Sie sind auf Seite 1von 26

DEUTSCHE NORM August 2003

Kältemittel-Verdichter und Verflüssigungssätze für die Kälteanwendung


Leistungsprüfung und Prüfverfahren
Teil 1: Kältemittel-Verdichter
Deutsche Fassung EN 13771-1:2003 EN 13771-1
ICS 23.140; 27.200 Ersatz für
DIN 8977:1973-01

Compressors and condensing units for refrigeration —


Performance testing and test methods —
Part 1: Refrigerant compressors;
German version EN 13771-1:2003

Compresseurs et unités de condensation pour la réfrigération —


Essais de performances et méthodes d’essai —
Partie 1: Compresseurs pour fluides frigorigènes;
Version allemande EN 13771-1:2003

Die Europäische Norm EN 13771-1:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Die Europäische Norm EN 13771-1 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 133 „Wärmepumpen und
Luftkonditionierungsgeräte“ (Sekretariat: Spanien) ausgearbeitet. Von deutscher Seite war der Arbeitsaus-
schuss FNKä/AA 14 „Kältemittel-Verdichter“ beteiligt.

Änderungen
Gegenüber DIN 8977:1973-01 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
— Norm vollständig überarbeitet und dem heutigen Stand der Technik angepasst.

Frühere Ausgaben
DIN 8977: 1973-01

Fortsetzung 24 Seiten EN

Normenausschuss Kältetechnik (FNKä) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.


— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 13771-1
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE April 2003

ICS 23.140; 27.200

Deutsche Fassung

Kältemittel-Verdichter und Verflüssigungssätze


für die Kälteanwendung - Leistungsprüfung und Prüfverfahren
Teil 1: Kältemittel-Verdichter

Compressors and condensing units for refrigeration - Compresseurs et unités de condensation pour la
Performance testing and test methods - Part 1: Refrigerant réfrigération - Essais de performances et méthodes d’essai -
compressors Partie 1: Compresseurs pour fluides frigorigènes

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 9. Januar 2003 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der
Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
C O M I T É E U R O P É E N D E N O R M A L I S AT I O N

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2003 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 13771-1:2003 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 13771-1:2003 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort.........................................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich......................................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen ..............................................................................................................................4
3 Begriffe und Symbole....................................................................................................................................4
4 Allgemeine Anforderungen...........................................................................................................................7
5 Prüfverfahren ...............................................................................................................................................11
6 Bestimmung der Leistungsaufnahme des Verdichters ...........................................................................19
7 Prüfbericht....................................................................................................................................................20
Anhang A (normativ) Messinstrumente und Messunsicherheiten ......................................................................22
Literaturhinweise ......................................................................................................................................................24

2
EN 13771-1:2003 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 13771-1:2003) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 113 „Wärmepumpen und Luft-
konditionierungsgeräte“ erarbeitet, dessen Sekretariat von AENOR gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen
müssen bis Oktober 2003 zurückgezogen werden.

Es besteht aus den folgenden Teilen:

 Teil 1: Kältemittel-Verdichter

 Teil 2: Verflüssigungssätze für die Kälteanwendung

Der Anhang A ist normativ.

Dieses Dokument enthält einen Literaturhinweis.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal,
Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und das Vereinigte König-
reich.

3
EN 13771-1:2003 (D)

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil der Europäischen Norm gilt nur für Kältemittel-Verdichter und beschreibt eine Reihe von ausgewählten
Leistungsprüfverfahren. Diese Verfahren ermöglichen ausreichend genaue Ergebnisse zur Bestimmung von
Kälteleistung, Leistungsaufnahme, Kältemittelmassenstrom, Gütegrad und Leistungszahl.

Diese Europäische Norm gilt nur für Leistungsprüfungen, die beim Hersteller durchgeführt werden oder wo die Ein-
richtung für eine Prüfung mit der erforderlichen Genauigkeit vorhanden ist.

Die Art der Messinstrumente und die Grenzen, in denen die Messungen durchgeführt werden müssen, sind in dem
normativen Anhang A aufgeführt.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publika-
tionen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind
nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser
Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind.
Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Ergän-
zungen).

EN 378-1:2000, Kälteanlagen und Wärmepumpen — Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforde-


rungen — Teil 1: Grundlegende Anforderungen, Definitionen, Klassifikationen und Auswahlkriterien.

EN 378-2, Kälteanlagen und Wärmepumpen — Sicherheitstechnische und umweltrelevante Anforderungen —


Teil 2: Konstruktion, Herstellung, Prüfung, Kennzeichnung und Dokumentation.

EN ISO 5167-1, Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten — Teil 1: Blenden, Düsen und Venturirohre in
voll durchströmten Leitungen mit Kreisquerschnitt (ISO 5167-1:1991).

ISO/TR 5168, Durchflussmessung von Fluiden — Berechnung der Messunsicherheiten.

3 Begriffe und Symbole


Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe.

3.1 Begriffe

3.1.1
Kälteleistung, 0
Produkt des Kältemittel-Massenstromes durch den Verdichter und der Differenz zwischen der spezifischen
Enthalpie des Kältemittels am Verdichtereintritt und der spezifischen Enthalpie der gesättigten Flüssigkeit. Das
Kältemittel am Verdichtereintritt ist auf den angegebenen Wert über der saugseitigen Taupunkttemperatur über-
hitzt. Die gesättigte Flüssigkeit hat einen Druck, der der Taupunkttemperatur auf der Druckseite des Verdichters
entspricht

3.1.2
Liefergrad, v
Verhältnis des tatsächlichen Volumenstromes unter Ansaugbedingungen entsprechend den in 4.9 festgelegten
Anforderungen zum Fördervolumen des Verdichters

3.1.3
Leistungsaufnahme, P
— für extern angetriebene Verdichter: die aufgenommene Leistung an der Welle;
— für Motorverdichter: die elektrische Leistungsaufnahme an den Motorklemmen

4
EN 13771-1:2003 (D)

3.1.4
Kältemittelmassenstrom, qm
vollständiger Massenstrom des Kältemittels am saugseitigen Verdichtereintritt

3.1.5
Gütegrad, i
Verhältnis aus dem Produkt des Massenstromes und der isentropen Enthalpieänderung am Verdichter zur
Leistungsaufnahme

3.1.6
Kälteleistungszahl, COPr
Verhältnis von Kälteleistung zu Leistungsaufnahme
ANMERKUNG Alle Angaben gelten bei den grundlegenden Prüfbedingungen.

3.1.7
Ölumlauf in der Kälteanlage, xoil
Verhältnis des gemessenen Ölmassenstromes zum Massenstrom des umlaufenden Öl-Kältemittelgemisches

3.2 Symbole
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die festgelegten Symbole in Tabelle 1.

Tabelle 1 — Symbole

Symbole Bezeichnung SI-Einheit


c spezifische Wärmekapazität einer Flüssigkeit J/(kg K)
coil spezifische Wärmekapazität von Öl J/(kg K)
f elektrische Nennfrequenz Hz
fa tatsächliche elektrische Frequenz Hz
F Wärmeverlustkoeffizient W/K
hl 2 spezifische Enthalpie von flüssigem Kältemittel am Siedepunkt entsprechend dem J/kg
Druck am Verdichteraustritt bei den grundlegenden Prüfbedingungen
hl 4 spezifische Enthalpie von flüssigem Kältemittel am Verflüssigeraustritt J/kg
hl 5 spezifische Enthalpie von flüssigem Kältemittel am Eintritt der Expansions- J/kg
vorrichtung
hgt spezifische Enthalpie von Kältemitteldampf am Verdichteraustritt, der die J/kg
gleiche Entropie hat wie der Kältemitteldampf am Verdichtereintritt (grundlegende
Prüfbedingungen)
hg 1 spezifische Enthalpie von Kältemitteldampf am Verdichtereintritt bei den J/kg
grundlegenden Prüfbedingungen
hg 3 spezifische Enthalpie von Kältemitteldampf am Verflüssigereintritt J/kg
hg 6 spezifische Enthalpie von Kältemitteldampf am Kalorimeteraustritt J/kg
n Verdichter-Nenndrehzahl 1/min
na tatsächliche Verdichterdrehzahl 1/min
P Leistungsaufnahme W
P0 Leistungsaufnahme bei grundlegenden Prüfbedingungen W
Pa tatsächliche Leistungsaufnahme W
pg 1 absoluter Druck, Verdichtereintritt MPa
pg 2 absoluter Druck, Verdichteraustritt MPa
pg 3 Druck des Kältemitteldampfes am Verflüssigereintritt MPa
pg 6 Druck des Kältemitteldampfes am Verdampferaustritt MPa
pl 4 Druck der Kältemittelflüssigkeit am Verflüssigeraustritt MPa
pl 5 Druck der Kältemittelflüssigkeit am Eintritt der Expansionseinrichtung MPa
ps absoluter Druck des Wärmeträgermediums MPa

5
EN 13771-1:2003 (D)

Tabelle 1 (fortgesetzt)

Symbole Bezeichnung SI-Einheit


qm bei der Prüfung ermittelter Kältemittel-Massenstrom kg/s
qm 0 Kältemittel-Massenstrom bei den grundlegenden Prüfbedingungen kg/s
qmf Massenstrom eines Fluids kg/s
qmoil Öl-Massenstrom kg/s
qmx Massenstrom des umlaufenden Öl-Kältemittel-Gemisches kg/s
qv Kältemittel-Volumenstrom m3/s
qvx Volumenstrom des umlaufenden Öl-Kältemittel-Gemisches m3/s
ta Umgebungstemperatur °C
tc mittlere Oberflächentemperatur des Kalorimeters (bei grundlegenden Prüfbedin- °C
gungen)
tga tatsächliche Temperatur am Verdichtereintritt °C
tg 1 Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt (bei grundlegenden °C
Prüfbedingungen)
tg 3 Temperatur des Kältemitteldampfes am Verflüssigereintritt °C
tg 6 Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdampferaustritt °C
tl 2 Sättigungstemperatur des flüssigen Kältemittels entsprechend dem Druck am °C
Verdichteraustritt
tl 4 Temperatur der Kältemittelflüssigkeit am Verflüssigeraustritt °C
tl 5 Temperatur der Kältemittelflüssigkeit am Eintritt der Expansionsvorrichtung °C
tr durchschnittliche Siedetemperatur des Kältemittels °C
ts Sättigungstemperatur des Wärmeträgermediums °C
tx Bezugstemperatur °C
t1 Eintrittstemperatur des Fluids °C
t2 Austrittstemperatur des Fluids °C
U elektrische Nennspannung V
Vsw theoretischer Fördervolumenstrom eines Verdichters m3/s
xoil Ölumlauf im Kältemittelkreislauf, angegeben in Kilogramm je Kilogramm des kg/kg
Gemisches
COPr Kälteleistungszahl —
i Gütegrad —
v Liefergrad —
ga tatsächliches spezifisches Volumen des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt m3/kg
g1 spezifisches Volumen des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt bei den m3/kg
grundlegenden Prüfbedingungen
!m Dichte des Kältemittels entsprechend Druck und Temperatur, bei der die kg/m3
Durchflussmenge gemessen wurde
"i Wärmeeintrag in das Kalorimeter W
"n elektrische Leistungsaufnahme der Heizung W
"0 Kälteleistung des Verdichters bei den grundlegenden Prüfbedingungen W

6
EN 13771-1:2003 (D)

3.3 Kältemittelkreislauf — Bezugspunkte

Bild 1 zeigt die Bezugspunkte im Kältemittelkreislauf.

a) Kreislaufdiagramm b) Druck/Enthalpie-Diagramm
Legende
1 Verflüssiger
2 Expansionseinrichtung
3 Verdichter
4 Verdampfer
Bild 1 — Kältemittelkreislauf

4 Allgemeine Anforderungen

4.1 Berechnungsverfahren

4.1.1 Prinzip

Die Bestimmung der Kälteleistung eines Verdichters bei den grundlegenden Prüfbedingungen umfasst:

 die Bewertung des tatsächlichen Kältemittel-Massenstromes durch den Verdichter innerhalb der bei den
grundlegenden Prüfbedingungen nach 4.9 zulässigen Grenzen;

 die Korrektur dieses Massenstromes auf den bei den grundlegenden Prüfbedingungen vorgegebenen
Massenstrom mit dem Verhältnis zwischen dem tatsächlichen spezifischen Volumen des Kältemitteldampfes
am Verdichtereintritt (vga) und dem spezifischen Volumen des Kältemitteldampfes bei den grundlegenden
Prüfbedingungen (vg 1);

 das Produkt des korrigierten Massenstromes und die Differenz zwischen der spezifischen Enthalpie des
Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt bei den grundlegenden Prüfbedingungen (hg 1) und der spezifischen
Enthalpie des flüssigen Kältemittels bei einem Druck, der der Taupunkttemperatur auf der Druckseite des Ver-
dichters entspricht (hl 2).

ANMERKUNG Für die Anwendung dieser Norm wird angenommen, dass der Volumenstrom innerhalb der nach 4.9
zulässigen Betriebsgrenzen des Verdichters konstant ist.

4.1.2 Spezifische Enthalpie

Die spezifische Enthalpie ist aus anerkannten Daten der thermodynamischen Eigenschaften des verwendeten
Kältemittels zu entnehmen. Die maßgeblichen Parameter sind: Druck und Temperatur am Verdichtereintritt und
Druck am Verdichteraustritt. Wenn vom Hersteller der Betrieb mit Ölabscheider angegeben ist, wird der Druck am
Ölabscheideraustritt gemessen.

7
EN 13771-1:2003 (D)

4.1.3 Kältemittel-Massenstrom

Der Kältemittel-Massenstrom wird entweder direkt gemessen oder aus den gemessenen Werten berechnet.

4.1.4 Leistungsaufnahme

Der Wert der Leistungsaufnahme schließt auch die Leistungsaufnahme des Zubehörs ein, das für den Betrieb des
Verdichters erforderlich ist. Innerhalb eines Überhitzungsbereiches von  5 K wird angenommen, dass die
Leistungsaufnahme konstant bleibt.

4.1.5 Grundlegende Gleichungen

Der durch die Messung bestimmte Kältemittel-Massenstrom qm ist mit der folgenden Gleichung auf die grund-
legenden Prüfbedingungen umzurechnen:

v ga n
qm 0 = qm  (1)
vg 1 na

Für Motorverdichter wird der Korrekturfaktor n/na durch f /fa ersetzt.

Die Kälteleistung für Verdichter, wie in 3.1.1 definiert, wird mit der folgenden Gleichung berechnet:


 0  q m 0 € hg 1  hl 2 (2)

Die Leistungsaufnahme, wie in 3.1.3 definiert, wird aus der gemessenen Leistungsaufnahme mit der folgenden
Gleichung auf die grundlegenden Prüfbedingungen umgerechnet:

n
P0  Pa (3)
na

Für Motorverdichter wird der Korrekturfaktor n/na durch f/fa ersetzt.

Der Liefergrad v, wie in 3.1.2 definiert, wird mit der folgenden Gleichung berechnet:

qm v ga q
v €   v g 1 € m  v ga (4)
Vsw v g 1 Vsw

ANMERKUNG Innerhalb der in dieser Europäischen Norm festgelegten Grenzen wird angenommen, dass der Liefergrad
konstant ist.

Der Gütegrad i, wie in 3.1.5 definiert, wird mit der folgenden Gleichung berechnet:

hg t  hg 1
i € qm 0 (5)
P0

Die Leistungszahl COPr, wie in 3.1.6 definiert, wird mit der folgenden Gleichung berechnet:

0
COPr (6)
P0

4.2 Anforderungen für die Auswahl der Prüfverfahren

4.2.1 Allgemeines

Allgemein müssen zwei der in Abschnitt 5 beschriebenen unterschiedlichen Prüfverfahren zur gleichen Zeit ange-
wendet werden. Die Ergebnisse der zwei Verfahren müssen innerhalb von 4 % übereinstimmen. Das Prüfergebnis
ist der Mittelwert der zwei Verfahren.

8
EN 13771-1:2003 (D)

4.2.2 Gleichzeitige zweite Prüfung

Wenn Prüfeinrichtungen in ständigem Gebrauch sind und in Übereinstimmung mit EN ISO 9001 einer wieder-
kehrenden Kalibrierung unterliegen, ist eine gleichzeitige zweite Prüfung nicht erforderlich.

4.3 Prüfdauer

4.3.1 Allgemeines

Die beschriebenen Prüfungen beziehen sich ausschließlich auf solche Kältemittelverdichter und Prüfeinrichtungen,
die einen kontinuierlichen Betrieb erlauben und bei denen die Schwankungen und alle beeinflussenden Faktoren
für eine bestimmte Zeit innerhalb der festgelegten Grenzen gehalten werden können.

Diese Bedingungen werden als Beharrungszustand beschrieben und sind in 4.9 genau definiert.

4.3.2 Beharrungszustand

Nach dem Start des Verdichters müssen beim Einfahren so lange Änderungen der Einstellungen vorgenommen
werden, bis sich die für die Prüfung wesentlichen Ablesungen innerhalb der zulässigen Abweichungen befinden.

Der Beharrungszustand muss mindestens 15 min vor jeder Prüfung erreicht sein.

4.3.3 Aufzeichnung der gemessenen Daten

Wenn der Beharrungszustand erreicht ist, müssen die gemessenen Daten mit registrierenden Instrumenten aufge-
zeichnet werden. Mindestens jede Minute muss ein kompletter Messzyklus aufgenommen werden. Die Prüfdauer
muss mindestens 15 min betragen, und es muss der Durchschnitt aus allen gemessenen Werten gebildet werden.

4.4 Druck- und Temperaturmessstellen

Die Druck- und Temperaturmessstellen für den Verdichter müssen an der gleichen Stelle angebracht sein. Diese
befindet sich in einem Abstand von mindestens dem 4fachen Rohrdurchmesser einer geraden Rohrleitung, aber
nicht weniger als 150 mm von dem Absperrventil oder dem Verdichteranschluss entfernt. Der Rohrdurchmesser
muss mit dem des Verdichterflansches über eine Länge von mindestens dem 8fachen Rohrdurchmesser überein-
stimmen.

4.5 Ölumlauf

Die Ölumlaufmenge ist nach der Prüfung zu bestimmen.

Das Kältemittel-Öl-Gemisch wird aus der flüssigen Phase des Kältemittelkreislaufes entnommen, in einen ent-
sprechend geeigneten Aufnahmebehälter abgefüllt, und der Ölanteil wird bestimmt.

Für Wiederholungsprüfungen an einem Verdichtermodell, dessen Ölumlauf bekannt ist, genügen Stichproben-
messungen. Alternative Verfahren mit der gleichen Genauigkeit können verwendet werden. Der Aufnahmebehälter
muss unter Beachtung der EN 378-2 ausgeführt sein.

4.6 Fraktionierung

Die Zusammensetzung zeotroper Kältemittel muss analysiert werden, wenn ein neues Muster geliefert wird.

Wenn ein Leck auftritt, muss die Zusammensetzung der Kältemittel-Füllmenge geprüft werden, um sicherzu
stellen, dass das Kältemittel mit der richtigen Spezifikation übereinstimmt, oder die Füllmenge muss ausgetauscht
und die Prüfung wiederholt werden.

ANMERKUNG Zeotrope Kältemittel haben eine bestimmte Zusammensetzung bei festgelegten Bedingungen. Änderungen
von Temperatur und Druck können Änderungen der Konzentration der verschiedenen Komponenten im umlaufenden Kälte-
mittel verursachen. Dies kann sich durch eine ungünstige Verteilung des Kältemittels im Kreislauf, Leckage der Anlage und
unterschiedliche Öllöslichkeit verstärken. Die thermodynamischen Eigenschaften ändern sich ebenfalls, woraus eine ungenaue
Ermittlung der Leistungsdaten entsteht.

9
EN 13771-1:2003 (D)

4.7 Kalibrierung und Anforderungen hinsichtlich Genauigkeit

4.7.1 Kalibrierung von Kalorimetern für Prüfverfahren A, B und C

4.7.1.1 Kalorimeter für die Prüfverfahren A, B und C müssen durch Ermittlung eines Wärmeverlust-
koeffizienten kalibriert werden

i
F € (7)
t x  t a €
welcher den Wärmeaustausch zwischen dem Kalorimeter und der Umgebung beschreibt.

4.7.1.2 Die Bezugstemperatur tx ist abhängig von der Art des Kalorimeters, welches den Wärmefluss zur
Umgebung bestimmt. Diese kann sein:

a) die Sättigungstemperatur ts des Wärmeträgermediums (z. B. Verfahren A);


b) die mittlere Oberflächentemperatur tc des Kalorimeters (z. B. Verfahren B);
c) die durchschnittliche Kältemittel-Siedetemperatur tr eines Kalorimeters (z. B. Verfahren C).

4.7.1.3 Das folgende Verfahren muss zur Bestimmung des Wärmeverlustkoeffizienten angewendet werden:

Vor der Prüfung ist die Umgebungstemperatur ta konstant zu halten und eine Wärmezufuhr  i zur Aufrechterhal-
tung der Bezugstemperatur tx von etwa 15 K über der Umgebungstemperatur einzustellen. Wenn das thermische
Gleichgewicht erreicht ist, sind Ablesungen in Abständen von 1 h vorzunehmen. Das thermische Gleichgewicht ist
erreicht, wenn vier aufeinander folgende Ablesungen die folgenden Bedingungen erfüllen:

a) die Umgebungstemperatur ta verändert sich um nicht mehr als ± 1 K;


b) die Bezugstemperatur tx verändert sich um nicht mehr als ± 0,5 K;
c) wenn eine intermittierende elektrische Heizung oder eine Heizung durch Flüssigkeit benutzt wird, verändern
sich die Ablesungen des Wärmeeintrags um nicht mehr als ± 5 %. Wenn Flüssigkeit zur Heizung benutzt wird,
muss der Massenstrom qmf so eingestellt sein, dass die Temperaturdifferenz nicht kleiner als 5 K ist.

Der Wärmestrom über das Kalorimeter ergibt sich wie folgt:

a) für eine Heizung durch einen Flüssigkeitsstrom:  i € c (t1  t 2 ) q mf ;

b) für eine elektrische Heizung: der Wärmestrom  i ist gleich der elektrischen Leistungsaufnahme der
Heizung  n .

4.7.2 Bestimmung der Kälteleistung

Die Messinstrumente müssen so ausgewählt und kalibriert sein, dass sich die tatsächliche Kälteleistung innerhalb
von ± 2,5 % befindet.

4.7.3 Bestimmung der Leistungsaufnahme des Verdichters

Die Messinstrumente müssen so ausgewählt und kalibriert sein, dass sich die Leistungsaufnahme für Motorver-
dichter, gemessen an den Motorklemmen, innerhalb von ± 1 % und für offene Verdichter innerhalb von ± 2,5 %
befindet.

4.7.4 Messinstrumente

Die Messinstrumente und deren zulässige Messunsicherheiten sind im Anhang A aufgeführt.

ANMERKUNG Das Einhalten der aufgeführten Grenzwerte bedeutet nicht, dass automatisch die Anforderungen von 4.7.2
und 4.7.3 erfüllt werden.

10
EN 13771-1:2003 (D)

4.8 Quelle der Kältemitteldaten

Die Quelle der thermodynamischen Daten des Kältemittels muss im Prüfbericht angegeben werden.

4.9 Grundlegende Prüfbedingungen und Abweichungen

Die grundlegenden Prüfbedingungen, bei denen die Prüfung durchzuführen ist, und deren zulässige Abweichungen
sind in Tabelle 2 angegeben.

Tabelle 2 — Grundlegende Prüfbedingungen und


deren zulässige Abweichungen

Zulässige
Abweichungen
Grundlegende Prüfbedingungen
während der
gesamten Prüfdauer
Absoluter Druck, Verdichtereintritt, pg 1 ±1%
Absoluter Druck, Verdichteraustritt, pg 2 ±1%
Kältemitteltemperatur am Verdichtereintritt, tg 1 ±3K
Verdichter-Nenndrehzahl, n ±1%
Elektrische Nennspannung, U ± 1,5 %
Elektrische Nennfrequenz, f ±1%
Umgebungstemperatur, ta ±3K

Die Werte für die entsprechenden Prüfbedingungen müssen angegeben werden.

5 Prüfverfahren

5.1 Allgemeines

Eine Anzahl anerkannter Prüfverfahren ist in dieser Norm festgelegt. Es können jedoch auch andere Verfahren
angewendet werden, wenn sie mit den in 4.7.2 und 4.7.3 angegebenen Anforderungen übereinstimmen.

5.2 Liste der Prüfverfahren


5.2.1 Kalorimeter-Verfahren

5.2.1.1 Verdampfer-Kalorimeter

5.2.1.1.1 Verfahren A: Wärmeträgermedium-Kalorimeter auf der Saugseite (siehe 5.3)

5.2.1.1.2 Verfahren B: Trockenes Kältemittel-Kalorimeter auf der Saugseite (siehe 5.4)

5.2.1.2 Verflüssiger-Kalorimeter

5.2.1.2.1 Verfahren C: Wassergekühlter Verflüssiger auf der Druckseite (siehe 5.5)

11
EN 13771-1:2003 (D)

5.2.2 Durchfluss-Messverfahren

5.2.2.1 Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät

5.2.2.1.1 Verfahren D1: Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät auf der Saugseite (siehe 5.6)

5.2.2.1.2 Verfahren D2: Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät auf der Druckseite (siehe 5.6)

5.2.2.2 Kältemittelflüssigkeit-Durchflussmessgerät

5.2.2.2.1 Verfahren E: Kältemittel-Durchflussmessgerät in der Flüssigkeitsleitung (siehe 5.7)

5.3 Verfahren A: Wärmeträgermedium-Kalorimeter auf der Saugseite

5.3.1 Beschreibung

Das Wärmeträgermedium-Kalorimeter (siehe Bild 2) besteht aus einer als primärer Verdampfer dienenden Rohr-
schlange für Direktexpansion oder einer Anzahl paralleler Rohrschlangen. Dieser Verdampfer ist im oberen Teil
eines druckfesten und wärmegedämmten Behälters angeordnet. Der untere Teil des Behälters ist mit einem leicht-
flüchtigen Wärmeträgermedium gefüllt, in das eine Heizung vollständig eintaucht. Der Kältemittelstrom wird
entweder manuell oder durch eine Konstantdruck-Expansionseinrichtung geregelt, welche nahe am Kalorimeter
angebracht sein muss. Die Expansionseinrichtung und die Kältemittelverbindungsleitungen zum Kalorimeter
müssen zur Reduzierung des Wärmeeintrags wärmegedämmt sein.

Das Kalorimeter muss so wärmegedämmt sein, dass der Wärmeverlust 5 % der Verdichterkälteleistung nicht
übersteigt.

Es müssen Maßnahmen zur Messung der Temperatur des Wärmeträgermediums getroffen werden.

Es müssen Maßnahmen entsprechend den Anforderungen der EN 378-2 getroffen werden, um sicherzustellen,
dass der Kältemitteldruck die Sicherheitsgrenzen der Einrichtung nicht überschreitet.

a) Kreislaufdiagramm b) Druck/Enthalpie-Diagramm
Legende
1 Verflüssiger
2 Expansionseinrichtung
3 Verdichter
4 Kalorimeter
5 Heizung
Bild 2 — Wärmeträgermedium-Kalorimeter

12
EN 13771-1:2003 (D)

5.3.2 Kalibrierung

Der Wärmeverlustkoeffizient ist nach 4.7.1 zu bestimmen. Die Temperatur des Wärmeträgermediums ts ist als
Bezugstemperatur tx einzusetzen.

5.3.3 Prüfablauf

Druck und Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt werden durch die Expansionseinrichtung und
den Wärmeeintrag in den Verdampfer eingestellt. Der Druck am Verdichteraustritt wird durch Änderung von
Temperatur und Volumenstrom des Verflüssiger-Kühlfluids oder durch eine Druckregeleinrichtung in der Druck-
leistung eingestellt.

5.3.4 Anforderungen

5.3.4.1 Bei kontinuierlich arbeitender Heizung darf eine Änderung des Wärmeeintrags während der Prüfung
1 % der berechneten Verdichter-Kälteleistung nicht überschreiten.

5.3.4.2 Bei intermittierender Heizung darf sich die Sättigungstemperatur, die dem Druck des Wärmeträger-
mediums entspricht, um max. ± 0,5 K ändern.

5.3.5 Zusätzliche Informationen

Folgende Informationen müssen ebenfalls aufgezeichnet werden:

a) Druck des Kältemitteldampfes am Verdampferaustritt (pg 6);

b) Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdampferaustritt (tg 6);

c) Druck der Kältemittelflüssigkeit am Eintritt der Expansionseinrichtung (pl 5);

d) Temperatur der Kältemittelflüssigkeit am Eintritt der Expansionseinrichtung (tl 5);

e) Umgebungstemperatur am Kalorimeter (ta);

f) Druck des Wärmeträgermediums (ps);

g) Wärmeeintrag in das Wärmeträgermedium (i).

5.3.6 Bestimmung des Kältemittel-Massenstroms

Der mit der Prüfung ermittelte Kältemittel-Massenstrom ergibt sich aus folgender Gleichung:

 i € F (t a  t s )
qm  (8)
hg 6  hl 5

5.4 Prüfverfahren B: Trockenes Kältemittel-Kalorimeter auf der Saugseite

5.4.1 Beschreibung

Das trockene Kältemittel-Kalorimeter (siehe Bild 3) besteht aus einer Anordnung von Kältemittelrohren oder
Röhrenkesseln von geeigneter Länge und Durchmesser, um das im Verdichter umlaufende Kältemittel zu
verdampfen. Die äußere Fläche des Verdampfers kann entweder durch umlaufende Flüssigkeit in einer äußeren
Umhüllung, die ein konzentrisches Rohr sein kann, oder elektrisch beheizt werden; alternativ auch durch eine ent-
sprechende Heizung innerhalb des Verdampfers.

Der Kältemittelstrom wird durch eine Expansionseinrichtung geregelt, welche nahe am Kalorimeter angebracht sein
muss. Die Expansionseinrichtung und die Kältemittelverbindungsleitung zum Kalorimeter müssen zur Reduzierung
des Wärmeeintrags wärmegedämmt sein.

13
EN 13771-1:2003 (D)

Das Kalorimeter muss so wärmegedämmt sein, dass der Wärmeverlust 5 % der Verdichterkälteleistung nicht
übersteigt.

Es müssen Maßnahmen entsprechend den Anforderungen der EN 378-2 getroffen werden, um sicherzustellen,
dass der Kältemitteldruck die Sicherheitsgrenzen der Einrichtung nicht überschreitet.

a) Kreislaufdiagramm b) Druck/Enthalpie-Diagramm
Legende
1 Verflüssiger
2 Expansionseinrichtung
3 Verdichter
4 Kalorimeter
5 Heizung
Bild 3 — Trockenes Kältemittel-Kalorimeter

5.4.2 Kalibrierung

Der Wärmeverlustkoeffizient ist nach 4.7.1 zu bestimmen. Die mittlere Oberflächentemperatur tc des Kalorimeters
ist als Bezugstemperatur tx einzusetzen.

5.4.3 Prüfablauf

Druck und Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt werden durch die Expansionseinrichtung und
den Wärmeeintrag in den Verdampfer eingestellt. Der Druck am Verdichteraustritt wird durch Änderung von
Temperatur und Volumenstrom des Verflüssiger-Kühlfluids oder durch eine Druckregeleinrichtung in der Druck-
leitung eingestellt.

5.4.4 Anforderungen

5.4.4.1 Wenn Flüssigkeit zur Beheizung benutzt wird, muss die Eintrittstemperatur innerhalb von ± 0,3 K
konstant gehalten und die Menge so eingestellt werden, dass der Temperaturabfall nicht kleiner als 6 K ist. Der
Massenstrom der umlaufenden Flüssigkeit muss innerhalb von ± 0,5 % konstant gehalten werden.

5.4.4.2 Eine Änderung des Wärmeeintrags während der Prüfung darf 1 % der berechneten Verdichter-Kälte-
leistung nicht überschreiten.

14
EN 13771-1:2003 (D)

5.4.5 Zusätzliche Informationen

Folgende Informationen müssen ebenfalls aufgezeichnet werden:

a) Druck des Kältemitteldampfes am Verdampferaustritt (pg 6);

b) Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdampferaustritt (tg 6);

c) Druck der Kältemittelflüssigkeit am Eintritt der Expansionseinrichtung (pl 5);

d) Temperatur der Kältemittelflüssigkeit am Eintritt der Expansionseinrichtung (tl 5);

e) Umgebungstemperatur am Kalorimeter (ta);

f) Temperatur der Heizflüssigkeit am Eintritt des Kalorimeters (t1);

g) Temperatur der Heizflüssigkeit am Austritt des Kalorimeters (t2);

h) Massenstrom der umlaufenden Heizflüssigkeit (qmf);

i) Wärmeeintrag in das Kalorimeter ( i) oder elektrische Leistungsaufnahme der Heizung ( n );

j) mittlere Oberflächentemperatur des Kalorimeters (tc).

5.4.6 Bestimmung des Kältemittel-Massenstroms

Der mit der Prüfung ermittelte Kältemittel-Massenstrom ergibt sich aus folgenden Gleichungen:

 für Beheizung mit Flüssigkeit:

c (t1  t 2 ) q mf € F (t a  t c )
qm  (9)
hg 6  h1 5

 für elektrische Heizung:

 n € F (t a  t c )
qm  (10)
hg 6  h1 5

5.5 Verfahren C: Wassergekühlter Verflüssiger auf der Druckseite

5.5.1 Beschreibung

Der wassergekühlte Verflüssiger (siehe Bild 4), welcher ein Teil des Kreislaufes zusammen mit dem zu prüfenden
Verdichter ist, muss mit entsprechenden Messinstrumenten für Temperatur, Druck und Kühlwasserstrom mit der in
Anhang A geforderten Genauigkeit ausgerüstet sein, damit er als Kalorimeter einsetzbar ist.

Der Verflüssiger-Kalorimeter muss so wärmegedämmt sein, dass der Wärmeverlust 5 % der Verflüssigungsleistung
nicht übersteigt.

Es müssen Maßnahmen zur Messung der Temperatur des Wärmeträgermediums getroffen werden sowie zur
Sicherstellung, dass der Druck die Sicherheitsgrenzen der Einrichtung nicht überschreitet.

Es müssen Maßnahmen entsprechend den Anforderungen der EN 378-2 getroffen werden, um sicherzustellen,
dass der Kältemitteldruck die Sicherheitsgrenzen der Einrichtung nicht überschreitet.

15
EN 13771-1:2003 (D)

a) Kreislaufdiagramm b) Druck/Enthalpie-Diagramm
Legende
1 Verflüssiger
2 Expansionseinrichtung
3 Verdichter
4 Verdampfer
Bild 4 — Wassergekühlter Verflüssiger

5.5.2 Kalibrierung

Der Wärmeverlustkoeffizient ist nach 4.7.1 zu bestimmen. Die mittlere Siedepunkttemperatur tr des Kältemittels ist
als Bezugstemperatur tx einzusetzen.

5.5.3 Prüfablauf

Druck und Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt werden durch die Expansionseinrichtung und
den Wärmeeintrag in den Verdampfer eingestellt. Der Druck am Verdichteraustritt wird durch Änderung von
Temperatur und Volumenstrom des Verflüssiger-Kühlfluids eingestellt.

5.5.4 Anforderungen

Die Eintrittstemperatur des Kühlwassers muss innerhalb von ± 0,3 K konstant gehalten und die Menge so einge-
stellt werden, dass der Temperaturabfall nicht kleiner als 6 K ist. Der Massenstrom der umlaufenden Flüssigkeit
muss innerhalb von ± 0,5 % konstant gehalten werden.

5.5.5 Zusätzliche Informationen

Folgende Informationen müssen ebenfalls aufgezeichnet werden:

a) Druck des Kältemitteldampfes am Verflüssigereintritt (pg 3);


b) Temperatur des Kältemitteldampfes am Verflüssigereintritt (tg 3);
c) Druck des Kältemitteldampfes am Verflüssigeraustritt (pl 4);
d) Temperatur des Kältemitteldampfes am Verflüssigeraustritt (tl 4);
e) Temperatur des Kühlwassers am Verflüssigereintritt (t1);
f) Temperatur des Kühlwassers am Verflüssigeraustritt (t2);
g) Massenstrom des Kühlwassers (qmf);
h) Umgebungstemperatur am Verflüssiger (ta).

16
EN 13771-1:2003 (D)

5.5.6 Bestimmung des Kältemittel-Massenstroms

Der mit der Prüfung ermittelte Kältemittel-Massenstrom ergibt sich aus folgender Gleichung:

c t 2  t1 € q mf € F (t r  t a )
qm  (11)
hg 3  h1 4

5.6 Verfahren D1 und D2: Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät auf der Saug- oder Druckseite

5.6.1 Beschreibung

Das Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät ist in der Saugleitung (Verfahren D1) oder in der Druckleitung (Ver-
fahren D2) angeordnet (siehe Bild 5). Der Kältemittelkreislauf umfasst den Verdichter, eine Expansionseinrichtung
zur Reduzierung des Kältemitteldruckes vom Niveau der Druckseite zur Saugseite und einer Einrichtung zur Redu-
zierung übermäßiger Überhitzung am Eintritt des Verdichters.

a) Kreislaufdiagramm b) Druck/Enthalpie-Diagramm
Legende
1 Dampfdurchfluss (D2)
2 Verdichter
3 Dampfdurchfluss (D1)

Bild 5 — Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät — Kreislaufdiagramm mit zwei Beispielen


für den vollständigen Kreislauf

5.6.2 Prüfablauf

Druck und Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt werden durch die Expansionseinrichtung und
den Wärmeeintrag in den Verdampfer eingestellt. Der Druck am Verdichteraustritt wird durch Änderung von
Temperatur und Volumenstrom des Verflüssiger-Kühlfluids oder durch eine Druckregeleinrichtung in der Drucklei-
tung eingestellt.

5.6.3 Anforderungen

5.6.3.1 Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, die sicherstellen, dass der überhitzte Dampf am Mess-
punkt homogen und völlig frei von mitgerissenen Tropfen flüssigen Kältemittels ist.

5.6.3.2 Wenn es zu Pulsationen in der Leitung kommt, müssen ausreichende Maßnahmen zur Dämpfung
getroffen werden, um die Druckwellen zu reduzieren oder zu beseitigen, z. B. durch den Einbau eines Ausgleichs-
behälters.

17
EN 13771-1:2003 (D)

5.6.3.3 Der Einsatz eines Kältemittel-Durchflussmessgerätes ist auf Kreisläufe beschränkt, in denen der Gas-
strom weniger als 1,5 % Öl enthält, bezogen auf den Ölumlauf xoil im Kältemittelkreislauf.

5.6.4 Zusätzliche Informationen

Folgende Informationen müssen ebenfalls aufgezeichnet werden, wenn ein Kältemittel-Durchflussmessgerät ver-
wendet wird:

a) Druck des Kältemitteldampfes auf der Zuströmseite des Durchflussmessgerätes (pl 4);

b) Temperatur des Kältemitteldampfes auf der Zuströmseite des Durchflussmessgerätes (tl 4);

c) Druckabfall zwischen Zuström- und Abströmseite des Durchflussmessgerätes.

5.6.5 Bestimmung des Kältemittel-Massenstroms

Der Massenstrom wird entweder direkt durch Verwendung eines Massenstrommessgerätes gemessen oder aus
dem Volumenstrom bei Verwendung eines Volumenstrommessgerätes und der Dampfdichte berechnet.

qm € qv   m (12)

5.7 Verfahren E: Kältemittel-Durchflussmessgerät in der Flüssigkeitsleitung

5.7.1 Beschreibung

Der Kältemittel-Durchfluss (siehe Bild 6) wird entweder mit einem Volumenstrom- oder einem Massenstrommess-
gerät in der Flüssigkeitsleitung bestimmt. Das Durchflussmessgerät ist in der Flüssigkeitsleitung zwischen Sam-
melbehälter und Expansionseinrichtung angeordnet.

a) Kreislaufdiagramm
b) Druck/Enthalpie-Diagramm
Legende
1 Unterkühler
2 Verflüssiger
3 Flüssigkeits-Durchflussmessgerät
4 Verdichter
5 Expansionseinrichtung
6 Verdampfer

Bild 6 — Kältemittel-Durchflussmessgerät

18
EN 13771-1:2003 (D)

5.7.2 Prüfablauf

Druck und Temperatur des Kältemitteldampfes am Verdichtereintritt werden durch die Expansionseinrichtung und
den Wärmeeintrag in den Verdampfer eingestellt. Der Druck am Verdichteraustritt wird durch Änderung von
Temperatur und Volumenstrom des Verflüssiger-Kühlfluids oder durch eine Druckregeleinrichtung in der Drucklei-
tung eingestellt.

5.7.3 Anforderungen

Während der Prüfung muss die Kältemittelflüssigkeit am Austritt der Messeinrichtung homogen und um mindestens
3 K unterkühlt sein.

Der Ölanteil des Kältemittels ist zu bestimmen.

5.7.4 Zusätzliche Informationen

Folgende Informationen müssen ebenfalls aufgezeichnet werden:

a) Ablesung der Messinstrumente;

b) Druck der Kältemittelflüssigkeit am Austritt des Messinstrumentes pl 5;

c) Temperatur der Kältemittelflüssigkeit am Austritt des Messinstrumentes tl 5.

5.7.5 Bestimmung des Kältemittel- und Öl-Massenstroms

5.7.5.1 Der mit der Prüfung ermittelte Kältemittel-Massenstrom ergibt sich aus folgenden Gleichungen:

 bei Verwendung eines Massenstrommessgerätes:

q m = (1  x oil ) q mx (13)

 bei Verwendung eines Volumenstrommessgerätes:

q vx €  m
q m  (1  x oil ) (14)
q  x oil (1   m /  oil )

5.7.5.2 Folgendes gilt für den Öl-Massenstrom:

q m oil € x oil  q mx (15)

6 Bestimmung der Leistungsaufnahme des Verdichters

6.1 Messung

6.1.1 Allgemeines

Die Messung der Leistungsaufnahme des Verdichters erfolgt zur gleichen Zeit wie die Messungen der Kälteleis-
tung nach Abschnitt 5.

6.1.2 Messung extern angetriebener Verdichter

Die tatsächliche Leistungsaufnahme eines extern angetriebenen Verdichters ist aus dem mittleren Drehmoment an
der Verdichterwelle zu bestimmen, gemessen mit einer entsprechenden Einrichtung und einer Messunsicherheit
von ± 1,5 %.

19
EN 13771-1:2003 (D)

Wenn keine Drehmomentmessung möglich ist, muss ein kalibrierter elektrischer Motor mit bekannter Charakteristik
als Antrieb benutzt werden. Die tatsächliche Leistungsaufnahme an den Motorklemmen muss mit einer Genauig-
keit von ± 1 % gemessen werden.

Die tatsächliche Leistungsaufnahme muss unter Berücksichtigung der Motorcharakteristik berechnet werden.

Wenn ein Keilriemenantrieb benutzt wird, müssen Abschläge für die Keilriemenverluste gemacht werden.

6.1.3 Messung von Motorverdichtern

Die tatsächliche Leistungsaufnahme eines Motorverdichters ist die aufgenommene elektrische Leistung an den
Motorklemmen. Die tatsächliche Leistungsaufnahme an den Motorklemmen muss mit einer Messunsicherheit von
± 1 % gemessen werden.

6.2 Berechnung

Die Leistungsaufnahme des Verdichters muss aus dem mittleren Drehmoment und der Verdichterdrehzahl
berechnet oder direkt aus der Leistungsaufnahme an den Motorklemmen entnommen werden, zusammen mit der
aufgenommenen Leistung des für den Betrieb des Verdichters erforderlichen Zubehörs, wie z. B. Ölpumpe. Die
Leistungsaufnahme bei den grundlegenden Prüfbedingungen wird nach Gleichung (3) in 4.1.5 berechnet.

7 Prüfbericht

7.1 Allgemeines

Der Prüfbericht muss die folgenden Angaben enthalten:

7.2 Grundlegende Angaben

 Datum der Prüfung;

 Name des Prüfers;

 Ort der Prüfung;

 Verdichterhersteller;

 Bezeichnung des Verdichtermodells (siehe EN 378-1:2000, 3.4.4);

 Seriennummer des Verdichters;

 Typ des Verdichters;

 Datum der letzten Kalibrierung der Prüfeinrichtung.

7.3 Zusätzliche Angaben

 Verwendete Prüfverfahren;

 Umgebungsluftdruck, wenn die Druckmessung vom Atmosphärendruck abhängig ist;

 Umgebungstemperatur;

 verwendetes Kältemittel;

 Quelle der thermodynamischen Eigenschaften des Kältemittels;

 vorgegebene Parameter (Sollwerte) und tatsächliche Betriebsparameter;

20
EN 13771-1:2003 (D)

 Dauer des Beharrungszustands;

 Prüfergebnisse (Werte);

 Angaben über Lüfter und dessen Anordnung, wenn verwendet;

 Angaben über Ölabscheider, wenn verwendet.

Die Sollwerte und die tatsächlichen Werte sind in einer Tabelle zu vergleichen. Der Prüfer oder der Prüfanlagen-
betreiber trägt die Verantwortung für die Genauigkeit der Prüfergebnisse.

7.4 Prüfergebnisse

Die folgenden Werte sind wie in 4.1.4 gefordert zu bestimmen:

 Kälteleistung des Verdichters bei den grundlegenden Prüfbedingungen (0);

 Leistungsaufnahme bei den grundlegenden Prüfbedingungen (P0);

 Kältemittel-Massenstrom (qm 0);

 zugehörige Enthalpiedifferenz;

 Liefergrad ( v);

 Gütegrad ( i);

 Messunsicherheit;

 Ölumlauf (xoil) in kg Öl je kg Öl/Kältemittel-Gemisch oder in % der Ölmasse zu der des Öl/Kältemittel-


Gemisches.

21
EN 13771-1:2003 (D)

Anhang A
(normativ)

Messinstrumente und Messunsicherheiten

A.1 Allgemeines
Die verwendeten Messinstrumente sind nachfolgend aufgeführt und müssen vor jeder Prüfung kalibriert werden.

Wenn Prüfungen kontinuierlich durchgeführt werden, ist die Kalibrierung in regelmäßigen Abständen ausreichend.

Die Messunsicherheiten müssen innerhalb der in A.2 bis A.7 angegebenen Grenzen liegen, wobei die im Kalibrier-
protokoll für das jeweilige Instrument ausgewiesenen Unsicherheiten und Fehler zu Grunde zu legen sind.

Andere Instrumente als die aufgeführten können verwendet werden, wenn die vorgegebenen Grenzen nicht über-
schritten werden.

A.2 Temperaturmessung
A.2.1 Temperaturmessungen müssen mit Platin-Widerstandsthermometern oder Thermoelementen durchgeführt
werden.

A.2.2 Die Temperaturmessungen müssen innerhalb folgender Grenzen liegen:

a) Temperaturdifferenz: ± 0,05 K;

b) alle anderen Temperaturen: ± 0,3 K.

A.3 Druckmessung
A.3.1 Druckmessungen müssen mit einem oder mehreren der folgenden Instrumente durchgeführt werden:

a) U-Rohr-Manometer;

b) Rohrfeder-Manometer;

c) Membran- oder Balg-Manometer;

d) Druckmessumformer.

A.3.2 Die Druckmessungen müssen innerhalb von ± 1 % liegen.

A.4 Elektrische Messung


A.4.1 Elektrische Messungen müssen mit anzeigenden oder integrierenden Messgeräten innerhalb einer Grenze
von ± 0,5 % durchgeführt werden.

A.4.2 Die Messunsicherheit der elektrischen Messungen muss innerhalb von  0,5 % liegen.

22
EN 13771-1:2003 (D)

A.5 Kältemittel-Durchflussmessungen
A.5.1 Durchflussmessungen müssen mit einem oder mehreren der folgenden Messgeräte durchgeführt werden:

a) Kältemittelflüssigkeits-Durchflussmessgerät, welches entweder die Masse oder das Volumen misst;


b) Kältemittelflüssigkeits-Durchflussmessgerät;
c) Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät.

A.5.2 Die Durchflussmessungen müssen innerhalb folgender Grenzen liegen:

a) für Kältemittelflüssigkeits-Durchflussmengenmessgerät: ± 1 %;
b) für Kältemitteldampf-Durchflussmessgerät: ± 2 %.

Wenn Durchflussmessgeräte verwendet werden, die nicht ohne weiteres kalibriert werden können, dann müssen
sie mit den Anforderungen nach EN ISO 5167-1 übereinstimmen, und die geschätzte Unsicherheit der Durchfluss-
messung muss im Prüfbericht angegeben werden.

A.6 Wasser-Durchflussmessungen
Durchflussmessungen müssen mit einem oder mehreren der folgenden Messgeräte durchgeführt werden:

a) Flüssigkeits-Durchflussmessgerät, welches entweder die Masse oder das Volumen misst;


b) Flüssigkeits-Durchflussmessgerät.

Alle Durchflussmessungen müssen innerhalb einer Grenze von ± 1 % liegen.

Wenn Durchflussmessgeräte verwendet werden, die nicht ohne weiteres kalibriert werden können, dann muss eine
Abschätzung der Messunsicherheit der Durchflussmessung nach ISO/TR 5168 erfolgen.

A.7 Drehzahl-Messungen
Drehzahl-Messungen müssen mit einem oder mehreren der folgenden Messgeräte durchgeführt werden:

a) Drehzahlmessgerät;
b) Tachometer;
c) Stroboskop;
d) Oszillograph.

Alle Messungen müssen innerhalb einer Grenze von ± 0,75 % liegen.

A.8 Zeitmessungen
Zeitmessungen müssen innerhalb einer Grenze von ± 0,1 % liegen.

A.9 Massenmessungen
Alle Massenmessungen müssen innerhalb einer Grenze von ± 0,2 % liegen.

A.10 Drehmomentmessungen
Drehmomentmessungen müssen innerhalb einer Grenze von ± 1,5 % liegen.

23
EN 13771-1:2003 (D)

Literaturhinweise
EN ISO 9001, Qualitätsmanagementsysteme — Anforderungen.

24

Das könnte Ihnen auch gefallen