln und Schrauben
1.3.1.2. … als Traglattung auf Grundlattung an Wänden, befestigen 2
m 0,28
mit Dübeln und Schrauben

131
1 2 3 4
Wandbekleidung als Vorsatzschale aus Gipskartonbauplatten
1.3.2.
(GKB) d = 12,5 mm auf vorhandener Unterkonstruktion aus
2
Latten mit entsprechenden Befestigungsmitteln anbringen, m 0,41
einschließlich verspachteln der Fugen und Schraubenköpfe

2. Leichte Wandkonstruktion
2.1. Leichtbauwände montieren
bestehend aus einer Metallständerkonstruktion, einer beidseits
2.1.1.
einfacher Gipskartonbeplankung 12,5 mm dick, der
2
beidseitigen Plattenfugenverspachtelung sowie der m 1,00
Hohlraumisolierung 40 mm dick, Wandstärke 100 mm,
Abhängehöhe bis 50 mm (W111)
bestehend aus einer Metallunterkonstruktion, einer beidseits
2.1.2.
doppelten Gipskartonbeplankung, der beidseitigen
2
Plattenfugenverspachtelung der Hohlraumdämmung aus 40 m 1,20
mm dicken Mineralwolleplatten, Raumgewicht 100 kg, z. B.
W112
2.1.3. Feuerschutzwert F 90 montieren, bestehend aus einer Metall-
ständerkonstruktion, beidseits doppelter
2
Gipskartonbeplankung, beidseitigen m 1,35
Plattenfugenverspachtelung, Hohlraumdämmung aus 40 mm
dicken Mineralwolleplatten, Raumgewicht 100 kg, z. B. W 115
Leichtbauwände als Brandwände, bestehend aus einem
2.1.4.
Trapezblech 35 mm, der beidseits dreifacher Beplankung aus
Gipskartonfeuerschutzplatten 12,5 mm dick sowie der 2
m 2,75
beidseits einlagigen Blecheinlage 0,5 mm dick, der
beidseitigen Plattenfugenverspachtelung, Gesamtstärke 111
mm
2.2. Vorsatzschalen
einfach beplankt, bestehend aus der notwendigen Metallunter-
2
2.2.1. konstruktion, der einseitigen Gipskartonbeplankung 12,5 mm m 0,80
sowie der Plattenfugenverspachtelung, z. B. W 625
doppelt beplankt, bestehend aus der notwendigen
2.2.2.
Metallständerkonstruktion, der einseitig doppelten 2
m 1,10
Gipskartonbeplankung 12,5 mm, der
Plattenfugenverspachtelung, z. B. W 626
Wandschalen F 90, bestehend aus der
2.2.3.
Metallständerkonstruktion, der einseitig doppelten
2
Beplankung, entweder aus Fireboardplatten oder aus m 1,15
Gipskartonplatten, 2x20 mm dick, der einseitigen
Plattenfugenverspachtelung
2.3. Zulagen
2.3.1 Türaussparungen und Verstärkungen Stück 1,00
2.3.2. Stahlzargen, Formate bis 100/200 cm Stück 1,00
2
2.3.3. zu den Leichtbauwänden für das Anarbeiten an Dachschrägen m 0,35
o. ä.
2.3.4. Zulage für das Einspachteln von Eckschutzschienen neu m 0,15
2
2.3.5. gesonderte Isolierung 40 mm dick m 0,10
1)
2.3.6. Zulage Metall-WC-Ständer Stück 0,60
2.3.7. Zulage Metall-Waschbeckenständer Stück 0,65

132
1 2 3 4
3. Abgehängte Leichtbaudeckenkonstruktionen
3.1. Gipskartondecke auf Unterkonstruktion
3.1.1. Unterkonstruktionen aus imprägnierten Holzlatten, Querschnitt
24x48 mm
als Traglattung unter Sparren, Kehlbalken u. Ä. und mit 2
3.1.1.1. m 0,26
geeigneten Befestigungsmitteln anbringen
als Grund- und Traglattung unter Decken, Untergrund Beton, 2
3.1.1.2. m 0,46
befestigen mit Dübeln und Schrauben
3.1.2. Deckenverkleidung aus Gipskartonbauplatten d = 12,5 mm,
auf vorhandener Unterkonstruktion aus Latten mit Schrauben 2
m 0,47
befestigen, einschließlich verspachteln der Fugen und
Schraubenköpfe
Gipskartondecken in F 30, bestehend aus der notwendigen
3.2.
Holz- oder Metallkonstruktion, der Verkleidung mit 15 mm 2
m 1,14
dicken Gipskartonplatten, der Plattenfugenverspachtelung, z.
B. D112
3.3. Deckenkonstruktionen F 90, bestehend aus der notwendigen
Metallkonstruktion, der einseitig doppelten Beplankung aus 20 2
m 1,45
mm dicken Platten, Gesamtstärke der Beplankung 40 mm, der
Plattenfugenverspachtelung und der Isolierung, 2x40 mm dick
3.4. Mineralfaser-Einlegedecken, Raster, 625/625 mm, bestehend
2
aus einer Sichtschienen-Metallkonstruktion, weiß lackiert, m 0,55
Verkleidung mit Mineralfaser-Akustikplatten, weiß beschichtet
3.5. Alupaneeldecken, bestehend aus der notwendigen Metall-
Spezialtragkonstruktion, den Alupaneelen, Modul 100 2
m 0,75
Paneelbreite 85 mm, Fugenbreite 15 mm, weiß matt
einbrennlackiert, Abhängehöhe bis 0,50 m
3.6. Metalldecken, Raster 625/625 mm bestehend aus der
2
notwendigen Tragkonstruktion den Metallkassetten, weiß matt m 0,75
einbrennlackiert
3.7. Zulagen
Zulage für das Herstellen der umlaufenden Anschlüsse an die 2
3.7.1. m 0,08
Gipskartonplatten elastisch
2
3.7.2. Zulage Mineralfaser-Auflagen 40 mm dick m 0,15
3.7.3. Zulage Decken-Abstufungen in verschiedenen Höhen m 0,50
3.7.4. Zulage Aussparungen für Installationen, Formate
bis 100 mm Durchmesser 0,20
Stück
bis 250 mm Durchmesser 0,30
über 250 mm Durchmesser 0,40
3.7.5. Zulage Dampfbremse aus Spezialfolie G und HD (Die
2
fugendichte Herstellung der Anschlüsse an Sparren, Wände m 0,10
oder Fenster ist nicht berücksichtigt.)
3.7.6. Zulage für das Einbringen von Revisionstüren, Formate bis
Stück 0,50
500/500 mm
3.7.7. Wärmeisolierung WLZ 040 aus Mineralwollebahnen
Materialstärke 140 mm 2 0,15
m
Materialstärke 160 mm 0,15
Materialstärke 180 mm 0,20
1)
Anmerkung: Offensichtlich ist hier das Aufstellen einer zweiten Unterkonstruktion gemeint, wie bei der W
115 bzw. W 116

133
Für die Kalkulation gibt es verschiedene abgewandelte Formen, die je Industriebereich, den
gewollten Aussagen und von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig sind. Im nachfolgenden
Beispiel wird ein vereinfachtes Prinzip dargestellt, um zu verdeutlichen, auf welche Weise der
Preise für eine Trockenbauleistung ermittelt wird.

Beispiel: 1. Es soll überprüft werden, ob die Angebote für die Herstellung einer einfachen
Gipskartonständerwand für einen Arbeitslohn von 11,50 Euro/m² (ohne Material) wirtschaftlich
sinnvoll sind. Die Angebote stammen von 2002. Für eine Wohnanlage im Raum von Hannover
wurden 12,50 Euro/m2 (25,00 DM/m²) und in Baden Württemberg 11,50 Euro/m2 (23,00 DM/m²)
angeboten. Das eingesetzte Baumaterial und die baustellenspezifischen Kosten (Transportkosten,
Bauhilfsstoffe) wurden durch den Auftraggeber übernommen. Mit den o. g. qm-Preisen sind alle
Lohn-, Gemein- und Gerätekosten zu decken und wenigstens ein Gewinn zu erzielen. In der letzten
Spalte der Tabelle 12 erfolgt eine Rückwärtskalkulation, um die maximale Lohnhöhe für den
Trockenbaumonteur zu ermitteln.
2. Es soll der Angebotspreis für 1 m² Trockenbauwand W111 bestimmt werden. In der Tabelle 10
erfolgt eine Kalkulation zu Ermittlung des Stundensatzes. Die Arbeitszeit für die Errichtung einer
einfachen Trockenbauwand (Metallkonstruktion, einer beidseitig einfachen Gipskartonbeplankung
12,5 mm dick, der beidseitigen Verspachtelung der Plattenfugen sowie der Hohlraumisolierung mit
40 mm MW) beträgt 1,00 Std./E (siehe Tabelle 9, Pos. 2.1.1.) Es wird davon ausgegangen, dass
alle Bauabläufe optimal gestaltet sind und die Norm erfüllt werden kann. Die Gerätekosten sollen
vereinfacht mit 0,10 Euro/m² angesetzt werden. Vereinfacht soll hier ein (älterer) Materialpreis
inkl. umgelegte Transportkosten von 9,78 Euro (19,57 DM) eingesetzt werden. Der Grundlohn soll
12,00 Euro betragen.

Tabelle 12: Ermittlung des Stundensatzes Grundkalkulation (die Prozente unterliegen einer
Änderung und sind nicht verbindlich).

Position Prozent in Euro Angebot aus


Baden
Württemberg
1. Lohn (Tariflohn, ortsübliche Zulage, 100 % 12,00 3,88
VWL)
2. Lohngebundene Kosten1) 94,84 % 3)
11,38 3,68
3. Gemeinkosten2) z. B. 85 % v. 85 % 3) 10,20 3,30
tatsächlicher Stundenlohn
= Zwischensumme 33,58 10,86
Wagnis und Gewinn4) 5 % von 5% 1,67 0,54
Zwischensumme
Stundensatz 35,25 11,40
1)
Hierunter fallen:
- Nicht auf Baustellen verrechenbare Lohnkosten (Feiertage, tarifliche Ausfalltage,
Lohnfortzahlung bei Krankheit, 13. Monatseinkommen),
- Urlaub, Urlaubsgeld u. Lohnausgleich,
- Kosten der gesetzlichen und tariflichen Sozialkosten, Berufsgenossenschaft,
Arbeitsschutz u. –sicherheit, Schwerbehindertenausgleich,
2)
Zu den Gemeinkosten gehören Mieten für Geschäftsräume, Personalkosten z. B. Sekretärin,
Buchführung usw., Werbekosten, Telefon, Versicherung z. B. Betrieb, Kfz- usw. Betriebssteuern,
Abschreibung auf Betriebs- und Geschäftsausrüstung, Schuldzinsen, Sondereinzelkosten uvm.
3)
Die Prozentangaben wurden aus einem Beispiel übernommen und müssen dem aktuellen Stand
angepasst werden.
4)
Anmerkung: Da man den Sicherheitseinbehalt nicht in jedem Fall nach 5 Jahren erhält, sollte dies
in der Höhe des Wagnisses berücksichtigt werden.

134
Ergebnis:
zu 1. Bei dem Angebot aus Baden Württemberg mit 11,50 Euro/m² für die Herstellung auf
Lohnbasis eine Trockenbauwand (W111) würde sich ein Grundlohn von 3,88 Euro für den
Trockenbaumonteur ergeben. Unabhängig vom Tarif würde hierfür kein qualifizierter Facharbeiter
arbeiten. Damit ist im Vorfeld bereits mit erheblichen Qualitätsabstrichen zu rechnen.
zu 2. In der o. g. Kalkulation wurde ein Stundensatz von 35,25 Euro ermittelt. Vereinfacht soll hier
ein (älterer) Materialpreis inkl. umgelegte Transportkosten von 9,78 Euro/m2 eingesetzt werden.
Für die Gerätekosten wurden 0,10 Euro/m2 angenommen. Es ergibt sich so für die Errichtung der
Trockenbauwand (W111) ein Angebotspreis von 45,13 Euro/m2. Soll zusätzlich ein Skonto
gewährt werden, so ist dieser hinzu zurechnen. Ein Angebotspreis darunter ist aus wirtschaftlicher
Sicht sinnlos. Nur unter dem Gesichtspunkt des 1. oder 2. Deckungsbeitrages können diese Preise
unterschritten werden. Z. B. das Angebot umfasst den gesamten Ausbau, wo eine ausreichende
Wirtschaftlichkeit gegeben ist und der Umfang diese Position (W111) ist unerheblich.

Unter www.ib-rauch.de/baupreis/baukosten.html können Online-Kostenberechnungen zu den


wichtigsten Teilleistungen durchgeführt werden. Es werden Empfehlungspreise vorgegeben, die
dem örtlichen Angebot angepasst werden sollten. Ein umfangreicheres Kalkulationsmodule mit
Datenbankanbindung für Mitglieder und in einfacher Form auch für Nichtmitglieder wird unter
www.trockenbauverein.de angeboten.

Bestimmung des Materialbedarfs und Optimierung des Materialeinkaufes


Der durchschnittliche Materialbedarf kann auf der Grundlage der Nachkalkulation einer
vergleichbaren abgeschlossenen Bauleistung erfolgen. Liegen diese Werte nicht vor, so muss auf
andere Unterlagen zurückgegriffen werden, z. B. bieten oft die Systemanbieter Richtwerte für den
erforderlichen Materialverbrauch an. In der Anlage 3 und 4 wurden z. B. ausgewählte
Materialverbräuche aufgenommen, die als Grundlage verwendet werden können. Zusätzlich ist das
Einholen von Einkaufspreisen bei den Baustoffhändlern für die jeweiligen Baustoffe erforderlich.
Eine Preisgegenüberstellung (Tabelle 13) aus dem Jahr 1997 soll hier als Beispiel dienen.

Tabelle 13: Beispiel einer Preisgegenüberstellung von ausgewählten Pos. zu Trockenbaustoffen


aus dem Jahre 1997

Text Ein- Raab karcher BZL


heit
Preis Ra- Preis Preis Ra- Preis
DM batt DM batt
2
1. Knauf Bauplatte GKB 12,5 m 3,30 - 3,30 3,90 - 3,90
mm, 125 x 200 cm
2. Kauf Feuerschutzpatte GKF m² 3,90 - 3,90 4,10 - 4,10
12,5
125 x 200 cm
7. Perlite Bituperl Schüttung, 100 Sack 34,00 -5,10 28,90 32,38 -1,62 30,76
Liter
9. Knauf UW-Profil 75/40, 4 m lfm 2,00 -0,70 1,30 1,40 - 1,40
10 Knauf CW-Profil 75/50, 4 m lfm 2,30 -0,81 1,50 1,56 - 1,56
15 Knauf Direktabhänger f. CD Pack. 75,75 - 37,88 46,55 - 46,55
100 St. 37,88
17 Dichtungsband, z. B. Rolle 34,00 - 14,28 11,25 - 11,25
Astorplast, 3x70 mm, 30m/Ro 19,72
19 Hahn Schrauben Feingewinde Pack. 18,00 -5,40 12,60 12,50 - 12,50
3,5x35 mm (Pack. à 1000
Stück)
Bei größeren Bau- oder Sanierungsmaßnahmen sollten solche einfachen Preisauflistungen erstellt
werden. Neben den Preisen sind auch die Lieferbedingungen, die Transportkosten, Gewährung von
Skonto und von Rabatten und die Zahlungsziele (Nutzung des Lieferantenkredits) entscheidend.
Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass nicht immer ausschließlich der Materialpreis im Vordergrund
stehen sollte, sondern eine gute Fachberatung der Baustoffhändler bzw. durch die technischen

135
Berater der Lieferanten ist besonders in komplizierten Situationen mehr Wert als ein paar
eingesparte Euros beim übernächsten Baustoffmarkt.

11. Zusammenfassung und Schlussbemerkung

Die beste Lösung ist eine schwere Aufsparrendämmung. Dies ist jedoch bei einem nachträglichen
Dachausbau nur in wenigen Fällen möglich. Es dominiert daher die Zwischensparrendämmung, die
einer Innendämmung entspricht.

Erfahrungsgemäß ist das Feuchteproblem bei Leichtbaukonstruktionen bis auf wenige Fälle nicht
vollständig lösbar. Wobei nicht jeder Tauwasseranfall in der Konstruktion zwangsläufig zu einem
Bauschaden führen muss. Wichtig ist hier, dass diese Feuchtigkeit so schnell wie möglich auch
wieder entweichen kann. Beim Dachausbau ist es zweckmäßig, wenn zwischen der Dachhaut und
der Wärmedämmung eine Hinterlüftung vorgesehen wird. Hierzu gibt es verschiedene
Möglichkeiten. Wichtig hierbei ist die kontinuierliche Abführung der Feuchtigkeit, die sowohl die
Dämmeigenschaft verringert und daneben die Schädigung der Holzkonstruktion durch Holz
zerstörende Insekten oder Pilze begünstigt. Wird sich für eine Vollsparrendämmung entschieden,
so muss diese auch konsequent bautechnisch umgesetzt werden, sodass sich an keiner Stelle
Tauwasser bilden kann, wie z. B. in nicht belüftete Hohlräume oder in den Fugen der Dämmung.
Ungewollte Feuchtebelastungen können zu Schäden an organischen Baustoffen, wie z. B. an der
Holzkonstruktion, Dämmstoffen und Verkleidungselemente, führen.

Zusätzlich könnten altbewährte Feuchtefallen, z. B. ein kleines Einfachfenster, eingebaut werden.


Sie geben immer ein sicheres Anzeichen über den gegenwärtigen klimatischen Zustand
(Luftfeuchte) im Dachgeschoss, kosten wenig und verringern eine Gefährdung der Konstruktion.
Bildet sich an der Glasoberfläche Kondenswasser, so ist die Luftfeuchtigkeit der Innenraumluft
höher oder es liegt eine große Temperaturdifferenz zwischen der Innen- und Außenluft vor. Das
Wasser, was man von der Glasscheibe abwischen kann, taut nicht unkontrolliert an der äußeren
Seite der Dämmung oder in einer Fuge aus. Natürlich ist dies kein Ersatz für eine kontinuierliche
richtige Lüftung.

Weiterhin müssen auch brandschutz- und schallschutztechnische Kriterien einzuhalten werden. Die
jeweilig gewünschten Konstruktionen sollten den aktuellen Produktkatalogen der Systemanbieter
entnommen werden. Für den Ausbau empfiehlt sich immer die Verwendung eines Systems. Diese
sind in der Praxis erprobt und werden ständig weiterentwickelt.

Die im Text genannten Firmen und Produkte sind als Beispiele zu werten. Es finden ständige
Weiterentwicklungen statt, sodass die schallschutz-, brandschutz- und verarbeitungstechnischen
Eigenschaften verbessern. Die neuesten Produkte entnehmen Sie bitte über die angegebenen
Internetadressen der Firmen (Seite 153).

Die Energieeinsparverordnung fordert immer dickere Dämmstoffschichten. In diesem Buch gehe


ich mit Absicht nicht darauf ein. Es gibt wirtschaftliche und technische Grenzen. Die technischen
Grenzen werden durch die Größe der vorhandenen Dachkonstruktion und deren schadensfreie
Funktion bestimmt.

136
Anlage 1: Bestimmung von Luftdurchsatz und konvektivem
Wasserdampftransport [153]

137
Anlage 2: Luftfeuchte und Taupunkttemperatur [154]
Hier wird ein Beispiel benannt. Bei einer Wandoberflächentemperatur von 12°C (linke Seite)
beträgt die absolute Luftfeuchte 100 % und es kommt zur Tauwasserbildung. Geht man von
diesem Punkt nach unten, so kann man auf den Kurven die relative Luftfeuchte im Raum ablesen.
So liegt z. B. bei 20°C (siehe linke Seite) die rel ative Luftfeuchte bei 60 %. Um keine
Tauwasserbildung an der kalten Wandoberfläche zu erhalten, muss die absolute Luftfeuchte (siehe
unten) von 10,5 g/m³ auf 8,5 g/m³ verringert werden. Das entspricht dann bei 20°C einer relativen
Luftfeuchte von 50 %. An der Wand beträgt dann die relative Luftfeuchte ca. 80 %. Um die
Wandoberfläche schimmelfrei zu halten, müsste die absolute Luftfeuchte weiter abgesenkt werden,
oder man erhöht die Oberflächentemperatur.

138
Anlage 3: Montageanleitung von Ständerwänden [155]
Konstruktionsaufbau
Ständerwände bestehen aus einer Unterkonstruktion (Ständerwerk) aus Metall oder Holz und
beidseitig aufgeschraubten Beplankungen aus Gipskarton-, Gipsfaser, Holzwerkstoffplatten oder
andere geeignete Materialien. Die Beplankungen können einlagig oder zweilagig ausgeführt
werden. Das Ständerwerk wird umlaufend mit den angrenzenden Bauteilen verbunden und ist die
tragende Konstruktion für die Beplankungen. Für besondere Anforderungen (Schall- und oder
Brandschutz) können auch zwei Ständerreihen (Doppelständerwand) direkt nebeneinander oder
mit Abstand angeordnet werden. Dies findet bei Wohnungstrenn- oder Installationswänden
Anwendung.
Im Wandhohlraum können Dämmstoffe für Wärme-/Schall- und Feuerschutz sowie Elektro- und
Sanitärinstallation eingebaut werden. Bei doppelter Beplankung ist Ballwurfsicherheit gegeben.
Bei durchlaufenden Wänden sind im Abstand von ca. 15 m Dehnungsfugen anzuordnen (nach DIN
18181).

Montage
Allgemein:
- Profile (DU), die an flankierende Bauteile angrenzen, sind an Rückseite mit porösem
Dichtungsstreifen wie Dichtungsband zu versehen. Bei Schallschutzanforderungen ist eine
sorgfältige Abdichtung mit Trennwandkitt gem. DIN 4109, Beibl. 1, Abschn. 5.2. vorzunehmen.
Das o. g. Dichtungsband ist in der Regel hierfür nicht geeignet.
Bei zu erwartenden Deckendurchbiegungen bis 10 mm starr anschließen, bei größeren
Verformungen sind gleitende Anschlüsse auszuführen.
- Die Profile oder Hölzer mit geeigneten Dübeln an die flankierenden Bauteile anschließen. Je
nach Untergrund sind mindestens 3 Befestigungspunkte mit Abständen von max. 1,0 m zu
wählen. Bei
massiven Bauteilen können Drehstiftdübel und für nicht massive speziell für den Baustoff
geeignete Dübel verwendet werden.

Montageverlauf:
1.) Wandverlauf an Boden, Decken und Wänden markieren.
2.) An Boden und Decke Randprofile bzw. Randhölzer anbringen
Metallständerwände: Randprofile UW 50, UW 75 oder UW 100 nach DIN 18182
Holzständerwände: Kanthölzer 40/60 mm oder 40/80 mm
3.) Metallständerwände: Vertikale, auf Länge gerichtete CW-Profile in die UW-Profile einstellen und
ausrichten (Profilachsabstand 62,5 cm; Profile CW 50, CW 75 oder CW
100 nach DIN 18182).
Holzständerwände: Auf Länge gerichtete Holzständer 60/60 mm oder 60/80 mm zwischen die
Randhölzer (40/60 oder 40/80) einstellen (Ständerachsabstand 62,5 cm)
und mit Heftnägeln befestigen.
Wandanschlussständer mit den flankierenden Wänden verbinden.
Ständerachsabstand bei keramischen Belägen auf einlagiger Beplankung max. 42 cm. (Eine
doppelte Beplankung mit 62,5 cm Ständerabstand ist günstiger.)
Bei Doppelständerwänden mit einem Abstand von mehr als 5 mm zwischen den Ständern sind
diese durch ca. 30 cm hohe GK-Laschen (Abstand ca. 6O cm) zu „Rahmenständern“ zu
verbinden.
4.) Erste Wandseite mit senkrecht angeordneten Platten beplanken (bei der W 116 Beplankung
auch quer möglich). Bei nicht raumhohen Platten können Horizontalstöße erforderlich werden.
Diese werden um 20 cm versetzen. Bei einlagiger Beplankung sind auf der Rückseite CW- oder
UW-Profilen anzubringen.

Dicke (mm) GK- Befestigung von Bauplatten, Feuerschutzplatten an


Platten Holz(Mindesteindring- Metall
tiefe > 5 dn) (Mindestdurchdringung > 10 mm)
s < 0,7 mm 0,7< s < 2,25 mm
12,5 TN 35 TN 25 TB 25
12,5 + 12,5 TN 35 + TN 45 TN25+TN35 TB 25 + TB 45
15 + 12,5 TN 35 + TN 55 TN25+TN45 TB 35 + TB 45

139
Der Schraubenabstand beträgt 25 cm (bei doppelter Beplankung darf der Schraubenabstand
der ersten Beplankungslage auf 3x25 cm = 75 cm erhöht werden, wenn noch am selben Tag
die 2.Lage gebracht wird.). Alle Stöße sind versetzt anzuordnen, Stirnkanten sind in Stoßebene
anzufassen. Auf Türständerprofilen dürfen die Platten nicht gestoßen werden.
5.) Dämmstoff und Installationen in die Wand einbauen.
6.) Zweite Wandseite beplanken. Alle Stöße versetzt anordnen.

Fugentechnik:
Die Fugen zwischen den Gipskartonplatten werden mit dem jeweiligen Fugenspachtel und
Fugendeckstreifen verspachtelt. Bei hochwertigen Fugenspachtel ist ein Deckstreifen nicht
erforderlich (siehe Gebrauchsanweisung). Bei doppelter Beplankung ist auch die erste Lage zu
verfugen. Der Gipsspachtel zieht in die Fuge. Es folgt ein leichtes Abschleifen der Spachtelränder
und der Unebenheiten. Je nach Geschick sind 2 bis 3 Schichten aufzutragen. Gerade an den
Wandflächen, wo die Sonne drauf scheint, können Schatten nach dem Tapezieren entstehen.
Hier sollte besonders sauber geschliffen werden. Eventuell hält man einen Strahler schräg an die
Wand und kann so die zum Teil nur zehntel Millimeter Unebenheiten nachbessern. Bei allen
anderen Flächen ist diese kaum zu sehen. Die Verarbeitungstemperatur sollte mindestens um
10°C liegen. Bei 2-3°C gibt es Probleme bei der Ve rarbeitung und einen höheren Arbeitsaufwand.

Materialbedarf für eine Ständerwand


Der nachfolgende Materialbedarf für 1 m² Ständerwand ist auf eine Raumhöhe = 2,75 m und einer
Wandlänge von 4,0 m bezogen und dient lediglich zur Orientierung. Im Dachgeschoss sind
kleinere Wandflächen und durch die Anpassung an die Dachschrägen ergeben sich ein höherer
Materialbedarf für die Unterkonstruktion und ein höherer Verschnitt an Gipskartonplatten. Die
genauen Mengen sind vom jeweiligen System abhängig.

UW- Profil, Dichtungsstreifen je 0,7 m


CW- Profil 2,0 m
Dämmung 40 mm 1,0 m²
Gipsplatte 2,0 m²
Spachtel 0,5 kg
Eckschutzschiene (nach Bedarf) 1 lfm
Schnellbauschrauben TN 25 29 Stück
Bei doppelter Beplankung TN 25 12,5 Stück und TN 35 29 Stück

Anlage 4: Montageanleitung von Bekleidungen im Dachgeschoss [146]

Analog wie hier in der Montageanleitung der Firma Knauf (als Beispiel) können selbstverständlich
auch gleiche Konstruktionen anderer Firmen montiert werden. Grundsätzlich sollte eine
systemgetreue Ausführung erfolgen.

Konstruktion
Bekleidungen können direkt (D 610), mit einer Holzunterkonstruktion aus Traglatten (D 611) (Bild
6.2.1.) oder einer Metallunterkonstruktion aus Grund- und Tragprofilen /Tragprofilen (D 612) (Bild
6.3.4.) bzw. Federschiene (D 613) auf Kehlbalken, Sparren und Drempel/ Kniestöcken befestigt
werden.
- Bewegungsfugen des Rohbaus werden in die Konstruktion der Bekleidungen übernommen.
- Bei Seitenlängen ab ca. 15 m und wesentlich eingeengten Deckenflächen (z. B. bei
Einschnürungen durch Wandvorsprünge) sind Bewegungsfugen erforderlich.
- Anschlüsse an Bauteile, die mit der Außenluft direkt und indirekt in Verbindung stehen, müssen
winddicht (Dampfbremse und Fugenanbindung) ausgebildet werden.

140
Montage
Unterkonstruktion
- Abhängen mit Direktabhänger/ Nonius-Hänger-Unterteil (D 612) oder direkt befestigt (D 611 / D
613)
an Sparren/Kehlbalken aus Holz.
- Befestigung an Rohdecken aus anderen Baustoffen: speziell für den Baustoff geeignete
Befestigungsmittel.
- Befestigungsabstände (Die nachfolgenden Abstände dienen nur als Orientierung und
müssen beim jeweiligen Systemanbieter erfragt werden.)

Spannweite der Beplanung mit 12,5 mm Gipsplatte Spannweite in mm


bei Querverlegung D 611 D 612 D613
Abstand der Traglattung/Profil /Federschiene, wo 500 500 500
Platte befestigt wird
Abstand der Deckenbalken, wo Traglattung, (48/24, 700 900 650
Profi (DW 60/27), Federschiene (60x27) befestigt wird

- Traglatten (D 611) mit Direktabhängern/ Grund-/Tragprofile (D 612) mit Direktabhängern/ Nonius-


Hänger-Unterteilen verbinden und fluchtgerecht ausrichten.
- Verbindung Grund-/ Tragprofil (D 612): Kreuzverbinder oder Ankerwinkel.
- Achsabstände der Latten/ Profile siehe Tabelle für D 611 / D 612 / D 613.
Nur für D 612:
- Wand- und Giebelwandanschluss der Profile mit UD-Profil 28/27, Befestigungsabstand 500 mm.
Befestigung mit geeigneten Dübeln.

Beplankung
- Verlegung der GK-Platten quer zu den Sparren/ Kehlbalken (D 610), Traglatten (D 611),
Tragprofilen (D 612 / D 613). Stirnkantenstoß um mind. 400 mm versetzen und auf Sparren/
Kehlbalken (D 610), Traglatten (D611), Tragprofilen (D612 / D613) anordnen. Stirnkanten
Anfasen, bei Verspachtelung ohne Fugendeckstreifen z. B. Uniflott verwenden.
- Befestigung der Platten in Plattenmitte oder Plattenecke beginnen, um Stauchungen zu
vermeiden. Platten bei Befestigung fest an die Unterkonstruktion drücken. Befestigung mit
Schnellbauschrauben gemäß Tabelle.
- Abstände der Schnellbauschrauben zur Befestigung der Beplankung an Decken und
Dachschrägen max. 170 mm, an Drempel/Kniestöcken max. 250 mm gemäß DIN 18 181. Bei
mehrlagiger Beplankung können für das Befestigen der ersten Lage die dreifachen Abstände
gewählt werden, sofern die zweite Lage am gleichen Tag montiert wird.

GK-Plattendicke Unterkonstruktion Holz Unterkonstruktion Metall


Bis 15 mm TN 35 TN 25
18 bis 25 mm TN 45 TN 35
2 x 12,5 mm TN 35 + TN 45 TN 25 + TN 35
18+15 mm TN 45 + TN 55 TN 35 + TN 45

Fugentechnik
Ohne Fugendeckstreifen Handverspachtelung mit Knauf-Uniflott, mit Fugendeckstreifen
Schraubenköpfe ebenfalls verspachteln. Bei doppelter Beplankung Fugen der ersten Lage füllen.
Ist Gussasphalt vorgesehen, Platten erst nach Estrichverlegung verspachteln.
- Für das Verspachteln sollte die Raumtemperatur ca. 10 °C nicht unterschreiten (DIN 18 181).
- Aus konstruktiven Gründen Übergangsbereich (Decke/Dachschräge) grundsätzlich mit
Fugendeckstreifen verspachteln (auch in Verbindung mit Uniflott).

Materialbedarf für die Herstellung einer Dachschräge oder Decke


Der nachfolgende Materialbedarf für Deckenfläche bezieht sich auf 1m² GKF 12,5 mm. Im
Dachgeschoss sind kleinere Flächen, damit ergeben sich ein höherer Materialbedarf für die
Unterkonstruktion und ein höherer Verschnitt an Gipskartonplatten. Bei einer
Zwischensparrendämmung ist die Fläche der Sparren von der Gesamtfläche abzuziehen. Die

141
nachfolgenden Werte dienen nur als Orientierung. Die genauen Mengen sind vom jeweiligen
System abhängig.

Unterkonstruktion aus Holz


Direkt am Sparren/Deckenbalken befestigt
Traglattung 50 x 30 2,6 m
Holzschrauben 3,4 Stück
Traglattung mit Direktabhänger zusätzlich
Direktabhänger für Holzlattung mit
Schnellbauschrauben FN 35 mm 3,4 Stück
Zur Befestigung der Lattung an Direktabhänger
TN 25 6,8 Stück

Unterkonstruktion aus Metall


Tragprofil mit Direktabhänger
Direktabhänger für CD 60/27 mit
Schnellbauschrauben FN 35 mm 2,9 Stück
Zur Befestigung der CD 60/27 an Direktabhänger
mit Blechschraube LN 3,5 x 9 mm (auch TN 25) 5,7 Stück
CD 60x27x0,6 Tragprofil 2,6 m
CD Profilverbinder 0,5 Stück

Trag- und Grundprofil mit Direktabhänger


Direktabhänger für CD 60/27 mit
Schnellbauschrauben FN 35 mm 1,5 Stück
Zur Befestigung der CD 60/27 an Direktabhänger
mit Blechschraube LN 3,5 x 9 mm (auch TN 25) 3,0 Stück
CD 60x27x0,6 Grund- und Tragprofil 3,7 m
CD Profilverbinder 0,7 Stück
Kreuzverbinder für CD-Profil oder 2,9 Stück
Ankerwinkel für CD-Profil 5,8 Stück

Unterkonstruktion als Federschiene


Holzschrauben 6,7 Stück
Federschiene 60 x 27 2,6 m
Schienenverbinder -

Dämmstoff
Zwischensparrendämmung z. B. Mineralfaser nach ca. 0,9 m³
DIN 4102 BK A Rohdichte 40 kg

Verkleidung
Gipskartonplatte (F) 12,5 (Verschnitt ca. 5 % 1,05 m²
abhängig von Flächen kann bis 20 % betragen)
Schnellbauschrauben bei Holzkonstruktion TN 35 20 Stück
bei Metallkonstruktion TN 25 17-20 Stück
Spachtel 0,3 kg

Drempel (Abseitwand) für 1 m²


(Materialmenge ist abhängig von der Höhe des Drempels.)
UW- Profil, Dichtungsstreifen je 1,8 m
CW- Profil 1,7 m
Schnellbauschrauben zur Befestigung des
UW-Profils an Sparren und Dielung TN 35 4-6 Stück
Dämmung 40 mm 1,0 m²
Gipsplatte 1,0 m²
Spachtel 0,3 kg
Schnellbauschrauben TN 25 10 -12 Stück

142
Anlage 5: Verstellbarer Abstandshalter für die Gewährleistung der Hinterlüftung
bei Untersparrendämmung

Kontakt : Dirk Büttner, Opitzer Weg 10b, 01737 Tharandt / Sa.


Tel./ Fax. 035203 / 39404, E-Mail : Aladin29@freenet.de, www.dachhinterlueftung.de

143
Begriffserläuterung

Abgehängte Decke Unter einer tragfähigen Decke wird eine zweite Decke für den Schall- oder
Wärmeschutz bzw. aus optischen Gründen angebracht. Hier kommen meist Gipskartonbauplatten,
Paneel oder andere Deckensysteme zur Anwendung.
Aufschieblinge Reichen die Sparren nicht bis an das Balkenende (oder Gesimsvorderkante), so
werden zur Ausgleichung des Knicks in der Dachfläche Aufschieblinge erforderlich.
Aufschieblinge bestehen aus Bohlenquerschnitten und werden an die Balken und Sparren genagelt.
Ausgleichsschüttung Beim Verlegen von Trockenestrichplatten (Fermacell oder spezielle
Gipsplatten) oder Spanverlegeplatten, z. B. auf alten Holzdielen, wird eine Schüttung zum
Ausgleichen der Unebenheiten aufgebracht, damit eine horizontale Fußbodenfläche entsteht. Oft
erfolgt die in Kombination mit Rieselschutz und Trittschalldämmplatten.
Auskühlkennzeit Die Auskühl- bzw. Aufheizdauer von (mehrschichtigen) Außenbauteilen kann
durch diesen in die … Baunormen aufgenommenen Rechenwert bestimmt werden (abgekürzt z).
Man berechnet ihn, indem man die Wärmespeicherungszahl (in kJ/(m2K) des Bauteils durch seinen
um das 3,6 –fache vergrößerten U-Wert teilt. Sie gibt in Stunden an, wie lange es bei konstantem
Wärmeentzug dauert, bis ein Bauteil in allen Schichten auf dasselbe Temperaturniveau ausgekühlt
ist (bzw. bis es bei konstanter Wärmezufuhr ein konstantes Temperaturgefälle erreicht hat). In
Räumen mit Außenmauern ist das Wohnklima umso angenehmer, je größer die Auskühlkennzeiten
der Außenmauern sind. Werte von mehr als 120 Stunden für z gelten als sehr gut. Der untere
Grenzwert für Außenmauern von Wohnräumen ist z = 36 Stunden. Eine ungedämmte, 30 cm dicke
Kiesbetonwand käme deshalb auch als Außenwand für einen Wohnraum gar nicht infrage; für sie
gilt z = 20 h.
Bei einer vierschichtigen, außen gedämmten Leichtziegelwand liegt eine Wärmespeicherungszahl
von z = 198,41 h vor. Sie ist also besonders gut als Außenwand eines Wohnraums geeignet. Bei
Innendämmung derselben Wand kommt man mit z = 88,13 h auf eine viel schlechtere
Auskühlkennzeit.
Bohlendächer Treten an die Stelle der geraden stabförmigen Sparren bogenförmige
Bohlensparren, so entstehen Bohlendächer. Bohlensparren bestehen aus 2 bis 3 über einander ge-
legten Bohlen (oder Bretterstücken), die, nach einer Schablone geschnitten, durch Nägel oder
Schrauben verbunden werden.
Brandschutzplatten Die Brandschutzplatten z. B. GKF bestehen aus Gips. Bei Erwärmung wird das
chemisch gebundene Wasser abgegeben, sodass für eine bestimmte Zeit die Temperatur kaum über
100°C ansteigt. Die Glasfasern im Material verhindern, das vorzeitige durchbrechen.
Bundgespärre Sparren, die auf den Dachbindern liegen, mit ihnen verbunden sind und
zusammenwirken.
Dampfdiffusionswiderstandszahl µ: Die Fähigkeit von Baustoffen, für Wasserdampf durchlässig zu
sein, wird durch die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl beschrieben. Je niedriger der Wert.
desto weniger wird der Wasserdampf auf dem Weg von der warmen zur kalten Seite gebremst. Für
offenporige Konstruktionen ist ein niedriger µ-Wert vorteilhaft, da die Entfeuchtung ungehindert
und schnell ablaufen kann. Werte unter
• µ = 10 zeigen eine sehr gute Diffusionsfähigkeit für Wasserdampf an;
• µ = 10 – 50 sind mittlere Diffusionswerte;
• bei µ- Werten von 50 – 500 wird die Dampfdiffusion eingeschränkt;
• bei µ 500 – 15.000 wird sie stark eingeschränkt;
• ab µ 15.000 wirkt ein Material wasserdampfsperrend;
• ab µ 100.000 ist ein Material dampfdicht.
Eine Aussage über die Wirkung eines Materials in einer gegebenen Konstruktion ist nur bei
gleichzeitiger Berücksichtigung der Dicke des Stoffes möglich µ x s = Diffusionswiderstand in
„µ“).
Firstpfette Die Firstpfette ist ein Konstruktionsteil des Dachtragwerks, es trägt die Sparren am
First und verhindert Durchbiegen und seitliches Ausweichen der Firstlinie. Die Firstpfette ist die
oberste Pfette im Dachtragwerk.

144
Fußschwelle Die Fußschwelle dient der Auflagerung der Sparren zur Übertragung der Druck-
und Schubkräfte des Daches auf die Balkenlage oder Decke.
Gebinde Den waagerechten Dachbalken und die zwei Sparren eines Sparrendaches nennt man
Gespärre oder Gebinde. Die beiden Sparren bilden mit dem Dachbalken beim Sparrendach ein
unverschiebbares Dreieck.
Hängewerk Dachkonstruktion, die es ermöglicht, weite Öffnungen durch nicht unterstützte Balken
(Hängebalken) zu überspannen. Die gesamte Last wird über Hängesäulen und Hängestreben auf die
Auflager übertragen. Je nach Anzahl der Hängesäulen werden einfache oder doppelte Hängewerke
unterschieden. Bei Neubauten werden Hängewerke nicht mehr angewendet.
Innendämmung Die Innendämmung verbessert den Wärmeschutz bei bestehenden Gebäuden, wenn
eine Außendämmung aufgrund konstruktiver Gegebenheiten nicht möglich ist. Auf der
Wandinnenseite werden geeignete Dämmmaterialien aufgebracht und mit Holz- oder Ausbauplatten
(Gipskarton, Gipsfaser) verkleidet. Ein Vorteil der Innendämmung ist der günstige Preis. Die
Arbeiten können fast vollständig in Eigenleistung ausgeführt werden. Bei jeder Innendämmung ist
der Verlauf des Taupunktes (Aufeinandertreffen von warm und kalt) zu beachten. Bevor eine
Innendämmung ausgeführt wird, sollte zwingend eine Taupunktberechnung erfolgen. Der Taupunkt
sollte so weit wie möglich an der Außenseite des Mauerwerkes liegen, damit Kondenswasser nach
außen gelangen kann. Eine stärkere Wärmedämmung lässt den Taupunkt im ungünstigsten Fall in
die Ebene der Dämmung wandern, was zu großen Schäden führen kann. Ganz wichtig ist das
Aufbringen einer Dampfsperre zwischen Wärmedämmung und Innenwandverkleidung. Eine gute
Möglichkeit stellen die Silicatdämmplatten und auch die Mehrschichtplatten (Gipskarton und
Styropor) dar.
Kehlbalken sind waagerechte Konstruktionsteile (über Kopfhöhe), die ein Durchbiegen der Sparren
verhindern sollen. Dächer dieser Konstruktion werden Kehlbalkendächer genannt. Die Kehlbalken
bilden die Kehlbalkenlage.
Knie- oder Drempel Sollen im Dachgeschoss nutzbare und zugängliche Räume geschaffen
werden, so werden Kniestöcke oder Drempelwände benötigt, wodurch ein Halbgeschoss entsteht.
Bei Dächern mit Kniestock ist besonders darauf zu achten, dass der Horizontalschub der Sparren
nicht auf die Drempelwand, sondern auf die Binderbalken oder entsprechenden Querverband
übertragen wird (Streben und Zangen anordnen). (Im Trockenbau spricht man von einer
Abseitwand.)
Knagge unterstützender, konsolartiges Bauteil (aus Holz) bei Holzkonstruktionen.
Kopfband Kopfbänder dienen zur Herstellung eines unverschiebbaren Längsverbandes, zur
Übertragung von Lasten und zur Verminderung von Spannweiten der Pfetten.
Leergespärre Sparren, die zwischen den Bindern liegen und nur mit den unterstützenden
Konstruktionen (z. B. Pfetten) verbunden sind.
Mauerlatte Flachkant auf die Mauer gelegtes Kantholz oder Bohle hat den Zweck, die Lasten
gleichmäßig auf die gesamte Mauer zu verteilen und eine horizontale Lagerung leichter zu
ermöglichen. Mauerlatten liegen unter den Deckenbalken der Geschosse, den Dachbalken oder
Bindern. Aus Gründen der Holzersparnis vielfach nicht mehr ausgeführt. Bei geschädigten
Deckenbalken sind meist die Mauerlatten auszutauschen.
Pfetten sind in der Regel horizontal liegende Träger, die auf Stielen, Wänden oder Bindern
aufliegen und die wiederum Sparren tragen. Die Bezeichnung erfolgt nach der Lage:
Fuß- oder Traufpfette, Mittelpfette und Firstpfette. Pfetten dienen zur Unterstützung der Sparren.
Sie übernehmen von diesen die Dachlasten und leiten sie auf die Dachbinder weiter.
Primärenergieinhalt (PEI) [kWh/m3]: Der Energieeinsatz für die Herstellung eines Baustoffs ist
unterschiedlich hoch. Z. B. bei Naturprodukten ist vorwiegend nur der Abbau- und der
Transportaufwand erforderlich. Bei der Herstellung von künstlichen Baustoffen fallen daneben
noch meist energieaufwendige Umwandlungsprozesse an, z. B. Eisenherstellung (Hütte),
Kalkbrennen usw. Die Werte für den Primärenergiegehalt ist von vielen zum Teil sehr
unterschiedlichen Faktoren, Standorten, Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren usw., abhängig.
Es ergibt sich eine Summe der einzelnen Energiemengen, die sich für Herstellung des Baustoffs
ergeben. Es wird oft als Wertgröße verwendet, um alternative Baustoffe auszuwählen. Zum Teil hat

145
der Lehm einen sehr niedrigen Primärenergiegehalt, wenn er direkt aus der Baugrube verarbeitet
wird. Dem gegenüber steht aber ein hoher arbeitsintensiver und zeitlicher Aufwand, da nur ein
geringer Mechanisierungsgrad zum Tragen kommt. Die Bauzeiten sind gegenüber der heutigen
üblichen Bauausführung extrem lang.
Rohdichte ρ [kg/m3]: Unter 300 kg/m3 gilt ein Baustoff als Leichtbaumaterial. Werte über 2500
kg/m3 werden nur von Natursteinen und Metallen erreicht.
Sparren sind konstruktive Schrägstäbe, die im Allgemeinen winkelrecht zur Traufe liegen. Sie sind
der Träger der Dachhaut. Sparrenfuß ist der untere Teil, der auf Dachbalken oder Außenwand
aufliegt. Sparrenkopf ist der Teil, der über die Außenwand hinaus ragt.
Sparrenpfetten liegen parallel zur Trauf- bzw. Firstlinie. Sie tragen unmittelbar die Dachhaut.
Sparrenpfetten werden auch als Pfettensparren bezeichnet.
Spezifische Wärmekapazität c [kJ/kgK] und Wärmespeicherungszahl s [kJ/m3K] : Die
Wärmespeicherfähigkeit eines Stoffes ist der Wärmeleitfähigkeit, der Rohdichte und der
spezifischen Wärmekapazität direkt proportional. Dabei ist die spezifische Wärme im Allgemeinen
um so geringer, je größer die Dichte des Stoffes ist. Bei massiven Baustoffen variiert sie so wenig,
dass die Rohdichte eine ausreichende Orientierung für die Wärmespeicherfähigkeit bietet (Dicke x
Rohdichte = flächenbezogene Masse). [5] Je mehr Wärme ein Stoff speichern kann, um so träger
reagiert er bei Aufheizung und Abkühlung (sog. Amplitudendämpfung). Mineralische Stoffe haben
Werte von ca. 0,8 – 1,0 kJ/kgK, Werte um 2,0 kJ/kgK werden nur von Holz und Holzwerkstoffen
erreicht.
Stuhlsäulen (auch Pfosten, Ständer oder Stiele genannt) sind senkrecht stehende Hölzer, welche die
Pfetten tragen.
Liegender Stuhl Liegen die unterstützenden Stuhlsäulen schräg, so spricht man von einem
liegenden Stuhl. Die liegenden Stühle übertragen die Dachlasten auf die tragenden Außenwände.
Stehender Stuhl Nach der Anzahl der in einem Gebinde vorhandenen vertikalen Unterstützungen
der Pfetten unterscheidet man ein-, zwei- oder dreifachen Stuhl.
Temperaturleitzahl o. Temperaturleitfähigkeit a [m2/s]: Ist ein Maß für die
Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Temperaturänderung in einem Körper. Eine
Temperaturänderung pflanzt sich um so rascher fort, je größer das Wärmeleitvermögen ist und je
kleiner die spezifische Wärmekapazität und die Dichte sind. [37] (a = λ / ρ x c)
Sie ist die Basis zur Ermittlung der Phasenverschiebung. Neuere Untersuchungen haben ergeben,
dass Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sehr gute Werte erreichen, da sie ein nahezu
ideales Verhältnis von spezifischem Gewicht, hoher Speicherzahl und niedriger Wärmeleitzahl
aufweisen.
Trockenestrich besteht aus Verlegeplatten (Spanverlegeplatten, Fermacellestrichplatten,
Gipsestrichplatten) und Dämmung. Es wird keine Feuchtigkeit in das Gebäude gebracht. Es gibt
hier verschiedene Ausführungen und Verlegetechniken. Bei der Ausführung sollte auf eine
systemgerechte Ausführung geachtet werden (Schallschutz und Brandschutz).
Trockenputz (Trockenbauweise) Putz in Form von Gipskartonbauplatten, die „trocken“ verlegt
werden und keine Baufeuchtigkeit einbringen. Die Anbringung erfolgt mit Schnellbindern
(Batzenverfahren) oder auf Lattenunterkonstruktionen mit Schnellbauschrauben.
Trockenunterboden ist eine Alternative zum herkömmlich nass eingebrachten schwimmenden
Estrich. Die Konstruktion besteht aus Trockenelementen (dadurch keine zusätzliche Feuchte) wie
Spanplatten, Gipskarton- bzw. Gipsfaserverbundplatten, Parkettdielen, Parkettelementen. Sie
werden vollflächig schwimmend, d. h., ohne Befestigung nach unten, auf Massivdecken, auch auf
alten abgenutzten Bodenbelägen oder auch auf Lagerhölzern verlegt. Wärme- und schalldämmende
Zwischenschichten aus Trockenschüttung (Dämm- oder Ausgleichsschüttung) oder an die Platten
werksmäßig angearbeitete Dämmplatten bringen die erforderliche Wärmedämmung und gleichen
verschiedene Höhen und Unebenheiten der Decken aus.
Wasseraufnahmekoeffizient w [kg/m2h0,5]: Der Wasseraufnahmekoeffizient gibt an, wie viel
Wasser der Stoff innerhalb einer bestimmten Zeit aufnimmt.

146
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK]: Nach Fourier ist der im Stoff geleitete Wärmestrom Q dem
Temperaturgefälle dt/dx und der Wandfläche A senkrecht zum Wärmestrom proportional. Die
Gleichung lautet Q = λ x A x dt/dx
Der Proportionalitätsfaktor λ heißt Wärmeleitfähigkeit. Er ist eine Stoffeigenschaft und in geringem
Maße von Temperatur und Druck abhängig. Er muss experimentell ermittelt werden. Gute
Wärmeleiter (Metalle) haben eine hohe Wärmeleitfähigkeit, schlechte Wärmeleiter niedrige. Sind
diese λ Werte kleiner 0,1 W/mK, so zählen diese Materialien zu den Wärmedämmstoffen.
Die Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes ist auf die thermische Molekularbewegung zurückzuführen.
Sie wird vor allem durch zwischenmolekulare Kräfte vermittelt.
Kristallisierte Stoffe besitzen ein großes Wärmeleitvermögen, z. B. Metalle und ihre Legierungen
(λ = 40 bis 380 W/mK) (gute Wärmeleiter). Bei amorphen Stoffen ist das Wärmeleitvermögen im
Vergleich geringer, z. B. Glas (λ = 0,8 bis 1,1 W/mK). Es nimmt weiter ab, wenn im amorphen
Stoff Makromoleküle vorliegen, z. B. bei dichten Plasten (λ = 0,12 bis 0,4 W/mK). Bei porösen und
porigen Stoffen beeinflussen die in den Poren eingeschlossenen Medien Luft, Wasserdampf oder
Wasser die Wärmleitfähigkeit entscheidend. Je kleiner der mittlere Porendurchmesser ist, um so
größer ist seine Wärmedämmleistung. Zwei Körper aus dem gleichen Material können dieselbe
Rohdichte und dasselbe Porenvolumen aufweisen und dennoch verschieden in der
Wärmedämmleistung sein.
Z. B. Sand feucht: λ = 1,1 W/mK, Sand trocken: λ = 0,33 W/mK oder Eiche radial: λ= 0,17…0,31
W/mK, Eiche axial: λ= 0,37 W/mK.
Wärmeeindringkoeffizient b [Ws0,5/m2K]: Die Eigenschaften des einzelnen Baustoffs sind gut
erkennbar mithilfe des Wärmeeindringkoeffizienten b ( b= √ λ x ρ x c) Je größer der Wert ist, um
so mehr speichert der Stoff Wärme, um so berührungskälter ist er, um so langsamer kühlt er aus.
Bei Werten unter 20 kJ/m2Ks0,5 wird die Oberfläche des Stoffes sehr schnell warm, weil die Wärme
nur langsam nach innen weitergeleitet wird (= sehr günstiges Verhalten für Fußböden und andere
raumumschließende Flächen)
• bei Werten von 20 – 50 erreicht der Stoff eine angenehme Oberflächentemperatur
(fußwarm);
• bei Wärmeeindringkoeffizienten größer 50 wirkt die Oberfläche kalt, da die Wärme schnell
ins Innere des Stoffes abfließt,
• über 150 ist der Wärmeabfluss sehr unangenehm (z. B. Metalle).
Windrispen (auch Sturmlatten genannt) verhindern die Verschiebung des Daches in Längsrichtung.
Windrispen (Querschnitt 40 bis 60 mm dick, 100 bis 160 mm breit) werden mit den einzelnen
Sparren vernagelt, oft auch verkämmt.
Zangen sind (waagerechte) Konstruktionsteile, die mindestens zwei Holzteile miteinander
verbinden und Zugkräfte aufzunehmen haben. Beim Pfettendach L B. nehmen die mit den Stuhl-
säulen und Pfetten verbundenen Zangen (meistens Doppelzangen) den nach auswärts wirkenden
Schub der Sparren auf. Sie werden angeschraubt, verkämmt oder genagelt. Als Doppelzangen
werden Halbhölzer oder Bohlen verwendet.

147
Quellenverzeichnis

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[151] Friedrich Tabellenbuch Bau- und Holz, Ferd. Dümmler Verlag 1992, S. 7-13 ff
[152] Plümecke; Preisermittlung für Bauarbeiten 24. Aufl. 1995; S.343-347
[153] Dr. Kasper; Vortrag zur „Luftdichtigkeit und Verzicht auf Holzschutz beim
Fachwerkbau“, Wernigerode 1.10.1996
[154] Meier, Claus; Skript zum Vortag zur Energieeinsparverordnung und alternative
Möglichkeiten…, am Institut für Aus- und Weiterbildung Quedlinburg, 10.2.2001, S. 71
[155] Firmenschrift Knauf-Ständerwände W 11, Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke W
11/20 M/5.91/FB, S. 10
[156] Weinmann, Kurt; Handbuch Brandschutz Bd. 2 Bauphysik und Bauchemie, expert
Verlag 1992, S. 163 ff
[157] Albrecht, Wolfgang; Dämmstoffe im Härtetest: Verhalten bei Brand, Feuchte und
mechanischer Belastung, renova 1(1995)4, S. 49
[158] Knauf; Cleaneo: Bessere Raumluft durch neue Platten-Technologie, holzbau 1/2005,S.56
[159] emfa; Der Holz zu Holz Einblas-Dämmstoff aus Holzfasern, Holzbau 1/2005, S. 58
www.emfa.de4
[160] www.knauf.de/bilder/katalog/33769/Doku_010/K25.pdf

Verzeichnis wichtigster Normen

DIN 4108 Wärmeschutz im Hochbau


DIN 4109 Schallschutz im Hochbau
DIN 18165 Fasserdämmstoffe für das Bauwesen
DIN 18174 Schaumglas als Dämmstoff für das Bauwesen
DIN 18180 Gipskartonplatten
DIN 18181 Gipskartonplatten im Hochbau
DIN 18182 Zubehör für die Verarbeitung von Gipskartonplatten
DIN 18184 Gipskarton-Verbundplatten
DIN 18530 Massive Deckenkonstruktion für Dächer
DIN 18531 Dachabdichtung
DIN 68183 Montagewände aus Gipskartonplatten
DIN 68750 Poröse und harte Holzfaserplatten
DIN 68754 Harte und mittelharte Holzfaserplatten für das Bauwesen
DIN 68755 Holzfaserdämmplatten für das Bauwesen
DIN 68763 Spanplatten, Flachpressplatten für das Bauwesen
DIN 68771 Unterböden
DIN 68800 Holzschutz im Hochbau
DIN EN 1363-1 u.2 Feuerwiderstandsprüfungen
DIN EN 1364-1 bis 6 Feuerwiderstandsprüfungen für nicht tragende Bauteile
DIN EN 1365-1 bis 6 Feuerwiderstandsprüfungen für tragende Bauteile
DIN EN 1366-1 bis 11 Feuerwiderstandsprüfungen für Installationen
DIN EN 1634-1 bis 3 Feuerwiderstandsprüfungen für Tür- und Abschlusseinrichtungen

152
Internetadressen mit Informationen zum Trockenbau

zu Trockenbausystemen, Dämmung, Holzbau (Dachgeschoss) und Abdichtung

www.knauf.de Umfangreiche detaillierte Angaben zur Ausführung, Brandschutz,


Schallschutz von Trockenbausystemen, Schallschutzberechnung
uvm.
www.rigips.de Trockenbausystem
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berechnet werden ebenso kann der Materialbedarf in einer Übersicht
bestimmt werden.
www.lafarge-gips.de Lafarge Gips GmbH, Frankfurter Landstraße 2-4, 61440 Oberursel,
Telefon 06171-613333
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www.eweleit.de Strohballenhaus
www.isover.de Isover - Dämmstoffe aus Glaswolle und Steinwolle
www.rockwool.de Dämmstoffe aus Steinwolle
www.naturdaemmstoffe.info Unter Link Literatur „Einsatz von Dämmstoffen aus nachwachsenden
Rohstoffen“ als pdf-Datei zum Download, sowie Übersicht zu
Förderprogrammen
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153
Sachwortverzeichnis
A Baustoffeigenschaften 106
Abdeckblech 87 Baustoffklasse 96ff., 111, 115ff.
Abdichtung 11, 33, 43, 47, 91ff., 139, 153 Baustoffzusammensetzung 37
Abgehängte Decken 2, 73 Bauteilrecycling 110
Abgehängte Konstruktion 90 Bauteilschichten 29
Abhänger 11, 70ff., 77, 135, 140ff. Bauwerksabdichtung 33
Abluftleistung 63 belüftetes Dach 9
Abseitwand 2, 7, 19, 35f., 38, 53, 61ff., 71, 73, Belüftetes Dach 2, 9
77, 89, 97, 126, 142, 145 Beplankung 5, 70, 72, 77, 83, 103, 132f., 139ff.
Abstandhalter 9, 16 Betonestrich 91, 97
Abtropfklasse 99 Betriebskosten 131
Abwalmung 12 Betriebsstoffe 131
Akkuschrauber 130 Bewährungsstreifen 77
Alkydharzfarbe 127 biegeweich 101f., 106
Allergiebildung 114 Bienenwachs 20, 84
Aluminiumfolien 34 biologisch 29, 107, 113, 119f, 151f
Aluminiumkraftpapier 42 Biozideinsatz 117f.
Alupaneeldecke 133 Bitumenwanne 91
Aminoplast 113 Bitumisierung 115
Aminoplastverleimung 113 Bituperl 80, 135
Ammoniak 112 Blähton 115
Anpresslatte 17, 40, 43f., 51, 56, 59, 62, 70, Blechabdeckung 11, 65
88ff. Blechschere 129f.
Arbeitsplatzkonzentration 99 Blower-Door-Prüfung 35
Arbeitszeitbedarf 131 Bodenfliesen 81
Armeisen 123 Bohrmaschine 130
Ascomycetes 3, 120 Borsalze 107, 110, 114ff.
Aufsparrendämmung 2, 15, 18, 118, 125, 136 Brandklasse 39f.
Ausbaumaßnahmen 78 Brandlast 96, 98, 111
Ausführungsfehler 21, 62 Brandschutz 2f., 5, 18, 95f., 98, 139, 146,
Ausführungspersonal 6 150ff.
Ausgleichschüttung 80f. Brandschutzanforderungen 72, 99, 118
Ausgleichsschüttung 60, 80f., 144, 146 Brandschutznormung 99
Auskühlzeit 17ff. brandschutzplatten 111
Außendämmung 15f., 59, 145 Brandschutzplatten 98, 144
Außenklima 11 Brandverhalten 96ff.
Austrocknungsprozess 38 Brandwände 132
B Braunfäule 3, 78, 120f.
Bäder 82 Breitkopfnägel 75
Bakterien 108, 119f., 128 brennbare Baustoffe 98
Balkenkopferneuerung 82 C
Basidiomycetes 3, 120 CD-Profil 70, 72, 74, 84, 142
Bauabfälle 110 Cellulosefaser 111
Bauakustik 101 Chemikalien 99, 107
Bauhilfsstoffe 131, 134 Chemischer Schutz 3, 125
Bauholz 110, 119f., 124, 151 chlorierte Kohlenwasserstoffe 112
Baumängel 6 Clipmontage 73
Baumärkte 5, 99, 129 Crimerzange 62
Baumaterialien 3, 109f., 151 D
Baumwolle 107f., 114 Dachausstiegsfenster 98
Bauschaden 5f., 36, 92, 136 Dachbodenelemente 82
Bauschäden 6ff., 33, 35, 49, 51, 79, 90, 150, Dacheindeckung 8, 16, 23, 32, 39, 44f., 126
Bauschadensbericht 5 Dachentwässerung 91
Baustoffauswahl 3, 86, 106 Dachfläche 6ff., 11f., 51, 63ff., 67f., 71f., 90

154
Dachflächenfenster 8, 11f., 64f., 67f., 71 Eichenparkett 107
Dachflächengestaltung 11 Eichenwirrling 121
Dachformen 2, 12 Einblas-Dämmstoff 116, 152
Dachgeschossausbau 1ff., 5ff., 10, 20, 25, 45, einfaches Hängewerk 14
84, 91, 96ff., 100, 106, 108, 125f., 131, 150f. Einheitstemperaturkurve 96
Dachgeschossbekleidung 73 Einkaufspreis 135
Dachkonstruktionen 2, 8, 12, 24, 39, 46, 109 einkomponentigen Acrylmasse 43
Dachschräge 2, 5, 21f., 31f., 48, 53f., 56ff., 68, Einrichtungsgegenstände 38, 95, 99
70ff., 77, 89, 99, 116, 132, 140f. Einschub 5, 9
Dachstuhl 14f., 49, 61, 99, 123 elektromagnetischen 109
Dachterrasse 91, 95 Elektrosmog 109
Dachverband 13 emfacell 116
Dämmmaterial 3, 48, 113, 124 Energiebilanz 114, 116
Dämmplatten 50, 111, 116, 119, 144, 152 Energiesparhäuser 23
Dämmputz 115 Energieverbrauch 23, 114
Dämmschüttung 115 Entkopplung 101, 103
Dämmstoffstärke 9, 11, 20, 23f., 47, 67 Entlüftung 9, 63
Dämmwirkung 16f., 20, 24, 58 Enzyme 121
Dampfbremse 2, 5, 7ff., 15ff., 28f., 31ff., 38ff., Epoxidlack 127
67ff., 72, 74, 77ff., 87ff., 121, 124, 126, 133, EPS 117
140, 149 Eulan 110, 114
Dampfbremswirkung 29 Expandiertes Polystyrol 117
Dampfkonvektion 5, 11 Extrudiertes Polystyrol 117
Dampfsättigungsdruck 31 F
Dauerhaftigkeit 108f. F30 73, 96, 99
Deckenbalken 13, 18, 44, 57, 74, 78f., 84, 90, Fach-Baustoffhändler 99
93, 123, 126, 141, 145 Faserprodukte 98
Deckenbekleidung 72 Faserstäube 107
Deckenkonstruktion 33, 70, 100, 132f, 152 Federschiene 77, 101, 103, 106, 140ff.
Dehnungsanschlüsse 76 Fehlboden 91
Desinfektionsmittel 113 Fensteranschluss 2, 64, 69, 89, 93
Dichtbänder 2, 16, 41f., 75 Fensterbrett 65, 67ff.
Dichtungsmanschette 63 Fensterklötzchen 70
Dichtungspappe 34, 41, 66 Fensterlaibung 35, 37, 65, 67
Dielenbrett 80, 123 Fensterrahmen 37, 43, 64f., 67f., 89, 93
diffusionsäquivalente Luftschichtdicke 2, 10, Fermacell 20, 81, 104, 144, 146, 150
30 Fermacellplatten 20, 81
Difunorm 39f., 44 Fertigteilhäuser 33, 107, 124
DIN 4102 96, 111, 142 feuchteadaptive Dampfbremse 9, 11, 34
DIN 68800 7, 119f., 124f., 152 Feuchteausgleich 80, 112ff
DIN EN 12354 100 Feuchtefalle 136
DIN EN 13501 99 Feuchteproduktion 2, 38
DIN EN 1363 99, 152 Feuchteschäden 5, 22, 41, 50
DIN EN 20140 100 Feuchtigkeitsanforderungen 45
Direktabhänger 70ff., 77, 135, 140ff. feuchtigkeitsbeständig 115f
Dispersionsfarbe 4, 108, 127ff. Feuchtigkeitsgehalt 38, 120
Doppelklebeband 40 Feuchtigkeitsquelle 126
Doppelprofil 106 Feuchtigkeitsschäden 27
doppeltes Ständerwerk 101 Feuchtigkeitswanderung 31
Douglasie 119, 125 Feuerschutzmörtel 115
Drahtöse 74, 84 Feuerübersprung 95f.
Drempel 7, 15f., 19, 21, 36, 45, 47, 53f., 62, 71, Feuerwiderstandsklasse 96ff.
86ff., 109, 126, 140ff., 145 Fichte 119, 122, 124f.
Dünnlasur 20 Fireboards 98
E First 7f., 10, 12, 17f., 45, 47, 50, 53, 59, 144ff.
Eiche 107, 119, 121ff., 147 Flachpressplatten 113, 152

155
Flachs 107, 113 Gipswerkstoffe 81
Flankenübertragung 22, 30, 33, 101, 148 GKBI 83, 111
Flash-over 95 GKF 23, 46, 72, 74, 84, 98f., 111, 131, 135,
Flugschnee 8, 39, 45 141, 144
Formaldehyd 112f., 117 Glasfaser 77, 98, 111, 144
Formaldehydabgabe 113 Glasgranulat 115
Frequenz 101 Grat 12, 46
Frischholzinsekt 3, 122 Grundkalkulation 134
Frostpunkt 19 Gummi 83, 108, 118
Fugen 2, 5, 8ff., 15ff., 20ff., 31f., 34f., 38ff, Gummimanschette 83
46ff., 54ff., 62ff., 67ff., 75, 77ff., 81, 87ff., Güteüberwachung 113
94, 104, 109, 124, 131ff., 136, 140f., 149 H
Fugenanbindung 5, 32, 34, 48, 54f., 57f., 62, Hahnenbalken 13
64, 70, 79, 124, 140 Handsäge 130
Fugenbreite 38, 42f., 133 Handschleifbrett 130
Fugendämmstreifen 104 Hänge-WC 83
Fugendichtheit 8ff., 18, 22f., 29, 42, 46, 50, Hartschäume 108
56f., 68 Hausbock 5, 49, 61, 123
Fungi imperfecti 122 Heizenergiebedarf 27, 49, 109
Fungizid 111, 129 Hemicellulose 118
Fußbodenaufbau 2, 76, 78, 80, 82, 91, 97 HFCKW 117f.
Fußbodenheizung 82 Hinterlüftung 4, 9ff., 23, 31, 45, 50, 88, 91,
Fußbodenplatten 60, 81, 109 136, 142
Fußpfetten 50, 82 Hobeldiele 87
Fußschwelle 78, 144 Höhenunterschied 7, 70f., 80
G Hohlraum 9, 22, 31f., 38, 61ff., 75, 78f., 90,
G+H 46, 99, 149ff. 101, 103, 106, 116, 132, 134
Gauben 2, 7, 12, 90 Hohlraumdämmung 106, 132
Gaubenfenster 86 Holz 118ff.
Gebäudehülle 35 Holzbalkendecke 75, 78f., 90ff., 101, 103f.,
gedämmte Flachdächer 2, 7 116, 121, 123, 127
Gefährdungsklasse 45, 93, 124f. Holzbeize 20
Gelbrandiger Hausschwamm 121 Holzbeton 119
Gemeinkosten 131, 134 Holzcellulose 118
Gerätekosten 131, 134f. Holzfaserplatten 45, 152
Geschossdecke 7, 55, 79 Holzfeuchte 34f., 49, 81, 91, 93, 119, 123f.
Gesundheitsschädlich 99 Holzfeuchtigkeit 10, 35, 81, 120, 122f.
Gewölbe 85 Holzleichtlehm 9
Giebelgaube 12 Holzschäden 3, 6, 78, 119
Giebelwände 7, 21, 64 Holzschutz 3, 7f., 93, 118ff., 124f., 149, 151ff.
Gipsfaserplatten 81ff., 111 Holzschutzmaßnahmen 3, 124
Gipshobel 130 Holzschutzmittel 9, 11, 113, 120, 125
Gipskarton-Lochplatten 72 Holzspäne 119
Gipskarton-Unterdecke 73f. Holzstäube 107
Gipskarton-Verbundplatten 111, 131, 152 Holzverfärbende Pilze 3, 120
Gipskartonbauplatten 28, 31, 46, 48, 53, 65, 73, Holzweichfaserplatte 18f.
85f., 90, 97f., 106, 109, 111, 131f, 144, 146 Holzwerkstoff 75, 124
Gipskartonbrandschutzplatten 111 Holzwerkstoffklassen 113
Gipskartonimprägnierplatten 111 Holz zerstörende Insekten 3, 35, 122, 126
Gipskartonplatten 16f., 20, 50, 56, 66, 70ff., Holz zerstörende Pilze 35f., 58, 113, 119f., 122,
76f., 80, 83, 85f., 88, 98, 107, 111, 127ff., 124ff.
132f., 140f., 152 Holz zerstörende Pilze 3, 120
Gipskartonplattennägel 72 Horizontalschub 13, 145
Gipskartonunterdecke 74 Hörschall 100
Gipskartonverbundplatten 20 HWL-Platte 23, 26, 36, 41
Gipskartonverkleidung 30, 58f., 69, 110 hygroskopisch 114, 116

156
I Kondenswasserbildung 6f., 11, 33, 91, 124,
Industrieprodukt 107 128f.
Infrarotbild 20, 31 Konstruktionshölzer 49, 74, 87ff., 93, 120, 124
Innenausbau 15, 110, 129, 150 Konstruktionsmöglichkeiten 5
Innendämmung 2, 6, 15, 19ff., 33, 64, 77, 118, Konterlattung 9, 16, 18, 89
121, 136, 144f., 149 Konvektion 2, 27, 29, 31, 36, 42, 50, 78, 119
Innenrahmen 67 Kork 18, 107, 116
Innenraumluft 23, 31, 38, 63, 79, 107, 136 Körperschallbrücken 101
Innenverkleidung 3, 11, 28, 45ff., 61, 68, 71, Korrosionsfäule 3, 121
74, 87ff., 99, 111 Kreuzfugen 48, 76f., 81
Insektenbefall 91, 93, 112 Kristallwasser 98, 111
Insektenlarve 123 Kunstharzdispersionsanstrich 30
Insektenschutzmittel 110, 114 Kunstharzleime 113
Isofloc 98, 116 Kunststoffbezug 112
Isophen 99 Kunststoffplatten 75
Isotherme 22, 48, 54, 65 L
Isothermenverlauf 65 Lafarge 98, 153
ISOVER 99, 149ff. Landesbauordnung 96ff., 107
J Längsverband 15, 145
Justierschrauben 70 Längsverbinder 74
K Langzeituntersuchungen 108
Kalkfarbe 3, 128 LaPrima 98
Kalkulation 4, 6, 130f., 133ff., 153 Lasergerät 130
Kalkulationsart 131 Laubengänge 92
Kaltdach 2, 7f., 11, 90 Laubhölzer 119
Kaltdach-Unterschale 8 LaVita 109
Kalziumsilicat 20 Lehm 9, 18f., 78f., 106, 145, 148
Kambium 118 Lehmplatten 9, 18
Kantenhobel 130 Lehmschüttung 79
Kantenschutzschiene 85f. Leichtbauaußenwand 31f., 69
Kapillartransport 32f. Leichtbaudeckenkonstruktionen 132
Karbonfaser 109 Leichtbaukonstruktionen 107, 136
Kartonfaserrichtung 72 Leichtbauwände 17, 22, 64, 83, 100, 103, 132
Kasein 4, 128 Leichtbeton 18, 115
Kastenprofil 76 Leichtmörtel 115
Kehlbalkendachstuhl 13f. Leimfarbanstrich 3, 128
Kehlbalkendecke 74 Lewis 82
Kehle 12, 46 Liapor 18
Keramikfassade 33 Liegender Kehlbalkendachstuhl 13, 14
Kerndämmung 117f. Lignin 118, 121f.
Kesseldruckverfahren 125 Lochraspel 130
Kieferbaumschwamm 122 Lösungsmittel 52, 99, 107, 127
Klammern 47, 51f., 52, 59, 67, 72ff, 74 Luft-Wasserdampf-Gemisch 24f.
Klebebänder 2, 44, 59 Luftaustausch 7, 46, 90
Klebeverbindung 40, 43f., 64, 66f., 69, 88 Luftdruckunterschied 35, 40
Kleidermotten 109 Luftdurchsatz 4, 27, 136
Kleiner Hausschwamm 121 Luftfeder 106
Klemmfilz 15, 23, 28, 42, 45f., 48, 50, 58, 74, Luftgeschwindigkeitsmessgerät 35
79, 87f., 99 Luftqualität 107
Klemmstoffkeile 48 Luftschall 100f., 106, 116
Klimapuffer 19 Luftschallbrücke 101
Knauf 73, 77, 81, 86, 98, 109, 112, 127, 135, Lüftungsaustausch 2, 38f.
140f., 150ff. Lüftungshohlraum 9
Kniestock 145 Lüftungsquerschnitt 7, 10
Kohlendioxiddiffusion 30 Lüftungsrate 35
Kohlenmonoxid 99 Lüftungsrohr 47, 63f.

157
Lüftungswärmeverlust 27, 35 Pestizid 114
M Pfettendächer 12f.
MAK-Wert 99, 113 Pfettendachstuhl 14
mangelhafte Fugendichtheit 22, 29 Pflanzenfasern 109, 114
Manschette 63, 83 pH-Wert 108, 111, 124, 128
Massive Deckenkonstruktion 33, 152 Phasenverschiebung 17, 23f., 146
Massivlehmplatte 18 Phenol-Formaldehydharze 113
Masterclima 20 Phenolplast 113
Materialbedarf 71, 74, 135, 140f., 153 Phenolresorcinharze 113
Melamin-Formaldehydharz 113 Plattenfugenverspachtelung 132
Metalldecken 133 Polyacrylat 129
Metallfolie 112 Polypropylengitter 114
Metallpaneele 73 Polysacharid 118
Metallständerwand 22, 28, 58f, 75, 104,139 Polystyrolschaum 80
Metallunterkonstruktion 48, 71, 77, 85f., 90, Polyurethan 117, 127
103, 132 Polyurethanlack 127
Milcheiweiß 128 Polyvinylazetat 129
Mineralfaser-Unterdecke 74 Polyvinylpropionate 129
Mineralfaserplatte 73f., 81 Porenbeton 11, 18, 25, 44
Mineralwolledämmung 9, 53 Porendurchmesser 29, 147
Mittin 110, 114 Porenschwamm 121f.
Mobilfunk 109 Preisgegenüberstellung 135
Moderfäule 3, 122 Protektor 85, 150
Molekularbewegung 29, 147 Prüfzeugnis 96f., 99, 108
Montageanleitung 4, 71, 74, 77, 138, 140 PUR 117, 127
Montagereihenfolge 53 Putzträger 20, 115
Montagesystem 82f. Q
Montagevorschrift 70 Querverband 15, 145
Montagewände 72, 152 R
Mottenschutzchemikalien 107 Rabatt 135
N Rähm 52, 84
Nachkalkulation 131, 135 Randdämmstreifen 79, 81, 104
Nadelhölzer 119, 121 Randleistenfilz 42
Nagekäfer 91, 123f. Rauchklasse 99
Nageldübel 53, 74 Raufasertapete 108
Naturkorkschrot 116 Recyclingzellulose 40
Nebenweg-Übertragung 101 Regeldachneigung 44f.
Nichtbelüftetes Dach 2, 10 Renovationskonzept 109
nichtbrennbar 98, 107 Rettungswege 98
Niederschlagswasser 91f., 94 Revisionsklappe 61, 63
Noniusabhänger 74 Rieselpapier 9, 18
Normen 4f., 23, 96, 99, 100, 107, 150, 152 Rieselschutz 9, 51, 60, 80, 144
Nutzholzborgenkäfer 123 Rindenpilz 122
O Ringbalken 87, 91
Oberflächentemperatur 19ff., 49, 137f, 147 Rippenabstände 106
Oberzug 78 Robinie 119, 125
Ortgang 16f., 31f. S
P Saftporling 93
Panelle 67, 73, 112 Sandpapier 130
Papierdeckstreifen 77 Sanierungskosten 78
Papierschicht 77 Sanitäranlage 61
Parkettböden 104 Sanitärkörper 82f.
Parkettkäfer 123 Satteldach 12, 92, 95
PE-Dampfbremsfolie 42, 67 Säule 52f., 84f., 87f.
PE-Folie 34, 39ff., 43, 80f. Schadensentstehung 23
Perlite 80, 108, 115, 135 Schadstoffgehalt 110

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Schafwolle 107, 114 Schüttungshöhe 80
Schalldämmung 77, 80, 104, 101, 112 Schutzanstrich 109
Schalldruck 101 Schwalbenschwanzplatten 82, 150
Schalldruckpegel 101 Schwammbekämpfungsmittel 127
Schalleigenschaften 75 schwerentflammbar 40, 43
Sperrschichten 32f., 80 Schwerkraftlüftung 7
Spitzboden 5, 49ff., 54f., 57, 72, 82, 90 schwimmender Estrich 80, 104
Splintholz 118, 123f. sd-Wert 2, 30f., 34, 39f., 45
Sprengewerk 14 Setzung 75, 78, 110
Spundbrettschalung 73 Setzungsfuge 78
Stammfäulepilz 122 Sicrall 44
Ständerabstand 76, 139 Silikatfarbe 20, 127
Ständerbau 124 Skonto 135
Ständerpilze 3, 120 Sohlbank 92ff.
Ständerprofil 74, 76f., 106, 140 Sorptionseigenschaften 20
Ständerwand 2, 4, 28, 53f., 57, 59, 61, 73, 76f., sorptionsfähig 114, 116
82, 138ff, 151f Spachtel 77, 140, 142
Statik 2, 14, 78, 153 Spannungsrisse 34
Staubbelastung 116 Sparren 5, 8ff., 21, 23ff., 27ff., 33, 39ff., 45ff.,
Steckdoseneinsatz 36, 38, 61 55ff., 63ff., 68, 70f., 74, 78f., 82, 87ff.,
Steinwolle 16, 26, 45, 47, 99, 110, 117, 153 123ff., 133, 140ff., 144ff.
Stoffkreislauf 116, 120 Sparrenabstand 46, 66
Stoffverbrauch 131 Sparrendach 12f., 145
Stoffwechselprozess 120 Sparrenfeld 8, 41, 45, 79
Stoffwerte 24, 26 Sparrenhalter 13
Stoßfugen 47 Sparrenpfettenanker 52
Strangpressplatten 113 Sperrschicht 2, 11, 32f., 80, 127
Streben 12, 15, 106, 109, 145 T
strebenloses Pfettendach 12 Tackernadel 40f., 44f., 53, 59f., 67ff., 74, 88
Streichbalken 126 Tanne 119, 121, 124
Strohplatte 116 Tapete 4, 50, 91, 108, 127, 129
Stuhlsäule 15, 146 Tapetenkleister 108
Stundensatz 6, 134f. Tauchverfahren 125
Styroporplatten 49, 59, 88 Taupunkttemperatur 4, 38, 137
Systemanbieter 5, 99ff., 106, 135f., 141 Tauwasser 2, 5, 7, 20f., 25, 27, 30f., 34, 37f.,
Schalllängsleitung 102 48f., 55, 66, 78f., 90, 136ff., 149
Schallpegeldifferenz 101 Tauwassermenge 2
Schallquellen 100 Temperaturamplitudendämpfung 17, 24
Schallschutz 3, 5, 17, 28, 76ff., 90, 100f., 106, Temperaturänderungen 120
108, 139, 146, 148, 151ff. Temperaturleitzahl 24, 26, 146
Schallschutzeigenschaften 17 Temperaturverlauf 24, 27, 68
schallschutztechnisch 58, 75, 78f., 90, 104ff. Terpene 107, 129
Schallübertragung 60, 100f., 103, 106 Textilien 99, 108
Scheibenbock 123 Thermohaut 31
Schilfrohrmatte 9 Thermopurplatten 16
Schimmelpilz 5f, 39, 55, 67, 79, 108, 129 149, Tondachziegel 99
151f. Tonhohlplatten 19
Schindeln 87 Traglattung 32, 70, 131, 133, 141f.
Schlackeschüttung 79 Tragprofil 71, 74, 140ff.
Schlagregenbeanspruchung 126 Transmissionswärmeverluste 27
Schlauchpilze 3, 120 Traufe 8, 12, 16, 18, 60, 78, 146
Schlauchwaage 80, 130 Trittschall 60, 77, 80f., 100, 104, 115ff., 144
Schleppgaube 2, 12, 86ff., 90, 92, 94f. Trittschalldämmung 77, 80, 104
Schnellbauschrauben 33, 71ff., 75f., 81, 83, Trittschalleigenschaft 80f.
103, 140ff., 146 Trockenbauarbeiten 4, 129ff.
Schornsteinanschlussblech 126 Trockenbaupreise 6

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Trockenbausystem 69, 99, 153 Wärmeleitfähigkeit 20, 23ff., 45, 47, 88, 112,
Trockenbauwand 75f., 80, 103, 134f. 114ff., 146f.
Trockenestrich 79f., 103f., 144, 146 Wärmeleitvermögen 24, 146f.
Trockenestrichelement 80, 104 Wärmeschutz 17ff., 23, 144f., 148, 152
Trockenholzinsekt 3, 122 Wärmespeicherung 2, 23, 25, 78, 109, 144, 146
Trockenputz 77, 131, 146 Warmseite 33
Trockenunterboden 81, 146, 150 Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl 30
Trogtränkverfahren 125 Wasserdampfbelastung 9
Türöffnung 35, 75ff., 81, 101 Wasserdampfdiffusion 9, 22, 29f., 33, 144, 148
Türzarge 75, 77, 121 wasserdampfdurchlässig 34, 117, 129
U Wasserglasfarbanstrich 3, 128
U-Profil 53, 71 Wasseruhr 61, 63
U-Schiene 54, 75ff., 104 Wasserwaage 70, 80, 130
u-Wert 18f., 23, 27, 144 Weicher Nagekäfer 123
UA-Profil 76 weichfaserplatten 18f.
Umgebungstemperatur 27, 98 Weichfaserplatten 45
Umweltbelastung 107ff., 112 Weichmacher 40, 108
Umweltverträglich 110 Weißer Porenschwamm 121
ungestörte Raumzone 109 Weißfäule 3, 10, 121f.
Ungeziefer 112, 115, 117 Weißlochfäule 3, 120, 122
Uniflott 77, 141 Werkzeug 4, 80, 129f.
Unterdach 10, 44 Wetterbeständig 113, 128f
Unterdecken 72f. Wilder Hausschwamm 121
Unterkonstruktion 15, 21, 33, 36, 46f., 53f., 62, winddichte Anschlüsse 16
68, 70ff., 82, 84ff., 89f., 106, 110, 131,139ff. Winddichtmachung 39
Unterspanbahn 9, 32, 44f. Winddruck 15
Unterzüge 14, 75, 97 Windsog 5, 31
UW 50/40 62, 85, 89f. Windsperre 9, 16f., 34
V wohnklimatisch 18, 20, 24
VELUX 65f., 95, 150 Wohnungstrennwände 28
Verbindungsstück 73 Wurzelschwamm 122
Verbrennung 96, 99 X
Verbundkonstruktionen 110 XPS 117
Verkofferung 72, 97 Y
Verkehrslast 75, 78, 92 YTONG-Dachplatten 17
Verkleidungsmaterialien 110, 113 Z
Verkleidungsplatte 31f., 36, 68f 83, 86, 98, 106 Zangen 15, 62, 70, 145, 147
Verlegeplatte 77, 81f, 104, 127, 144, 146 Zellulosedämmung 18, 41, 107
Vollsparrendämmung 9ff., 23, 31, 88, 136 Zellulosedämmwolle 9, 18
vorkomprimierte Fugendichtbänder 16 Zelluloseflocken 116
Vorsatzschale 72, 77, 131f. Zellulosekleister 129
Vorsatzwand 22, 44, 48, 53f., 83, 88f. Zeolith 112
W Zigarettenrauch 112f.
Wachspapier 60 Zwischendecke 69, 84
Walmdach 12 Zwischensparrendämmung 2, 19, 27, 47, 65,
Wandanschluss 32, 56, 104, 139, 141 136, 141f.
Wärmeabgabe 25 CW 50/50 85, 90
Wärmeaufnahme 25, 96 ö
Wärmebrücken 6ff., 15f, 27f., 47, 50, 64f., 82, ökologisch orientierte Dämmung 2, 18
88, 91, 93, 149, 151 Ö
Wärmebrückenbildung 27, 64, 93, 149, 151 Ökoprodukte 107
Wärmedämmschicht 11, 27, 31, 33, 47 Ölsockelanstrich 30
Wärmedämmung 5, 7f., 10, 25, 38, 49, 52, 55,
61, 66, 68, 74, 99, 109f., 114, 116, 136, 145f.

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