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1 Thomas Ebner WS 2022 1

Mathematik Sportwissenschaften Formelsammlung


Zahlenmengen
Definition

Notation Bezeichnung
N = {1, 2, 3, . . .} natürliche Zahlen
Z = {. . . , −3, −2, −1, 0, 1, 2, 3, . . .} ganze Zahlen
Q . . . Menge aller Bruchzahlen rationale Zahlen
R . . . reelle Zahlen reelle Zahlen

Intervalle

Notation Bezeichnung enthält alle x mit


]a; b[ oder (a; b) Offenes Intervall a<x<b
[a; b] Abgeschlossenes Intervall a≤x≤b
]a; b] oder (a; b] Halboffenes Intervall a<x≤b
[a; b[ oder [a; b) Halboffenes Intervall a≤x<b

R+ = {x ∈ R | x ≥ 0 } R++ = {x ∈ R | x > 0 }

Das Summenzeichen
n
X
a1 + a2 + a3 + · · · + an = ai
i=1

Rechnen mit Summen

Rechenregeln für Summen Spezielle Summen

n n n n
X X X X n
(ai + bi ) = ai + bi i= · (n + 1)
i=1 i=1 i=1 i=1
2
n n n
X X X 1
k · ai = k · ai i2 = · n · (n + 1) · (2n + 1)
i=1 i=1 i=1
6
n n  2
X X
3 1
k = n·k i = · n · (n + 1)
i=1 i=1
2
2 Thomas Ebner WS 2022 2

Brüche
Multiplikation
a c ac
· =
b d bd
Division
a c a d ad
: = · =
b d b c bc
Erweitern und Kürzen
ab b b a·b
= und =
ac c c a·c
Addition und Subtraktion
Brüche dürfen nur dann addiert oder subtrahiert werden wenn sie den gleichen Nennen besit-
zen.
a b a+b a b a−b
+ = und − =
c c c c c c
Ist kein gemeinsamer Nenner gegeben, so kann dieser durch Erweitern der Brüche erzeugt
werden:
a b ad + bc
+ =
c d cd
c
Bemerkung: Jede Zahl c ∈ Z kann als geschrieben werden.
1

Binomische Formeln

2
(a + b) = a2 + 2ab + b2
(a − b)2 = a2 − 2ab + b2
(a + b) · (a − b) = a2 − b2

Potenzen und Wurzeln

m √
am · an = am+n A a n = n am
am √ m √
= am−n n
a = n am
an
√ √
q
n
(am ) = am·n
n m
a = n·m a
n

n √ √ n
(a · b) = an · bn a·b= na· b

an
 a n r
a n
a
= n n
= √n
b b b b

1
a1 = a a0 = 1 a−n =
an
0x = 0 wenn x > 0 und nicht definiert, wenn x ≤ 0!
3 Thomas Ebner WS 2022 3

Zehnerpotenzen
Definition

Für Zehnerpotenzen sind folgende Abkürzungen üblich:

da 10 Deka d 10−1 dezi


h 102 Hekto c 10−2 zenti
3 −3
k 10 Kilo m 10 milli
6 −6
M 10 Mega µ 10 mikro
G 109 Giga n 10−9 nano
T 1012 Tera p 10−12 pico

Definition des Logarithmus

loga x = u ⇔ x = au (a > 0, x ∈ R++ )


a heißt Basis, x Numerus, u heißt Logarithmus von x zur Basis a“.

Rechnen mit Logarithmen (bezüglich einer beliebigen Basis)

u
log (u · v) = log u + log v log = log u − log v
v
√ 1
log un = n · log u log n u = · log u
n
log 1 = 0 loga a = 1

Absolute Beträge
3 3

A:
−4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4

Definition

Für den absoluten Betrag einer reellen Zahl a gilt:



a falls a ≥ 0
|a| =
−a falls a < 0
4 Thomas Ebner WS 2022 4

Mechanische Größen

Größe Einheit Name Gesetz


Geschwindigkeit m s−1 Geschwindigkeit = Weg / Zeit
Beschleunigung m s−2 Beschleunigung =
Geschwindigkeitszuwachs / Zeit
Kraft kg m s−2 Newton (N) Kraft = Masse · Beschleunigung
Arbeit, Energie kg m2 s−2 Joule (J) Arbeit = Kraft · Weg
2 −3
Leistung kg m s Watt (W) Leistung = Arbeit / Zeit
−1 −2
Druck kg m s Pascal (Pa) Druck = Kraft / Fläche

Direkte Proportionalität

Zwei Größen sind proportional zu einander, wenn man aus Änderungen der einen Größe die
Änderung der anderen Größe durch eine einfache Schlussrechnung bestimmen kann:
Direkt proportional:

A ... B
A1 ... B1

A1
B1 = ·B
A
Je größer A desto größer B.

Indirekte Proportionalität

Indirekt proportional:

A ... B
A1 ... B1

A
B1 = ·B
A1
Je größer A desto kleiner B.
5 Thomas Ebner WS 2022 5

Prozente
Definition

Innerhalb einer Grundgesamtheit G wird ein Teil A betrachtet:


1. Der Anteil von A bezogen auf G ist:
Menge von A
Anteil =
Menge von G

2. Der Prozentsatz von A bezogen auf G ist:


Menge von A
Prozentsatz = · 100%
Menge von G

Quadratische Gleichungen

Eine quadratische Gleichung der Form Eine quadratische Gleichung der Form

ax2 + bx + c = 0 x2 + px + q = 0

mit a ̸= 0 löst man mit löst man mit


√ r 
−b ± b2 − 4ac p p 2
x= x=− ± −q
2a 2 2

Vektoren und Pfeile


Definition

Ein Vektor ist ein Objekt, welches eine Länge und eine Richtung besitzt. Vektoren mit dersel-
ben Länge und Richtung betrachten wir als denselben Vektor.

Komponentendarstellung eines Vektors


Definition

Ein 2-dimensionaler Vektor wird durch ein geordnetes Paar reeller Zahlen definiert, ist also
ein Element der Menge R2 . Zweidimensionale Vektoren haben die Form
 
ax
⃗a =
ay

ax , ay heißen Komponenten des Vektors.


 
⃗ 0
Der Vektor 0 = heißt Nullvektor.
0
6 Thomas Ebner WS 2022 6

Ist ein Vektor ⃗a durch seinen Anfangspunkt P (x1 ; y1 ) und seinen Endpunkt Q (x2 ; y2 ) gege-
ben, so lautet seine Komponentendarstellung:
 
−−→ x2 − x1
⃗a = P Q =
y2 − y1

Spitze minus Schaft“.


Addition und Subtraktion von Vektoren


Definition

Die Summe zweier Vektoren ⃗a und ⃗b ist wieder ein Vektor, dessen Komponenten die Summe
der jeweiligen Komponenten der Ausgangsvektoren sind.
     
⃗ ax bx ax + bx
⃗a + b = + =
ay by ay + by

Die Differenz zweier Vektoren ist wieder ein Vektor, dessen Komponenten die Differenz der
jeweiligen Komponenten der Ausgangsvektoren sind.
     
a b a − b
⃗a − ⃗b = x
− x
= x x
ay by ay − by

−−−→
a+b
⃗b

⃗b
⃗a
−⃗b
−−−→
⃗a a−b

Multiplikation mit einem Skalar


Definition

Das Produkt eines Vektors mit einem Skalar ist wieder ein Vektor, dessen Komponenten das
Produkt der jeweiligen Komponenten mit dem Skalar sind.
   
ax k · ax
k · ⃗a = k · =
ay k · ay
7 Thomas Ebner WS 2022 7

Betrag eines Vektors


Formel
 
ax
Gegeben ist der Vektor ⃗a =
ay
Dann erhält man den Betrag (die Länge) des Vektors nach dem Satz des Pythagoras:
q
| ⃗a | = a2x + a2y

Einheitsvektoren
Definition

Ein Vektor mit der Länge 1, heißt Einheitsvektor.


Ist ⃗a ∈ Rn ein Vektor, so ist
1
⃗a0 = · ⃗a
|⃗a|
ein Vektor mit der Länge 1 und der Richtung ⃗a.

Spezielle Einheitsvektoren sind die Koordinateneinheitsvektoren, die man auch als Basisvek-
toren bezeichnet.    
1 0
e⃗x = , e⃗y =
0 1

Diese Vektoren zeigen in Richtung der Koordinatenachsen und haben die Länge 1.

Linearkombinationen
Definition

Gegeben sind die Vektoren ⃗a1 , ⃗a2 , . . . ⃗an und reelle Zahlen λ1 , λ2 , . . . λn . Dann nennt man

λ1 · ⃗a1 + λ2 · ⃗a2 + . . . λn · ⃗an

eine Linearkombination der Vektoren ⃗a1 , ⃗a2 , . . . ⃗an .


8 Thomas Ebner WS 2022 8

Zerlegung von Vektoren

Definition

Gegeben ist ein Vektor ⃗u und die Vektoren ⃗a und ⃗b.


Man sagt der Vektor ⃗u lässt sich in Richtung der Vektoren ⃗a, ⃗b zerlegen, wenn es Zahlen λ1
und λ2 gibt, sodass gilt:
⃗u = λ1 · ⃗a + λ2 · ⃗b

⃗u lässt sich also als Linearkombination von ⃗a und ⃗b schreiben.

Skalarprodukt im R2

Definition

Das Skalarprodukt (oder inneres Produkt“) zweier Vektoren ⃗a und ⃗b wird definiert durch

⃗a · ⃗b = |⃗a| · ⃗b · cos (α)

dabei ist α der Winkel, den die beiden Vektoren ⃗a und ⃗b einschließen.
   
ax b
Schreibt man die beiden Vektoren ⃗a und ⃗b in Spaltenform, ⃗a = und ⃗b = x , so kann
ay by
das Skalarprodukt wie folgt berechnet werden:
   
⃗ ax b
⃗a · b = · x = ax · bx + ay · by
ay by

Orthogonalitätskriterium

Satz

Zwei Vektoren ungleich Null stehen genau dann senkrecht aufeinander, wenn ihr Skalarprodukt
Null ist.

⃗a ⊥ ⃗b ⇔ ⃗a · ⃗b = 0

Winkel zwischen zwei Vektoren


Formel
 

⃗a · b ⃗
⃗a · b 
cos α = ⇒ α = arccos 
|⃗a| · ⃗b |⃗a| · ⃗b
9 Thomas Ebner WS 2022 9

Normalvektoren im R2
Formel
 
2 x1
Im R gilt: ist ⃗a = ein Vektor, so erhält man einen Vektor, der auf ⃗a normal steht, indem
x2
man die Reihenfolge der Koordinaten vertauscht und bei einer Koordinate das Vorzeichen
umkehrt.      
x1 −x2 x2
⃗a = ⇒ ⃗na = oder ⃗na =
x2 x1 −x1

Projektion eines Vektors


Formel

⃗u, ⃗v sind zwei Vektoren.

⃗v v⃗N

v⃗P ⃗u

Dann lässt sich ⃗v durch


⃗u · ⃗v
⃗vP = 2 · ⃗u
|⃗u|

⃗vN = ⃗v − ⃗vP

als ⃗v = ⃗vP + ⃗vN schreiben.


10 Thomas Ebner WS 2022 10

Komponentendarstellung eines Vektors im R3


Definition

Ein 3-dimensionaler Vektor wird durch ein geordnetes Paar reeller Zahlen definiert, ist also
ein Element der Menge R3 . Dreidimensionale Vektoren haben die Form
 
ax
⃗a = ay 
az

ax , ay , az heißen Komponenten des Vektors.


 
0
Der Vektor ⃗0 = 0 heißt Nullvektor.
0

Ist ein Vektor ⃗a durch seinen Anfangspunkt P (x1 ; y1 ; z1 ) und seinen Endpunkt Q (x2 ; y2 ; z2 )
gegeben, so lautet seine Komponentendarstellung:
 
x2 − x1
−−→
⃗a = P Q =  y2 − y1 
z 2 − z1

Spitze minus Schaft“.


Betrag eines Vektors


Formel
 
ax
Gegeben ist der Vektor ⃗a = ay 

az
Dann erhält man den Betrag (die Länge) des Vektors nach dem Satz des Pythagoras:
q
| ⃗a | = a2x + a2y + a2z
11 Thomas Ebner WS 2022 11

Addition und Subtraktion von Vektoren


Definition

Die Summe zweier Vektoren ⃗a und ⃗b ist wieder ein Vektor, dessen Komponenten die Summe
der jeweiligen Komponenten der Ausgangsvektoren sind.
     
ax bx ax + bx
⃗a + ⃗b = ay  + by  = ay + by 
az bz az + bz

Die Differenz zweier Vektoren ist wieder ein Vektor, dessen Komponenten die Differenz der
jeweiligen Komponenten der Ausgangsvektoren sind.
     
ax bx ax − bx
⃗a − ⃗b = ay  − by  = ay − by 
az bz az − bz

Multiplikation mit einem Skalar

Definition

Das Produkt eines Vektors mit einem Skalar ist wieder ein Vektor, dessen Komponenten das
Produkt der jeweiligen Komponenten mit dem Skalar sind.
   
ax k · ax
k · ⃗a = k · ay  = k · ay 
az k · az

Skalarprodukt im R3

Definition

Das Skalarprodukt (oder inneres Produkt“) zweier Vektoren ⃗a und ⃗b wird definiert durch

⃗a · ⃗b = |⃗a| · ⃗b · cos (α)

dabei ist α der Winkel, den die beiden Vektoren ⃗a und ⃗b einschließen.
   
ax bx
  ⃗
Schreibt man die beiden Vektoren a und b in Spaltenform, ⃗a = ay und b = by , so kann

az bz
das Skalarprodukt wie folgt berechnet werden:
   
ax bx

⃗a · b = ay · by  = ax · bx + ay · by + az · bz
  
az bz
12 Thomas Ebner WS 2022 12

Drehmoment
Wenn eine Kraft auf einen starren Körper wirkt, so kann sie sowohl eine Verschiebung (Trans-
lation) als auch eine Drehung (Rotation) bewirken.
Wirkt eine Kraft F im Abstand r von einer festen Drehachse, so erzeugt sie ein Drehmoment
M , für das gilt:
M = r · F · sin α = r1 · F

Hierbei bezeichnet α den Winkel zwischen der Kraftrichtung und der Verbindungslinie vom
Drehzentrum zum Angriffspunkt der Kraft.
Das Drehmoment ist also das Produkt aus der Kraft F und dem senkrechten Abstand r1 ihrer
Wirkungslinie vom Drehpunkt (r1 . . .Hebelarm).

r
α

r1

Auf drehbar gelagerten Körpern können mehrere Drehmomente gleichzeitig wirken. Soll sich
ein Hebel im Gleichgewicht befinden, muss die Summe aller Drehmomente Null ergeben.
X
Mi = 0

Das heißt, dass die linksdrehenden Drehmomente gleich den rechtsdrehenden Drehmomenten
sein müssen.
13 Thomas Ebner WS 2022 13

Kreuzprodukt (Vektorprodukt) im R3
Definition
   
ax bx
  ⃗
Sind ⃗a = ay und b = by  zwei Vektoren des R3 . Dann nennt man den Vektor

az bz
 
ay bz − az by
⃗a × ⃗b =  − (ax bz − az bx ) 
ax by − ay bx

vektorielles (äußeres Produkt) der Vektoren ⃗a und ⃗b. Das vektorielle Produkt gibt es in dieser
Form nur im dreidimensionalen Raum.

⃗a × ⃗b

⃗b

⃗a

Eigenschaften des Vektorproduktes

Das Kreuzprodukt ⃗a × ⃗b ist ein dreidimensionaler Vektor mit folgenden Eigenschaften:


1. ⃗a × ⃗b steht senkrecht sowohl auf ⃗a als auch auf ⃗b.
2. Die Länge des Vektors ⃗a × ⃗b entspricht dem Flächeninhalt des von den Vektoren ⃗a und
⃗b aufgespannten Parallelogramms.
3. Die Vektoren ⃗a, ⃗b und ⃗a × ⃗b bilden in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem.
14 Thomas Ebner WS 2022 14

Funktion
Definition

Eine Funktion ist eine Zuordnung, die jedem x ∈ A genau ein y ∈ B zuordnet.

Eine Funktion ist also durch drei Teile definiert:


1. eine Definitionsmenge A
2. eine Wertemenge (Zielmenge) B
3. eine Zuordnungsvorschrift, die jedem x ∈ A genau ein y ∈ B zuordnet.
Man schreibt:
f : A → B, x 7→ f (x)

x heißt unabhängige Variable, y heißt abhängige Variable.


y ist das Bild von x, x heißt Argument

Nullstellen
Definition

Eine Funktion f besitzt an der Stelle x1 eine Nullstelle, wenn gilt

f (x1 ) = 0

Symmetrie
Definition

Eine Funktion f mit symmetrischem Definitionsbereich heißt gerade, wenn für jedes x ∈ D
gilt:
f (−x) = f (x)

Definition

Eine Funktion f mit symmetrischem Definitionsbereich heißt ungerade, wenn für jedes x ∈ D
gilt:
f (−x) = −f (x)

Periodizität
Definition

Eine Funktion f heißt periodisch, mit der Periode T , wenn für jedes x ∈ D gilt:

f (x ± T ) = f (x)
15 Thomas Ebner WS 2022 15

Elementare Funktionen
Definition

Polynomfunktionen f : R→R

f (x) = an xn + an−1 xn−1 + . . . + a1 x + a0 mit an ̸= 0

Rationale Funktionen f : D→R


p (x)
f (x) =
q (x)
mit p (x) , q (x) Polynome und D = {x ∈ R |q (x) ̸= 0 }

Potenzfunktionen f : D→R

f (x) = xr r∈Z

D = R, falls r > 0, D = R \ {0}, falls r < 0

Potenzfunktionen mit f : D→R


rationalen Exponenten
m √
n
f (x) = x n = xm m ∈ Z, n ∈ N
m m
D = R+ , falls > 0, D = R++ , falls <0
n n
Wurzelfunktionen f : R+ → R

f (x) = n x n∈N

Exponentialfunktionen f : R→R

f (x) = ax a>0

Logarithmusfunktionen f : R++ → R

f (x) = loga (x) a>0

Winkelfunktionen f : R → [−1; 1]
Gegenkathete
f (x) = sin x =
Hypotenuse
Ankathete
f (x) = cos x =
Hypotenuse
16 Thomas Ebner WS 2022 16

Winkelmaße
Formel

Winkel werden im Grad- oder Bogenmaß gemessen.


1. Gradmaß: Ein voller Kreis hat 360°
2. Bogenmaß: Ein voller Kreis hat 2π. Unter dem Bogenmaß x eines Winkels α (im Grad-
maß) versteht man die Länge desjenigen Bogens, der dem Winkel α im Einheitskreis
(Radius r = 1) gegenüberliegt.
Es gelten folgende Umrechnungsformeln:
π 180
x=α· α=x·
180 π

Veränderung am Graphen einer Funktion


Ersetzen des Argumentes x durch x ± a aus f (x) wird f (x ± a)

x+a Verschiebung in x-Richtung um a nach links


x−a Verschiebung in x-Richtung um a nach rechts

Ersetzen des Argumentes x durch k · x aus f (x) wird f (k · x)

|k| > 1 Stauchung in x-Richtung


|k| < 1 Streckung in x-Richtung
k negativ zusätzlich Spiegelung an der y-Achse

Multiplikation mit einem konstanten Faktor k aus f (x) wird k · f (x)

|k| > 1 Streckung in y-Richtung


|k| < 1 Stauchung in y-Richtung

Addition einer Konstanten a aus f (x) wird f (x) + a

a positiv Verschiebung in y-Richtung um a nach oben


a negativ Verschiebung in y-Richtung um a nach unten
17 Thomas Ebner WS 2022 17

Die allgemeine Sinusfunktion


Definition

y (x) = a · sin (b · x + c) + d

Dabei bedeuten:
• a ≥ 0 Amplitude der Funktion. Das ist die maximale Auslenkung aus der Ruhelage.
• b bewirkt eine Veränderung der Periode gegenüber der reinen Sinusfunktion. Die Periode

T erhält man durch: T = . T ist die Schwingungsdauer also die Zeitspanne von einem
b
1
Maximalpunkt der Sinusfunktion zum nächsten. f = heißt Frequenz.
T
c c c
• verschiebt den Graphen der Funktion um entlang der x−Achse. Für > 0 nach
b b b
c
links, für < 0 nach rechts.
b
• d bewirkt eine Verschiebung der Funktion entlang der y-Achse.

Mittlere Geschwindigkeit
Definition

zurückgelegter Weg
benötigte Zeit
also
△s s (t1 ) − s (t0 ) s (t0 + △t) − s (t0 )
v̄ = = =
△t t1 − t0 △t
Dieser Ausdruck wird als Differenzenquotient der Zeit-Weg-Funktion in diesem Intervall
bezeichnet.

Momentangeschwindigkeit
Definition

Im Grenzübergang wird aus dem Differenzenquotienten der Differentialquotient:

ds s (t1 ) − s (t0 ) s (t0 + △t) − s (t0 )


v= = lim = lim
dt t1 →t0 t1 − t0 △t→0 △t
18 Thomas Ebner WS 2022 18

Ableitung einer Funktion


Definition

Eine Funktion f : D → R, x 7→ f (x) heißt im Punkt x0 ∈ D differenzierbar, falls der Grenzwert

df f (x) − f (x0 ) f (x0 + △x) − f (x0 )


f ′ (x0 ) = = lim = lim
dx0 x→x0 x − x0 △x→0 △x

existiert. Man bezeichnet ihn als erste Ableitung der Funktion f an der Stelle x0 .
Die Funktion f heißt differenzierbar, wenn sie in jedem Punkt des Definitionsbereichs D diffe-
renzierbar ist.

Ableitungen einiger Funktionen

f (x) = c f ′ (x) = 0
f (x) = xn f ′ (x) = n · xn−1 für n ∈ R
f (x) = ex f ′ (x) = ex
f (x) = ax f ′ (x) = ax · ln (a)
1
f (x) = ln (x) f ′ (x) = für x ∈ R++
x
f (x) =sinx f ′ (x) = cos x
f (x) = cos x f ′ (x) = − sin x

Ableitungsregeln


(u ± v) = u′ ± v ′

(k · u) = k · u′ k∈R

(u · v) = u′ · v + u · v ′
 u ′ u′ · v − u · v ′
=
v v2

[h (g (x))] = h (g (x)) · g ′ (x)

19 Thomas Ebner WS 2022 19

Monotonie und Krümmung


Satz

Für differenzierbare Funktionen gilt folgendes Kriterium für die Monotonie von Funktionen in
einem Intervall [a; b]:

f monoton steigend ⇔ f ′ (x) ≥ 0 f ür alle x ∈ [a; b]


f monoton fallend ⇔ f ′ (x) ≤ 0 f ür alle x ∈ [a; b]

Für streng monotone Funktionen gilt folgendes Kriterium (etwas ungenau formuliert):

f streng monoton steigend ⇔ f ′ (x) > 0 bis auf einzelne Punkte


f streng monoton fallend ⇔ f ′ (x) < 0 bis auf einzelne Punkte

Satz

Für differenzierbare Funktionen gilt folgendes Kriterium für die Krümmung von Funktionen in
einem Intervall [a; b]:

f konvex ⇔ f ′′ (x) ≥ 0 f ür alle x ∈ [a; b]


f konkav ⇔ f ′′ (x) ≤ 0 f ür alle x ∈ [a; b]

bzw. (etwas ungenau formuliert):

f streng konvex ⇔ f ′′ (x) > 0 bis auf einzelne Punkte


f streng konkav ⇔ f ′′ (x) < 0 bis auf einzelne Punkte

Extremwerte
Satz

f : ]a; b[ → R ist eine reelle differenzierbare Funktion, die an der Stelle x0 ∈ ]a; b[ ein (lokales
oder globales) Maximum/Minimum besitzt.
Dann gilt:
f ′ (x0 ) = 0

Achtung, gilt nicht für Randstellen!


x0 heißt stationäre“ bzw. kritische“ Stelle.
” ”
20 Thomas Ebner WS 2022 20

Grundintegrale
ˆ
k · dx = k · x + c
ˆ
xn+1
xn dx = +c für n ̸= −1
n+1
ˆ
x−1 dx = ln |x | + c für x ̸= 0
ˆ
ex dx = ex + c
ˆ
1 a·x
ea·x dx = ·e +c
a
ˆ
1
ax dx = · ax + c für a > 0, a ̸= 1
ln (a)
ˆ
ln (x) dx = x · ln (x) − x + c

Integrationsregeln
ˆ ˆ ˆ
(f ± g) · dx = f dx ± g dx
ˆ ˆ
(k · f ) dx = k · f dx

Stammfunktion
Definition

Eine Funktion F (x) heißt Stammfunktion von f (x), wenn gilt:

F ′ (x) = f (x)

Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung


Satz

Wenn F (x) eine Stammfunktion von f (x) ist, dann gilt:


ˆ b
f (x) dx = F (b) − F (a)
a
21 Thomas Ebner WS 2022 21

Zusammenhang zwischen den kinematischen Grundgrößen

Ein Körper bewegt sich längs einer Geraden nach dem Zeit-Weg-Gesetz s = s (t). So erhält
man die:
ds
Geschwindigkeit: v (t) = = s′ (t)
dt
dv
Beschleunigung: a (t) = = v ′ (t) = s′′ (t)
dt

Ist die Beschleunigung a (t) als Funktion der Zeit bekannt (z.B. durch ein Kraftgesetz), so
erhält man
ˆ
v (t) = a (t) dt
ˆ
s (t) = v (t) dt

Verschiedene Arten der Translation

Art der Translation Geschwindigkeit v Beschleunigung a


gleichförmig konstant 0
gleichmäßig beschleunigt ändert sich gleichmäßig konstant
ungleichmäßig beschleunigt ändert sich ungleichmäßig ändert sich

Fall- und Wurfbewegungen im Sport


Freier Fall: Fallschirm-, Klippen-, Turmspringen
Senkrechter Wurf nach oben: vertikale Sprünge, Ball- und Keulenwürfe in der Sportgym-
nastik
Schiefer Wurf: Flugkurven fast aller Sportgeräte (Kugel, Speer, ...) und Bälle (Basketball,
Volleyball, ...) sowie Sprünge (Weitsprung, Hochsprung, Kicker, ...)

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