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DEUTSCHE NORM Februar1997

Bestimmung des Tragverhaltens von vorgefertigten bewehrten


Bauteilen aus dampfgehärtetem Porenbeton oder aus
haufwerksporigem Leichtbeton unter quer zur Bauteilebene
DIN
wirkender Belastung
Deutsche Fassuna EN 1356: 1996
EN 1356
ICS 91. 100.30

Deskriptoren: Leichtbeton, haufwerksporig, Porenbeton, Tragverhalten, Betonbauteil

Performance test for prefabricated reinforced components of autoclaved aerated con­


crete or lightweight aggregate concrete with open structure under transverse load;
German version EN 1356: 1996
Essai de performance SOUS Charge transversale des elements prefabriques armes
de beton cellulaire autoclave ou de beton de granulats legers a structure ouverte;
Version allemande EN 1356 : 1996

Die Europäische Norm EN 1356 : 1996 hat den Status einer Deutschen
Norm.

Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde von CEN/TC 177 (Sekretariat: Deutschland) ausgearbeitet. Im
DIN Deutsches Institut für Normung e. V. ist hierfür der Arbeitsausschuß 07.09.00 Spiegelaus­
schuß zu CEN/TC 177 "Vorgefertigte Bauteile aus Porenbeton und haufwerksporigem Leicht­
beton" des Normenausschusses Bauwesen (NABau) zuständig.
Diese Europäische Norm gehört zu einer Anzahl von Prüfnormen die Prüfverfahren festlegen,
die für die Sicherstellung der in den europäischen Produktnormen für vorgefertigte Bauteile aus
Porenbeton oder haufwerksporigem Leichtbeton festgelegten Leistungsanforderungen bzw.
Produkteigenschaften erforderlich sind.

Fortsetzung 6 Seiten EN

Normenausschuß Bauwesen (NABau) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V.· Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. DIN EN 1356: 1997-02
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V„ Berlin, gestattet.
Preisgr. 06 Vertr. ·Nr. 2306
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
EUROPÄISCHE NORM EN 1356
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPEENNE Dezember 1996

ICS 91. 100.30

Deskriptoren: Betonfertigteile, Tragfähigkeit, horizontale Bauteile, dampfgehärteter Porenbeton, haufwerksporiger Leichtbeton,


Prüfverfahren

Deutsche Fassung

Bestimmung des Tragverhaltens von vorgefertigten bewehrten


Bauteilen aus dampfgehärtetem Porenbeton oder aus
haufwerksporigem Leichtbeton unter quer zur Bauteilebene
wirkender Belastung

Performance test for prefabricated reinforced Essai de performance sous charge trans­
components of autoclaved aerated concrete versale des elements prefabriques armes de
or lightweight aggregate concrete with open beton cellulaire autoclave ou de beton de
structure under transverse load granulats legers a structure ouverte

Diese Europäische Norm wurde von CEN am 1996-11-30 angenommen.


Die GEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die
Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der
Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen
Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem GEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch).
Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem GEN-Mitglied in eigener Verantwortung
durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentralsekretariat mitgeteilt
worden ist, hat den·gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
GEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien und dem Vereinigten Königreich.

CEN
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comite Europeen de Normalisation

Zentralsekretariat: rue de Stassart 36, B-1050 Brüssel

© 1996. Das Copyright ist den GEN-Mitgliedern vorbehalten. Ref. Nr. EN 1356 : 1996 D
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EN 1356 : 1996

Inhalt
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Vorwort..... . .... . . 2 5.3 Bestimmung der Durchbiegung eines horizontalen


Bauteils in Feldmitte infolge Eigenlast. 3
1 Anwendungsbereich . .2 5.4 Konditionierung des Bauteils. 3
2 Normative Verweisungen 2 6 Belastungsprüfung ..... 3
6. 1 Temperaturbedingungen . . 3
3 Prinzip 2 6.2 Auflagerungsbedingungen . 3
6.3 Lastanordnung . . . .. .. 3
4 Geräte 2 6.4 Durchführung der Prüfung . 3
5 Probekörper . 3 7 Beobachtungen und Messungen
5. 1 Probe . .. . 3 nach der Belastungsprüfung 4
5.2 Messung des Bauteils . 3 8 Prüfbericht . .. .. . .. .. . . . . 5

Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN!TC 177 "Vorgefertigte bewehrte Bauteile aus dampfgehärtetem
Porenbeton oder haufwerksporigem Leichtbeton" erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen
Textes oder durch Anerkennung bis Juni 1997, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Juni 1997 zurück­
gezogen werden.
Für die Erfüllung der Performance-Anforderungen nach den Produktnormen für vorgefertigte Bauteile aus dampfgehärtetem
Porenbeton und haufwerksporigem Leichtbeton sind eine Anzahl von genormten Prüfverfahren notwendig.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten,
diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen,
Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien und das Vereinigte Königreich.

1 Anwendungsbereich EN 991
Bestimmung der Maße von vorgefertigten bewehrten
Diese Europäische Norm legt ein Verfahren zur Bestimmung
Bauteilen aus dampfgehärtetem Porenbeton oder hauf­
des mechanischen Verhaltens von vorgefertigten bewehrten
werksporigem Leichtbeton
Bauteilen aus dampfgehärtetem Porenbeton (AAC) 1) oder
haufwerksporigem Leichtbeton (LAC) nach prEN 1520 unter EN 992
quer zur Bauteilebene wirkender Belastung fest. Hierzu Bestimmung der Trockenrohdichte von haufwerkspori­
gehören: gem Leichtbeton
- die Durchbiegungen in Feldmitte bei verschiedenen EN 1353
Laststufen; Bestimmung des Feuchtegehalts von dampfgehärtetem
Porenbeton
- die Rißlast;
EN 1354
- die Bruchlast bei Steigerung der Belastung bis zum Bestimmung der Druckfestigkeit von haufwerksporigem
Versagen; Leichtbeton
- die Bruchstelle und die Form des Bruchs. prEN 1520
Vorgefertigte Bauteile aus haufwerksporigem Leichtbeton
2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder unda­ 3 Prinzip
tierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikatio­ Das Bauteil, z. B. Decken-, Dach- oder Wandplatte, Balken,
nen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen wird horizontal liegend an beiden Enden frei drehbar aufgela­
Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nach­ gert und durch zwei Linienlasten in den äußeren Viertelpunk­
stehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spä­ ten der Stützweite bis zum Versagen belastet, um das Durch­
tere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen biegungs- und Rißverhalten sowie die Tragfähigkeit zu
nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung bestimmen.
oder Überarbeitung eingearbeitet sind.Bei undatierten Ver­ Falls erforderlich, dürfen andere Stellen zur Lasteinleitung
weisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen gewählt werden, z. B. für die Bestimmung der Schubtrag­
Publikation. fähigkeit oder für den Nachweis der Verankerung der Längs­
EN 678 bewehrung.Dies ist im Prüfbericht anzugeben.
Bestimmung der Trockenrohdichte von dampfgehärtetem Nach Erreichen des Grenzzustands der Gebrauchstauglich­
Porenbeton keit darf eine Zwischenentlastung durchgeführt werden, um
EN 679 die bleibende Durchbiegung infolge kurzzeitiger Belastung zu
Bestimmung der Druckfestigkeit von dampfgehärtetem bestimmen.
Porenbeton
4 Geräte
1) Eine Europäische Norm für "Vorgefertigte bewehrte Bau­ a) Eine Vorrichtung zum Aufbringen von zwei gleich
teile aus dampfgehärtetem Porenbeton" wird z. Z. im CEN großen und rechtwinklig zur Stützweite der geprüften
erstellt. Bauteile (siehe Bild 1) angeordneten vertikalen Linien-
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lasten in den äußeren Viertelpunkten der Stützweite 5.4 Konditionierung des Bauteils
(siehe jedoch zweiten Absatz von Abschnitt 3). Die Vor­ Das Bauteil darf während der Belastungsprüfung nicht gefro­
richtung muß so beschaffen sein, daß die Last kontinuier­ ren sein, und große Temperatur- und Feuchtegefälle inner­
lich und stoßfrei aufgebracht und eine gewählte Laststufe halb des Bauteils sind zu vermeiden.
für die erforderliche Dauer von (2 bis 5) min konstant ge­
halten werden kann. Die aufgebrachte Last ist mit einer
Fehlergrenze von 3 % zu messen. 6 Belastungsprüfung

b) Eine Meßvorrichtung, mit der die durch die Prüflast 6.1 Temperaturbedingungen
verursachte Durchbiegung des Bauteils in Feldmitte auf Die Prüfung darf bei jeder Umgebungstemperatur zwischen
0, 1 mm bestimmt werden kann; + 5 °C und + 40 °C durchgeführt werden. Wenn die Tempe­

c) Eine Meßvorrichtung, mit der die durch die Eigenlast ratur um mehr als ± 5 °C von + 20 °c abweicht, ist dies im
verursachte Durchbiegung des Bauteils in Feldmitte auf Prüfbericht anzugeben.
0,5 mm bestimmt werden kann;
6.2 Auflagerungsbedingungen
d) Eine Meßvorrichtung, mit der ein eventuell vorhande­
ner Stich (negative Durchbiegung in Feldmitte im unbela­ Das Bauteil ist horizontal liegend an beiden Enden frei dreh­
steten Zustand vor der Prüfung) auf 1 mm bestimmt wer­ bar aufzulagern, wobei sich die unter Gebrauchsbedingun­
den kann; gen ausbildende Druckzone oben befinden muß.
e) Eine Wägevorrichtung zur Bestimmung der Masse Die Auflager müssen über die gesamte Breite des Bauteils
des Bauteils auf 3 %. Alternativ darf das Gewicht auch reichen. Sie müssen gerundet sein und eines von beiden
aus der Trockenrohdichte, dem Feuchtegehalt und den muß horizontal in Richtung der Stützweite verschieblich sein
Bauteilmaßen berechnet werden, falls dies möglich ist (Rolle).
(z. B. bei massiven Bauteilen). Dies ist im Prüfbericht an­ Die Auflagerreaktionen sind mittels lastverteilender Platten,
zugeben. deren Länge mindestens der Breite des Bauteils entspricht,
auf die Unterseite des Bauteils zu übertragen. Diese müssen
5 Probekörper
aus Stahl bestehen und eine Breite von (50 ± 2) mm und eine
Dicke von mindestens 10 mm aufweisen.
5.1 Probe Bei Platten sind die lastverteilenden Auflagerplatten unmittel­
Als Probekörper wird ein ganzes vorgefertigtes bewehrtes bar an den Enden des Bauteils anzuordnen. Bei Balken ist
Bauteil verwendet. die erforderliche Mindestauflagerlänge zu berücksichtigen. In
Es ist so auszuwählen, daß es repräsentativ für das zu unter- beiden Fällen dürfen auch andere Auflagerbedingungen ge­
' wählt werden. Diese sind im Prüfbericht anzugeben.
suchende Produkt ist.
Wenn die Unterseite des Bauteils im Auflagerbereich nicht
5.2 Messung des Bauteils eben ist, ist zwischen der Bauteilunterseite und den lastver­
Vor Durchführung der Belastungsprüfung sind die Maße des teilenden Platten eine Ausgleichsschicht aus Mörtel, Gips
Bauteils nach EN 991 zu ermitteln, und seine Masse ist auf oder Weichfaserplatten anzuordnen.
3 % zu bestimmen, z. B. mit einer an einem Kran hängenden
6.3 Belastungsanordnung
Wägevorrichtung.
Eine übliche Belastungsanordnung ist in Bild 1 dargestellt.
Wenn ein horizontales Bauteil, z. B. eine Decken- oder Dach­
platte, ein Balken, mit einem Stich (negative Durchbiegung) Die Belastung ist in Form zweier gleich großer vertikaler Linien­
hergestellt wurde, um Durchbiegungen aufgrund der Eigen­ lasten üblicherweise in den äußeren Viertelpunkten der Stütz­
last oder einer äußeren Last auszugleichen, ist dieser vor der weite (siehe zweiten Absatz von Abschnitt 3) auf die Oberfläche
Prüfung im unbelasteten Zustand zu messen, während das des Bauteils aufzubringen und über seine gesamte Breite mit­
Bauteil zwangfrei hochkant auf einer seiner Längsseiten ruht. tels steifer Stahlprofile, die in ein Mörtel- oder Gipsbett oder
auf eine z. B. aus Weichfaserplatten bestehende weiche
Der Stich ist in Feldmitte als Abstand zwischen der Bauteilun­ Ausgleichsschicht verlegt werden, zu verteilen.
terseite und einem auf der Unterseite in der Längsachse an­
gelegten, von einem Ende bis zum anderen reichenden Die Breite dieser Profile muß mindestens 100 mm betragen
Richtscheit oder einer gespannten Schnur auf 1 mm zu mes­ und so groß sein, daß die örtliche Pressung auf der Oberfläche
sen. Die Messung darf alternativ auch an beiden Längsrän­ des Bauteils nicht höher ist als 80 % der Druckfestigkeit des
dern vorgenommen werden. In diesem Fall ist für den Stich Betons.
der Mittelwert der beiden Einzelmessungen anzunehmen. Die Belastung ist bezüglich der Längsachse des Bauteils
sorgfältig zu zentrieren.
5.3 Bestimmung der Durchbiegung eines
Das Gewicht der Belastungsvorrichtung ist in die aufge­
horizontalen Bauteils in Feldmitte brachte Belastung mit einzubeziehen.
infolge Eigenlast
Die Durchbiegung des Bauteils in Feldmitte infolge seiner 6.4 Durchführung der Prüfung
Eigenlast darf mit jeder Vorrichtung gemessen werden, die Das Bauteil ist auf seine Auflager zu legen, wobei die Vorrich­
eine Ablesung auf 0,5 mm ermöglicht. tungen für die Messung der Durchbiegungen in Feldmitte ent­
Hierfür eignet sich zum Beispiel eine entlang einer der beiden weder in der Längsachse des Bauteils oder an beiden Längs­
Längsseiten von Auflager zu Auflager gespannte Schnur und rändern anzubringen sind; dann ist eine Nullablesung der
eine in Feldmitte angebrachte Millimeterskala. Die Nullable­ Durchbiegung vorzunehmen.
sung wird vorgenommen, während das Bauteil zwangfrei auf Die Belastung ist bis zum Erreichen der vorgegebenen Bela­
der anderen Längsseite ruht, so daß die Eigenlast keine stung in vier gleichen Stufen aufzubringen. Von Stufe zu
Durchbiegung rechtwinklig zur Bauteilebene verursacht. Stufe ist sie kontinuierlich und stoßfrei zu steigern. Die
Danach wird das Bauteil in horizontale Lage gedreht und wie gewählte Belastungshöhe muß innerhalb von ungefähr 30 s
in 6.2 beschrieben aufgelagert, so daß die Eigenlast aktiviert erreicht sein und ist dann bis zur Stabilisierung der Durch­
wird und die Durchbiegung als Differenz zwischen der Nullab­ biegungen konstant zu halten, jedoch nicht weniger als 30 s
lesung und der nachfolgenden Ablesung der Meßvorrichtung und nicht wesentlich mehr als 2 min, falls nicht anders fest­
gemessen werden kann. gelegt.
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1 Vorgefertigtes bewehrtes Bauteil;


2 runder Stahlstab mit einem Durchmesser von z. B. 20 mm, horizontal beweglich (Rolle);
3 runder Stahlstab mit einem Durchmesser von z. B. 20 mm, der mit der Lastverteilungsplatte 4 beziehungsweise dem Flach­
stahl 6 fest verbunden ist;
4 Lastverteilungsplatte mit einer Breite von (50 ± 2) mm und einer Dicke von 2:: 10 mm, die über die gesamte Breite des Bauteils
reicht;
5 Ausgleichsschicht aus Zementmörtel, Gips oder Weichfaserplatte;
6 Flachstahl mit den Maßen von z. B. 15 mm x 50 mm;
7 steifes Stahlprofil mit einer Breite von mindestens 100 mm, das über die gesamte Breite des Bauteils reicht;
8 Balken zur gleichmäßigen Verteilung der Belastung auf die Profile 7;
9 Vorrichtung zum Aufbringen der Belast1:1ng;
1O Ausgleichsschicht nach 5, falls erforderlich;
11 Vorrichtung zur Messung der Durchbiegungen in der Mitte der Stützweite.
Bild 1: Übliche Belastungsanordnung

Die Durchbiegung ist unmittelbar nach Erreichen der gewähl­ Bei Bestimmung des Last-Durchbiegungs-Diagramms ist die
ten Belastungshöhe und am Ende jeder Laststufe zu messen. Durchbiegung in mindestens vier Laststufen zu messen. Eine
Bei der Bestimmung der Durchbiegungen ist ein eventuelles dieser Stufen sollte der vorgegebenen Belastung (siehe An­
Nachgeben der Auflager zu berücksichtigen. merkung) entsprechen.
Die Belastungsgeschwindigkeit nach Überschreiten der vor­ ANMERKUNG: Es ist im allgemeinen nicht möglich,
gegebenen Belastung ist so zu wählen, daß die Bruchlast den Verlauf des Diagramms in der Nähe der Bruchlast
(Versagenslast) innerhalb von ungefähr weiteren (5 bis zu bestimmen, ohne daß hierzu besondere Vorkeh­
15) min erreicht wird. rungen getroffen werden. Es gelingt aber, wenn eine
durchbiegungsgesteuerte Belastungsvorrichtung ver­
Die Lastfolge (Anzahl der Laststufen, Zwischenentlastungen) wendet wird.
ist nicht detailliert festgelegt und hängt von den während der
Prüfung zu ermittelnden Kenngrößen ab. Die Prüfung ist je­
doch so durchzuführen, daß die folgenden Daten bestimmt 7 Beobachtungen und Messungen nach der
werden können: Belastungsprüfung
- Durchbiegung und, falls vorhanden, größte Rißbreite, Nach dem Versagen des Bauteils sind folgende Beobachtun­
bei der vorgegebenen Belastung; gen und Messungen durchzuführen:
- Rißlast; - Bruchstelle und Form des Bruchs;
- Tragfähigkeit (Bruchlast); - Art der Bewehrung;
- bleibende Durchbiegung nach Wegnahme der vor- - Anzahl, Durchmesser und Betondeckung der Beweh-
gegebenen Belastung, falls verlangt; bei Entlastung ist rungsstäbe;
das Gewicht der Belastungsvorrichtung vollständig zu - Art des Korrosionsschutzüberzugs;
entfernen; - Dicke der einzelnen Betonschichten bei mehrschich-
- Last-Durchbiegungs-Diagramm, falls verlangt. tigen Bauteilen.
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Zusätzlich kann die Bestimmung der folgenden Eigenschaf­ f) beobachtete Beschädigungen des Bauteils vor der
ten für die Beurteilung der Prüfergebnisse von Nutzen sein: Prüfung, falls vorhanden;
- Druckfestigkeit des Betons nach EN 679 beziehungs­ g) Masse des Bauteils bei der Prüfung;
weise EN 1354; h) Umgebungstemperatur bei der Prüfung, wenn diese
- Trockenrohdichte des Betons nach EN 678 bezie­ um mehr als ± 5 °C von + 20 °C abweicht;
hungsweise EN 992; j) Belastungsanordnung, Stützweite und Auflagerungs­
- massenbezogener Feuchtegehalt des Betons zum bedingungen, falls diese nicht 6.2 entsprechen;
Zeitpunkt der Prüfung, bei AAC nach EN 1353, bei LAC
k) Art der Ausgleichsschicht zwischen Unterseite des
auf der Grundlage von EN 992 und folgender Vorgehens­
Bauteils und Lastverteilungsplatten sowie zwischen Ober­
weise:
seite des Bauteils und quer verlaufenden Stahlprofilen;
Die zur Ermittlung der Trockenrohdichte vorgesehenen
1) Stich (negative Durchbiegung in Feldmitte im unbela­
Probekörper sind so zu entnehmen, daß ihr Feuchte­
steten Zustand vor der Prüfung) bei horizontalen Bautei­
gehalt möglichst wenig verändert wird (z. B. keine Was­
len, falls vorhanden;
serkühlung beim Heraussägen oder -bohren). Die Masse
m) Durchbiegung aufgrund der Eigenlast bei horizon­
mhum der einzelnen Probekörper in feuchtem Zustand ist
unmittelbar nach ihrer Herstellung - bevor ein Feuchte­ talen Bauteilen, falls von Interesse;
verlust aufgetreten ist - auf 0, 1 % zu bestimmen. n) Durchbiegung bei einer Belastung, die dem Grenz­
Der massenbezogene Feuchtegehalt µm wird nach Glei­ zustand der Gebrauchstauglichkeit entspricht;
chung (1) berechnet: p) Belastung, die der Bildung des ersten Risses oder
anderer Unregelmäßigkeiten entspricht;
m1rnm -mdry
µm = 100 (1) q) Rißbreite bei der vorgegebenen Belastung, falls diese
md1y in der Produktnorm festgelegt ist;
Dabei ist: r) bleibende Durchbiegung nach dem Entlasten, falls
µm der massenbezogene Feuchtegehalt, in Pro­ von Interesse;
zent; s) Bruchlast (Tragfähigkeit);
mhmn die Masse des Probekörpers in feuchtem Zu­ t) Belastungsdiagramm und Last-Durchbiegungs-Dia­
stand nach EN 992, in Kilogramm; gramm, falls verlangt (Beispiel siehe Bild 2);
die Masse des getrockneten Probekörpers u) Bruchstelle und Form des Bruchs;
nach EN 992, in Kilogramm. v) Art der Bewahrung, Anzahl, Durchmesser und Beton­
deckung der Bewehrungsstäbe (tatsächliche Werte);
8 Prüfbericht w) Art des Korrosionsschutzüberzugs;
Der Prüfbericht muß folgende Angaben enthalten: x) Dicke der einzelnen Betonschichten bei mehrschich·
a) Beschreibung des Bauteils nach der entsprechenden tigen Bauteilen;
Produktnorm; y) Druckfestigkeit, Trockenrohdichte und Feuchtegehalt
b) Herstellungsdatum oder andere Aufschlüsselung; des Betons, falls bestimmt;
c) Datum der Probenahme; z) (gegebenenfalls), Abweichungen vom genormten
d) Ort und Datum der Prüfung, Prüfstelle und verant­ Prüfverfahren;
wortlicher Prüfer; aa) eine Erklärung, daß die Prüfung nach dieser Europä­
e) Nummer und Ausgabedatum dieser Europäischen ischen Norm durchgeführt wurde, mit Ausnahme der
Norm; unter 8 z) beschriebenen Abweichungen.
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Ourchbiegung infolge der Prüflast-

Bruchlast
2 Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
3 Rißlast
4 Gewicht der Belastungsvorrichtung

Bild 2: Beispiel für ein Belastungsdiagramm (a)) und ein Last-Durchbiegungs-Diagramm (b))

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