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Steuerungs- und Reglungstechnik

Regelungstechnik

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Kleikamp/Liebner

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Steuerungs- und Reglungstechnik

Definition Steuerung
Das Steuern, die Steuerung, ist der Vorgang in einem System, bei dem
eine oder mehrere Größen als Eingangsgröße andere Größen als
Ausgangsgrößen aufgrund der dem System eigentümlichen
Gesetzmäßigkeiten beeinflussen.
Kennzeichen für das Steuern ist der offene Wirkungsweg oder ein
geschlossener Wirkungsweg, bei dem die durch die Eingangsgrößen
beeinflussten Ausgangsgrößen nicht fortlaufend und nicht wieder über die
selben Eingangsgrößen auf sich selbst wirken.

Störgrößen
Führungsgröße
Steuergröße
Steuerungs- Steuerstrecke
einrichtung
Stellgröße

Strukturbild der Steuerung


337
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Steuerungs- und Reglungstechnik

• Definition Regelung

Das Regeln, die Regelung, ist ein Vorgang, bei dem eine Größe, die zu
regelnde Größe (Regelgröße), fortlaufend erfasst, mit einer anderen
Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung an
die Führungsgröße beeinflusst wird.
Kennzeichen für das Regeln ist der geschlossene Wirkungsablauf, bei
dem die Regelgröße in Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend sich
selbst beeinflusst.
Störgrößen

Führungsgröße
Regelgröße
Regelungs-
Regelstrecke
einrichtung
Stellgröße

Strukturbild der Regelung


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Bild 2 Regelkreis mit Regler,


Steller, Strecke und Messglied
(DIN 19226 Teil 4)

Manuelle Regelung der Wassertemperatur 339


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Vereinfachter Wirkungsplan einer Regelung


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Steuerungs- und Reglungstechnik

Definition: Regeln
Das Regeln – die Regelung – ist ein Vorgang, bei dem eine Größe, die
zu regelnde Größe (Regelgröße) fortlaufend erfasst, mit einer anderen
Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung
an die Führungsgröße beeinflusst wird.

Definition: Regelstrecke

Die Regelstrecke ist derjenige Teil des Wirkungswegs,


welcher den aufgabengemäß zu beeinflussenden Bereich
der Anlage bzw. des Prozesses darstellt.

Definition: Stelleinrichtung

Die Stelleinrichtung besteht aus Stellantrieb und Stellglied.


Sie verbindet den Reglerausgang mit dem Eingang der Regelstrecke

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Definition: Messeinrichtung

Die Messeinrichtung wandelt die Aufgabengröße der


Regelstrecke in ein weiter verwertbares Signal innerhalb des
Regelkreises, in die Regelgröße um.

Definition: Erweiterte Regelstrecke


Die Regelstrecke bildet zusammen mit der Stell- und
Messeinrichtung die erweiterte Regelstrecke.

Stellgröße y Eingriffsgröße y A Aufgabengröße x A Regelgröße x

Stell- Mess-
Regelstrecke einrichtung
einrichtung

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Definition: Regeleinrichtung

Die Regeleinrichtung besteht aus demjenigen Teil des Wirkungswegs eines


Regelkreises, der die Beeinflussung der Regelstrecke zur Erfüllung der
Regelungsaufgabe über die Stelleinrichtung bewirkt.

Führungsgröße w

Regeldifferenz e
Stellgröße y
Regler

Regelgröße x Regeleinrichtung

Die Regeleinrichtung vergleicht die Führungsgröße W mit der Regelgröße X


durch einfache Differenzbildung.
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Definition: Störeinrichtung bzw. Störglied

Ein Störglied beschreibt die Dynamik spezifischer Störeinflüsse auf den


Regelkreis. Es wird vorwiegend zur theoretischen Untersuchung von Regelungen
benutzt.

Z. B. Versorgungsstörungen
Z. B. Laststörungen
Z. B. Messstörungen

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Zeitplan-
regelung
w = f (P)

Regelungsarten
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Beispiel einer Festwertregelung 347


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Festwertregelung 348
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Beispiel einer Folgeregelung 349


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350
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351
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Blockschaltbild zum Beispiel der Folgeregelung 352


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Bei einer Folgeregelung bewirkt der Regler, dass die


Regelgröße dem vorgegebenen Führungsgrößenverlauf folgt

Zum Aufbau und Einstellen eines Regelkreises müssen die


Eigenschaften der Regelkreisglieder bekannt sein.

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Temperaturregelung im Bügeleisen

354
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Wirkungsplan Bügeleisen

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Verhalten der Temperaturregelung im Bügeleisen
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Der allgemeine Regelkreis


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Störgröße z v Störgröße z L
(Versorgungstörung) (Laststörung)

Führungsgröße Regeldifferenz Stellgröße Regelgröße


w e y x
Erweiterte
Regler Regelstrecke

Der standardisierte einschleifige Regelkreis


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Die Kleinsignale dienen dazu die


Dynamik der Regelung in einem
Arbeitspunkt AP zu beschreiben.

Der Arbeitspunkt repräsentiert den Wert


der Prozessgröße, in dessen
unmittelbarer Umgebung der Prozess
betrieben wird

Normierte Signale

Arbeitspunkt AP

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Größen eines
Regelkreises
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Definition: Regelstrecke

Die Regelstrecke ist derjenige Teil des Wirkungsweges, welcher


den aufgabengemäß zu beeinflussenden Teil der Anlage darstellt.

Die Regelstrecke liegt zwischen Stellort und Messort

YA XA
Regelstrecke

Stellort Messort

Regelstrecke ohne Ausgleich z.B. Fahrstuhl

Regelstrecke mit Ausgleich z.B. Niveauregelung


360
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Verhalten von Regelstrecken 361


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Arten von Regeleinrichtungen


362
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K P= Propotionalbeiwert oder
Verstärkungsfaktor

Sprungantwort und Symbol eines P - Gliedes 363


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Steuerungs- und Reglungstechnik

P-Regler sind Zweipunktregler und werden als unstetige Regler bezeichnet

Der P-Regler besteht ausschließlich aus einem proportionalen Anteil der


Verstärkung K P.
Mit seinem Ausgangssignal u ist er proportional dem Eingangssignal e.

Das Übergangsverhalten lautet u(t) = K P e(t).

U
Die Übertragungsfunktion lautet (s) = KP
E

364
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Getriebe als P-Regler


365
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Beispiel Sensorkennlinie
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Schwingungseffekt bei unstetigen Reglern

367
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Regelgüte bei unstetigen Reglern


368
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Graphische Konstruktion des Regelgrößenverlaufs


369
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Kenngrößen unstetiger Regleinrichtungen 370


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Definition: Schwankungsbreite X
Die Schwankungsbreite X einer unstetigen Regelung stellt den Bereich
der Regelgröße x(t) dar, innerhalb dessen sie periodische Schwankungen
bei konstant anliegender Führungsgröße ausführt.

Definition: Unstetiger Regler


Ein unstetiger Regler erzeugt als Reaktion auf ein kontinuierlich-
analoges Eingangssignal nur eine beschränkte Anzahl von Stellwerten für
die Regelstrecke

Definition: Stetiger Regler


Ein stetiger Regler generiert aus dem kontinuierlich-analogen
Eingangssignal (der Regeldifferenz) ein kontinuierlich-analoges Stellsignal,
das jeden Wert des Stellbereiches annehmen kann. Er greift über das
Stellsignal stetig in die Streckenprozesse ein.

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Anforderungen an Regelungen

a) Genauigkeit (Stationäre Regelgröße)


Der soll gewährleisten, dass die Regelgröße x(t) der Führungsgröße w(t) asymptotisch folgt.
e( ) = lim (e(t)) = lim (w(t) – x(t)) = 0
8

t t

8
8

b) Schnelligkeit (Dynamische Regelgüte)


Bei zeitlicher Änderung der Führungsgröße w(t) soll die Regelgröße x(t) unmittelbar folgen

c) Stabilität
Ein Regelkreis hat immer stabil zu sein! Beim Anfahren können Überraschungen auftreten!

d) Robustheit
Ein Regelkreis hat robust zu sein! Der Regler muss so ausgelegt sein, dass er auch bei
Änderung der Parameter während des Betriebes stabil arbeitet.
Wird die Stabilitätsforderung erfüllt, spricht man von robuster Stabilität.

372
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Proportionalglied mit Verzögerung 1. Ordnung (PT1 - Glied)

Ausgangssignal ist nach Verzögerung dem Eingangssignal


proportional.

373
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Sprungantwort und Symbol des PT1 - Gliedes

374
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375
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Druckbehälter als Beispiel für PT1 - Glied


376
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Erwärmung eines Wasserbehälters als Beispiel für PT1 - Verhalten

377
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Beispiel des Verhaltens eines PT1 - Gliedes bei sinusförmigen Eingangssignal

378
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Bode-Diagramm eines PT1 - Gliedes

379
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Proportionalglied mit Verzögerung 2. Ordnung (PT2 - Glied)

Ein PT2 - Glied setzt sich aus zwei in Reihe geschalteten PT1 - Gliedern
zusammen

380
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Funktion des PT2 - Glied

381
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Strecken mit Verzögerung


zweiter Ordnung
und Sprungantwort

382
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Verhalten eines Schwingungsgliedes

383
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Elektrischer Reihenschwingkreis als Beispiel eines Schwingungskreises

384
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Sprungantwort eines Schwingungsgliedes

385
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Sprungantwort eines Schwingungsgliedes in Abhängigkeit der Dämpfung D

386
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Verhalten von PT 2 - Glied und Schwingungsglied bei sinusförmigem


Eingangssignal

387
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Definition: Unstetige Regler mit Rückkopplung


Bei einem unstetigen Regler mit Rückkopplung wird die Stellgröße des Reglers über ein
Zeitglied subtraktiv auf seinen Eingang zurückgekoppelt.

Regeldifferenz e er
Unstetiger Regler Stellgröße y
-

yr
Zeitglied

Als Ergebnis der Rückkopplung erzielt man eine vorgetäuschte Erhöhung der
Regelgröße x(t). Auf den Schaltregler wirkt nun die modifizierte Regeldifferenz

er = e – yr = (w – x) – yr = w – (x + yr )

Unstetige Regler mit Rückkupplung bezeichnet man auch als stetigähnliche Regler
388
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Unstetiger Regler mit Rückkopplung

389
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Beispiel:
Regler ohne Rückkopplung

Beispiel:
Regler mit Rückkopplung

Temperaturregelung im Bügeleisen
390
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Kennlinie eines P - Reglers

391
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Festlegung des Proportionalbereichs bei einer Füllstandsregelung


392
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Störverhalten des P- Reglers

393
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Historische
Fliehkraft-
regelung

Sollwert Regler
Meßglied
Abstrahierung:
Regelstrecke Stellglied
394
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Historischer Fliehkraftregler 395


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Elektronischer P - Regler

396
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Zusammenfassung der Kennzeichen für P - Regler

1. Der P – Regler kann Störungen der Regelstrecke nicht ausregeln.


Er ist deshalb ungenau und hinterlässt eine bleibende Regeldifferenz.
2. Der P – Regler reagiert unmittelbar und schnell auf jede Veränderung der Regelgröße

Der P – Regler arbeitet ungenau

397
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I – Regler (Integralglied)

I-Glieder erzeugen ein Ausgangssignal, das dem Integral des


Eingangssignales entspricht

398
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Sprungantwort und Symbol des I -Gliedes

399
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Steuerungs- und Reglungstechnik

1
v= t = KI t
TI

v Ausgangsgröße
TI Integrationszeitkonstante
K I Integrationsbeiwert
t Zeit

Reglergleichung bei einem I - Regler

400
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Verhalten von I – Regler bei sinusförmigem Eingangssignal

401
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Integralglieder

402
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Führungsverhalten des I -Reglers

403
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Zusammenfassung der Kennzeichen für I - Regler

1. Der I – Regler stellt die Regelgröße exakt auf die Führungsgröße ein.

2. Im Gegensatz zu einem P – Regler benötigt der I – Regler um die Integrierzeit T


länger für den Regelvorgang.

3. Zur exakten Erreichung der Führungsgröße neigt ein I – Regler zu Schwingungen.

Der I – Regler regelt präzise, aber langsam und neigt zum Schwingen

404
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D – Regler (Differenzierglied)

Ein D – Regler erzeugt ein Ausgangssignal, das dem


Differentialquotienten des Eingangssignales entspricht.

405
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Verhalten von D – Regler auf sinusförmige Eingangssignale


406
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Bode – Diagramm eines D - Reglers

407
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Zusammenfassung der Kennzeichen für D - Regler

Der D – Regler regelt zeitlich konstante Regeldifferenzen nicht aus,


gleich wie groß diese auch ausfallen.

Der D – Regler ist für sich alleine nicht zu gebrauchen!

408
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Totzeitglied (Tt - Glied)

Totzeitglieder treten immer bei Signalverarbeitung mittels Computer auf.

409
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Sprungantwort von Totzeitgliedern

410
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Regelkreise mit Totzeitglieder


411
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Zusammenwirken mehrerer Regelkreisglieder

1. PI - Regler

PI – Regler haben eine Stellgröße aus zwei Anteilen.


Ein Anteil der Sprungantwort ist proportional zur Regeldifferenz (P-Anteil), der andere
(I-Anteil) ist zur Regeldifferenz und zur Zeit proportional.

412
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Elektronischer PI - Regler

413
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414
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Sprungantwort des PI - Reglers


415
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Führungsverhalten des PI - Reglers

416
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Beispiel eines PI - Reglers


417
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Zusammenfassung der Kennzeichen für PI - Regler

1. Der P – Reglerteil versucht auftretende Regeldifferenz schnell abzufangen,


ohne dass er sie vollständig eliminiert.
2. Anschließend beseitigt die I – Reglerkomponente die restliche Regeldifferenz.

Der PI – Regler arbeitet schnell und präzise!

418
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Zusammenwirken mehrerer Regelkreisglieder

2. PD - Regler

Der ideale PD – Regler addiert die Wirkung von P- und D – Reglern.


Seine Systemgleichung lautet:

Y(t) = KPR (e(t) + TVR e(t))

419
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Sprungantwort eines PD - Reglers

420
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Zusammenfassung der Kennzeichen für PD - Regler

1. Der D – Anteil wendet durch Vorhalt die „größte Gefahr“ von der
Regelstrecke ab.
2. Der P – Regelanteil bestimmt sein langfristiges Verhalten, weshalb
er ungenau arbeitet.

Der PD – Regler reagiert sehr schnell, aber ungenau

421
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Zusammenwirken mehrerer Regelkreisglieder

3. PID - Regler

Der PID – Regler kombiniert alle drei Basisregler zu einem universellen Regler durch
Parallelschaltung von P- I- und D - Reglern

422
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Sprungverhalten und Symbol des PID - Reglers

423
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424
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Sprungantwort eines PID - Reglers

425
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Führungsverhalten eines PID - Reglers

426
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PID – Regler mit Operationsverstärker


427
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Zusammenfassung der Kennzeichen für PID - Regler

1. Der PID – Regler kann optimal an verschiedene Regelstrecken angepasst


werden.
2. Er reagiert auf Regeldifferenzen durch schnelles Vorhalten, gezieltes
Anfahren in die Nähe des Sollwerts und abschließendem präzisen
Ausregeln der Regeldifferenz.

Der PID – Regler kann als Universalregler bezeichnet werden!

428
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Vergleich des Antwortverhaltens der verschiedenen Reglertypen


429
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Steuerungs- und Reglungstechnik

Gegenüberstellung der verschiedenen Reglertypen 430


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Regelkreis Fahrzeuglenkung 431


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Steuerungs- und Reglungstechnik

Ergänzung zur
Regelungstechnik

mathematische Erfassung

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Steuerungs- und Reglungstechnik

Weil die einzelnen Regelkreisglieder beim Signaldurchlauf ein Zeitverhalten haben,


muss der Regler den Wert der Regelabweichung verstärken und gleichzeitig das
Zeitverhalten der Strecke so kompensieren, dass die Regelgröße den Sollwert in
gewünschter Weise – von aperiodisch bis gedämpft schwingend – erreicht.

Falsch eingestellte Regler machen den Regelkreis zu langsam, führen zu einer


großen Regelabweichung oder zu ungedämpften Schwingungen der Regelgröße
und unter Umständen zur Zerstörung der Regelstrecke.

Neben dem Einschwingverhalten der Regelgröße auf den Sollwert interessiert:

• Regelabweichung bei statischen und dynamischen Eingangsgrößen


• Regelabweichung bei statischen und dynamischen Störgrößen

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Steuerungs- und Reglungstechnik

Das Verhalten der Regelkreisglieder wird durch Differentialgleichungen


beschrieben.
Bei linearen Systemen ist es vorteilhaft, die Regelkreisglieder nicht im
Zeitbereich, sondern im Frequenzbereich als
Übertragungsfunktion
zu betrachten.

Der Frequenzgang ist ein Spezialfall der Übertragungsfunktion.


Er kennzeichnet das Verhalten eines Systems mit erzwungener
Dauerschwingung und der imaginären Frequenz p=jω.
Beide Begriffe unterscheiden sich nur durch die Entstehungsweise. Der
entscheidende Vorteil der Umwandlung der Funktionen vom Zeitbereich zum
Frequenzbereich ist die algebraische Behandlung der Übertragungsfunktionen.

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Steuerungs- und Reglungstechnik

Sämtliche Daten für die Kriterien der Stabilität wie Pole, Nullstellen,
Verstärkung und Zeitkonstanten lassen sich aus den Übertragungsfunktionen
der Regelkreisglieder ableiten.

Digitale Regler haben den Vorteil einer universellen Anpassung an die


unterschiedlichsten Regelaufgaben, jedoch verlangsamen sie den Regelprozess
durch die Abtastzeit der Regelgröße und Rechenzeit im Einsatz bei schnellen
Regelstrecken.
Für einschleifige lineare Regelsysteme kommen je nach Verhalten der
Regelstrecke meistens die klassischen analogen P-, PI-,PD- und PID-Regler zur
Anwendung.
Viele nicht stabile Regelstrecken, die z. B. durch positive Rückkopplungseffekte
(Mitkopplung) entstehen können, sind ebenfalls mit diesen Reglern
beherrschbar.

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Klassische lineare Regler

Die Übertragungsfunktion eines Systems entsteht z. B. durch Austausch der


zeitabhängigen Terme einer Differentialgleichung mit den Laplace-
Transformierten. Voraussetzung ist, dass die Anfangsbedingung des Systems
Null ist.
Lautet beispielsweise die Differentialgleichung eines PID-Reglers:

Die Terme e(t), deren Ableitung und Integral werden durch die Laplace-
Transformierten f(s) ersetzt:

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Die Übertragungsfunktion ist definiert

als das Verhältnis von Ausgang U zu Eingang E einer Funktion:

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In der linearen Regelungstechnik ist es eine willkommene Tatsache, dass


praktisch alle vorkommenden regulären (stabilen) Übertragungsfunktionen bzw.
Frequenzgänge von Regelkreisgliedern auf folgende 3 Grundformen geschrieben
bzw. zurückgeführt werden können. Sie haben eine völlig unterschiedliche
Bedeutung, ob sie im Zähler oder im Nenner einer Übertragungsfunktion stehen:

(Zähler: Differenzierer, D-Glied, Nenner: Integrator, I-Glied)

(Zähler: PD-Glied; Nenner: Verzögerung, PT1-Glied)

(Zähler: PD-Glied 2. Ordnung, Nenner: Schwingungsglied für D<=0)

T = Zeitkonstante, s = komplexe Frequenz = Laplace-Operator, D= Dämpfungsgrad,


Die Zeitkonstanten im Frequenzbereich entsprechen einer dimensionslosen Zahl.

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Bei so genannten nichtregulären (instabilen) Systemen lauten die


Übertragungsfunktionen:

und

Liegen Zähler- oder Nennerpolynome der Übertragungsfunktion vor,


müssen erst die Nullstellen je nach Grad der Polynome gegebenenfalls
mit aufwendigen Rechenverfahren ermittelt werden, um die Polynome in
faktorielle Grundglieder zu zerlegen.

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Regelsysteme können definiert werden als:

Reihenschaltung:

Es gilt das Superpositionsprinzip. Die Systeme in Produktdarstellung können


in der Reihenfolge beliebig verschoben werden, Systemausgänge werden
nicht durch nachfolgende Eingänge belastet.

Parallelschaltung:

Gegen- und Mitkopplung:

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Die linearen Standard-Regler wie:

P-Regler (P-Glied) mit proportionalem Verhalten,

I-Regler (I-Glied) mit integralem Verhalten,

PI-Regler (1 I-Glied, 1 PD-Glied) mit proportionalem und Integralem Verhalten,

PD-Regler (PD-Glied) mit proportionalem und differentialem Verhalten,

PID-Regler (1 I-Glied, 2 PD-Glieder) mit proportionalem, integralem und


differentialem Verhalten,

lassen sich bereits mit den ersten beiden der genannten Terme der Grundformen
der Übertragungsfunktionen in faktorieller Darstellung beschreiben.

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Beispielsweise lautet die Produktdarstellung eines PI-Reglers:

es handelt sich also bei einem PI-Regler um einen Regler mit einem
P-Glied und einem I-Glied mit der Verstärkung KPI = 1 / Tn

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Reglereigenschaften
P-Regler:
Wegen des fehlenden Zeitverhaltens reagiert der P-Regler unmittelbar, jedoch ist sein
Einsatz sehr begrenzt, weil die Verstärkung je nach Verhalten der Regelstrecke stark
reduziert werden muss.
Der Regelfehler einer Sprungantwort nach dem Einschwingen der Regelgröße als
„bleibenden Regelabweichung“ beträgt 100 / Kp [%], wenn kein I-Glied in der Strecke
enthalten ist.
Bei einer Regelstrecke mit einem T1-Glied (Verzögerungsglied 1. Ordnung) kann die
Verstärkung theoretisch unendlich hoch gewählt werden, weil ein Regelkreis mit einer
solcher Regelstrecke nicht instabil werden kann. Dies kann anhand des Stabilitätskriterium
von Nyquist nachgeprüft werden. Die bleibende Regelabweichung ist praktisch
vernachlässigbar. Das Einschwingen der Regelgröße ist aperiodisch.
Bei einer Regelstrecke mit 2 T1-Gliedern und 2 dominanten Zeitkonstanten sind die
Grenzen dieses Reglers erreicht. Zum Beispiel ergibt die Sprungantwort bei Kp = 10 eine
bleibende Regelabweichung von 10 %, eine erste Überschwingung von 35 % bei einem
Dämpfungsgrad D = 0,18. Mit steigender Verstärkung wird die Regelabweichung kleiner,
die Überschwingung größer und die Dämpfung schlechter. Diese Daten gelten für 2
gleiche Zeitkonstanten und sind unabhängig von deren Größe.
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I-Regler:
Der I-Regler ist auf Grund seiner (theoretisch) unendlichen Verstärkung ein
genauer aber langsamer Regler. Er hinterlässt keine bleibende
Regelabweichung. Weil er eine zusätzliche Nullstelle mit einem Phasenwinkel
von −90° im aufgeschnittenen Regelkreis einfügt, kann nur eine schwache
Verstärkung KI bzw. große Zeitkonstante Tn eingestellt werden.
Für eine Regelstrecke mit 2 T1-Gliedern kann bei 2 dominanten Zeitkonstanten
bereits volle Instabilität bei geringer Verstärkung KI entstehen. Für diese Art
Regelstrecken ist der I-Regler kein geeigneter Regler.
Bei einer Regelstrecke mit I-Glied im Regelkreis ohne zusätzliche
Verzögerungen gilt für alle Werte der Kreisverstärkung Instabililität mit
konstanter Amplitude. Die Schwingfrequenz ist eine Funktion von K (für K>0).
Der I-Regler ist die erste Wahl für eine Regelstrecke mit dominanter Totzeit Tt
oder Totzeit ohne weitere T1-Glieder. Evt. kann ein PI-Regler eine minimale
Verbesserung erzielen. Optimale Einstellung bei vernachlässigbaren
Verzögerungen

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D-Glied:

Es kann nur differenzieren, nicht regeln.

Es wird vorzugsweise als Komponente in PD- und PID-Reglern eingesetzt.

Es kann theoretisch als ideales D-Glied ein I-Glied einer Regelstrecke vollständig
bei gleichen Zeitkonstanten kompensieren.

Eine lineare Anstiegsfunktion am Eingang bewirkt eine konstante


Ausgangsgröße, die proportional der Zeitkonstante Tv ist.

Die Sprungantwort ist eine Stoßfunktion, die beim realen D-Glied eine endliche
Größe aufweist und nach einer e-Funktion auf Null abklingt.

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PI-Regler:
Er kann mit dem PD-Glied ein T1-Glied der Strecke kompensieren und damit die
Regelstrecke vereinfachen.
Durch das I-Glied wird im stationären Zustand die Regelabweichung zu Null.
Nachteilig ist die Wirkung einer zusätzlichen Polstelle mit −90° Phasenwinkel in
dem offenen Regelkreis. Deshalb ist der PI-Regler kein schneller Regler.
Es gibt nur 2 Einstellparameter, Kpi und TN
Er kann optimal an einer Regelstrecke höherer Ordnung eingesetzt werden, von
der nur die Sprungantwort bekannt ist. Durch Ermittlung der Ersatztotzeit TU =
Verzugszeit und der Ersatzverzögerungs-Zeitkonstante TG = Ausgleichszeit kann
das PD-Glied des Reglers die Zeitkonstante TG kompensieren. Für die I-Regler-
Einstellung der verbleibenden Regelstrecke mit Ersatztotzeit gelten die bekannten
Einstellvorschriften.
Er kann eine Regelstrecke mit 2 dominanten Zeitkonstanten von T1-Gliedern
regeln, wenn die Kreisverstärkung reduziert wird und die längere Dauer des
Einschwingens der Regelgröße auf den Sollwert akzeptiert wird. Dabei kann mit
Kpi jeder gewünschte Dämpfungsgrad D eingestellt werden, von aperiodisch
(D=1) bis schwach gedämpft schwingend (D gegen 0).
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PD-Regler:

Er kann ein T1-Glied der Regelstrecke kompensieren und damit die


Regelstrecke vereinfachen.

Der ideale PD-Regler kann gegenüber dem P-Regler bei einer Regelstrecke mit
2 T1-Gliedern theoretisch mit unendlich hoher Verstärkung arbeiten. Die
bleibende Regelabweichung ist praktisch vernachlässigbar. Das Einschwingen
der Regelgröße ist aperiodisch.

Der Regelfehler einer Sprungantwort nach dem Einschwingen der Regelgröße


als bleibenden Regelabweichung beträgt 100 / Kp [%].

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PID - Regler

Grundsätzliches Strukturbild eines PID-Reglers

Sprungantwort PID-Regler

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Andere Sprungantwort eines PID-Reglers

Der PID-Regler besteht aus den Anteilen des P-Gliedes Kp, des I-Gliedes und des
D-Gliedes. Er kann sowohl aus reiner Parallelstruktur oder aus einer gemischten
Reihen- und Parallelstruktur definiert werden. Wichtig ist, dass in beiden Fällen die
Definition der Nachstellzeit Tn und Vorhaltezeit Tv übereinstimmt und letztlich das
gleiche Ergebnis erreicht wird.
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Bei der reinen Parallelstruktur ist es deshalb notwendig, dass das I-Glied und
das PD-Glied mit der Verstärkung Kp multipliziert wird. Anschließend wird Kp
dann als gemeinsamer Faktor vor den Klammerausdruck gesetzt.
Differentialgleichung:

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Übertragungsfunktion in Summendarstellung:

Wird der Klammerausdruck der Gleichung auf einen gemeinsamen Nenner


gebracht, entsteht die Produktdarstellung:

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Das Zählerpolynom kann durch die Bestimmung der Nullstellen aufgelöst


werden. Damit lautet die ideale Übertragungsfunktion in Produktdarstellung:

Mit der Reglerverstärkung:

Wie beim D-Glied und PD-Regler gilt auch hier für ein System, dessen
Übertragungsfunktion im Zähler eine höher Ordnung als im Nenner aufweist,
als technisch nicht realisierbar.
Es ist nicht möglich, beliebig schnelle Eingangssignale wie z. B. beim
Eingangssprung, unvertretbar hohe Stellgrößenamplituden zu verwirklichen.
Für die Realisierung des PID-Reglers in digitaler Technik, genügt die
Anwendung der idealen Übertragungsfunktion.

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Eigenschaften des PID-Reglers:


Er ist von den Standard-Reglern am anpassungsfähigsten, hat keine bleibende
Regelabweichung bei Führungs- und Störgrößensprung und kann 2
Verzögerungen (T1-Glieder) der Regelstrecke kompensieren und damit die
Regelstrecke vereinfachen.
Nachteilig ist durch das I-Glied bedingt, dass eine zusätzliche Polstelle mit −90°
Phasenwinkel in dem offenen Regelkreis eingefügt wird, was eine Reduzierung
der Kreisverstärkung KPID bedeutet. Deshalb ist der PID-Regler (wie auch der
PI-Regler) kein schneller Regler.
Es gibt nur 3 Einstellparameter, KPID, T1 (bzw. TN), T2 (bzw.TV) des idealen
Reglers.
Er kann eine Regelstrecke mit 3 dominanten Zeitkonstanten von T1-Gliedern
regeln, wenn die Kreisverstärkung reduziert wird und die längere Dauer des
Einschwingens der Regelgröße auf den Sollwert akzeptiert wird. Dabei kann mit
KPID jeder gewünschte Dämpfungsgrad D eingestellt werden, von aperiodisch
(D=1) bis schwach gedämpft schwingend (D gegen 0).
Er kann eine Regelstrecke mit I-Glied und einem T1-Glied optimal regeln.
Der PID-Regler ist an einer Regelstrecke mit dominanter Totzeit ungeeignet.
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