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Lehrstuhl II für Mathematik

Prof. Dr. E. Triesch

Höhere Mathematik I
SoSe 2012


Variante A

Zugelassene Hilfsmittel:
Als Hilfsmittel zugelassen sind handschriftliche Aufzeichnungen von maximal 10 DinA4-Blättern.
Keine Fotokopien oder Ausdrucke. Taschenrechner sind nicht zugelassen.
Das Konzeptpapier zur Bearbeitung der Aufgaben (Schmierblätter) ist von den Studierenden zur Klausur
mitzubringen.

Bewertung:
Bitte nutzen Sie zur Beantwortung aller Aufgaben die in der Klausur ausgeteilten Blätter! Es werden nur
die Antworten gewertet, die auf dem Lösungsbogen stehen! Zur Bewertung der einzelnen Teile:
I: (Aufgabe I.1-I.3) Sie müssen unter expliziter Darstellung des Lösungsweges nachvollziehbar zu einer
Lösung kommen. Ohne Lösungsweg gibt es keine Punkte.

II: (Aufgabe II.1-II.5) Sie müssen das richtige Ergebnis in die entsprechenden Kästchen des Ant-
wortbogens eintragen. Darüberhinaus können Sie im Feld Lösungsskizze einen kurzen Rechenweg
angeben, der in die Bewertung mit einbezogen wird, sollte Ihr Ergebnis falsch sein.

III: (Aufgabe III.1-III.3) Hier müssen Sie Aussagen Wahrheitswerte zuordnen. Sie erhalten nur
dann Punkte, wenn Sie in einer Teilaufgabe alle Wahrheitswerte richtig und komplett
zuordnen.

Beispiel:
Bestimmen Sie die Wahrheitswerte der folgenden zwei Aussagen: (2 Pkt.)
(1) 2 · 3 = 6
(2) 1 + 1 = 3.

Antwort (1) (2) Punkte Antwort (1) (2) Punkte


1. W W 0 5. F - 0

2. W F 2 6. W - 0

3. F W 0 7. - F 0

4. F F 0 8. - W 0

Es gibt keine Minuspunkte.


Bitte schreiben Sie keine Rechnungen oder Begründungen zu Teil III auf den Antwortbogen.
Nutzen Sie dafür Ihr eigenes Konzeptpapier.

Viel Erfolg!
Teil I
Aufgabe I.1: (6+5 Pkt.)
Beweisen Sie mit Hilfe der vollständigen Induktion, dass
n−1
X an − 1
a) ak = , für a ∈ R \ {1} und n ∈ N gilt und
k=0
a−1

b) 23n + 13 für alle n ∈ N0 durch 7 teilbar ist.

Aufgabe I.2: (2+1+3+4 Pkt.)


Sei die Matrix  
a 1 3
A :=  −1 a 3 
−3 −3 a
mit a ∈ R gegeben.
a) Bestimmen Sie die Determinante von A in Abhängigkeit von a ∈ R. (Zur Ergebniskontrolle: für
a = 1 gilt det(A) = 20.)
b) Für welche a ∈ R hat A vollen Rang?
c) Geben Sie für a = 0 den Rang von A sowie die Dimension des Kerns von A an.
d) Für welche a, b ∈ R besitzt das lineare Gleichungssystem
 
1
Ax =  b 
1
i) keine Lösung?
ii) genau eine Lösung?
iii) mehr als eine Lösung? Geben Sie in diesem Fall auch die Lösungsmenge an.
(In den anderen Fällen müssen Sie keine Lösungsmenge angeben.)

Aufgabe I.3: (5+2+4 Pkt.)

a) Gegeben ist die rekursiv definierte Folge (an )n∈N mit


√ √
a1 = 2, an+1 = 2 + an .

i) Zeigen Sie, dass die Folge (an )n∈N monoton steigend ist.
ii) Berechnen Sie den Grenzwert der Folge (an )n∈N . Sie dürfen annehmen, dass der Grenzwert
existiert.
b) Bestimmen Sie den Grenzwert r
9n4 + 3n2 + 1
lim .
n→∞ 4n4 + 13n2 − 6
c) Bestimmen Sie den Grenzwert  n
1
lim 1− 2 .
n→∞ n
Teil II
Aufgabe II.1: (4+3 Pkt.)

a) Gegeben ist die Matrix C ∈ R2×2 ,  


1 2
C= .
2 1
Bestimmen Sie eine orthogonale Matrix P , so dass P T CP = D Diagonalgestalt hat und geben
Sie P und D an.

b) Berechnen Sie mit dem Gram-Schmidt-Orthonormalisierungsverfahren aus den gegebenen Vektoren


ein orthonormiertes System.
        

 1 0 −1 1  
 1  1  1  0  1 1   1 

        


√  0  , √  1  ,  −1  ,  1 
       


 3 0  2  1  2  1   0  

 
1 0 0 1
 

Hinweis: Die ersten drei Vektoren sind paarweise orthogonal und normiert.

Aufgabe II.2: (2+2 Pkt.)

a) Entscheiden Sie, welche der folgenden drei Abbildungen linear sind:

 
x  
3 2×2   x + 2z y − z
(i) f : R → R , y 7→ ,
z − y z − 3x
z
   
x 3x − y
(ii) g : R3 → R3 , y  7→  2z  ,
z xy
   
x x + 3y + 4z
(iii) h : R3 → R3 , y  7→  2x − 6y + 10z  .
z 8x + 12y + 9z + 3

b) Entscheiden Sie, welche der folgenden drei Abbildungen linear sind:

   
2 2×2 a a 0
(i) f : R → R , 7→ ,
b 2b − a 6a + 1
   
2 2×2 a a+b a−b
(ii) g : R → R , 7→ ,
b 4b a
 
  b
a
(iii) h : R2 → R3 , 7→ pa  .
b
|ab|
Aufgabe II.3: (5+4 Pkt.)

 
√ 0
a) Geben Sie alle Vektoren a ∈ R3 an mit < a, e1 >=< a, e2 + e3 >, |a| = 14 und a ⊥  −2 .
  1 
1 0
Hinweis: e1 , e2 , e3 sind die Einheitsvektoren der Standardbasis, also e1 =  0 , e2 =  1 
  0 0
0
und e3 =  0 .
1

b) Bestimmen Sie die reellen Parameter x, y, z so, dass die drei Vektoren paarweise zueinander
orthogonal sind.      
x −3 4
u =  2  , v =  y  , w =  −2 
3 5 z

Aufgabe II.4: (2+2+2+2 Pkt.)


a) Welche z ∈ C erfüllen z 4 = 2 3 + 2i? (Die Lösungen können in Polarkoordinaten dargestellt
werden.)
(3 + 2i)(3 − 2i)
b) Geben Sie den Imaginärteil von z := an.
4 + 4i

c) Geben Sie den Realteil von z := 2ei 3 an.
 120
1
d) Berechnen Sie z := √
2
(1 + i) und geben Sie die Lösung in der Form x + iy an.

Aufgabe II.5: (4+3+3 Pkt.)

a) Es sei die Menge M1 gegeben durch M1 = {z ∈ C | |z − i + 1| ≤ |z + 3|}. Bestimmen Sie alle


Elemente der Menge und beschreiben Sie Form und Lage in Worten.

b) Es sei die Menge M2 gegeben durch M2 = {z ∈ C | z z̄ + Re(2z) − Im(2z̄) ≤ 0}. Bestimmen Sie
alle Elemente der Menge und beschreiben Sie Form und Lage in Worten.

c) Es sei die Menge M3 gegeben durch M3 = {z ∈ C | |z − 1| = Im(z) + 1}. Bestimmen Sie alle
Elemente der Menge und beschreiben Sie Form und Lage in Worten.
Teil III
Aufgabe III.1: (3+3+3+3 Pkt.)
Ordnen Sie den folgenden Aussagen Wahrheitswerte zu.


a) Es
1. gilt:
Für alle a, b ∈ R gilt |a + b| ≤ |a| + |b|.

2. Für alle a, b ∈ R gilt |a · b| < |a| · |b|.

3. Gilt |a| = 0, so ist a = 0.




b) Für alle A, B ∈ Rn×n (n ∈ N) gilt:


 
1. det(AT ) = − det(A).

2. det(A) + det(B) = det(A + B).

3. det(A · B) = det(A) · det(B).

1
4. det(A−1 ) = , falls die Matrix A invertierbar ist.
det(A)
 

 
c) Es
1. gilt:
Eine Matrix Q ∈ Rn×n (n ∈ N) heißt orthogonal, falls QQT = In gilt.
(In ist die Einheitsmatrix im Rn×n . )
 
cos α − sin α
2. Die Matrix S = ist orthogonal.
sin α cos α

3. Für jede orthogonale Matrix Q ∈ Rn×n (n ∈ N) gilt det(Q) = ±1.


 

d) Es sei D ∈ R3×3 eine Drehmatrix.



1. Die Spalten von D sind paarweise orthogonal.

2. D besitzt den Eigenwert 1.

3. Jeder Eigenvektor von D zum Eigenwert 1 ist eine Drehachse.



Aufgabe III.2: (3+4+3 Pkt.)
Ordnen Sie den folgenden Aussagen Wahrheitswerte zu.
Hinweis: En bezeichnet die Standardbasis im Rn .

a) Sei A = {a1 , a2 , a3 } eine Basis des R3 . Ferner sei f : R3 → R3 eine lineare Abbildung definiert
durch      
1 1 2
f (a1 ) =  1  , f (a1 + 2a2 ) =  1  und f (a1 + a3 ) =  2  .
0 2 1
Beurteilen Sie den Wahrheitswert der folgenden Aussagen.
'  1    $

2
0 √13 √1
2
√1
6
2
3
1. M (E3 , f, A) =  √12 0 √13  2. M (E3 , f, A) =  √1 √1 2
   
2 6 3 
0 1 √13 0 √2
6
1
3
   
1 1 2 1 0 1
3. M (E3 , f, A) =  1 1 2  4. M (E3 , f, A) =  1 0 1 
0 2 1 0 1 1
   
1 0 0 −1 0 0
5. M (E3 , f, A) =  0 1 0  6. M (E3 , f, A) =  0 −1 0 
0 0 1 0 0 −1

7. M (E3 , f, A) läßt sich aus den angegebenen Daten nicht berechnen.


& %

     
1 0 0
b) Sei A = {a1 , a2 , a3 } mit a1 =  1  , a2 =  1  und a3 =  2  eine Basis des R3 . Ferner
0 2 0
   
0 0
sei f : R3 → R3 eine lineare Abbildung definiert durch f (a1 ) =  0  , f (a2 ) =  1  und
  1 2
1
f (a3 ) =  2 . Beurteilen Sie den Wahrheitswert der folgenden Aussagen.
3
'   $
1
1. Dann bildet  3  eine Basis des Bildes von f.
6   
0 1
2. Dann bilden  0 ,  2  eine Basis des Bildes von f.
 1   3 
0 1
3. Dann bilden  1 ,  2  eine Basis des Bildes von f.
 2   3   
0 0 1
4. Dann bilden  0 ,  1  und  2  eine Basis des Bildes von f.
 1   2   3 
1 0 0
5. Dann bilden  0 ,  1  und  0  eine Basis des Bildes von f.
0 0 1
3
6. Das Bild von f ist der ganze R .
7. Jede Basis des Raumes R3 ist auch eine Basis des Bildes von f.
& %
      
 1 2 0 
c) Seien B = {b1 , b2 , b3 } und A =  2 , 1 , 0  Basen des R3 . Ferner sei
   
3 3 1
 
f : R3 → R3 eine lineare Abbildung definiert durch
     
1 2 0
f   2   = 2 · b1 + b2 , f   1   = −7 · b2 und f  0   = b1 + b3 .
3 3 1

Beurteilen Sie den Wahrheitswert der folgenden Aussagen.


 
1. Der Kern von f besteht nur aus dem Nullvektor.

2. Der Kern von f wird von den Vektoren b1 , b2 und b3 aufgespannt.

3. Das Bild von f besteht nur aus dem Nullvektor.

4. Das Bild von f wird von den Vektoren b1 , b2 und b3 aufgespannt.


 

Aufgabe III.3: (4+4 Pkt.)


Ordnen Sie den folgenden Aussagen Wahrheitswerte zu.
 
a) Es Die Menge {v ∈ R3 | h(1, 2, 3)t , vi = 3} bildet einen Untervektorraum von R3 .
1. gilt:

2. Die Menge {v = (x, y, z)t ∈ R3 | x − y = z} bildet einen Untervektorraum von R3 .

3. Die Menge {v = (x, y, z)t ∈ R3 | x2 + y 2 + z 2 ≤ 1} bildet einen Untervektorraum von R3 .

4. Die Menge {v ∈ R3 | v = αv1 + βv2 , α, β ∈ R} bildet einen Untervektorraum von R3


für beliebige v1 , v2 ∈ R3 .
 

 
b) Es
1. gilt:
Die Lösungsmenge eines homogenen linearen Gleichungssystems
bildet immer einen Vektorraum.

2. Die Eigenräume einer Matrix A ∈ Rn×n (n ∈ N) sind Vektorräume.

3. Die Schnittmenge zweier Untervektorräume U1 , U2 eines Vektorraumes V (über R )


ist wieder ein Vektorraum.

4. Jede
 Ebene bildet einen Vektorraum. 

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