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DEUTSCHE NORM Entwurf Juli 2001

Zerstörungsfreie Prüfung
Dichtheitsprüfung
Druckänderungsverfahren
Deutsche Fassung EN 13184:2001 EN 13184
ICS 19.100

Non-destructive testing – Leak test – Pressure change method;


German version EN 13184:2001
Essais non destructifs – Contrôle d’etanchéité –
Méthode par variation de pression;
Version allemande EN 13184:2001

Die Europäische Norm EN 13184:2001 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 138 „Zerstörungsfreie Prüfung“ unter
intensiver deutscher Mitarbeit ausgearbeitet. Für die deutsche Mitarbeit ist der Arbeitsausschuss NMP 826
„Dichtheitsprüfung“ des Normenausschusses Materialprüfung (NMP) verantwortlich.

Fortsetzung 17 Seiten EN

Normenausschuss Materialprüfung (NMP) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.


– Leerseite –
ENTWURF
prEN 13184

März 2001

ICS 19.100 Ersatz für

Deutsche Fassung

Zerstörungsfreie Prüfung
Dichtheitsprüfung
Druckänderungsverfahren

Non-destructive testing – Leak test – Pressure Essais non destructifs – Contrôle d’etanchéité –
change method Méthode par variation de pression

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 18. Januar 2001 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen
festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu
geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim
Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer
anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache
gemacht und dem Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz,
Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

 2001 CEN – Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. EN 13184:2001 D
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EN 13184:2001

Inhalt
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Personalqualifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
5 Allgemeine Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
6 Kalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
7 Druckabfallprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
8 Druckanstiegsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
9 Druckänderungsprüfung (Glockendruckänderung) . . . . . . . . . . . . . 9
10 Strömungsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
11 Prüfbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Anhang A (normativ) Berechnungen für das Druckänderungsverfahren . . . 14
Anhang B (informativ) Bestimmung der Leckagerate beim Auftreten
von Gasabgabe und Permeation . . . . . . . . . . . 15
Anhang C (informativ) Prüfung auf Leckageraten des Absperrventils . . . . 17
Anhang ZA (informativ) Abschnitte dieser Europäischen Norm,
die grundlegende Anforderungen oder andere
Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen . . . . . . . 17

Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom CEN/TC 138 „Zerstörungsfreie Prüfung“ erstellt, dessen Sekretariat von
AFNOR geführt wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2001, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis September 2001 zurückgezogen werden.
Diese Europäische Norm wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der
Richtlinie(n).
Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieser Norm ist.
Der Anhang A ist normativ, und die Anhänge B und C sind informativ.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden
Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und
das Vereinigte Königreich.

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt die Verfahren zur Bestimmung der Strömung durch Lecks in der Umwandung
eines abgeschlossenen Prüfobjektes, das einem Druckgefälle ausgesetzt ist, fest. Die Verfahren beruhen auf
der Auswertung der Änderung der Gasmasse innerhalb des Prüfobjektes. Die Zustandsgleichung für ideale
Gase gibt das Verhältnis zwischen Masse, Druck, Temperatur und Volumen des Gases an, das im freien Innen-
volumen des Prüfobjektes enthalten ist. Unter bestimmten Umständen dürfen eine oder mehrere Variable als
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EN 13184:2001

konstant angenommen werden, und damit kann die Massenänderung zum Beispiel durch Kontrolle der
Druckänderung oder der Druck-Temperatur-Änderung innerhalb des Prüfobjektes beurteilt werden.
Die Volumenänderung des Prüfobjektes (aufgrund von Druck- und Temperaturänderung bei der Prüfung) sollte
berücksichtigt werden. In den meisten industriellen Anwendungen ist diese Änderung jedoch so klein, dass sie
vernachlässigt werden kann. Im größten Teil dieser Norm wird deshalb das Volumen während der Prüfung als
konstant angenommen.
Die Verformbarkeit des Prüfobjektes wird üblicherweise bei der Planung der Prüfspezifikation berücksichtigt
werden, und wenn die Prüfgenauigkeit durch eine Volumenänderung beeinflusst werden kann, können alternative
Formeln oder Verfahren, bei denen der Druck konstant gehalten wird (Strömungsmessung), angewendet
werden.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet
sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich
Änderungen).
EN 473, Zerstörungsfreie Prüfung – Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien
Prüfung – Allgemeine Grundlagen.
EN 1330-8, Zerstörungsfreie Prüfung – Terminologie – Teil 8: Begriffe der Dichtheitsprüfung.
EN 1779, Zerstörungsfreie Prüfung – Dichtheitsprüfung – Anleitung zur Auswahl von Prüfmethoden und
-verfahren.
EN 13185:2001, Zerstörungsfreie Prüfung – Dichtheitsprüfung – Prüfgasverfahren.
prEN 13625:2001, Zerstörungsfreie Prüfung – Dichtheitsprüfung – Anleitung zur Auswahl von Messinstrumenten
für die Dichtheitsprüfung.

3 Begriffe
Für diese Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe nach EN 1330-8 sowie folgender.
3.1
Differenzdruckmessgerät
Messinstrument zur gleichzeitigen Messung der Differenz zwischen zwei Drücken

4 Personalqualifikation
Es wird vorausgesetzt, dass das Personal für die Dichtheitsprüfung qualifiziert und befähigt ist. Um diese
Qualifizierung nachzuweisen, wird empfohlen, das Personal in Übereinstimmung mit EN 473 zu zertifizieren.
ANMERKUNG Bei Druckgeräten, siehe Richtlinie 97/23/EG (Anhang I, Unterabschnitt 3.1.3): „Bei Druckgeräten der
Kategorien III und IV muss die Qualifikation dieses Personals von einer unabhängigen Prüfstelle, die von einem Mitglied-
staat anerkannt wurde, gebilligt sein.

5 Allgemeine Anforderungen
5.1 Sicherheit
Zur Sicherstellung seiner Unversehrtheit unter der Druckdifferenz bei Prüftemperatur muss die Konstruktion des
Prüfobjektes unter Berücksichtigung von Auswirkungen von Temperaturanstiegen aufgrund von Veränderungen
der Umgebung, Aufheizung durch Sonne usw. überprüft werden. Gegebenenfalls müssen in Übereinstimmung
mit örtlichen Sicherheitsbestimmungen spezielle Geräte zur Verhinderung überhöhter Druckgradienten bereit-
gestellt werden, um sicherzustellen, dass keine Möglichkeit zur Überschreitung der Konstruktionsgrenzen
besteht.

5.2 Durchführbarkeit
Die Leckagerate bestimmt die sich über eine vorgegebene Zeitdauer vollziehende Änderung des Gesamt-
druckes. Aus diesem Grund sollte die Auflösung von Messgeräten so hoch sein, dass die Druckänderung
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genau bestimmt werden kann. Die Auflösung des Messinstrumentes hängt mit der Endanzeige zusammen:
diese Auflösung sollte mindestens 5- bis 10-mal besser als die Endanzeige sein.
Die Auflösung des Messinstrumentes muss entsprechend den Annahmekriterien festgelegt werden.

5.3 Prüfvorrichtungen
5.3.1 Arten von Messgeräten, siehe prEN 13625:1999
– Vakuummeter, das für den Bereich des Prüfdruckes geeignet ist.
– Druckmessgeräte: Es dürfen Absolutdruckmessgeräte oder Differenzdruckmessgeräte verwendet werden.
Wenn Differenzdruckmessgeräte verwendet werden, müssen Bezugsdruckschwankungen überwacht und
berücksichtigt werden.
– Termometer: Im Allgemeinen werden für Temperaturmessungen Widerstandsthermometer verwendet, es
dürfen aber andere Geräte benutzt werden.
– Hygrometer: Zur Messung der Feuchtigkeit oder des Taupunktes des Prüfgases dürfen kapazitive Mess-
geräte oder Widerstandsmessgeräte verwendet werden.
– Es dürfen Massestrommessgeräte oder Volumenstrommessgeräte mit einer Integriervorrichtung benutzt
werden.
Alle Messinstrumente müssen einen Messbereich, eine Empfindlichkeit, eine Genauigkeit und eine Wieder-
holpräzision besitzen, die mit den Annahmekriterien vereinbar sind.
5.3.2 Anordnung
Für Druckmessungen werden üblicherweise entweder ein einziger oder eine geringe Anzahl Messfühler
verwendet.
ANMERKUNG Messfühler sollten am Prüfobjekt an der geeignetsten Stelle angebracht werden.
In großen Behältern oder komplexen Systemen müssen die Temperatur und der Taupunkt an mehreren Stellen
überwacht werden, da diese Größen innerhalb eines System schwanken können, insbesondere, wenn es
abgeschlossene Volumen oder Totvolumen gibt, die thermisch isoliert sind. Solche Schwankungen müssen bei
den Berechnungen berücksichtigt werden.
Skalenscheiben und Anzeige-/Aufzeichnungsgeräte müssen für den Bediener leicht erreichbar sein.
Bei Langzeitprüfungen muss eine geeignete Anzahl von Messfühlern angewendet werden, damit der Ausfall
eines oder mehrerer Messfühler die Prüfung nicht ungültig macht.

5.4 Hilfsgeräte
Die zur Durchführung der Prüfung verwendeten Hilfsgeräte sind:
– Kompressoren oder Vakuumpumpensysteme;
– Druckregler, Trockner, dichte Kammern;
– Ventile, Entlüftungsleitungen, Sicherheitseinrichtungen gegen Überdruck oder Hochvakuum.

6 Kalibrierung
Alle Messinstrumente müssen gegen Geräte kalibriert werden, die auf nationale Standards rückführbar sind.

7 Druckabfallprüfung, siehe EN 1779, Verfahren D.1


7.1 Anwendung
Dieses Verfahren ist für Prüfobjekte oder Systeme anwendbar, die einem inneren Überdruck ohne Verformung
oder wesentliche Volumenänderung widerstehen können. Das freie Innenvolumen muss bekannt sein, wenn
nicht die Leckagerate als zeitbezogene Druckänderung in dem betroffenen Volumen angegeben wird.
Falls die Prüfung unter Bedingungen durchgeführt wird, die sich von den für den normalen Betrieb typischen
Bedingungen unterscheiden (andere Betriebsmedien, anderer Druck), muss das bei den Prüfverfahren und
Annahmegrenzen für die Prüfung berücksichtigt werden.

7.2 Arbeitsprinzip
Das Prüfobjekt wird einem positiven Überdruck ausgesetzt (entweder durch Druckbeaufschlagung oder durch
Einbringen in eine Vakuumkammer). Die Druckquelle wird dann abgetrennt, und nach einer angemessenen
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Dauer der Temperaturstabilisierung werden in gleichmäßigen Zeitabständen die abgelesenen Werte des
Druckes, der Temperatur (des Taupunktes, wenn gefordert) aufgezeichnet.
Es dürfen zwei Verfahren angewendet werden:

7.2.1 Absolutes Verfahren


Der angezeigte Druck ist der Absolutdruck.

7.2.2 Verfahren mit einem Bezugsbehälter


Der Druck im Prüfobjekt wird mit dem Druck in einem Bezugsobjekt verglichen. Das Bezugsobjekt kann ein
abgeschlossenes Volumen sein, das sich innerhalb des Prüfobjektes befindet, mit einer solchen Geometrie,
dass es die Temperatur der Atmosphäre des Prüfobjektes annehmen kann. Das Bezugsvolumen muss einen
geringfügig kleineren Druck als den des Prüfobjektes besitzen, und es muss vor und nach der Prüfung auf
Dichtheit geprüft werden; seine Temperatur muss ebenfalls aufgezeichnet werden.

7.3 Messung des freien Volumens


Das freie Innenvolumen des Prüfobjektes muss genau eingeschätzt werden, falls die Leckagerate als ein
Massendurchflussstrom anzugeben ist.
Das Volumen kann zum Beispiel aus mehreren Messungen eines nennenswerten Druckabfalls in einem
gegebenen kurzen Zeitabschnitt, der durch die bekannte Leckagerate eines Ventils verursacht wird, geschätzt
werden. Das Volumen kann aus dem Durchschnittswert des Druckabfalls und dem Gesamtgasverlust
geschätzt werden.
Wenn die Leckagerate als prozentualer Anteil der Gesamtmasse des eingeschlossenen Gases, das je Zeitein-
heit entweicht, ausgedrückt wird, ist die Kenntnis des eingeschlossenen freien Volumens nicht erforderlich.

7.4 Verfahren
7.4.1 Vorbereitung des Prüfobjektes
Das Prüfobjekt muss sauber und trocken sein. Alle inneren Bauteile, die dem Prüfdruck nicht widerstehen
können, müssen entfernt werden. Der Teil des Systems, der nicht der Prüfung unterzogen wird, muss mit
geeigneten Einrichtungen einschließlich, falls erforderlich, vorübergehend aufgeschweißter Blindflansche
isoliert werden.
Große dünnwandige Behälter sollten wegen plötzlicher Volumenänderungen aufgrund von Instabilitäten der
Umwandung überwacht werden (Dehnungsmessgeräte).
Mit besonderer Vorsicht ist dort vorzugehen, wo möglicherweise eingeschlossene oder schlecht zugängliche
Volumen anzutreffen sind (Doppelrandschweißnähte, Durchführungen mit Doppeldichtungen), weil sie die
Stabilisierungsdauer und die Unsicherheit der Prüfung erhöhen können.
Wenn das Verfahren einen Bezugsbehälter erfordert, muss dieser mit befestigten Temperaturfühlern in die
richtige Lage gebracht werden.
In großen Behältern können zur Verbesserung der Bedingungsgleichheit Luftzirkulationssysteme wie Ventila-
toren angebracht werden, dabei sind aber die Wärmequellen des Systems zu berücksichtigen.

7.4.2 Druckbeaufschlagung
Das Prüfobjekt muss mit Reingas unter Druck gesetzt werden, das frei von Verunreinigungen und so trocken
wie möglich ist.
Es dürfen Flaschengase oder Luft aus einem Verdichter mit einem Trocknungssystem angewendet werden. Zur
Reduzierung der Dauer der Temperaturstabilisierung sollte die Einlassgastemperatur nahe der Lufttemperatur
im Prüfobjekt liegen.

7.4.3 Stabilisierungsdauer
Nach dem Erreichen des Prüfdruckes wird die Druckquelle abgetrennt. Es wird eine Stabilisierungszeit von
wenigstens 1 h erforderlich, hauptsächlich für den Temperatur- und Feuchteausgleich. Zum Beispiel kann die
Stabilität in Behältern oder Systemen mit großem Fassungsvermögen (z. B. Volumen von vielen hundert
Kubikmetern) als erreicht betrachtet werden, wenn die Durchschnittstemperatur 1 h um nicht mehr als 0,5 °C
von der durchschnittlichen Änderung über die vorhergehenden 2 h abweicht.
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7.4.4 Prüfverfahren
Es ist wünschenswert, die Auswirkungen von Zugluft und Sonnenlicht zu minimieren.
Nach der Stabilisierungsperiode beginnt die Prüfung, und der tatsächliche Druck wird aufgezeichnet. Die
Temperatur und der Taupunkt (Feuchtegehalt) werden, falls gefordert, ebenfalls aufgezeichnet. Der Druck oder
der Druckabfall (bezogen auf den Anfangsdruck), der aufgrund von Temperaturwirkungen korrigiert wird, wird
in Abhängigkeit der verstrichenen Zeit aufgetragen. Wenn bei der Prüfung in allen Bereichen des Prüfobjektes
und bei allen Temperaturbedingungen die relative Luftfeuchte unter 90 % bleibt, kann das Verhalten eines
idealen Gases angenommen werden. Diese Annahme ist unter den meisten industriellen Bedingungen
möglich, weil in diesem Bereich die Änderung des spezifischen Volumens von feuchter Luft auf Grund von
Temperaturänderungen bei konstanter spezifischer Feuchte weniger als 0,1 % von der Änderung des
spezifischen Volumens trockener Luft abweicht. Wenn diese Bedingungen nicht erfüllt werden, müssen die
Berechnungen mit einem Luftfeuchtediagramm durchgeführt werden, um die Änderungen des spezifischen
Volumens der feuchten Luft und die mögliche Kondensation von Wasser zu berücksichtigen (für die kondensierte
Phase wird Volumen 0 angenommen).
Falls die Druckanzeige relativ zum Atmospärendruck ist, muss auch der barometrische Druck aufgezeichnet
werden.

7.4.5 Prüfdauer
Die Prüfdauer hängt von den Maßen des Prüfobjektes, der Prüfgenauigkeit oder dem Zweck der Prüfung (z. B.
Kurzzeitprüfungen für Gut-Schlecht-Auswahl) ab. Wenn jedoch Berechnungen zur Bestimmung des tatsächlichen
Leckagewertes erforderlich sind, muss die Prüfdauer ausreichen, um genügend Daten zur Berechnung der
Leckagerate zu sammeln. Darüber hinaus können eine statistische Auswertung der Ergebnisse und die obere
Vertrauensgrenze gefordert sein. In diesem Fall sollten mindestens 20 Gruppen von Datenpunkten bei etwa
gleichen Zeitabständen zur Verfügung stehen, und die Prüfung sollte nach der Anfangsstabilisierung
mindestens 8 h dauern.
Für große Behälter, komplexe Systeme oder Behälter, die sich bei Sonneneinstrahlung im Freien befinden,
wird eine Dauer von 24 h (oder ein Vielfaches davon) empfohlen, um ähnliche Umgebungsbedingungen am
Anfang und Ende der Prüfung zu erreichen.

7.4.6 Berechnungen
Die Masse des enthaltenen Prüfgases wird für jeden Punkt durch Anwendung des Gesetzes für das ideale Gas
bestimmt:
m p×M×V
p × V = ----- R × T m = ------------------------- (1)
M R×T
M×V
m′ = --------------- ( p – p v ( T ) )
R×T

Dabei ist:
V das freie Innenvolumen, in Kubikmetern;
R die allgemeine Gaskonstante, in Joule je Mol und Kelvin;
p der Gesamtdruck, in Pascal;
pv(T) der Partialdruck von Wasserdampf, in Pascal bei der Temperatur T, in Kelvin;
m die Gesamtmasse des nicht kondensierbaren Gases, in Kilogramm;
M die molare Masse des Prüfgases, in Kilogramm je Mol;
T die Temperatur des Prüfgases, in Kelvin;
m′ die Masse des Prüfgases, in Kilogramm.

Der Masseverlust ist:

M × V  p 1 – p v ( T 1 ) p 2 – p v ( T 2 )
m 1′ – m 2′ = ---------------  ----------------------------
- – ----------------------------- (2)
R  T1 T2 

Die Indizes 1, 2 beziehen sich auf die Bedingungen des Prüfgases am Anfang bzw. am Ende der Prüfung.
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Innerhalb der Grenzen für die relative Luftfeuchte aus 7.4.4 kann das Verhalten von Wasserdampf als das von
idealem Gas betrachtet werden, und der Ausdruck ergibt:

M ×V p p 
m 1′ – m 2′ = ---------------  -----1- – -----2- (3)
R  T 1 T 2

Der Masseverlust kann in einen Volumenverlust bei den Standardbedingungen pS und TS umgewandelt
werden, da:
n × R × TS m
V S = ------------------------- mit n = ----- (4)
pS M

Dabei ist n die Molanzahl.


Damit wird die Leckagerate als pV-Durchfluss ausgedrückt:

V × TS  p p 
q p V = -----------------  -----1- – -----2- (5)
Dt  T 1 T 2

und die Leckagerate, ausgedrückt als Prozentsatz des Verlustes (Masse, Druck):

 p 2 × T 1
- × 100
D % =  1 – ----------------- (6)
 p 1 × T 2

Dabei ist Dt die Dauer der Prüfung.

7.5 Datenauswertung und Vertrauensbereich


(Das beschriebene Verfahren gilt nur für Prüfungen mit großer Genauigkeit oder großen, kritischen Bauteilen.)
Die Auswertung sollte am Diagramm der Masse in Abhängigkeit der Zeit über die Prüfdauer durchgeführt wer-
den. Es wird vorgeschlagen, dass der aus den abgelesenen Werten erhaltene Masseverlust im Abstand von
vier Stunden zu den Zeitpunkten t0 , t4 , t8 , ... geprüft wird mit Wiederholung einer zweiten Reihe zu den
Zeitpunkten t2 , t6 , t10 , ... .
Die Streuung der Ergebnisse in jeder Reihe oder zwischen den beiden Reihen kann die Größe des Einflusses
unvorhergesehener Zustandsgrößen auf die Prüfung anzeigen.
Der Mittelwert dieser Werte kann manchmal für die Bestimmung der Leckagerate ausreichen.
Falls es jedoch gefordert ist, oder falls die Streuung der Ergebnisse zu groß ist, muss eine lineare Regression
in der Form
y = A + Bt (7)

berechnet werden.
Dabei ist:
y die berechnete Menge (Masse) zum Zeitpunkt t;
A der Abschnitt der Geraden auf der y-Achse;
B die Steigung der Geraden;
T die seit dem Beginn der Prüfung verstrichene Zeit.
Außerdem muss eine obere Vertrauensgrenze definiert werden.
ANMERKUNG Um die Strömungsrate als konstant zu betrachten und für die Anwendung der linearen Regression wird
vorausgesetzt, dass die Differenz zwischen dem Anfangs- und Endprüfdruck klein ist verglichen mit der Druckdifferenz
durch die Umwandung.
Beispiele für die Anwendung sind in Anhang A angegeben.

7.6 Nachweis der Genauigkeit der Dichtheitsprüfung


(Das beschriebene Verfahren gilt nur für Prüfungen mit großer Genauigkeit oder großen, kritischen Bauteilen.)
Das folgende Verfahren kann zum Nachweis der Gültigkeit von Leckageratenmessungen angewendet werden.
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7.6.1 Eine kleine, abgemessene Menge Prüfgas muss dem Prüfobjekt entweder schnell zugeführt oder
entzogen werden. Die vom Prüfinstrument angezeigte Massenänderung muss mit der abgemessenen Menge,
die dem Prüfobjekt zugeführt oder entzogen wurde, verglichen werden. Die Übereinstimmung muss besser als
20 % sein.
7.6.2 Ein Leck, dessen Leckagerate unter Prüfbedingungen bekannt ist, wird als Fortführung der Prüfung am
Prüfende zusätzlich zum bestehenden Leck angebracht.
Das kann durch eine kalibrierte Öffnung geschehen, die an das Prüfobjekt über ein Ventil angeschlossen wird.
Die Öffnung sollte bei Prüfdruck die gleiche Strömung wie alle bestehenden Lecks zusammen aufweisen.
Wenn B die Steigung der berechneten Regressionsgeraden bei der Prüfung ist und B′ die Steigung nach
Öffnung des kalibrierten Leckventils, ist die Korrektur der bei der Prüfung gemessenen Leckagerate gegeben
durch:
q CL
q V = B × --------------- (8)
B′ – B
Dabei ist:
qV korrigierte Leckagerate;
qCL Leckagerate des Prüflecks.
Zum Nachweis der Genauigkeit, siehe auch 10.4.1.5 in EN 13185:2001.

8 Druckanstiegsprüfung, siehe EN 1779, Verfahren D.2


8.1 Anwendung
Dieses Verfahren ist für Bauteile oder Systeme anwendbar, die einem Vakuum oder einem äußeren Druck
widerstehen können. Es wird gewöhnlich auf Prüfobjekte angewendet, die beim normalen Betrieb evakuiert
werden.

8.2 Arbeitsprinzip
Es wird ein Druckunterschied bezogen auf die Umwandung des Prüfobjektes (niedrigerer Druck innerhalb des
Prüfobjektes) erzeugt. Das Prüfobjekt wird entweder an ein Vakuumpumpensystem angeschlossen (siehe
Bild 1) oder in eine Druckkammer gebracht. Nach Erreichen der festgelegten Druckdifferenz wird das
Prüfobjekt abgetrennt, und der Innendruck ist in gleichmäßigen Zeitabständen aufzuzeichnen.

8.3 Messung des freien Volumens


Das freie Innenvolumen des Prüfobjektes muss genau berücksichtigt werden. Falls das Volumen unbekannt ist,
können mehrere Messungen eines schnellen Druckanstiegs, der durch die bekannte Leckagerate eines Ventils
hervorgerufen wird, vorgenommen werden. Das Volumen kann aus dem Durchschnittswert der Druckerhöhung
und der Gesamtmenge des zugeführten Gases geschätzt werden.
Wenn die Leckagerate als Druckerhöhung je Zeiteinheit gemessen wird, ist die Kenntnis des eingeschlossenen
Volumens nicht erforderlich.

8.4 Vorsichtsmaßnahmen
Die Abgabe von Dampf aufgrund des Vorhandenseins von Wasser, Öl oder anderen flüchtigen Bestandteilen
oder aufgrund von internen Bestandteilen oder verunreinigten Oberflächen kann eine Anfangsdruckerhöhung
verursachen, die oft größer ist als die durch die Leckagerate hervorgerufene Erhöhung. Das kann bei der
Prüfung dazu führen, dass es längere Zeit dauert, bis der wahre Druckanstieg auf Grund der Leckagerate
erreicht wird.
Für die Anwendung der Leckageratenmessung im Bereich von 10–3 Pa m3 s–1 bis 10–4 Pa m3 s–1 sollte die
Prüfung bei einem Druck durchgeführt werden, bei dem eine Gasabgabe nicht mehr bedeutend ist. Für
Anwendungen mit höheren Anforderungen kann das Prüfobjekt erwärmt werden, und es kann so lange
gepumpt werden, bis die Gasabgabe im Vergleich zur Leckagerate unwesentlich wird.
Eine weitere Modifikation des Verfahrens umfasst den Einsatz einer Kühlfalle zwischen dem Prüfobjekt und
dem Vakuummeter (siehe Anhang B). Änderungen der Prüfobjekttemperatur (aufgrund von Änderungen der
Umgebungstemperatur oder Erwärmung zur Entgasung) sollten vermieden werden oder bei den Berech-
nungen berücksichtigt werden.
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Die gemessene Leckagerate beinhaltet die Leckagerate, die durch das Prüfobjektabsperrventil auftritt. Die
Gültigkeit der Prüfung hängt deshalb von der Dichtheit dieses Ventils ab (siehe Anhang C).

8.5 Verfahren
Nach Erreichen der festgelegten Druckdifferenz wird das Prüfobjekt durch Schließen des Prüfobjektabsperr-
ventils abgetrennt. Da das innere Volumen üblicherweise mit einem Volumenpumpsystem verbunden ist, muss
daher das Absperrventil geschlossen und das Pumpenbelüftungsventil geöffnet werden.
Der Druck beginnt dann mit einer Rate anzusteigen, die der Summe aller Lecks zuzüglich der Gasabgabewir-
kungen entspricht.
Aus der gleichzeitigen Ablesung von Druck und Temperatur (falls notwendig) in festgelegten Zeitabständen
wird eine korrigierte Kurve des Druckes in Abhängigkeit von der Zeit erhalten. Die Druckanstiegsrate wird
bestimmt, wenn sich stabile Bedingungen eingestellt haben. Diese werden als erreicht betrachtet, wenn aufein-
anderfolgende Messungen der Leckagerate um nicht mehr als 10 % voneinander abweichen. Als Leckagerate
sollte der Mittelwert der letzten beiden Ablesungen genommen werden.

8.6 Berechnungen
Das Innenvolumen des Prüfobjektes einschließlich der Rohrleitungen bis zum Absperrventil („Totvolumen“)
muss bekannt sein. Das Totvolumen muss vorher geschätzt werden und sollte verglichen mit der zulässigen
Leckagerate des Prüfobjektes vernachlässigbare Leckageraten besitzen.
Wenn die zulässige Leckagerate als Druckanstieg je Zeiteinheit angegeben ist, d. h. Pa je Stunde, wird sie für
das Prüfobjekt berechnet nach:
[Objekt- + Tot-]volumen
äquivalente Druckanstiegsrate = gemessene Rate × --------------------------------------------------------------
[Objektvolumen]
Wenn die Leckagerate als ein pV-Durchfluss (Pa m3/s) ausgedrückt wird, wird er berechnet aus:
Leckagerate = gemessene Druckanstiegsrate × [Objekt- + Tot-]volumen
Falls die Prüfung des Totvolumens einen deutlichen Druckanstieg zeigt, wird seine Leckagerate berechnet:
Leckagerate des Totvolumens = gemessene Druckanstiegsrate im Totvolumen × Totvolumen
Die Leckagerate des Prüfobjektes wird nach der Subtraktion dieser Leckagerate von der gesamten Leckagerate
erhalten.

8.7 Empfindlichkeit (Nachweisgrenze)


Das Druckanstiegsverfahren kann prinzipiell dazu verwendet werden, Prüfungen mit jeder Empfindlichkeit
(Nachweisgrenze) durchzuführen, welche nur von der Auflösung und der Stabilität der verwendeten Druck-
messgeräte, dem zu prüfenden Volumen und der verfügbaren Zeit abhängt. Die Empfindlichkeit (Nachweis-
grenze) wird durch Permeations- und Gasabgabeeffekte begrenzt, wenn keine geeigneten Verfahren angewendet
werden. Bei kleinen Leckageraten sind die Prüfergebnisse möglicherweise nicht aussagefähig, wenn die
Gasabgabe von gleicher Größe oder sogar größer als der Druckanstieg auf Grund der Lecks ist. Einzelheiten
über Messverfahren für Leckageraten unter diesen Bedingungen werden in Anhang B angegeben.
Die Haupteinflussgrößen auf die Nachweisgrenze der Prüfung sind:
– der im evakuierten Prüfobjekt erreichte Absolutdruck;
– das Innenvolumen des Prüfobjektes und das Totvolumen;
– die Prüfdauer;
– die Temperaturänderungen und die Umgebungsbedingungen;
– die Beschaffenheit der Innenflächen und die Sauberkeit.

8.8 Nachweis der Genauigkeit


Die Genauigkeit der Prüfung kann nach 7.6 nachgewiesen werden.

9 Druckänderungsprüfung (Glockendruckänderung), siehe EN 1779, Verfahren D.3


9.1 Anwendung
Dieses Verfahren ist für Prüfobjekte oder Prüfsysteme anwendbar, die entweder einem Druck oder einem
Vakuum widerstehen können. Wenn die Prüfung unter Bedingungen durchgeführt wird, die sich von den
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normalen Betriebsbedingungen unterscheiden (anderes Gas und/oder anderer Druck), muss das bei den
Annahmegrenzen für die Prüfung berücksichtigt werden.

9.2 Arbeitsprinzip
Das gesamte Prüfobjekt oder der zu prüfende Teil wird mit einer starren Prüfkammer umschlossen (Tauch-
glockenkammer). Eine Kenntnis des freien Innenvolumens des Prüfobjektes ist nicht erforderlich. Das freie
Volumen der Kammer muss bekannt sein. An das von der Kammer umschlossene Volumen wird ein Druck-
messwandler angeschlossen. Die Druckdifferenz zwischen dem Prüfobjekt und der Kammer wird vorzugs-
weise durch Druckbeaufschlagung/Evakuierung des Volumens des Prüfobjektes erzeugt. Für das Nachlassen
einer Ausdehnung/Zusammenziehung der Umwandung des Prüfobjektes wird genügend Zeit eingeräumt.
Wenn das Prüfobjekt unter Druck gesetzt ist, wird jede Leckage in der Wand des von der Kammer eingeschlos-
senen Prüfobjektes einen Druckanstieg im Inneren dieser Kammer erzeugen.
Wenn das Prüfobjekt evakuiert ist, wird jede Leckage in der Wand des von der Kammer eingeschlossenen
Prüfobjektes einen Druckabfall im Inneren der Kammer erzeugen.

9.3 Messung des freien Volumens


Für genaue Ergebnisse muss das freie Volumen bekannt sein. Dieses Volumen muss das freie Volumen der
Kammer, der Verbindungsrohre und das Innenvolumen des Messumformers umfassen. Das freie Volumen
kann bestimmt werden durch Einfügen eines bekannten Lecks in das Prüfsystem und Aufzeichnung der durch
das Leck verursachten Druckänderungsrate.
Das freie Innenvolumen aller zusätzlichen Rohre und Ventile, die während des Anschlusses des bekannten
Lecks eingefügt werden, muss vorher bekannt sein und berücksichtigt werden.

9.4 Verfahren
9.4.1 Vorbereitung des Prüfobjektes
Das Prüfobjekt muss sauber und trocken sein.
Die Temperatur des Prüfobjektes sollte bei Umgebungsbedingungen stabilisiert werden.
Alle Öffnungen des Prüfobjektes müssen mit geeigneten Verschlüssen abgedichtet werden.
Das vollständige Prüfobjekt oder der zu prüfende Teil des Prüfobjektes muss mit einer Kammer umschlossen
werden. Die Kammer muss starr sein und eine gasdichte Abdichtung um das Prüfobjekt bilden. Das Volumen
zwischen dem Prüfobjekt und der Kammer muss zur Erhöhung der Prüfempfindlichkeit so klein wie möglich
sein.

9.4.2 Vorsichtsmaßnahmen
Wenn die Möglichkeit eines großen Lecks am Prüfobjekt besteht, wodurch der Druckmesswandler überlastet
und beschädigt werden könnte, muss der Druckmesswandler mit einer Drossel und einem geeigneten
Druckentlastungsventil geschützt werden.

9.4.3 Luft strömt in das Prüfobjekt hinein


Das Prüfobjekt wird an eine Vakuumpumpe angeschlossen und evakuiert, oder die Kammer wird unter Druck
gesetzt.

9.4.4 Luft strömt aus dem Prüfobjekt heraus


Das Prüfobjekt wird mit trockenem Reingas (gewöhnlich Luft) unter Druck gesetzt und/oder die Kammer wird
evakuiert. Zur Reduzierung der Temperaturstabilisierungsdauer sollte die Einlassgastemperatur annähernd die
der Umgebungstemperatur sein.

9.4.5 Stabilisierung
Eine Stabilisierungsperiode ist notwendig, damit die Auswirkungen adiabatischer Erwärmung und mechanischer
Verformung des Prüfobjektes beseitigt werden können.

9.4.6 Prüfverfahren
Während der Prüfung muss der Druck innerhalb des Prüfobjektes überprüft werden, um sicherzustellen, dass
er innerhalb der Prüfgrenzen bleibt. Der Anfangsdruck auf Grund der Verformung der Prüfobjektwand und
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Wärmeübertragung wird notiert. Die Prüfdauer muss lange genug sein, damit die zulässige Leckagerate vom
Druckmesswandler gemessen werden kann.
Am Ende der Prüfdauer wird der Druck notiert.
Die Prüfdauer, die Berechnungen und der Nachweis der Dichtheitsprüfgenauigkeit sind dieselben wie für das
Druckabfallverfahren, mit der Ausnahme, dass das Volumen des Prüfsystems das Kammervolumen und nicht
das Innenvolumen des Prüfobjektes ist.

10 Strömungsmessung, siehe EN 1779, Verfahren D.4


10.1 Anwendungen
Dieses Verfahren ist für Bauteile oder Systeme anwendbar, die einem leichten Überdruck oder Vakuum wider-
stehen können. Die Kenntnis des freien Innenvolumens ist nicht erforderlich. Verfahren mit Gleichdruck
(10.2.1a, 10.2.2 a, 10.2.2 c) können für Prüfobjekte angewendet werden, die sich bei Druckdifferenzen verformen,
aber das Volumen muss während der Prüfung konstant bleiben.

10.2 Arbeitsprinzip
Das Verfahren der Strömungsmessung besteht aus der Bestimmung der Leckagerate durch Messung der
Strömungsrate des Gases in das Prüfobjekt oder aus dem Prüfobjekt. Die Prüfung kann auch durch Messung
des Gasvolumens durchgeführt werden, das zur Wiederherstellung des zu Beginn der Prüfung bestehenden
Druckes benötigt wird.
Die Prüfung kann mit Gas, das in das Prüfobjekt hineinströmt oder aus ihm herausströmt, durchgeführt werden.
10.2.1 Gas strömt in das Prüfobjekt hinein:
a) Das Prüfobjekt wird mit einer Vakuumpumpe über eine Leitung verbunden, die mit einem Strömungsmess-
gerät und einem Druckregelungssystem mit einem Präzisionsventil versehen ist. Das durch den Druckregler
betriebene Ventil muss in der Lage sein, einen konstanten Innendruck im Prüfobjekt aufrechtzuerhalten.
b) Das Prüfobjekt wird evakuiert und in eine Kammer gebracht, die über ein Strömungsmessgerät an eine
feste Druckquelle angeschlossen ist.
10.2.2 Gas strömt aus dem Prüfobjekt heraus:
a) Das Prüfobjekt wird über ein Strömungsmessgerät an eine feste Druckquelle angeschlossen.
b) Das Prüfobjekt wird unter Druck gesetzt und anschließend in eine Kammer gebracht, die über ein
Strömungsmessgerät an die offene Atmosphäre angeschlossen ist. In diesem Fall muss die Schwankung
des Atmosphärendruckes berücksichtigt werden.
c) Das Prüfobjekt wird unter Druck gesetzt und anschließend abgetrennt. Am Ende der Prüfzeit wird ein
abgemessenes Gasvolumen in das Prüfobjekt eingelassen, bis der zu Beginn der Prüfung bestehende
Druck wieder hergestellt ist.

10.3 Messgeräte
Die bei diesen Verfahren verwendeten Messgeräte sollten auf Grund des gewöhnlich niedrigen zu messenden
Druckes und der niedrigen zu messenden Strömung eine hohe Empfindlichkeit besitzen.

10.4 Stabilisierungsdauer
Nach Erreichen des Prüfdruckes ist hauptsächlich zur Stabilisierung von Temperatur, Strömung oder Dimen-
sionen (auch Veränderungen aufgrund von Gasabgabeeffekten bei Anwendung des Vakuumverfahrens) eine
Stabilisierungsperiode notwendig. Für große Volumen kann die Stabilisierung als erreicht betrachtet werden,
wenn die Temperatur oder die gemessene Strömung, gemittelt über 1 h, um nicht mehr als 10 % von der durch-
schnittlichen Änderung über die vorhergehenden 2 h abweicht.

10.5 Durchführung der Prüfung


Nach der Stabilisierungperiode beginnt die Prüfung, und in regelmäßigen Abständen müssen die Temperatur,
die Druckdifferenz (verglichen zum Atmosphärendruck) und das Gesamtgasvolumen, das in das Prüfobjekt
hinein- oder aus dem Prüfobjekt herausströmt, gemessen werden.
Die abgelesenen Werte müssen bezüglich aller Parameteränderungen, die die Prüfung beeinflussen können,
korrigiert und gemittelt werden.
Einige Prüfanordnungen sind in Bild 2 angegeben.
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11 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss folgende Angaben enthalten:
a) Datum und Ort der Prüfung;
b) das verwendete Verfahren (Hinweis auf dieses Dokument);
c) Beschreibung der verwendeten Geräte und Hilfseinrichtungen (für Messgeräte);
d) Angabe des Typs, des Messbereiches, der Messunsicherheit und der Auflösung;
e) Justierungen mit Angabe von Parametern und entsprechenden Signalen; Bezugsbedingungen;
f) durchgeführte Messungen und, falls gefordert, jeweilige Berechnungen;
g) Name des Bedienungspersonals und Einzelheiten ihrer Zertifizierungsdokumente.

Legende
1 Messgerät 4 Belüftungsventil 7 Prüfobjekt
2 Kühlfalle 5 Vakuumpumpe
3 Prüfobjektabsperrventil 6 Pumpenabsperrventil
(a) Prinzipskizze des Systems

Legende
1 durch das Leck allein verursachte Druckanstiegsrate
2 durch flüchtige Verunreinigungen und die Leckagerate zusammen verursachter Druckanstieg
3 zu diesem Zeitpunkt wurde das Prüfobjekt von der Pumpe abgetrennt (t = 0)
(b) eine typische Druckanstiegskurve
Bild 1 – Druckanstiegsprüfung
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Legende
1 Prüfobjekt P1 Vorratsbehälter 1
2 Vakuumpumpe P2 Vorratsbehälter 2
3 feste Druckquelle M1 U-Rohrmanometer
4 zur Atmosphäre M2 U-Rohr mit Volumenskale
5 dichte Kammer
6 Druckquelle PI Druckmessgerät
PIC Druckmessgerät und -regler
FM Strömungsmessgerät

Das Prüfobjekt und die Vorratsbehälter P1 und P2 werden mit offenen Ventilen unter Druck gesetzt. Die Ventile
werden geschlossen und die Prüfperiode beginnt. Am Ende wird Ventil V2 geöffnet und der Druck in P2 wird
erhöht, bis die Ablesung auf M1 wieder 0 ergibt. Das eingebrachte Volumen wird in M2 gemessen.

Bild 2 – Strömungsmessung – Prüfanordnung


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Anhang A
(normativ)
Berechnungen für das Druckänderungsverfahren
Für eine bessere Bestimmung der Leckagerate sind einfache statistische Berechnungen notwendig.
Aufgrund statistischer Fluktuationen liegen die Werte für die im Prüfobjekt enthaltene Gasmenge, die aus einer
Auftragung der zeitabhängigen Druckänderung ermittelt wurden, nicht auf einer Geraden, wie es für eine
konstante Gasströmung durch Lecks erwartet werden würde.
Die beste Korrelation zwischen den Punkten wird durch die Methode der kleinsten Quadrate bestimmt, und es
kann eine Regressionsgerade gezeichnet werden.
Wenn die Punkte streuen, hat diese Gerade einen niedrigen Korrelationskoeffizient r, was eine geringe Relevanz
der Prüfung anzeigt.
Wenn die Daten an eine Gerade angepasst werden können, können der Achsenabschnitt, die Steigung und
der Korrelationskoeffizient leicht berechnet werden.
Die allgemein verwendeten Gleichungen sind:
ŷ = A + Bt (A.1)
wobei
ŷ der beste Schätzwert der Ablesungen (Druck, Masse usw.) zum Zeitpunkt t ist.
Die Koeffizienten sind gegeben durch:
nΣty–ΣtΣy
B = -----------------------------------
- (A.2)
n Σ t 2 – ( Σ t )2
bzw.
Σy–BΣt
A = ------------------------- (A.3)
n
bzw.
nΣty–ΣtΣy
r = ------------------------------------------------------------------------------------ (A.4)
[ n Σ t 2 – ( Σ t )2 ] [ n Σ y2 – ( Σ y )2 ]

Dabei ist:
A der Achsenabschnitt auf der y-Achse;
B die Steigung;
r der Korrelationskoeffizient (r sollte besser als der für eine Wahrscheinlichkeit von 0,02 angegebene Wert
sein);
n die Anzahl der Ablesungen;
t die Zeit seit der ersten Ablesung.
Zur Angabe der Unsicherheit des geschätzten Wertes der Leckagerate wird die Standardabweichung der
Steigung der Ausgleichsgeraden herangezogen, die für die Berechnung einer oberen Grenze des 95 %-Ver-
trauensbereiches für die Leckagerate benötigt wird.
Die Varianz des Schätzwertes, s 2 ( ŷ ) , ist ein Maß für die mittlere Abweichung der Datenpunkte von ihrem
geschätzten Wert entsprechend der Ausgleichsgeraden.
Praktisch ist diese Varianz gegeben durch die Summe der Quadrate der Abweichungen dividiert durch die
Freiheitsgrade:
Σ ( y – y )2
s 2 ( ŷ ) = ----------------------- (A.5)
n–2
Die Varianz der Steigung ist:
s 2 ( ŷ )
s 2 ( B̂ ) = ----------------------------2- (A.6)
(Σ t)
Σ t 2 – -------------
n
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Die Standardabweichung der Steigung, s, ist dann

Σ ( y – y )2
n -----------------------
s 2 ( ŷ ) n–2
ŝ ( B ) = ----------------------------2- = --------------------------------- (A.7)
(Σ t) n Σ t 2 – ( Σ t )2
Σ t 2 – -------------
n
Da die Leckagerate proportional zum Druckabfall oder der Massenänderung über die Zeit ist,
DP DM
q V ≅ ---------- ≅ ----------- (A.8)
Dt Dt
ist die Leckagerate durch die Steigung der Ausgleichsgeraden gegeben. Die obere Vertrauensgrenze für die
Steigung ist annähernd gegeben durch:
Obere Vertrauensgrenze = B + a ⋅ ŝ ( B ) .
Dabei wird a der Wahrscheinlichkeitstabelle beim richtigen Freiheitsgrad (Anzahl der Messwerte – 2) und dem
Wahrscheinlichkeitsniveau von 10 % entnommen.
Für die Steigung bedeutet dieser Wert, dass die Fehlerwahrscheinlichkeit 5 % höher ist, da nur die obere
Vertrauensgrenze betrachtet wird.

Anhang B
(informativ)
Bestimmung der Leckagerate beim Auftreten von Gasabgabe und Permeation

B.1 Kühlfalle
Durch die Anwendung einer Kühlfalle kann die Gasabgabeperiode reduziert werden und der wahre Druckan-
stieg aufgrund der Leckagerate bei Auftreten von Gasabgabe erhalten werden. Um eine volle Ausnutzung
dieser Einrichtung zu erreichen, muss der Druck bei der Prüfung unter 5 Pa liegen.
Die Kühlfalle ist in die Messgeräteleitung einzufügen, damit sie als wirkungsvolle Barriere gegen kondensier-
baren Dampf (besonders Wasser), der vom Prüfobjekt freigesetzt wird, wirkt, so dass nur die Erhöhung des
Partialdruckes der Permanentgase aufgrund von Lecks vom Messgerät angezeigt wird.

B.2 Vakuumkammerverfahren
Der Beitrag der Gasabgabe zur Druckerhöhung kann unabhängig bestimmt werden. Dazu müssen zwei Able-
sungsreihen aufgenommen werden. Zuerst wird das Prüfobjekt normal evakuiert, und es werden Messungen
des Druckanstieges über eine bestimmte Dauer vorgenommen. Als zweites wird um das Prüfobjekt herum eine
Vakuumkammer gebracht und auf etwa denselben Druck wie der des Prüfobjektes evakuiert (siehe Bild B.1).
Anschließend wird eine zweite Messung des Druckanstieges durchgeführt. Jeder beobachtete Anstieg im
Prüfobjekt tritt dann ausschließlich aufgrund der Gasabgabe auf, da über die Prüfobjektwand keine Druck-
differenz besteht. Die Differenz zwischen den beiden Raten ergibt dann die wahre Leckagerate.
(Dieses Verfahren kann für Wiederholungsprüfungen geeignet sein, bei denen die Bereitstellung einer geeig-
neten Kammer und eines zusätzlichen Pumpsystems gerechtfertigt ist.)
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Legende
1 Vakuumkammer
2 Prüfobjekt
3 Kammerabsperrventil
4 Belüftungsventile
5 Messgerät
6 Prüfobjektabsperrventil
7 Pumpenabsperrventile
8 Vakuumpumpen

Bild B.1 – Bestimmung des Einflusses der Gasabgabe auf den Druckanstieg
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Anhang C
(informativ)
Prüfung auf Leckageraten des Absperrventils
Das Prüfobjekt wird auf einen Druck unter 50 Pa evakuiert. Nach beträchtlicher Reduzierung der Gasabgabe
(siehe 8.4 oder Anhang B) wird das Prüfobjektabsperrventil geschlossen. Der Betrieb der Vakuumpumpe wird
mit offenem Pumpenabsperrventil und geschlossenem Belüftungsventil aufrechterhalten.
Wenn sich die im Prüfobjekt gemessene Druckanstiegsrate von der während der Prüfung (Belüftungsventil
offen) unterscheidet, sollte die Prüfung wiederholt werden, um festzustellen, ob und wie stark die Leckagerate
des Absperrventils den Druckanstieg beeinflusst.

Anhang ZA
(informativ)
Abschnitte dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen oder andere
Vorgaben von EU-Richtlinien betreffen
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission
und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen
oder Bestimmungen der EU-Richtlinie:
Richtlinie 97/23/EU des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung der
Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für Druckgeräte.
Die folgenden Abschnitte dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Richtlinie 97/23/EU zu unterstützen.
Die Übereinstimmung mit in dieser Norm beschriebenen Prüfungen ist eine der Möglichkeiten, die relevanten
grundlegenden Anforderungen der betreffenden Richtlinie oder der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.

Tabelle ZA.1 – Vergleich zwischen dieser Europäischen Norm und der Druckgeräte-Richtlinie (PED)

Abschnitt / Unterabschnitt der Grundlegende Anforderungen oder


Anmerkung
Norm EN 13184 Bestimmungen der Richtlinie 97/23/EU
alle Abschnitte Anhang I
Unterabschnitt 3.1
Herstellungsverfahren
Unterabschnitt 3.2.1
Schlussinspektion
Unterabschnitt 3.2.2
Dichtheitsprüfung, letzter Absatz

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