Rückhaltesysteme an Straßen
Teil 3: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen D
und Prüfverfahren für Anpralldämpfer
Deutsche Fassung EN 1317-3:2000 EN 1317-3
ICS 13.200; 93.080.30
Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde von CEN/TC 226 Straßenausstattung (Sekretariat:
Frankreich) Arbeitsgruppe 1 Rückhaltesysteme (Federführung: Frankreich) unter deut-
scher Mitwirkung erarbeitet.
Der für die deutsche Mitarbeit zuständige Arbeitsausschuss im DIN Deutsches Institut für
Normung e. V. ist der als Spiegelausschuss zu CEN/TC 226 WG 1 eingesetzte Arbeitsaus-
schuss NABau/FGSV 10.06.01 Passive Schutzeinrichtungen des Normenausschusses
Bauwesen.
Für die im Abschnitt 2 zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entspre-
chenden Deutschen Normen hingewiesen:
ISO 6487 siehe DIN ISO 6487
Fortsetzung 12 Seiten EN
Deutsche Fassung
Rückhaltesysteme an Straßen
Teil 3: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen
und Prüfverfahren für Anpralldämpfer
Road restraint systems Part 3: Performance classes, Dispositifs routiers de retenue Partie 3: Atténuateurs
impact test acceptance criteria and test methods for de choc Classes de performance, critère daccepta-
crash cushions tion des essais de choc et méthodes dessais
Diese Europäische Norm wurde von CEN am 10. April 2000 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in
der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede
Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliogra-
phischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch,
Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in
eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Zentralsekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen
Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutsch-
land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen
Republik und dem Vereinigten Königreich.
CEN
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation
© 2000 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref.-Nr. EN 1317-3:2000 D
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EN 1317-3:2000
Inhalt
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
5 Leistungsklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
6 Abnahmekriterien für Anprallprüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
7 Prüfverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 226 Straßenausstattung angefertigt, dessen Sekreta-
riat von AFNOR geführt wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines iden-
tischen Textes oder durch Anerkennung bis 2000-11 und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis
2000-11 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehal-
ten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die
Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Diese Europäische Norm besteht aus den folgenden Teilen unter dem Haupttitel: Rückhaltesysteme an Straßen:
Teil 1: Terminologie und allgemeine Kriterien für Prüfverfahren
Teil 2: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren für Schutzeinrichtungen
Teil 3: Leistungsklassen, Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren für Anpralldämpfer
Die folgenden Teile sind noch nicht verfügbar, jedoch in
Vorbereitung:
Teil 4: Abnahmekriterien für Anprallprüfungen und Prüfverfahren für Anfangs-, Endkonstruktionen und Übergänge von
Schutzeinrichtungen
Teil 5: Dauerhaftigkeit, Konformitätsverfahren und -bescheinigung
Teil 6: Fußgängerrückhaltesysteme, Brückengeländer
Einleitung
Um die Sicherheit zu erhöhen, kann der Entwurf von Straßen die Errichtung von Anpralldämpfern an bestimmten Stellen
erfordern. Diese Anpralldämpfer sind konstruiert, um die Heftigkeit eines Fahrzeuganpralls an ein widerstandsfähigeres
Objekt zu verringern.
Das Ziel dieser Norm ist die Harmonisierung von bestehenden nationalen Normen und/oder Regelwerken für Anpralldämp-
fer sowie deren Einordnung in Leistungsklassen.
In dieser Norm sind die Leistungsstufen für Anpralldämpfer festgelegt, die für das Aufhalten und/oder Zurückleiten anpral-
lender Fahrzeuge erforderlich sind.
Die Anprallheftigkeit von Fahrzeugen an Anpralldämpfer wird durch die Indizes Theoretische Anprallgeschwindigkeit des
Kopfes (THIV), Kopfverzögerung nach dem Anprall (PHD) und Index für die Schwere der Beschleunigung (ASI) beurteilt
(siehe EN 1317-1).
Die verschiedenen Leistungsstufen ermöglichen den nationalen und örtlichen Stellen für die Verwendung von An-
pralldämpfern die Leistungsstufen festzulegen. Hierbei sind die Art oder Kategorie der Straße, ihre Lage, ihre Geometrie
sowie das Vorhandensein einer ungeschützten Konstruktion oder einer möglicherweise eine Gefährdung darstellende, an
die Straße angrenzende Fläche als Faktoren zu berücksichtigen.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Anerkennung eines Anpralldämpfers den erfolgreichen Abschluss einer Reihe von
Prüfungen erfordert (siehe Tabellen 1, 2, 3 usw.).
Zusätzliche sensible Gebiete, einschließlich Übergänge zu einem Hindernis oder einer Schutzeinrichtung, sollten für
Prüfungen in Betracht gezogen werden.
Um die einwandfreie Anwendung dieses Teils dieser Norm sicherzustellen, ist es notwendig, alle anderen Teile dieser
Norm zu berücksichtigen, insbesondere Teil 5.
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akzeptiert, zum Beispiel wird jedes Modell in der zutreffen- Wenn der ursprüngliche Anpralldämpfer den kleinsten
den Leistungsklasse akzeptiert. Alle Anpralldämpfer einer Winkel/Breite hat, zur 100-km=h-Klasse gehört und die
Klasse müssen vom selben Typ sein, zum Beispiel alle Gruppe zusätzlich die 110-km=h-Klasse mit abdeckt, trifft
zurückleitend oder alle nicht zurückleitend. die Prüfmatrix der Tabelle 9 zu.
Wenn der ursprüngliche Anpralldämpfer den kleinsten Wenn der ursprüngliche Anpralldämpfer den größten
Winkel und die kleinste Breite hat und zur höchsten Winkel/Breite hat, zur 100-km=h-Klasse gehört und die
Geschwindigkeitsklasse gehört, trifft die Prüfmatrix in den Gruppe zusätzlich die 110-km=h-Klasse mit abdeckt, trifft
Tabellen 5, 6, 7 oder 8 zu, abhängig von der höchsten die Prüfmatrix der Tabelle 10 zu.
Geschwindigkeit der Gruppe.
Stufe Abnahmeprüfung
50 TC 1.1.50 TC 4.2.50
ANMERKUNG 1: Die mit * gekennzeichneten Prüfungen sind nicht erforderlich, wenn der Fahrzeuganprall nicht
möglich ist (z. B. wenn der Verkehr nur in eine Richtung fließt oder an Zahlstellen/-schranken).
ANMERKUNG 2: Die Anzahl der für Stufe 80/1 erforderlichen Prüfungen ist verringert und der Index für die Schwere
der Beschleunigung, die Verformung und das Fahrzeugverhalten sind nicht mit der Stufe 80 vergleichbar.
Stufe Abnahmeprüfung
50 TC 1.1.50
ANMERKUNG: Die Anzahl der für Stufe 80/1 erforderlichen Prüfungen ist verringert und der Index für die Schwere der
Beschleunigung, die Verformung und das Fahrzeugverhalten sind nicht mit der Stufe 80 vergleichbar.
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Anprallheftigkeitsstufen Kennwerte
ANMERKUNG 1: Die Anprallheftigkeitsstufe A bietet für die Insassen eines von der Fahrbahn abkommenden Fahr-
zeugs eine höhere Sicherheitsstufe als die Stufe B und wird bevorzugt.
ANMERKUNG 2: Der Grenzwert für den THIV ist in den Prüfungen 1, 2 und 3 höher, weil Erfahrungen gezeigt haben,
dass höhere Werte in Frontanprallsituationen akzeptiert werden können (auch wegen der höheren passiven Sicher-
heit in diesen Situationen). Ein solcher Unterschied in der Akzeptanz zwischen frontalen und seitlichen Anprallen ist
bereits im Wert des ASI enthalten, der deswegen nicht angepasst werden muss.
Geschwindigkeitsklasse Winkel/Breite
80 TC 1.2.80 TC 4.2.80**
50 TC 1.1.50 TC 4.2.50**
ANMERKUNG 1: Mit ** gekennzeichnete Prüfungen sind für nicht zurückleitende Anpralldämpfer nicht erforderlich.
Geschwindigkeitsklasse Winkel/Breite
80 TC 1.2.80 TC 4.2.80**
50 TC 1.1.50 TC 4.2.50**
ANMERKUNG 1: Mit ** gekennzeichnete Prüfungen sind für nicht zurückleitende Anpralldämpfer nicht erforderlich.
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Geschwindigkeitsklasse Winkel/Breite
50 TC 1.1.50 TC 4.2.50**
ANMERKUNG 1: Mit ** gekennzeichnete Prüfungen sind für nicht zurückleitende Anpralldämpfer nicht erforderlich.
Geschwindigkeitsklasse Winkel/Breite
ANMERKUNG 1: Mit ** gekennzeichnete Prüfungen sind für nicht zurückleitende Anpralldämpfer nicht erforderlich.
Geschwindigkeitsklasse Winkel/Breite
80 TC 1.2.80 TC 4.2.80**
50 TC 1.1.50 TC 4.2.50**
ANMERKUNG 1: Mit ** gekennzeichnete Prüfungen sind für nicht zurückleitende Anpralldämpfer nicht erforderlich.
Geschwindigkeitsklasse Winkel/Breite
80 TC 1.2.80 TC 4.2.80**
50 TC 1.1.50 TC 4.2.50**
ANMERKUNG 1: Mit ** gekennzeichnete Prüfungen sind für nicht zurückleitende Anpralldämpfer nicht erforderlich.
ANMERKUNG 2: Mit * gekennzeichnete Prüfung ist nicht erforderlich, wenn der Fahrzeuganprall nicht möglich ist (zum
Beispiel wenn der Verkehr nur in eine Richtung fließt oder an Zahlstellen/-schranken).
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1 Alternativer Ort für die Stirnseite des Hindernisses 5 Umrisslinie für die Bemessung des Anpralldämpfers
2 Abprallseite 6 Anprallseite
3 Mittellinie des Anpralldämpfers ANMERKUNG 1: Bezüglich R, F, D, A, Za und Zd siehe
4 Bezugsachsen 6.3
Bild 2: Abprallbox
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Tabelle 11: Abprallbox Tabelle 13: Bereiche für die dauerhafte seitliche
Verschiebung (Da und Dd) von Anpralldämpfern
Prüfung Abprallbox Grenzlinien
Klassen Verschiebung
1 F, A, D, R
Da Dd
2 bis 4 F, A, D m m
5 A D1 0,5 0,5
D2 1,0 1,0
Tabelle 12: Maße für den Zurückleitungsbereich
(Za und Zd) D3 2,0 2,0
box kontrolliert werden, wie in Bild 2 dargestellt. Die Ab- ermitteln. Diese Werte müssen im Prüfbericht angegeben
prallbox ist begrenzt durch: werden (siehe EN 1317-1).
die Rückpralllinie F, senkrecht zur Anpralldämpfermit- Die Höchstwerte des ASI, THIV und PHD dürfen die in
telachse, 6 m vor der Anpralldämpferbox; Tabelle 4 genannten Werte nicht überschreiten.
die beiden Seitenlinien A und D, parallel zu den bei-
den Seiten des trapezförmigen Umrisses, festgelegt in
Abschnitt 6, in den Abständen Za auf der Anprallseite 6.5 Seitliche Verschiebung des
und Zd auf der Abprallseite; Anpralldämpfers
die Linie R senkrecht zur Mittelachse am Ende des Die acht Klassen D1 bis D8 für die seitliche dauerhafte
Anpralldämpfers; Verschiebung des Anpralldämpfers müssen den in
eine gestrichelte Linie, siehe Bild 2, die die Stirnseite Tabelle 13 angegebenen entsprechen. Die dauerhafte
des Hindernisses, das zu schützen ist, darstellt. Diese seitliche Verschiebung muss gemessen werden und im
Linie muss bei der Gestaltung des Anpralldämpfers Prüfbericht angegeben werden. Zur Erfüllung der Klassen
festgelegt werden und im Prüfbericht aufgeführt sein. D1 bis D4 muss der zur Prüfung vorgestellte Anpralldämp-
Sie kann etwas innerhalb oder außerhalb des Umris- fer in den Prüfungen 1, 2, 3, 4 und 5 innerhalb der Entfer-
ses des Anpralldämpfers liegen. nungen Da und Dd vom Umriss bleiben. Die Positionen
Für unterschiedliche Prüfungen muss der Fahrverlauf des von Da und Dd sind durch die Linien Aa und Ad in Bild 3
Fahrzeugs nach dem Anprall durch die folgenden Krite- dargestellt.
rien eingeschränkt werden: Bezüglich der Klassen D5 bis D8 muss der Anpralldämp-
bei keiner der Prüfungen darf das Fahrzeug die gestri- fer die gleichen Prüfbedingungen wie für die Klassen D1,
chelte Linie überqueren, die die Stirnseite des Hinder- D2, D3 und D4 erfüllen, mit der Ausnahme, dass der An-
nisses darstellt, pralldämpfer bei der Prüfung 3 auf der Abprallseite eine
bei den Prüfungen 1 bis 5 dürfen die Räder des Fahr- nicht festgelegte Entfernung zurücklegen darf, wie in
zeugs (nach dem Anprall) die Linien der Abprallbox, Bild 3 dargestellt.
die in Tabelle 11 bestimmt sind, nicht berühren, es sei
denn, die Geschwindigkeit des Schwerpunktes des
Fahrzeugs zum Zeitpunkt des Überfahrens beträgt 7 Prüfverfahren
weniger als 10 % der vorgeschriebenen Anprallge-
schwindigkeit. 7.1 Prüfgelände
Die Klassen der Anpralldämpfer Z1, Z2, Z3 und Z4 Die Prüffläche muss größtenteils flach sein, mit einer Nei-
müssen hinsichtlich der Entfernungen Za und Zd nach gung, die 2,5 % nicht übersteigen darf. Sie muss eine ebe-
Tabelle 12 und wie in Bild 2 dargestellt gereiht sein. ne, befestigte Oberfläche aufweisen und zum Prüfzeit-
punkt frei von stehendem Wasser, Eis oder Schnee sein.
Sie muss eine ausreichende Größe aufweisen, damit das
6.4 Heftigkeitsindex Prüffahrzeug auf die geforderte Geschwindigkeit be-
Der ASI, THIV und PHD sind mindestens mit Hilfe der in schleunigt und so kontrolliert werden kann, dass seine An-
7.6 angegeben Anzahl an Messgeräten im Fahrzeug zu fahrt an den Anpralldämpfer stabil erfolgen kann.
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1 Abprallseite
2 Umrisslinien für die Bemessung des Anpralldämpfers
3 Anprallseite
Es sind geeignete Vorkehrungen zu treffen, um die Staub- Alle Ballastgewichte sind so am Fahrzeug sicher zu befe-
bildung durch die Prüffläche während der Anprallprüfung stigen, dass die Vorgaben des Herstellers bezüglich der
auf ein Mindestmaß zu beschränken, damit fotografische horizontalen und vertikalen Lastverteilung nicht über-
Aufzeichnungen nicht beeinträchtigt werden. schritten werden.
Es sind geeignete Vorkehrungen zu treffen, um sicher-
zustellen, dass das Prüffahrzeug im Auslaufbereich 7.3 Anpralldämpfer
nicht mit freistehenden Hindernissen kollidiert, die zu- 7.3.1 Allgemeines
sätzliche Verformungen des Prüffahrzeugs verursachen
Genaue Beschreibungen und Entwurfsfestlegungen des
könnten.
Anpralldämpfers sind im Prüfbericht (siehe EN 1317-1)
anzugeben, um eine Überprüfung der Übereinstimmung
7.2 Prüffahrzeug des zu prüfenden, aufgestellten Systems mit den Ent-
wurfsfestlegungen zu ermöglichen.
Die für die Prüfung zu verwendenden Fahrzeuge müssen
für den Verkehr in Europa gängige Modelle der Produktion
7.3.2 Aufbau
sein, deren Eigenschaften und Maße müssen innerhalb
der Fahrzeugspezifikationen liegen, wie sie in EN 1317-1 Der Aufbau des Anpralldämpfers muss für die Prüfung den
festgelegt sind. Einzelheiten der konstruktiven Entwurfseinzelheiten sowie
den Einzelheiten für den Straßenaufbau entsprechen, wie
Die Reifen müssen auf den von den Herstellern angege-
sie in den Entwurfsfestlegungen vorgegeben sind.
benen Druck aufgepumpt werden. Der Zustand des Fahr-
zeugs muss bezüglich Reifen, Federung, Radstand und
Aufbau den Anforderungen an die Verkehrszulassung ent- 7.3.3 Lage des Anprallpunktes
sprechen. Es dürfen keine Reparaturen oder Änderungen Der für die Anprallprüfungen 1 bis 5 geforderte Anprall-
vorgenommen werden, die die allgemeinen Eigenschaften punkt muss dem in Bild 1 angegebenen entsprechen.
des Fahrzeugs ändern oder dessen Zulassung aufgeben
würden. Das Fahrzeug muss sauber sein und Schlamm 7.4 Verfahren für die Aufzeichnung
oder Rückstände, die beim Anprall Staub verursachen der Prüfdaten
könnten, sind vor der Prüfung zu entfernen.
Folgende Prüfeigenschaften müssen aufgezeichnet wer-
ANMERKUNG 1: Markierungspunkte können außen am den:
Prüffahrzeug angebracht werden, um die Auswertung
zu unterstützen. 7.4.1 Daten vor der Prüfung
Das Fahrzeug darf während des Anpralls und während es Die folgenden Prüfeigenschaften müssen aufgezeichnet
sich im Zurückleitungsbereich befindet, wie in 6.3 festge- werden:
legt, nicht durch die Betätigung der Lenkung oder anderer
Mittel (z. B. durch Bremsen, Antiblockiersysteme, Blockie- Fahrzeugmasse und Lage des Schwerpunkts des
ren oder Feststellen) zwangsgeführt werden. Falls das Fahrzeugs bei Prüfbedingung einschließlich zusätz-
Fahrzeug ein Automatikgetriebe besitzt, müssen zuverläs- lichem Ballast (siehe ISO 10392);
sige Vorkehrungen getroffen werden, dass der Motor un- Fotografien des Fahrzeugs von innen und außen;
mittelbar vor dem Anprall vom Fahrzeug gelöst wird und Fotografien der Lage und Konstruktion des Anprall-
so während des Anpralls verbleibt. dämpfers.
Alle Flüssigkeiten müssen in der Gesamt-Prüfmasse ent- Es sollten die Trägheitsmomente des Fahrzeugs angege-
halten sein. ben werden.
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Es müssen mindestens zwei Hochgeschwindigkeitskame- c) Eine schwenkbare Kamera mit normaler Geschwin-
ras und eine Kamera mit Normalgeschwindigkeit aufge- digkeit im rechten Winkel zum Fahrzeuganfahrweg.
stellt werden, um die Leistungsfähigkeit des Anpralldämp- d) (optional) Eine Hochgeschwindigkeitskamera, die
fers aufzuzeichnen. Der empfohlene Kameraaufbau muss den Bereich hinter dem Anprallpunkt erfasst, so dass
Folgendes umfassen (siehe Bild 4): das Rollen des Fahrzeugs, das vertikale Ansteigen,
a) Eine Hochgeschwindigkeitskamera, die senkrecht zur die Eindringung und der Ablauf der Vorgänge, wenn
Mittelachse des Anpralldämpfers ausgerichtet ist. der Anpralldämpfer getroffen wird, aufgezeichnet
b) Eine oder zwei Überkopf-Hochgeschwindigkeitskame- werden.
ras, die so aufgestellt sind, dass die Bewegung des
Fahrzeugs mindestens 6 m vor dem Anprallpunkt bis 7.8 Prüfbericht
zu einer Entfernung, bei der die Leistungsfähigkeit Der Prüfbericht muss mit dem in EN 1317-1 angegebenen
des Anpralldämpfers aufgezeichnet wird. Muster übereinstimmen.