Sie sind auf Seite 1von 8

Mathematik 1

Übungsaufgaben, Serie 2

Christian Fischer

20. Oktober 2021


Aufgabe 1
Auf einem Tisch sind ein Herz König, eine Kreuz 7, sowie drei Karten mit den Aufschriften „L“,
„R“ und „E“ zu finden.

Hypothese: Hinter jedem Vokal verbirgt sich eine Bildkarte.

Wahrheitstabelle zu der Hypothese:

V okal Bildkarte V okal =⇒ Bildkarte


1 1 1
1 0 0
0 1 1
0 0 1
Dies lässt sich folgendermaßen verstehen:
Betrachtet man eine Karte mit Vokal und dreht diese um, so wird die Hypothese nur bestätigt,
wenn man schließlich ein Bild betrachtet. Betrachtet man kein Bild, so kann die Hypothese
widerlegt werden.
Dreht man eine Karte mit Konsonant um, so kann die Hypothese unabhängig von der Rückseite
der Karte beibehalten werden.
Deshalb dreht man die Kreuz 7 und die Karte mit der Aufschrift „E“ um, um mit einer minimalen
Anzahl von Kartendrehungen die Hypothese zu überprüfen.
Die Hypothese kann nur beibehalten werden, wenn hinter der Kreuz 7 ein Vokal ist und wenn
hinter der Karte mit der Aufschrift „E“ ein Bild ist. Wenn bereits einer dieser beiden Fälle nicht
eintritt, muss die Hypothese verworfen werden.

Aufgabe 2
(1) ∀xE(x) ⇐⇒ ¬(∃x¬E(x))

Diese Aussage ist wahr, da genau dann, wenn alle x die Eigenschaft E haben, es kein x gibt,
welches nicht die Eigenschaft E hat.

(2) ∃x(E1 (x) ∧ E2 (x)) =⇒ ∃xE1 (x) ∧ ∃xE2 (x)

Diese Aussage ist wahr, denn wenn es ein x gibt, welches die Eigenschaften E1 und E2 hat, dann
folgt daraus, dass es ein x mit der Eigenschaft E1 und ein x mit der Eigenschaft E2 gibt.

(3) ∀x(E1 (x) ∨ E2 (x)) =⇒ ∃xE1 (x) ∧ ∃xE2 (x)

Diese Aussage ist falsch, denn wenn zum Beispiel alle x nur die Eigenschaft E1 haben, dann
kann daraus nicht folgen, dass es ein x mit der Eigenschaft E2 gibt.

1
Aufgabe 3
Pn
(1) k=1 (2k − 1) = n2 für n ∈ N

1. Induktionsanfang:
(n = 1) :

2 · 1 − 1 = 12
1−1=1
1=1

2. Induktionsvorraussetzung:
∃n ∈ N : nk=1 (2k − 1) = n2
P

3. Induktionsbehauptung:
Pn+1soll auch für n + 1 gelten:
Dies
2
k=1 (2k − 1) = (n + 1)

4. Induktionsschluss:

n+1
X n
X
(2k − 1) = (2k − 1) + (2(n + 1) − 1)
k=1 k=1
2
= n + 2n + 2 − 1
= n2 + 2n + 1
= (n + 1)2

Somit ist die Aussage bewiesen.


Pn k
(2) k=0 2 = 2n+1 − 1 für n ∈ N

1. Induktionsanfang:
(n = 0) :

20 = 20+1 − 1
1 = 21 − 1
1=2−1
1=1

2. Induktionsvorraussetzung:
∃n ∈ N : nk=0 2k = 2n+1 − 1
P

2
3. Induktionsbehauptung:
Dies für n + 1 gelten:
Pn+1sollk auchn+2
k=0 2 = 2 −1

4. Induktionsschluss:

n+1
X n
X
k
2 = 2k + 2n+1
k=0 k=0
n+1
=2 − 1 + 2n+1
= 2n+1 + 2n+1 − 1
= 2 · 2n+1 − 1
= 21 · 2n+1 − 1
= 2n+1+1 − 1
= 2n+2 − 1

Somit ist die Aussage bewiesen.

(3) Die Zahl n3 − n ist für n ∈ N stets durch 3 teilbar.

1. Induktionsanfang:
(n = 0) :

03 − 0 = 0 − 0
=0

Null ist stets durch 3 teilbar.

2. Induktionsvorraussetzung:
∃n ∈ N : n3 − n ist stets durch 3 teilbar.

3. Induktionsbehauptung:
Dies soll auch für n + 1 gelten:
(n + 1)3 − (n + 1) ist stets durch 3 teilbar.

4. Induktionsschluss:

(n + 1)3 − (n + 1) = (n2 + 2n + 1) · (n + 1) − n − 1
= n3 + 2n2 + n + n2 + 2n + 1 − n − 1
= n3 − n + 3n2 + 3n
= (n3 − n) + 3 · (n2 + n)

3
Somit ist die Aussage bewiesen, da der erste Summand nach der Induktionsvorraussetzung gilt
und der zweite Summand ein Vielfaches von 3 ist.

(4) Die Zahl 5n − 1 ist für n ∈ N stets durch 4 teilbar.

1. Induktionsanfang:
(n = 0) :

50 − 1 = 5 − 1
=4

4 ist stets durch 4 teilbar.

2. Induktionsvorraussetzung:
∃n ∈ N : 5n − 1 ist stets durch 4 teilbar.

3. Induktionsbehauptung:
Dies soll auch für n + 1 gelten:
5n+1 − 1 ist stets durch 4 teilbar.

4. Induktionsschluss:

5n+1 − 1 = 5n · 5 − 1
= 4 · 5n + 5n − 1
= (5n − 1) + 4 · 5n

Somit ist die Aussage bewiesen, da der erste Summand nach der Induktionsvorraussetzung gilt
und der zweite Summand ein Vielfaches von 4 ist.

Aufgabe 4
(1) 5x = 5x + 2 und 3y = 7

Aus der ersten Gleichung folgt 0 = 2, was eine falsche Aussage ist.

L = {} = ∅

(2) 3x + 7y = 4

3x + 7y = 4
4 7
⇐⇒ x= − y
3 3

4
Somit ist die Unbekannte y frei wählbar, während sich die Unbekannte x in Abhängigkeit von y
ergibt.

4
L = {(x, y) ∈ R2 | x = 3 − 73 y}

(3) x + y = 3 und x − y = 7
         
1 1 3  2 0 10  1 0 5  1 0 5   1 0 5
⇝ ⇝ ⇝ ⇝

  
  
  
  

1 −1 7 1 −1 7 1 −1 7 0 −1 2 0 1 −2
  

L = {(x, y) ∈ R2 | x = 5 ∧ y = −2}

(4) 4x − 6y = 0 und 2x − 3y = 15

Subtrahiert man zweimal die zweite Gleichung von der ersten Gleichung, so erhält man 0 = −30,
was eine falsche Aussage ist.

L = {} = ∅

Aufgabe 5
Pn n
= 2n für n ∈ N

k=0 k

1. Induktionsanfang:
(n = 0) :
 
0
= 20
0
0!
=1
0! · (0 − 0)!
1
=1
1
1=1

2. Induktionsvorraussetzung:
∃n ∈ N : nk=0 nk = 2n
P 

3. Induktionsbehauptung:
Dies
Pn+1solln+1
auch n + 1 gelten:
 fürn+1
k=0 k = 2

4. Induktionsschluss:

5
n+1
X  n    
n+1 X n+1 n+1
= +
k k n+1
k=0 k=0
n    
X n n
= + +1
k k−1
k=0
n   n  
X n X n
= + +1
k k−1
k=0 k=0
n−1
X  n
n
=2 +1+
k
k=−1
n      
X n n n
= 2n + 1 + − +
k n −1
k=0
= 2n + 1 + 2n − 1 + 0
= 2 · 2n
= 21 · 2n
= 2n+1

Somit ist die Aussage bewiesen.

Aufgabe 6
a+b

(a) 2 ≥ ab für a, b ∈ R+

a+b √
≥ ab
2 √
⇐⇒ a + b ≥ 2 ab
⇐⇒ (a + b)2 ≥ 4ab
⇐⇒ a2 + 2ab + b2 ≥ 4ab
⇐⇒ a2 − 2ab + b2 ≥ 0
⇐⇒ (a − b)2 ≥ 0

Somit ist die Aussage bewiesen, da das Quadrat einer reellen Zahl immer größer oder gleich null
ist.

6
√ 2
(b) ab ≥ 1
+ 1b
für a, b ∈ R+
a

√ 2
ab ≥ 1 1
a + b

 
1 1
⇐⇒ + ab ≥ 2
a b

⇐⇒ (a + b) ab ≥ 2ab
⇐⇒ (a + b)2 · ab ≥ 4a2 b2
⇐⇒ a2 + 2ab + b2 ≥ 4ab
⇐⇒ a2 − 2ab + b2 ≥ 0
⇐⇒ (a − b)2 ≥ 0

Somit ist die Aussage bewiesen, da das Quadrat einer reellen Zahl immer größer oder gleich null
ist.
q
a2 +b2
(c) a+b
2 ≤ 2 für a, b ∈ R+
r
a+b a2 + b2

2 r 2
a2 + b2
⇐⇒ a+b≤2
2
a + b2
2
⇐⇒ (a + b)2 ≤ 4 ·
2
⇐⇒ a2 + 2ab + b2 ≤ 2a2 + 2b2
⇐⇒ −a2 + 2ab − b2 ≤ 0
⇐⇒ a2 − 2ab + b2 ≥ 0
⇐⇒ (a − b)2 ≥ 0

Somit ist die Aussage bewiesen, da das Quadrat einer reellen Zahl immer größer oder gleich null
ist.

1
(d) a + a ≥ 2 für a ∈ R+
1
a+ ≥2
a
⇐⇒ a2 + 1 ≥ 2a
⇐⇒ a2 − 2a + 1 ≥ 0
⇐⇒ (a − 1)2 ≥ 0

Somit ist die Aussage bewiesen, da das Quadrat einer reellen Zahl immer größer oder gleich null
ist.

Das könnte Ihnen auch gefallen