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1.

18 Kunststoffschweißung - Ausarbeitung der Fragen


Vortragender: DI Matschi

1. Grundarten der Kunststoffe

Die Grundarten sind wie folgt:


 Thermoplaste oder Plastomere  kettenförmig, eindimensional oder
strauchähnlich verzweigt,
 Duroplaste oder Duromere netzförmig eng verknüpft
 Elastomere oder Elastoplasten  weitmaschig verknüpft

2. Welche Eigenschaften haben die Schweißparameter auf die Schweißung und wo liegen
die Grenzbedingungen.

 Durch die Erwärmung wird der Kunststoff im Schweißbereich plastifiziert


(formbar, fließfähig gemacht)
 Die Temperatur sorgt für die Beweglichkeit der Makromolekühlefäden, q>
macht die Molekühle beweglicher
 Durch den Schweißdruck werden die beweglichen Makromolekühle miteinander
in Kontakt gebracht durch gegenseitiges Verschlingen wird die Nahtfestigkeit
erzielt

Temperatur (q):
q<: zu geringe Molekühlbeweglichkeit, kein Ineinandergleiten der Molekühle, Bindefehler,
Kaltschweißung
q>: Verbrennung, Abbau, Werkstoffzerstörung
Druck (p):
p<: kein Ineinandergleiten und Verschlingen der Molekühlketten, keine Verbindung,
Lunker, Bindefehler
p>: fließfähiges Material wird aus der Schweißzone herausgepresst, Kaltschweißung
Zeit (t):
t<: zu wenig Material plastifiziert
t>: Werkstoffschädigung, zu starke Erweichung, Druckübertragung schwierig.

Das Verschweißen erfolgt in der Reihenfolge:


 Aufschmelzen
 Verschweißen
 Abkühlen (plastifizieren, fügen)

3. Auf welche Punkte hat der Schweißer bei Kunststoff zu achten?

 Wahl des richtigen Schweißverfahrens


 Schweißeignung der Werkstoffe
 Schweißparameter ermitteln und kontrollieren (Schweißprotokoll führen)
 Sorgfältige Ausführung (Sauberkeit Reinigung unmittelbar vor dem Schweißen,
Einhaltung der Schweißparameter, Rundheit, Versatz oder Schnittstelleneinfall bei
Rohren kontrollieren,...)
 Keine mechanische Beanspruchung der Schweißnaht vor dem völligen Erkalten der
Verbindung
 Kontrolle der Schweißnähte

Bei Schweißung von Rohren im Freien zusätzlich:


 Keine Zugluft (Wind)

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Erstellt von: G. Salcher/Feb. 03 Seite 1 von 2
 Keine Feuchtigkeit (Tau)
 Temperatur nicht unter 0°C (Schweißzelt)
 Rohrenden beim HS verschließen (Kaminwirkung)
 Rohrbewegung leichtgängig (Seile, Rollenböcke)
 Gleichmäßige Rohrtemperatur (Sonneneinstrahlung)

4. Wie werden Kunststoffschweißungen geprüft?

Zerstörungsfrei: Zerstörend:
 Visuell  Zugversuch- Schweißfaktor
 Ultraschall (bedingt)  Biegeversuch - Biegewinkel
 Röntgen (bedingt)
 Hochspannung

Die Wertigkeit einer Schweißverbindung kann durch den Schweißfaktor charakterisiert


werden. Darunter ist das Verhältnis der Festigkeit zwischen Originalwerkstoff und
geschweißtem Material zu verstehen.

5. Wichtige, allgemein gemeinsame Merkmale der Kunststoffe.

 Korrosionsfest und teilweise beständig gegen Chemikalien


 Elektrisch nicht leitend (Isolierstoffe)
 Geringe Wärmeleitfähigkeit
 Geringe Dichte (0,9kg/dm3 ... 2,2kg/dm3)
 Große Dehnung (ca. 100 – 1000%)
 Große Zähigkeit

6. Vorteile von Gasrohrleitungen aus Polyethylen:

Geringe Dichte Transport und Verlegung


Gute Kälteschlagzähigkeit verhindert Versprödung
Chemische Beständigkeit verhindert Korrosion
Glatte Rohrwand geringe Reibung
Flexibilität ermöglicht Krümmungen
Hoher Berstdruck große Sicherheit

7. Zähle Kunststoffeigenschaften auf, welche einen Einfluss auf die Schweißeignung


haben.

Molekühlaufbau Molekulargewicht, Schmelzviskosität, Fließverhalten, MFI


(=Mold flow index)

Gefügeaufbau Amorph-teilkristalline, Schmelzbereich, spezifische


Wärme

Geringe Wärmeleitfähigkeit Plastifizierdauer, Abkühldauer

Große Wärmedehnung Schrumpfungen, Spannungen

Reibungskoeffizient Reibschweißen

Dielektrischer Verlustfaktor Hochfrequenzschweißen

Härte Ultraschallschweißen
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