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4. Übung
Musterlösung
a) Es sei Φ : Rn → Rn stetig differenzierbar und x∗ so, dass Φ(x∗ ) = x∗ gilt. Für x0 ∈ Rn wird die
Fixpunktiteration xk+1 := Φ(xk ), k = 0, 1, 2, . . . definiert. Entscheide, ob die folgenden Aussagen
wahr oder falsch sind bzw. gib den numerischen Wert an!
(i) Die Folge {xk }k∈N konvergiert mit mindestens der Ordnung p > 1 gegen x∗ , wenn c > 0
und k0 ∈ N existieren, so dass ||xk+1 − x∗ || ≤ c||xk − x∗ ||p für alle k ≥ k0 gilt.
(ii) Die Folge {xk }k∈N konvergiert mit mindestens der Ordnung p = 1 gegen x∗ , wenn c > 1
und k0 ∈ N existieren, so dass ||xk+1 − x∗ || ≤ c||xk − x∗ || für alle k ≥ k0 gilt.
(iii) Falls kΦ0 (x∗ )k2 > 1 gilt, so existiert kein Startwert x0 6= x∗ mit limk→∞ xk = x∗ .
(iv) Die Konvergenzordnung der Fixpunktiteration ist in der Regel 1 und maximal 2.
(v) Wir wissen, dass Φ(x) = x5 genau einen Fixpunkt in [−0.5, 0.5] hat und das Fixpunkt-
verfahren xk+1 = Φ(xk ) für jeden Startwert x0 ∈ [−0.5, 0.5] konvergeiert. Mit welcher
Konvergenzordnung konvergiert das Verfahren?
b) Es seien die Voraussetzungen des Banachschen Fixpunktsatzes auf der vollständigen Teilmenge
D ⊂ R2 für die Funktion Φ mit der Kontraktionszahl L < 1 bzgl. der Norm k · k erfüllt. Ferner
sei x0 ∈ D und k > 0. Entscheide, ob die folgenden Aussagen wahr oder falsch sind bzw. gib den
numerischen Wert an!
(i) kxk − x∗ k ≤ L
1−L kxk − xk−1 k.
(ii) Sei f (x) := 0.5 · sin(x), D := [−1, 1]. Dann erfüllt f die Voraussetzungen des Banachschen
Fixpunktsatzes.
(iii) Sei L := 43 . Geben Sie eine möglichst kleine Zahl α an, so dass garantiert gilt:
kx2 − x∗ k ≤ αkx1 − x0 k
Musterlösung
1
b) (i) wahr, a-posteriori-Fehlerabschätzung
(ii) wahr, nachrechnen!
( 34 )
2
(iii) mit der a-priori-Fehlerabschätzung gilt α = 1− 34
= 2.25
2
Aufgabe 2: (Singulärwertzerlegung)
Gegeben sei das Ausgleichsproblem
14 −8 10 1
1 1 2 2 1
min ||Ax − b||2 = min x −
x ∈ R 9 −3 −6 −6 1
x∈R3 3
10 −16 2 1 2
Bestimmen Sie:
a) die Ausgleichslösung mit kleinster 2-Norm.
b) die Menge sämtlicher Lösungen des Ausgleichsproblems.
Musterlösung
a) Seien
14 −8 10 1
1 1 2 2 1
A= , b=
9 −3 −6 −6 1
10 −16 2 1
Wir definieren
1 0 0 0
† 1
Σ = √ 0 2 0 0
2 2 0 0 0 0
Die Pseudoinverse von A ist A† = V Σ† U T . Und die Lösung mit der kleinste 2-Norm ist x∗ =
V Σ† U T b.
6
3 4
1 −2
1 1
x∗ = √ V Σ† = V −2 = −10
3 2 −4 6 18
0 −1
−4
b) Wegen der Struktur von Σ wissen wir, dass A nur einen Rang von 2 hat. Wir wissen auch, dass
T
2 1 −2 (Vielfaches der letzten Spalte von V ) den 1-dimensionalen Kern von A aufspannt.
0
2
0
A 1 =
0
−2
0
3
Aufgabe 3: (Mehrdimensionaler Banach)
Gesucht ist eine Lösung des Gleichungssystems
4
also
Φ(D) ⊂ [−0.2, 0.3] × [0.1, 0.6] ⊂ [−1, 1] × [0, 1] = D.
Φ ist eine Selbstabbildung von D.
• Wir benutzen Folgerung 5.11, um die Kontraktivität von Φ auf D nachzuweisen. Beachten
Sie, dass D konvex sein muss, damit Folg. 5.11 gilt.
Die Jacobi–Matrix von Φ ist:
6 cos(x1 )
!
1 1
0
Φ (x1 , x2 ) = 6(x2 +1) .
− 15 sin(x1 ) 5 (1
1
+ tan2 (x2 ))
Aus den obigen drei Eigenschaften von D und Φ folgt, dass das Fixpunktproblem (x1 , x2 )T =
Φ(x1 , x2 ) eine eindeutige Lösung in D besitzt.
c) Wir führen einen Iterationsschritt zum Startwert x0 = (1/2, 1/2)T aus,
6 (sin(0.5)+ ln(0.5 + 1)) . 0.147482
1
x11
= Φ(1/2, 1/2) = =
x12 1
5 (cos(0.5) + tan(0.5)) 0.284777
und erhalten
= 0.352518.
0
x − x1
∞
Aus der a–priori–Fehlerabschätzung
Lk 1
x − x∗
k
≤ x − x0
∞ 1−L ∞
folgt, dass
1 0.01 · 0.1 1
!
ε(1 − L)
.
k ≥ log · = log · = 55.7
||x1 − x0 ||∞ log(L) 0.352518 log(0.9)
gewählt werden muss, um einen Fehler von höchstens ε = 0.01 zu erreichen. Also sind 56 Schritte
höchstens erforderlich.