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2.

9 Vorgänge der Rissbildung in Stählen- Ausarbeitung der Fragen


Vortragender: Ing. Mag. Rauch

1. Was sind Kaltrisse, wie entstehen sie, wie vermeidet man sie?

Allgemein: Risse sind Werkstofftrennungen mit überwiegend zweidimensionaler


Ausdehnung.
Unterscheidung durch:
 Entstehungstemperatur (Heißrisse, Kaltrisse)
 Entstehungsbedingungen (Risse beim Spannungsarmglühen)
 Aussehen (Terrassenbrüche)
weiterer Unterscheidung
 interkristalline und
 transkristallinen Verlauf

Einteilung:

Kaltrisse in WEZ:
Entstehen:
 Gefüge hoher Härte
 Wasserstoff
 Spannungen (Schweißeigenspannungen, innere Spannungen,...)
Vermeidung:
 Geringe Aufhärtung Vorwärmen, höherer Streckenenergie,
Mehrlagenschweißung
 Wasserstoff  Sauberkeit achten, Feuchtigkeit Schweißzusätze,
Feuchtigkeit Schutzgas, ZW mit niedrigem H-Anteil
 Schweißeigenspannungen niedrig halten

Kaltrisse im Schweißgut:
Entstehen:
 Gefüge hoher Härte
 Wasserstoff
 Spannungen
Vermeidung:
Geringe Aufhärtung Vorwärmen, höherer Streckenenergie,

2. Was ist das C-Äquivalent, welche Aussagen sind möglich?

Schweißeignung sinkt mit steigendem C-Gehalt, C-gehalt ist verantwortlich für


Martensitbildung Steigerung der Härte  Härterisse

Aufhärtung kann durch die Abkühlgeschw. beeinfl werden. Abkühlgeschw. Ist abhängig
von Vorwärmtemperatur, CE-Wert, Materialdicke, Nahtform, Elektrodendurchmesser

CE <0,45 keine Vorwärmung


0,45<CE<0,60 100°C bis 250°C
CE>0,6 250°C bis 500°C

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3. Woher kann Wasserstoff im Schweißgut kommen, was bewirkt er, wie vermeidet
man ihn?

Quellen:
 Feuchtigkeit an Schweißkanten, Umgebung, Öle, Fette und Rost
 Feuchtkeit bzw. Kristallwasser in der Umhüllung der Elektroden, im
UP-Pulver oder Fülldrähten
 Feuchtigkeit im Schutzgas

Wasserstoff wird über das Schweißbad in die WEZ eingebracht, Löslichkeit ist stark
temperaturabhängig.

Bewirkt die Entstehung von Kaltrissen bis RT und darunter.

Vermeidung:
 Rücktrocknung des Schweißzusatzes und Verwendung beheizter Köcher
 Keine Verarbeitung feuchter Bleche.
 Schweißverbindungen solange auf Temperatur halten bis Wasserstoff
ausdiffundiert ist  soaking: Nachwärmen unmittelbar nach dem Schweißen bei
etwa 200°C bis 400°C

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5. Was kann von Werkstoffseite zur Vermeidung von Kaltrissen getan werden?

chemische Zusammensetzung des Stahles.


Erwartbare Härte kann dem Schweiß ZTU-Schaubild entnommen werden (sollte <350HV
sein)
C-Begrenzung auf max 0,22%C für schweißbare Baustähle.

6. Was kann bei den Zusatzwerkstoffen zur Vermeidung von Kaltrissen getan
werden?

Richtige Auswahl der Zusatzwerkstoffe  z.B: Zelluloseelektroden können mehr


Feuchtigkeit aufnehmen als Rutilelektroden, MIG/ MAG, WIG haben geringsten
Wasserstoffgehalt (<5ml/100g Schweißgut)
Rücktrocknen gemäß Herstellervorschrft

7. Wie wirken die Schweißbedingungen auf die Entstehung von Kaltrissen?

 Gezielte Temperaturführung: Vorwärmen, Nachwärmen:


Auswirkung auf Härte, Wasserstoffeffusion und Spannungszustand
 Wärmebehandlung (Spannungsarmglühen ohne Zwischenabkühlung)
 Steuerung über Wärmeeinbringung:
Steigt diese  niedrigere Abkühlgeschw. und Härte und somit Empfindlichkeit

Stähle mit hoher Härtbarkeit:


 Schweißen mit isothermer Umwandlung
 Schweißen mit austenitischen Zusatzwerkstoffen (austenit hat hohe Löslichkeit von
Wasserstoff)

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8. Welche Kaltrissprüfungen kennen sie, Durchführung und Aussage.
11. Welche Arten von Heißrissen kennen sie, wie entstehen sie?

Sie entstehen unter Einwirkung von Schrumpfspannungen auf Flüssigkeitsfilme


zwischenden Kristallen im 2-Phasen Gebiet flüssig/fest.

 Erstarrungsrisse: vorwiegend im Schweißgut


Ursache: Während der Erstarrung des Schweißgutes zwischen den von der
Schmelzlinie in das Bad hineinwachsende Dendriten.

 Wiedererwärmungsrisse (Bild 22) im Schweißgut und in der WEZ und verlaufen


interkristallin
Ursache: Teilaufschmelzung an den Korngrenzen, während Kristallite selbst fest
bleiben.

Wichtige Einflusselemente sind S, P, Sb, Sn

12. Wo treten Heißrissen bevorzugt auf, wie vermeidet man sie?

Heißrisse im ferritischen Schweißgut verlaufen meist längs und in Raupenmitte. Sehr


anfällig ist UP-Schweißung mit hoher Wärmeeinbringung und ungünstiger
Raupengeometrie (Verhältnis Höhe zu Breite soll 1:2 sein).

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Größere Bedeutung haben Heißrisse bei austenitischen Stählen. Austenitisches
Schweißgut sollte einen Mindestdeltaferritgehalt aufweisen (Aufmischung aus GW
Beachten)

Vermeidung:
 Niedrige C-, S-, P-Gehalte
 Hoher Mn-Gehalt in SG und GW
 Richtige Wahl der Nahtvorbereitung (Kantenanarbeitung) und Schweißbedingungen

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14. Was sind Terrassenbrüche, Aussehen und Ursache.

Terassenbrüche gehen von lamellenförmigen Rissen parallel zur Oberfläche aus.


Ursache: Zeilen-, plättchenförmig angeordnete nichtmetallische Einschlüsse insbesondere
Silikate, Sulfide und Oxide. Sie vermidern das Formänderungsvermögen in Dickenrichtung
im Vergleich zu Längs- und Querrichtung

Terassenbrüche nehmen mit der Anzahl, der flachen Ausbildung und der örtlichen
Konzentration der Einschlüsse zu. Es entstehen Risskeime, welche zusammenlaufen und
das typische Aussehen entsteht

15. Wie kann man Terrassenbrüche vermeiden.

Hohe Reinheit an nichtmetallischen Einschlüssen insbesondere an MnS, da sie weich sind


und mitausgewalzt werden. Absenkung des S-Gehaltes, Vermeiden von Wolken aus
Silikaten und Oxiden, sondern gleichmäßig verteilte Anordnung 
Formänderungsvermögen in Dickenrichtung verbessert.

Verminderung der Terassenbruchneigung durch:


 Vergrößerung der Anschlussfläche (Pufferung)
 Vermeidung von unnötigem Nahtvolumen  kleinere Schrumpfwege
 Symmetrische Nahtform und symmetrische Raupenfolge
 Verminderte Raupenanzahl

16. Wie wird die Empfindlichkeit auf Terrassenbruch bei Stahl geprüft.

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Zugversuche in Dickenrichtung (Z-Richtung). Kriterium ist die Brucheinschmierung als
Maß für das Formänderungsvermögen. Kreuzstoß schweißen  Zugprobe ausarbeiten

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