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Inhalt
2. Löten ...................................................................................................................................... 2
2.1 Begriffe und Grundlagen ................................................................................................... 2
2.2 Ablauf des Lötens ............................................................................................................. 3
2.3 Materialien ........................................................................................................................ 4
2.3.1 Lote ................................................................................................................................. 4
2.2.2 Flussmittel....................................................................................................................... 5
2.2.3 Gegenflussmittel ............................................................................................................. 6
2.2.4 Lötbarkeit von Werkstoffen ............................................................................................ 6
2.3 Lötverfahren...................................................................................................................... 7
2.3.1 Einteilung nach der Art der Erwärmung:........................................................................ 7
2.3.2 Anwendung der Lötverfahren ....................................................................................... 10
2.4 Gestaltung der Lötverbindungen ..................................................................................... 11
2.4.1 Lötspalt ......................................................................................................................... 11
2.4.2 Gestaltung von Lötverbindungen:................................................................................. 11
2.4.3 Überlappverbindungen bei Behältern ........................................................................... 13
2.4.4 Verbindungen von Wellen und Achsen ........................................................................ 13
2.4.5 Verbindungen von Wellen und Achsen in Blech.......................................................... 13
2.4.6 Verbindungen an elektrischen Leitern .......................................................................... 13
2.4.7 Lötstelle bedrahteter elektronischer Bauteile................................................................ 13
2.4.8 Lötstelle elektronischer SMD-Bauteile......................................................................... 14
2.4.9 Verbindungen Glas/Metall (Glas im Fugenbereich metallbeschichtet)........................ 14
2.5 Berechnung .................................................................................................................... 15
2.5.1 Berechnung von Überlappverbindungen ...................................................................... 15
2.5.2 Richtwerte für das Überlappungsverhältnis von Lötverbindungen .............................. 15
2.5.3 Anhaltswerte für Festigkeit von Lötungen ................................................................... 15
2.5.4 Berechnung Muffenverbindung bei Rohren, Rundstange ............................................ 16
2.5.5 Berechnung Stumpfstoß................................................................................................ 16
2.6 Arbeitssicherheit ............................................................................................................. 16
2. Löten
2.1 Begriffe und Grundlagen
Thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen und Beschichten von Werkstoffen wobei
eine flüssige Phase durch Schmelzen eines Lotes (Schmelzlöten) oder durch Diffusion an den
Grenzflächen (Diffusionslöten) entsteht. Die Solidustemperatur des Grundwerkstoffes wird nicht
erreicht.
Einteilung nach der Arbeitstemperatur:
Weichlöten Temp. < 450°C mit Zinn/Blei-Loten, zunehmend mit bleifreien Loten.
Für nahezu alle Metalle,
für geringe Kräfte auf die Lötstelle
für Elektronik
überwiegend mit Flussmittel, z.T. mit Schutzgas
Hartlöten Temp. > 450°C mit Messing-, Silber-, Aluminium-, Nickel-Loten
für Schwermetalle,
für größere Kräfte auf die Lötstelle
Rohre, Flansche, etc.
überwiegend mit Flussmittel, z.T. mit Schutzgas
Hochtemperaturlöten Temp. > 900°C (ohne Flussmittel, unter Schutzgas oder Vakuum)
z.B. Nickellegierungen im Flugzeugbau
Vorteile des Lötens Nachteile des Lötens
- Verbindung verschiedenartiger Metal- - Relativ hoher Verbrauch des teuren
le Lots
- Keine schädigende Werkstoffbeein- - Mögl. Elektrolytische Zerstörung
Ettemeyer, Olbrich HOCHSCHULE MÜNCHEN Fk 06 V 3.06
Konstruktionselemente - 2.3 - Kapitel 02 - Löten
2.3 Materialien
2.3.1 Lote
Legierungen, deren Zusammensetzung so eingestellt wird, dass die gewünschte
Schmelztemperatur erreicht wird.
Weichlote
- Im wesentlichen Sn-Pb Legierungen
- Nach dem Gesetz über Elektro- und Elektronikgeräte, (ElektroG), gemäß einer EU-
Richtlinie, ist seit 7/2006 Blei- und Cadmium-freies Lot (mit Ausnahmen) für Elektrogerä-
te gefordert.
- Bleifreies Lot besteht z.B. aus einer Sn-Ag-Cu oder Sn-Ag-Cu-Sb-Legierung.
Durch die Wahl der Legie-
rung wird die Solidustempe-
ratur festgelegt. Liquidustemperatur
flüssig
Eutektikum
teigig
teigig
fest fest
ρ=8,4
Solidustemperatur
fest
2)
Bis vor einigen Jahren wurde nach Norm statt B der Buchstabe L vorangestellt. Die durch
einen Schrägstrich getrennten Zahlen sind die Solidus- und Liquidustemperatur.
Glaslote
- Gläser mit unterschiedlichen Schmelzbereichen verfügbar als Pulver oder Stäbchen.
- Lot muss möglichst gleichen Wärmeaudehnungskoeffizienten haben wie der zu lötende
Werkstoff
- Glaslot wird je nach Art bei einer Temperatur zwischen 350°C und 700°C verarbeitet (ty-
pisch: 500°C)
2.2.2 Flussmittel
Eigenschaften von Flussmitteln
- Lösen der Oxide (nicht zum Reinigen)
- Schutz der Oberfläche vor Oxidation während des Lötens
- Verdrängbar vom Lot
Problem:
- Flussmittel verunreinigen die Lötstelle und
- bilden Dämpfe, deren Niederschlag auf benachbarten Teilen schädlich sein kann.
- Sie müssen meist nach dem Löten abgewaschen werden.
Alternativen:
- Bei geringen Oxidschichten gelingt es in manchen Fällen unter reduzierendem
Schutzgas oder Vakuum die Oxide zu entfernen.
- Beim Vakuumlöten verdampfen wegen des höheren Dampfdrucks die Metalloxide. Diese
Verfahren ergeben sehr saubere Lötungen.
- Ebenfalls für geringe Oxidschichten gibt es völlig verdampfende Flussmittel, z.B.
Ameisensäure
Flussmittel zum Weichlöten (Buchstabe W) von Schwermetallen (Buchstabe H) DIN EN
29454-1 z.Z. gültig, DIN 8511-2 zurückgezogen
Kurzzeichen Beschreibung Anwendung
DIN EN 29454-1
DIN 8511-2
3.2.2. Lösung aus Zink- und Ammoniumch- Für stark oxidierenden Oberflä-
F-SW11 lorid, Salz-, Schwefel-, Salpeter-, chen, z.B. Zn-Dachrinnen, E-
Flusssäure (Lötwasser) Rück- delstahl, Klempnerarbeiten
stände sorgfältig abwaschen!
3.1.1. Zinkchlorid in Fett (Lötfett), mäßig Klempnerarbeiten
F-SW21 korrosiv, abwaschen
3.1.2. Ähnlich F-SW21, aber ohne Ammoni- Für Cu-Rohrinstalltion, Trink-
F-SW22 umchlorid wasserleitungen
1.1.2. Kolophonium * + Aktivator (organi- Meist Röhrenlot mit Flussmittel-
F-SW26 sche Säuren) auf Buntmetall nicht seele
korrosiv
1.1.3. Kolophonium * modifiziert mit Aktiva- Für Wellenlöten
F-SW32 tor Salizylsäure, nicht korrosiv
Ameisen-, Zerfällt bei Löttemperatur, rückstands- Für empfindliche Lötung bei
Adipinsäure frei sehr geringer Oxidschicht
* Kolophonium: ist ein natürliches Harz von Kiefern, Fichten, Tannen, bei dem das Terpentinöl
entfernt ist. Es enthält hauptsächlich Abietinsäure und andere Harzsäuren und Harzsäureester.
Es wird zum Auftragen meist in Alkohol gelöst. Kann Alergien auslösen.
Flussmittel zum Hartlöten (Buchstabe H) für Schwermetalle DIN EN 1045 z.Z. gültig, DIN
8511-1 zurückgezogen
Bezeichnung Beschreibung Wirktemperaturbereich
DIN EN 1045
DIN 8511-1
FH11 Bor- und Fluor-Verbindung, korrosiv 550 – 800
F-SH1
FH21 Bor-Verbindung, nicht korrosiv 750 - 1100
Ettemeyer, Olbrich HOCHSCHULE MÜNCHEN Fk 06 V 3.06
Konstruktionselemente - 2.6 - Kapitel 02 - Löten
F-SH2
FH30 Bor-Verbindung, Phosphate, Silikate, nicht 1000 – 1250
F-SH3 korrosiv
Flussmittel zum Hartlöten für Aluminium
Bezeichnung Beschreibung Wirktemperatur
DIN EN 1045
DIN 8511-1
FL10 Chloride und Fluoride und Lithiumverbindg., >550
F-LH1 korrosiv, abwaschen mit verdünnter Salpe-
tersäure und Wasser
FL20 Fluoride, nicht korrosiv, wenn Löststelle >550
F-LH2 trocken bleibt
2.2.3 Gegenflussmittel
Abdecken von Stellen, die lotfrei bleiben müssen (z.B. mit Kreide, Ton, Eisenoxid).
Anwendungsbeispiel:
- Weichlöten von Elektronik-Leiterplatten im Tauchbad – Lötstoplack verwenden
2.2.4 Lötbarkeit von Werkstoffen
- Fast alle Metalle (Ausnahme Magnesium), Hartmetalle, Gläser, Ferrite, Keramik, Koh-
lenstoffwerkstoffe, Diamant sind lötbar.
- Gut lötbar sind Buntmetalle, Edelmetalle, Hartmetalle und Ferrite mit Glaslot (z.B. Ton-
köpfe von Magnetbandgeräten).
- Schwierig zu löten sind die Leichtmetalle und Edelstähle, besonders beim Weichlöten.
- Aber kleine Teile lassen sich im Ultraschallbad ausreichend gut vorbeloten.
- Gut löten lassen sich chemisch vernickelte Leichtmetalle.
- Unter Vakuum sind auch sonst schwierig zu lötende Metalle wie Titan, Zirkon, Tantal und
Niob sowie die Stoffe Diamant, Saphir, Rubin lötbar.
- Zur Verbesserung der Lötfähigkeit beim Weichlöten werden häufig galvanische Überzü-
ge aufgebracht, hauptsächlich Sn wenn es nur um die Weichlötbarkeit geht, aber auch
Cu und Au oder Ni, auch chemisch Ni, wenn es zusätzlich um Korrosions- oder Ver-
schleißschutz geht.
- Die Lagerzeit sollte weniger als ½ Jahr sein, da sich Oxidschichten bilden, die die Löt-
barkeit beeinflussen. Oberflächen müssen frei von Schmutz, Fett, Farbe, … sein.
Beispiele:
Werktstoff Schmelzpunkt Lötbarkeit Lote
(ca. °C) Weichlöten Hartlöten Weichlot Hartlot
St unlegiert 1520 mittel gut Sn Ms, Ag
St legiert 1200.-.1600 gut sehr gut Sn, Zn/Cd Cu, Ms, Ag
GG;GGG 1250 schlecht gut Sn Ms, Ag
Cu 1083 sehr gut sehr gut Sn, Pb, Zn Ms, Ag
Cu- 600... 1100 sehr gut sehr gut Sn Ms, Ag
Legierungen
AI/AI- 660 schlecht teilweise gut Al/Sn, Al/Zn AI-Hartlote,
Legierungen Speziallote
Hartmetall bis 2800 - gut - Cu, Ms, Ag
Werkstoffbedingte Probleme beim Hartlöten von Schwermetallen
- Kaltverfestigung, Härtung, Vergütung der Teile geht verloren.
- Bei hoch legierten unstabilisierten Chrom- und Chrom/Nickelstählen kann interkristalline
Korrosion auftreten.
- Bei sauerstoffhaltigem Kupfer tritt die Wasserstoffkrankheit (Versprödung) auf.
- Hohe Korrosionsbeständigkeit bleibt bei Edelstählen nur erhalten, wenn Ni oder Au/Ni-
Lote verwendet werden und im Vakuum hartgelötet wird.2.3 Lötverfahren
2.3 Lötverfahren
2.3.1 Einteilung nach der Art der Erwärmung:
Kolbenlöten
Kolbenspitze vereisent (wegen geringer Löslichkeit von
Eisen in Lötzinn; Spitzen nur mit feuchtem Schwamm rei-
nigen.
Erst Verbindungspartner erwärmen, dann, Lötzinn zufüh-
ren. Meist wird Röhrenlot verwendet. Wenn ungenügender
Kontakt vorher etwas Lötzinn auf die Lötspitze bringen.
Bügellöten (Hot Bar Reflow oder Gang
Bonding)
meist Lötautomat zum Weichlöten
Zum Anlöten von Drähten auf Lötflecke
oder zum Auflöten vielpoliger Elektronik-
bauteile wie Mikropack, Flat-Pack, Quad-
Flat-Pack mit mehreren 100 Anschluss-
beinchen. Der dem Bauteil angepasste
Heizkörper wird auf den Draht oder die
Bauteilbeinchen gedrückt, erwärmt, das
Lot schmilzt, erkaltet bis unterhalb der
Erstarrungstemperatur des Lotes, abge-
hoben.
Das genaue Aufsetzen solch hochpoliger
Bauelemente übernimmt eine Automatik,
die über Bildverarbeitung die Zuordnung
automatisch steuert (Pick and Place).
Tauchbadlöten
Im Bad ist geschmolzenes Lot. Das mit Flussmittel verse-
hene Lötgut wird langsam in das Bad getaucht. Am positi-
ven Meniskus (mit ausgebildeter Hohlkehle hochsteigen-
des Lot) zwischen Lotspiegel und Bauteil erkennt man
sichtbar, wann die Löttemperatur erreicht ist. Wird ohne
Flussmittel gearbeitet, bildet sich i.a. ein negativer Menis-
kus aus.
Anwendung Abisolieren + verzinnen von Drahtenden
Ofenlöten
Geschlossene Durchlauföfen verwenden; Vorteil ist die
gleichmäßige und durchgehende Erwärmung, mehrere
Teile gleichzeitig lötbar. Achtung, dass beim Herausneh-
men Lötstellen erschütterungsfrei erstarren können.
- Ofenerwärmung an Luft
- Ofenerwärmung unter Schutzgas: daher Löten ohne
möglich, Schutzgas Propan, NH3, etc.
Elektrisches Widerstandslöten
Für Weich- oder Hartlöten
Lot (2) und Flussmittel wird in kaltem Zustand eingelegt.
Das Lötteil (1) wird zwischen Elektroden (3) aus Graphit,
Molybdän, Wolfram oder Kupfer geklemmt und durch
Stromdurchfluss erwärmt.
Induktionslöten
Für Weich- oder Hartlöten
Lot und Flussmittel wird in kaltem Zustand eingelegt, Er-
wärmung durch Induktion: Dabei erzeugt eine von Wech-
selstrom durchflossene Spule ein magnetisches Wechsel-
feld, das im Lötteil einen Wirbelstrom induziert. Dieser
Strom erwärmt das Teil. Gearbeitet wird Mittelfrequenz
von 0,15 bis 10kHz und Hochfrequenz von 0,4 bis 3MHz.
Damit kann die Eindringtiefe des Wirbelstroms zwischen
0,1 und 10mm gesteuert werden.
(Beispiel: Die Eindringtiefe in Al beträgt bei 10kHz etwa
1mm)
Flammlöten
Vielfältig anwendbar, nicht für ganz kleine Teile. Flamme
nicht direkt auf Flussmittel richten. Je größer die Teile sind
und je höher ihre Wärmeleitfähigkeit ist, umso mehr muss
auch die Umgebung der Lötstelle erwärmt werden, damit
die gesamte Lötstelle auf Löttemperatur ist. Lange Nähte
auch fortlaufend lötbar. Lot nicht in die Flamme halten und
erst nach Erwärmen zuführen.
Beim Hartlöten ist Zeitpunkt für Lötmittelzugabe am Ver-
glasen des Flussmittels erkennbar.
Bügellöten X O Flussmittel
Infrarotlötung XM MF Flussmittel
Reflowlötung
Dampfphasenlötung X X
Laserlöten X X X Flussmittel
E Einzelfertigung, M Massenfertigung, F typische Anwendung in Feinwerktechnik
X Lötung gut möglich, (X) selten O Lötung im Prinzip möglich
2.4 Gestaltung der Lötverbindungen
2.4.1 Lötspalt
Durch Kapillarwirkung dringt das Lot in den Spalt zwischen den Fügeflächen. Daher kommt der
Dicke des Lötspaltes besondere Bedeutung zu:
Lötspalt zu klein: Flussmittel kann nicht in Lötspalt eindringen
Lötspalt zu groß: ungenügende Kapillarwirkung für Lot
St unlegiert 0,05 ... 0,2 0,05 ...0,15 0.1 … 0,3 0,05 … 0,2
Hohlräume verhin-
dern Kapillarwir-
kung.
Große Lotmengen
und damit Schwin-
dungslunker ver-
meiden.
Achtung:
- Bei Sacklöchern immer Entlüftungsbohrungen
vorsehen!
- Auf Kraftfluss achten (evtl. Entlastungskerben
anbringen)
- Bei Pressverbindungen ggf. zusätzlich Rän-
deln (Lötspalt)
Bauteil
Beinchen
Lötstopp Cu
Kupfer
Lot
Lötstoppabdeckung
bestückt gelötet
2.5 Berechnung
- Für das Übertragen von Kräften kommt hauptsächlich die Hartlötung in Frage.
- Weichlote kriechen unter Last. Die zulässige Spannung bei Dauerbelastung ist daher
sehr niedrig.
- Weichlötverbindungen haben daher meist eine andere Hauptfunktion, wie gute elektri-
sche Leitfähigkeit oder Dichtheit.
2.5.1 Berechnung von Überlappverbindungen
Lötstellen sollen möglichst auf Scherung beansprucht werden. Die wichtigste Kenngröße ist die
Abscherfestigkeit des Lotes τ Lot
F
Scherspannung τ= ≤ τ zul mit τ zul = τ Lot / S; σ zul = σ Lot / S
l⋅b
S = Sicherheitsfaktor je nach Anforderung ≥ 2…3, für Druckbehälter ≥4
Hoher Sicherheitsfaktor auch, weil in langen engen Spalten Flussmittelreste eingeschlossen
bleiben.
2.5.2 Richtwerte für das Überlappungsverhältnis von Lötverbindungen
Weichlöten l/b = 6…8…(12)
bis 12 bei einseitiger Lasche
Hartlöten l/b = 3…6
Hochtemperaturlöten l/b = (2)…4
M
Bei Torsion τ= ≤ τ zul
d
d⋅π⋅l⋅
2
F
Bei Zug τ= ≤ τ zul
d⋅π⋅l
2.5.5 Berechnung Stumpfstoß
(möglichst vermeiden vor allem bei Weichlot)
F
σ= ≤ σ zul
s⋅b
Häufig treten zusätzlich zur Dehnbeanspruchung Biegungen auf, die an der Lötstelle hohe
Randspannungen ergeben. Eine so beanspruchte Lötung versagt dann viel früher, als es die
Berechnung auf Zug erwarten ließ.
Regel:
- Lötverbindungen möglichst nur auf Schub beanspruchen
- auf ausreichende Überlappung der Bauteile achten.
2.6 Arbeitssicherheit
Unfallverhütungsvorschriften beachtet (folgende Hinweise sind nicht vollständig):
Flammlöten
- Gefahr von Verbrennungen, Bränden und Explosionen.
- Schutzbrillen tragen.
- Vorschriften über Umgang mit Gasflaschen beachten.
Induktionslöten:
- Keinen Handschmuck (Ringe, Armreif) tragen (Aufheizung!)
Allgemein
- Absaugen bei Lötplätzen mit großen Teilen, langer Zeit, bei stark dampfenden Flussmit-
teln und Hartlotflussmitteln
- Hartlötflussmittel bilden gesundheitsschädigende Dämpfe und bei Haut- oder Augenkon-
takt schwer heilende Verletzungen.
- Zink- oder cadmiumhaltige Lote oder Oberflächen bilden bei Überhitzung hochgiftige
Rauche.
- Viele Weichlotflussmittel enthalten Säuren.
- Spritzgefahr (Schutzbrille tragen).
- Kolophonium ist in brennbarem Alkohol gelöst Rauchverbot.
- An Lötarbeitsplätzen nicht essen
- Vor dem Essen Hände waschen.
- Schutzbrillen, Schutzhandschuhe Schutzkleidung wo erforderlich, unbedingt verwenden.
Ettemeyer, Olbrich HOCHSCHULE MÜNCHEN Fk 06 V 3.06