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Übungsaufgaben, Serie 3
Christian Fischer
Beweis:
Abgeschlossenheit:
Seien π, σ ∈ Sn mit π := (a1 , ..., an ) und σ := (b1 , ..., bn ). Dann gilt:
Assoziativität:
Seien π, σ, ϵ ∈ Sn mit π := (a1 , ..., an ), σ := (b1 , ..., bn ) und ϵ := (c1 , ..., cn ). Dann gilt:
(π ◦ σ) ◦ ϵ = π ◦ (σ ◦ ϵ)
((a1 , ..., an ) ◦ (b1 , ..., bn )) ◦ (c1 , ..., cn ) = (a1 , ..., an ) ◦ ((b1 , ..., bn ) ◦ (c1 , ..., cn ))
(ab1 , ..., abn ) ◦ (c1 , ..., cn ) = (a1 , ..., an ) ◦ (bc1 , ..., bcn )
(abc1 , ..., abcn ) = (abc1 , ..., abcn )
Neutrales Element:
Seien π, id ∈ Sn mit π := (a1 , ..., an ) und id := (1, ..., n). Dann gilt:
Inverses Element:
Seien π, π −1 ∈ Sn mit π := (a1 , ..., an ) und π −1 = (a1 , ..., an )−1 := (b1 , ..., bn ), wobei
ab1 = 1, ..., abn = n. Dann gilt:
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Somit ist gezeigt: ∀π ∈ Sn ∃π −1 ∈ Sn : π ◦ π −1 = id
Schließlich ist bewiesen, dass die symmetrische Gruppe Sn = (Sn , ◦,−1 , id) eine Gruppe ist, da
sie den entsprechenden Axiomen genügt.
Aufgabe 2
(a)
π = (3, 4, 5, 2, 1) ∈ S5
In Zykelschreibweise: π = (135)(24)
σ = (2, 1, 4, 5, 3) ∈ S5
In Zykelschreibweise: σ = (12)(345)
ϵ = (5, 2, 4, 3, 1) ∈ S5
In Zykelschreibweise: ϵ = (15)(2)(34)
Aus Aufgabe 1 ist bereits bekannt, dass die symmetrische Gruppe eine Gruppe ist. Nun muss
noch zusätzlich die Kommutativität überprüft werden.
π◦σ =σ◦π
(1) ◦ (1) = (1) ◦ (1)
(1) = (1)
π◦σ =σ◦π
(1, 2) ◦ (1, 2) = (1, 2) ◦ (1, 2)
(1, 2) = (1, 2)
π◦σ =σ◦π
(1, 2) ◦ (2, 1) = (2, 1) ◦ (1, 2)
(2, 1) = (2, 1)
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Fall 3: Seien π, σ ∈ S2 mit π := (2, 1) und σ := (2, 1). Dann gilt:
π◦σ =σ◦π
(2, 1) ◦ (2, 1) = (2, 1) ◦ (2, 1)
(1, 2) = (1, 2)
π◦σ =σ◦π
(2, 1, 3) ◦ (3, 2, 1) = (3, 2, 1) ◦ (2, 1, 3)
(2, 3, 1) = (3, 1, 2)
Dies ist offensichtlich ein Widerspruch, weshalb S3 keine abelsche Gruppe ist.
(c) Es soll gezeigt werden, dass Sn genau dann abelsch ist, wenn n ≤ 2. In Aufgabenteil (b)
wurde bereits gezeigt, dass Sn für n = 1 und n = 2 abelsch ist. Nun wird ein Gegenbeispiel für
Sn im Allgemeinen konstruiert:
Seien π, σ ∈ Sn mit π := (4, 5, 1, 3, 2, ..., n) und σ := (3, 1, 5, 2, 4, ..., n). Dann gilt:
π◦σ =σ◦π
(4, 5, 1, 3, 2, ..., n) ◦ (3, 1, 5, 2, 4, ..., n) = (3, 1, 5, 2, 4, ..., n) ◦ (4, 5, 1, 3, 2, ..., n)
(5, 4, 2, 3, 1, ..., n) = (5, 3, 4, 2, 1, ..., n)
Dies ist offensichtlich ein Widerspruch, weshalb gezeigt ist, dass Sn genau dann abelsch ist,
wenn n ≤ 2.
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Aufgabe 3
(a) Zu zeigen: (−x) · y = −(x · y) für x, y ∈ K
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(b) Zu zeigen: (−1) · x = −x für x ∈ K
Aufgabe 4
Ist 1 ≤ n < 10, so ist Zn genau für n ∈ {2, 3, 5, 6} ein Körper. Hierbei sind die Körperaxiome
zu überprüfen. Z1 kann kein Körper sein, da aufgrund der Gleichheit des neutralen Elements der
Addition und Multiplikation nicht 0 ̸= 1 gilt. In Z4 , Z6 und Z8 hat jeweils die 2 und in Z9 die 3
kein multiplikatives Inverses.
Daraus lässt sich die Vermutung ableiten, dass Zn genau dann ein Körper ist, wenn n eine Prim-
zahl ist.
Aufgabe 5
(a) Zu zeigen: |xy| = |x||y| für x, y ∈ K
Fall 1: Seien x, y ≥ 0. Dann gilt:
|xy| = xy = |x||y|
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Fall 2: Seien x, y < 0. Dann gilt:
Aufgabe 6
1. Sei R1 eine Relation auf der Menge M = {0, 1, 2, 3} mit R1 = {(0, 0), (1, 1), (2, 2), (3, 3)}.
(a) Die Reflexivität ist erfüllt, da jedes Element in Relation zu sich selber steht. Somit ist gezeigt:
∀x ∈ M (xR1 x)
(b) Die Symmetrie ist erfüllt, da wenn ein Element x in Relation zu einem Element y steht, y
auch in Relation zu x steht. Somit ist gezeigt: ∀x, y ∈ M (xR1 y =⇒ yR1 x)
(c) Die Transitivität ist erfüllt, da wenn ein Element x in Relation zu einem Element y steht und
y in Relation zu einem weiteren Element z steht, x auch in Relation zu z steht. Somit ist gezeigt:
∀x, y, z ∈ M ((xR1 y ∧ yR1 z) =⇒ xR1 z)
Somit ist R1 eine Äquivalenzrelation.
2. Sei R2 eine Relation auf der Menge M = {0, 1, 2, 3} mit R2 = {(0, 0), (1, 1), (1, 2), (2, 1), (2, 2), (3, 3)}.
(a) Die Reflexivität ist erfüllt, da jedes Element in Relation zu sich selber steht. Somit ist gezeigt:
∀x ∈ M (xR2 x)
(b) Die Symmetrie ist erfüllt, da z.B. 1 in Relation zu 2 steht und daraus folgt, dass auch 2 in
Relation zu 1 steht. Somit ist gezeigt: ∀x, y ∈ M (xR2 y =⇒ yR2 x)
(c) Die Transitivität ist erfüllt, da wenn ein Element x in Relation zu einem Element y steht und
y in Relation zu einem weiteren Element z steht, x auch in Relation zu z steht. Somit ist gezeigt:
∀x, y, z ∈ M ((xR2 y ∧ yR2 z) =⇒ xR2 z)
Somit ist R2 eine Äquivalenzrelation.
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Aufgabe 7
Es soll eine Äquivalenzrelation ∼ auf der Menge der natürlichen Zahlen gefunden werden, sodass
die Menge {n ∈ N | n ∼ 42} genau die geraden Zahlen sind.
Zwei Zahlen sollen also genau dann in Relation zueinander stehen, wenn sie kongruent modulo
2 sind, das heißt bei der Division durch 2 den gleichen Rest lassen.
Zuerst wird gezeigt, dass es sich tatsächlich um eine Äquivalenzrelation handelt:
(a) Reflexivität:
Sei a ∈ N. Dann gilt:
a ≡ a mod 2 ⇐⇒ 2|(a − a) bzw. 2|0
Somit ist die Reflexivität erfüllt, da die 2 die 0 teilt. Es ist gezeigt: ∀a ∈ N(a ∼ a)
(b) Symmetrie:
Seien a, b ∈ N. Dann gilt:
a ≡ b mod 2 ⇐⇒ 2|(a − b)
Daraus folgt:
b ≡ a mod 2 ⇐⇒ 2|(b − a) bzw. 2|(−(a − b))
Somit ist die Symmetrie erfüllt, da wenn die 2 eine Zahl a − b teilt, so teilt sie auch −(a − b).
Es ist gezeigt: ∀a, b ∈ N(a ∼ b =⇒ b ∼ a)
(c) Transitivität:
Seien a, b, c ∈ N. Dann gilt:
a ≡ b mod 2 ⇐⇒ 2|(a − b) ∧ b ≡ c mod 2 ⇐⇒ 2|(b − c)
Daraus folgt:
2|((a − b) + (b − c)) bzw. 2|(a − c) ⇐⇒ a ≡ c mod 2
Somit ist offensichtlich die Transitivität erfüllt. Es ist gezeigt: ∀a, b, c ∈ N((a ∼ b ∧ b ∼ c) =⇒
a ∼ c)
Schließlich ist gezeigt dass a ≡ b mod 2 eine Äquivalenzrelation für a, b ∈ N ist.
Mit der gewählten Äquivalenzrelation stehen alle geraden Zahlen in Relation zu 42, was die
gewünschte Forderung zur Menge {n ∈ N | n ∼ 42} erfüllt. Offensichtlich ist dann nur die
Äquivalenzklasse 0 relevant, die man wie folgt erhält:
[0] = {a ∈ N | 0 ∼ a}
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Aufgabe 8
Sei M = (N\{0}) × (N\{0}) und R ⊆ M × M eine Relation auf den natürlichen Zahlen ohne
Null, wobei (a, b)R(c, d) : ⇐⇒ ((a, b), (c, d)) ∈ R : ⇐⇒ ad = bc.
(b) ad = bc ⇐⇒ ab = dc
Die Elemente einer Äquivalenzklasse von (a, b) sind genau die, die das gleiche Verhältnis wie a
und b haben.