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7.

Übungsblatt
Aufgaben mit Lösungen
Aufgabe 31: Untersuchen Sie die folgenden Reihen auf Konvergenz:

∞  n ! ∞
! ∞ √ !
X 3 + 4i X n2 (n + 1)2 X n+7 n
(a) , (b) , (c) .
n=0
6 n=1
n! n=8
n3 − n

Lösung 31:
(a) Dies ist eine geometrische Reihe. Da √
3 + 4i 9 + 16 5
= = < 1,
6 6 6
konvergiert sie. Der Reihenwert ist
∞  n
X 3 + 4i 1 6 6(3 + 4i)
= 3+4i
= = .
n=0
6 1− 6
3 − 4i 25

(b) Man kann das Quotientenkriterium anwenden;


(n+1)2 (n+2)2 2
(n + 1)2 (n + 2)2 (n + 2)2

(n+1)! (n)! 1 2
n2 (n+1)2
= · 2 2
= 2
= 1+ −→ 0 (n → ∞).
(n + 1)! (n) (n + 1) (n + 1) n n+1 n
n!

Also konvergiert die Reihe absolut.


(c) Wir können den Betrag auflösen und abschätzen wie folgt (beachte n ≥ 8 > 1):
√ √
n+7 n n+7 n n + 7n
3
= 3
< 3
n −n n −n n −n

Weiter gilt n < n2 < 21 n3 und somit folgt

n + 7n n + 7n 8n 16
3
< 3 1 3 = 1 3 = 2.
n −n n − 2n 2n
n
1
P
Da die Reihe ( n2 ) konvergiert, konvergiert auch die ursprüngliche Reihe nach dem Majorantenkriterium.

Aufgabe 32: Berechnen Sie jeweils die ersten vier Partialsummen s1 , s2 , s3 und s4 und untersuchen Sie die Reihen
auf Konvergenz:
∞  ! ∞
!
X 1 4 X
ν 2ν + 1
(a) − , (b) (−1) .
ν=1
ν(ν + 1) ν ν=1
ν(ν + 1)

Lösung 32:
P P P
(a) Beachte: Im Allgemeinen gilt n (an + bn ) 6= n an + n bn . Deswegen
 können
 wir die Reihe nicht einfach
1 4 1 1 4 1 3 1 3 4
P 4
auseinanderziehen. Es ist ν(ν+1) − ν = ν − ν+1 − ν = − ν+1 − ν = − ν+1 + ν < − ν+1 . Damit ist − ν+1
eine divergente Minorante (beachte Vorzeichen !!!) und die Reihe divergiert. Weiter ist s1 = 1/2 − 4 = −7/2,
s2 = −7/2 + 1/6 − 2 = −16/3, s3 = −16/3 + 1/12 − 4/3 = −79/12 und s4 = −79/12 + 1/20 − 1 = −113/15.
2ν+1
(b) Sei aν = ν(ν+1) . Es liegt eine positive Nullfolge vor. Die Monotonie ersieht man aus

2ν + 3 2ν + 1 −2ν − 2 −2
aν+1 − aν = − = = < 0.
(ν + 1)(ν + 2) ν(ν + 1) ν(ν + 2)(ν + 1) ν(ν + 2)

Damit sind die Voraussetzungen des Leibnizkriteriums erfüllt. Also folgt die Konvergenz. s1 = −3/2, s2 =
−3/2 + 5/6 = −2/3, s3 = −2/3 − 7/12 = −5/4, s4 = −5/4 + 9/20 = −4/5.


!
+1 kk
X
Aufgabe 33: Zeigen Sie, dass die Reihe (−1) absolut konvergiert. Beweisen Sie anschließend für die
2k
k=0
Partialsummen sn der Reihe durch vollständige Induktion die Darstellung
 
1 3n + 5
sn = 4 + (−1)n , n = 0, 1, 2, . . . ,
9 2n

und nutzen Sie dieses Resultat zur Gewinnung des Grenzwerts s der Reihe.
Lösung 33: Die Reihe schreit nach Anwendung des Leibnizkriteriums. Dieses liefert aber nur Konvergenz. Das reicht
uns nicht. Sei ak = (−1)k k+1
2k
, k = 0, 1, . . .. Mit dem Quotientenkriterium erhalten wir

ak+1 k + 2 2k 1 k+2 1
lim = lim k+1 = lim · = <1
k→∞ ak k→∞ 2 k + 1 k→∞ 2 k + 1 2

und damit konvergiert die Reihe absolut.


Die Formel für die Partialsummen zeigen wir mit Hilfe einer vollständigen Induktion: Für n = 0 haben wir den
Induktionsanfang mit
0
1 X k+1
s0 = (4 + 5) = 1 = (−1)k k .
9 2
k=0

Im Induktionsschritt sei die Darstellung nun für n ∈ N korrekt (Induktionsvoraussetzung) und wir zeigen die Formel
entsprechend für n + 1:
 
1 n 3n + 5 n+2
sn+1 = sn + an+1 = 4 + (−1) + (−1)n+1 n+1
9 2n 2
   
1 n+1 6n + 10 n+1 9n + 18 1 n+1 3(n + 1) + 5
= 4 − (−1) + (−1) = 4 + (−1)
9 2n+1 2n+1 9 2n+1

Mit der Formel für die Partialsummen können wir den Grenzwert der konvergenten Reihe mit Hilfe der Limesregeln
bestimmen:
∞  
kk +1 1 n 3n + 5 4
X
(−1) = lim sn = lim 4 + (−1) = .
2k n→∞ n→∞ 9 2n 9
k=0

Aufgabe 34: Bestimmen Sie alle α ∈ R, für welche die folgende Reihe konvergiert:
∞  k !
X 1 α−1
.
k α+1
k=1


!
X 1 k
Hinweis: Untersuchen Sie zunächst die Reihe z für z ∈ R auf Konvergenz.
k
k=1
Lösung 34: Wir setzen
α−1
z=
α+1

 
1 k
P
und untersuchen die Reihe kz auf Konvergenz. Wir benutzen das Wurzelkriterium. Zunächst strebt
k=1

1/k
1 k 1
z = √
k
|z| → |z| , k → ∞.
k k

Also konvergiert die Reihe für |z| < 1. Setzen wir z = α−1
α+1 ein, so erhalten wir durch Quadrieren und Auflösen der
Ungleichung nach α die Bedingung −2α < 2α, d.h. α > 0. Die Reihe konvergiert also für α > 0.
Analog bekommt man aus der Divergenz für α−1 α+1 > 1 die Divergenz der ursprünglichen Reihe für α < 0. Damit bleibt
P 1 −1 k 
noch der Fall α = 0 zu untersuchen. Hier hat man es mit der Reihe k( 1 ) zu tun, die bekanntlich konvergiert
(alternierende harmonische Reihe). Damit konvergiert die Reihe für α ∈ [0, ∞). ∞ 
P 1 k
Bemerkung. Man kann die Aufgabe auch mit Hilfe des Beispiels 4.20b, HMI Skript, lösen. Die Potenzreihe kz
k=1

• für |z| < 1 absolut konvergiert


• für |z| = 1 mit z 6= 1 konvergiert (nicht absolut)
• für |z| > 1 oder z = 1 divergiert.

Auflösen nach α ergibt Konvergenz für α ∈ [0, ∞).


Aufgabe 35: Der Turm von Babylon werde durch Aufeinanderstapeln von Würfeln Wn der Kantenlänge n1 Meter
nachgebaut, wobei n = 1, 2, 3, . . . ist. Die Bodenfläche des (n+1)-ten Würfels werde dabei auf die Mitte der Dachfläche
des n-ten Würfels gesetzt.
(a) Wie hoch wird der Turm?
(b) Kann der Turm mit endlich viel Farbe angestrichen werden?
(c) Kommen die Baumeister mit endlich viel Beton aus, wenn jeder Würfel ganz aus Beton besteht?
Lösung 35:
1
(a) Die Höhe des Turmes ergibt sich aus der Summe der Höhe Pder einzelnen Würfel. Da der Würfel Wn die Höhe n
∞ 1

hat, ist die Höhe des Turms nicht endlich, da die Reihe n=1 n divergiert.
(b) Die benötigte
P Farbe hängt von der Mantelfläche M des Turmes ab. Mit der Mantelfläche Mn des n-ten Würfels
gilt: M = n Mn . Dabei ist
1 1
Mn = 5 2 − .
n (n + 1)2
1
Das kommt folgendermaßen zustande: Ein Würfel hat sechs Flächen der Größe 2 denn die Kantenlänge be-
n
1
trägt . Wir zählen die Bodenfläche nicht mit, da sie auf dem vorherigen Würfel aufliegt, es bleiben also fünf
n
1
Seitenflächen übrig → 5 2 . Wir müssen nun noch einmal die Auflagefläche des n + 1-ten Würfels abziehen, also
n
1 1
erhalten wir 5 2 − (n+1) 2.
n

Damit ist:
∞   ∞ ∞
X 1 1 X 1 X 1
M= 5 2− 2
= 5 2
− 2
<∞
n=1
n (n + 1) n=1
n n=2
n
Man braucht also nur endlich viel Farbe um diesen unendlich hohen Turm anzustreichen.
(c) Das Volumen des Turmes ist

X 1
V = 3
< ∞.
n=1
n
Damit braucht man nur eine endliche Masse an Beton, um einen unendlich hohen Turm zu bauen.

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