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Analysis I: Abschlussklausur
1. [5+5 = 10 Punkte]
1+3i
(a) Berechnen Sie 1−3i .
(b) Zeigen Sie, dass | cos(x)| ⩽ 1 für alle x ∈ R.
2. [5+5+5=15 Punkte] Zeigen Sie, dass die nachstehenden Folgen konvergieren und bestimmen Sie
deren Grenzwerte.
n √
4 −17·2n
(a) (2n+1)(2n+2)
n
(3n+1)(3n+2) (b) n n
4 +(−1) 2 n
(c) ( n2 + n)n∈N .
n∈N n∈N
4. [10 Punkte] Es sei (cn )n∈N ⊆ R. Wahr oder falsch? (mit Begründung)
6. [5+5 = 10 Punkte] Es sei (ak )k∈N ⊆ C. Wahr oder falsch? (mit Begründung)
P P
(a) ak ist konvergent =⇒ a2k ist konvergent.
k⩾1 k⩾1
P P
(b) ak ist absolut konvergent =⇒ a2k ist absolut konvergent.
k⩾1 k⩾1
√
7. [10 Punkte] Überprüfen Sie, ob lim 3
x existiert. Falls existent, bestimmen Sie den Grenzwert.
x→8
8. [10 Punkte] Sei D ⊆ R und f, g : D → R beide stetig auf D. Zeigen Sie: Dann ist f · g stetig auf D.
(a) √ √
1 + 3i |1 + 3i| 12 + 32 10
= =p = √ = 1.
1 − 3i |1 − 3i| 2
1 + (−3) 2 10
Lösung zu Aufgabe 2.
Da lim ( 21 )n = lim ( −1 n
2 ) = 0 folgt
n→∞ n→∞
→1
z }| {
1 − 17( 12 )n n→∞ 1
n −
−−−→ = 1.
1 + ( −1
2 )
GWR 1
| {z }
→1
Nun gilt √ √
n n→∞
n2 = ( n n )2 −−−−→ 12 = 1.
|{z} GWR
→1
Genauso gilt √ √ √
n n→∞
2 ( n n )2 −−−−→ 1 · 12 = 1.
n
2n2 =
|{z} |{z} GWR
→1 →1
Lösung zu Aufgabe 3.
log(1 + k1 ) = k1 k log(1 + k1 ) = 1
k log(1 + k1 )k . (2)
1 k k k−1 k k 1 1 k→∞
= ( k−1 1 1 1
= 1e .
1− k k ) = ( k−1+1 ) = ( 1+ 1 ) = 1 −−−−→
1 k−1 GWR 1 · e
k−1 1 + k−1 (1 + k−1 )
| {z } | {z }
→1 →e
Somit gilt
(−1)k (1 − k1 )k = (1 − k1 )k ̸→ 0 (k → ∞)
und daher auch
(−1)k (1 − k1 )k ̸→ 0 (k → ∞).
Mit dem Abkling-Kriterium folgt dann die Divergenz der Reihe.
Lösung zu Aufgabe 4.
Die Aussage ist falsch. Betrachte etwa (cn )n∈N = (1 − n1 )n∈N ⊆ R. Dann gilt
1
cn = 1 − n <1 ∀n ∈ N.
Jedoch gilt
lim sup ck = lim sup(1 − k1 ) = lim (1 − k1 ) = 1,
k→∞ k→∞ k→∞
denn bei einer konvergenten Folge ist der Grenzwert der einzige Häufungswert (und stimmt somit auch
mit dem Limes Superior überein).
Lösung zu Aufgabe 5.
Möglichkeit 1. Eine Lösung ohne die Verwendung der vollständigen Induktion sieht wie folgt aus: Für
n ∈ N gilt
n
X n
X n
X n
X
k · k! = (k + 1 − 1) · k! = (k + 1) · k! − k! = (k + 1)! − k! ======= (n + 1)! − 0!.
Teleskopsumme
k=0 k=0 k=0 k=0
1
X
k · k! = 0 · 0! + 1 · 1! = 1,
k=0
(1 + 1)! − 1 = 2! − 1 = 2 − 1 = 1.
Induktionsschritt. n −→ n + 1
n+1
X
Zu zeigen: Dann gilt auch k · k! = ((n + 1) + 1)! − 1.
k=0
Lösung zu Aufgabe 6.
(a) Die Aussage ist falsch. Als Beispiel betrachte die Reihe
X (−1)k
.
k
k⩾1
Diese ist (wie in der Vorlesung gesehen) nach dem Leibniz-Kriterium konvergent. [In der Tat: ( k1 )k∈N
ist monoton fallend (L1) und eine Nullfolge (L2). Die Voraussetzungen des Leibniz-Kriteriums sind
also erfüllt]. Jedoch ist
X (−1)2k X 1 X1 1
= = ·
2k 2k 2 k
k⩾1 k⩾1 k⩾1
m
!
X
(σm )m∈N := |a2ℓ | .
ℓ=1 m∈N
Da alle Summanden nichtnegativ sind, ist (σm )m∈N monoton wachsend. Außerdem ist (σm )m∈N
nach oben beschränkt, denn
m
X 2m
X
σm = |a2ℓ | = |a2 | + |a4 | + ... + |a2m | ⩽ |a1 | + |a2 | + |a3 | + |a4 | + ... + |a2m | = |ak | = s2m ,
ℓ=1 k=1
und (s2m )m∈N ist als Teilfolge von (sm )m∈N nach oben beschränkt. Aus der Vorlesung wissen wir,
dass monoton wachsende und nach oben beschränkte Folgen konvergieren, d.h.
m
X
∃ lim σm = lim |a2ℓ |.
m→∞ m→∞
ℓ=1
Lösung zu Aufgabe 7.
√
Nach Vorlesung ist f : [0, ∞) → [0, ∞), x 7→ 3 x stetig, insbesondere auch bei x0 = 8. Daher gilt
√ √
3
√
3
lim 3 x = lim f (x) ================= f (8) = 8 = 23 = 2.
x→8 x→8 Definition der Stetigkeit
Lösung zu Aufgabe 8.
Lösung zu Aufgabe 9.
(a) Die Aussage ist wahr. Zur Begründung (war nicht verlangt): Es sei (an )n∈N ⊆ R eine monoton
wachsende Folge mit einer konvergenten Teilfolge (aℓn )n∈N . Wir behaupten, dass (an )n∈N konvergiert.
Dazu genügt es (wegen der Monotonie) zu zeigen, dass (an )n∈N nach oben beschränkt ist. Da
(aℓn )n∈N konvergent ist, ist (aℓn )n∈N laut Vorlesung nach oben beschränkt. Wir folgern
∃K > 0 : aℓn ⩽ K ∀n ∈ N.
an ⩽ aℓn ⩽ K ∀n ∈ N.
(c) Die Aussage ist falsch. Zur Begründung (war nicht verlangt): Ein Gegenbeispiel ist die Funktion
f : (0, 1) → R, x 7→ x1 , deren Stetigkeit wir in der Vorlesung gezeigt haben. Diese ist nicht beschränkt,
denn gäbe es K > 0 mit
|f (x)| ⩽ K für alle x ∈ (0, 1)
so erhielte man den Widerspruch
1 1
2K + 1 = |2K + 1| = 1 = |f ( 2K+1 )| ⩽ K.
2K+1
(d) Die Aussage ist falsch. Zur Begründung (war nicht verlangt). Nimmt man (an )n∈N = ((−1)n )n∈N
und (bn )n∈N = ((−1)n+1 )n∈N , so erhält man
Also gilt
lim sup an + lim sup bn = 2.
n→∞ n→∞
Jedoch gilt
lim sup(an + bn ) = lim sup[(−1)n + (−1)n+1 ] = lim sup[(−1)n − (−1)n ] = lim sup 0 = 0 ̸= 2.
n→∞ n→∞ n→∞ n→∞
1 √
(e) Die Aussage ist wahr. Definiere f : [0, 1] → R, x 7→ 1+2x − x. Dann ist f als Komposition stetiger
Funktionen stetig. Außerdem gilt
1 √ 1
f (0) = 0
− 0= >0
1+2 2
und
1 √ 1 2
f (1) = 1
− 1 = − 1 = − < 0.
1+2 3 3
Also gilt 0 ∈ [f (0), f (1)]. Wir folgern aus dem Zwischenwertsatz, dass es ein x0 ∈ [0, 1] gibt mit
f (x0 ) = 0. Das bedeutet nach der Definition von f
1 √
x
− x0 = 0.
1+2 0
√
Addiert man x0 auf beiden Seiten, so ergibt sich
1 √
= x0 .
1 + 2x0