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DEUTSCHE NORM Entwurf Juli 2000

Wärmetechnisches Verhalten von Bauprodukten und Bauteilen


Technische Kriterien zur Begutachtung von Laboratorien bei der
Durchführung der Messungen von Wärmeübertragungseigenschaften
Teil 4: Messung nach dem Heizkasten-Verfahren
Deutsche Fassung EN 1946-4:2000 EN 1946-4
ICS 91.100.01; 91.120.10

Thermal performance of building products and components – Specific criteria


for the assessment of laboratories measuring heat transfer properties – Part 4:
Measurements by hot box methods;
German version EN 1946-4:2000
Performance thermique des produits et composants pour le bâtiment – Critères
particuliers pour l’évaluation des laboratoires mesurant les propriétés de
transmission thermique – Partie 4: Mesurages selon les méthodes de la boîte
chaude;
Version allemande EN 1946-4:2000

Die Europäische Norm EN 1946-4:2000 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Die Europäische Norm EN 1946-4:2000 ist vom Technischen Komitee CEN/TC 89 „Wärmeschutz von Gebäuden und
Bauteilen“ (Sekretariat: Schweden) unter deutscher Mitwirkung erarbeitet worden.
Der für die deutsche Mitarbeit zuständige Arbeitsausschuss im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. ist der als
Spiegelausschuss zu CEN/TC 89 eingesetzte Arbeitsausschuss 00.89.00 „Wärmeschutz“ des Normenausschusses
Bauwesen (NABau).
Für die im Inhalt zitierten Internationalen und Europäischen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:
EN 1934siehe DIN EN 1934
EN 1946-1siehe DIN EN 1946-1
EN ISO 6946siehe DIN EN ISO 6946
EN ISO 7345siehe DIN EN ISO 7345
EN ISO 8990siehe DIN EN ISO 8990
EN ISO 12567siehe E DIN EN 12412
ISO 8302siehe DIN 52612-1

Fortsetzung Seite 2
und 26 Seiten EN

Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.


Seite 2
DIN EN 1946-4:2000-07

Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
DIN 52612-1, Wärmeschutztechnische Prüfungen – Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit mit dem Plattengerät – Durch-
führung und Auswertung.
DIN EN 1934, Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden – Messung des Wärmedurchlasswiderstandes – Heizkasten-
verfahren mit dem Wärmestrommesser – Mauerwerk; Deutsche Fassung EN 1934:1998.
DIN EN 1946-1, Wärmetechnisches Verhalten von Bauprodukten und Bauteilen – Technische Kriterien zur Begutachtung
von Laboratorien bei der Durchführung der Messungen von Wärmeübertragungseigenschaften – Teil 1: Allgemeingültige
Regeln; Deutsche Fassung EN 1946-1:1999.
E DIN EN 12412, Fenster und Türen – Wärmedurchgangskoeffizient – Kalibriertes und geschütztes Heizkastenverfahren;
Deutsche Fassung prEN 12412:1996.
DIN EN ISO 6946, Bauteile – Wärmedurchlasswiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient – Berechnungsverfahren
(ISO 6946:1996); Deutsche Fassung EN ISO 6946:1996.
DIN EN ISO 7345, Wärmeschutz – Physikalische Größen und Definitionen (ISO 7345:1987);
Deutsche Fassung EN ISO 7345:1995.
DIN EN ISO 8990, Wärmeschutz – Bestimmung der Wärmedurchgangseigenschaften im stationären Zustand – Verfahren
mit dem kalibrierten und dem geregelten Heizkasten (ISO 8990:1994); Deutsche Fassung EN ISO 8990:1996.
ENTWURF
prEN 1946-4

April 2000

ICS 91.100.01; 91.120.10 Ersatz für

Deutsche Fassung

Wärmetechnisches Verhalten von Bauprodukten und Bauteilen


Technische Kriterien zur Begutachtung von Laboratorien bei der
Durchführung der Messungen von Wärmeübertragungseigenschaften
Teil 4: Messung nach dem Heizkasten-Verfahren

Thermal performance of building products and Performance thermique des produits et composants pour
components – Specific criteria for the assessment of le bâtiment – Critères particuliers pour l’évaluation des
laboratories measuring heat transfer properties – laboratoires mesurant les propriétés de transmission
Part 4: Measurements by hot box methods thermique – Partie 4: Mesurages selon les méthodes de
la boîte chaude

Diese Europäische Norm wurde von CEN am 4. März 2000 angenommen.


Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der
die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede
Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen
Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch).
Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener
Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem
Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation

Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel

 2000 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 1946-4:2000 D
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EN 1946-4:2000

Inhalt
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Begriffe, Symbole und Einheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Gerätehandbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
5 Kalibrierungs- und Wartungskartei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
6 Dokument über die Messung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
7 Begutachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Anhang A (normativ) Grenzwerte für Gerätefunktion und Prüfbedingungen . . . . . 15
Anhang B (informativ) Berechnung einiger Messabweichungen des Heizkastens . . 20
Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Vorwort
Diese Europäische Norm wurde von CEN/TC 89 „Wärmeschutz von Gebäuden und Bauteilen“ erarbeitet, dessen Sekreta-
riat von SIS gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Oktober 2000, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen
bis Oktober 2000 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten,
diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Keine geltende Europäische Norm wird ersetzt.
Diese Reihe Europäischer Normen besteht aus mehreren Teilen. Der erste Teil legt allgemeingültige Regeln und ergän-
zende technische Kriterien, die für alle Messungen von Wärmeübertragungseigenschaften anwendbar sind, fest; jeder
folgende Teil umfasst die ergänzenden technischen Kriterien, die auf das Messverfahren einer in entsprechenden Normen
beschriebenen Wärmeübertragungseigenschaft anwendbar sind.
Die Reihe der Normen besteht aus folgenden Teilen:
– Teil 1: Allgemeingültige Regeln
– Teil 2: Messung nach dem Verfahren mit dem Plattengerät
– Teil 3: Messung nach dem Verfahren mit dem Wärmestrommessplatten-Gerät
– Teil 4: Messung nach dem Heizkasten-Verfahren
– Teil 5: Messung nach dem Rohrprüfgerät-Verfahren
Grundlegende Angaben zur Wärmeübertragung in Heizkastengeräten und dargestellten Temperaturungleichmäßigkeiten
sind im CEN Technical Report „Heat transfer and errors in hot box apparatus“ angegeben, siehe [2] in den Literaturhinweisen.
Der Anhang A dieser Europäischen Norm ist normativ, der Anhang B informativ.

1 Anwendungsbereich buches, der Kalibrier- und Wartungskarteien und zur


Verfahrensanweisung zur Messung wird gegeben.
Die Norm 1946-4 enthält ergänzende technische Kriterien
für die Begutachtung von Laboratorien bei der Durchfüh- Sie enthält Angaben zu obligatorischen Gerätefunktions-
rung von Messungen der Wärmeübertragungseigenschaft Spezifikationen und zur Gerätebeschreibung. Sie ergänzt
im stationären Zustand an Produkten und Bauteilen mit die Messabweichungsanalysen und Berechnungen für die
dem kalibrierten oder dem geregelten Heizkasten-Gerät Gerätekonstruktion, die nicht in EN ISO 8990:1996,
nach EN ISO 8990:1996, einschließlich ihrer Anwendung EN 1934:1998 und zugehörigen Normen enthalten sind.
auf Türen und Fenster nach EN ISO 12567, oder mit Sie enthält Angaben zu Prüfverfahren, die für die
einem Wärmestrommesser in einem Heizkasten nach Begutachtung der Gerätegenauigkeit geeignet sind.
EN 1934:1998 und von Messungen der Wärmeübertra-
gungseigenschaft im stationären Zustand an spezifischen 2 Normative Verweisungen
Bauteilen, wie Türen und Fenster, nach den auf
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder
EN ISO 8990:1996 beruhenden Europäischen Normen.
undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Sie ergänzt die allgemeinen Kriterien von EN 1946-1. Eine Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an
Anleitung zum Aufbau und zum Inhalt des Gerätehand- den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
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EN 1946-4:2000

sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen 3.2 Symbole und Einheiten
gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen die-
ser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls Symbol Größe Einheit
sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet
sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe A Fläche senkrecht zur m2
der in Bezug genommenen Publikation. Wärmestromdichte
EN 1934:1998, Wärmetechnisches Verhalten von Gebäu-
den – Messung des Wärmedurchlasswiderstandes – Heiz- E Von Oberflächen- –
kastenverfahren mit dem Wärmestrommesser – Mauerwerk. emissionsgraden und
Einstrahlzahlen abhängige
EN 1946-1:1999, Wärmetechnisches Verhalten von Emissionsfaktoren,
Bauprodukten und Bauteilen – Technische Kriterien zur siehe EN ISO 8990:1996
Begutachtung von Laboratorien bei der Durchführung der
Messungen von Wärmeübertragungseigenschaften – hc Wärmeübergangskoeffizient W/(m2 · K)
Teil 1: Allgemeingültige Regeln. infolge Konvektion

EN ISO 6946, Bauteile – Wärmedurchlasswiderstand und hr Wärmeübergangskoeffizient W/(m2 · K)


Wärmedurchgangskoeffizient – Berechnungsverfahren infolge Strahlung
(ISO 6946:1996).
hro Wärmeübergangskoeffizient W/(m2 · K)
EN ISO 7345, Wärmeschutz – Physikalische Größen und infolge Strahlung zwischen
Definitionen (ISO 7354:1987). parallelen schwarzen Ebenen
EN ISO 8990:1996, Wärmeschutz – Bestimmung der (hro = 4s T m3)
Wärmedurchgangseigenschaften im stationären Zustand
p Messflächenumfang m
– Verfahren mit dem kalibrierten und dem geregelten
Heizkasten (ISO 8990:1994). m2 · K/W
Rs Wärmeübergangswiderstand
EN ISO 125671),
Wärmetechnisches Verhalten von auf einer Probekörperober-
Fenstern und Türen – Bestimmung des Wärmedurch- fläche
gangskoeffizienten mittels des Heizkastenverfahrens
(ISO 12567:-1)). Rt Wärmedurchlasswiderstand m2 · K/W
des Probekörpers

Ta Mittlere Temperatur der K


3 Begriffe, Symbole und Einheiten eine Probekörperoberfläche
umgebenden Luft
3.1 Begriffe
Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden Tn Umgebungstemperatur K
Begriffe und die Begriffe von EN 1946-1:1999,
EN ISO 7345, EN 1934:1998, EN ISO 12567 und von Tr Mittlere Strahlungstemperatur K
EN ISO 8990:1996, die nicht in dieser Norm angegeben der Oberfläche, „gesehen“ von
sind. der Probekörperoberfläche

3.1.1 U Wärmedurchgangskoeffizient W/(m2 · K)


Wärmedurchlasswiderstand des Probekörpers
Physikalische Größe, definiert nach: F Wärmestrom W

A ( T si – T se ) F1 Wärmestrom durch die W


R t = ---------------------------
- m 2 ⋅ K/W Messfläche des Probekörpers
F1
F2 Verstimmungsbedingter W
3.1.2 Wärmestrom zwischen
Wärmedurchgangskoeffizient Schutzfläche und Messfläche
in einem Probekörper
Physikalische Größe, definiert nach:

F F3 Wärmestrom durch die W


1
U = ----------------------------
- W/ ( m 2 ⋅ K ) Messkastenwände
A ( T ni – T ne )
F4 Flankenwärmestrom durch W
oder (wenn Rt definiert werden kann) definiert nach: den Probekörper-Rahmen
1 F5 Wärmestrom an der Rand- W
U = -------------------------------- W/ ( m 2 ⋅ K )
R si + R t + R se stirnfläche des Probekörpers

sn Stefan-Boltzmann-Konstante W/(m2 · K4)


3.1.3 (5,67 ·10–8)
Umgebungstemperatur
Physikalische Größe, definiert nach: l Wärmeleitfähigkeit W/(m · K)
E h ro hc
- T + -----------------------
T n = ----------------------- - T K
E h ro + h c r E h ro + h c a 1) Norm in Vorbereitung.
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EN 1946-4:2000

Indizes – Anforderungen an die Regelung der relativen Luft-


Für die Anwendung dieser Norm gelten die folgenden feuchte auf der Kalt- und Warmseite;
Indizes, siehe auch 4.2.2: – Höchstmasse eines in einem Prüfrahmen anzubrin-
genden Probekörpers.
Index Bedeutung 4.3 Gerätebeschreibung
a Luft Die nachstehenden Angaben müssen dokumentiert und
zur Prüfung während der Begutachtung zugänglich sein:
b Messkastenoberfläche – Funktionsprinzip (siehe 1.5 von EN ISO 8990:1996 oder
4.1 von EN 1934:1998);
i innen, gewöhnlich Warmseite
– Gerätetyp: Geregelter Heizkasten, siehe 1.5.2 von
e außen, gewöhnlich Kaltseite EN ISO 8990:1996, oder kalibrierter Heizkasten, siehe
1.5.3 von EN ISO 8990:1996;
g Schutzkasten – Hauptmaße des Gerätes, insbesondere Höhe und
Breite des Messkastens oder der Messfläche des
m Messfläche oder die im Messkasten Wärmestrommessers in einem Heizkasten mit Wärme-
eingeschlossene Luft strommesser, Höhe und Breite des Schutzkastens für
geregelte Heizkästen;
n Umgebungs-
– einfache Skizzen zur Darstellung des Geräteaufbaus
r Strahlung mit besonderer Beachtung der Wärmezufuhr und Luft-
zirkulation (siehe 2.3.2 von EN ISO 8990:1996 oder
s Oberfläche 6.2.3 von EN 1934:1998), des Schutzkastens (siehe
2.4 von EN ISO 8990:1996), des Probekörperrahmens
sg Probekörper-(Schutzkasten) und der Dämmung der Randstirnflächen (siehe ins-
besondere 2.5 von EN ISO 8990:1996) und der Kam-
sm Probekörper-(Messkasten) mer auf der Kaltseite (siehe insbesondere 2.6 von
EN ISO 8990:1996);
– Lage, Anschlüsse und Numerierung von Temperatur-
4 Gerätehandbuch Messfühlern (siehe 2.7 von EN ISO 8990:1996 oder
6.3 von EN 1934:1998);
4.1 Allgemeines – elektrische Bauelemente/Messgeräte und wesentliche
Das Gerätehandbuch muss die Angaben enthalten, die in Hilfseinrichtungen (siehe 2.7.5 und 2.8 von
5.2.2 bis 5.2.5 von EN 1946-1:1999 festgelegt sind sowie EN ISO 8990:1996 oder 6.3.4 und 6.4 von
die in diesem Abschnitt getroffenen Festlegungen. EN 1934:1998);
ANMERKUNG Angaben, die für mehr als ein Gerät gelten, – Einzelheiten zum Datenerfassungssystem und zu-
brauchen nicht wiederholt zu werden, z. B. das Prinzip, Einzel- gehörige Rechnerprogramme für die Datenanalyse.
heiten der Konstruktion und Funktion zweier Geräte, die nach
einem gemeinsamen Entwurf gebaut sind. Zur Vermeidung von Dopplungen kann auf Handbücher
von Geräteherstellern oder auf entsprechende Abschnitte
Anhang A enthält alle Grenzwerte für Gerätefunktions- von EN ISO 8990:1996 oder EN 1934:1998 verwiesen
und Prüfbedingungen nach EN ISO 8990:1996, werden.
EN 1934:1998 und EN ISO 12567. Dieser Anhang muss
von den vertragschließenden Seiten während des Begut-
achtungsverfahrens als Kontrolliste verwendet werden, 4.4 Geräteaufbau und
um die Übereinstimmung mit allen Anforderungen nach Messabweichungsanalyse
diesen Normen sicherzustellen. 4.4.1 Allgemeines
Unter Bezugnahme auf die in 4.2 aufgeführten Anforde-
4.2 Anforderungen an die Gerätefunktion rungen an die Gerätefunktion müssen Einzelheiten der
Es müssen die oberen und unteren Grenzwerte für nachfolgend aufgeführten Konstruktionsmerkmale und die
folgende relevante geprüfte Eigenschaften und Prüfbedin- zugehörige Messabweichungsanalyse im Gerätehand-
gungen, einschließlich möglicher Wechselwirkungen buch angegeben werden. Eine Zusammenstellung der bei
zwischen ihnen, festgelegt sein: der Messabweichungsanalyse zu betrachtenden Mess-
– kleinste und größte Dicke des im Gerät zu prüfenden abweichungen wird in diesem Abschnitt der Beschreibung
Probekörpers; der Dokumentation der Gerätekonstruktion vorangestellt.
In den Literaturhinweisen sind weitere ergänzende An-
– kleinster und größter Wärmedurchlasswiderstand des
Probekörpers; gaben zu bestimmten Messabweichungen ausgeführt.
Die in diesem Abschnitt ausgeführten Angaben ergänzen
– während der Prüfungen geforderte Mindest- und auch die in EN ISO 8990:1996 oder EN 1934:1998.
Höchst-Wärmeübergangskoeffizienten;
ANMERKUNG In den meisten Fällen gibt es keine allgemeinen
– kleinste und größte Temperaturdifferenz über dem Regeln oder einfache Ausdrücke für die Bewertung von Mess-
Probekörper; abweichungen. Eine genaue Messabweichungsanalyse erfordert
– Maße der erwarteten Inhomogenitäten in den Probe- gewöhnlich numerische Berechnungen auf der Grundlage des
körpern; betrachteten spezifischen Gerätes, dennoch kann das Wissen
um ihr Vorhandensein zu einer eingehenden Analyse jedes Gerätes
– Mindesttemperatur auf der Kaltseite; anregen.
– Höchsttemperatur auf der Warmseite; In Anhang B sind für einige typische Fälle grundlegende
– Gerätegesamtmessgenauigkeit und höchstzulässige konservative Berechnungen der Messabweichung angege-
Messabweichung der gemessenen Eigenschaft unter ben. Wenn ein Gerät genau die in diesem Abschnitt ange-
festgelegten ungünstigsten Bedingungen; gebenen Kennwerte oder die in Anhang B angegebenen
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EN 1946-4:2000

Konstruktionseinzelheiten besitzt, sind keine weiteren Bei der Messabweichungsanalyse für den geregelten
Berechnungen erforderlich, es sei denn, es werden Heizkasten müssen die folgenden Punkte beachtet werden:
genauere Berechnungen benötigt. Zu anderen Sach- a) Wärmeübergangskoeffizienten:
verhalten können ähnliche Berechnungen analog durch- – Festlegung der Lufttemperatur;
geführt werden.
– Wirkung der kombinierten Wärmeübertragung
4.4.2 Quellen für Messabweichungen durch Konvektion und Strahlung;
4.4.2.1 Allgemeines – Gleichmäßigkeit längs der Randstirnfläche des
Messkastens;
In einem Heizkasten-Gerät gemessene Wärmeüber-
tragungseigenschaften sind entweder der Wärmedurch- – Vergleich von ebenen homogenen Probekörpern
lasswiderstand des Probekörpers Rt oder der Wärme- mit anderen Probekörpern;
durchgangskoeffizient U. Die Wärmeübergangswiderstände – Gleichmäßigkeit längs der Prüföffnungskante.
Rs auf einer der Seiten des Probekörpers (Rsi oder Rse) b) Temperaturmessungen:
spielen eine bedeutsame Rolle bei der Messabwei- – Bedeutung gemessener Temperaturen (Messort
chungsanalyse: der Wärmestrom F, ausgetauscht durch des Temperatur-Messfühlers);
eine Oberfläche der Fläche A, berechnet sich nach: – Temperaturmittelung;
Tn – T s – Kalibrierung des Thermoelementdrahtes (oder
F = A ( E h ro + h c ) ( T n – T s ) = ----------------
-A (1) Kalibrierung des Temperatur-Messfühlers);
Rs
– Messgenauigkeit der Bezugslötstelle für Thermo-
Tn ist aus den Messungen von Tr und Ta nicht bekannt, es elemente;
sei denn, hro und hc sind bekannt oder Tr ist gleich Ta. – Thermoelementverbindungen und Ausgleichdrähte;
Jede Ungleichmäßigkeit der Wärmeübergangskoeffizienten – Messgenauigkeit bei der Bestimmung der Aus-
E hro und hc und/oder der Lufttemperatur Ta und der gangsgröße von Temperatur-Messfühlern (Digital-
Temperaturen der von der betrachteten Oberfläche aus voltmeter und Datenerfassungssysteme).
gesehenen Oberflächen ist eine Quelle für die Mess- c) Messabweichungsbedingter Wärmestrom infolge unzu-
unsicherheit von Tn. reichenden Schutzes F5
ANMERKUNG 1 In [2], siehe Literaturhinweise, sind Angaben d) Seitlicher verstimmungsbedingter Wärmestrom F2
über die Berechnung der lokalen Wärmeübergangskoeffizienten
e) Wärmestrom F3 durch die Messkastenwände:
E hro und hc enthalten.
– Messabweichungen bei der Bestimmung des
ANMERKUNG 2 Die auf Gleichung (1) und die Gleichungen der Wärmestroms durch die Messkastenwände;
Definition von Rt und U angewandte Fehlerfortpflanzungstheorie
ermöglicht die Berechnung der Messabweichung von Rt oder U, – Wärmeübertragung von den Messkastenwänden
wenn die Messabweichung bekannt ist, die jede der Größen zum Probekörper über die Prüföffnungskante des
beeinflusst, die in diesen Gleichungen vorkommen. Messkastens;
Messabweichungen können eingeteilt werden in solche, – Feldverzerrung im Probekörper infolge des Kontaktes
die bei der Prüfung homogener Probekörper unter idealen mit der Prüföffnungskante des Messkastens.
Bedingungen, und solche, die bei der Prüfung inhomogener f) Gerätegeometrie:
Probekörper (d. h. in der Mehrzahl der Heizkasten- – Festlegung der Messfläche;
messungen) auftreten. – Messgenauigkeit der Messfläche;
Wenn inhomogene Probekörper geprüft werden, wird die – Messgenauigkeit bei der Bestimmung der Probe-
Schätzung der Messabweichungen nach denselben körperdicke.
Richtlinien und Grundlagen durchgeführt, jedoch wird die g) Eingangsleistung:
Bewertung des seitlichen verstimmungsbedingten Wärme-
stroms F2, des Flankenwärmestroms F4, der Fläche A, – Leitungsverluste;
durch die der Wärmestrom F1 übertragen wird, und der – Messgenauigkeit des Leistungsmessers;
Oberflächentemperaturen bei zunehmenden Inhomoge- – Ventilatorleistung und deren Messgenauigkeit;
nitäten zunehmend schwierig. – Kühlsystem im Messkasten, Messgenauigkeit der
Kühlleistung.
4.4.2.2 Messabweichungen für den geregelten Heizkasten
h) Driften und Schwankungen:
In Bild 1 ist für einen geregelten Heizkasten die Verknüpfung
von messabweichungsbedingten Wärmeströmen einerseits – Festlegung des stationären Zustandes;
und Ungleichmäßigkeiten und Verstimmungen der Tempe- – Langzeitdriften;
ratur und des Wärmeübergangskoeffizienten andererseits – Kurzzeitschwankungen.
dargestellt. In Bild 1 hat der erste Index die herkömmliche i) Feuchte-Einfluss
Bedeutung bei Heizkasten-Verfahren (s für Oberfläche, a
für Luft und r für Strahlung); der zweite und der dritte k) Einfluss von Inhomogenitäten des Probekörpers:
Index geben die Elemente an, die bei der betrachteten – Einfluss auf die Festlegung der Messfläche, wenn
Wärmeübertragung beteiligt sind (g für den Schutzkasten, ein homogener Probekörper durch einen inhomo-
s für den Probekörper, m für die Messfläche oder die vom genen Probekörper ersetzt wird;
Schutzkasten eingeschlossene Luft, b für die Oberflächen – Einfluss von Masken (in manchen Normen, z. B.
des Messkastens). Der Index s für die Wärmedurchlass- EN ISO 12567, Einfassungsplatten genannt);
widerstände wurde weggelassen. – zusätzliche Einflüsse von Inhomogenitäten.
ANMERKUNG Die Bilder in EN ISO 8990:1996 beinhalten die 4.4.2.3 Messabweichungen für den kalibrierten Heizkasten
Angaben, die für das richtige Verständnis der Messabweichung
bei der Bestimmung des Flankenwärmestroms F4 und des Es folgt eine Zusammenstellung der Abschnitte, die nur
messabweichungsbedingten Wärmestroms F5 an der Probe- für den kalibrierten Heizkasten gelten. Die in a), b), e) bis
körper-Randstirnfläche erforderlich sind. Eine eingehende Erörte- k) von 4.4.2.2 beschriebenen Festlegungen gelten fast
rung über Wärmeübertragung und Messabweichungen in Heiz- identisch sowohl für den kalibrierten Heizkasten als auch
kastengeräten ist in [2], siehe Literaturhinweise, angegeben. für den geregelten Heizkasten.
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EN 1946-4:2000

Legende
M Messkasten
N Teil mit der Prüföffnungskante
S Probekörper
Bild 1 – Wärmeübertragung durch Konvektion und Strahlung in der Warmseite eines geregelten Heizkastens
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EN 1946-4:2000

Legende
M Messkasten
C Kaltkasten
S Probekörper
F Einfassungsplatte
Bild 2 – Kalibrierter Heizkasten

ANMERKUNG Die Anordnung eines Heizkastens mit einem – Messunsicherheit des verstimmungsbedingten
Wärmestrommesser ist in Bild 2 angegeben, aus EN ISO 8990:1996. Wärmestroms;
a) Messabweichung bei der Bestimmung des Flanken- – zusätzliche Messunsicherheit in der Kalibrierung
wärmestroms F4 bei Prüfung inhomogener Probekörper;
b) Messabweichungsbedingter Wärmestrom infolge un- – zusätzliche Messunsicherheit des verstimmungs-
zureichender Rahmendämmung F 5 (wird gewöhnlich bedingten Wärmestroms (für inhomogene Probe-
gemeinsam mit a) von 4.4.2.3 erfasst, siehe auch c) körper).
von 4.4.2.2).
4.4.2.4 Messabweichungen in einem Heizkasten mit
Wärmestrommesser
Es folgt eine Zusammenstellung der Abschnitte, die nur
zum Heizkasten mit einem Wärmestrommesser gehören.
Die in a) bis c), f) und h) bis k) von 4.4.2.2 beschriebenen
Festlegungen gelten fast identisch sowohl für den Heiz-
kasten mit Wärmestrommesser als auch für den geregelten
Heizkasten.
ANMERKUNG Die Anordnung eines Heizkastens mit einem
Wärmestrommesser ist in Bild 3 angegeben, aus EN 1934:1998.
a) Seitlicher verstimmungsbedingter Wärmestrom F 2
Der seitliche verstimmungsbedingte Wärmestrom F2
beeinflusst den Wärmestrommesser, und diese Mess-
abweichung ist in b) von 4.4.2.4 einbezogen.
b) Wärmestromdichte, gemessen mit dem Wärmestrom-
messer:
– Kalibriergenauigkeit des Wärmestrommessers; Der gestrichelte Abschnitt stellt den Wärmestrommesser
– Ablesegenauigkeit der Ausgangsgröße des Wärme- dar, wobei 2 l die Höhe der Messfläche und g die des
strommessers; Schutzringes ist.
– Messabweichung infolge eines verstimmungs- Bild 3 – Heizkasten mit Wärmestrom-
bedingten Wärmestroms; messplatten-Gerät
Seite 8
EN 1946-4:2000

4.4.3 Begutachtung der Konstruktion eines die Temperaturgleichmäßigkeit bestimmt. Die endgültigen
Heizkasten-Gerätes Konstruktionswerte werden gewöhnlich durch iterative
4.4.3.1 Allgemeines Berechnungen ermittelt, indem z. B. mit einer Geschwindig-
keit von 3 m/s und einem Abstand zwischen Luftleitblech
Bei Begutachtung der Messgenauigkeit eines geregelten und Probekörper von 10 cm begonnen wird.
Heizkastens oder eines kalibrierten Heizkastens oder eines
Heizkastens mit Wärmestrommesser muss die im Geräte- Es wird empfohlen, das Gerät in einer turbulenten
handbuch angegebene Gerätekonstruktion geprüft werden, Strömung mit Red ≥ 10 000 zu betreiben. Liegt die Luft-
um sicherzustellen, dass die geforderte Messgenauigkeit geschwindigkeit unter 1 m/s, kann die natürliche Konvektion
erreicht wird, wenn die Prüfbedingungen innerhalb der in die erzwungene Konvektion überlagern: in diesem Fall
4.2 angegebenen Grenzen liegen. muss eine gründliche Analyse über das Vermögen der
Grenzschicht, den freien Raum zwischen Luftleitblech und
4.4.3.2 Vorauswahl von Gerätemaßen Probekörper einzunehmen, vorhanden sein.
Bei ordnungsgemäßer Gerätekonstruktion wird erwartet, Aus diesen Berechnungen können der Mindest- und der
dass Vorentscheidungen über die in 4.2 angegebenen höchste Abstand zwischen Probekörper und Luftleitblech,
Parameter getroffen werden. die Mindest- und die höchste Luftgeschwindigkeit und
BEISPIEL Bei einem geregelten Heizkasten kann in einem ersten folglich die Massenströme bestimmt werden.
Schritt mit einem Probekörper begonnen werden, dessen Längen- Die Gleichmäßigkeit der Wärmeübertragung durch
maße um das Achtfache größer als die größte Probekörperdicke Strahlung muss geprüft werden, indem Teile der Geräte-
sind und mindestens Messkastengröße besitzen und bei einem oberflächen gewählt werden, deren Temperaturen für
Heizkasten mit Wärmestrommesser um das Vierfache größer als gleichmäßig gehalten werden, und dann müssen geeig-
die größte Probekörperdicke sind. Diese Maße sind dann bei der nete Einstrahlzahlen gegenüber allen anderen Flächen,
Berechnung zu verwenden, um zu prüfen, ob der Schutz bei einem die mit der betrachteten Oberfläche „gesehen“ werden,
geregelten Heizkasten oder einem Heizkasten mit Wärmestrom-
bewertet werden.
messer, siehe 4.4.3.6, oder für die Wirkung des Flankenverlustes
F4 für einen kalibrierten Heizkasten, siehe 4.4.3.12 und 4.4.3.11, 4.4.3.4 Temperaturmessung
wirksam genug ist. Wenn die Messgenauigkeit der Temperaturmessung begut-
Wenn erwartet wird, dass Probekörper mit regelmäßigen achtet wird, ist es erforderlich, zwischen der mit den
Größenabweichungen geprüft werden, sollte die Messgeräten im Zusammenhang stehenden Messgenauig-
Gerätegröße nach Möglichkeit ein ganzes Vielfaches der keit und der Messgenauigkeit zu unterscheiden, die mit
Abmessungen dieser Abweichungen betragen. dem richtigen Nachweis der aus der Messung erwarteten
Temperatur im Zusammenhang steht (z. B. zeigt ein in
4.4.3.3 Wärmeübergangskoeffizienten eine Nut auf einer Oberfläche des Probekörpers ein-
Es muss die Übereinstimmung mit den geforderten gebetteter Temperatur-Messfühler nicht die tatsächliche
Wärmeübergangskoeffizienten nach 2.2 und 2.4 von Oberflächentemperatur an). Dieser Abschnitt befasst sich
EN ISO 8990:1996 geprüft werden. nur mit der Messgenauigkeit der Messgeräte.
ANMERKUNG 1 Die Gesamtwärmeübergangskoeffizienten auf ANMERKUNG 1 Die Bedeutung einer Temperaturmessung ist
jeder Seite des Probekörpers sind das Ergebnis der Wärmeüber- in [2], siehe Literaturhinweise, erörtert.
tragung durch Konvektion und Strahlung, siehe Bild 1. Ergän-
Die eigentliche Temperaturmessung wird insbesondere
zende Angaben siehe [2] Literaturhinweise. Bei Probekörpern mit
einem niedrigen Emissionsgrad und/oder einem großen (abge-
durch die Messgenauigkeit der Kalibrierung der Temperatur-
wickelte Fläche)/(Projektionsfläche)-Verhältnis auf der Warmseite Messfühler, die Referenzmessgenauigkeit und erforder-
werden Luftleitbleche mit hohem Emissionsgrad und eine geeig- lichenfalls die Messgenauigkeit der Messgeräte beein-
nete Luftzirkulation benötigt, um Wärmeübergangskoeffizienten flusst.
infolge Strahlung und Konvektion zu erreichen, die mit den tat- ANMERKUNG 2 Die Kalibrierung des Temperatur-Messfühlers
sächlichen Betriebsbedingungen in Gebäuden vergleichbar sind. ist bei Absolutmessungen gewöhnlich besser als 0,5 K oder bei
Wärmeübergangskoeffizienten infolge Strahlung sind gleichmä- Differenzmessungen 0,5 %.
ßig, sofern parallele Oberflächen gleichmäßige Temperaturen Wenn mit Temperatur-Messfühlern geringe Temperatur-
und gleichmäßige Emissionsgrade besitzen. Bei homogenen differenzen (z. B. unter 10 K) gemessen werden, muss
oder geschichteten Probekörpern mit hohem Emissionsgrad
während der Begutachtung überprüft werden, dass Draht-
und ebener Oberfläche auf der Warmseite können Luftleitbleche
verbindungen nach Möglichkeit vermieden worden sind,
mit hohem Emissionsgrad verwendet und der Wärmeübergangs-
koeffizient durch Konvektion mit einer erhöhten Luftgeschwindig- ausgenommen an den Lötstellen der Temperatur-
keit entsprechend erhöht werden, um die Temperaturgleichmä- Messfühler.
ßigkeit des Luftstroms und folglich die Messgenauigkeit zu ANMERKUNG 3 Stecker, Polklemmen, Ausgleichsleitungen usw.
verbessern. verursachen stets Messabweichungen von einigen Zehnteln
Kelvin, wenn sie über einen annehmbaren Teil des Temperatur-
Wenn auf einer Seite des Probekörpers natürliche Konvek-
Messfühler-Drahtes nicht streng isotherm sind.
tion herrscht, sollten die lokalen Wärmeübergangskoeffi-
zienten nach numerischen Verfahren bewertet werden, ANMERKUNG 4 Vergleichsstellen sind auf 0,01 K genau, wenn
sorgfältig hergestellte Eisbäder verwendet werden. Automatisch
damit die Temperaturgleichmäßigkeit geprüft werden
geregelte Eisbäder sind gewöhnlich auf 0,02 K genau. Elektro-
kann. Diese Berechnungen müssen für den Mindest- und nische Vergleichsstellen-Kompensationseinheiten sind gewöhn-
Höchstwert des zulässigen Wärmedurchlasswiderstandes lich auf 0,1 K bis 0,5 K genau. Digitalvoltmeter haben gewöhnlich
des Probekörpers und die Mindest- und die höchste eine Auflösung von 1 µV, einige Geräte hoher Güte haben eine
Temperaturdifferenz zur Verfügung stehen. Auflösung von 0,1 µ V. Das Rauschen der meisten Abtastgeräte
ANMERKUNG 2 Eine Grundrechnung ist in [2] Literaturhinweise in den Datenerfassungssystemen beträgt 1 µV bis 2 µ V.
angegeben. Die absolute Skalenendgenauigkeit von Digitalvoltmetern
Um die Wärmeübergangskoeffizienten für erzwungene (gewöhnlich besser als 0,01 % ) und die Proportional-
Konvektion in der Gerätekonstruktion zu bewerten, müssen abweichung (Langzeitstabilität bei 24 h, 30 Tagen und
Luftgeschwindigkeit und Abstand vom Luftleitblech zum 90 Tagen; typisch mehrere Mikrovolt) müssen mit der
Probekörper bekannt sein, um die Reynolds-Zahl Red und geforderten Messgenauigkeit der Temperaturmessungen
den Massenstrom zu berechnen, siehe z. B. [2] Literatur- im Einklang sein. Ist nur die Langzeitstabilität nicht zufrieden-
hinweise. Daraus werden die Strömungsart (laminar oder stellend, muss vor jeder Messung die Nullpunkteinstellung
turbulent), die Wärmeübergangskoeffizienten und dann des Instrumentes sichergestellt sein (bei automatischen
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Datenerfassungssystemen kann eine Routine einen kurz- In einem kalibrierten Heizkasten kann die Regelung der
geschlossenen Kanal ausgeben). Wenn das Daten- Randstirnfläche des Probekörpers oder der Dämmung der
erfassungssystem eingebaute Digitalumsetzungsroutinen Randstirnfläche des Probekörpers auf eine Temperatur in
oder Analogrechenkreise zur Ausführung der Spannungs- der Nähe der mittleren Probekörpertemperatur erforderlich
Temperatur-Umrechnung besitzt, muss die Genauigkeit sein. Die Wirkung einer Änderung der Laboratoriumstem-
der Umrechnung überprüft werden, insbesondere, wenn peratur auf die Wärmeverluste an den Randstirnflächen
geringe Temperaturdifferenzen auftreten (Es muss eine sollte bewertet und der Wert der Temperaturstabilität für
bekannte Spannung zugeführt und die sich ergebende die Laboratoriumsluft festgelegt werden.
Temperatur mit Umrechnungstabellen verglichen werden).
4.4.3.7 Verstimmung in einem geregelten Heizkasten
4.4.3.5 Temperaturgleichmäßigkeit
4.4.3.7.1 Allgemeines
Temperaturgleichmäßigkeit (siehe A.1.1, A.2.1 und A.3.1)
muss mit geringstem Wärmeübergangskoeffizienten und Die höchste verstimmungsbedingte Messabweichung tritt
geringstem Wärmedurchlasswiderstand des Probekörpers, für die geringste Temperaturdifferenz durch den Probe-
kleinster Temperaturdifferenz und geringsten Massen- körper, den höchsten Wärmedurchlasswiderstand des
strömen und Geschwindigkeiten überprüft werden. Danach Probekörpers und die größte Probekörperdicke auf. Siehe
sind einige weitere typische Situationen zu kontrollieren, 4.4.3.7.2 und 4.4.3.7.3 für die Berechnungen.
siehe 4.4.3.3. Aus Bild 1 geht hervor, dass es in einem geregelten Heiz-
Es ist zu überprüfen, ob Übergänge von laminarer zu kasten einen verstimmungsbedingten Wärmestrom F2
turbulenter Strömung vorhanden sind. durch den Probekörper gibt, wenn Tssg und T ssm nicht
ANMERKUNG 1 Derartige Übergänge rufen zufällige Tempera- gleich sind, und es gibt einen verstimmungsbedingten
turschwankungen hervor, die schwer vorherzusagen sind. Es Wärmestrom F3 durch die Messkastenwände, wenn Tsbg
wird deshalb ein Betrieb des Gerätes entweder in vollentwickelter und Tsbm nicht gleich sind.
turbulenter Strömung oder in laminarer Strömung bevorzugt. Die Bei Betrachtung der Wärmeübertragung allein durch
besten Ergebnisse ergeben sich, wenn die Geschwindigkeit Konvektion können, wenn die Wärmeübergangswider-
zwischen Probekörper und Luftleitblech und die Geschwindigkeit
stände Rasg und Rasm wegen der Wärmeübertragung durch
hinter dem Luftleitblech ähnlich sind (Grenzschicht-Geschwindig-
keitsprofile ändern sich unbedeutend). Konvektion nicht gleich sind, die Oberflächentemperaturen
Tssg und Tssm des Probekörpers nicht gleich sein, selbst
ANMERKUNG 2 Infolge der Wechselwirkung zwischen der
Wärmeübertragung durch Strahlung und Konvektion und den wenn Lufttemperaturen Tag und Tam festgelegt werden
Oberflächentemperaturen sind iterative Verfahren erforderlich. können (siehe [1] Literaturhinweise) und gleich sind.
Zuverlässige numerische Verfahren werden bevorzugt. Ein elemen- Der verstimmungsbedingte Wärmestrom F2 ist dann
tares Berechnungsverfahren ist in [2] Literaturhinweise angegeben. nicht gleich Null. Wenn obige Wärmeübergangswider-
stände nicht gleichmäßig sind, besteht eine Mess-
4.4.3.6 Wärmeverluste an den Randstirnflächen und
unsicherheit bei der Bestimmung der Temperaturver-
größte Probekörperdicke
stimmung (Tssg – Tssm).
Die größte Messabweichung infolge von Wärmeverlusten
ANMERKUNG 1 Am Rand der Messfläche werden die Luft-
an Randstirnflächen (in EN ISO 8990:1996 „Flankenverluste“
geschwindigkeiten und die Luftgrenzschicht durch die Geräte-
genannt) muss für einen geregelten Heizkasten (nach 2.4 wände beeinflusst, folglich können die lokalen Wärmeüber-
von EN ISO 8990:1996) unter 0,5 % und für einen Heiz- gangskoeffizienten durch Konvektion über die gesamte
kasten mit Wärmestrommesser (nach 6.2.1 von Probekörperoberfläche nie gleichmäßig sein. In [1] Literaturhin-
EN 1934:1998) unter 1 % liegen. Die schärfste Prüfbedin- weise ist eine Grundberechnung lokaler Ungleichmäßigkeiten der
gung ist der höchste Wärmedurchlasswiderstand bei Wärmeübergangskoeffizienten und zugehörigen Oberflächentem-
geringster Temperaturdifferenz. Bei einem geregelten peraturen angegeben.
Heizkasten oder einem Heizkasten mit Wärmestrom-
Bei Betrachtung der Wärmeübertragung durch Strahlung
messer ist zu überprüfen, ob die Schutzweite richtig ist,
ist Trsg gewöhnlich niedriger als Tag. Zusätzlich erzeugt
wenn Probekörper von größter Dicke geprüft werden.
Tabelle 1 zeigt für einige Maße des geregelten Heiz- eine Temperaturungleichmäßigkeit der Oberflächen, die
kastens die höchstzulässige Probekörperdicke, wenn es mit dem Probekörper „gesehen“ werden, eine Mess-
keine Randdämmung gibt und wenn die Temperatur der unsicherheit DTrsg.
Randstirnfläche des Probekörpers bei einer Temperatur ANMERKUNG 2 Wärmeübertragung durch Strahlung ist unter
zwischen der Temperatur der Warm- und der Kaltseite des anderer Betrachtungen eine Funktion von Einstrahlzahlen der
Probekörpers gehalten wird. von der betrachteten Oberfläche aus „gesehenen“ Oberflächen
und deren Temperaturen. Die Oberfläche auf der Warmseite des
ANMERKUNG 1 Ergänzende detaillierte Angaben sind in [3]
mit dem Schutz gemeinsamen Teils des Probekörpers „sieht“ die
Literaturhinweise aufgeführt. Die Werte in Tabelle 1 wurden nach
2.2.1 von ISO 8302:1991 berechnet, siehe [1] Literaturhinweise. Außenfläche des Messkastens, die sich näherungsweise im
Gleichgewichtszustand mit der Luft auf der Warmseite befindet,
Für andere Geräte mit ähnlicher geometrischer Beschaffen- und „sieht“ die Innenfläche des Schutzkastens, die bei Über-
heit sind die größten Probekörperdicken proportional denen tragung der Wärme zum Laboratorium hin kühler als die Luft auf
von Tabelle 1. der Warmseite ist, wenn die Laboratoriumstemperatur niedriger
ANMERKUNG 2 Siehe [2] Literaturhinweise für weitere Angaben. als die Temperatur auf der Warmseite ist.

Tabelle 1 – Höchstzulässige Probekörperdicke


Maße in Millimeter

Außenmaß Messabschnitt Schutzringweite Größte Dicke

1 500 1 100 200 150


1 500 1 000 250 170
1 500 900 300 200
1 500 750 375 230
1 500 600 450 260
1 500 500 500 280
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Trbg ist gewöhnlich sowohl von Tag als auch von Trsg ANMERKUNG 2 Wenn ein Ort zum Nachweis der Verstimmung
verschieden. Es ist die Temperatur-Messunsicherheit von Oberfläche zu Oberfläche gesucht wird, können gerade
DTrbg zu betrachten. Verstimmungs-Temperatur-Messfühler sehr nahe an der Prüf-
öffnungskante die Wirkung der lokalen Ungleichmäßigkeiten der
ANMERKUNG 3 Die von der Außenfläche des Messkastens
Wärmeübergangskoeffizienten nachweisen, während Temperatur-
aus „gesehenen“ Oberflächen sind der mit dem Probekörper
Messfühler in sehr großer Entfernung von der Prüföffnungskante
gemeinsame Teil des Schutzes und wieder die Innenfäche des
die Wirkung anderer Messabweichungsquellen, wie seitliche und
Schutzkastens, jedoch mit unterschiedlichen Einstrahlzahlen
Flankenverluste, nachweisen können.
„gesehen“.
Angaben zur Berechnung von F2 können [2] Literaturhin-
In den meisten Fällen wird Trbm von Tam und Trsm ver-
weise entnommen werden, bezüglich der Berechnung von
schieden sein, und es sind auch die Temperatur-Mess-
F3 siehe 4.4.3.7.1.
unsicherheiten DTrbm und DTrsm zu beachten.
Wenn die verstimmungsbedingte Messabweichung bei
Im allgemeinen sind die Umgebungstemperaturen T nsg,
den erwarteten Prüfbedingungen nicht zufriedenstellend
Tnbg, Tnbm und Tnsm nicht gleich, selbst wenn sowohl Tag ist, können diese eingeschränkt werden, um die geforderten
und Tam als auch Rasg und Rasm gleich sind, so dass weder
Werte der verstimmungsbedingten Messabweichung zu
der verstimmungsbedingte Wärmestrom F2 noch der
erreichen, oder die Konstruktion muss überarbeitet werden,
Messkastenwärmestrom F3 gleich Null sind. Dies ist
z. B. mit höheren Wärmeübergangskoeffizienten entweder
gleichbedeutend damit, dass es unmöglich ist, gleichzeitig
durch einen Austausch reflektierender gegen absorbie-
einen Gleichgewichtszustand von Oberfläche zu Ober-
rende Oberflächen oder von natürlicher gegen erzwungene
fläche, von Luft zu Luft und Umgebung zu Umgebung zu
Konvektion oder beidem.
erreichen.
ANMERKUNG 3 Die Gleichmäßigkeit der Temperaturen der
Wenn die Gerätekonstruktion und die Prüfbedingungen Geräteoberflächen zur Verbesserung der Gleichmäßigkeit der
betrachtet worden sind, sollten entweder die Gleich- Umgebungstemperaturen kann durch Erhöhen des Wärmedurch-
gewichtsbedingungen von Oberfläche zu Oberfläche lasswiderstandes der Gerätewände verbessert werden.
(siehe 4.4.3.7.2) oder von Luft zu Luft (siehe 4.4.3.7.3)
gewählt werden. In beiden Fällen ist es notwendig, die 4.4.3.7.3 Wärmestrom F3 durch Messkastenwände
Messunsicherheiten bei der Erreichung des gewählten Dieser Abschnitt behandelt den Gleichgewichtszustand
Gleichgewichtszustandes und die Wirkung verbleibender von Luft zu Luft oder von Umgebung zu Umgebung. In
Verstimmungen zu kennen. dieser Situtation müssen folgende Messabweichungen
des Wärmestroms betrachtet werden:
4.4.3.7.2 Seitlicher verstimmungsbedingter
Wärmestrom F2 a) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F3 aus der
Messunsicherheit der Umgebungstemperaturen Tnbg
Dieser Abschnitt behandelt den Gleichgewichtszustand
und Tnbm infolge lokaler Ungleichmäßigkeiten der
von Oberfläche zu Oberfläche. Bei einem geregelten
durch die Messkastenwände „gesehenen“ Oberflächen-
Heizkasten oder einem Heizkasten mit Wärmestrom-
temperaturen;
messer muss die Wirkung der Ungleichmäßigkeit der
Wärmeübergangskoeffizienten und der Umgebungstempe- b) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F2* durch
raturen überprüft werden. Dies könnte zu einer unannehm- den Probekörper, weil die Oberflächentemperaturen
baren Verstimmung durch den Probekörper an den Tssm und Tssg des Mess- und Schutzbereiches des
Grenzen der Messfläche oder den Messkastenwänden Probekörpers nicht gleich sind, wenn entweder die
führen. In dieser Situation müssen folgende durch Mess- Umgebungstemperaturen Tnsg und T nsm auf die Probe-
abweichungen verursachte Wärmeströme berücksichtigt körperoberflächen bezogen oder die Lufttemperaturen
werden: Tag und Tam gleich sind;
a) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F2, der von c) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F2** durch
der Messunsicherheit der Oberflächentemperaturen den Probekörper wegen der Messunsicherheit der
Tssm und Tssg des Probekörpers infolge lokaler Umgebungstemperaturen Tnbg und Tnbm, siehe Wärme-
Ungleichmäßigkeiten der Wärmeübergangskoeffizie- strom F3 in a);
ten herrührt; d) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F2*** durch
b) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F3* durch die den Probekörper infolge der Messunsicherheiten der
Messkastenwände, weil die Umgebungstemperaturen Umgebungstemperaturen Tnsg und Tnsm auf die Probe-
Tnbm und Tnbg bezogen auf die Innen- und Außen- körperoberflächen bezogen; diese sind von den Mess-
wände des Messkastens infolge der Differenz unsicherheiten der Umgebungstemperaturen Tnbg
zwischen den Umgebungstemperaturen Tnsm und Tnsg und Tnbm bezogen auf die Messkastenwandoberflächen
nicht gleich sind, wenn die Oberflächentemperaturen verschieden, folglich sind sie von c) nicht erfasst; siehe
Tssm und Tssg des Mess- und Schutzbereiches des 4.4.3.7.1
Probekörpers gleich sind; ANMERKUNG 1 Die beste Gleichmäßigkeit wird erwartet, wenn
c) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F3** durch Strahlung ein dominanter Wärmeübertragungsmechanismus ist
und die Geräteoberflächen gleichmäßige Temperaturen besitzen.
die Messkastenwände wegen der Messunsicherheit in
der Kenntnis der Oberflächentemperaturen Tssm und In einigen geregelten Heizkasten-Geräten wird auf den
Tssg, siehe Wärmestrom F2 in a); Innen- und Außenflächen des Messkastens eine Thermo-
d) der verstimmungsbedingte Wärmestrom F3*** durch säule befestigt. Diese Situation kann analog obigen
die Messkastenwände infolge der Messunsicherheiten Betrachtungen und denen von 4.4.3.7.2 behandelt werden.
der Umgebungstemperaturen Tnbg und Tnbm bezogen Der verstimmungsbedingte Wärmestrom F3 kann als das
auf die Messkastenwand-Oberflächen; diese sind Produkt aus dem mittleren Wärmedurchgangskoeffizient
von den Messunsicherheiten der Umgebungstempe- des Messkastens, der Fläche seiner mittleren Oberfläche
raturen T nsg und T nsm bezüglich der Probekörperober- und der Differenz zwischen den Umgebungstemperaturen
flächen verschieden, folglich sind sie von c) nicht Tnbg und Tnbm berechnet werden.
erfasst; siehe 4.4.3.7.1. ANMERKUNG 2 Um die Messkastenoberfläche möglichst klein
ANMERKUNG 1 Die beste Gleichmäßigkeit wird erwartet, wenn zu halten, sollte seine Tiefe nur so groß sein, dass gerade alle
Strahlung der dominante Wärmeübertragungsmechanismus ist und notwendigen Geräte, wie z. B. Ventilatoren und Heizeinrich-
die Geräteoberflächen gleichmäßige Temperaturen besitzen. tungen, aufgenommen werden können.
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ANMERKUNG 3 Die Wirkung der Prüföffnungskante kann mit 4.4.3.10 Driften und Schwankungen
dem in [2] Literaturhinweise angegebenen Modell eingeschätzt Es ist zu überprüfen, dass die Driften und Langzeitstabilität
werden.
der Regelsysteme mit der Analyse der Verstimmung und
4.4.3.8 Gerätegeometrie Temperaturgleichmässigkeiten und mit der geforderten
Stabilität bei Mindest-Temperaturdifferenzen verträglich
Es ist die Genauigkeit der Festlegung der Messfläche zu sind. Elektrisches Rauschen und Langzeitstabilität müssen
überprüfen. Sie muss in die Messgenauigkeit der Mess- vernachlässigbare Messabweichungen hervorrufen, d. h.
gerätemaße und die Messgenauigkeit bei der richtigen müssen eine Größenordnung besser sein als die zulässigen
Festlegung der Fläche, durch die der gemessene Wärme- Lufttemperaturschwankungen und -ungleichmäßigkeiten.
strom übertragen wird, aufgeteilt werden.
ANMERKUNG 1 Driften der geregelten Temperaturen entste-
ANMERKUNG 1 Die Messgenauigkeit der für die Bestimmung hen infolge der Driften der Instrumente und Regeleinrichtungen
der Messfläche benötigten Abmessungen kann besser als 0,1 % und des Einflusses von Temperaturänderungen des Raumes, in
sein, allerdings darf damit nicht erwartet werden, die Endgenauigkeit dem das Gerät aufgebaut ist.
bei der Bewertung der Messfläche zu beeinflussen.
Der Wert (Die Werte) des Messbereichs bezüglich der
Bei der Prüfung von homogenen Probekörpern sollte die Erreichung des stationären Zustandes muss (müssen)
Messfläche der Fläche entsprechen, die durch die Linie überprüft werden.
festgelegt ist, die längs der Mitte der Prüföffnungskante ANMERKUNG 2 Eine genaue Festlegung des (der) Messbe-
verläuft. Da die Messfläche manchmal als die Fläche reichs(e) beruht auf dem Konzept der Zeitkonstanten des Gerätes
angenommen wird, die durch den inneren Rand des bei Prüfung eines vorgegebenen Probekörpers.
Messkastens festgelegt ist, ist die größte Messabwei- ANMERKUNG 3 Die Erreichung des stationären Zustandes
chung bei der Festlegung der Messfläche geringer als die wird besser kontrollfähig, wenn Kurzzeitschwankungen verrin-
Differenz zwischen den beiden Festlegungen. gert werden, jedoch ist das an sich keine Messabweichung, weil
Kurzzeitschwankungen mit einer annehmbaren Anzahl aufeinan-
Bei Heizkastenmessungen ist die Probekörperdicke nur in derfolgender Messungen gemittelt werden können.
manchen Beispielen erforderlich, z. B. für die Bestimmung
der Wärmeleitfähigkeit eines homogenen Probekörpers, 4.4.3.11 Einfluss der Inhomogenitäten des Probekörpers;
und hängt nicht von der Gerätekonstruktion ab. Wirkung der Feuchte
ANMERKUNG 2 Die Dicke der bearbeiteten ebenen Probe- Inhomogenitäten und Feuchte hängen nur zum Teil von
körper kann auf 1 % oder 2 % genau sein, wenn jedoch die der Gerätekonstruktion ab.
Probekörperoberflächen nicht völlig eben sind, z. B. gerieft oder ANMERKUNG Zu diesbezüglichen Angaben – siehe [2]
gerillt, ist eine eindeutige Festlegung der Probekörperdicke nicht Literaturhinweise.
möglich.
Prüfungen an manchen inhomogenen Probekörpern
4.4.3.9 Eingangsleistung erfordern besondere Prüfanordnungen, z. B. die Verwen-
dung von Rahmen oder Masken (auch „Einfassungsplatten“
Es ist die Messgenauigkeit bei der Messung der den genannt). Die Ergebnisse sind von den Prüfanordnungen
elektrischen Heizeinrichtungen zugeführten Leistung zu abhängig, und damit ergibt sich eine Messunsicherheit,
überprüfen. wenn die tatsächlichen Bedingungen des Endeinsatzes
ANMERKUNG 1 Messungen der Gleichstromleistung an rein von den Prüfbedingungen verschieden sind. Prüfergeb-
ohmschen Lasten können auf 0,01 % genau sein; sinusförmige nisse müssen deshalb als herkömmlich angesehen
Wechselstromleistung kann auf 0,2 % genau gemessen werden, werden, und wenn alle Prüfeinzelheiten genormt sind,
während Messungen der periodischen Wechselstromleistung mit dürfen damit im Zusammenhang stehende Messunsicher-
hohem Scheitelfaktor weniger genau sind. heiten nicht in der Messabweichungsanalyse enthalten
Leitungsverluste sind keine Quelle für eine Messabwei- sein, sollten jedoch berücksichtigt werden, wenn die
chung, solange die Vierdrahttechnik verwendet werden Ergebnisse für Konstruktionszwecke verwendet werden.
kann, d. h. wenn die Leistung bei ihrem Eintritt in den 4.4.3.12 Begutachtung der Messabweichungen des
Kasten gemessen wird. Wird die Leistung nicht bei ihrem kalibrierten Heizkastens
Eintritt in den Kasten gemessen, müssen Leitungsverluste
bewertet und erforderlichenfalls korrigiert werden. Eine Begutachtung der Messabweichungen des kalibrierten
Heizkastens muss die Messunsicherheit bei der Kalibrie-
Wenn Ventilatoren installiert sind, muss ihre Leistung rung des Flankenwärmestroms F4, der die Hauptquelle
genau gemessen werden. für Messabweichungen in einem kalibrierten Heizkasten
ANMERKUNG 2 Die an induktive Lasten, wie z. B. Motoren, an- darstellt, berücksichtigen. Es gelten hier die Betrachtungen
gelegte Leistung kann auf 0,5 % genau gemessen werden. In zu Masken (auch „Einfassungsplatten“ genannt).
kleinen Motoren ist die Wellenreibung in Abhängigkeit von der ANMERKUNG Für diesbezügliche Angaben siehe [2] Literatur-
Zeit nicht konstant und bildet einen bedeutenden Anteil der hinweise.
absorbierten Gesamtleistung; damit sind genaue Messungen
nicht möglich. Die an kleine Gleichstrommotoren angelegte 4.4.3.13 Begutachtung von Messabweichungen eines
Leistung kann wegen der Welligkeit der Kommutation gewöhnlich Heizkastens mit Wärmestrommesser
nicht mit einer Messgenauigkeit, die besser als 1 % ist, bestimmt In einem Heizkasten mit Wärmestrommesser tritt der seit-
werden. Es ist auch sehr schwierig, Wechselstromleistungen liche verstimmungsbedingte Wärmestrom F 2 durch den
unter 2 W zu messen. Die Messung der durch die Ventilatorwelle Probekörper und den Wärmestrommesser auf. Bezüglich
übertragenen mechanischen Leistung ist sehr schwierig, wenn seiner Bewertung siehe 6.2.1 von EN 1934:1998.
der Ventilatormotor nicht im Messkasten befestigt ist.
ANMERKUNG Erläuterungen zu den Gleichungen, die dort auf-
Ist im Messkasten eine Kühlung vorhanden, muss die geführt sind, befinden sich in [2] Literaturhinweise.
entsprechende Kühlleistung gemessen werden. Die Messunsicherheiten zu der vom Wärmestrommesser
ANMERKUNG 3 Dies wird gewöhnlich gemeinsam mit der gemessenen Wärmestromdichte werden in EN 1934:1998
Messung des Wärmestroms der Kühlflüssigkeit und durch erörtert (und sind dort in Abschnitt 9 zusammengefasst).
Anzeige der Temperaturdifferenz der Kühlflüssigkeit an der Ein-
und Ausströmöffnung des Messkastens durchgeführt. Keine der
4.4.3.14 Konstruktive Gerätedetails
beiden Messungen kann gewöhnlich mit einer Messgenauigkeit Das Gerätehandbuch muss Angaben zu konstruktiven
durchgeführt werden, die eine Gesamtmessgenauigkeit bei der Gerätedetails enthalten. Folgende Festlegungen müssen
Messung der Kühlleistung von besser als 2 % zulässt. berücksichtigt werden.
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Bei dem geregelten Heizkasten und dem kalibrierten anzeigen: das Rauschen jedes Temperatur-Messfühlers
Heizkasten-Gerät muss die Konstruktion der Messkasten- ist zu kontrollieren.
wände mit dem höchstzulässigen Übertragungswärme- Die elektrische Isolierung aller elektrischen Schaltkreise
strom F 3, der grössten Temperaturverstimmung zwischen ist zu kontrollieren. Die höchste zu erwartende Spannung
Innen- und Außenseite der Messkammer und ihrer an den Heizeinrichtungen und Heizeinheiten ist zu berech-
erwarteten Schwankung und Ungleichmäßigkeit verträg- nen, und es ist diese Spannung zwischen Geräteerdung
lich sein, siehe 4.4.3.7.3. Es sind weiterhin die folgenden und einer Zuführung der Heizeinrichtung anzulegen (es
Konstruktionspunkte zu betrachten. darf kein Strom fließen). Sind die elektrische Isolierung,
Bei vorgesehener erzwungener Konvektion muss die die Erdung, der Schutz usw. der Temperatur-Messfühler
Gleichförmigkeit der Geschwindigkeiten über die gesamte einwandfrei, wird keine Änderung in ihrer Anzeige beob-
Probekörperbreite begutachtet werden. achtet. Diese Kontrolle muss auch wiederholt werden,
Die Position des Heiz- und Kühlgerätes muss begutachtet wenn die Möglichkeit besteht, dass Kondensationsfeuchte
werden, um zu überprüfen, dass um sie eine turbulente die elektrische Isolierung beeinflussen kann.
Strömung besteht, damit ein schnelles Durchmischen der Das Rauschen aller automatischen Regelsysteme ist mit
Luft und eine gleichmäßige Temperatur der gerade den Festlegungen für Regeleinrichtungen zu vergleichen.
erwärmten oder abgekühlten Luft möglich ist.
4.5.3 Temperatur-Messfühler
Umgebungstemperaturen und ihre Gleichmäßigkeit müssen
Das Gerät ist so zu betreiben, dass Temperaturungleich-
überprüft werden, wobei alle Geräteoberflächen und
mäßigkeiten den höchsten erwarteten Werten entsprechen.
mögliche warme oder kalte Stellen infolge der Heiz- und
Unter diesen Prüfbedingungen sind lokale Geschwindig-
Kühleinrichtungen einbezogen werden (Reflexionsschilde
keiten, Grenzschichtdicken, Grenzschichttemperaturen
können erforderlich werden).
und Geschwindigkeitsverläufe zu überprüfen. Alle diese
Die Anzahl und die Lage der Temperatur-Messfühler sind Parameter sind unter besonderer Beachtung der Mess-
zu überprüfen. Bei natürlicher Konvektion sollten sie au- kastenbegrenzungen (innen und außen für geregeltes
ßerhalb der Grenzschicht liegen. Bei erzwungener Konvek- Heizkasten-Gerät) und der Probekörperbegrenzungen zu
tion sollten sie die Temperatur des adiabaten Gemisches überprüfen. Mögliche Stauungsbereiche oder Grenz-
anzeigen können (Gesamttemperatur). schichtübergänge von laminarer zu turbulenter Strömung
Es wird kontrolliert, dass Heiz- und Kühleinrichtungen mit sind zu überprüfen. Siehe auch 2.9.1 und 2.9.2 von
den höchsten und geringsten Heiz- und Kühlleistungen EN ISO 8990:1996.
verträglich sind. Auf der Warmseite kann, wenn Probe- Es sind die Oberflächentemperaturen zu kontrollieren.
körper mit hohem Wärmedurchlasswiderstand geprüft Wenn alle oben aufgeführten Kontrollen erfolgreich abge-
werden und erzwungene Konvektion vorgesehen ist, die schlossen sind, ist die Lage der Temperatur-Messfühler
Lüfterleistung den Wärmestrom F1, der über dem Probe- hinsichtlich der Grenzschichtdicke und des Nachweises
körper fließen sollte, überschreiten. Dadurch wird eine der Umgebungstemperatur zu überprüfen.
Kühleinheit erforderlich. Eine Kühleinheit kann auf der
Warmseite auch dann notwendig werden, wenn besondere 4.5.4 Verstimmungsbedingte Messabweichungen und
Anforderungen an den Taupunkt der Warmseite gestellt Wärmeverluste an den Randstirnflächen in
werden. einem geregelten Heizkasten
Sollte ein System zur Regelung der Temperatur der Die Prüfungen sollten mit verschiedenen Probekörpern
Randstirnfläche auf die mittlere Probekörpertemperatur bekannter wärmetechnischer Eigenschaften durch
vorhanden sein, ist dieses zu überprüfen. Erzwingen einer Reihe von Temperaturverstimmungen
durchgeführt werden, um den Einfluss der Verstimmung
Es sind die Konstruktion des Rahmens und die Vorrich- auf die gemessenen Eigenschaften zu überprüfen. Es
tungen zu prüfen, die notwendig sind, um die Probekörper sollten ein messabweichungsbedingter Wärmestrom F3
zu tragen und zum und vom Gerät zu bewegen. durch die Messkastenwände proportional zur Temperatur-
4.4.3.15 Voraussichtliche höchste Messabweichung verstimmung und fast unabhängig vom Probekörper und
ein weiterer messabweichungsbedingter Wärmestrom F2
Die Messabweichungsanalyse sollte unter Anwendung
in Abhängigkeit von der Wärmeleitfähigkeit des Probe-
der Theorie der Fehlerfortpflanzung unter der festgelegten
körpers und lokalen Wärmeübergangskoeffizienten vor-
ungünstigsten Bedingung überprüft und mit dem
liegen. Siehe auch 2.9.3.2 und 2.9.3.3 von
Konstruktionswert verglichen werden (ein Beispiel ist in
EN ISO 8990:1996.
Anhang B gegeben).
Es wird folgendes Verfahren empfohlen. Es ist ein Probe-
4.5 Gerätefunktionsprüfung körper mit einem Wärmedurchlasswiderstand nahe dem
größten erwarteten und mit der geringsten erwarteten
4.5.1 Allgemeines Wärmeleitfähigkeit zu befestigen. Mit Bezug auf Bild 1
Um während der Begutachtung die Ergebnisse mit den sind eine Thermosäule (oder es wird eine eingebaute
Anforderungen an die Gerätekonstruktion auf Überein- Thermosäule verwendet) zur Messung einer Temperatur-
stimmung zu überprüfen, muss das Gerätehandbuch differenz so nahe wie möglich bei (Tsbg – Tsbm) = ∆Tsb und
Angaben über die entsprechenden Ergebnisse der Geräte- eine Thermosäule der Probekörperoberfläche zur
funktionsprüfung enthalten. Die folgenden Ausführungen Messung einer Temperaturdifferenz so nahe wie möglich
ergänzen 2.9 von EN ISO 8990:1996. bei (Tssg – Tssm ) = ∆Tss auf den Messkastenoberflächen zu
befestigen. Das Gerät ist bei den erwarteten Temperaturen
4.5.2 Elektrische Verbindungen und automatische der Kalt- und Warmseite zu betreiben. Bei Erreichen des
Regeleinrichtungen stationären Zustandes sind die Temperaturen des Mess-
Ein dünner Probekörper mit geringem Wärmedurchlass- kastens und auf der Kaltseite unverändert zu belassen,
widerstand muss in dem Gerät befestigt werden und mit und es ist eine Anzahl von Prüfungen durchzuführen, bei
diesem den thermischen Gleichgewichtszustand mit der denen die Luft im Schutzkasten etwas über und unter den
Laboratoriumsluft erreichen. Während dieser Prüfung ist Messkastentemperaturen liegt. Die Temperaturverstimmung
eine sorgfältige Vorbehandlung im Laboratorium notwendig. ∆Tss ist in Abhängigkeit von der Temperaturverstimmung
Alle Temperatur-Messfühler sollten Temperaturen innerhalb ∆Tsb grafisch darzustellen. Diese grafische Darstellung
der Schwankungen der Temperatur der Laboratoriumsluft sollte eine Gerade sein, die nicht durch den Nullpunkt
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EN 1946-4:2000

führt, weil es nicht möglich ist, gleichzeitig die Mess- wird (nicht alle Laboratorien sind für eine derartige
kastenwände und die Probekörperoberflächen abzustim- Prüfung ausgerüstet). Diese Prüfung weist, wenn sie
men, so dass der beste Ausgleich die Form möglich ist, die Empfindlichkeit gegenüber Änderungen
∆T ss = (a ∆Tsb + b) haben sollte. Die Temperaturverstim- der Umgebungstemperatur aus.
mung ∆Tss sollte nur dann proportional F2 sein, wenn Ist diese Empfindlichkeit groß, kann es notwendig sein,
∆T sb = 0 ist; ebenso sollte ∆Tsb nur dann proportional F3
ein Randsystem für den Umfang des Probekörpers zu
sein, wenn ∆Tss = 0 ist. F2 kann stets wie folgt aus-
konstruieren, um ihn in der Nähe seiner mittleren Prüftem-
gedrückt werden:
peratur zu halten. Solch ein Randsystem (Metallplatten,
F2 = l ∆Tss p K (2) durch Zirkulation einer Flüssigkeit bei einer geregelten
Temperatur elektrisch beheizt oder gekühlt) stellt ein
Dabei ist mögliches Mittel zur Kontrolle der Empfindlichkeit von
l die Wärmeleitfähigkeit eines homogenen Probekör- Randbedingungen in einem kalibrierten Heizkasten dar,
pers; gesondert von der Wärme, die direkt durch den Mess-
p der Messflächenumfang; kasten übertragen wird.
K eine Funktion von Prüfbedingungen, die bei den mei- Je nach verwendetem Gerätetyp muss die Umgebung auf
sten Berechnungen mit K = 1 angenommen werden eine Temperatur und auf einem Stabilitätsniveau auf diese
kann. Temperatur eingeregelt werden, um die wärmeverlust-
ANMERKUNG Bezüglich weiterer Angaben siehe [2] Literaturhin- bedingten Messabweichungen an den Randstirnflächen in
weise. annehmbaren Grenzen zu halten.
In Gleichung (2) und Bild 1 ist a eine Funktion der Wärme-
4.5.6 Linearitätsprüfung
leitfähigkeit des Probekörpers, des Koeffizienten K und
der Wärmeübergangskoeffizienten. Wenn ein neuer Wenn das Gerät alle vorangegangenen Prüfungen be-
Probekörper mit der Wärmeleitfähigkeit l′ (in Richtung standen hat, ist ein Probekörper aus stabilem homoge-
des höchsten erwarteten Wertes) und derselben Dicke im nem Stoff vorzubereiten, dessen Wärmeleitfähigkeit eine
Gerät geprüft wird, wobei dieselbe Temperatur auf der lineare Funktion der Temperatur ist (BCR RM 64 und
Warmseite beibehalten wird und die Temperatur auf der NIST SRM 1450 2) erfüllen diese Anforderung; Materialien
Kaltseite so eingestellt wird, dass sich dieselbe Wärme- mit gleichwertigen Merkmalen sollten ausgesucht werden).
stromdichte ergibt, bleiben die Wärmeübergangskoeffi- Dann ist die Wärmeleitfähigkeit des Probekörpers bei der-
zienten und der Koeffizient K in Gleichung (2) unverändert. selben mittleren Prüftemperatur, jedoch bei unterschied-
Ein neuer bester Ausgleich von ∆Tss in Abhängigkeit von lichen Temperaturdifferenzen zu messen (zum Beispiel
∆T sb sollte dann ein gleiches b und ein neues a haben und 10 K, 20 K und 40 K). Die Ergebnisse müssen temperatur-
nur eine Funktion von l′ sein. Bei Anwendung von differenzunabhängig sein.
Gleichung (2) folgt:
Die Prüfung ist nach Möglichkeit bei einer weiteren mittleren
(F3 + F2) = ∆T sb Ab/Rb + (a ∆Tsb + b) p l K (3) Prüftemperatur durchzuführen.
Wenn die Ergebnisse dieser Prüfungen nicht zufrieden-
Dabei ist
stellend sind, ist dies wahrscheinlich die Folge einer
Ab die mittlere Messkastenfläche; kombinierten Wirkung von Wärmeverlusten an den Rand-
Rb der mittlere Wärmedurchlasswiderstand (seine Dicke stirnflächen und einer fehlerhaften Anzeige der Verstimmung
dividiert durch die Wärmeleitfähigkeit des Stoffes des im geregelten Heizkasten.
Messkastens ist eine gute Näherung).
4.5.7 Nachgewiesene Funktionskontrolle
Gleichung (3) ist wiederum eine Gerade als Funktion von
∆T sb für eine gegebene Wärmeleitfähigkeit des Probe- Wenn alle in 4.5.2 bis 4.5.6 beschriebenen Prüfungen erfolg-
körpers und gegebene Wärmeübergangskoeffizienten. reich durchgeführt wurden, müssen weitere Prüfungen an
Änderungen von (F3 + F2) können in Abhängigkeit von mindestens zwei Probekörpern mit Stoffen bekannter
Änderungen der zugeführten Leistung P zum Messkasten wärmetechnischer Stabilität durchgeführt werden, die von
grafisch dargestellt werden, wobei als Bezug jede einem national anerkannten Laboratorium kalibriert wurden.
Prüfbedingung angenommen werden kann, z. B. die mit Diese Prüfungen müssen für jeden Probekörper bei einer
∆T sb = 0 und ein Probekörper mit der Wärmeleitfähig- und vorzugsweise zwei mittleren Prüftemperaturen, die für
keit l. Gleichung (3) wird dann: den Betriebsbereich des Gerätes typisch sind, durch-
geführt werden. Jeder Unterschied in den Ergebnissen
(F3 + F2)′ = ∆Tsb Ab/Rb + (a ∆Tsb + b) p l′ K (3′) muss sorgfältig untersucht werden, um zu ermitteln,
warum er aufgetreten ist und wie er behoben werden
Bei Subtraktion der Gleichung (3′) von Gleichung (3)
entfällt der Term ∆T sb Ab/Rb, und in der sich ergebenden kann. Danach sind geeignete Maßnahmen zu treffen. Nur
grafischen Darstellung der Differenz der verstimmungs- nach einem erfolgreichen Vergleich können Stoffe, Produkte
bedingten Wärmeströme in Abhängigkeit von ∆Tsb ist und Bauteile mit dem Gerät geprüft werden.
der Wert, wenn ∆Tsb = 0 ist, der Ausdruck b p (l – l′ ) K, Außer der Kalibrierung von Wärmestrommessern (in
so dass b K experimentell bestimmt wird. Heizkästen mit Wärmestrommessern oder von Mess-
Dieselben Experimente sollten mit anderen Wärmeüber- kästen mit geregelten Heizkästen oder kalibrierten Heiz-
gangskoeffizienten wiederholt werden, d. h. durch Modifizie- kästen) oder kalibrierten Heizkasten-Rahmen sind keine
rung der Temperaturdifferenzen über den Probekörpern. weitere Kontrollen notwendig, obwohl regelmäßige
Kontrollen empfohlen werden.
4.5.5 Wärmeverluste an den Randstirnflächen
Im geregelten Heizkasten oder dem Heizkasten-Gerät mit
Wärmestrommesser können die Wärmeverluste an den 2) BCR RM 64 ist erstellt vom Institute for Reference Materials
Randstirnflächen kontrolliert werden, wobei das Gerät bei and Measurements (RMM), Retieseweg, B-2440 Geel,
denselben Temperaturen betrieben wird und eine Änderung Belgien; NIST SRM 1450 ist erstellt vom National Institute of
von vielen Graden der Laboratoriumstemperatur erzwungen Standards and Technology, Washington DC 20234, USA.
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EN 1946-4:2000

5 Kalibrierungs- und Wartungskartei Das Dokument über die Messung muss außer weiteren
Betrachtungen über ergänzende Verfahren für einen
Es muss eine Kalibrierungs- und Wartungskartei geführt
gegebenen Heizkasten die Kriterien für die Begutachtung
werden, die Aufzeichnungen zu Wartung, Instandsetzung
des Erreichens stationärer Zustände und für die Fest-
oder konstruktiven Änderungen am Gerät und zu allen legung des Messintervalls enthalten, siehe auch 3.5 von
Angaben über regelmäßige Kalibrierungen, wie in diesem EN ISO 8990:1996.
Abschnitt aufgeführt, sowie zu Kalibrierungen, die in 5.3
von EN 1946-1:1999 angegeben sind, enthält. Verfahren zur Prüfung inhomogener Probekörper müssen
überprüft werden, wobei die akzeptablen Inhomogenitäten
ANMERKUNG Zu den Temperatur-Messfühlern werden und Betrachtungen zu berücksichtigen sind.
gerechnet: Thermoelemente, Thermosäulen und Widerstands-
ANMERKUNG 1 Ergänzende Angaben siehe [2] Literaturhin-
thermometer.
weise.
Diese Kalibrierungs- und Wartungskartei muss Aufzeich- Verfahren zur Prüfung feuchter Probekörper müssen
nungen zu Kalibrierungen und regelmäßigen Überprüfungen überprüft und die relevanten Festlegungen berücksichtigt
des Wärmestrommessers für den Heizkasten mit Wärme- werden.
strommesser, Kalibrierungen des Messkastens für den
ANMERKUNG 2 Ergänzende Angaben siehe [2] in den Literatur-
geregelten Heizkasten und den kalibrierten Heizkasten hinweisen.
und Kalibrierungen des Rahmens des kalibrierten Heiz-
kastens enthalten. Einschlägige Produktnormen müssen berücksichtigt
werden. Messverfahren, die in einer Produkt- oder Stoff-
Zu den Hilfseinrichtungen, für die regelmäßige Kalibrie- norm für einen bestimmten Stoff beschrieben sind, muss
rungen erforderlich sind, gehören: Digitalvoltmeter, gegenüber den in EN ISO 8990:1996 oder EN 1934:1998
Stromversorgungsgeräte, Spannungs- und Stromwandler, angegebenen allgemeinen Anforderungen der Vorzug
Normalwiderstände, Dickenwandler, Luftgeschwindigkeits- gegeben werden.
wandler usw.
Für einige Hilfseinrichtungen kann eine geeignete regel- 7 Begutachtung
mäßige Wartung erforderlich sein. Diese muss dann Die Begutachtung muss nach Abschnitt 4 von
gemeinsam mit ihrem zeitlichen Ablauf und der Eintragung EN 1946-1:1999 vorgenommen werden.
in der Kalibrierungs- und Wartungskartei beschrieben Besonders sorgfältig muss die Begutachtung der Über-
werden. prüfung der Konstruktion, der Messabweichungsanalyse
Da es sich bei dem geregelten Heizkasten um ein Absolut- und der Daten der Funktionsprüfung, die im Gerätehand-
Messgerät handelt, dürfen seine Ergebnisse niemals mit buch angegeben sind, vorgenommen werden.
Ergebnissen von Messungen an Bezugsprobekörpern ANMERKUNG Dies ist wesentlich, um sicherzustellen, dass die
korrigiert werden. Vielmehr müssen Geräteaufbau und vorgeschriebenen Messgenauigkeiten unter allen Prüfbedingungen
alle zugehörigen Messeinrichtungen überprüft werden, bis eingehalten werden, wenn Akkreditierung beantragt wird. Zusätz-
die Ursache der Nichtübereinstimmung gefunden und liche Berechnungen oder experimentelle Funktionsprüfungen
können vor der Begutachtung vor Ort verlangt werden.
korrigiert ist. Dennoch wird dringend empfohlen, dass eine
Überprüfung mit einem oder mehreren Bezugsprobe- Wenn die Geräteausführung nicht der festgelegten Mess-
körpern durchgeführt wird, und das nicht nur nach der genauigkeit für die vorgesehenen Prüfbedingungen ent-
ersten Funktionsprüfung nach 4.4.6, sondern auch in spricht, muss das Laboratorium entweder die Geräte-
regelmäßigen Abständen, z. B. einmal im Jahr. ausführung und -konstruktion überprüfen oder den
Bereich der Prüfbedingungen reduzieren. Wenn es nicht
möglich ist, einen geeigneten Bereich der Prüfbedingungen
6 Dokument über die Messung zu finden, in dem das Gerät die erforderliche Messgenauig-
Nach 5.4 von EN 1946-1:1999 muss ein Dokument über keit erreicht, erfüllt das Gerät nicht die Zulassungs-
die Messung erstellt werden. Ergänzende Angaben zur anforderungen.
Vorbereitung und Vorbehandlung von Probekörpern, zu Es wäre zweckmäßig, eine oder mehrere der in 4.5
Messverfahren und zum Erfassen von Daten sind in angegebenen Funktionsprüfungen zu wiederholen.
Abschnitt 3 von EN ISO 8990:1996 und in Abschnitt 8 von Die Zulassung darf nicht ohne Eignungsprüfungen erteilt
EN 1934:1998 beschrieben. werden.
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Anhang A
(normativ)
Grenzwerte für Gerätefunktion und Prüfbedingungen
A.1 Kalibrierter und geregelter Heizkasten
A.1.1 Messgenauigkeit und Vergleichpräzision, Stabilität, Gleichmäßigkeit
Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 8990:1996
2.3.1 Höchstzulässige Messabweichung bei der Messung des 0,5 %
Probekörper-Wärmestroms infolge Messkastenverlusten
2.3.2 Höchstzulässige Messabweichung bei der Messung des 0,5 %
Probekörper-Wärmestroms infolge Messung der Wellenleistung
2.3.2 Höchstzulässige Änderung der Lufttemperatur quer zum Luftstrom und parallel 2%
zur Probekörperoberfläche
2.3.2 Höchstzulässige Lufttemperaturgradienten längs des Luftstroms 2 K/m
2.4 Höchstzulässige Messabweichung bei der Messung des 0,5 %
Probekörper-Wärmestroms, die durch den Wärmestrom an den Randstirnflächen
des Probekörpers hervorgerufen wird
2.4 Höchstzulässige verstimmungsbedingte Messabweichung infolge 0,5 %
Ungleichmäßigkeit der Temperatur in Prozent des Wärmestroms durch die
Messfläche des Probekörpers
2.7.1 Höchstzulässige Differenz der Oberflächentemperatur in Prozent der mittleren 20 %
Temperaturdifferenz von Oberfläche zu Oberfläche für inhomogene Probekörper
2.7.5 Geforderte Kurzzeit- und Langzeitstabilität der Temperatur in Prozent der 1%
Temperaturdifferenz über dem Probekörper
2.7.5 Höchstzulässige zusätzliche verstimmungsbedingte Messabweichung des 0,5 %
Wärmestroms infolge der Regeleinrichtungen
2.8 Geforderte Messgenauigkeit der Temperaturdifferenzen zwischen Heiz- und ± 1%
Kühleinheit in Prozent der Temperaturdifferenz von Luft zu Luft
2.8 Höchster äquivalenter Wert der Messunsicherheit des Messgerätes bei 0,05 K
Temperaturmessungen
2.8 Geforderte Messgenauigkeit der absoluten Temperaturen in Prozent der ± 5%
Temperaturdifferenz von Luft zu Luft
2.8 Höchstzulässige Messabweichung bei der Messung des 1,5 %
Probekörper-Wärmestroms infolge Gerätegenauigkeit
3.5 Höchstzulässige Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Messzeiten für 1%
Wärmedurchlasswiderstand, Durchlassgrad, Leistung und Temperatur

A.1.2 Anforderungen an die Gerätekonstruktion


Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 8990:1996
1.6.1.1 Höchstzulässiger Wärmestrom durch die Messkastenwände in Prozent der 10 %
Gesamteingangsleistung
2.2 Empfohlener hemisphärischer Mindestgesamtemissionsgrad für jede Oberfläche, 0,8
die sich in Kontakt mit dem Probekörper befindet
2.3.1 Größte Breite der Dichtung der Prüföffnungskante des Messkastens in Prozent 2%
der Messbreite
2.3.1 Größte Breite der Dichtung der Prüföffnungskante des Messkastens 20 mm
2.6 Empfohlener Bereich der Luftgeschwindigkeit unter simulierten natürlichen 0,1 m/s bis
Bedingungen für Bauteile 10 m/s
2.7.1 Größter Thermoelementdurchmesser bei Messung der Luft- und 0,25 mm
Oberflächentemperatur
2.7.1 Empfohlene Länge des Verbindungsdrahtes der Lötstellen, der sich in 100 mm
wärmetechnischem Kontakt mit der Oberfläche befindet
2.7.3 Größte Erfassungsfläche je Lötstelle 0,25 m2
2.7.3 Mindestabstand zwischen zwei Lötstellen längs des Umfanges der Messfläche 0,5 m
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A.1.3 Annehmbare Probekörperkenngrößen


Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 8990:1996
2.7.1 Höchstzulässige Differenz der Oberflächentemperatur in Prozent der mittleren 20 %
Temperaturdifferenz von Oberfläche zu Oberfläche für inhomogene Probekörper

A.1.4 Annehmbare Prüfbedingungen


Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 8990:1996
3.4 Empfohlener Bereich der mittleren Prüftemperatur von 10 °C
bis 20 °C
3.4 Empfohlene Mindest-Temperaturdifferenz 20 °C

A.2 Heizkasten mit Einsatz von Wärmestrommesser


A.2.1 Messgenauigkeit und Vergleichpräzision, Stabilität, Gleichmäßigkeit

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN 1934:1998
5.2.2 Höchstzulässige Messabweichung infolge Wärmeverlusten an den Randstirnflächen 1 %
5.2.3 Geforderter Mindest-Wärmedurchlasswiderstand des Probekörpers 0,5 m2 · K/W
5.4 Bewertete Messgenauigkeit bei Prüfung homogener und trockener Probekörper ± 5%
6.2.1 Höchstzulässige Messabweichung infolge von Wärmeverlusten an den 1%
Randstirnflächen
6.2.1 Höchstzulässiger Wärmestrom F2 in Prozent des Wärmestroms F1 durch die 4%
Messfläche des Probekörpers
6.2.1 Höchstzulässiger Wärmestrom F2 infolge mittlerer Temperatur-Verstimmung in 2%
Prozent des Wärmestroms F1 durch die Messfläche des Probekörpers
6.2.1 Höchstzulässiger Wärmestrom F2 infolge Temperatur-Ungleichmäßigkeit des 2%
Wärmestroms F1 in Prozent durch die Messfläche des Probekörpers
6.2.2 Höchstzulässige Messabweichung vom Wärmedurchlasswiderstand bei 30 %
Endgebrauch gegenüber dem gesamten Wärmedurchlasswiderstand
von der Probekörperoberfläche zur Umgebung infolge Vorhandenseins des
Wärmestrommessers
6.2.2 Höchstzulässige Messabweichung bei der Messung der elektromotorischen Kraft 0,5 %
des Wärmestrommessers infolge der Wärmestrommesser-Empfindlichkeit
6.3.4 Höchstzulässige Lufttemperaturschwankung in Prozent der Temperaturdifferenz 2%
von Luft zu Luft
6.3.4 Höchstzulässige induzierte Schwankung bei der Ablesung des 2%
Wärmestrommessers infolge Temperaturschwankung in Prozent seiner
stationären Ausgangsgröße
6.3.4 Höchstzulässige Langzeitdriften der Lufttemperatur in Prozent der 1%
Temperaturdifferenz durch den Probekörper
6.4 Geforderte Messgenauigkeit bei der Bestimmung der Temperaturdifferenzen in ± 1%
Prozent der Temperaturdifferenz von Luft zu Luft
6.4 Höchstzulässige zusätzliche Messunsicherheit des Gerätes 0,05 K
6.4 Höchstzulässige Messabweichung infolge fehlerhafter Messposition 2%
der Temperatur-Messfühler in Prozent der Temperaturdifferenz durch den
Probekörper
6.4 Geforderte Messgenauigkeit bei der absoluten Temperatur in Prozent der 2%
Temperaturdifferenz von Luft zu Luft
6.4 Höchstzulässige zusätzliche Messabweichung des Wärmestroms F1 infolge 0,5 %
der Gerätegenauigkeit
6.4 Geforderte Messgenauigkeit des Kalibrierfaktors f infolge der Messgenauigkeit 0,1 %
bei der Bestimmung der mittleren Temperatur des Wärmestrommessers
9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei keine Mess-
Mauerwerk für einen trockenen Probekörper mit dampfdichter Umhüllung abweichungen
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(fortgesetzt)

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN 1934:1998

9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei 1%


Mauerwerk für einen trockenen Probekörper ohne dampfdichte Umhüllung
9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei keine Mess-
Mauerwerk für einen unter einem Temperaturgradienten vorbehandelten Probekörper abweichungen
9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei 2%
Mauerwerk, das auf einen Feuchtegehalt im Gleichgewichtszustand mit der
relativen Luftfeuchte bis zu 80 % vorbehandelt ist, mit dampfdichter Umhüllung
9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei 3%
Mauerwerk, das auf einen Feuchtegehalt im Gleichgewichtszustand mit der
relativen Luftfeuchte bis zu 80 % vorbehandelt ist, ohne dampfdichte Umhüllung
9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei 4%
Mauerwerk, das auf einen Feuchtegehalt im Gleichgewichtszustand mit der
relativen Luftfeuchte bis zu 95 % vorbehandelt ist, mit dampfdichter Umhüllung
9 Zusätzliche systematische Messabweichungen infolge Feuchteeinfluss bei 6%
Mauerwerk, das auf einen Feuchtegehalt im Gleichgewichtszustand mit der
relativen Luftfeuchte bis zu 95 % vorbehandelt ist, ohne dampfdichte Umhüllung
A.1 Geforderte Messgenauigkeit für den Kalibrierfaktor f ± 2%
A.3 Höchstzulässsige Änderung des Kalibrierfaktors vor Durchführung eines 2%
vollständigen Kalibrierverfahrens
A.3 Höchstzulässige Änderung des Kalibrierfaktors ohne Korrekturen ± 2%

A.2.2 Anforderungen an die Gerätekonstruktion

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN 1934:1998

6.2.1 Geforderte Mindestlänge der Messflächenseite, bezogen auf die erwarteten 20fach
höchstzulässigen Unregelmäßigkeiten des Probekörpers
6.2.1 Empfohlene Mindestlänge der Messflächenseite, bezogen auf die größte 1,6fach
Probekörperdicke
6.2.1 Empfohlene Mindestlänge der Schutzweite, bezogen auf die größte 1,6fach
Probekörperdicke
6.2.3 Empfohlene hemisphärische Mindest-Gesamtstrahlungszahl für jede 0,8
Gerätefläche, die in Strahlungsaustausch mit der Probekörperoberfläche steht
6.3.2 Mindestanzahl von Temperatur-Messfühlern in der Messfläche für die Messung 9
der Oberflächentemperatur
6.3.2 Mindestanzahl der Temperatur-Messfühler in der Schutzfläche für die Messung 12
der Oberflächentemperatur
6.3.2 Größter Durchmesser der Temperatur-Messfühler bei Messung von Luft- und 0,25 mm
Oberflächentemperatur
6.3.2 Empfohlene Länge des Verbindungsdrahtes der Lötstellen, der sich in 100 mm
wärmetechnischem Kontakt mit der Oberfläche befindet
6.3.3 Geforderte Anzahl von Temperatur-Messfühlern je Quadratmeter für die Messung von 2 bis 9
der Lufttemperatur

A.2.3 Annehmbare Probekörperkenngrößen

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN 1934:1998

5.3.2 Höchster verstimmungsbedingter Wärmestrom infolge der 2%


Probekörper-Inhomogenität in Prozent des Wärmestroms F 1 durch die
Messfläche des Probekörpers
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A.2.4 Annehmbare Prüfbedingungen

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN 1934:1998
5.2.3 Höchster verstimmungsbedingter Wärmestrom infolge 2%
Probekörper-Inhomogenitäten in Prozent des Wärmestroms F1 durch die
Messfläche des Probekörpers
5.3.3 Höchste relative Luftfeuchte bei Vorbehandlung eines Probekörpers zur 95 %
Erreichung des Feuchtegehalt-Gleichgewichtszustandes
5.3.3 Höchste Messdauer bei der Prüfung feuchter Probekörper 120 h
8.2 Empfohlene Trocknungstemperatur für Stoffe, die gegenüber 105 °C
Eigenschaftsänderungen nicht empfindlich sind
8.2 Empfohlener Bereich der Trocknungstemperatur für Stoffe, die gegenüber von 40 °C
Eigenschaftsänderungen empfindlich sind bis 70 °C
8.2 Höchste Abweichung des Feuchtegehaltes in feuchten Probekörpern vom 3%
Feuchtegehalt in der Praxis in Volumenanteilen
8.4.1 Empfohlener Bereich der mittleren Temperatur für Gebäude von 10 °C
bis 20 °C
8.4.1 Empfohlene Mindesttemperaturdifferenz für Gebäude 20 °C

A.3 Bestimmung des Wärmedurchgangskoeffizienten von Türen und Fenstern


mittels Heizkastenverfahren
A.3.1 Messgenauigkeit und Vergleichpräzision, Stabilität, Gleichmäßigkeit

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 12567:-a
5.1 Anforderungen nach EN ISO 8990:1996
a Norm in Vorbereitung. Diese Angaben basieren auf ISO/DIS 12567.

A.3.2 Anforderungen an die Gerätekonstruktion

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 12567:-a
5.2 Geforderte Mindestdicke der Einfassungsplatte 100 mm
5.2 Höchstzulässige Wärmeleitfähigkeit der Einfassungsplatte 0,04 W/(m · K)
5.2 Höchstzulässige Wärmeleitfähigkeit für einen Stoff, der die Prüföffnung über- 0,04 W/(m · K)
brückt
5.2 Mindesterforderliches Strahlungsvermögen der Oberflächen von Einfassungs- 0,8
platte und Luftleitblechen
5.3 Empfohlener Mindestabstand der Prüföffnung von den Innenflächen des 200 mm
Kalt- und Warmkastens
5.3 Geforderte Mindestfläche für die Prüföffnung mit Kontakt zum umgebenden 1 m2
Dämm-Material
5.5 Mindestanzahl von Messstellen zur Messung der Oberflächentemperatur auf der 8
Einfassungsplatte
5.5 Mindestabstand der Temperatur-Messfühler von der Seitenfläche der 100 mm
Kalibrierplatte
5.5 Größter Thermoelementdurchmesser bei Messung der Oberflächentemperatur 0,3 mm
5.5 Geforderter Mindestemissionsgrad der äußeren Oberfläche eines Klebstoffs oder 0,8
Klebebandes zur Befestigung der Thermoelemente
5.5 Mindestabstand zwischen Luftleitblech und Warmfläche der Einfassungsplatte 150 mm
5.5 Mindestabstand zwischen Luftleitblech und Kaltfläche der Einfassungsplatte 50 mm
5.5 Geforderte Mindest-Luftgeschwindigkeit 1,5 m/s
a Norm in Vorbereitung. Diese Angaben basieren auf ISO/DIS 12567.
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EN 1946-4:2000

A.3.3 Annehmbare Probekörperkenngrößen

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 12567:-a

4 Höchstzulässige Abweichung der projizierten Probekörperoberfläche in Prozent 0,5 %


der Einfassungsplattenöffnung

5.3 Empfohlene Höhe für Probekörper für Normprüfbedingungen von Fenstern 1 480 mm

5.3 Empfohlene Breite für Probekörper für Normprüfbedingungen von Fenstern 1 230 mm

5.3 Empfohlene Höhe für Probekörper für Normprüfbedingungen von Türen 2 000 mm

5.3 Empfohlene Breite für Probekörper für Normprüfbedingungen von Türen 1 000 mm

5.4 Empfohlene Dicke der Kalibrierplatte 20 mm;


60 mm

C.1.1 Ungefähre Dichte des expandierten Polystyrols des Kernmaterials der 28 kg/m3
Kalibrierplatte

C.1.1 Erforderliche Dicke der beiden Floatglasscheiben 4 mm

5.4 Geforderter mittlerer Temperaturbereich für die Messung des von 5 °C


Wärmedurchlasskoeffizienten von Kalibrierplatten bis 15 °C

a Norm in Vorbereitung. Diese Angaben basieren auf ISO/DIS 12567.

A.3.4 Annehmbare Prüfbedingungen

Abschnitt in
Beschreibung Wert
EN ISO 12567:-a

5.5 Mindestanzahl von Messstellen zur Messung der Oberflächentemperatur 9


auf der Kalibrierplatte

6.2.1.1 Geforderte mittlere Lufttemperaturen für Kalibriermessungen ± 5 °C

6.2 Geforderte mittlere Temperatur für die Messung jeder Kalibrierplatte 10 °C

6.2.1.1 Geforderte Umgebungstemperaturdifferenz zwischen Warm- und Kaltseite 20 K ± 2 K

6.2.1.1 Geforderter Wärmeübergangswiderstand für die Kalibrierplatte (0,17 ± 0,01)


m2 · K/W

6.3 Ungefähr geforderte mittlere Lufttemperatur für die Messung des Probekörpers 10 °C
a Norm in Vorbereitung. Diese Angaben basieren auf ISO/DIS 12567.
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Anhang B
(informativ)
Berechnung einiger Messabweichungen des Heizkastens

B.1 Allgemeines
In diesem Anhang werden Analysen von Messabweichungen als Anleitungsbeispiele zur Unterstützung aller interessierten
Seiten während der Begutachtung angegeben. Wenn das zu begutachtende Gerät der in diesem Anhang ausgeführten
Konstruktion entspricht, brauchen keine weiteren Berechnungen durchgeführt zu werden. In allen anderen Fällen können
die Berechnungen analog durchgeführt werden.
Zuerst wird ein geregelter Heizkasten mit entweder reflektierenden (R) oder absorbierenden (A) Oberflächen betrachtet.
Für diese beiden Bedingungen werden homogene Probekörper mit einem Wärmedurchlasswiderstand von 0,5 m2 · K/W
und 3 m2 · K/W (mit 0,5 bzw. 3,0 bezeichnet) als Extremwerte für die erwarteten zu prüfenden Probekörper angesehen.
Anschließend wird das gleiche Gerät begutachtet, wenn es als kalibrierter Heizkasten und als Heizkasten mit Wärmestrom-
messer verwendet wird.
In Tabelle B.1 sind die hauptsächlichen Gerätekenngrößen und Prüfbedingungen für die beiden Gerätearten und die beiden
Probekörper (hier mit Gerät A 0,5, A 3,0, R 0,5 und R 3,0 bezeichnet) vorausgesetzt und zusammengestellt. Ist keine
Identifikation angegeben, gelten die Gerätekenngrößen und die Prüfbedingungen für beide Geräte und beide Probekörper.

Tabelle B.1 – Hauptkenngrößen und Prüfbedingungen für den geregelten Heizkasten

Kenngrößen und Prüfbedingungen Werte

Außenmaß des Gerätes 3,0 m


Messflächenbreite (Mitte zu Mitte der Prüföffnungskanten) 1,5 m
Schutzweite (Mitte Prüföffnungskante zu innerer Heizkastenoberfläche) 0,75 m
Messkastentiefe 0,5 m
Wärmedurchlasswiderstand des Messkastens 2,5 m2 · K/W
Schutzkastentiefe 1,5 m
Wärmedurchlasswiderstand des Schutzkastens 5,0 m2 · K/W
Breite der Prüföffnungskante 0,02 m
Luftgeschwindigkeit auf der Kaltseite 3 m/s
Abstand zwischen Probekörper und Luftleitblech auf der Kaltseite 0,10 m
Emissionsgrad der vom Probekörper aus „gesehenen“ Geräteoberflächen
– Gerät A 0,5 und A 3,0 0,00
– Gerät R 0,5 und R 3,0 0,92
Temperatur auf der Warmseite 293 K
Temperatur auf der Kaltseite 273 K
Temperatur der Laboratoriumsluft und der vom Gerät aus „gesehenen“ 294 K bis 298 K
Oberflächen (21 °C bis 25 °C)
Mindest-Wärmeleitfähigkeit des Probekörpers 0,015 W/(m · K )
Größte Wärmeleitfähigkeit des Probekörpers 1,5 W/(m · K)
Größte Probekörperdicke 0,45 m
(siehe Tabelle 1 in 4.4.3.6, 4. Zeile, alle Maße mit 2 multipliziert)

ANMERKUNG Die folgende Analyse der Messabweichungen beim Heizkasten benötigt umfassende Berechnungen von Temperatur-
ungleichmäßigkeiten und Wärmeübergangskoeffizienten, um mittlere Werte zu erhalten, die in der Berechnung von Messabweichungen
von Wärmeströmen angewendet werden. Diese Berechnungen sind mit numerischen Verfahren oder durch einfache iterative Berechnungen
möglich. Die Genauigkeit jeder der beiden Verfahren ist wegen gleichzeitiger Anwesenheit von laminarem und turbulentem Luftstrom den-
noch schwer vorherzusagen. Der Einfachheit halber gibt dieser Anhang keine Einzelheiten solcher Berechnungen an, jedoch werden als
Eingangsdaten die Ergebnisse der einfachen Berechnungen vorausgesetzt, die in [2] in den Literaturhinweisen angegeben sind und die
genau den hier berücksichtigten Geräte- und Prüfbedingungen entsprechen. In [2] Literaturhinweise sind auch die Profile von
Oberflächentemperaturen auf der Warmseite der Probekörper (Bild 2 in [2] für Heizkästen mit reflektierenden Überflächen und Bild 3 in [2]
Literaturhinweise mit Oberflächen mit hohem Strahlungsvermögen) ersichtlich. In [2] Literaturhinweise werden sowohl vereinfachte
Modelle für die Berechnung des verstimmungsbedingten Wärmestromes F2 (Gleichung (4) in [2]), als auch Verfahren für die Berechnung
der Auswirkung von Inhomogenität der Probekörper vorgeschlagen, siehe Abschnitt 5 in [2]. Jedes andere Berechnungsverfahren, das
entsprechende oder höhere Genauigkeit erzielt, verglichen mit dem in [2] in den Literaturhinweisen, kann angewendet werden, um
Eingangsdaten für die Berechnungen dieses Anhanges zu erhalten.
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B.2 Verstimmungsbedingte Messabweichungen


B.2.1 Verstimmungen in reflektierenden Geräten
B.2.1.1 Probekörper mit geringem Wärmedurchlasswiderstand
Berechnungen in diesem Abschnitt sind für das reflektierende Gerät mit einem eingebauten Probekörper mit einem
Wärmedurchlasswiderstand von 0,5 m2 · K/W (d = 0,05 m; l = 0,1 W/(m · K)). Lokale Wärmeübergangskoeffizienten auf
der Warmseite des Probekörpers, auf der Grundlage der Berechnungen in [2] in den Literaturhinweisen sind in Bild B.1 in
W/(m2 · K) angegeben. Aus Bild B.1 ergeben sich die mittleren Wärmeübergangskoeffizienten hig = 2,49 W/(m2 · K) und
him = 2,15 W/(m2 · K) für den Mess- bzw. Schutzbereich durch flächenbezogene Wichtung der lokalen Wärmeübergangs-
koeffizienten. Auf der Kaltseite ist he = 7,28 W/(m2 · K), siehe [2] Literaturhinweise.
Gleichgewichtszustand der Probekörperoberfläche (Tssm = Tssg)
Die Messkastenoberfläche beträgt 5,25 m2, und ihr Wärmedurchlasswiderstand von Luft zu Luft beträgt 3,37 m2 · K/W. Mit
Tam = 20 °C und F2 = 0 wird Tag = 18,86, siehe Bild 1. In diesem Fall wird F3 = 1,78 W. Für eine Messfläche A = 2,25 m2
und einen Wärmedurchlasswiderstand des Probekörpers von Luft zu Luft von 1,10 m2 · K/W wird F 1 = 40,83 W, damit wird
F3 = 4,37 % von F1 für diese Situation.
Nach den Berechnungsverfahren in [2] Literaturhinweise, unter Berücksichtigung obiger Daten und Bild 1 wird eine
Änderung DTag = 2,57 K eine Änderung von F2 bewirken, die 1 % von F 1 beträgt. Dies entspricht einer Verstimmung der
Probekörperoberflächentemperatur (Tssm – Tssg) = 1,22 K .
Gleichgewichtszustand von Luft zu Luft Tam = Tag
Nach den Berechnungsverfahren in [2] in den Literaturhinweisen ist F2 = – 0,18 W für den Gleichgewichtszustand von
Luft zu Luft, d. h. 0,45 % von F1. Ein Wert von F3 = 1 % von F1 entspricht einem Luft zu Luft Temperaturunterschied
(Tam – Tag) = (20 – 18,86)/4,37 = 0,26 K.
B.2.1.2 Probekörper mit hohem Wärmedurchlasswiderstand
Ein Wärmedurchlasswiderstand von 3,0 m2 · K/W könnte einen Probekörper von 0,05 m Dicke mit einer Wärmeleitfähigkeit
von 0,016 7 W/(m · K) darstellen. Alle obigen Berechnungen können für ein Gerät mit reflektierenden Oberflächen
wiederholt werden, siehe Spalte R 3,0 in Tabelle B.2.

B.2.2 Verstimmungen in Geräten mit hohem Strahlungsvermögen


Für die beiden obengenannten Probekörper und dieselben Prüfbedingungen können die Berechnungen auch für ein Gerät
mit Oberflächen mit hohem Emissionsgrad wiederholt werden. In letzteren Fällen muss ein Wärmeübergangskoeffizient
durch Strahlung hr parallel zu den Wärmeübergangskoeffizienten durch Konvektion betrachtet werden. Bei parallelen
Oberflächen mit dem Emissionsgrad e und der mittleren Temperatur Tm ist hr = 4 × 5,67 × 10–8 T m 3/(2/e – 1). Für diese
Berechnungen werden die Umgebungstemperaturen gleich den Lufttemperaturen angenommen.
Tabelle B.2 stellt die Ergebnisse für vier betrachtete Probekörper- und Gerätekombinationen zusammen. Die letzte Zeile
zeigt die Temperaturungleichmäßigkeit der Probekörperoberfläche nach [2] in den Literaturhinweisen. Berechnungen zur
Bestimmung dieser Daten wurden bei Annahme streng gleichmäßiger Lufttemperaturen durchgeführt; tatsächlich können,
wenn die Wärmestromdichte durch den Probekörper ziemlich gleichmäßig ist, ähnliche Ungleichmäßigkeiten der Luft-
temperatur in der Umgebung der Probekörperoberfläche erwartet werden. Zur Vereinfachung der Berechnungen wurden
die Daten der letzten Zeile auch dazu verwendet, Ungleichmäßigkeiten der Lufttemperatur darzustellen.

B.2.3 Unsicherheiten im Gleichgewicht


Die Messunsicherheit im Luftgleichgewicht kann mit 1/4 der höchsten Temperaturungleichmäßigkeit angenommen werden,
d. h. eine Hälfte des Bereiches der Temperaturungleichmäßigkeit um seinen Mittelwert. Die sich ergebende Messunsicherheit
ist diese Temperaturdifferenz, dividiert durch die, die 1 % Messabweichung ergibt. Bei Betrachtung des Falles R 0,5 wird
dann F3 = 3,0/(4 × 0,26) = 2,87 % von F1. Dieser Wert muss zur Messabweichung des verstimmungsbedingten
Wärmestroms F2 = 0,45 % von F1 addiert werden. Die verstimmungsbedingte Gesamtmessabweichung ist dann
(F2 + F 3) = 3,31 % von F1. Ähnliche Berechnungen für den Fall R 3,0 ergeben (F2 + F3) = 3,87 % + 0,12 % = 3,99 % von F1.
Wenn die Oberflächentemperaturen für den Fall R 0,5 abgestimmt sind, ist die sich ergebende Messunsicherheit für F2
3,0/(4 × 1,22) = 0,62 % von F 1, zu dem die berechnete verstimmungsbedingte Messabweichung des Wärmestroms
F3 = 4,37 % von F1 zu addieren ist, um die Gesamtverstimmung (F2 + F3) = 4,99 % von F1 zu erhalten. Ähnliche Berech-
nungen für den Fall R 3,0 ergeben (F2 + F3) = 0,13 % + 4,42 % = 4,55 % von F 1.
Wenn die verbleibenden Messabweichungen für Temperatur, Leistung, Oberfläche usw. zu obigen verstimmungsbedingten
Messabweichungen addiert werden, wird die erwartete höchste Messabweichung von 5 % überschritten. Reflektierende
Oberflächen werden von nun an verworfen, jedoch wird die Verstimmungsanalyse noch, wie in 4.4.3.7 angegeben, beendet.
Die vollständige Verstimmungsanalyse erfordert eine Bewertung der Temperaturungleichmäßigkeiten der vom Probekörper
und dem Messkasten „gesehenen“ Oberflächen. Dies kann (wie für die Probekörperoberfläche) durch Aufteilung in den
Anteil des geregelten Kastens, der zum Messkasten weist, und in den Anteil, der zum Probekörper weist, durchgeführt
werden. Es wurden Berechnungen für Probekörper mit hohem und niedrigem Wärmedurchlasswiderstand bei einer
Temperatur der Laboratoriumsluft von 298 K durchgeführt. Die sich ergebenden Temperaturungleichmäßigkeiten der Ober-
flächen des Schutzkastens sind dann 3,0 K für den Fall A 0,5 und 0,9 K für den Fall A 3,0; diese Ungleichmäßigkeiten sind
viel höher als die des Probekörpers: 0,3 K bzw. 0,1 K für die Fälle A 0,5 und A 3,0, siehe letzte Zeile von Tabelle B.2. Die
Messunsicherheit in der Abstimmung der Umgebungstemperaturen nach den Daten der letzten Zeile von Tabelle B.2 ist
dann geringer als die in diesem Abschnitt angegebenen Temperaturungleichmäßigkeiten.
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Die vertikale strichpunktierte Linie ist die Probekörper-


achse; die ausgezogenen Linien sind die Randstirn-
flächen des Probekörpers und seiner Messfläche. Die
Abszisse ist der Abstand von der Oberkante des Probe-
körpers. In jeder Zelle, in die der Probekörper für diese
Berechnung eingeteilt ist, steht der zugehörige Wärme-
übergangskoeffizient, in W/(m2 · K ) angegeben.

Bild B.1 – Lokale konvektive Wärmeübergangskoeffizienten auf der linken Hälfte der Warmseite des Probekörpers
(Wärmedurchlasswiderstand 0,5 m2 · K/W)

Tabelle B.2 – Verstimmungsdaten

Werte entsprechend den Heizkastentypen


Geräte- und Probekörperdaten
R 0,5 R 3,0 A 0,5 A 3,0
F3 in % von F1 mit Tssm = Tssg (F2 = 0) 4,37 % 4,42 % 0,49 % 0,02 %
Tnsg (F2 = 0) – Tnsg (F 2 = 1 %) 2,57 K 2,98 K 2,66 K 2,94 K
(Tssm – Tssg) für F2 = 1 % von F1 1,22 K 2,53 K 1,68 K 2,78 K
F2 in % von F1 mit Tnsm = Tnsg (F3 = 0) 0,45 % 0,12 % 0,06 % 0,00 %
(Tnsm – Tnsg) für F3 = 1 % von F1 0,26 K 0,08 K 0,32 K 0,08 K
Höchste lokale Verstimmung, bestimmt nach [2] 3,0 K 1,3 K 0,3 K 0,1 K
Literaturhinweise, siehe Anmerkung in B.1

Gleichgewichtszustand von Umgebung zu Umgebung Tnsm = T nsg


Nach 4.4.3.7.3, aus obigen Daten und Tabelle B.2 ergeben sich die einzelnen Messunsicherheiten für den Fall A 0,5 zu:
F3 = (3,0/4)/0,32 = 2,32 % von F1
F2* = 0,06 % von F 1
F2** = (3,0/4)/2,66 = 0,28 % von F1
F2*** = (3,0/4)/2,66 = 0,28 % von F1
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Für die Berechnung von F2*** wurde die Messunsicherheit der Umgebungstemperaturen bezogen auf den Probekörper
und den Messkasten gleich 3,0 K angenommen.
Die verstimmungsbedingte Gesamtmessunsicherheit ist dann die Summe der obigen Ausdrücke, d. h. 2,94 % von F1.
Für den Fall A 3,0 betragen die Einzelmessunsicherheiten:
F3 = (0,9/4)/0,075 = 3 % von F1
F2* = 0,00 % von F1
F2** = (0,9/4)/2,94 = 0,08 % von F 1
F2*** = (0,9/4)/2,94 = 0,88 % von F 1
Die verstimmungsbedingte Gesamtmessunsicherheit ist dann die Summe der obigen Ausdrücke, d. h. 3,16 % von F1.
Gleichgewichtszustand der Probekörperoberfläche (Tssm = Tssg)
Nach 4.4.3.7.2, aus obigen Daten und Tabelle B.2 ergeben sich die einzelnen Messunsicherheiten für den Fall A 0,5 zu:
F2 = (0,3/4)/1,68 = 0,045 % von F1
F3* = 0,49 % von F1
F3** = (0,3/4) (2,66/1,68 )/0,32 = 0,37 % von F1
F3*** = (3,0/4)/0,32 = 2,32 % von F 1
Die verstimmungsbedingte Gesamtmessunsicherheit ist dann die Summe der obigen Ausdrücke, d. h. 3,23 % von F1.
Für den Fall A 3,0 betragen die Einzelmessunsicherheiten:
F2 = (0,1/4)/2,78 = 0,01 % von F 1
F3* = 0,02 % von F1
F3** = (0,1/4) (2,94/2,78 )/0,075 = 0,35 % von F1
F3*** = (0,9/4)/0,075 = 3,0 % von F 1
Die verstimmungsbedingte Gesamtmessunsicherheit ist dann die Summe der obigen Ausdrücke, d. h. 3,38 % von F1.

B.3 Messabweichung der Temperaturdifferenz


Die Hauptmessunsicherheit bei der Messung der Umgebungstemperaturen liegt auf der Warmseite. Es ist:
Fall A 0,5 3,0/4 = 0,75 K d. h. 3,75 % von 20 K
Fall A 3,0 0,9/4 = 0,23 K d. h. 1,13 % von 20 K
Die Oberflächentemperaturgleichmäßigkeit ist nahezu um das Zehnfache besser als die Umgebungstemperaturgleich-
mäßigkeit. Die Genauigkeit der Anzeige der Oberflächentemperaturen sollte auf 1 % genau sein, wenn die Temperatur-
Messfühler richtig befestigt sind. Folglich sind die kritischsten Heizkastenmessungen die, bei denen eine Bestimmung der
Umgebungstemperaturen erforderlich ist.
Die Messgenauigkeit der Temperatur-Messfühler-Kalibrierung beträgt 0,5 %. Die Gerätegenauigkeit sollte besser als 0,5 % sein.
Die Gesamtmessunsicherheit der Temperaturdifferenzen ist dann:
Fall A 0,5 3,75 + 0,5 + 0,5 = 4,75 %
Fall A 3,0 1,13 + 0,5 + 0,5 = 2,13 %

B.4 Messabweichung infolge nichtausreichenden Schutzes


Diese Messabweichung ist geringer als 0,5 %, wenn der Probekörper die von der Konstruktion vorgegebenen Dickengrenz-
werte nicht überschreitet.

B.5 Messabweichung bei der Festlegung der Messfläche


Bei Betrachtung des großen Bereiches der annehmbaren Probekörperdicken ist die höchste Messunsicherheit das Verhältnis
aus Breite der Prüföffnungskante und Seitenlänge der Messfläche, d. h. 100 × 0,02/1,50 = 1,33 %.

B.6 Messabweichung der Eingangsleistung


Im Messkasten sind keine Ventilatoren oder Kühleinrichtungen angebracht, und es wird Wechselstrom verwendet, somit ist
die erwartete Messgenauigkeit 0,5 %.

B.7 Messabweichung der Probekörperdicke


Der Wärmedurchgangskoeffizient des Probekörpers oder sein Wärmedurchlasswiderstand wird gemessen, somit ist keine
Dickenmessung notwendig.

B.8 Driften und Rauschen


Diese werden als zufällige Messabweichungen betrachtet und können durch Mittelung vieler Messungen nahezu eliminiert
werden.

B.9 Höchste wahrscheinliche Messabweichung


Aus obigen Abschnitten kann die folgende Tabelle B.3 der höchsten Messabweichungen in Prozent bestimmt werden; die
Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der Messabweichungen liefert eine Bewertung der größten wahrscheinlichen
Messabweichung des Gerätes.
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Tabelle B.3 – Messabweichungen in einem geregelten Heizkasten

Werte der
Messabweichungen
für absorbierenden
Art der Messabweichung
Heizkasten

A 0,5 A 3,0

Gleichgewichtszustand von Umgebung zu Umgebung (Tnsm = Tnsg)


Messabweichung durch Verstimmung 2,94 % 3,16 %
Messabweichung der Temperaturdifferenz 4,75 % 2,13 %
Messabweichung infolge nichtausreichenden Schutzes 0,5 % 0,5 %
Messabweichung bei der Festlegung der Messfläche 1,33 % 1,33 %
Messabweichung der Eingangsleistung 0,5 % 0,5 %
Arithmetischer Mittelwert 10,02 % 7,62 %
Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der Messabweichungen 5,78 % 4,10 %
Gleichgewichtszustand der Probekörperoberfläche (Tssm = T ssg)
Messabweichung durch Verstimmung 3,23 % 3,38 %
Messabweichung der Temperaturdifferenz 4,75 % 2,13 %
Messabweichung infolge nichtausreichenden Schutzes 0,5 % 0,5 %
Messabweichung bei der Festlegung der Messfläche 1,33 % 1,33 %
Messabweichung der Eingangsleistung 0,5 % 0,5 %
Arithmetischer Mittelwert 10,31 % 7,84 %
Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der Messabweichungen 5,94 % 4,26 %

Das Gerät besitzt eine Messabweichung, die bei der Prüfung von Probekörpern mit geringem Wärmedurchlasswiderstand
etwas höher als die erwarteten 5 % ist. Es sollten entweder genauere numerische Berechnungen zur Kontrolle der tatsäch-
lichen Messabweichung durchgeführt werden, oder es sollte die Temperaturgleichmäßigkeit verbessert werden, z. B. durch
Verringerung der Umgebungstemperatur des Laboratoriums von 25 °C auf 20 °C oder durch Erhöhung der Schutzkasten-
dämmung, wenn obige Ergebnisse annehmbar sind.

B.10 Zusätzliche Messabweichung infolge Feuchteeinflusses


Diese Messabweichung kann [2] in den Literaturhinweisen 8 % betragen.

B.11 Zusätzliche Messabweichung infolge Inhomogenität des Probekörpers


Es wird nur Fall A 0,5 mit einer Temperaturungleichmäßigkeit der Oberfläche von 10 % der Temperaturdifferenz von Umgebung
zu Umgebung betrachtet, d. h. 20 × 0,1 K = 2 K . Die Wärmeübergangskoeffizienten liegen ausreichend nahe bei den
Normbedingungen, um ihre Wirkung auf den gemessenen Wärmdurchgangskoeffizienten zu vernachlässigen. Die zusätzliche
Messunsicherheit ist ein verstimmungsbedingter Wärmestrom F2. Ein verstimmungsbedingter Wärmestrom F2 = 1 % von
F1 erfordert eine Temperaturverstimmung von 1,68 K, siehe Tabelle B.2. Die ungünstigste zusätzliche Verstimmung ist
dann 2/1,68 = 1,19 %.
Werden die Wärmedurchlasswiderstände gemessen, sollte die Temperaturungleichmäßigkeit zu der bereits berechneten
Temperaturungleichmäßigkeit infolge lokaler Wärmeübergangskoeffizienten bei der Ermittlung der verstimmungbedingten
Messabweichung addiert werden
ANMERKUNG Zur Erörterung der Messunsicherheit bei der Festlegung des Wärmedurchlasswiderstandes, die von der Inhomogenität
des Prüfkörpers herrührt, siehe [2] Literaturhinweise.

B.12 Messung der Wärmestromdichte mit einem Wärmestrommesser


Es wird angenommen, dass der Messkasten aus dem bereits betrachteten Gerät entfernt wird und vier Wärmestrommesser
der Größe 0,5 m × 0,5 m verwendet werden, die eine Messfläche von 1 m2 ergeben. Durch Multiplikation aller Maße mit
Zwei wird nach Tabelle 1 für e = 0 die höchstzulässige Probekörperdicke etwa 0,6 m betragen. Die höchste Wärmeleit-
fähigkeit des Probekörpers ls wird mit etwa 0,7 W/(m · K) angenommen, da dieses Gerät für die Messung an Ziegeln und
Leichtbeton verwendet wird. Die Wärmeleitfähigkeit lf des Wärmestrommessers wird mit 0,3 W/(m · K) angenommen. Die
Verwendung eines Wärmestrommessers erfordert nach EN 1934:1998 die Verwendung eines Luftleitblechs und erzwungene
Konvektion auf der Warmseite des Gerätes. Ferner wird auf der Warmseite eine Luftgeschwindigkeit von 3 m/s angenommen,
und damit wird der Wärmeübergangskoeffizient infolge erzwungener Konvektion wieder 7,28 W/(m2 · K ), siehe B.2. Ein
mittlerer Wärmeübergangskoeffizient infolge Strahlung wird mit 4,4 W/(m2 · K) angenommen, womit sich ein Gesamt-
wärmeübergangskoeffizient von 11,7 W/(m2 · K) oder ein Wärmeübergangswiderstand von 0,086 m2 · K/W auf jeder
Seite des Probekörpers ergibt. Der Wärmedurchlasswiderstand des Wärmestrommessers beträgt 0,03 m2 · K/W, folglich
beträgt der zum Probekörper zu addierende Wärmedurchlasswiderstand 0,2 m2 · K/W.
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Für den Fall A 0,5 ist F1 = 28,6 W aus obigen Daten; für den Fall A 3,0 ist F1 = 6,25 W. Nach Gleichung (1) von
EN 1934:1998 und mit den Daten dieses Abschnittes wird:
F2′ = (lf + ls) p/2 DTg = (0,7 + 0,3) 4/2 DTg
F2′ bei 2 % von F1 zu halten, kann für den Fall A 0,5 DTg bis 1,14 K und für den Fall A 3,0 DTg bis 0,25 K bedeuten.
Entsprechend den Berechnungen in [2] in den Literaturhinweisen sind Werte für die Temperaturänderung längs des Luft-
stromes viel niedriger, somit besteht das Problem darin, eine gleichmäßige Luftgeschwindigkeit senkrecht zum Luftstrom
sicherzustellen.
Die berechnete Temperaturverstimmung, resultierend aus den Temperaturungleichmäßigkeiten zwischen Mess- und
Schutzfläche, kann ebenfalls verwendet werden, wenn durch die Messunsicherheit bei der Messung der Oberflächen-
temperaturen dividiert wird, d. h. 100 × (0,7/0,5)(1,44/4)/20 = 2,0 % für Fall A 0,5 und 100 × (3,2/3,0)(0,25/4 )/20 = 0,33 %
für den Fall A 3,0.
Unter Berücksichtigung von Abschnitt 9 von EN 1934:1998 kann die folgende Tabelle B.4 erstellt werden. Die größte
wahrscheinliche Messabweichung liegt innerhalb der erwarteten Messgenauigkeit von 5 % für homogene Probekörper.
Für inhomogene Probekörper muss die zusätzliche verstimmungsbedingte Messunsicherheit innerhalb von 2 % liegen; die
entsprechenden Temperaturungenauigkeiten sind so wie die bereits für eine Verstimmung von 2 % mit homogenen
Probekörpern berechneten, wie die letzten zwei Zeilen von Tabelle B.4 zeigen. Die entsprechenden annehmbaren
Temperaturungleichmäßigkeiten sind um das Vierfache größer, d. h. 8,0 % für den Fall A 0,5 und 1,32 % für den Fall A 3,0.

Tabelle B.4 – Messabweichungen in einem Heizkasten mit Wärmestrommesser

Werte der
Messabweichungen
für absorbierenden
Art der Messabweichung
Heizkasten

A 0,5 A 3,0

Messabweichung infolge Wärmeverlustes an den Randstirnflächen 1,0 % 1,0 %


Messabweichung infolge verstimmungsbedingten Wärmestroms 2,0 % 2,0 %
Messunsicherheit des verstimmungsbedingten Wärmestroms 2,0 % 2,0 %
Messgenauigkeit der Anzeige der Ausgangsgröße des Wärmestrommessers 0,5 % 0,5 %
Kalibriergenauigkeit des Wärmestrommessers 2,0 % 2,0 %
Kalibriergenauigkeit der Temperatur-Messfühler 1,0 % 1,0 %
Messgenauigkeit der Anzeige der Temperatur-Messfühler 0,4 % 0,3 %
Messgenauigkeit der Messposition von Temperatur-Messfühlern 2,0 % 2,0 %
Messunsicherheit der Oberflächentemperatur (für homogene Probekörper) 2,0 % 0,3 %
Arithmetische Summe 12,9 % 11,1 %
Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der Messabweichungen 4,7 % 4,3 %
Zusätzliche Messunsicherheit des verstimmungsbedingten Wärmestroms
(für inhomogene Probekörper) 2,0 % 2,0 %
Zusätzliche Messunsicherheit der Oberflächentemperatur (für inhomogene Probekörper) 2,0 % 0,3 %

B.13 Prüfgerät als kalibrierter Heizkasten zur Prüfung eines Fensters


Dasselbe Gerät, wie bereits in diesem Anhang beschrieben, wird als kalibrierter Heizkasten zur Prüfung eines Fensters
(1,3 m2, U = 1,9 W/(m2 · K) für die Verglasung in einer Maske (nach EN ISO 12567 Einfassungsplatte genannt) mit einer
Dicke von 0,25 m eingebaut und besitzt einen Wärmedurchlasswiderstand von 6,25 m2 · K/W. Der Gesamtwärme-
übergangswiderstand beträgt etwa 0,2 m2 · K/W. Das führt zu F1 = (1 + 0,151) × 1,3 × 1,9 × 20 = 56,86 W. Der Wärmestrom
in der Einfassungsplatte beträgt (9,0 – 1,3) × 20/(6,25 + 0,2) = 23,9 W unter eindimensionalen Bedingungen, d. h. 42 % von
F1. Der Wärmestrom je Kelvin durch die Heizkastenwände beträgt (9 + 4 × 4,5)/(5 + 0,25) = 5,14 W/K.
Bei Betrachtung der großen Differenz zwischen dem Wärmedurchlasswiderstand der Fensterscheibe und dem der Einfassungs-
platte wird erwartet, dass die Ungleichmäßigkeit der Umgebungstemperaturen mindestens so groß wie die von Fall A 3,0
für den geregelten Heizkasten, d. h. 3 K, sein wird. Die Messunsicherheit der Umgebungstemperaturen ist dann
3,0/4 = 0,75 K. Bei Betrachtung der Messgenauigkeit des Wärmedurchlasswiderstandes der Kalibrierplatte und obiger
Temperaturungleichmäßigkeiten können die Kalibrierung der Einfassungsplatte und die Flankenverluste nicht besser als
4 % sein, d. h. 0,42 × 4 % = 1,7 % von F1. Die Messunsicherheit des Wärmestroms durch die Einfassungsplatte und die
Heizkastenwände infolge der Temperaturmessunsicherheit von 0,75 K wird dann 0,75 (23,9/20 + 5,14) = 4,75 W, d. h.
8,4 % von F1. Die Messunsicherheiten können in der folgenden Tabelle B.5 zusammengestellt werden.
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Tabelle B.5 – Messunsicherheiten in einem kalibrierten Heizkasten-Gerät bei Prüfung eines Fensters

Wert der
Art der Messabweichung
Messabweichung

Messabweichung der Temperaturdifferenz (siehe B.9) 4,8 %


Messabweichung von F1 8,4 %
Messabweichung bei der Kalibrierung der Einfassungsplatte 1,7 %
Messabweichung der Eingangsleistung (siehe B.9) 0,5 %
Messunsicherheit der Fensterbefestigung (siehe [2] Literaturhinweise) 1,6 %
Arithmetischer Gesamtwert 17,0 %
Quadratwurzel aus der Summe der Quadrate der Messabweichungen 10,0 %

ANMERKUNG Die letztgenannte Messabweichung (Messunsicherheit der Fensterbefestigung) ist keine Prüfmessabweichung, wenn
herkömmliche genormte Verfahren wie die nach EN ISO 12567 verwendet werden, und es wird ein herkömmlicher Wert für Angabezwecke
gewonnen. Die angegebenen 1,6 % Messunsicherheit müssen berücksichtigt werden, wenn die gemessenen Werte für Konstruktionszwecke
verwendet werden.
Größere Messabweichungen können für die Prüfung von Fensterrahmen erwartet werden, siehe [2] in Literaturhinweise.
Die vorherrschende Messabweichung ist der Wärmestrom durch die Heizkastenwände. Wenn das betrachtete Gerät auch
als kalibrierter Heizkasten verwendet wird, würde es ratsam sein, den Wärmedurchlasswiderstand der Heizkastenwände
bedeutend zu erhöhen, um die Messunsicherheiten zu verringern.

Literaturhinweise
[1] ISO 8302:1991, Thermal insulation – Determination of steady-state thermal resistance and related properties –
Guarded hot plate apparatus.
[2] CEN Technical Report, Heat transfer and errors in hot box apparatus (in Vorbereitung).
[3] Anton, H. „Determination of thermal resistance in highly insulation wall systems“, WKSB – Wärmeschutz – Kälteschutz
– Schallschutz – Brandschutz, Grünzweig + Hartmann AG; Sonderheft 1985 (englische Fassung über Forschungs-
institut für Wärmeschutz München-Gräfelfing).
[4] De Ponte, F. „Design Considerations on Guarded and Calibrated Hot Box Apparatus“ in Thermal insulation: Materials
and Systems, ASTM STP 922, American Society for Testing and Materials, Philadelphia, 1987, pp 345–359.

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