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DEUTSCHE NORM Januar 1998

Lichtdurchlässige profilierte Platten aus Kunststoff


für einschalige Dacheindeckungen {
Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren
Deutsche Fassung EN 1013-1 : 1997 EN 1013-1
ICS 83.140.10

Deskriptoren: Platte, Kunststoff, Prüfverfahren, Dacheindeckung, Anforderung

Light transmitting profiled plastic sheeting for single skin roofing —


Part 1: General requirements and test methods;
German version EN 1013-1 : 1997
Plaques profilées éclairantes en matière plastique pour couverture en simple paroi —
Partie 1: Exigences générales et méthodes d’essai;
Version allemande EN 1013-1 : 1997

Die Europäische Norm EN 1013-1 : 1997 hat den Status einer


Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Diese Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 128 “Dacheindeckungsprodukte
für überlappende Verlegung” erarbeitet. Deutschland war durch den NABau-Arbeits-
ausschuß “Vorgefertigte Zubehörteile für Dacheindeckungen” an der Bearbeitung
beteiligt.

Fortsetzung 12 Seiten EN

Normenausschuß Bauwesen (NABau) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.


EN 1013-1
November 1997

ICS

Deskriptoren:

Deutsche Fassung

Lichtdurchlässige profilierte Platten aus Kunststoff


für einschalige Dacheindeckungen
Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren

Light transmitting profiled plastic sheeting for single skin Plaques profilées éclairantes en matière plastique pour
roofing — Part 1: General requirements and test methods couverture en simple paroi — Partie 1: Exigences géné-
rales et méthodes d’essai

Diese Europäische Norm wurde von CEN am 1997-11-02 angenommen.


Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in
der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede
Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren biblio-
graphischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch,
Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in
eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen
Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutsch-
land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik
und dem Vereinigten Königreich.

Y XC
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation

Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel

h 1997 CEN — Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 1013-1 : 1997 D
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EN 1013-1 : 1997

Inhalt
Seite Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 5 Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 6 Prüfverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 7 Künstliche Alterung und nachfolgende Prüfung
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 (Typprüfung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 8 Kennzeichnung, Etikettierung und Verpackung . . . 11
4 Symbole und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Anhang A (normativ) Begriffe für Profile . . . . . . . . . . . 12

Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 128 “Dacheindeckungsprodukte für überlappende
Verlegung und Produkte für Außenwandbekleidung” erarbeitet, dessen Sekretariat vom IBN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Mai 1998, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen
bis Mai 1998 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

Einleitung
Diese Norm beschreibt die allgemeinen Anforderungen und Prüfverfahren für lichtdurchlässige Profilplatten zur
Dacheindeckung.
Profilierte lichtdurchlässige Platten aus Kunststoff unterscheiden sich in ihren Werkstoffeigenschaften von entsprechen-
den Platten auf Bitumenbasis bzw. aus Metall oder Faserzement nach EN 534, prEN 506, prEN 508-1, prEN 508-2,
prEN 508-3 oder EN 494. Sie haben in der Regel nicht die gleiche Tragfähigkeit und benötigen im allgemeinen spezielle
Befestigungsverfahren.
Solange noch keine entsprechenden Festlegungen vorliegen, sind die Bestimmung der Stützweiten und/oder die Art der
Befestigung auf der Grundlage von Ergebnissen spezifischer Prüfungen festzulegen.
Bezüglich von Anforderungen hinsichtlich Gestaltung, Lagerung und Verlegung des Materials, einschließlich aller Sicher-
heitsgesichtspunkte, sind die nationalen Vorschriften und das Schrifttum des Herstellers zu berücksichtigen.

1 Anwendungsbereich den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikatio-


nen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verwei-
Diese Norm legt die allgemeinen Anforderungen für profi- sungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitun-
lierte, lichtdurchlässige Platten aus Kunststoff für einscha- gen dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen
lige Dacheindeckung unabhängig von dem verwendeten Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung ein-
Werkstoff fest. Die speziellen Anforderungen an das gearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die
jeweilige Plattenmaterial werden in weiteren Teilen dieser letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.
Norm festgelegt, z. B. prEN 1013-2 und EN 1013-3.
EN 494
Die beschriebenen Prüfverfahren werden mit Ausnahme Faserzement-Wellplatten und Zubehör für Dachein-
der Prüfung der Maßtoleranzen entweder als Typprüfung deckungen — Anforderungen und Prüfverfahren
oder als Qualitätskontrollprüfung eingestuft. Das Prüfver-
fahren für die Maßtoleranzen wurde deshalb aufgenom- prEN 506
men, um eine allgemein gültige Grundlage für Käufer und Dacheindeckungsprodukte aus Metallblech — Selbst-
Hersteller im Falle einer Meinungsverschiedenheit zu tragende Produkte aus Kupfer- oder Titanzinkblech
geben. prEN 508-1
Diese Norm ist anwendbar auf alle Arten von lichtdurch- Dacheindeckungsprodukte aus Metallblech — Selbst-
lässigen Platten zur Dacheindeckung von Gebäuden tragende Produkte aus Stahl, Aluminium oder nichtro-
unterschiedlicher Art. stendem Stahl — Teil 1: Stahl
ANMERKUNG: Material, welches die Anforderun- prEN 508-2
gen dieser Norm erfüllt, ist auch für die einschalige Dacheindeckungsprodukte aus Metallblech — Selbst-
Fassadenverkleidung geeignet. tragende Produkte aus Stahl, Aluminium oder nichtro-
stendem Stahl — Teil 2: Aluminium
prEN 508-3
Dacheindeckungsprodukte aus Metallblech — Selbst-
2 Normative Verweisungen tragende Produkte aus Stahl, Aluminium oder nichtro-
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder stendem Stahl — Teil 3: Nichtrostender Stahl
undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen EN 534
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an Bitumenwellplatten
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EN 1013-1 : 1997

prEN 1013-2 H50 Geschwindigkeit, welche mit einer Wahr-


Lichtdurchlässige profilierte Platten aus Kunststoff für scheinlichkeit von 50 % bei der Hagelschlag-
einschalige Dacheindeckungen — Teil 2: Besondere prüfung zu einem Schaden führt, ausge-
Anforderungen und Prüfverfahren für Platten aus glas- drückt in m/s.
faserverstärktem Polyesterharz (GF-UP) La Transmissionsgrad eines gealterten Probe-
EN 1013-3 körpers
Lichtdurchlässige profilierte Platten aus Kunststoff für L an Transmissionsgrad des n -ten gealterten Pro-
einschalige Dacheindeckungen — Teil 3: Besondere bekörpers
Anforderungen und Prüfverfahren für Platten aus Lc Transmissionsgrad eines nicht gealterten
Polyvinylchlorid (PVC) Probekörpers
ISO 4892 L cn Transmissionsgrad des n -ten nicht gealter-
Plastics — Methods of exposure to laboratory light ten Probekörpers
sources
Ls Transmissionsgrad eines Probekörpers
EN ISO 6603-1 : 1996
Plastics — Determination of multiaxial impact beha- L sn Transmissionsgrad des n -ten Probekörpers
viour of rigid plastics — Part 1: Falling dart method LT Nominalwert des Transmissionsgrades der
(ISO 6603-1 : 1985) Platte, ausgedrückt in %
Ma Transmissionsgrad der gealterten Probe
MC Mittelwert von R4 und R6
3 Definitionen MFE Energie, welche mit einer Wahrscheinlichkeit
von 50 % bei der Fallbolzenprüfung zu einem
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden
Schaden führt, ausgedrückt in J
Definitionen:
Ms Mittelwert von R1 und R3
Mt Mittelwert von R4q und Rq6
3.1 Lichtstreuende Platten Mu Transmissionsgrad der nicht gealterten
Lichtdurchlässige Platten, die von einem Gegenstand, Probe
welcher sich 1 m hinter der Platte befindet, ein ver- Mv Transmissionsgrad der Probe
schwommenes Bild liefern.
R1 und R3 Anzeige des Galvanometers ohne Probe-
körper
3.2 Nicht lichtstreuende Platten R2 Anzeige des Galvanometers mit Probe-
körper
Lichtdurchlässige Platten, die von einem Gegenstand,
welcher sich 1 m hinter der Platte befindet, ein scharfes R4 und R6 Anzeige des Galvanometers ohne Probe-
Bild liefern. körper vor künstlicher Bewitterung
R5 Anzeige des Galvanometers mit Probe-
körper nach künstlicher Bewitterung
3.3 Typprüfung Rq4 und Rq6 Anzeige des Galvanometers ohne Probe-
Prüfung, die bei der Einführung eines neuen Erzeugnis- körper nach der künstlichen Bewitterung
ses und/oder bei einer grundlegenden Änderung der R q5 Anzeige des Galvanometers mit Probe-
Rezeptur, des Herstellungsverfahrens oder der Beschaf- körper nach der Alterung
fenheit des Erzeugnisses erforderlich wird, wenn dadurch
Sf Mittelwert der Energien derjenigen Schüsse,
eine Änderung der Produkteigenschaften erwartet
welche eine Schädigung zur Folge haben.
werden kann.
Sp Mittelwert der Energien derjenigen Schüsse,
welche keine Schädigung zur Folge haben.
3.4 Qualitätskontrollprüfung YI Wert der Vergilbungszahl eines gealterten
Prüfung, die an Proben aus der laufenden Produktion Probekörpers
oder einer definierten Produktionsmenge entnommen YI0 Wert der Vergilbungszahl eines nicht gealter-
werden, um festzustellen, ob eine Fertigungseinheit den ten Probekörpers
Anforderungen entspricht.

3.5 Vergilbung 5 Anforderungen


Abweichung vom Farbton weiß oder von farblos, wobei 5.1 Allgemeine Beschaffenheit
die farbtongleiche Wellenlänge im Bereich von 570 nm Die allgemeine Beschaffenheit ist in den stoffbezogenen
bis 580 nm liegt. anderen Teilen dieser Norm festgelegt.
Die lichtdurchlässigen Platten werden in bezug auf ihre
3.6 Gelbwert allgemeine Beschaffenheit in zwei Gruppen eingeteilt:
— Lichtstreuende Platten,
Größe der Vergilbung bezogen auf Normlichtart C nach
CIE. — Nicht lichtstreuende Platten.

5.2 Transmissionsgrad
4 Symbole und Abkürzungen Die Platten werden nach ihrem Transmissionsgrad in
Cc Änderung des Transmissionsgrades 5 Klassen eingeteilt:
DYI Änderung des Gelbwertes L0 : 85 % ß LT
E eingestrahlte Energie bei künstlicher Bewit- L1 : 75 % ß LT I 85 %
terung L2 : 65 % ß LT I 75 %
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EN 1013-1 : 1997

L3 : 50 % ß LT I 65 % 5.5.3 Profilform
L4 : LT I 50 % Wenn die Platte wie in Abschnitt 6.4.3.2 fixiert wird, so
Für Platten der Klassen L0 , L1, L2 und L3 muß der Mittel- muß sich die Schablone bis zu einer Tiefe von 100 mm
wert, ermittelt nach Abschnitt 6.1, an 5 Probekörpern vom Plattenende reibungsfrei verschieben lassen.
innerhalb des jeweils angegebenen Bereichs liegen.
5.5.4 Baubreite
Für Platten der Klasse L4 muß der Mittelwert, ermittelt
Wenn die Platte nach Abschnitt 6.4.3.3 gemessen wird,
nach Abschnitt 6.1, an 5 Probekörpern innerhalb eines
darf die Baubreite höchstens um t 0,8 % von dem ange-
Bereiches von t 5 % um den vom Hersteller angegebe-
gebenen Nennwert abweichen.
nen Wert für den Transmissionsgrad liegen.
5.5.5 Länge
Wenn die Platte nach Abschnitt 6.4.3.4 gemessen wird,
5.3 Schlagfestigkeit darf die Länge bei Nennmaßen bis 2,5 m höchstens um
+ 20 bzw. 0 mm, und bei größeren Nennmaßen höchstens
5.3.1 Allgemeines
um 0 % bis + 0,8 % vom Nennwert abweichen.
Die Platten werden nach ihrer Schlagfestigkeit in
5 Klassen eingeteilt: 5.5.6 Geradheit
I1 : 50 J ß MFE Wenn die Platte nach Abschnitt 6.4.3.5 gemessen wird,
I2 : 30 J ß MFE I 50 J darf die Abweichung von der Geradheit höchstens
I3 : 15 J ß MFE I 30 J 2,0 mm/m Länge betragen.
I4 : 5 J ß MFE I 15 J 5.5.7 Rechtwinkligkeit
I5 : 0,5 J ß MFE I 5 J Wenn die Platte nach Abschnitt 6.4.3.6 gemessen wird,
Der Mittelwert nach Abschnitt 6.2.7 muß innerhalb des darf die Abweichung von der Rechtwinkligkeit höchstens
jeweiligen Klassenbereiches liegen. 0,5 % der Baubreite betragen.

5.3.2 Hagelschlagbeständigkeit 6 Prüfverfahren


Für Gebiete, in welchen verstärkte Hagelbeanspruchun- 6.1 Transmissionsgrad
gen zu erwarten sind, werden Platten mit besonderer
(Qualitätskontrollprüfung)
Hagelbeständigkeit empfohlen. Derartige Platten müssen
die in Abschnitt 6.3 beschriebene Prüfung bestehen 6.1.1 Prüfgerät (siehe Bild 1)
(Typprüfung, wahlweise). Das Prüfgerät muß folgende Bestandteile aufweisen:
Der Wert H50 muß größer oder gleich 5 m/s sein. Der — Ein offener Kasten mit den Innenmaßen von
Hersteller darf einen eigenen Wert angeben, sofern er 600+ 50 mm in Länge und Breite und einer Höhe von
höher als 5 m/s ist. 900+ 50 mm. Die Innenflächen des Kastens müssen
mattweiß1) gestrichen sein. In 100 mm Abstand von
der Kastenoberkante muß innen umlaufend eine Auf-
5.4 Änderung des Gelbwertes und lage von 25+ 05 mm Breite angeordnet sein, oder der
des Transmissionsgrades nach Alterung Abstand muß 5 mm größer sein als der Querschnitt
der zu prüfenden Platte, wenn dieser 100 mm oder
Die Alterungsprüfung ist nach Abschnitt 6.4 durchzufüh-
mehr beträgt.
ren. Der Transmissionsgrad darf dabei nicht unter 85 %
des Wertes für die unbeanspruchte Platte absinken. Hin- — Eine farb- und kosinuskompensierte Selen-Foto-
sichtlich der mechanischen Eigenschaften wird auf die zelle, die 600+ 05 mm unterhalb des Zentrums der Auf-
jeweiligen Stoffnormen verwiesen. Darüber hinaus darf lage nach unten weisend angebracht sein. Das Maxi-
sich der Gelbwert von farblosen Platten, ermittelt nach mum der spektralen Empfindlichkeit der Fotozelle
Abschnitt 7.2, um nicht mehr als 20 % ändern. muß zwischen 400 nm und 700 nm liegen. Die Foto-
Entsprechend der Belastung durch die solare Global- zelle muß mit einem Galvanometer verbunden sein.
strahlung gelten vier Stufen der Bestrahlung mit einer — Eine Lichtquelle mit einer Farbtemperatur von
Spektralverteilung von 1120 W/m2 nach ISO 4892: etwa 6 500 K, welche oben auf dem Kasten ange-
A0 : 18 GJ/m2 ß E bracht sein muß. Sie besteht aus einer optisch neutra-
len milchigen Streuplatte (Polymethylmethacrylat oder
A1 : 10 GJ/m2 ß E I 18 GJ/m2 ein gleichwertiger Werkstoff kann verwendet
A2 : 6 GJ/m2 ß E I 10 GJ/m2 werden2)), die glattbündig mit der Oberkante des
A3 : 4 GJ/m2 ß E I 6 GJ/m2. Kastens abschließt. Über dieser Platte müssen sich
acht 600 mm lange 20-W-Leuchtstoffröhren der Licht-
farbe “kaltweiß” befinden, deren elektrische Installa-
tion außerhalb montiert ist.
5.5 Maßtoleranzen
— Ein Spannungsregler zur Einhaltung einer konstan-
5.5.1 Allgemeine Anforderungen ten Lampenspannung, falls erforderlich.
Alle Toleranzen beziehen sich auf die vom Hersteller — Geeignete Vorrichtungen zur Messung der Tempe-
angegebenen Nennwerte (siehe Anhang A). ratur
Die Wahl des Verfahrens zur Prüfung der Maße auf Ein- a) in der Mitte und auf der Oberfläche der
haltung der Anforderungen dieser Norm im Rahmen der Streuplatte,
Qualitätskontrolle bleibt dem Hersteller überlassen.
b) unmittelbar über der Fotozelle.
1
5.5.2 Dicke ) Hierzu wird die Farbe 00E55BS empfohlen.
Die Toleranzen und das Verfahren zur Messung der Dicke 2
) “Perspex 040” ist z. B. ein im Handel erhältliches
sind in den stoffbezogenen Teilen dieser Norm ange- Produkt, das hierfür geeignet ist. Die Nennung dieses
geben. Produktes ist nicht als Empfehlung des CEN zu werten.
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Maße in Millimeter 6.1.3.3 Das Galvanometer ist ohne eingelegte Probe


abzulesen (R1).

6.1.3.4 Die Beleuchtungseinrichtung ist vom Kasten zu


entfernen und ein Probekörper auf die Auflage zu legen.
Nach Wiederaufsetzen der Beleuchtungseinrichtung ist
das Galvanometer wiederum abzulesen (R2).

6.1.3.5 Die Beleuchtungseinrichtung ist wiederum zu


entfernen und der Probekörper herauszunehmen. Nach-
dem die Beleuchtungseinrichtung wieder aufgesetzt
wurde, ist das Galvanometer erneut abzulesen (R3).

6.1.3.6 Die Ablesungen R1 und R3 sind miteinander zu


vergleichen. Beträgt der Unterschied weniger als 5 %, so
kann weiter fortgefahren werden. Liegt die Differenz
oberhalb von 5 %, so ist das oben beschriebene Verfahren
so oft zu wiederholen, bis die genannte Grenze
unterschritten wird.

6.1.3.7 Das Meßprogramm nach den Abschnitten


6.1.3.3 bis 6.1.3.6 ist mit vier weiteren Probekörpern zu
wiederholen.

6.1.4 Darstellung der Ergebnisse


6.1.4.1 Das Mittel M s von R1 und R3 ist für jeden Probe-
körper zu berechnen:
R1 + R3
Ms =
2

6.1.4.2 Der Transmissionsgrad eines jeden Probekör-


pers (Ls) in Prozent ist darzustellen als
R2
Ls = · 100
Ms

6.1.4.3 Der Mittelwert der Transmissionsgrade der


verschiedenen Probekörper ergibt sich als
n=5
1
Mv = · w Lsn
1 Gerätehaube mit Lichtquelle 5 n=1
2 Optisch neutrale und opale Streuplatte aus Plastik 6.1.5 Alternative Prüfverfahren
3 Probenträger mit mittigem, rechtwinkligen Ausschnitt Alternative Prüfverfahren dürfen für die Qualitätsprüfung
4 Auflagerkranz für Probenträger angewendet werden, wenn der Hersteller die Vergleich-
5 Gerätekasten, oben offen, innen matt weiß gestrichen barkeit der Ergebnisse mit dem nach den Abschnitten
6 Position der Photozelle 6.1.1 bis 6.1.4 erzielten Ergebnisse nachweisen kann.
Alternative Prüfverfahren sind für die Klassifizierung
unzulässig.
1
) Min 100 mm bzw. maximale Probekörperhöhe plus
5 mm
Bild 1: Gerät zur Bestimmung 6.2 Schlagfestigkeit (Typprüfung)
der Lichtdurchlässigkeit 6.2.1 Verfahrensprinzip
Vorbehandelte Probekörper werden dem Aufprall eines
Schlagbolzens mit definierter Masse aus verschiedenen
6.1.2 Probekörper Höhen so lange ausgesetzt, bis ein Materialversagen ein-
tritt. Weitere Reihen von Prüfungen mit im Versagens-
Es sind fünf quadratische Probekörper mit einer Seiten-
bereich liegenden Fallhöhen ermöglichen es, eine durch-
länge von 575 mm aus der Platte herauszuschneiden.
schnittliche Schlagfestigkeit zu ermitteln.
6.1.3 Durchführung
6.2.2 Prüfgerät (siehe Bild 2)
6.1.3.1 Die Beleuchtungsanordnung wird auf den
Kasten aufgesetzt, eingeschaltet und mindestens 30 min Das Prüfgerät muß EN ISO 6603-1 entsprechen und
vor der Messung eingeschaltet. zusätzlich folgende Bestandteile aufweisen:
— Seitliche Haltevorrichtungen, bestehend aus zwei
6.1.3.2 Die Temperaturen an den oben angegebenen senkrecht angeordneten, starren Platten, die in einer
Stellen sind zu überwachen. Die Prüfung ist abzubrechen, lichten Weite von 352 mm parallel auf der Grundplatte
wenn die Temperatur in der Mitte und auf der Oberfläche montiert sind. Diese Seitenplatten müssen minde-
der Streuplatte 35 9C und/oder die Temperatur unmittel- stens 352 mm lang und mindestens 75 mm höher als
bar über der Fotozelle 30 9C übersteigen sollte. das Profil der Probekörper sein. Schlitze in diesen
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1 Führungsschiene 7 Seitliche Haltevorrichtung


2 Hauptrahmen 8 Waagerechter Schlitz
3 Auflager für Hauptrahmen, darunter Schlagzone 9 Grundplatte
4 Tragsäule 10 Grundträger
5 Feststellhebel 11 Geformter Metallblock
6 Querbügel 12 Probekörper

Bild 2: Gerät zur Bestimmung der Schlagfestigkeit

Platten erlauben es, an deren Innenseiten horizontal 6.2.3 Gerät zur Vorbehandlung
angeordnete Probenniederhalter anzubringen, welche Das Gerät zur Vorbehandlung muß aus
in der erforderlichen Höhe fixiert werden können. — einer Kältekammer mit einer Temperatur von
— Zwei Vorrichtungen zur Probenrandhalterung, mit (–10 t 2) 9C,
jeweils mindestens zwei geformten verstellbaren — einem Eiswasserbad mit einer Temperatur von
Metallblöcken, die in den Profiltälern der Probekörper (0 t 1) 9C
arretiert sind und so eine vertikale Bewegung verhin- bestehen.
dern. Jeder Block ist (50 t 1) mm lang, (25 t 1) mm
breit und (35 t 1) mm hoch, wobei die Berührungsflä-
che eine halbzylindrische Form hat. Die Blöcke sind
mit einem horizontalen Bügel so verbunden, daß sie
horizontal und vertikal verstellt werden können. Die 6.2.4 Probekörper
Bügel wiederum sind mit einer verstellbaren Hebel- Die Probekörper müssen aus quadratischen Platten-
vorrichtung verbunden, die rasches Positionieren und stücken bestehen, die mit einer feingezahnten Säge stich-
Einspannen der Probe sicherstellt. Ein Langloch in der probenhaft aus der Menge der zu prüfenden Platten her-
vorderen Seite der Grundplatte ermöglicht eine seit- ausgesägt wurden. Jeder Probekörper muß (350 t 2) mm
liche Bewegung der Probenrandhalterung und erleich- lang und breit sein und ohne Beschädigung so ausgesägt
tert somit das Positionieren der Probe auf der Grund- werden, daß sein Mittelpunkt mit dem Scheitelpunkt eines
platte. Profilberges zusammenfällt.
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6.2.5 Vorbehandlung Metallblöcken, die in den Profiltälern der Probe


Die Probekörper vorbehandeln, indem sie 30 min in der arretiert werden und so eine vertikale Bewegung
Kältekammer gelagert werden, falls diese mit einer verhindern. Jeder Block muß (50 t 1) mm lang,
Luftumwälzung ausgerüstet ist, bzw. 3 h in anderen (25 t 1) mm breit und (35 t 1) mm hoch sein, und eine
Fällen. Anschließend sind sie sofort 15 min in dem Eis- halbzylindrische Berührungsfläche aufweisen. Die
wasserbad zu lagern. Blöcke sind mit einem horizontalem Bügel so zu ver-
Jeder Probekörper ist innerhalb von 15 s nach der Ent- binden, daß sie horizontal und vertikal verstellt werden
nahme aus dem Eiswasserbad zu prüfen. Kann diese können. Die Bügel wiederum sind mit einer verstell-
Zeitspanne nicht eingehalten werden, so ist die Vorbe- baren Hebelvorrichtung zu verbinden, die ein rasches
handlung zu wiederholen. Diese Einschränkung gilt nicht, Positionieren und Einspannen der Probe sicherstellt.
wenn sich Vorbehandlungs- und Prüfgerät im gleichen Ein Langloch in der vorderen Seite der Grundplatte
Raum befinden, dessen Lufttemperatur auf (0 t 1) 9C muß eine seitliche Bewegung der Probenrandhalte-
gehalten wird. rung ermöglichen und somit das Positionieren der
Probe auf der Grundplatte erleichtern.
6.2.6 Durchführung
Die Probenhaltevorrichtung ist in eine Stellung zu bringen, 6.3.3 Gerät zur Vorbehandlung
die eine Positionierung des Probekörpers ermöglicht. Das Gerät zur Vorbehandlung muß aus
Danach ist der Probekörper aus dem Eiswasserbad zu
nehmen und auf die Grundplatte zu legen. Die Haltevor- — einer Kältekammer mit einer Temperatur von
richtungen sind einzusetzen und zu schließen. Im (– 10 t 2) 9C,
weiteren ist nach EN ISO 6603-1 vorzugehen. — einem Eiswasserbad mit einer Temperatur von
Falls der Probekörper nach der Prüfung einen durchge- (0 t 1) 9C
henden Riß, ein Loch und/oder freigelegte Glasfasern bestehen.
aufweist, gilt die Prüfung als nicht bestanden. Jeder
Probekörper ist nur einmal zu prüfen.
6.3.4 Probekörper
6.2.7 Auswertung Die Probekörper müssen aus quadratischen Plattenstük-
Die Ergebnisse sind nach EN ISO 6603-1, Verfahren A, ken bestehen, die mit einer feingezahnten Säge stichpro-
auszuwerten. benhaft aus der Menge der zu prüfenden Platten heraus-
gesägt wurden. Jeder Probekörper muß (350 t 2) mm
lang und breit sein und ohne Beschädigung so ausgesägt
6.3 Hagelschlagfestigkeit werden, daß sein Mittelpunkt mit dem Scheitelpunkt eines
(Typprüfung, wahlweise) Profilberges zusammenfällt.
6.3.1 Verfahrensprinzip
Das Prinzip dieses Verfahrens ist, die Beanspruchung von 6.3.5 Vorbehandlung
Dacheindeckungsprodukten durch Hagelschlag zu simu- Die Probekörper vorbehandeln, indem sie 30 min in der
lieren. Die Mindestgeschwindigkeit des Beanspruchungs- Kältekammer gelagert werden, falls diese mit einer
körpers beträgt 5 m/s. Luftumwälzung ausgerüstet ist, bzw. 3 h in anderen Fäl-
len. Anschließend sind sie sofort 15 min in dem Eiswas-
6.3.2 Prüfgerät serbad zu lagern.
Der Schußapparat muß im wesentlichen aus den Jeder Probekörper ist innerhalb von 15 s nach der Ent-
folgenden Einrichtungen bestehen, die teilweise in Bild 2 nahme aus dem Eiswasserbad zu prüfen. Kann diese
dargestellt sind: Zeitspanne nicht eingehalten werden, so ist die Vorbe-
— Ein Druckluft-Schußapparat, der im rechten Winkel handlung zu wiederholen. Diese Einschränkung gilt nicht,
auf die Grundplatte (siehe unten) gerichtet ist. wenn sich Vorbehandlungs- und Prüfgerät im gleichen
— Die Schußenergie wird durch Druckluft ausgelöst, Raum befinden, dessen Lufttemperatur auf (0 t 1) 9C
die Anfangsgeschwindigkeit des Schusses wird durch gehalten wird.
den Luftdruck über ein Manometer gesteuert.
— Eine besondere Anordnung zur Messung der Zeit, 6.3.6 Durchführung
die die Kugel benötigt, um den Weg zwischen zwei
Fotozellen zurückzulegen, mit einer Genauigkeit von Zuerst ist die Probenhaltevorrichtung in eine Stellung zu
0,5%. bringen, die eine Positionierung des Probekörpers ermög-
licht. Danach ist der Probekörper aus dem Eiswasserbad
— Kugeln aus Polyamid (PA 6.6) von 40 mm Durch- zu nehmen und auf die Grundplatte zu legen, die seitli-
messer und einer Masse von (38,5 t 0,5) g. chen Haltevorrichtungen zu arretieren und die Proben-
— Eine Grundplatte, bestehend aus einer waage- randhalterungen zu schließen.
rechten, festen Platte, die auf starren Trägern montiert Nun wird eine Kugel mit einer solchen Geschwindigkeit
ist. auf die Probe geschossen, bei welcher ein Versagen
— Seitliche Haltevorrichtungen, bestehend aus zwei erwartet werden kann. Als Versagen gelten ein durchge-
senkrecht angeordneten, starren Platten, die in einem hender Bruch, ein Loch und/oder die Freilegung von
lichten Abstand von 352 mm parallel auf der Grund- Glasfasern. Jeder Probekörper darf nur einmal geprüft
platte montiert sind. Diese Seitenplatten müssen min- werden. Wird bei dem Versuch kein Versagen festgestellt,
destens 352 mm lang sein und mindestens 75 mm so ist die Geschwindigkeit in weiteren Versuchen um
höher als die Höhe des Profils der Probekörper. jeweils 1 m/s zu erhöhen, bis ein Versagen eintritt. Tritt
Schlitze in diesen Platten erlauben es, an den Innen- jedoch bereits bei dem ersten Versuch ein Versagen ein,
seiten horizontal angeordnete Probenniederhalter so ist in den weiteren Versuchen die Geschwindigkeit
anzubringen, die in der erforderlichen Position fixiert um jeweils 1 m/s zu verringern, bis das erstemal kein Ver-
werden können. sagen eintritt. Die Geschwindigkeit der ersten Prüfung, bei
— Zwei Vorrichtungen zur Probenrandhalterung, mit welcher entweder das Versagen eintritt bzw. diese erfolg-
jeweils mindestens zwei geformten verstellbaren reich verläuft, ist zu registrieren.
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Die Geschwindigkeit für den nächsten Versuch ergibt sich


aus der soeben notierten durch Erniedrigung bzw. Erhö-
hung um 0,5 m/s, je nachdem ob bei der zuvor notierten
Geschwindigkeit ein Versagen eintrat oder nicht. In der
gleichen Weise sind weitere Versuche anzuschließen,
wobei sich die jeweilige Geschwindigkeit aus der des vor-
angegangenen Versuchs auf die beschriebene Weise
ergibt.
Die Gesamtprüfung muß aus mindestens 20 aufeinander-
folgenden Versuchen bestehen.
6.3.7 Auswertung
Die mittlere Schußgeschwindigkeit beim Versagen ist
nach folgender Gleichung zu errechnen:
Sf + Sp
H50 =
2

6.4 Maßtoleranzen
ANMERKUNG: Die Wahl des Prüfverfahrens im
Rahmen der Qualitätskontrolle zum Nachweis der
Erfüllung der Anforderungen dieser Norm hinsicht-
lich der Maßtoleranzen bleibt dem Hersteller frei-
gestellt. Die Prüfverfahren, die in diesem Abschnitt
festgelegt sind, sind im Falle von Meinungsver-
schiedenheiten zwischen Hersteller und Kunden
anzuwenden.
6.4.1 Prüfgerät
Zur Prüfung der Plattenmaße sind folgende Geräte erfor-
derlich:
— Ein Dickenmeßgerät mit halbkugelförmigen Tast-
köpfen von 2 mm Durchmesser und mit einer auf
0,01 mm graduierten Meßskala. Bild 3: Gerät zur Bestimmung der Profilgerechtigkeit
— Eine feste, ebene und glatte Prüfoberfläche, deren
Maße auf die der zu prüfenden Platten abgestimmt
sind. — Eine Vorrichtung (siehe Bild 5), bestehend aus
— Belastungsgewichte (quadratische Hohlprofile von zwei Formstücken, die auf die äußeren Wellen oder
etwa 30 mm Querschnitt, 1 100 mm Länge und 2,6 kg Rippen aufgesetzt werden und ihre Längsachsen
Masse) zum Andrücken der Platten auf die Prüfober- markieren. Eines der Formstücke ist auf einem Metall-
fläche. maßstab beweglich angeordnet, so daß ihr Abstand
— Eine starre Schablone (siehe Bild 3), bestehend mit einer Genauigkeit von 1 mm abgelesen werden
aus zwei ineinander passenden Teilen, 3 mm bis kann.
6 mm dick, starr miteinander verbunden und dem Ver- — Ein Metallmaßstab mit mm-Einteilung und einer
lauf einer Welle oder Rippe, dem angrenzenden Tal Länge, die der zu prüfenden Platte angepaßt ist.
und der nächsten halben Welle oder Rippe angepaßt. — Ein rechteckiger Rahmen mit zwei gegenüberlie-
Die Art der starren Verbindung ist so auszuführen, daß genden profilierten Kanten, passend in das Profil der
die Schablone bis zu einer Tiefe von 100 mm auf die zu prüfenden Platte, und zwei geraden Kanten oder
Platte geschoben werden kann. Die Maße der Scha- eine andere geeignete Vorrichtung, die es erlaubt, die
blone sind von einem Profil abzuleiten, dessen neu- Rechtwinkligkeit, bezogen auf die Richtung der Rip-
trale Faser der des vorgegebenen Profiltyps ent- pen, mit einer Genauigkeit von 1 mm/m zu überprüfen
spricht. Die Spaltbreite der Schablone ist in Abhängig- (siehe Bild 4).
keit von der Höhe des zu untersuchenden Profiltyps
— Zwei kleine Auflagerstücke, passend zu der Form
wie folgt zu wählen. Bei Profilhöhen
der Randwellen oder -rippen (siehe Bild 5).
— bis 50 mm: 5 mm,
— Ein kurzer Metallmaßstab von etwa 200 mm Länge
— über 50 bis 70 mm: 6 mm, und einer 0,5 mm-Teilung.
— über 70 bis 90 mm: 7 mm, — Ein 2 m langer, starrer Metallmaßstab mit einer
— über 90 mm: 8 mm. Geradheit, die um nicht mehr als 0,5 mm abweicht.
Die Spaltbreiten der Schablonen sind mit zwei zylindri-
schen kalibrierten Stäben zu überprüfen, deren Durch-
messer im einen Fall durch den entsprechenden, oben 6.4.2 Probekörper
aufgeführten geforderten Wert gegeben ist und im ande- Als Probekörper sind vollständige Platten im Anliefe-
ren Fall durch einen um 0,2 mm höheren Wert. Der dün- rungszustand zu verwenden.
nere Stab muß an allen Stellen des Schablonenspaltes
freien Durchgang haben; der dickere darf an keiner Stelle
hindurch zu schieben sein. 6.4.3 Durchführung
— Zwei zu der zu prüfenden Platte passende Refe- 6.4.3.1 Das Prüfverfahren und die Lage der Meßpunkte
renzplatten mit der vollen Breite der zu prüfenden zur Bestimmung der Materialdicke sind in den entspre-
Platte und einer Mindestlänge von 250 mm. chenden stoffbezogenen Teilen dieser Norm angegeben.
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1 Abweichung von der Rechtwinkligkeit

Bild 4: Gerät zur Bestimmung der Rechtwinkligkeit

Draufsicht

1 Meßauflager 5 Belastungsgewicht
2 Bewegliches Meßauflager 6 Meßvorrichtung
3 Beweglicher Auflagerklotz 7 Baubreite
4 Auflagerklotz

Bild 5: Gerät zur Bestimmung der Baubreite


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6.4.3.2 Der Probekörper ist ober- und unterseitig mit — Eine Spektralverteilung mit bestmöglicher Annä-
den Referenzprofilplatten belegt, so auf die Prüffläche herung an die Vorgaben für Xenonbogenlampen in
gelegt, daß etwa 200 mm des Probekörperendes über die ISO 4892,
Prüffläche hinausragen. Danach sind die Belastungs- — Lufttemperatur: 30 9C bis 35 9C,
gewichte quer über das Plattenpaket zu legen, so daß die — Schwarztafeltemperatur: (45 t 3) 9C oder Schwarz-
unteren Teile des Paketes auf der Prüfoberfläche auflie- standardtemperatur: (65 t 3) 9C3),
gen. Die Schablone ist nun nacheinander zwischen
benachbarten Hauptwellen oder -rippen bis zu einer Tiefe — relative Luftfeuchtigkeit: (65 t 5) %,
von 100 mm übergeschoben. — Dauer der Benässung: 18 min und Dauer der
Das gleiche Verfahren ist bei den Randwellen oder Trockenphase: 102 min4).
-rippen anzuwenden, wenn sie die gleichen Maße besit- Die Bestrahlungszeiten sind so einzurichten, daß eine der
zen wie die Hauptwellen oder -rippen. vier folgenden Bestrahlungsstufen erreicht wird:
Dieser Vorgang ist am anderen Ende der Platte zu wie- — Stufe 0: ö 18 GJ/m2
derholen. — Stufe 1: ö 10 GJ/m2
Danach ist festzustellen, ob sich die Schablone frei über — Stufe 2: ö 6 GJ/m2
den Probekörper verschieben läßt oder nicht. — Stufe 3: ö 4 GJ/m2
Die Maße der Probekörper sind so groß zu wählen, daß
6.4.3.3 Unter die beiden Hauptwellen oder -rippen am nach der Bestrahlung die Messung der Lichtdurchlässig-
Rand sind die beiden Auflagestücke einzulegen, und die keit und die Ermittlung weiterer materialspezifischer
Vorrichtung für die Messung der Baubreite oben aufzule- Eigenschaften möglich ist.
gen. Dies muß jeweils 100 mm von den Plattenenden ent-
fernt sowie in der Mitte der Platte, wie in Bild 5, erfolgen.
Die gemessenen Werte sind zu notieren.
7.2 Lichtdurchlässigkeit
6.4.3.4 Die Gesamtlänge der Platte ist auf 1 mm genau 7.2.1 Prüfgerät
entlang beider Außenkanten zu messen und die Werte zu Das Prüfgerät muß Abschnitt 6.1.1 entsprechen und fol-
notieren. gende zusätzliche Einrichtung aufweisen:
— Eine quadratische lichtundurchlässige Platte mit
6.4.3.5 Der lange Maßstab ist an die beiden Kanten einer Kantenlänge von 575 mm mit einem zentralen
anzulegen, und mit dem kleinen Maßstab der größte rechteckigen Ausschnitt von 30 mm Breite und
Abstand zwischen dem angelegten langen Maßstab und 100 mm Länge.
der Kante der Platte auf 0,5 mm genau zu messen. Die
Alternativ darf die Messung auch mit einem Spektral-
Werte für jede Plattenseite sind zu notieren.
photometer mit einer Integrationskugel (diffuse Beleuch-
tung und Beobachtung des näherungsweise senkrecht
6.4.3.6 Der rechteckige Rahmen (siehe Abschnitt 6.5.1.) zur Probenoberfläche durchgelassenen Lichtes oder
ist auf den Probekörper zu legen und mit dem kleinen Beleuchtung senkrecht zur Probenoberfläche und Beob-
Maßstab bei den Stirnseiten der Abstand zwischen der achtung des durchfallenden Lichtes mit einer Integra-
Plattenkante und Rahmenkante zu messen. Die Messung tionskugel) durchgeführt werden. In diesem Fall sind die
ist 1 m von der Plattenecke entfernt oder für die vollen Messungen vor und nach der künstlichen Alterung mit
Plattenbreite zu messen, wobei das größere Maß dem gleichen Gerät durchzuführen.
zugrunde zu legen ist. Die beiden Werte sind in mm/m zu
notieren.
7.2.2 Probekörper
6.4.4 Darstellung der Ergebnisse Die Probekörper sind so aus der Platte auszuschneiden,
daß sie als repäsentative Proben gelten. Jeder Probekör-
Die Ergebnisse sind wie folgt darzustellen:
pers muß zwischen 45 mm und 80 mm breit und zwi-
— Die Dicke ist nach den Festlegungen der jeweili- schen 135 mm und 250 mm lang sein.
gen stoffbezogenen Teile dieser Norm anzugeben.
— Zur Profilform ist anzugeben, ob sich die Scha- 7.2.3 Durchführung
blone frei über die Probekörper bewegen läßt oder
nicht. 7.2.3.1 Die Platte mit dem zentralen Ausschnitt ist auf
die Probenauflage des Kastens zu legen, die Beleuch-
— Die Baubreite ist in mm und auf 1 mm genau in tungseinrichtung auf den Kasten aufzusetzen und die
den drei Werten anzugeben, die an den beiden Enden Lampen 30 min vor Beginn der Prüfung einzuschalten.
und in der Mitte gemessen wurden.
— Die Länge ist als Mittelwert der beiden Maße in
7.2.3.2 Die Temperaturen des Geräts sind zu überwa-
mm und auf einen 1 mm genau anzugeben.
chen. Die Prüfung ist abzubrechen, wenn die Temperatur
— Für die Geradheit sind die Werte für beide Längs- in der Mitte und auf der Oberfläche der Streuplatte 35 9C
kanten in mm auf 0,5 mm genau anzugeben. und/oder die Temperatur unmittelbar über der Fotozelle
— Für die Abweichung von der Rechtwinkligkeit sind 30 9C übersteigen sollte.
die Werte für beide Enden in mm/m auf 0,5 mm genau
anzugeben. 7.2.3.3 Das Galvanometer ist, ohne daß ein Probekör-
per eingelegt ist, abzulesen (R4).

3
7 Künstliche Alterung ) Je nach Art des verwendeten Geräts können sowohl
und nachfolgende Prüfung (Typprüfung) die Schwarztafeltemperatur wie auch die Schwarz-
standardtemperatur verwendet werden.
7.1 Xenongerät 4
) Wo entsprechende Einrichtungen nicht verfügbar sind,
Das Gerät muß ISO 4892 entsprechen und folgende kann auch mit der Kombination 9 min und 51 min gear-
Parameter aufweisen: beitet werden.
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7.2.3.4 Die Beleuchtungseinrichtung ist vom Kasten zu 7.3 Änderung des Gelbwertes
entfernen und ein nicht vorbehandelter Probekörper mit- 7.3.1 Prüfgerät
tig über den rechteckigen Ausschnitt zu legen. Nach Wie-
deraufsetzen der Beleuchtungseinrichtung ist das Galva- Ein Spektralphotometer mit einer Integrationskugel (dif-
nometer wiederum abzulesen. (R5). fuse Beleuchtung und Beobachtung des näherungsweise
senkrecht zur Probenoberfläche durchgelassenen Lich-
tes oder Beleuchtung senkrecht zur Probenoberfläche
7.2.3.5 Die Beleuchtungseinrichtung ist abzunehmen
und Beobachtung des durchfallenden Lichtes mit einer
und der Probekörper zu entfernen. Nachdem die
Integrationskugel).
Beleuchtungseinrichtung wieder aufgesetzt wurde, ist das
Galvanometer erneut abzulesen (R6). 7.3.2 Probekörper
Es sind die gleichen Probekörper wie zur Ermittlung der
7.2.3.6 Unterscheiden sich die Werte R4 und R6 um Änderung der Lichtdurchlässigkeit zu verwenden.
weniger als 5 %, sind sie zu akzeptieren. Ist der Unter-
schied größer als 5 %, so ist die Messung so oft zu wieder- 7.3.3 Durchführung
holen, bis ein annehmbares Ergebnis erzielt wird. 7.3.3.1 Das Spektralphotometer ist nach der Anleitung
des Geräteherstellers zu kalibrieren und zu bedienen.
7.2.3.7 Die Schritte nach den Abschnitten 7.2.3.3 bis
7.2.3.6 sind mit vier weiteren ungealterten Probekörpern 7.3.3.2 Die Werte für den spektralen Transmissionsgrad
zu wiederholen. sind relativ zu Luft im Wellenlängenbereich von 380 mm
bis 780 mm zu bestimmen.
7.2.3.8 Die Schritte nach den Abschnitten 7.2.3.3 bis
7.2.3.6 sind mit jedem der 5 Probekörper, nachdem sie 7.3.4 Darstellung der Ergebnisse
der Alterungsbeanspruchung unterworfen wurden, zu 7.3.4.1 Die Normfarbwerte für Lichtquelle C sind durch
wiederholen, wobei die Meßergebnisse der Ab- numerische Integration der aufgenommenen Spektralda-
schnitte 7.2.3.3, 7.2.3.4 und 7.2.3.5 als Rq4, Rq5 und Rq6 ten oder durch automatische Integration während des
bezeichnet werden. Betriebes des Spektralphotometers zu berechnen.

7.2.4 Darstellung der Ergebnisse 7.3.4.2 Größe und Vorzeichen des Gelbwertes sind mit
Hilfe der folgenden Gleichung zu berechnen:
7.2.4.1 Für jeden ungealterten Probekörper ist der
Mittelwert M c von R4 und R6 zu berechnen: 100 (1,28 XCIE – 1,06 ZCIE )
YI =
R 4 + R6 YCIE
Mc =
2
7.3.4.3 Größe und Richtung der Änderung des Gelb-
7.2.4.2 Die Lichtdurchlässigkeit L c jeder ungealterten wertes sind nach folgender Gleichung zu berechnen:
Probe wird in Prozent berechnet als DYI = YI – YI0
R5
Lc = · 100
Mc 8 Kennzeichnung, Etikettierung
und Verpackung
7.2.4.3 Der Mittelwert der Lichtdurchlässigkeit der 8.1 Produkte
ungealterten Probekörper wird berechnet als
n=5 Lichtdurchlässige Platten, welche dieser Norm entspre-
1 chen, müssen dauerhaft mit dem Namen oder Zeichen
Mu = · w Lcn des Herstellers und den Einstufungen nach dieser Norm
5 n=1
und anderen relevanten Europäischen Normen gekenn-
zeichnet sein.
7.2.4.4 Für jeden gealterten Probekörper ist der Mittel-
wert M t von Rq4 und Rq6 wie folgt zu berechnen: Bei Platten mit einem einseitigen Oberflächenschutz muß
die geschützte Seite gekennzeichnet sein.
R q4 + R q6 Weitere Kennzeichnungen, die durch die stoffbezogenen
Mt =
2 anderen Teile dieser Norm gefordert werden, sind eben-
falls anzubringen.
7.2.4.5 Die Lichtdurchlässigkeit L a jedes gealterten
Probekörpers ist wie folgt in Prozent zu berechnen: 8.2 Dokumente
R q5 Der Lieferschein, die Rechnung oder eine Lieferanten-
La = · 100 bescheinigung, die einer Liefermenge lichtdurchlässiger
Mt
Platten beigefügt sind, müssen folgende Angaben enthal-
ten:
7.2.4.6 Der Mittelwert der Lichtdurchlässigkeit der
— Name, Zeichen oder eine andere Angabe zur Iden-
gealterten Probekörper ist wie folgt zu berechnen:
tifizierung des Herstellers,
n=5
1 — Nummer dieser Europäischen Norm, EN 1013-1,
Ma = · w Lan und gegebenenfalls Nummern anderer relevanter
5 n=1
Teile dieser Europäischen Norm,
— das CE-Zeichen, soweit zutreffend,
7.2.4.7 Die Änderung der Lichtdurchlässigkeit ist wie
folgt in Prozent zu berechnen: — Bezeichnung des Profils, der Farbe und der Ein-
stufung der Platte,
Mu – Ma
Cc = · 100 — das Zeichen der überwachenden Stelle, falls
Mu zutreffend.
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Anhang A (normativ)
Begriffe für Profile

1 Oberer Überdeckungsrand 9 Baubreite (cw )


2 Außenseite 10 Profilhöhe (d )
3 Hauptprofilierung 11 Obergurtbreite (c )
4 Nebenprofilierung 12 Profilteilung (p )
5 Innenseite 13 Randbreite
6 Auflagerand 14 Profilfußbreite
7 Unterer Überdeckungsrand 15 Untergurtbreite
8 Randhöhe 16 Plattenbreite (ow )

Vom Hersteller sind mindestens die folgenden Maße anzugeben: Baubreite (cw ), Hauptprofilabstand (p ) und Profilhöhe (d ).

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