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Wohnmöbel
Betten und Matratzen DF
Prüfverfahren zur Bestimmung der funktionellen Eigenschaften
Deutsche Fassung EN 1957:2000 EN 1957
ICS 97.140
Domestic furniture —
Beds and mattresses —
Test methods for the determination of functional characteristics;
German version EN 1957:2000
Die Europäische Norm EN 1957:2000 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde von der Arbeitsgruppe 1, TG 4 "Betten und Matratzen" (Sekretariat: Frankreich)
des Technischen Komitees CEN/TC 207 "Möbel" (Sekretariat: Belgien) erarbeitet.
Der zuständige Arbeitsausschuss im DIN ist der NHM 5.14 "Betten und Matratzen" — Spiegelausschuss
CEN/TC 207/WG 1/TG 4.
Für die im Abschnitt 2 zitierten Internationalen Normen wird im folgenden auf die entsprechenden Deutschen
Normen hingewiesen:
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
DIN ISO 1101, Technische Zeichnungen — Form- und Lagetolerierung — Form-, Richtungs-, Orts- und Lauf-
toleranzen — Allgemeines, Definitionen, Symbole, Zeichnungseintragungen.
Fortsetzung 11 Seiten EN
Normenausschuss Holzwirtschaft und Möbel (NHM) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 1957
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Mai 2000
ICS 97.140
Deutsche Fassung
Wohnmöbel
Betten und Matratzen
Prüfverfahren zur Bestimmung der funktionellen Eigenschaften
CEN
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation
© 2000 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 1957:2000 D
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EN 1957:2000
Inhalt
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Allgemeine Prüfbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
5 Prüfeinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
6 Bestimmung von funktionellen Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
7 Prüfverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
8 Ermittlung von charakteristischen Parametern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
9 Dauerhaltbarkeit der Bettkante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
10 Prüfbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Anhang A (informativ) Grundlagen des Verfahrens zur Einstufung der
Liegehärte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 207 "Möbel" erarbeitet, dessen Sekretariat vom
IBN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2000, und etwaige entgegenstehende nationale Normen
müssen bis November 2000 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das
Vereinigte Königreich.
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1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt Prüfverfahren fest, anhand derer die funktionellen Eigenschaften von Matratzen und
allen Arten von vollständig zusammengesetzten Betten mit Matratzen (und Matratzenpolstern, wenn sie eine Einheit
mit der Matratze formen) bestimmt werden. Diese Norm gilt nicht für Wasserbetten, Luftmatratzen und Kinderbetten.
Diese Norm schließt ein Verfahren zur Beurteilung der Härte einer Matratze oder eines Liegesystems hinsichtlich
der subjektiven Einschätzung durch Personen ein (siehe Anhang A).
Die gemessene Härte hat keinen Bezug zur Bequemlichkeit und/oder Qualität einer Matratze oder eines kompletten
Bettes.
Qualitätsminderung durch Alterung, die durch Luft, Licht, Luftfeuchtigkeit und Temperatur verursacht wird, sind nicht
enthalten. Die Prüfergebnisse sind nur für den Prüfgegenstand gültig. Wenn die Prüfergebnisse zur Anwendung auf
ähnliche Artikel bestimmt sind, sollte der Prüfgegenstand für diese Artikel repräsentativ sein.
2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikatio-
nen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nach-
stehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser
Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei
undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Ände-
rungen).
EN 1725 : 1998, Wohnmöbel — Betten und Matratzen — Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren.
ISO 1101, Technical drawings — Geometrical tolerancing — Tolerancing of form, orientation, location and
run-out — Generalities, definitions, symbols, indications on drawings.
ISO 8295, Plastics — Film and sheeting — Determination of the coefficients of friction.
3 Definitionen
Für die Anwendung dieser Norm gelten folgende Definitionen:
3.1 Prüfgegenstand: Ein Gegenstand bestehend aus einer Matratze oder einem Bett oder einer Kombination aus
Matratze und Bett.
3.2 Dauerhaltbarkeitsprüfung: Prüfung, die die wiederholte Aufbringung von Belastungen und/oder die Bewegung
von Bauteilen, die während langfristigen Gebrauchs auftreten, simulieren und so die Festigkeit des Prüfgegenstands
unter solchen Bedingungen bewerten.
Die Dauerhaltbarkeitsprüfung ist ein Verfahren, das hauptsächlich dazu dient, die Eigenschaftveränderungen eines
Prüfgegenstands zu bestimmen, die durch wiederholte Belastungen verursacht werden.
3.3 Kraft-Weg-Diagramm: Kraft-Weg-Diagramme werden ermittelt, indem ein Druckstempel in den Prüfgegenstand
gedrückt wird und die entsprechenden Werte des Eindrückwegs und der Kraft simultan gemessen werden.
3.4 Härtewert (H): Der Härtewert wird anhand des Kraft-Weg-Diagramms ermittelt.
3.5 Einstufung der Liegehärte (Hs): Anhand der Einstufung der Liegehärte wird die subjektive Einschätzung von
Personen ausgedrückt. Die Einstufung der Liegehärte wird anhand des Härtewerts bestimmt, der auf Ergebnissen
empirischer Studien basiert.
3.6 Höhenverlust: Die Veränderung in der Höhe eines Prüfgegenstands, die durch die Dauerhaltbarkeitsprüfung
verursacht wird.
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4 Allgemeine Prüfbedingungen
Vor Beginn der Prüfungen muss der Prüfgegenstand mindestens eine Woche bei einem eingestellten Klima
(23 ± 2) °C/(50 ± 5) % relative Luftfeuchte konditioniert werden.
Die Prüfungen müssen unter Innenraumbedingungen, die im Prüfbericht aufzuführen sind, durchgeführt werden.
Während der Konditionierung müssen die Matratzen flach und unbelastet gelagert werden.
Bei Ausführungen, die in den Prüfverfahren nicht vorgesehen sind, muss die Prüfung soweit wie möglich nach den
Vorgaben durchgeführt werden und die Abweichungen müssen im Prüfbericht aufgeführt werden.
Ein komplettes Bett muss wie angeliefert geprüft werden. Zerlegbare Betten müssen nach der mit dem Prüfgegen-
stand gelieferten Gebrauchsanleitung zusammengesetzt werden. Wenn der Prüfgegenstand auf verschiedene Arten
zusammengesetzt oder kombiniert werden kann, muss für die Prüfung die ungünstigste Kombination angewendet
werden. Verbindungsbeschläge müssen vor der Prüfung festgezogen werden.
Falls notwendig müssen Matratzenpolster durch geeignete Mittel, z. B. Klebeband oder Nadeln, daran gehindert
werden, sich während der Prüfung zu bewegen.
In Fällen, in denen die Härte der Bettböden verstellbar ist, muss die Einstellung während der Prüfung im Prüfbericht
notiert werden.
Wenn die Produktinformation besagt, dass die Matratze eine weiche und eine härtere Seite hat, müssen beide
Seiten unter Verwendung unterschiedlicher Matratzen geprüft werden.
4.2 Grenzabweichung
4.3 Prüfreihenfolge
1
) Unter diesen Bedingungen können Zwischenmessungen durchgeführt werden.
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5 Prüfeinrichtung
5.1 Prüfboden
5.2 Stoppvorrichtungen
Stoppvorrichtungen werden verwendet, um das Verschieben, nicht aber das Kippen eines kompletten Bettes oder
Bettrahmens zu verhindern. Sie dürfen nicht höher als 12 mm sein, außer in den Fällen, wo die Konstruktion des
Prüfgegenstandes die Verwendung von höheren Stoppvorrichtungen notwendig macht, in diesem Fall muss die
niedrigste Stoppvorrichtung, die ein Verschieben des Prüfgegenstands verhindert, benutzt werden.
5.4 Seitenstützprofil
Wenn die Matratze während der Dauerhaltbarkeitsprüfung nicht durch die Konstruktion des Bettes am Verschieben
gehindert wird, muss sie durch zwei Seitenstützprofile, wie in Bild 1 gezeigt, am Verschieben gehindert werden. Der
Innenabstand zwischen den Stützprofilen Ws muss gleich der Breite der Matratze ± 2 mm, gemessen nach EN 1334
sein. Die Höhe (h) der Stützprofile darf ein Drittel der Breite der Matratze (H), gemessen nach EN 1334, nicht über-
schreiten. Die Länge der Stützprofile muss mindestens gleich der Länge des Prüfgegenstands sein.
Wenn nötig, müssen Polster während der Prüfung in angemessener Weise befestigt werden.
Legende
1 Seitenstützprofil 4 Seitenstützprofil
2 Einzelheit A 5 Matratze
3 Walze 6 Einzelheit A
Bild 1 — Seitenstützprofile
Ebene und glatte Oberfläche, die groß genug ist, um die Matratze in jeder Messposition vollständig zu unterstützen.
Am Belastungspunkt darf die Durchbiegung bei 1 000 N Belastung 1 mm nicht übersteigen. Das gesamte Ebenheits-
grenzabmaß des Prüfbetts muss 2 mm/1 000 mm betragen.
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5.6 Druckstempel
Ein starrer, runder Gegenstand mit einem Durchmesser von 355 mm, dessen Druckfläche eine konvexe, halbrunde
Krümmung mit einem Radius von 800 mm und einen Außenkantenradius von 20 mm hat.
Der Druckstempel (siehe Bild 2) muss eine glatte Oberfläche haben und muss mit einem Kugelgelenk auf das
Belastungssystem des Prüfgeräts (siehe 5.7) so nah wie möglich an der Druckfläche des Stempels montiert sein.
Maße in Millimeter
Bild 2 — Druckstempel
Die Geschwindigkeit für die Belastung und die Entlastung muss (90 ± 5) mm/Minute betragen.
Die Grenzabweichung des Kraftmesssystems muss innerhalb ± 1 % der maximalen Last (1 000 N) liegen.
Die Vorrichtung muss derart sein, dass horizontale Kräfte die Messungen nicht beeinflussen.
Die Walzenform wird durch die Grenzabweichung der Form nach ISO 1101 von ± 2 mm begrenzt. Die Walzenober-
fläche muss hart, glatt (der Reibungskoeffizient muss zwischen 0,2 und 0,5 liegen, gemessen nach ISO 8295) und
ohne Kratzer oder andere Oberflächenbeschädigungen sein.
Das gesamte Walzensystem muss im statischen Zustand gemessen eine Kraft von (1 400 ± 7) N aufbringen.
Die Walze muss ein Massenträgheitsmoment von 0,5 kgm2 ± 10 % haben. Die Walze muss frei entlang der Länge
und Seitenachse relativ zur Horizontalen drehbar sein.
Die Walze muss der Matratzenoberfläche folgen können und frei auf ihr auf- und ab rollen können.
ANMERKUNG Das Trägheitsmoment der massiven Walze muss ½ der Dichte × π r4 l betragen, wobei r der Radius der Walze
an jedem beliebigen Punkt ist.
Die Kräfte, die die Walze antreiben, müssen horizontal (siehe 7.2) und auf den Mittelpunkt der Walze einwirken. Die
Antriebsart muss sinusförmig (innerhalb ± 10 %) und symmetrisch entlang der Längssymmetrieachse des Prüfgegen-
stands sein. Die Frequenz muss (16 ± 2) Zyklen in der Minute betragen.
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Maße in Millimeter
Bild 3 — Walze
Tabelle 1
Funktionelle Eigenschaften
Prüf- Bewertungs- Ver-
Einstufung
schritt zeitpunkt Höhe Höhen- Härte- änderung
Härtewert der
des Prüflings veränderung veränderung der
Liegehärte
Liegehärte
Vor der Dauerhalt-
1 — — — — —
barkeitsprüfung
Ausgangsmessung
2 — —
(falls erforderlich)
Zwischenmessung
3
(falls erforderlich)
Nach der Prüfung
4
Zu messen
Besondere Aufmerksamkeit muss Rissen in Säumen, Säumenbrüchen, einer Verschiebung oder Verklumpung von
Füllwerkstoffen, gebrochenen Federn, hervorstehenden Federn, Löchern und Rissen im Bettdrellwerkstoff in der
Matratzenoberfläche gelten, die während der Dauerhaltbarkeitsprüfung entstanden sind. Die Innenuntersuchung darf
erst am Ende der Prüfung und nach allen Messungen durchgeführt werden.
7 Prüfverfahren
7.1 Allgemeines
Wenn Matratzen, Bettboden und Rahmen (wo zutreffend) zusammen als Bettsystem geliefert werden, müssen sie
gemeinsam geprüft werden. Alle Prüfungen und Messungen müssen an dem kompletten, auf dem Prüfboden (siehe
5.1) stehenden Prüfgegenstand durchgeführt werden.
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Wenn eine Matratze einzel geliefert wird, muss sie auf dem Prüfbettboden für Matratzen (siehe 5.3) mit Seiten-
stützprofil (siehe 5.4) geprüft werden.
Falls notwendig muss das gleiche Stützprofil für komplette Prüfgegenstände verwendet werden. Für die Ermittlung
der Kraft-Weg-Diagramme muss die Matratze auf den Tisch bzw. auf das Prüfbett (siehe 5.5) gelegt werden.
7.2 Dauerhaltbarkeitsprüfung
Die Prüfung muss mit der Vorrichtung für die Dauerhaltbarkeitsprüfung durchgeführt werden (siehe 5.8).
a) die antreibenden Kräfte horizontal ( 0°, + 2°) einwirken, wenn die Rolle auf der Mittelinie des Schlafbereichs
aufliegt;
b) die Rollstrecke auf jeder Seite der Längsmittellinie des Schlafbereichs 250 mm beträgt und senkrecht zu seinen
Längsachsen verläuft.
Vor den Ausgangsmessungen muss der Prüfgegenstand 100 Zyklen lang gerollt werden.
Die Prüfung muss über eine Gesamtzahl von 30 000 Zyklen durchgeführt werden und darf nur für Messungen
unterbrochen werden.
7.3 Kraft-Weg-Diagramm
Das Kraft-Weg-Diagramm muss mittels der beschriebenen Vorrichtung (siehe 5.6 und 5.7) ermittelt werden.
Die Härtemessung muss innerhalb der ersten 5 Minuten nach Herausnahme der Matratze aus dem festgelegten
Klima zur Konditionierung begonnen werden (siehe 4.1).
Die Ausgangsmessung muss nach 100 Zyklen durchgeführt werden (siehe 7.2 oder Abschnitt 9).
Der Messpunkt muss sowohl im Mittelpunkt der von der Walze behandelten Fläche liegen als auch im Belastungs-
punkt der Kantenprüfung (siehe Abschnitt 9).
– vor jeder Messung zur Ermittlung des Kraft-Weg-Diagramms muss der Prüfgegenstand mindestens 5 Stunden
im festgelegten Klima zur Konditionierung (siehe 4.1) ruhen;
– es wird auf 1 000 N vorbelastet und 3mal entlastet, wobei die Zeit zwischen jedem Vorlastzyklus 30 Sekunden
nicht überschreiten darf. Die Messung muss binnen 30 s nach Beendigung des letzten Vorlastzyklusses vor-
genommen werden;
– die Messung muss aus paarweiser Ablesung der Durchbiegung und der Last bestehen, während die Last bis auf
1 000 N erhöht wird.
ANMERKUNG 1 Beim Datensammeln für das Kraft-Weg-Diagramm sollten von 0 bis 1 000 N mindestens 250 Punkte notiert
werden. Zwischen 0 und 450 N sollte der Abstand zwischen zwei benachbarten Punkten nicht größer als 2 N sein. Die Steigung
kann mit Hilfe der 5 darüber und 5 darunter liegenden Punkte des jeweiligen Messwertes durch lineare Regression errechnet
werden.
ANMERKUNG 2 Es kann von Interesse sein, die Hysteresiskurve zu notieren, indem das Kraft-Weg-Diagramm mit einer
abnehmbaren Last von 1 000 N bis 0 ermittelt wird.
ANMERKUNG Die Höhenmessung nach diesem Verfahren erfolgt nur zur Bestimmung des Höhenverlustes und sollte nicht z. B.
für die Produktinformation angewandt werden. Die Höhenangabe für die Produktinformation ist in EN 1334 festgelegt.
Der Höhenverlust ist die Veränderung der Höhe zwischen der Ausgangsmessung nach 100 Zyklen und der Messung
nach der Prüfung.
Der Härtewert H wird als Durchschnitt der Steigung des Kraft-Weg-Diagramms bei Belastungen von 210 N, 275 N
und 340 N ermittelt (siehe Bild 4):
C1 C2 C3
H N/mm
3
Dabei ist:
Legende
1 Kraft P [N]
2 Kraft-Weg-Diagramm
3 Eindrücktiefe D [mm]
Die Einstufung der Liegehärte Hs ist eine Zahl (1 Dezimale) auf einer Skala von 1 bis 10, die die Härte des
Prüfgegenstands ausdrückt. Hs = 1 ist ein harter Prüfgegenstand. Hs = 10 ist ein weicher Prüfgegenstand.
Dabei ist:
K der Quotient aus der Fläche A unter dem Kraft-Weg-Diagramm (unter der Belastungskurve von 0 bis
450 N) und dem Härtewert H (siehe 8.2):
A
K
H
4
a = 5,92 × 10
b = 0,148
10 Prüfbericht
Anhang A
(informativ)
Die Grundlagen des Verfahrens zur Einstufung der Liegehärte (subjektive Härte) bildeten Untersuchungen, die in
verschiedenen Europäischen Ländern durchgeführt wurden.
In jenen Untersuchungsprogrammen wurden Messwerte, wie sie in dieser europäischen Norm festgelegt sind, auf
die subjektive Beurteilung einer Anzahl von Personen bezogen, die auf mehreren Matratzen unterschiedlicher Härte
lagen.
Eine typische Beziehung zwischen Liegehärte (subjektiver Härte) und dem K-Wert ist in Bild A.1 dargestellt.
Aufgrund der Unterschiede der subjektiven Beurteilung, sollte die zu erwartende Standardabweichung innerhalb ca.
10 % liegen.
Es ist zu betonen, dass sich das Verfahren dieser Norm auf Personen bezieht, die auf der Matratze gelegen haben
und nicht mit der Hand gefühlt oder auf der Matratze/dem Bett gekniet, gesessen oder gestanden haben.
Die Untersuchung hat gezeigt, dass die erlangte Eindrücktiefe durch das hier festgelegte Verfahren gut mit der
Eindrücktiefe von Personen korrespondiert, die auf der Matratze liegen. Personen, die auf der Matratze stehen oder
knien, bewirken natürlich eine größere Eindrücktiefe.
Legende
1 subjektive Einstufung der Liegehärte
2 Härtekennzahl