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Modulteilprüfung

Technische Mechanik I

05. März 2012

14:00 – 15:30 Uhr


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Die Bearbeitungszeit beträgt 90 Minuten. Bitte geben Sie auf dem
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Beginnen Sie die Lösungen der Aufgaben 1 bis 4 jeweils auf einem
neuen Blatt. Nummerieren Sie die Blätter und schreiben Sie auf jedes
Blatt Ihren Namen, Ihre Matrikelnummer sowie die Nummer der
Aufgabe.
Die Lösung der Aufgabe 5 ist in den Bearbeitungsbogen einzutragen.
Schreiben Sie deshalb auf die entsprechenden Blätter Ihren Namen und
Ihre Matrikelnummer.
Tackern Sie Ihre Zusatzblätter nach Aufgaben sortiert zusammen. Bitte
markieren Sie deutlich die Endergebnisse.

P
Aufgabe 1 2 3 4 5
Mögliche
Punkte 18 15 14 21 8 76
Erreichte
Punkte

Viel Erfolg!
Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

Aufgabe 1 (Insgesamt 18 Punkte)

Gegeben sei der durch eine Streckenlast


 
2x
q(x) = q0 −1
l

und durch zwei Einzelkräfte F1 = q0 l/3 und F2 belastete Balken


der Länge l (s. Abb. 1.1). Die Größen l, F2 und q0 seien gegeben.

q(x)
F1

x B
A
F2

l/2 l/2

Abbildung 1.1: Balken mit Einzellasten und Streckenlast.

Geben Sie alle Endergebnisse in Abhängigkeit nur dieser Größen und der x-Koordinate
an.

1.1) Zeigen Sie, dass die Lagerreaktion bei A verschwindet, ohne die Lagerreaktionen
in B zu berechnen. Zeichnen Sie eventuell benötigte Freikörperbilder.

Im Folgenden soll für die Lagerreaktion A des Loslagers A = 0 gelten.

1.2) Berechnen Sie die Querkraft sowie das Schnittmoment als Funktionen
von x mit den Gleichgewichtsbedingungen (nicht mit den
Schnittgrößendifferentialgleichungen) ohne die Lagerreaktionen in B zu
berechnen. Zeichnen Sie alle zugehörigen Freikörperbilder.

1.3) Berechnen Sie die resultierende Kraft der Streckenlast. Wie groß ist die
Lagerreaktion in z-Richtung in B?

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

Aufgabe 1 - Musterlösung (Insgesamt 18 Punkte)

1.1) Berechnung der Lagerreaktionen:

q(x)
F1
AV
x BH

F2
z BV

l/2 l/2

Abbildung 1.2: Freikörperbild für die Berechnung der Reaktionsgröße in A

Die Reaktionsgröße in A wird nach Abb. 1.2 durch das Momentengleichgewicht


bzgl. des Punktes B bestimmt.
Z l
X l
MiB = F1 + (l − x)q(x)dx − Al = 0
i
2 0

F1 =q0 l/3 q0 l q0 l
⇔A = − = 0.
6 6

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

1.2) Berechnung der Schnittgrößen Q und M :


Die Berechnungen der Schnittgrößen für zwei Bereiche.

Bereich I , 0 ≤ x < l/2 :

M I (x)
N I (x)

QI (x)
q(x)

Abbildung 1.3: Freikörperbild für den Bereich I

X Z x
I
Fiz = Q (x) + q(ζ) dζ = 0
i 0
 
I x2
⇔ Q (x) = q0 x − .
l

X Z x
MiSU I
= M (x) + (x − ζ)q(ζ) dζ = 0
i 0
 
I x2 x3
⇔ M (x) = q0 − .
2 3l

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

F1
l/2
M II (x)

N II (x)

q(x) QII (x)

Abbildung 1.4: Freikörperbild für den Bereich II

Bereich II , l/2 ≤ x ≤ l:

Z x  
X
II x2 q0 l
Fiz = 0 ⇒ Q (x) = − q(ζ) dζ − F1 = q0 x − −
i 0 l 3

X Z x
MiSU II
= 0 ⇒ M (x) = − (x − ζ)q(ζ) dζ − F1 (x − l/2)
i 0
 
x2 x3 q0 l q0 l2
= q0 − − x+ .
2 3l 3 6

1.3) Resultierende Kraft:

Z l
FR = q(x) dx = 0.
0

X q0 l
⇒ Fiz = F1 − BV = 0 ⇔ BV = .
i
3

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Aufgabe 2 (Insgesamt 15 Punkte)

Die in Abb. 2.1(a) gezeigte Wippe ist durch die Gewichtskräfte der zwei Körper A
and B belastet. Die Massendichte des prismenförmigen Körpers A ist inhomogen und
entspricht der in Abb. 2.1 (b) gezeigten Funktion ρ(z). Der quaderförmige Körper B
hat eine homogene Massendichte ρ0 .
Die Wippe ist in einem Abstand a von der linken Kante gelagert. Die Breite des Körpers
A ist gegeben durch b(z) = b0 (1 − z/h). Die Tiefe aller Körper ist t. Alle geometrischen
Angaben (h, b0 , b1 , a, l, h1 ) aus Abb. 2.1 sowie ρ0 und t seien gegeben.
A
ρ(z) ρ0
ρ(z)
h g h1 2ρ0
z b(z)
x B ρ0

b1 z
b0 0 h
a
l (b)

(a)

Abbildung 2.1: (a) Durch zwei Körper belastete Wippe; (b) Verlauf der
Massendichte ρ(z) des Körpers A.

Verwenden Sie ausschließlich das angegebene Koordinatensystem.

2.1) Bestimmen Sie die Funktion der Massendichte ρ(z).


2.2) Berechnen Sie die Masse des Körpers A durch Integration und die Masse des
Körpers B ohne Integration.

2.3) Berechnen Sie die x-Komponente des Massenmittelpunkts des Körpers


A durch Integration. Geben Sie ebenfalls die x-Komponente des
Massenmittelpunkts des Körpers B an.

2.4) Bestimmen Sie den Abstand a des Lagers von der linken Kante so, dass sich das
System im Gleichgewicht befindet. Gehen Sie dabei davon aus, dass gilt: b1 = b0 ,
h1 = h/4.

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Aufgabe 2 - Musterlösung (Insgesamt 15 Punkte)

2.1) Funktion der Massendichte ρ(z):


Die Funktion zeigt eine lineare Abhängigkeit von der z-Koordinate:

ρ(z) = mz + c, ρ(0) = 2ρ0 , ρ(h) = ρ0 . (2.1)

Aus der Berechnung von m und c


ρ0
ρ(0) = c = 2ρ0 ⇒ c = 2ρ0 , ρ(h) = mh + 2ρ0 = ρ0 ⇒m=− . (2.2)
|{z} h
c

folgt für die Funktion der Massendichte


 z
ρ(z) = ρ0 2 − . (2.3)
h
2.2) Masse der Körper A und B:
Die Masse des Körpers A wird durch Integration der Massendichte ρ(z)
berechnet:
Z h
mA = ρ(z)b(z)t dz
0
Z h  z z
= ρ0 b0 t 2 − 1− dz
0 h h
Z h 
z z2
= ρ0 b0 t 2 − 3 + 2 dz
0 h h
 2
h
3z z3
= ρ0 b0 t 2z − + 2
2h 3h
  0
3 1 5
= ρ0 b0 ht 2 − + = tρ0 b0 h.
2 3 6
mB = VB ρ0 = h1 b1 tρ0 . (2.4)

2.3) Berechnung der Massenmittelpunkte der Körper A und B:


Für den Körper A:
Z h Z b(z)
A 1
xm = ρ(z)xt dx dz
mA 0 0
Z h
1 1
= ρ(z) (b(z))2 t dz
mA 0 2
Z h 
t z  z 2
= ρ0 2 − b0 1 − dz
2mA 0 h h
Z  
ρ0 b20 t h  z z z2
= 2− 1 − 2 + 2 dz
2mA 0 h h h
 h
ρ0 b20 t 5z 2 4z 3 z4
= 2z − + 2− 3
2mA 2h 3h 4h 0
2
 
ρ0 b0 th 5 4 1 7
= 2− + − = b0 .
2mA 2 3 4 20

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Für den Körper B:

1
xB
m = l − b1 .
2

2.4) Abstand des Lagers:


Berechnung der Gesamtmasse:

5 1
mG = tb0 ρ0 h + hb0 tρ0
6 4
13
= tb0 ρ0 h.
12

Der Abstand a lautet:


2
1 X
a= mi xim
mG i=1
  
1 5 7 1 1
= tb0 ρ0 h b0 + hb0 tρ0 l − b0
mG 6 20 4 2
 
12tb0 ρ0 h 7 1 1
= b0 + l − b0
13tb0 ρ0 h 24 4 8
1
= (2b0 + 3l)
13

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Aufgabe 3 (Insgesamt 14 Punkte)

Gegeben sind zwei miteinander gelenkig verbundene, starre Stäbe (Abb. 3.1). Am
oberen Ende des vertikalen Stabs greifen die horizontal wirkende Kraft F0 und das
Moment M0 an. Gegeben seien l1 , l2 , l3 , F0 und M0 .

M0

F0
l3
A

l1
l2

Abbildung 3.1: Gelenkig miteinander verbundene Stäbe.

Verwenden Sie für die Lösung der folgenden Teilaufgaben ausschließlich


das Prinzip der virtuellen Verschiebungen (PdvV).
Zeichnen Sie die für die Lösung der jeweiligen Teilaufgabe notwendigen virtuellen
Verschiebungen und Verdrehungen und berechnen Sie

3.1) die horizontale Auflagerreaktion AH in Punkt A.

3.2) die vertikale Auflagerreaktion AV in Punkt A.

3.3) die horizontale Auflagerreaktion BH in Punkt B.

3.4) die vertikale Auflagerreaktion BV in Punkt B.

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Aufgabe 3 - Lösung (Insgesamt 14 Punkte)

3.1) Berechnung der horizontale Auflagerreaktion AH :


Für die Berechnung von AH wird die gesuchte Lagerreaktion als eingeprägte
Kraft eingeführt.

M0

(l2 + l3 )δϕ
F0

l2 δϕ l3
AH

l1 l2 δϕ
l2
δϕ

Abbildung 3.2: Virt. Verschiebungen und Verdrehungen für die Berechnung von AH

δAa = AH l2 δϕ − F0 (l2 + l3 )δϕ − M0 δϕ = 0


⇒ (AH l2 − F0 (l2 + l3 ) − M0 ) δϕ = 0
⇒ AH l2 − F0 (l2 + l3 ) − M0 = 0,

F0 (l2 + l3 ) + M0
⇒ AH = .
l2

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3.2) Berechnung der vertikalen Auflagerreaktion AV :


Für die Berechnung von AV wird die gesuchte Lagerreaktion als eingeprägte
Kraft eingeführt.

M0

F0

δuA l3

AV l1
l2

Abbildung 3.3: Virt. Verschiebungen und Verdrehungen für die Berechnung von AV

δAa = 0 = AV δuA
⇒ AV = 0.

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3.3) Berechnung der horizontale Auflagerreaktion BH :


Für die Berechnung von BH wird die gesuchte Lagerreaktion als eingeprägte
Kraft eingeführt.

M0

l3 δα F0

δα
l3

l1
l2
δα

BH

l2 δα

Abbildung 3.4: Virt. Verschiebungen und Verdrehungen für die Berechnung von BH

δAa = 0 = F0 l3 δα + M0 δα + BH l2 δα

F0 l3 + M0
⇒ BH = − .
l2

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3.4) Berechnung der vertikalen Auflagerreaktion BV :


Für die Berechnung von BV wird die gesuchte Lagerreaktion als eingeprägte
Kraft eingeführt.

M0

F0
A l3

l1
l2
δuB

BV

Abbildung 3.5: Virt. Verschiebungen und Verdrehungen für die Berechnung von BV

δAa = 0 = BV δuB
⇒ BV = 0.

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

Aufgabe 4 (Insgesamt 21 Punkte)

Gegeben sei der in Abb. 4.1 dargestellte durch sein Eigengewicht und die
Kraft F belastete, elastische Stab der Länge l. Dieser besitzt eine inhomogene
Massendichteverteilung  x
ρ(x) = ρ0 1 + .
l
Gegeben seien die Größen F , l, der konstante Elastizitätsmodul E, die konstante
Querschnittsfläche A, die Größe ρ0 und die Erdbeschleunigung g.

x
g
l

E, A, ρ(x)
F

Abbildung 4.1: Durch sein Eigengewicht und die Kraft F belasteter, elastischer Stab.

4.1) Schneiden Sie den Stab frei und bestimmen Sie die Streckenlast n(x)
in Stabrichtung. Ermitteln Sie die Normalkraft N(x) mit Hilfe der
Gleichgewichtsbedingungen sowie die Auflagerkraft in x-Richtung. Zeichnen
Sie alle benötigten Freikörperbilder.

4.2) Stellen Sie die Verschiebungsdifferentialgleichung 2.Ordnung und die zur


Lösung benötigten Randbedingungen auf.

4.3) Lösen Sie das formulierte Randwertproblem durch Integration und geben Sie die
Verschiebung u(x) an.

4.4) Bestimmen Sie über die Verschiebungs-Verzerrungs-Relation die Dehnungen


und mit diesen über das Hooke’sche Gesetz die Spannungen im Stab.

4.5) Stellen Sie die Verschiebung, Dehnung und Spannung grafisch über x dar. Geben
Sie dazu die Randwerte an.

4.6) Ermitteln Sie diejenige Kraft F , für die die Verschiebung u(x = l) am Stabende
bei x = l verschwindet.

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

Aufgabe 4 - Musterlösung (Insgesamt 21 Punkte)

4.1) Bestimmung der Streckenlast u(x), der Lagerreaktion AV und der


Normalkraft N(x):

AV

n(x)

Abbildung 4.2: Freikörperbilder für die Berechnung der Lagerkraft

Normallast:
 x
n(x) = ρ(x)gA ⇒ n(x) = ρ0 1 + gA.
l

Lagerkraft:
Z l
↑: 0 = AV + F − n(x) dx
0
Z l
⇒ AV = n(x) dx − F
0
 l
x2 3
= ρ0 gA x + − F = ρ0 gAl − F.
2l 0 2

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

AV

n(x)

N(x)

Abbildung 4.3: Freikörperbilder für die Berechnung der Normalkraft N(x)

Normalkraft:
Z x
↑: 0 = AV − N(x) − n(ζ) dζ
0
 
3ρ0 gAl x2
⇒ N(x) = −F − x+ ρ0 gA.
2 2l

4.2) Verschiebungsdifferentialgleichung:

d2 u(x) d2 u(x)  x
EA = −n(x) ⇒ EA = −ρ0 gA 1 + .
dx2 dx2 l
Randbedingungen:

u(0) = 0

du(x)
EA = N(x = l) = −F.
dx x=l

4.3) Bestimmung der Verschiebungen:

d2 u(x)  x
EA = −ρ0 gA 1 +
dx2  l
du(x) ρ0 g x2
=− x+ + c1
dx E 2l
 
ρ0 g x2 x3
u(x) = − + + c1 x + c2 .
E 2 6l

Randbedingungen:

u(0) = 0 ⇒ c2 = 0

du(x)
EA = −F
dx x=l
 
3ρ0 gl
⇒ EA − + c1 = −F
2E
F 3ρ0 gl
⇒ c1 = − + .
EA 2E

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Verschiebung u(x):
   
ρ0 g x2 x3 3ρ0 gl F
u(x) = − + + − x.
E 2 6l 2E EA

4.4) Verschiebungs-Verzerrungs-Relation:

 
du(x) ρ0 g x2 3ρ0 gl F
ε(x) = =− x+ + − .
dx E 2l 2E EA

Hooke’sches Gesetz:
 
x2 3ρ0 gl F
σ(x) = Eε(x) = −ρ0 g x + + − .
2l 2 A

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4.5) Verlauf der Verschiebung u(x), der Dehnung ε(x) und der Spannung σ(x):

u(x)
5ρ0 gl2 Fl
6E
− EA

l
0
x

ε(x)
3ρ0 gl F
2E
− EA

l
0 x
F
− EA
σ(x)
3ρ0 gl F
2
− A

l
0 x
− FA

Abbildung 4.4: Grafische Darstellung der Verschiebung u(x), der Dehnung ε(x) und
der Spannung σ(x).

4.6) Kraft F :

u(x = l) = 0
2ρ0 gl2 3ρ0 gl2 F
⇒− + − l=0
3E 2E EA
F 5ρ0 gl2
⇒ l=
EA 6E
5
⇒ F = ρ0 glA.
6

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Name: Matrikel-Nr.: Klausur TM I

Aufgabe 5 (Insgesamt 8 Punkte)

Gegeben sei das in Abb. 5.1 dargestellte System. Das ideale Seil läuft von A über B bis
zum Körper K2 auf der schiefen Ebene und wird durch die vertikale Streckenlast q(x)
belastet. Die Rollen bei C und D seien reibungsfrei. Beim zylinderförmigen Körper bei
E tritt Seilreibung mit dem Haftreibungskoeffizienten µ1 auf. Der Körper K2 der Masse
m rutscht auf der schiefen Ebene mit dem Neigungswinkel α gerade noch nicht nach
unten, so dass sich das System im Gleichgewicht befindet. Der Haftreibungskoeffizient
auf der schiefen Ebene ist durch µ2 gegeben. Gegeben seien α, β, xB , hA , g, µ1 , µ2 , m
und q(x). Die Streckenlast q(x) sei in MAPLE als Funktion q(x) definiert, die anderen
gegebenen Größen seien als Variablen in MAPLE vorgegeben. Beachten Sie, dass die
Positionen der Punkte C und D nicht gegeben sind.

A g
E µ1
B β

K2

hA C D m

K1
q(x) µ2
y

α
x

xB

Abbildung 5.1: Ideales Seil mit Belastung

5.1) Welche mechanische Interpretation besitzt nachfolgende Gleichung in


MAPLE-Code? Achten Sie auf eine präzise Antwort.
[> gl:= diff(y(x),x$2)-q(x)/H0=0;

Lösung:
Die Differentialgleichung beschreibt die Seilkurve bei Belastung durch die
vertikale Streckenlast q(x) zwischen den Punkten A und B

5.2) Berechnen Sie die Seilkraft SB im Punkt B in Abhängigkeit nur der oben
genannten, gegebenen Größen unter Berücksichtigung des Kräftegleichgewichts

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und ohne Verwendung der Seilkurve.


Lösung:
Im betrachteten Grenzfall des Gleichgewichts des Körpers auf der schiefen
Ebene gilt: n π o
SB = mg (sin(α) − µ2 cos(α)) exp −µ1 +α (5.1)
2

5.3) Zur Lösung der in 5.1 angegebenen Gleichung werden weitere Bedingungen
benötigt. Geben Sie genau so viele Bedingungen an, damit die Gleichung in 5.1
eindeutig gelöst werden kann, d.h. dass die Lösung nur in Abhängigkeit der
oben genannten, gegebenen Größen ausgedrückt werden kann.

Lösung:
Die DGL der Seilkurve ist von zweiter Ordnung; zusätzlich ist H0 unbekannt.
Deshalb werden drei Randbedingungen benötigt.
Die Position des Seils am Punkt A liefert

y(x = 0) = hA (5.2)

Der Winkel der Seilkurve am Punkt B ist durch β vorgegeben:

y ′(x = xB ) = tan(β) (5.3)

Die in 5.2 berechnete Seilkraft am Punkt B liefert als Randbedingung


p
H0 (1 + y ′ (xB )2 ) = SB (5.4)

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5.4) Welche mechanische Interpretation besitzen die im nachfolgenden MAPLE-Code


berechneten Größen groesse1 und groesse2? Achten Sie auf eine präzise
Antwort.
Nehmen Sie dazu an, dass in den MAPLE-Variablen bed1 und bed2 die
Bedingungen zur eindeutigen Lösung der Gleichung gl (siehe 5.1) in MAPLE
gegeben seien.

[> y_sol := unapply(rhs(dsolve({gl,bed1},y(x))),x):


[> dy_sol := unapply(diff(y_sol(x),x),x):
[> H0 := solve(bed2,H0):
[> groesse1 := solve(dy_sol(s)=0,s):
[> groesse2 := y_sol(groesse1):

Lösung:
Berechnet werden die x- und y-Komponente des tiefsten Punktes des Seils
zwischen A und B.

5.5) Nehmen Sie an, dass die Streckenlast q(x) nur aus der Gewichtskraft des am
Seil zwischen A und B angebrachten Körpers K1 resultiert. Der Körper besitzt
eine konstante Querschnittsfläche A sowie eine inhomogene Massendichte ρ(x).
Leiten Sie die Berechnung von q(x) her, indem Sie die resultierende Kraft auf
den Körper K1 betrachten.

Lösung:
Die resultierende Kraft auf den Körper ist einerseits
ZxB
FR = q(ξ) dξ (5.5)
ξ=0

und andererseits die Gewichtskraft der angehängten Masse. Letztere ist gegeben
durch
Z ZxB
m = ρ(x) dV = A ρ(ξ) dξ, (5.6)
V ξ=0

mit dem gegebenen konstanten Querschnitt A. Durch Gleichsetzen folgt

q(x) = Aρ(x)g (5.7)

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