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DEUTSCHE

NORM Juli 2017


Klass.Nr: 57620

DIN EN ISO 20567-1


D

QUELLE: NOLIS (Norm vor Anwendung auf Aktualität prüfen!/Check standard for current issue prior to usage)
ICS 87.040 Ersatz für
DIN EN ISO 20567-1:2007-04

Beschichtungsstoffe –
Prüfung der Steinschlagfestigkeit von Beschichtungen –
Teil 1: Multischlagprüfung (ISO 20567-1:2017);
Deutsche Fassung EN ISO 20567-1:2017
Paints and varnishes –
Determination of stone-chip resistance of coatings –
Part 1: Multi-impact testing (ISO 20567-1:2017);
German version EN ISO 20567-1:2017
Peintures et vernis –
Détermination de la résistance des revêtements aux impacts de cailloux –
Partie 1: Essais de chocs multiples (ISO 20567-1:2017);
Version allemande EN ISO 20567-1:2017

Gesamtumfang 21 Seiten

DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB)

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Preisgruppe 12
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
www.din.de
www.beuth.de
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2534556
DIN EN ISO 20567-1:2017-07

Nationales Vorwort
Die Norm ISO 20567-1 wurde vom ISO/TC 35/SC 9 „General test methods for paints and varnishes“
(Sekretariat: BSI, Vereinigtes Königreich) erarbeitet. Auf europäischer Ebene liegt die Zuständigkeit beim
Technischen Komitee CEN/TC 139 „Lacke und Anstrichstoffe“ (Sekretariat: DIN, Deutschland). Das
zuständige deutsche Normungsgremium ist der Arbeitskreis NA 002-00-07-09 AK „Automobilbeschich-
tungen“ im DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB).

Erläuterung zu Abschnitt 8, Auswertung

Ein Schaden, der in die Auswertung einbezogen wird, liegt dann vor, wenn die Beschichtung, egal in welcher
Schicht, enthaftet und abgeplatzt ist. Bei Kunststoffsubstraten tritt häufig anstelle der Abplatzung eine
Verschiebung der obersten Schicht, verbunden mit der Freilegung der darunter liegenden Schichten, auf.
Auch dies wird als Schädigung betrachtet und fließt in die Beurteilung ein. Kratzer oder Markierungen, die
z. B. auf Grund von Eindrücken durch das Beschussmaterial entstanden sind, zählen nicht zur geschädigten
Fläche.

Für die in diesem Dokument zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:

ISO 565 siehe DIN ISO 565


ISO 1514 siehe DIN EN ISO 1514
ISO 2808 siehe DIN EN ISO 2808
ISO 3270 siehe DIN EN 23270
ISO 11124-2 siehe DIN EN ISO 11124-2
ISO 11125-2 siehe DIN EN ISO 11125-2
ISO 21227-2:2006 siehe DIN EN ISO 21227-2:2006-11

Änderungen

Gegenüber DIN EN ISO 20567-1:2007-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) eine Tabelle mit der Teilchengrößenverteilung des Beschussmaterials wurde ergänzt;

b) eine Anmerkung bezüglich der Anwendung moderner Druckmessgeräte wurde zu Bild 2 ergänzt;

c) der Abschnitt über die Probenahme wurde gestrichen;

d) die Beschreibung geeigneter Verfahren zum Entfernen loser Beschichtungspartikel wurde als Beispiel in
einen informativen Anhang überführt, und für den Klebebandabriss ist die Klebkraft des Klebebandes
nicht länger festgelegt;

e) das Dokument wurde redaktionell überarbeitet, und die normativen Verweisungen wurden aktualisiert.

Frühere Ausgaben

DIN 55996-1: 2001-04


DIN 55996-1 Berichtigung 1: 2003-10
DIN EN ISO 20567-1: 2007-01, 2007-04

2
DIN EN ISO 20567-1:2017-07

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN 23270, Lacke, Anstrichstoffe und deren Rohstoffe — Temperaturen und Luftfeuchten für Konditio-
nierung und Prüfung

DIN EN ISO 1514, Beschichtungsstoffe — Norm-Probenplatten

DIN EN ISO 2808, Beschichtungsstoffe — Bestimmung der Schichtdicke

DIN EN ISO 11124-2, Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von Beschichtungsstoffen — An-
forderungen an metallische Strahlmittel — Teil 2: Hartguss, kantig (Grit)

DIN EN ISO 11125-2, Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von Beschichtungsstoffen — Prüf-
verfahren für metallische Strahlmittel — Teil 2: Bestimmung der Korngrößenverteilung

DIN EN ISO 21227-2:2006-11, Beschichtungsstoffe — Beurteilung von Beschichtungsschäden mittels digitaler


Bildverarbeitung — Teil 2: Auswertung der Multisteinschlag-Prüfung (ISO 21227-2:2006); Deutsche Fassung
EN ISO 21227-2:2006

DIN ISO 565, Analysensiebe — Metalldrahtgewebe, Lochplatten und elektrogeformte Siebfolien — Nennöff-
nungsweiten

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07

— Leerseite —

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EUROPÄISCHE NORM EN ISO 20567-1
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Februar 2017

ICS 87.040 Ersatz für EN ISO 20567-1:2006

Deutsche Fassung

Beschichtungsstoffe —
Prüfung der Steinschlagfestigkeit von Beschichtungen —
Teil 1: Multischlagprüfung
(ISO 20567-1:2017)
Paints and varnishes — Peintures et vernis —
Determination of stone-chip resistance Détermination de la résistance des revêtements
of coatings — aux impacts de cailloux —
Part 1: Multi-impact testing Partie 1: Essais de chocs multiples
(ISO 20567-1:2017) (ISO 20567-1:2017)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 5. November 2016 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland,
Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz,
Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und
Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

CEN-CENELEC Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel

© 2017 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 20567-1:2017 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

Inhalt
Seite

Europäisches Vorwort ....................................................................................................................................................... 3


Vorwort .................................................................................................................................................................................. 4
Einleitung .............................................................................................................................................................................. 5
1 Anwendungsbereich............................................................................................................................................ 6
2 Normative Verweisungen .................................................................................................................................. 6
3 Begriffe .................................................................................................................................................................... 6
4 Kurzbeschreibung ................................................................................................................................................ 6
5 Geräte ....................................................................................................................................................................... 7
5.1 Multisteinschlagprüfgerät. ................................................................................................................................ 7
6 Probenplatten Materialien ................................................................................................................................ 8
6.1 Beschussmaterial. ................................................................................................................................................ 8
7 Probenplatten ....................................................................................................................................................... 9
7.1 Substrat ................................................................................................................................................................... 9
7.2 Vorbereiten und Beschichten ........................................................................................................................... 9
7.3 Dicke der Beschichtung ...................................................................................................................................... 9
8 Durchführung ........................................................................................................................................................ 9
8.1 Konditionierung der Probenplatten .............................................................................................................. 9
8.2 Prüfbedingungen .................................................................................................................................................. 9
8.3 Beschuss ................................................................................................................................................................ 10
9 Auswertung .......................................................................................................................................................... 10
10 Präzision ............................................................................................................................................................... 11
10.1 Wiederholgrenze, r ............................................................................................................................................ 11
10.2 Vergleichgrenze, R ............................................................................................................................................. 11
11 Prüfbericht ........................................................................................................................................................... 11
Anhang A (informativ) Beispiele für geeignete Verfahren zum Entfernen loser Beschichtung ............. 15
Anhang B (informativ) Empfohlenes Verfahren zum Kalibrieren des Gerätes
(Prüfung des Beschussbildes) ........................................................................................................................ 16

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 20567-1:2017) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 35 „Paints and
varnishes“ in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 139 „Lacke und Anstrichstoffe“
erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2017, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis August 2017 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen
Patentrechte zu identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt EN ISO 20567-1:2006.

Entsprechend der CEN-CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die
ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island,
Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei,
Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 20567-1:2017 wurde von CEN als EN ISO 20567-1:2017 ohne irgendeine Abänderung
genehmigt.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

Vorwort
ISO (die Internationale Organisation für Normung) ist eine weltweite Vereinigung von Nationalen
Normungsorganisationen (ISO-Mitgliedsorganisationen). Die Erstellung von Internationalen Normen wird
normalerweise von ISO Technischen Komitees durchgeführt. Jede Mitgliedsorganisation, die Interesse an
einem Thema hat, für welches ein Technisches Komitee gegründet wurde, hat das Recht, in diesem Komitee
vertreten zu sein. Internationale Organisationen, staatlich und nicht-staatlich, in Liaison mit ISO, nehmen
ebenfalls an der Arbeit teil. ISO arbeitet eng mit der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC)
bei allen elektrotechnischen Themen zusammen.

Die Verfahren, die bei der Entwicklung dieses Dokuments angewendet wurden und die für die weitere Pflege
vorgesehen sind, werden in den ISO/IEC-Direktiven, Teil 1 beschrieben. Im Besonderen sollten die für die
verschiedenen ISO-Dokumentenarten notwendigen Annahmekriterien beachtet werden. Dieses Dokument
wurde in Übereinstimmung mit den Gestaltungsregeln der ISO/IEC-Direktiven, Teil 2 erarbeitet (siehe
www.iso.org/directives).

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. ISO ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Details zu allen während der Entwicklung des Dokuments identifizierten Patentrechten finden sich in der
Einleitung und/oder in der ISO-Liste der empfangenen Patenterklärungen (siehe www.iso.org/patents).

Jeder in diesem Dokument verwendete Handelsname wird als Information zum Nutzen der Anwender
angegeben und stellt keine Anerkennung dar.

Eine Erläuterung der Bedeutung ISO-spezifischer Benennungen und Ausdrücke, die sich auf Konformitäts-
bewertung beziehen, sowie Informationen über die Beachtung der Grundsätze der Welthandelsorganisation
(WTO) zu technischen Handelshemmnissen (TBT, en: Technical Barriers to Trade) durch ISO enthält der
folgende Link: www.iso.org/iso/foreword.html.

Das für dieses Dokument verantwortliche Komitee ist ISO/TC 35, Paints and varnishes, Unterkomitee SC 9,
General test methods for paints and varnishes.

Diese zweite Ausgabe ersetzt die erste Ausgabe (ISO 20567-1:2005), die technisch mit den folgenden
wesentlichen Änderungen überarbeitet wurde:

 eine Tabelle mit der Teilchengrößenverteilung des Beschussmaterials wurde ergänzt;

 eine Anmerkung bezüglich der Anwendung moderner Druckmessgeräte wurde zu Bild 2 ergänzt;

 der Abschnitt über die Probenahme wurde gestrichen;

 die Beschreibung geeigneter Verfahren zum Entfernen loser Beschichtungspartikel wurde als Beispiel in
einen informativen Anhang überführt, und für den Klebebandabriss ist die Klebkraft des Klebebandes
nicht länger festgelegt;

 das Dokument wurde redaktionell überarbeitet, und die normativen Verweisungen wurden aktualisiert.

Eine Liste aller Teile der Normenreihe ISO 20567 ist auf der ISO-Internetseite zu finden.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

Einleitung
In der Automobilindustrie werden Mehrschichtlackierungen zum Schutz der Karosserie aufgetragen.
Streugut, Straßenschotter u. a. können an diesen Lackierungen Schäden verursachen, wobei einzelne oder
sämtliche Schichten vom Substrat abplatzen.

Steinschlagschäden können durch Einzel- und/oder Multischlagprüfverfahren nachgestellt werden.


ISO 20567-1 beschreibt ein Multischlagverfahren, ISO 20567-2 und ISO 20567-3 beschreiben Einzelschlag-
verfahren.

ANMERKUNG Im Anhang B wird ein Verfahren für die Kalibrierung des Gerätes empfohlen. Dieser Anhang ist
informativ, da es auch noch andere Verfahren gibt, um die Gleichmäßigkeit des Beschussbildes zu prüfen.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt drei Verfahren zur Beurteilung der Beständigkeit von Kraftfahrzeug-Lackierungen und
andern Beschichtungen gegen den Beschuss mit einem Hartgussgranulat als simulierte Steinschlagein-
wirkung fest.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon
oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten Ver-
weisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

ISO 565, Test sieves — Metal wire cloth, perforated metal plate and electroformed sheet — Nominal sizes of
openings

ISO 1514, Paints and varnishes — Standard panels for testing

ISO 2808, Paints and varnishes — Determination of film thickness

ISO 3270, Paints and varnishes and their raw materials — Temperatures and humidities for conditioning and
testing

ISO 11124-2, Preparation of steel substrates before application of paints and related products — Specifications
for metallic blast-cleaning abrasives — Part 2: Chilled-iron grit

ISO 11125-2, Preparation of steel substrates before application of paints and related products — Test methods
for metallic blast-cleaning abrasives — Part 2: Determination of particle size distribution

ISO 21227-2:2006, Paints and varnishes — Evaluation of defects on coated surfaces using optical imaging —
Part 2: Evaluation procedure for multi-impact stone-chipping test

3 Begriffe
Es werden keine Begriffe in diesem Dokument angegeben.

ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:

 IEC Electropedia: unter http://www.electropedia.org/

 ISO Online Browsing Platform: unter http://www.iso.org/obp

4 Kurzbeschreibung
Die Steinschlagfestigkeit der Beschichtung wird durch viele kleine scharfkantige Schlagkörper, die in rascher
Folge auftreffen, geprüft. Als Beschussmaterial dient ein definiertes Hartgussgranulat, das mit Druckluft in
einem festgelegten Winkel auf die Beschichtung geschossen wird. Das Ausmaß der Schädigung hängt
weiterhin vom Arbeitsdruck, von der Masse des Beschussmaterials, von der Beschusszeit und vom
konstruktiven Aufbau des Prüfgerätes ab.

Lose anhängendes Beschichtungsmaterial wird entfernt.

Der Grad der Schädigung wird durch Vergleich mit Bildern bewertet.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

5 Geräte
Übliches Laborgerät, zusammen mit Folgendem:

5.1 Multisteinschlagprüfgerät.

Bild 1 und Bild 2 zeigen das Prüfgerät mit seinen Maßangaben.

Der Schwingförderer transportiert das Beschussmaterial vom Einfülltrichter in den Luftstrom vor der
Beschleunigungsdüse. Das Gerät muss so konstruiert sein, dass die Förderzeit verändert werden kann. Der
Einstellbereich muss so ausgelegt sein, dass 500 g Granulat in 10 s verschossen werden können. Der
Druckspeicher muss groß genug sein, dass ein vorgegebener Arbeitsdruck von 200 kPa bei geöffnetem
Magnetventil mindestens 10 s konstant bleibt.

Benutztes Beschussmaterial, das sich nach der Prüfung im Auffangbehälter ansammelt, kann in beschränk-
tem Maße (siehe 6.1) wieder verwendet werden.

Legende
1 Magnetventil 9 Schwingförderer
2 Druckluftrohr 10 Einfülltrichter für Granulat
3 Druckminderer (auf Arbeitsdruck) 11 Granulatbeschleunigungsrohr (zum
4 Druckspeicher (Fassungsvermögen 90 l) Austauschen von der Rückseite zugänglich)
5 Druckmessgerät (gibt den Arbeitsdruck an) 12 Schutzgehäuse
6 Beschleunigungsdüse 13 Auffangbehälter für Granulat
7 Granulatrutsche 14 Probentafel
8 Granulatzuführrohr 15 Probenklemmvorrichtung

Bild 1 — Multisteinschlagprüfgerät — Gesamtansicht

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

Legende
1 Druckmessgerät für Arbeitsdruck 5 Zuführrohr
 Messbereich: bis 400 kPa (= 4 bar)  Länge: (205 ± 3) mm
 Skalendurchmesser: 100 mm  Innendurchmesser: (19 ± 1) mm
 Genauigkeit: Klasse 1,0  mündet (35 ± 1) mm hinter dem Ende der
Luftbeschleunigungsdüse unter (45 ± 1)° in das
Beschleunigungsrohr ein
2 Zwischenrohr 6 Granulatstrahl
 Länge: (190 ± 1) mm  Abstand zwischen Granulatbeschleunigungsrohr
 Innendurchmesser: (19 ± 0,2) mm und Probenmitte: (290 ± 1) mm
 Winkel zwischen Strahlachse und Probe: (54 ± 1)°
3 Luft-Beschleunigungsdüse 7 Öffnung
 Länge: (80 ± 1) mm  Maske mit den Maßen 80 mm × 80 mm, die das
 Innendurchmesser am Eingang: Prüffeld auf der Probe festlegt
(19 ± 0,2) mm
 Innendurchmesser am Ausgang:
(7 ± 0,2) mm
4 Flansch und Beschleunigungsrohr
 Gesamtlänge: (352 ± 2) mm
 Innendurchmesser: (30 ± 0,2) mm
ANMERKUNG Anstelle des unter Punkt 1 im Bild 2 beschriebenen mechanischen Druckmessgerätes wird heute
oftmals ein Drucksensor mit vergleichbaren Daten (z. B. Messbereich bis 600 kPa [= 6 bar]/Genauigkeit Klasse 0,5)
verwendet, und der Druck wird in einem Display angezeigt.

Bild 2 — Multisteinschlagprüfgerät — Ausführungsdetails und Bemaßung

6 Probenplatten Materialien
6.1 Beschussmaterial.

Als Beschussmaterial 1) muss Hartgussgranulat nach ISO 11124-2 verwendet werden, allerdings muss die
Korngröße nach ISO 11125-2 und ISO 565 wie in Tabelle 1 festgelegt sein.

1) Über Bezugsquellen für Beschussmaterial gibt Auskunft: DIN-Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschich-
tungen (NAB), Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, Deutschland.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

Tabelle 1 — Korngrößenverteilung

Maschenweite Anteil
mm %
Auf dem Sieb 5,00 —a
4,50 20 bis 25
4,00 35 bis 45
3,55 30 bis 40
Durch das Sieb 3,55 —a
a Zu verwerfen.

100 g der gesammelten Anteile in Tabelle 1 müssen 300 ± 25 Teilchen des Beschussmaterials enthalten.

Das Beschussmaterial muss spätestens nach 100-maligem Gebrauch erneuert werden. Der Austausch darf
jedoch nie innerhalb einer Prüfserie vorgenommen werden.

7 Probenplatten
7.1 Substrat

Probenplatten mit den Mindestmaßen von 100 mm × 100 mm verwenden.

7.2 Vorbereiten und Beschichten

Jede Probenplatte nach ISO 1514 vorbereiten und dann entsprechend dem vom Beschichtungsstoffhersteller
festgelegten Applikationsverfahren beschichten und trocknen/härten oder einbrennen.

7.3 Dicke der Beschichtung

Die Trockenschichtdicke der Beschichtung, in Mikrometer, nach einem der in ISO 2808 festgelegten Ver-
fahren bestimmen.

8 Durchführung
8.1 Konditionierung der Probenplatten

Unmittelbar vor der Prüfung die Probenplatten bei (23 ± 2) °C und (50 ± 5) % relativer Luftfeuchte (nach
ISO 3270) mindestens 16 h konditionieren.

8.2 Prüfbedingungen

Die Prüfung bei Raumtemperatur, d. h. 18 °C bis 28 °C, durchführen. Die Prüftemperatur im Prüfbericht
angeben.

Nach der Konditionierung sicherstellen, dass es vor oder während der Prüfung nicht zur Bildung von Kon-
denswasser auf der Probe kommt.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

8.3 Beschuss

Das Prüfgerät mit 500+20


   0  g Beschussmaterial laden. Die Prüfung nach einem der in Tabelle 2 festgelegten
Verfahren durchführen. Das zu verwendende Verfahren muss zwischen den Vertragspartnern vereinbart
werden.

Das Beschussmaterial nach jedem Durchgang (d. h. nach jedem Beschuss) wiegen und gegebenenfalls auf
500+20
    0  g ergänzen.

Die Förderzeit zu Beginn jeder Prüfserie und gegebenenfalls innerhalb einer Prüfserie mit einer Stoppuhr
prüfen.

Nach spätestens 100-maligem Gebrauch (siehe 6.1) das benutzte Beschussmaterial durch 500 g neues
Beschussmaterial ersetzen. Dieser Austausch darf jedoch nie innerhalb einer Prüfserie stattfinden.

Alle losen Beschichtungspartikel im Bereich der Prüffläche entfernen. Beispiele für geeignete Verfahren sind
im Anhang A beschrieben. Das zum Entfernen loser Beschichtungspartikel verwendete Verfahren muss
zwischen den Vertragspartnern vereinbart und im Prüfbericht angegeben werden.

Tabelle 2 — Prüfverfahren

Verfahren Druck Masse Förderzeit


kPaa g s
A 100 ± 10 2 × 500+20
    0 2 × (10 ± 2)
B 200 ± 10 2 × 500+20
    0 2 × (10 ± 2)
200 ± 10 1 × 500+20
    0 10 ± 2
anschließende Beanspruchung, z. B. Korrosion, Bewitterung, unmittelbar
C
danach den Beschuss nach 8.3 mit folgenden Parametern durchführen
200 ± 10 1 × 500+20
    0 10 ± 2
a 100 kPa = 1 bar.

9 Auswertung
Den Schaden (Durchschlag oder Abplatzung) der beschossenen Prüffläche mit den Vergleichsbildern im
Bild 3 vergleichen.

ANMERKUNG Die Bilder zeigen die mittlere Schädigung der Kennwertstufe. Die obere und untere Grenze der in den
Bildern gezeigten geschädigten Fläche sind in ISO 21227-2:2006, Tabelle A.1, angegeben.

Der Vergleich kann entweder visuell oder mittels digitaler Bildverarbeitung nach ISO 21227-2 durchgeführt
werden. Je nach Grad der Schädigung ergibt sich ein Kennwert zwischen 0,5 und 5,0, abgestuft in
0,5-Schritten. Gegebenenfalls dazwischen liegende Werte schätzen und notieren.

Zusätzlich zur Bewertung, sofern möglich, die Haupttrennebene oder die Schichten des
Beschichtungssystems, zwischen denen die Abplatzung aufgetreten ist, notieren.

Markierungen werden nicht beurteilt.

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DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

10 Präzision
10.1 Wiederholgrenze, r

Die Wiederholgrenze r ist der Wert, unterhalb dessen die absolute Differenz zwischen zwei Prüfergebnissen
dieses Prüfverfahrens unter Wiederholbedingungen, mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit von 95 %,
erwartet werden kann. Dabei werden die Prüfergebnisse an demselben Prüfmaterial von demselben Prüfer
in demselben Laboratorium innerhalb einer kurzen Zeitspanne mit demselben Prüfgerät ermittelt.

Die Wiederholgrenze r beträgt nach diesem Verfahren 0,5 Kennwertstufen.

10.2 Vergleichgrenze, R

Die Vergleichgrenze R ist der Wert, unterhalb dessen die absolute Differenz zwischen zwei Prüfergebnissen
(jedes als Mittelwert von zwei gültigen Bestimmungen) dieses Prüfverfahrens unter Vergleichbedingungen,
mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit von 95 %, erwartet werden kann. Dabei werden die
Prüfergebnisse an demselben Prüfmaterial von unterschiedlichen Prüfern in unterschiedlichen Laboratorien
unter Verwendung unterschiedlicher Geräte ermittelt.

Die Vergleichgrenze R beträgt nach diesem Verfahren 1,0 Kennwertstufen.

11 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:

a) alle Einzelheiten, die zum Kennzeichnen des geprüften Beschichtungsstoffes notwendig sind (Hersteller,
Handelsname, Chargennummer usw.);

b) eine Verweisung auf dieses Dokument, d. h. ISO 20567-1;

c) die Angaben zu den Probenplatten, einschließlich

1) die Angaben zum Substrat (einschließlich Material und Dicke) und zur Oberflächenvorbereitung,

2) das Auftragsverfahren für die Probenbeschichtung auf das Substrat, einschließlich Trock-
nungs-/Härtungszeit und -bedingungen für alle Schichten,

3) gegebenenfalls Alterungsbedingungen, unter denen die Platten gealtert worden sind,

4) die Konditionierungsbedingungen der geprüften Probenplatten vor der Steinschlagprüfung; gege-


benenfalls Angaben der vorher an derselben Probenplatte durchgeführten Prüfungen, und

5) die Trockenschichtdicke der Beschichtung, in Mikrometer, einschließlich Messverfahren nach


ISO 2808 und Hinweis, ob es sich um eine einzelne Schicht oder um ein Mehrschichtsystem handelt;

d) das verwendete Prüfverfahren (A, B oder C) und nur für Verfahren C Angaben zu Korrosion oder
Bewitterungsbedingungen;

e) die Umgebungstemperatur während der Prüfung;

f) alle erforderlichen Angaben zum Beschussmaterial, einschließlich Hersteller, Handelsname und


durchschnittlicher Teilchengröße;

g) nähere Angaben zu dem Verfahren, welches zum Entfernen loser Beschichtung verwendet wurde (siehe
Anhang A);

11
DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

h) das Ergebnis der Prüfung, wie im Abschnitt 9 angegeben;

i) jede Abweichung von dem festgelegten Prüfverfahren;

j) jede Auffälligkeit (Abweichung), die während der Prüfung beobachtet wird;

k) das Prüfdatum;

l) den Namen des Prüfers.

a) Kennwert 0,5 geschädigte Fläche 0,2 % b) Kennwert 1,0 geschädigte Fläche 1,0 %

c) Kennwert 1,5 geschädigte Fläche 2,5 % d) Kennwert 2,0 geschädigte Fläche 5,5 %

Bild 3 (fortgesetzt)

12
DIN EN ISO 20567-1:2017-07
EN ISO 20567-1:2017 (D)

e) Kennwert 2,5 geschädigte Fläche 10,7 % f) Kennwert 3,0 geschädigte Fläche 19,2 %

g) Kennwert 3,5 geschädigte Fläche 29,0 % h) Kennwert 4,0 geschädigte Fläche 43,8 %

Bild 3 (fortgesetzt)

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EN ISO 20567-1:2017 (D)

i) Kennwert 4,5 geschädigte Fläche 58,3 % j) Kennwert 5,0 geschädigte Fläche 81,3 %

Bild 3 — Vergleichsbilder für die Bewertung der Steinschlagfestigkeit

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Anhang A
(informativ)

Beispiele für geeignete Verfahren zum Entfernen loser Beschichtung

A.1 Bürsten
Auf der Probenplatte mit einer weichen Bürste einige Male leicht hin- und herbürsten.

A.2 Verwenden von Klebeband


Ein etwa 120 mm bis 150 mm langes Klebeband auf den Prüfbereich der Probenplatte kleben und mit einer
Fingerspitze, einem Fingernagel oder einem geeignetem Hilfsmittel fest andrücken. Ein Ende des Klebe-
bandes nach oben abknicken und durch ruckartiges Abreißen des Klebebandes (in einem Winkel von etwa
60° zur Probenplatte) Beschichtungsteile abziehen, die nicht vollständig von der Platte getrennt worden
sind.

Um einen guten Kontakt mit der Beschichtung herzustellen, das Klebeband fest mit einer Fingerspitze oder
einem Fingernagel reiben.

ANMERKUNG Das Aufbringen und Abreißen von Klebeband (Klebebandabriss) kann, je nach Art der Beschichtung,
auch mehrfach durchgeführt werden.

A.3 Verwenden von Druckluft oder Stickstoff


Alle losen Beschichtungspartikel mit Druckluft oder Stickstoff entfernen.

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Anhang B
(informativ)

Empfohlenes Verfahren zum Kalibrieren des Gerätes


(Prüfung des Beschussbildes)

B.1 Materialien
B.1.1 Beschussmaterial, nach 6.1.

B.2 Geräte
B.2.1 Kalibrierte Waage, mit der 500 g mit einer Fehlergrenze von 0,1 g gewogen werden können.

B.2.2 Kalibrierte Stoppuhr.

B.2.3 Kohlepapier.

B.2.4 Weißes Papier, z. B. Kopierpapier.

B.2.5 Kunststofffolie, z. B. PE-Folie mit einer Dicke von etwa 150 μm bis 200 μm oder Klarsichthülle.

B.2.6 Stahlblech, nach 8.1, oder Aluminiumblech mit einer Mindestdicke von 1,25 mm.

B.3 Durchführung
Zum Kalibrieren des Prüfgerätes einen Kalibrieraufbau, der nach Bild B.1 zusammengestellt ist, in das
Prüfgerät einspannen. Auf diesen Kalibrieraufbau (500 ± 5) g ungebrauchtes Beschussmaterial mit einem
Arbeitsdruck von 200 kPa (= 2 bar) innerhalb von (10 ± 2) s schießen.

Den sich durch die Einwirkung des Beschussmaterials auf das Kohlepapier ergebenden Abdruck auf dem
weißen Papier visuell beurteilen; er muss bezüglich des Verhältnisses von schwarzer Fläche zu weißer
Fläche bei jeder Kalibrierung des Prüfgerätes gleich ausfallen. Als Referenz wird das gerätespezifische
Kalibrierbeschussbild verwendet.

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Legende
1 Beschussfläche
2 Kunststofffolie (Klarsichthülle)
3 Kohlepapier
4 weißes Papier
5 Stahlblech oder Aluminiumblech

Bild B.1 — Kalibrieraufbau

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