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DIN EN 1498:2007-01

Beginn der Gültigkeit


Diese Norm gilt ab 2007-01-01.

Nationales Vorwort
Dieses Dokument enthält sicherheitstechnische Festlegungen.

Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 160 „Schutz gegen Absturz einschließlich
Arbeitsgurte“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.

Für die Deutsche Fassung ist der Arbeitsausschuss NA 075-03-01 AA „Persönliche Schutzausrüstung gegen
Absturz“ im Normenausschuss Persönliche Schutzausrüstung (NPS) verantwortlich.

Für die im Text zitierte Internationale Norm wird im Folgenden auf die entsprechende Deutsche Norm hinge-
wiesen:

ISO 9227 siehe DIN EN ISO 9227

Änderungen

Gegenüber DIN EN 1498:1996-06 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Anwendungsbereich der Norm geändert: Der Hinweis, das Rettungsschlaufen kein Bestandteil einer
persönlichen Schutzausrüstung sind, wurde gestrichen;

b) neue Definitionen eingeführt;

c) „höchste Nennlast“ (en: maximum rated load) eingeführt;

d) Korrosionsprüfung aufgenommen;

e) Beschreibung eines Prüfverbindungsmittels ergänzt;

f) Anforderungen, Prüfverfahren, Gebrauchsanleitung und Kennzeichnung überarbeitet;

g) Bilder 7 und 8 überarbeitet;

h) Die Norm ist nicht harmonisiert im Sinne einer Mandatierung unter der Europäischen Richtlinie 89/686/
EWG; Anhang ZA gestrichen.

Frühere Ausgaben

DIN EN 1498: 1996-06

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN ISO 9227, Korrosionsprüfungen in künstlichen Atmosphären — Salzsprühnebelprüfungen


(ISO 9227:2006)

2
EUROPÄISCHE NORM EN 1498
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE November 2006

ICS 13.340.60 Ersatz für EN 1498:1996

Deutsche Fassung

Persönliche Absturzschutzausrüstungen —
Rettungsschlaufen

Personal fall protection equipment — Equipement de protection personnel contre les chutes —
Rescue loops Sangles de sauvetage

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 22. September 2006 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien,
Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B- 1050 Brüssel

© 2006 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1498:2006 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1498:2006 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................4
3 Begriffe ...................................................................................................................................................4
4 Anforderungen .......................................................................................................................................7
4.1 Ergonomie ..............................................................................................................................................7
4.2 Materialien und Aufbau .........................................................................................................................7
4.3 Dynamische Belastbarkeit ....................................................................................................................7
4.4 Statische Belastbarkeit .........................................................................................................................7
4.5 Korrosionsbeständigkeit ......................................................................................................................8
4.6 Kennzeichnung und Information..........................................................................................................8
5 Prüfverfahren .........................................................................................................................................8
5.1 Überprüfung der Konstruktion .............................................................................................................8
5.2 Prüfung der dynamischen Belastbarkeit.............................................................................................8
5.3 Prüfung der statischen Belastbarkeit ............................................................................................... 13
5.4 Prüfung der Korrosionsbeständigkeit .............................................................................................. 15
6 Kennzeichnung ................................................................................................................................... 15
7 Informationen des Herstellers ........................................................................................................... 16
Anhang A (informativ) Wesentliche technische Änderungen zwischen dieser Europäischen Norm
und der vorherigen Ausgabe EN 1498:1996 .................................................................................... 17

Bilder

Bild 1 — Beispiel für eine Rettungsschlaufe Klasse A ...................................................................................5


Bild 2 — Beispiel für eine Rettungsschlaufe Klasse B ...................................................................................5
Bild 3 — Beispiel für die an einer zu rettenden Person befestigten Rettungsschlaufe Klasse C ..............6
Bild 4 — Prüfform für die Prüfung einer Rettungsschlaufe Klasse C ...........................................................9
Bild 5 — Bulinknoten..........................................................................................................................................9
Bild 6 — Prüfverbindungsmittel für die Prüfung der dynamischen Belastbarkeit ................................... 10
Bild 7 — Prüfung der dynamischen Belastbarkeit für Rettungsschlaufen der Klassen A und B ........... 11
Bild 8 — Prüfung der dynamischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse C.............................. 12
Bild 9 — Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse A ................................... 13
Bild 10 — Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse B ................................. 14
Bild 11 — Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse C ................................. 15

2
EN 1498:2006 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 1498:2006) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 160 „Schutz gegen Absturz und
Arbeitsgurte“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Mai 2007, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Mai 2007 zurückgezogen werden.

Anhang A enthält detaillierte Angaben zu den wesentlichen technischen Änderungen zwischen dieser
Europäischen Norm und der vorherigen Ausgabe: EN 1498:1996.

Dieses Dokument ersetzt EN 1498:1996.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien,
Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

3
EN 1498:2006 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt Anforderungen, Prüfverfahren, Kennzeichnung und Informationen des Herstellers
für Rettungsschlaufen fest. Rettungsschlaufen, die dieser Europäischen Norm entsprechen, werden als
Bestandteile von Rettungssystemen verwendet.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokumentes erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokumentes (einschließlich aller Änderungen).

EN 362, Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz — Verbindungselemente

EN 363:2002, Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz — Auffangsysteme

EN 364:1992, Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz — Prüfverfahren

EN 365, Persönliche Schutzausrüstung zum Schutz gegen Absturz — Allgemeine Anforderungen an


Gebrauchsanleitungen, Wartung, regelmäßige Überprüfung, Instandsetzung, Kennzeichnung und Verpackung

EN 892, Bergsteigerausrüstung — Dynamische Bergseile — Sicherheitstechnische Anforderungen und


Prüfverfahren

ISO 9227, Corrosion tests in artificial atmospheres — Salt spray tests

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokumentes gelten die Begriffe nach EN 363:2002 und die folgenden Begriffe.

3.1
Rettungsschlaufe
Körperhaltevorrichtung, gestaltet und konstruiert als Bestandteil eines Rettungssystems, bestehend aus
Einzelteilen, die so gestaltet und aufgebaut sind, dass die zu rettende Person während des
Rettungsvorganges in einer vorgegebenen Position gehalten wird

3.2
Rettungsschlaufe Klasse A
Rettungsschlaufe, die so gestaltet und aufgebaut ist, dass die zu rettende Person während des Rettungs-
vorganges von den auf dem Rücken und unter den Armen liegenden Gurtbändern der Rettungsschlaufe
gehalten wird

ANMERKUNG Siehe Bild 1.

4
EN 1498:2006 (D)

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Prüftorso
3 Primärgurtband
4 Einstellelement
5 Befestigungselement

Bild 1 — Beispiel für eine Rettungsschlaufe Klasse A

3.3
Rettungsschlaufe Klasse B
Rettungsschlaufe, die so gestaltet und aufgebaut ist, dass die zu rettende Person während des Rettungsvor-
ganges durch die Gurtbänder der Rettungsschlaufe sitzend gehalten wird

ANMERKUNG Siehe Bild 2.

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Prüftorso
3 Mittelgurtband (Sekundärgurt)
4 Befestigungselement

ANMERKUNG Primärgurtbänder sind nicht dargestellt.

Bild 2 — Beispiel für eine Rettungsschlaufe Klasse B

5
EN 1498:2006 (D)

3.4
Rettungsschlaufe Klasse C
Rettungsschlaufe, die so gestaltet und aufgebaut ist, dass die zu rettende Person während des Rettungsvor-
ganges in einer Position mit dem Kopf nach unten gehalten wird, und die Gurtbänder der Rettungsschlaufe
um die Fußknöchel liegen

ANMERKUNG Siehe Bild 3.

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Primärgurtband
3 Befestigungselement

Bild 3 — Beispiel für die an einer zu rettenden Person befestigten Rettungsschlaufe Klasse C

3.5
Primärgurtband
Gurtband, das vom Hersteller zur Unterstützung des Körpers vorgesehen ist oder während eines Rettungsvor-
ganges Druck auf den Körper ausübt

ANMERKUNG Andere Gurtbänder werden als Sekundärgurtbänder bezeichnet.

3.6
Befestigungspunkt
spezieller Verbindungspunkt zur Befestigung anderer Bestandteile, bestehend aus einem oder mehreren
Befestigungselementen

3.7
Rettungssystem
persönliches Absturzschutzsystem, mit dem eine Person sich selbst oder andere Personen retten kann und
das einen Absturz verhindert

3.8
persönliches Absturzschutzsystem
Zusammenstellung von Bestandteilen zum Schutz gegen Absturz bei der Arbeit, die mindestens aus einer mit
einem zuverlässigen Anschlagpunkt verbundenen Körperhaltevorrichtung besteht

ANMERKUNG Systeme für sportliche Aktivitäten im professionellen und privaten Bereich sind hiervon ausgeschlossen.

3.9
maximale Nennlast (einer Rettungsschlaufe)
maximales Gewicht des (der) Person(en) einschließlich Werkzeug und Ausrüstung, wie sie vom Hersteller für
die Benutzung der Rettungsschlaufe angegeben ist

ANMERKUNG Die maximale Nennlast wird in Kilogramm angegeben.

6
EN 1498:2006 (D)

4 Anforderungen

4.1 Ergonomie

Die Breite der Primärgurtbänder muss mindestens 40 mm betragen.

4.2 Materialien und Aufbau

4.2.1 Allgemeines

Von Materialien, die mit der Haut des Benutzers in Kontakt kommen können, darf nicht bekannt sein, dass sie
bei normalem Gebrauch der Rettungsschlaufe eine reizende oder sensibilisierende Wirkung haben.

4.2.2 Gurtbänder und Garne

Gurtbänder und Garne müssen aus Filament-Chemiefasern oder Multifilament-Chemiefasern bestehen, die
für den vorgesehenen Anwendungszweck geeignet sind. Die feinheitsbezogene Höchstzugkraft der
Chemiefasern muss nachweislich mindestens 0,6 N/tex betragen.

Nähgarne müssen physikalisch mit den Gurtbändern kompatibel und von vergleichbarer Qualität sein. Der
Farbton des Garnes muss jedoch mit dem Farbton des Gurtbandes kontrastieren, um eine Sichtprüfung zu
erleichtern.

4.2.3 Aufbau

Bei Überprüfung nach 5.1 darf die Rettungsschlaufe keine scharfen Kanten und Grate aufweisen, die den
Benutzer verletzen können.

Die Rettungsschlaufe muss so gestaltet sein, dass bei Prüfung nach 5.2.3.1 ein unbeabsichtigtes
Herausfallen der zu rettenden Person aus der Rettungsschlaufe verhindert wird.

Es muss möglich sein, eine Sichtprüfung aller Elemente und Bestandteile der Rettungsschlaufe vorzunehmen.

4.2.4 Befestigung

An der Rettungsschlaufe muss mindestens ein Befestigungspunkt vorhanden sein.

Die Ösen jedes Befestigungselementes müssen einen Durchmesser von 25 mm haben.

4.2.5 Verbindungselemente

Verbindungselemente müssen EN 362 entsprechen.

4.3 Dynamische Belastbarkeit


Bei Prüfung nach 5.2 mit einem Prüftorso für Rettungsschlaufen der Klassen A und B und mit einer Prüfmasse
für Rettungsschlaufen der Klasse C, wobei die Masse jeweils der maximalen Nennlast entspricht, mindestens
jedoch 100 kg beträgt, muss der Prüftorso bzw. die Prüfmasse gehalten werden, und es darf kein Primär-
gurtband oder Befestigungselement der Rettungsschlaufe reißen oder brechen. Es dürfen sich keine Einzelteile
der Rettungsschlaufe lösen.

Sind an der Rettungsschlaufe mehrere Befestigungspunkte vorhanden, ist die Prüfung an jedem
Befestigungspunkt durchzuführen.

4.4 Statische Belastbarkeit


Bei Prüfung nach 5.3 mit einer Prüfkraft, die dem 10fachen der maximalen Nennlast entspricht, mindestens
jedoch 15 kN beträgt, und für die Dauer von 3 min aufgebracht wird, darf kein Primärgurtband oder

7
EN 1498:2006 (D)

Befestigungselement der Rettungsschlaufe brechen oder reißen. Es dürfen sich keine Einzelteile der
Rettungsschlaufe lösen.

Sind an der Rettungsschlaufe mehrere Befestigungspunkte vorhanden, sind die Prüfungen an jedem
Befestigungspunkt durchzuführen.

4.5 Korrosionsbeständigkeit

Metallteile der Rettungsschlaufe müssen in Übereinstimmung mit 5.4 geprüft werden. Nach der Prüfung dürfen
sie keine Anzeichen von Korrosion aufweisen, die ihre Funktion beeinträchtigen würde (weiße Ablagerungen
oder Anlaufen sind zulässig, sofern dadurch die Funktion nicht beeinträchtigt wird).

ANMERKUNG Die Erfüllung dieser Anforderung bedeutet nicht, dass die Rettungsschlaufe für den Einsatz in einer
maritimen Umgebung geeignet ist.

4.6 Kennzeichnung und Information

Die Kennzeichnung der Rettungsschlaufe muss Abschnitt 6 entsprechen.

Der Rettungsschlaufe müssen Informationen entsprechend Abschnitt 7 beigefügt werden.

5 Prüfverfahren

5.1 Überprüfung der Konstruktion

Die Breite des Primärgurtbandes ist durch Messen mit einem Stahllineal nachzuweisen.

Durch Bezugnahme auf die entsprechende Dokumentation und durch Sichtprüfung und/oder Prüfung durch
Befühlen der Rettungsschlaufe wird geprüft, ob sie den Anforderungen nach 4.2 entspricht.

Die Öffnung der Öse von jedem Befestigungselement ist durch das Hindurchführen eines Dorns mit einem
Durchmesser von 25 "1
0 ! mm durch die Öse nachzuprüfen.
5.2 Prüfung der dynamischen Belastbarkeit

5.2.1 Prüfeinrichtung

Die Prüfeinrichtung für die dynamische Prüfung von Rettungsschlaufen der Klassen A und B muss
EN 364:1992, 4.2, 4.4 und 4.6 entsprechen.

Die Prüfeinrichtung für die Prüfung von Rettungsschlaufen der Klasse C muss EN 364:1992, 4.4 und 4.6 und
Bild 4 entsprechen. Dabei muss es sich um eine starre Einrichtung mit einer harten, glatten Oberfläche
handeln.

8
EN 1498:2006 (D)

Maße in Millimeter

Bild 4 — Prüfform für die Prüfung einer Rettungsschlaufe Klasse C

5.2.2 Prüfverbindungsmittel

Bei dem Prüfverbindungsmittel muss es sich um eine ungebrauchte Probe eines Bergseils handeln, das den
Anforderungen der EN 892 für Einfachseile entspricht, einen Nenndurchmesser von 11 mm aufweist und von
dem bekannt ist, dass seine Fangstoßkraft bei der ersten Prüfung der Fangstoßkraft nach dieser Norm
(9 1,5) kN beträgt.

Als Seilendverbindungen werden mittels Bulinknoten (siehe Bild 5) Schlaufen gebildet, und es ist sicherzu-
stellen, dass die Länge der Endschlaufe maximal 200 mm beträgt.

! "
Die Länge des Prüfverbindungsmittels ist so einzustellen, dass unter einer Last von 100 #01 kg seine Länge

! "
einschließlich der an beiden Enden zu bildenden Augen 2 000 #1000 mm beträgt (siehe Bild 6).

Bild 5 — Bulinknoten

9
EN 1498:2006 (D)

Maße in Millimeter

Legende
!
F Masse von 100 "10 kg oder äquivalente Last
1 Bulinknoten
2 Endschlaufe
3 Befestigungspunkt/Öse

Bild 6 — Prüfverbindungsmittel für die Prüfung der dynamischen Belastbarkeit

5.2.3 Prüfverfahren

5.2.3.1 Prüfverfahren für Rettungsschlaufen der Klassen A und B

Die Rettungsschlaufe wird dem Prüftorso entsprechend den Informationen des Herstellers angelegt.

Die eine Endschlaufe des Prüfverbindungsmittels wird mit dem Befestigungspunkt der Rettungsschlaufe und
die andere mit der Prüfeinrichtung verbunden.

Der Prüftorso wird mit Hilfe der Rettungsschlaufe aufgehängt und in einem Abstand von maximal 300 mm von
!
der Mittellinie um 1 000 "500 mm angehoben (siehe Bild 7). Er wird mit der Schnellauslösevorrichtung
gehalten.

10
EN 1498:2006 (D)

Maße in Millimeter

Legende
a) Klasse A
b) Klasse B
1 Rettungsschlaufe
2 Prüftorso
3 Prüfverbindungsmittel
4 Schnellauslösevorrichtung
5 Befestigungspunkt
6 Prüfeinrichtung

Bild 7 — Prüfung der dynamischen Belastbarkeit für Rettungsschlaufen der Klassen A und B

Die Schnellauslösevorrichtung wird so ausgelöst, dass die Rettungsschlaufe mit dem Prüftorso ohne Anfangs-
geschwindigkeit fällt.

Es wird die Position des Prüftorsos in der Rettungsschlaufe überprüft sowie, ob sich ein Bestandteil der
Rettungsschlaufe gelöst hat. Die Primärgurtbänder und die Befestigungselemente sind auf Anzeichen von
Rissen oder Brüchen zu überprüfen.

Innerhalb von 15 min wird mit demselben Prüfverbindungsmittel eine zweite Prüfung durchgeführt. Eine Neu-
einstellung der Rettungsschlaufe auf den Prüftorso ist zulässig.

11
EN 1498:2006 (D)

Es wird die Position des Prüftorsos in der Rettungsschlaufe überprüft sowie, ob sich ein Bestandteil der
Rettungsschlaufe gelöst hat. Die Primärgurtbänder und die Befestigungselemente sind auf Anzeichen von
Rissen oder Brüchen zu überprüfen.

Die Prüfung ist für jeden Befestigungspunkt zu wiederholen. Eine Neueinstellung der Rettungsschlaufe auf
den Prüftorso oder ein Austausch der Rettungsschlaufe ist zulässig.

5.2.3.2 Prüfverfahren für Rettungsschlaufen Klasse C

Die Prüfung wird wie in 5.2.3.1 beschrieben durchgeführt, jedoch wird statt des Prüftorsos eine Prüfmasse
nach EN 364:1992, 4.5 verwendet. Für die Prüfanordnung siehe Bild 8.

Maße in Millimeter

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Prüfeinrichtung
3 Prüfverbindungsmittel
4 Prüfmasse
5 Schnellauslösevorrichtung

Bild 8 — Prüfung der dynamischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse C

Es wird die Position des Prüftorsos in der Rettungsschlaufe überprüft sowie, ob sich ein Bestandteil der
Rettungsschlaufe gelöst hat. Die Primärgurtbänder und die Befestigungselemente sind auf Anzeichen von
Rissen oder Brüchen zu überprüfen.

12
EN 1498:2006 (D)

Innerhalb von 15 min wird eine zweite Fallprüfung mit Hilfe desselben Prüfverbindungsmittels durchgeführt.
Eine Neueinstellung der Rettungsschlaufe auf die Prüfform ist zulässig.

Es wird die Position des Prüftorsos in der Rettungsschlaufe überprüft sowie, ob sich ein Bestandteil der
Rettungsschlaufe gelöst hat. Die Primärgurtbänder und die Befestigungselemente sind auf Anzeichen von
Rissen oder Brüchen zu überprüfen.

Die Prüfung ist für jeden Befestigungspunkt zu wiederholen. Eine Neueinstellung der Rettungsschlaufe auf die
Prüfform oder ein Austausch der Rettungsschlaufe ist zulässig.

5.3 Prüfung der statischen Belastbarkeit

5.3.1 Prüfeinrichtung

Die Prüfeinrichtung für die Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen der Klassen A und B
muss EN 364:1992, 4.1, 4.2 und 4.3 entsprechen.

Die Prüfeinrichtung für die Prüfung von Rettungsschlaufen der Klasse C muss EN 364:1992, 4.1 und Bild 4
entsprechen.

5.3.2 Prüfverfahren für Rettungsschlaufen der Klassen A und B

Die Rettungsschlaufe wird dem Prüftorso entsprechend den Informationen des Herstellers angelegt. Der
Prüftorso und die Rettungsschlaufe werden in der Prüfeinrichtung befestigt und eine Prüfkraft, die dem
10fachen der maximalen Nennlast mit einer Genauigkeit von "0,2
0 ! kN entspricht, mindestens jedoch
15 "0,2
0 ! kN beträgt, wird für eine Dauer von 3 "0,25
0 ! min zwischen dem Befestigungspunkt der Rettungs-
schlaufe und dem unteren Ring des Prüftorsos (siehe Bilder 9 und 10) aufgebracht.

Eventuell vorhandene Teile einer Rettungsschlaufe der Klasse B, mit Ausnahme der Primärgurtbänder, die
das Aufbringen der Prüfkraft auf den unteren Ring des Prüftorsos beeinträchtigen könnten, dürfen im Bereich
des unteren Rings entfernt werden.

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Prüftorso
3 Unterer Ring des Prüftorsos
4 Befestigungspunkt

Bild 9 — Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse A

13
EN 1498:2006 (D)

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Prüftorso
3 Unterer Ring des Prüftorsos
4 Befestigungspunkt

Bild 10 — Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse B

Es wird überprüft, ob sich ein Bestandteil der Rettungsschlaufe gelöst hat. Die Primärgurtbänder und die
Befestigungselemente sind auf Anzeichen von Rissen oder Brüchen zu überprüfen.

Die Prüfung ist für jeden Befestigungspunkt zu wiederholen. Eine Neueinstellung der Rettungsschlaufe auf
den Prüftorso oder ein Austausch der Rettungsschlaufe ist zulässig.

5.3.3 Prüfverfahren bei Rettungsschlaufen Klasse C

Die Rettungsschlaufe wird, wie in Bild 11 gezeigt, um die Prüfeinrichtung gelegt, und eine Prüfkraft, die dem
10fachen der maximalen Nennlast mit einer Genauigkeit von "0,2
0 ! kN entspricht, mindestens jedoch
! !
15 "00,2 kN beträgt, wird für die Dauer von mindestens 3 "00,25 min aufgebracht.

Es wird überprüft, ob sich ein Bestandteil der Rettungsschlaufe gelöst hat. Die Primärgurtbänder und die
Befestigungselemente sind auf Anzeichen von Rissen oder Brüchen zu überprüfen.

Die Prüfung ist für jeden Befestigungspunkt zu wiederholen. Eine Neueinstellung der Rettungsschlaufe auf
den Prüftorso oder ein Austausch der Rettungsschlaufe ist zulässig.

14
EN 1498:2006 (D)

Legende
1 Rettungsschlaufe
2 Prüfform

Bild 11 — Prüfung der statischen Belastbarkeit von Rettungsschlaufen Klasse C

5.4 Prüfung der Korrosionsbeständigkeit

5.4.1 Prüfeinrichtung

Die Einrichtung zur Prüfung der Korrosionsbeständigkeit muss für das in ISO 9227 beschriebene Prüfverfah-
ren mit neutralem Salzsprühnebel geeignet sein.

5.4.2 Prüfverfahren

5.4.2.1 Alle Beschlagteile aus Metall der Rettungsschlaufe werden für die Dauer von 24 "0,5
0 ! h einer
Prüfung mit neutralem Salzsprühnebel nach ISO 9227 unterzogen. Anschließend werden sie 60 "50 ! min bei
(20 # 2) °C getrocknet. Dann wird das Verfahren wiederholt, so dass die Metallteile insgesamt einer Exposi-
! !
tion von 24 "00,5 h und einer Trocknung von 60 "50 min plus einer erneuten Exposition von und
!
anschließender Trocknung von 60 "50 min ausgesetzt sind.

5.4.2.2 Die Prüfmuster werden untersucht und auf Anzeichen für Korrosion überprüft.

ANMERKUNG Wenn die gesamte Rettungsschlaufe der Korrosionsprüfung unterzogen wird, kann es notwendig sein,
die Rettungsschlaufe für die Sichtprüfung einiger Metallteile auseinander zu nehmen.

6 Kennzeichnung
Die Kennzeichnung auf der Rettungsschlaufe muss EN 365 entsprechen. Zusätzlich muss die Kennzeichnung
Folgendes enthalten:

a) Klasse der Rettungsschlaufe;

b) maximale Nennlast der Rettungsschlaufe.

15
EN 1498:2006 (D)

7 Informationen des Herstellers


Die Informationen des Herstellers müssen der EN 365 entsprechen und zusätzlich mindestens folgende
Hinweise und Angaben enthalten:

a) Angabe, dass der Benutzer (sofern zutreffend, der Retter oder die zu rettende Person) die vom Hersteller
gelieferten Informationen lesen und verstehen sollte, bevor er die Rettungsschlaufe benutzt;

b) Klasse der Rettungsschlaufe;

c) maximale Nennlast der Rettungsschlaufe;

d) Warnhinweis, dass die Rettungsschlaufe nur zu Rettungszwecken dient;

e) Warnhinweis, dass der Retter sicherstellen sollte, dass die zu rettende Person durch eine Verschiebung
der Gurte der Rettungsschlaufe oder durch Kontakt mit den Befestigungselementen nicht gefährdet wird,
z. B. durch ein den Kopf des zu Rettenden streifenden Verbindungselements während eines
unbeabsichtigten Ereignisses, wie einem kurzen Sturz;

f) Warnhinweis vor den Gefahren eines Hängetraumas;

g) bei Rettungsschlaufen der Klassen A und C der Hinweis, dass die Zeitdauer, in der der zu Rettende in
der Rettungsschlaufe gehalten wird, möglichst kurz gehalten wird, um Gefährdungen von Atmung und
Blutkreislauf zu minimieren;

h) Nummer und Erscheinungsjahr dieser Europäischen Norm, d. h. EN 1498:2006.

16
EN 1498:2006 (D)

Anhang A
(informativ)

Wesentliche technische Änderungen zwischen dieser Europäischen


Norm und der vorherigen Ausgabe EN 1498:1996

Tabelle A.1 — Wesentliche technische Änderungen

Abschnitt/Absatz/Tabelle/Bild Änderung
Der Anwendungsbereich wurde geändert: Die
Aussage, dass ein Rettungshubgerät kein
1 Anwendungsbereich
Bestandteil einer persönlichen Schutzausrüstung ist,
wurde gestrichen.
2 Normative Verweisungen ISO 9227 wurde ergänzt.
Die Begriffe „Primärgurtband“, „Befestigungspunkt“,
„Rettungssystem“, „persönliche Absturzschutzaus-
3 Begriffe
rüstung“, „maximale Nennlast (für eine
Rettungsschlaufe)“ wurden aufgenommen.
Der Inhalt des früheren Abschnitts wurde anderen
4.1 Ergonomie
Überschriften zugeordnet.
4.2 Materialien und Aufbau Dieser Abschnitt wurde neu strukturiert.
Anforderungen und ein Verfahren zur Prüfung der
4.5/ 5.4 Korrosionsbeständigkeit
Korrosionsbeständigkeit wurden ergänzt.
5.1 Überprüfung der Konstruktion Dieser neue Abschnitt wurde aufgenommen.
Eine getrennte Beschreibung des Prüfverbindungs-
5.2.2 Prüfverbindungsmittel
mittels wurde eingefügt.
Bilder 7, 8 Die Bilder wurden überarbeitet.
6.1 der EN 1498:1996
Abschnitt 7 „Gebrauchsanweisung“ wurde durch Abschnitt 7
„Informationen des Herstellers“ersetzt.

17

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