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Die Europäische Norm EN ISO 3651-2 : 1998 hat den Status einer
Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
Diese Internationale Norm wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 17/SC 7 „Stahl —
Prüfverfahren (andere als mechanische Prüfverfahren und chemische Analyse)“
(Sekretariat: Frankreich) ausgearbeitet.
Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuß NMP 171 „Korrosion und Korrosions-
schutz“ verantwortlich.
Änderungen
Gegenüber DIN 50914 : 1996-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
— Redaktionelle Änderungen.
Frühere Ausgaben
DIN 50914: 1968-09, 1970-09, 1982-04, 1984-06, 1996-09
Fortsetzung 6 Seiten EN
ICS 77.060
Deskriptoren:
Deutsche Fassung
Diese Europäische Norm wurde von CEN am 26. März 1998 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in
der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede
Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren biblio-
graphischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch,
Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in
eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen
Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutsch-
land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen
Republik und dem Vereinigten Königreich.
Y XC
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation
h 1998 CEN — Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN ISO 3651-2 : 1998 D
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EN ISO 3651-2 : 1998
Vorwort
Der Text der Internationalen Norm ISO 3651-2 : 1997 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 107 „Steel“ in Zusammen-
arbeit mit dem Technischen Komitee ECISS/TC 1 „Stahl — Mechanische und physikalische Prüfverfahren“ erarbeitet,
dessen Sekretariat von AFNOR gehalten wird.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 1998, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müs-
sen bis November 1998 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Anerkennungsnotiz
Der Text der Internationalen Norm ISO 3651-2 : 1997 wurde von CEN als Europäische Norm ohne irgendeine Abänderung
genehmigt.
Einleitung
Die Benennung „Prüfung der Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion“ steht für einen Korrosionsversuch, der an
Stählen durchgeführt wird, um eine Anfälligkeit für einen bevorzugten Korrosionsangriff in korngrenzennahen Bereichen zu
überprüfen.
Nichtrostende austenitische und ferritisch-austenitische (Duplex-) Stähle können entlang ihrer Korngrenzen angegriffen
werden, wenn sie einer Temperatur im Bereich zwischen etwa 500 9C und 1000 9C bzw. für nichtrostende ferritische Stähle
einer Temperatur über 850 9C ausgesetzt wurden. Diese Temperatur, bei der eine Sensibilisierung für interkristalline Korro-
sion möglich ist, kann beim Warmumformen (Schmieden, Walzen), bei einem nicht ordnungsgemäß durchgeführten
Lösungsglühen oder beim Schweißen auftreten.
ANMERKUNG: Im Anwendungsbereich dieser Prüfung ist interkristalline Korrosion längs der Korngrenzen in Gegenwart
einer chromverarmten Zone möglich, die durch Ausscheidung von Chromcarbiden, der Sigma-Phase oder von anderen
intermetallischen Phasen entsteht.
4 Korrosionsversuch
4.1 Prinzip
Eine nach den Festlegungen in 4.2 und 4.3 vorbereitete
Probe wird nach Verfahren A, B oder C eine bestimmte
Zeit in eine siedende Lösung getaucht. Danach wird die
Probe gebogen. Nach dem Biegen wird ihre konvexe Seite
auf Risse untersucht, die durch interkristalline Korrosion
entstanden sind.
Bei Rohren mit kleinem Durchmesser bis zu 60 mm (der 1 Schweißnaht
Rohrdurchmesser muß in die Öffnung des Kolbens pas-
sen, der die Prüflösung enthält) wird anstelle des Biege-
versuchs ein Ringfaltversuch durchgeführt. Bild 2: Probe zur Prüfung von Rohren mit
Stumpfnähten
4.2 Proben
4.2.1 Maße
Die Probe muß eine Gesamtoberfläche von 15 cm2 bis
35 cm2 haben. Bei Blechen und Bändern mit einer Dicke
größer als 6 mm muß die Probendicke auf maximal 6 mm
begrenzt werden, und eine der Probenoberflächen muß
die Walzoberfläche enthalten.
Die Proben werden aus dem Erzeugnis entsprechend der
Festlegungen in der Erzeugnisnorm ausgewählt. In Streit-
fällen ist nach Möglichkeit eine Flachprobe mit folgenden
Maßen anzuwenden:
— Dicke zwischen 2 mm und 6 mm;
— Breite mindestens 10 mm;
— Länge mindestens 50 mm. 1 Schweißnaht
2 Achse des Biegedorns
4.2.2 Vorbereitung geschweißter Proben
Aus flachen Erzeugnissen werden zwei Abschnitte von Bild 3: Probe zur Prüfung von Blechen und Bändern
etwa 100 mm Länge und etwa 50 mm Breite durch mit sich kreuzenden Stumpfnähten
Schweißen miteinander verbunden; die Probe wird nach Bei geschweißten Rohren mit einem Außendurchmesser
Bild 1 spanabhebend herausgearbeitet. über 60 mm werden Proben mit mindestens 50 mm
Aus Rohren mit einer Rundnaht wird die Probe nach Länge und mindestens 20 mm Breite nach Bild 4 vorbe-
Bild 2 spanabhebend herausgearbeitet. reitet.
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EN ISO 3651-2 : 1998
Bei geschweißten Rohren mit einem Außendurchmesser 100 g Kupfer(II)-sulfat-pentahydrat (CuSO 4 · 5 H 2O) wer-
bis 60 mm ist die Probe ein Rohrabschnitt, der den voll- den in 700 ml vollentsalztem Wasser gelöst. Dann werden
ständigen Rohrquerschnitt enthält; diese Rohrproben 184 g (100 ml ) Schwefelsäure (r 20 = 1,84 g/ml ) zugefügt
werden einem Ringfaltversuch unterzogen (siehe 6.4). und mit vollentsalztem Wasser auf 1 000 ml aufgefüllt.
6.1.2 Durchführung
Es dürfen gleichzeitig mehrere Proben unter der Voraus-
setzung geprüft werden, daß das Volumen der Prüflösung
mindestens 8 ml je Quadratzentimeter der Gesamtpro-
benfläche beträgt. Die Proben werden auf dem Boden des
Kolbens in Elektrolytkupfer in Form von Spänen eingebet-
tet. Je Liter Lösung ist eine Kupfermenge von mindestens
50 g zu verwenden. Die Proben müssen metallischen
Kontakt zum Kupfer haben, dürfen sich jedoch unterein-
ander nicht berühren. Die Proben werden für die Dauer
Bild 4: Probe zur Prüfung von geschweißten Rohren von (20 t 5) h ohne Unterbrechung in der siedenden
mit Längsnähten Prüflösung gekocht. Im Streitfall ist eine Prüfdauer von
20 h anzuwenden.
4.3 Probenvorbereitung
Die Kupferspäne dürfen mehrmals verwendet werden,
In Abhängigkeit vom Prüfziel (siehe Abschnitt 2) ist die wenn sie nach jedem Versuch unter warmem Leitungs-
Probe entweder mit oder ohne sensibilisierende Behand- wasser gereinigt werden. Die Prüflösung darf nur einmal
lung entweder nach 4.3.1 oder 4.3.2 vorzubereiten. Falls benutzt werden.
bei der Bestellung nicht anders angegeben, wählt der
Hersteller das Vorbereitungsverfahren aus; es muß im
Prüfbericht angegeben werden.
6.2 Verfahren B: Versuch in einer Lösung aus
4.3.1 Mechanische Probenvorbereitung Kupfersulfat und 35%iger Schwefelsäure
Alle Flächen der Probe sind mit eisenfreiem Schleifpapier 6.2.1 Prüflösung
oder Schleifleinen der Korngröße 120 zu schleifen.
Die Prüflösung ist unter Verwendung von Reagenzien mit
Eine zu starke Probenerwärmung muß vermieden werden. dem Reinheitsgrad „zur Analyse“ folgendermaßen anzu-
4.3.2 Chemische Probenvorbereitung setzen:
Um ohne vorherige mechanische Behandlung Oxide von 250 ml Schwefelsäure (r 20 = 1,84 g/ml ) werden vorsich-
der Oberfläche zu entfernen, wird die Probe maximal 1 h tig in 750 ml vollentsalztes Wasser gegeben. 110 g Kup-
entweder in einer Lösung aus 50 Volumenteilen Salz- fer(II)-sulfat-pentahydrat (CuSO 4 · 5 H 2O) werden in der
säure (r 20 = 1,19 g/ml ), 5 Volumenteilen Salpetersäure warmen Lösung gelöst.
(r 20 = 1,40 g/ml ) und 50 Volumenteilen Wasser bei 50 9C
bis 60 9C oder in einer Lösung aus 50 Volumenteilen Salz- 6.2.2 Durchführung
säure (r 20 = 1,19 g/ml ) und 50 Volumenteilen Wasser bei Es dürfen gleichzeitig mehrere Proben unter der Voraus-
Umgebungstemperatur gebeizt. setzung geprüft werden, daß das Volumen der Lösung
Vor Anwendung einer chemischen Probenvorbereitung mindestens 10 ml /cm–2 der Gesamtprobenfläche beträgt.
muß sichergestellt sein, daß bei dieser Behandlung keine Die Proben werden auf dem Boden des Kolbens in Elek-
interkristalline Korrosion auftritt. Das könnte durch eine trolytkupfer in Form von Spänen eingebettet. Je Liter
Mirkoprüfung von Proben jeder geprüften Stahlsorte Lösung ist eine Kupfermenge von mindestens 50 g zu
erreicht werden. verwenden. Die Proben müssen metallischen Kontakt
zum Kupfer haben, dürfen sich jedoch untereinander nicht
4.3.3 Entfettung
berühren. Die Proben werden für die Dauer von (20 t 5) h
Vor dem Einbringen in die Prüflösung wird die Probe in ohne Unterbrechung in der siedenden Prüflösung
einem geeigneten nichtchlorierten Mittel entfettet, gespült gekocht. Im Streitfall ist eine Prüfdauer von 20 h anzu-
und getrocknet. wenden.
Die Kupferspäne dürfen mehrmals verwendet werden,
5 Prüfvorrichtung wenn sie nach jedem Versuch unter warmem Leitungs-
5.1 Erlenmeyerkolben, mit einem Fassungsvermögen wasser gereinigt werden. Die Prüflösung darf mehrmals
von mindestens 1 l und mit einem Allihn-Kühler, der min- verwendet werden, sofern sie sich nicht verfärbt und sich
destens vier Kugeln hat. ihre Dichte nicht verändert hat.
Anhang A (informativ)
Anwendungsbeispiele
Das anzuwendende Verfahren wird in der Erzeugnisnorm festgelegt oder zwischen den Beteiligten vereinbart. Die folgen-
den Beispiele werden zur Information angegeben. Für eine bestimmte Stahlsorte kann mehr als ein Verfahren anwendbar
sein.
Verfahren A: — austenitische Stähle mit mehr als 16 % Cr und bis zu 3 % Mo;
— ferritische Stähle mit 16 % bis 20 % Cr und 0 bis 1 % Mo;
— Duplex-Stähle mit mehr als 16 % Cr und bis zu 3 % Mo.
Verfahren B: — austenitische Stähle mit mehr als 20 % Cr und zwischen 2 % und 4 % Mo;
— Duplex-Stähle mit mehr als 20 % Cr und mehr als 2 % Mo.
Verfahren C: — austenitische Stähle mit mehr als 17 % Cr und mehr als 3 % Mo;
— austenitische Stähle mit mehr als 25 % Cr und mehr als 2 % Mo;
— ferritische Stähle mit mehr als 25 % Cr und mehr als 2 % Mo;
— Duplex-Stähle mit mehr als 20 % Cr und ab 3 % Mo.
Anhang B (informativ)
Vergleich von Versuchsbedingungen üblicher angewandter nationaler Normen mit denen dieses Teils
von ISO 3651
JIS G0575 : 1970 650 9C; 120 min 16 h 1809 etwa t 5–15 ×
1)
empfohlene Sensibilisierungsbehandlung (T1)
2)
Unter bestimmten Umständen ist es zulässig, die Prüfdauer auf 24 h zu erhöhen.