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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 15614-3:2008) wurde vom CEN/TC 121/SC 1 „Anforderung und Qualifizierung von
Schweißverfahren für metallische Werkstoffe“ in Zusammenarbeit mit ISO/TC 44/SC 10 „Unification of
requirements in the field of metal welding“ erarbeitet. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der
Arbeitsausschuss NA 092-00-01 AA „Verfahrensprüfungen“ im Normenausschuss Schweißtechnik (NAS).
DIN EN ISO 15614 besteht aus den folgenden Teilen unter dem allgemeinen Titel Anforderung und
Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Schweißverfahrensprüfung:
Teil 1: Lichtbogen- und Gasschweißen von Stählen und Lichtbogenschweißen von Nickel und Nickel-
legierungen;
Teil 7: Auftragschweißen;
Für die in diesem Dokument zitierten Europäischen/Internationalen Normen bestehen mit der gleichen Norm-
Nummer identische DIN-Normen (außer ISO 783 und ISO 14175). Für diese wird im Folgenden auf die
entsprechenden DIN-Normen hingewiesen:
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
DIN EN 10002-5, Metallische Werkstoffe — Zugversuch — Teil 5: Prüfverfahren bei erhöhter Temperatur
DIN-Fachbericht CEN ISO/TR 15608, Schweißen — Richtlinien für eine Gruppeneinteilung von metallischen
Werkstoffen
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
— Leerseite —
4
EUROPÄISCHE NORM EN ISO 15614-3
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE März 2008
ICS 25.160.10
Deutsche Fassung
Specification and qualification of welding procedures for Descriptif et qualification d'un mode opératoire de soudage
metallic materials — pour les matériaux métalliques —
Welding procedure test — Épreuve de qualification d'un mode opératoire
Part 3: Fusion welding of non-alloyed and low-alloyed de soudage —
cast irons Partie 3: Soudage par fusion des fontes non alliées et
(ISO 15614-3:2008) faiblement alliées
(ISO 15614-3:2008)
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.
© 2008 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 15614-3:2008 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................3
Einleitung.............................................................................................................................................................4
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................5
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................5
3 Begriffe ...................................................................................................................................................6
4 Schweißprozesse...................................................................................................................................7
5 Vorläufige Schweißanweisung (pWPS) ...............................................................................................7
6 Schweißverfahrensprüfung ..................................................................................................................7
7 Prüfstücke ..............................................................................................................................................7
7.1 Allgemeines............................................................................................................................................7
7.2 Form und Maße der Prüfstücke............................................................................................................8
7.3 Schweißen der Prüfstücke....................................................................................................................9
8 Untersuchung und Prüfung ..................................................................................................................9
8.1 Prüfumfang.............................................................................................................................................9
8.2 Lage und Probenentnahme ............................................................................................................... 11
8.3 Zerstörungsfreie Prüfung .................................................................................................................. 11
8.4 Zerstörende Prüfung .......................................................................................................................... 11
8.5 Bewertungsmerkmale ........................................................................................................................ 12
8.6 Ersatzprüfung...................................................................................................................................... 12
9 Geltungsbereich.................................................................................................................................. 12
9.1 Allgemeines......................................................................................................................................... 12
9.2 Qualifizierung bezogen auf den Hersteller....................................................................................... 12
9.3 Qualifizierung bezogen auf den Werkstoff....................................................................................... 13
9.4 Qualifizierung gültig für alle Schweißverfahren .............................................................................. 15
9.5 Besonderheiten für die Prozesse...................................................................................................... 17
10 Bericht über die Qualifizierung des Schweißverfahrens................................................................ 18
Anhang A (informativ) Vordruck für den Bericht über die Qualifizierung des Schweißverfahrens......... 19
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 22
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 15614-3:2008) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 121 „Schweißen“,
dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 44
„Welding and allied processes“ erarbeitet.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2008, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis September 2008 zurückgezogen werden.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Einleitung
Diese Norm ist ein Teil einer Normenreihe, Einzelheiten dieser Reihe sind in ISO 15607:2003, Anhang A,
enthalten.
Die Schweißverfahrensprüfungen für das Abbrennstumpfschweißen werden in ISO 15614-13 und für das
Reibschweißen in EN ISO 15620 aufgeführt.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieser Teil von ISO 15614 legt fest, wie eine vorläufige Schweißanweisung (pWPS) für die Fertigung und für
die Reparatur von unlegierten und niedriglegierten Gusseisen durch Schweißverfahrensprüfungen qualifiziert
wird. Sie gilt für das Schmelzschweißen.
Dieser Teil von ISO 15614 definiert die Bedingungen für die Durchführung der Schweißverfahrensprüfungen
und den Geltungsbereich für Schweißverfahren für alle praktischen schweißtechnischen Tätigkeiten innerhalb
des Bereiches der festgelegten Einflussgrößen.
Dieser Teil von ISO 15614 ist für alle neuen Schweißverfahren anwendbar. Er setzt jedoch bereits
bestehende Schweißverfahrensprüfungen, die nach früheren nationalen Normen oder Regeln durchgeführt
wurden, nicht außer Kraft. Wenn zusätzliche Prüfungen verlangt werden, um die Qualifizierungen technisch
anzupassen, sind nur diese zusätzlichen Prüfungen an einem Prüfstück durchzuführen, das mit den Bestim-
mungen dieses Teils von ISO 15614 übereinstimmen sollte.
Dieser Teil von ISO 15614 ist anwendbar für unlegierte und niedriglegierte Graugusseisenwerkstoffe in
Übereinstimmung mit EN 1561, EN 1562, EN 1563 und EN 1564.
Die Grundsätze dieses Teils von ISO 15614 sind auch für das Verschweißen von Gusseisen mit Stahl oder
anderen unlegierten und niedriglegierten Gusseisenwerkstoffen anwendbar.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
ISO 6947, Welds — Working positions — Definitions of angles of slope and rotation
(de: Schweißnähte — Arbeitspositionen — Definitionen der Winkel von Neigung und Drehung)
ISO 14175, Welding consumables — Gases and gas mixtures for fusion welding and allied processes
(de: Schweißzusätze — Gase und Gasgemische für das Schmelzschweißen und verwandte Prozesse)
ISO 15607:2003, Specification and qualification of welding procedures for metallic materials — General rules
(de: Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Allgemeine Regeln)
ISO 15609-1, Specification and qualification of welding procedures for metallic materials — Welding
procedure specification — Part 1: Arc welding
(de: Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Schweißanwei-
sung — Teil 1: Lichtbogenschweißen)
ISO 15609-2, Specification and qualification of welding procedures for metallic materials — Welding
procedure specification — Part 2: Gas welding
(de: Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Schweißanwei-
sung — Teil 2: Gasschweißen)
ISO 15611, Specification and qualification of welding procedures for metallic materials — Qualification based
on previous welding experience
(de: Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Qualifizierung
aufgrund von vorliegenden schweißtechnischen Erfahrungen)
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
ISO 15613, Specification and qualification of welding procedures for metallic materials — Qualification based
on pre-production welding test
(de: Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Qualifizierung
aufgrund einer vorgezogenen Arbeitsprüfung)
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach ISO 15607 und die folgenden Begriffe.
3.1
Herstellungsschweißen
jegliche Schweißung, die während der Herstellung vor der endgültigen Lieferung an den Endkunden aus-
geführt wird
3.2
Verbindungsschweißen
Herstellungsschweißung, die zum Verbinden der Einzelteile verwendet wird
3.3
Fertigungsschweißen
Herstellungsschweißung, die ausgeführt wird, um Gussfehler zur Sicherstellung der Gussqualität zu besei-
tigen
3.4
Reparaturschweißen
jegliche Schweißung, die nach der Auslieferung an den Endkunden ausgeführt wird, d. h. nachdem das
Erzeugnis in Betrieb genommen war
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
4 Schweißprozesse
Das Schweißen umfasst die folgenden Schweißprozesse nach ISO 4063:
15 Plasmaschweißen;
6 Schweißverfahrensprüfung
Das Schweißen und Prüfen der Prüfstücke muss nach Abschnitt 7 und Abschnitt 8 erfolgen.
Der Schweißer oder Bediener, der die Schweißverfahrensprüfung in Übereinstimmung mit diesem Teil von
ISO 15614 erfolgreich durchgeführt hat, ist für das Schweißen im Geltungsbereich nach Abschnitt 9
qualifiziert.
7 Prüfstücke
7.1 Allgemeines
Das Prüfstück muss mit den Anforderungen von 7.2, 7.3 und denen in Bild 1 übereinstimmen. Es kann
gesondert gegossen oder aus einem Gussteil entnommen werden. Die Vorbereitung von genügend großen
Prüfstücken ist mittels spanender Maschinen vorzubereiten.
Wenn die genormten Prüfstücke, so wie es dieser Teil von ISO 15614 zeigt, die Herstellungs-/Verbindungs-
geometrie nicht wiedergeben, muss die Anwendung von ISO 15611 oder ISO 15613 gefordert werden.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Abfall
2 Prüflänge
Die aufgeführten Maße dienen nur der Information und dürfen entsprechend geändert werden, um die
Herstellungs- und Prüfanforderungen zu erfüllen. Die Kanten der Fuge sollten leicht abgerundet werden. Die
Kantenvorbereitung und Zusammenstellung wird in der vorläufigen Schweißanweisung (pWPS) dargestellt.
a in Übereinstimmung mit Tabelle 3 oder Tabelle 4
b a = 5 mm bis 15 mm oder α = 5° bis 20°
Bild 1 — Prüfstück
Die Länge oder Anzahl der Prüfstücke muss ausreichend sein, damit alle geforderten Prüfungen durchgeführt
werden können.
Zusätzliche Prüfstücke oder über die Mindestgröße hinausgehende Prüfstücke dürfen für zusätzliche Proben
und/oder für Ersatzproben angefertigt werden (siehe 8.5).
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Die Vorbereitung und das Schweißen des/der Prüfstücke(s) muss in Übereinstimmung mit der pWPS und
unter den allgemeinen Bedingungen für das Schweißen in der Produktion, für die sie gelten müssen, ausge-
führt werden. Die Schweißpositionen und die Grenzwerte für Neigungs- und Drehwinkel des Prüfstückes
müssen ISO 6947 entsprechen. Falls Heftschweißungen in der endgültigen Verbindung überschweißt werden,
müssen sie im Prüfstück berücksichtigt werden.
Wenn nicht anders durch die Verkaufs- oder Vertragsbedingungen festgelegt wurde, müssen das Schweißen
oder das Prüfen des/der Prüfstücke(s) durch einen Prüfer (oder Prüforganisation) begutachtet werden.
8.1 Prüfumfang
Die Prüfung umfasst sowohl die zerstörungsfreie (NDT) als auch die zerstörende Prüfung, die den Anforde-
rungen nach Tabelle 1 entsprechen. Vor dem Schweißen müssen die Fugen einer Sichtprüfung unterliegen
und auf Oberflächenrisse geprüft werden.
Längszugprüfung im Schweißgut;
Biegeprüfung;
Korrosionsprüfungen;
chemische Analyse;
Kerbschlagbiegeprüfung;
Härteprüfung.
ANMERKUNG Es ist möglich, dass bestimmte Einsatz-, Werkstoff- oder Herstellbedingungen umfassendere
Prüfungen, als in diesem Teil der ISO 15614 festgelegt sind, erfordern, um mehr Informationen zu erhalten und um die
Wiederholung von Schweißverfahrensprüfungen zu einem späteren Zeitpunkt für den Erhalt zusätzlicher Prüfwerte zu
vermeiden.
Sowohl die Einbeziehung der Prüfungen als auch die Bewertung der Prüfergebnisse müssen nach der
geeigneten Anwendungsnorm erfolgen.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Legende
1 Bereich 1 für: 1 Zugprobe
2 Bereich 2 für: zusätzliche Proben (z. B. Proben für die Kerbschlagbiegeprüfung)
3 Bereich 3 für: Probe aus dem Grundwerkstoff
4 Bereich 4 für: a) 1 Probe für die makroskopische/mikroskopische Untersuchung; falls gefordert
b) 1 Härteprüfung, falls gefordert
5 Abfall 50 mm
Bild 2 — Probenlage
Die Sichtprüfung muss nach EN 970 und die Eindringprüfung nach EN 571-1 durchgeführt werden.
8.4.1 Prüfumfang
8.4.2 Querzugprüfung
Proben und die Durchführung der Querzugprüfung müssen unter Bezug auf die entsprechenden Werkstoff-
normen ausgeführt werden. Bei Schweißungen mit einer Dicke < 50 mm sind die Prüfstücke für die Zug-
prüfung aus einer Prüfebene zu entnehmen. Bei Dicken 50 mm sollten die Prüfungen in zwei Ebenen
durchgeführt werden, und zwar etwas unterhalb der Oberfläche und aus der Mitte der Naht oder aus dem
Wurzelbereich.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Die Zugfestigkeit der Probe muss vor der Prüfung festgelegt werden.
8.4.3 Makroschliffuntersuchung
Wenn eine Makroschliffuntersuchung gefordert wird, ist das Prüfstück nach EN 1321 einseitig vorzubereiten
und anzuätzen, damit die Schmelzlinie und die Wärmeeinflusszone (WEZ) klar erkennbar sind.
Wenn eine mikroskopische Untersuchung gefordert wird, ist das Prüfstück nach EN 1321 einseitig vorzu-
bereiten und anzuätzen, damit die Schmelzlinie, das Mikrogefüge der WEZ und das Mikrogefüge des
Schweißgutes klar erkennbar sind. Die mikroskopische Untersuchung muss den unbeeinflussten Grundwerk-
stoff einschließen.
8.5 Bewertungsmerkmale
Ein Schweißverfahren ist qualifiziert, wenn die Unregelmäßigkeiten im Prüfstück in den festgelegten Grenzen
der Bewertungsgruppe C von EN 1011-8:2004, Anhang A, liegen.
8.6 Ersatzprüfung
Falls das Prüfstück eine der Anforderungen an die Sichtprüfung oder an die Eindringprüfung nach 8.5 nicht
erfüllt, muss ein zusätzliches Prüfstück geschweißt und den gleichen Untersuchungen unterworfen werden.
Falls dieses zusätzliche Prüfstück den Anforderungen nicht genügt, gilt die Schweißverfahrensprüfung als
nicht bestanden.
Falls irgendeine Probe die Anforderungen für zerstörende Prüfung nach 8.4 nur wegen Schweißnahtunregel-
mäßigkeiten nicht erfüllt, müssen für jede Probe, die nicht bestanden hat, zwei weitere Proben geprüft
werden. Die zusätzlichen Proben können, falls genug Werkstoff vorhanden ist, aus demselben Prüfstück oder
aus einem neuen Prüfstück entnommen werden. Jede zusätzliche Probe muss denselben Prüfungen wie die
ursprüngliche Probe, die nicht bestanden hat, unterzogen werden. Wenn eine von den zusätzlichen Proben
nicht die Anforderungen erfüllt, gilt die Schweißverfahrensprüfung als nicht bestanden.
Wenn eine Zugprobe die Anforderungen von 8.4.2 nicht erfüllt, müssen zwei weitere Proben für jede nicht
bestandene Probe durchgeführt werden. Beide müssen die Anforderungen nach 8.4.2 erfüllen.
9 Geltungsbereich
9.1 Allgemeines
Alle im Abschnitt 9 genannten Bedingungen müssen erfüllt werden, um die Anforderung dieses Teils von
ISO 15614 zu erfüllen.
Die Qualifizierung einer pWPS durch eine Schweißverfahrensprüfung nach diesem Teil von ISO 15614, die
ein Hersteller erlangt hat, gilt für das Schweißen in Werkstätten oder auf Baustellen, die der gleichen
technischen und qualitativen Überwachung dieses Herstellers unterliegen.
Schweißen unter der gleichen technischen und qualitativen Überwachung liegt vor, wenn der Hersteller, der
die Schweißverfahrensprüfung durchgeführt hat, für alle Schweißarbeiten, die danach durchgeführt werden,
voll verantwortlich ist.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
9.3.1 Grundwerkstoff
Um die Anzahl der Schweißverfahrensprüfungen zu minimieren, müssen die Werkstoffklassen, wie Tabelle 2
zeigt, in Gruppen eingeteilt werden.
Wenn eine Schweißverfahrensprüfung an Gusseisen mit Kugelgraphit bei einer Art des Gusseisens aus-
geführt wird, gilt sie auch für die anderen Sorten.
Wenn eine Schweißverfahrensprüfung an Gusseisen mit Lamellengraphit und an Temperguss an der jeweils
ausgewählten Sorte des Gusseisens durchgeführt wird, gilt sie für alle Sorten geringerer Art. Eine Schweiß-
verfahrensprüfung an bainitischem Gusseisen gilt nur für die Sorte des Gusseisens, das in der Schweißver-
fahrensprüfung angewendet wurde.
Eine gesonderte Schweißverfahrensqualifizierung muss für jede Gusseisenart verlangt werden, die nicht im
Gruppierungssystem enthalten ist.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Grund-
werkstoff-
Werkstoff Nicht gleichartiger Zusatzwerkstoff Gleichwertiger/teilweise gleichwertiger Zusatzwerkstoff
gruppe
(ISO/TR 15608)
Gusseisen mit
71 Schweißverfahrensprüfung für gewählte Sorte gilt für alle Arten mit niedrigerer Festigkeit in dieser Gruppe.
Lamellengraphit
Gusseisen mit
Kugelgraphit
Die Schweißverfahrensprüfung für die gewählte Sorte dieser Gruppe gilt für alle ferritischen Sorten mit einer höheren
(Ferritart mit fest- 72.2
Festigkeit in dieser Gruppe bis zur Gruppe 72.1 EN-GJS-400-15 bzw. EN-GJS-450-10, wenn sie ferritisch ist.
gelegten Kerb-
schlagwerten)
Gusseisen mit
Kugelgraphit 72.1
(ferritische Art)
Gusseisen mit
Kugelgraphit Die Sorten EN-GJS-500-7 und EN-GJS-450-10 benötigen
72.1
(ferritische/ Die Schweißverfahrensprüfung für die gewählte gesonderte Schweißverfahrensprüfungen.
perlitische Art) Sorte gilt für alle Sorten mit niedrigerer Festigkeit in
Gusseisen mit dieser Gruppe. Die Schweißverfahrensprüfung für die gewählte perlitische Sorte
Kugelgraphit 72.1 dieser Gruppe gilt für alle Sorten mit niedrigerer Festigkeit bis zu
(perlitische Art) EN-GJS-600-3.
Temperguss 73 Die Schweißverfahrensprüfung für die gewählte Sorte gilt für alle niedrigeren Sorten dieser Gruppe (siehe Tabelle 4).
Bainitisches Eine Schweißverfahrensprüfung an bainitischem Gusseisen gilt nur für die Sorte des Gusseisens, die bei der
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Gusseisen Schweißverfahrensprüfung unter Berücksichtigung der gewählten Wärmebehandlung angewendet wurde.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
Die Qualifizierung einer Schweißverfahrensprüfung bezogen auf die Dicke „t“ muss die Dicken des in
Tabelle 3 und Tabelle 4 wiedergegebenen Geltungsbereiches einschließen.
Dicke des
Werkstoff des Geltungsbereich
Prüfstücks Bemerkungen
Prüfstücks
mm mm
EN-GJMW-360-12 3<t≤8 3<t≤8 C-Massenanteil ≤ 0,3 %
Kein freier Kohlenstoff, aber bis zu
8 < t ≤ 12 8 < t ≤ 12 100 % Perlit-Massenanteil im Kern-
bereich
Zusätzlich Ausscheidungen von
12 < t ≤ 30 12 < t ≤ 60
Anlasskohlenstoff im Kernbereich
EN-GJMW-400-5 t≤3 t≤3 C-Massenanteil ≤ 0,3 %
Kein freier Kohlenstoff, aber bis zu
EN-GJMW-450-7 3<t≤5 3<t≤5
100 % Perlit im Kernbereich
Zusätzliche Ausscheidungen von
5 < t < 30 5 < t < 60
Anlasskohlenstoff im Kernbereich
Geringe Entkohlung, deshalb
EN-GJMW-550-4 3 < t < 30 3 < t < 60 Anlasskohlenstoff auch in dünnen
Schichten
Keine Entkohlung, Anlasskohlenstoff
EN-GJMB-350-10 3 < t < 30 3 < t < 60 selbst in dünnsten Schichten durch
Ausscheidung
9.4.1 Schweißprozesse
Die Qualifizierung nach einer Schweißanweisung (WPS) ist nur gültig für den Schweißprozess, der in der
Schweißverfahrensprüfung angewendet wurde. Bei einer Kombinationsprozess-Schweißverfahrensprüfung ist
die Qualifizierung nur gültig für die Reihenfolge, die bei der Qualifizierungsprüfung angewendet wurde.
Bei Kombinationsprozess-Verfahren darf jedes Schweißverfahren einzeln oder in Verbindung mit anderen
Schweißverfahren qualifiziert werden. Ebenfalls dürfen ein oder mehrere Schweißverfahren von einer
qualifizierten WPS entfallen, vorausgesetzt die Dicke der Verbindung liegt innerhalb des qualifizierten Dicken-
bereichs der/des entsprechenden angewendeten Schweißverfahren(s).
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
9.4.2 Schweißpositionen
Wenn weder Kerbschlagprüfung noch andere dynamische Prüfungen festgelegt sind, wird durch das
Schweißen in irgendeiner Schweißposition das Schweißen in allen Schweißpositionen qualifiziert.
Wenn eine Kerbschlagprüfung und/oder andere dynamische Prüfungen festgelegt sind, muss der Geltungs-
bereich nach Tabelle 5 angewendet werden.
Das Schweißen in einer Schweißposition qualifiziert für andere Schweißpositionen nach Tabelle 5.
Tabelle 5 — Schweißpositionen
PA (Wannenposition) × — — —
PC (Querposition) × × — —
PF (Steigposition) × × × —
PE (Fallposition) × × × ×
9.4.3 Stoßart/Nahtart
Eine erteilte Qualifizierung unter Verwendung der Anordnung, die Bild 1 wiedergibt, gilt für alle Arten von
Stumpfnähten (Verbindungs- und/oder Fertigungsschweißungen).
Eine Schweißverfahrensprüfung, die einseitig und ohne Schweißbadsicherung geschweißt wurde, gilt für
beidseitiges Schweißen und für das Schweißen mit Schweißbadsicherung.
9.4.4 Zusatzwerkstoff
Der Geltungsbereich für die Zusatzwerkstoffe muss die Anforderungen an die Werkstoffe, die in Tabelle 2
aufgeführt sind, erfüllen.
9.4.5 Stromart
Die Qualifizierung gilt für die Stromart (Wechselstrom (AC), Gleichstrom (DC), Pulsstrom) und Polarität, die
bei der Schweißverfahrensprüfung angewendet wurde.
9.4.6 Wärmeeinbringung
Wenn Anforderungen an die Kerbschlagarbeit bestehen, ist für die Wärmeeinbringung eine obere Grenze von
25 % über dem beim Schweißen der Prüfstücke angewendeten Wert zulässig.
Wenn Anforderungen an die Härte bestehen, ist für die Wärmeeinbringung eine untere Grenze von 25 %
unter dem beim Schweißen der Prüfstücke angewendeten Wert zulässig.
Wenn eine Schweißverfahrensprüfung sowohl mit einer hohen als auch mit einer niedrigen Wärmeein-
bringung durchgeführt wurde, sind alle dazwischen liegenden Werte der Wärmeeinbringung qualifiziert.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
9.4.7 Vorwärmtemperatur
Die untere Grenze für die Qualifizierung ist die Sollvorwärmtemperatur, die zu Beginn der Schweißverfahrens-
prüfung angewendet wurde.
9.4.8 Zwischenlagentemperatur
Die obere Grenze der Qualifizierung ist die Sollzwischenlagentemperatur, die bei der Schweißverfahrens-
prüfung erreicht worden ist.
9.4.9 Wärmenachbehandlung
Eine zusätzliche Wärmenachbehandlung oder der Verzicht auf diese ist nicht zulässig.
Der qualifizierte Temperaturbereich entspricht der Haltetemperatur ± 20 °C, die bei der Schweißverfahrens-
prüfung angewendet wurde, es sein denn, dass anderes festgelegt wurde. Wenn gefordert, müssen die
Aufheiz- und Abkühlungsraten sowie die Haltezeit auf das Bauteil abgestimmt werden.
Die Qualifizierung gilt für den bei der Schweißverfahrensprüfung angewendeten Durchmesser der
Elektrode de zuzüglich oder abzüglich einem Elektrodendurchmesser ± de für jede Lage, mit der Ausnahme für
die Wurzellage bei einseitigem Schweißen ohne eine gegengeschweißte Stumpfschweißung, für die keine
Größenänderung zulässig ist.
Die für das Drahtzuführungssystem erteilte Qualifizierung ist beschränkt auf jenes, das bei der Schweiß-
verfahrensprüfung verwendet wurde (z. B. Eindraht- oder Mehrdrahtzuführungssystem).
Die erteilte Qualifizierung ist auf die Pulver- oder Drahtart und deren Kombination unter den Bedingungen der
Schweißverfahrensprüfung beschränkt.
Die für das Schutzgas erteilte Qualifizierung ist beschränkt auf die Kurzbezeichnung des Gases nach
ISO 14175. Unabhängig davon darf der Kohlendioxid-Massenanteil nicht mehr als 10 % größer sein als der,
der bei der Schweißverfahrensprüfung benutzt wurde. Bei Schutzgas, das nicht in ISO 14175 enthalten ist,
wird die Qualifizierung auf die Nennzusammensetzung des Gases beschränkt, das bei der Schweißver-
fahrensprüfung benutzt wurde.
Die für das Drahtzuführungssystem erteilte Qualifizierung ist beschränkt auf jenes, das bei der Schweiß-
verfahrensprüfung verwendet wurde (z. B. Eindraht- oder Mehrdrahtzuführungssystem).
Die für das Schutzgas und Formiergas erteilte Qualifizierung ist beschränkt auf die Kurzbezeichnung des
Gases nach ISO 14175. Bei Schutzgas, das nicht in ISO 14175 enthalten ist, wird die Qualifizierung auf die
Nennzusammensetzung des Gases beschränkt, das bei der Schweißverfahrensprüfung benutzt wurde.
Eine Schweißverfahrensprüfung, die ohne Formiergas durchgeführt wurde, schließt Schweißen mit Formier-
gas ein.
Schweißen mit Zusatzwerkstoff qualifiziert nicht Schweißen ohne Zusatzwerkstoff oder umgekehrt.
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DIN EN ISO 15614-3:2008-06
EN ISO 15614-3:2008 (D)
9.5.5 Schweißprozess 15
Die Qualifizierung ist eingeschränkt auf die Zusammensetzung des Plasmagases, das in der Schweißverfah-
rensprüfung verwendet wurde.
Die für das Schutzgas und Formiergas erteilte Qualifizierung ist beschränkt auf die Kurzbezeichnung des
Gases nach ISO 14175. Bei Schutzgas, das nicht in ISO 14175 enthalten ist, wird die Qualifizierung auf die
Nennzusammensetzung des Gases beschränkt, das bei der Schweißverfahrensprüfung benutzt wurde.
Schweißen mit Zusatzwerkstoff qualifiziert nicht Schweißen ohne Zusatzwerkstoff oder umgekehrt.
Schweißen mit Zusatzwerkstoff qualifiziert nicht Schweißen ohne Zusatzwerkstoff oder umgekehrt.
Ein WPQR-Vordruck muss zur Aufzeichnung der Einzelheiten des Schweißverfahrens und der Prüfergebnisse
verwendet werden, um eine einheitliche Darstellung und Beurteilung der Angaben zu erleichtern.
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Anhang A
(informativ)
Hiermit wird bestätigt, dass die Prüfungsschweißungen in Übereinstimmung mit den Bedingungen der vorbe-
zeichneten Regel/Prüfnorm zufriedenstellend vorbereitet, geschweißt und geprüft worden sind.
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………………………………………….. ………………………………………………………………
Hersteller, Name, Datum, Unterschrift Prüfer oder Prüfstelle
Name, Datum und Unterschrift
*) falls gefordert
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Prüfergebnisse
Biegeprüfungen Biegedurchmesser:
Makroschliff-Untersuchung:
Sonstige Prüfungen:
Bemerkungen:
Die Prüfungen wurden ausgeführt in Übereinstimmung mit den Anforderungen von:
Labor-Bericht-Nr.:
Die Prüfergebnisse sind erfüllt/nicht erfüllt (Nicht zutreffendes streichen)
Die Prüfung wurde ausgeführt in Anwesenheit von:
..............................................................................
Prüfer oder Prüfstelle
Name, Datum und Unterschrift
* falls gefordert
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Literaturhinweise
[1] ISO 4063, Welding and allied processes — Nomenclature of processes and reference numbers
(de: Schweißen und verwandte Verfahren — Liste der Prozesse und Ordnungsnummern)
[2] ISO/TR 15608, Welding — Guidelines for a metallic materials grouping system
(de: Schweißen — Richtlinien für eine Gruppeneinteilung von metallischen Werkstoffen)
[3] ISO 15614-13, Specification and qualification of welding procedures for metallic materials — Welding
procedure test — Part 13: Resistance butt and flash welding
(de: Anforderung und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Schweißverfah-
rensprüfung — Teil 13: Pressstumpf- und Abbrennstumpfschweißen)
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