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Gesamtumfang 19 Seiten
Nationales Vorwort
Die vorliegende europäisch und international abgestimmte Norm wurde im CEN/TC 121/WG 13 „Zerstörende
Prüfverfahren für Schweißverbindungen“ erarbeitet. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der
Gemeinschaftsarbeitsausschuss NAS/NMP NA 092-00-05 GA „Zerstörende Prüfung von Schweißverbindun-
gen (DVS AG Q 4)“ im Normenausschuss Schweißtechnik (NAS).
Die im Abschnitt 2 genannten Europäischen Normen sind unter gleicher Nummer als DIN-EN-Normen bzw.
DIN-EN-ISO-Normen veröffentlicht.
Änderungen
c) Versuchsdurchführung überarbeitet.
Frühere Ausgaben
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EUROPÄISCHE NORM EN ISO 17641-2
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE März 2005
ICS 25.160.40
Deutsche Fassung
Destructive tests on welds in metallic materials — Essais destructifs des soudures sur matériaux métalliques —
Hot cracking tests for weldments — Arc welding processes — Essais de fissuration à chaud des assemblages soudés —
Part 2: Self-restraint tests Procédés de soudage à l'arc —
(ISO 17641-2:2005) Partie 2: Essais sur éprouvettes auto-bridées
(ISO 17641-2:2005)
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
© 2005 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 17641-2:2005 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN ISO 17641-2:2005 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................4
3 Begriffe ...................................................................................................................................................4
4 Symbole, Bezeichnungen und Einheiten ............................................................................................5
5 Grundsätze .............................................................................................................................................6
6 Beschreibung der Prüfungen ...............................................................................................................6
6.1 Rissprüfung an T-Stößen......................................................................................................................6
6.1.1 Allgemeines............................................................................................................................................6
6.1.2 Abmessungen der Prüfstücke..............................................................................................................6
6.1.3 Vorbereitung der Prüfstücke ................................................................................................................8
6.1.4 Schweißen der Prüfstücke....................................................................................................................8
6.1.5 Untersuchung des Prüfstückes............................................................................................................9
6.1.6 Prüfbericht..............................................................................................................................................9
6.2 Zugprüfung des Schweißgutes ............................................................................................................9
6.2.1 Allgemeines............................................................................................................................................9
6.2.2 Prüfstück ................................................................................................................................................9
6.2.3 Untersuchung der Probe.................................................................................................................... 10
6.2.4 Prüfbericht........................................................................................................................................... 11
6.3 Längsbiegeprüfung ............................................................................................................................ 11
6.3.1 Allgemeines......................................................................................................................................... 11
6.3.2 Prüfschweißung .................................................................................................................................. 11
6.3.3 Probe.................................................................................................................................................... 11
6.3.4 Vorbereitung der Oberfläche ............................................................................................................. 13
6.3.5 Prüfung ................................................................................................................................................ 13
6.3.6 Untersuchung der Probe.................................................................................................................... 13
6.3.7 Prüfbericht........................................................................................................................................... 13
Anhang A (informativ) Prüfbericht über die Rissprüfung am geschweißten T-Stoß............................... 14
Anhang B (informativ) Prüfbericht über die Zugprüfung des Schweißgutes........................................... 15
Anhang C (informativ) Prüfbericht über die Längsbiegeprüfung.............................................................. 16
Anhang ZA (normativ) Liste der entsprechenden Europäischen und Internationalen Normen, für
welche keine vergleichbaren Normen im Text gegeben sind ........................................................ 17
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 17641-2:2005) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 121 „Schweißen“,
dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 44
„Welding and allied processes“ erarbeitet.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2005, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis September 2005 zurückgezogen werden.
EN ISO 17641 besteht aus den folgenden Teilen mit dem allgemeinen Titel Zerstörende Prüfung von
Schweißverbindungen an metallischen Werkstoffen — Heißrissprüfungen für Schweißungen —Lichtbogen-
schweißprozesse:
Teil 1: Allgemeines
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt die erforderlichen Proben, die Prüfstückabmessungen und die Verfahren fest, die zu befolgen
sind, um die selbstbeanspruchenden Heißrissprüfungen auszuführen.
Rissprüfung an T-Stößen;
Längsbiegeprüfung.
Die Prüfungen sind so konzipiert, dass sie Aussagen über die Heißrissempfindlichkeit des Schweißgutes
liefern. Die Prüfungen sind nicht zur Beurteilung der Grundwerkstoffe geeignet.
Die Norm ist hauptsächlich für Schweißgut aus vollaustenitischen nicht rostenden Stählen, Nickel,
Nickelbasis- und Nickel-Kupferlegierungen anzuwenden. Die Norm kann auch für anderes Schweißgut
angewendet werden.
Diese Norm beschreibt nur, wie die Prüfungen und die Ergebnisberichte auszuführen sind. Sie enthält keine
Annahmekriterien.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
EN 1597-1, Schweißzusätze — Prüfmethoden — Teil 1: Prüfstück zur Entnahme von Proben aus reinem
Schweißgut an Stahl, Nickel und Nickellegierungen
EN ISO 15614-1, Anforderungen und Qualifizierung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe —
Schweißverfahrensprüfungen — Teil 1: Lichtbogen- und Gasschweißen von Stählen und Lichtbogen-
schweißen von Nickel und Nickellegierungen (ISO 15614-1:2004)
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe nach EN ISO 17641-1:2004.
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Rissprüfung am T-Stoß
Lc Prüflänge mm
Lt Gesamtlänge mm
b MSI = LMF / Lo u d u S
c MSI = LMF / b u lo
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
5 Grundsätze
Drei Prüfverfahren werden beschrieben, die entwickelt wurden, um die Empfindlichkeit des Schweißgutes für
die in Abschnitt 3 beschriebenen Heißrissarten zu messen. Die Prüfverfahren sind in Tabelle 2 beschrieben.
In allen Fällen werden die Risse beim Schweißen der Prüfstücke erzeugt. Zug- und Längsbiegeprüfung sind
mit einer zusätzlichen Dehnung verbunden, die keine neuen Risse erzeugt, jedoch die beim Schweißen
gebildeten Risse aufweitet, so dass es möglich ist, sie leichter nachzuweisen und zu messen.
6.1.1 Allgemeines
Die Prüfung ist für eine eingespannte, einlagig geschweißte Kehlnaht anzuwenden. Sie kann für Lichtbogen-
handschweißen, Metall-Aktivgasschweißen und Wolfram-Inertgasschweißen angewendet werden. Sie ist für
Hochstrom-Schweißprozesse wie Unterpulverschweißen nicht geeignet.
Das Prüfverfahren erlaubt nur eine qualitative Beurteilung (Risse oder keine Risse) und zeigt eine
verhältnismäßig geringe Empfindlichkeit.
Drei Arten der Prüfstücke (A, B und C) sind festgelegt. Typ A ist das normale Prüfstück. Der Typ B und Typ C
sind höher eingespannt und werden zur Simulation von schärferen Bedingungen verwendet.
Die Abmessungen der Prüfstücke müssen denen, die Bild 1 zeigt, entsprechen.
Das Prüfstück ist aus dem Grundwerkstoff herzustellen, für den der Schweißzusatzwerkstoff entwickelt wurde
(Abnahmeprüfung für Schweißzusätze), oder aus demjenigen, der in der Herstellung verwendet wird
(Verfahrensprüfung).
Typ B erfordert die Verwendung eines 40 mm dicken waagerechten Bleches. Falls ein solches nicht verfügbar
ist, kann Typ C verwendet werden, bei dem 10 mm dicke Versteifungsbleche verwendet werden, die auf das
waagerechte Blech geschweißt werden. Die Dicken des waagerechten Bleches und/oder der
Versteifungsbleche können verändert werden.
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Maße in Millimeter
Legende
A Senkrechtes Blech
B Heftschweißungen
C Schweißraupe 1
D Schweißraupe 2
E Waagerechtes Blech
F Messpunkte
a) Typ A
Maße in Millimeter
Legende
a Nahtdicke (6 mm)
A Senkrechtes Blech
B Heftschweißungen
C Schweißraupe 1
D Schweißraupe 2
E Waagerechtes Blech
F Messpunkte
b) Typ B
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Maße in Millimeter
Legende
A Senkrechtes Blech
B Heftschweißungen
C Schweißraupe 1
D Schweißraupe 2
E Waagerechtes Blech
F Messpunkte
G Versteifungsbleche
ANMERKUNG t1; t2 Es können verfügbare oder spezifizierte Dicken angewendet werden.
c) Typ C
Jegliche Spalte zwischen dem senkrechten und dem waagerechten Blech würden das Rissrisiko in der
Prüfschweißung steigern. Es ist deshalb wichtig, für einen gleichmäßigen Anschluss zwischen beiden Blechen
zu sorgen. Durch Schleifen oder maschinelle Bearbeitung der Berührungsflächen vor dem Schweißen kann
dies erreicht werden.
Im Bereich der Schweißung müssen die Bleche sauber und frei von Schmierfett, Schneidöl, Farbe oder Rost
sein, die die Prüfergebnisse beeinträchtigen können.
Eine einwandfreie Heftschweißung muss an beiden Enden der Oberfläche (siehe Bild 1) ausgeführt werden,
um zwischen dem waagerechten und dem senkrechten Blech einen Winkel von genau 90° sicherzustellen.
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Die erste Schweißraupe (a1) ist in fortlaufender Folge in der Horizontal-Vertikal-Lage PB mit einer Nahtdicke
nicht kleiner als 5 mm auszuführen. Die zweite Schweißraupe (a2) muss nach einem zeitlichen Abstand, der
20 s nach Vollendung der ersten Schweißraupe nicht überschreitet, begonnen werden.
Nach Vollendung der Schweißung muss die Schlacke (falls vorhanden) von beiden Kehlnähten entfernt
werden. Falls Hämmern oder Schleifen zu Hilfe genommen wird, um die Schlacke zu entfernen, sollte darauf
geachtet werden und sichergestellt werden, dass die Oberflächen der Schweißungen keine Schädigung
erleiden, die etwaige Risse verbirgt.
Vor der Untersuchung der Prüfschweißungen auf Risse müssen die Dicken der Kehlnähte (a1) und (a2) an den
in Bild 1 festgelegten Messpunkten geprüft werden. Beide Schweißnähte müssen die in 6.1.4 angegebenen
Mindestabmessungen aufweisen. Zusätzlich darf die Nahtdicke der ersten Raupe (a1) nicht mehr als 120 %
größer sein als die der zweiten Raupe (a2). Bei Nichteinhaltung der Anforderungen an die Abmessungen der
Schweißraupen muss die Prüfung für ungültig erklärt werden.
Die Kehlnähte eines gültigen Prüfstückes müssen auf Risse geprüft werden. Dies ist durch Sichtprüfung bei
einer Vergrößerung, die u 5 nicht überschreitet, durchzuführen. Farbeindringprüfung kann als Hilfe zum
Nachweis von Rissen angewendet werden. Die erste Schweißraupe (a1) muss rissfrei sein.
Über alle Risse, die in der zweiten Schweißraupe (a2) gefunden werden, muss berichtet werden. Die Lage,
Richtung und Länge jedes Risses müssen im Prüfbericht (siehe Anhang A) vermerkt werden.
6.1.6 Prüfbericht
Über die Prüfergebnisse kann in einer vereinbarten Art berichtet werden. Dabei muss auf diese Norm Bezug
genommen werden. Ein Beispiel für einen geeigneten Prüfbericht über die Risse an T-Stößen ist in Anhang A
wiedergegeben.
6.2.1 Allgemeines
Das Prüfverfahren ist für mehrlagiges Schweißgut anzuwenden. Es ist für alle Lichtbogenschweißprozesse
geeignet. Das Prüfverfahren erlaubt qualitative und quantitative Beurteilungen, falls der Index für die Mikro-
rissempfindlichkeit MSI(TT) angewendet wird.
Eine zylindrische Probe aus reinem Schweißgut ist aus einer Stumpfnahtschweißung zu entnehmen und bis
zum Bruch zu belasten, um die Risse, die beim Schweißen eingeleitet wurden, zu öffnen.
6.2.2 Prüfstück
6.2.2.1 Prüfschweißung
Die Probe muss aus einer geeigneten Stumpfnahtschweißung entnommen werden, die groß genug ist, um
daraus eine Probe herzustellen. Die Stumpfnahtschweißung kann auch für andere Prüfungen verwendet
werden, z. B. für genormte mechanische Prüfungen. Sie muss in Übereinstimmung mit einer schriftlichen
Schweißanweisung (WPS) hergestellt werden. Wenn nichts anderes festgelegt ist, muss sie mit
EN ISO 15614-1 übereinstimmen.
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
6.2.2.2 Probe
Eine genormte Probe für den Zugversuch mit einem Durchmesser von 10 mm muss in Übereinstimmung mit
EN 10002-1 und EN 876 aus der Prüfungsschweißung maschinell hergestellt werden (Bilder 2 und 3). Die
parallele Messlänge der Probe muss vollständig aus Schweißgut bestehen. Der Querschnitt des Prüfbleches
kann makroskopisch geätzt werden, um sicherzustellen, dass nur das Schweißgut geprüft wird. Die Probe
muss deutlich gekennzeichnet werden, wobei jedoch weder die Kennzeichnungsmethode noch die
Kennzeichnungsstelle zu einer Beeinträchtigung des Prüfergebnisses führen darf.
a) Prüfstück aus reinem Schweißgut nach EN 1597-1 b) Prüfstück aus der Stumpfnahtschweißung
Legende
t Blechdicke
Bild 2 — Entnahme der Probe für die Zugprüfung des Schweißgutes aus dem Prüfstück
6.2.2.3 Prüfung
Wenn nichts anderes festgelegt ist, muss die Zugprüfung in Übereinstimmung mit EN 876 durchgeführt
werden.
Die Untersuchung muss im Bereich der erweiterten Messlänge Le, wie Bild 4 zeigt, ausgeführt werden (Dieser
Bereich war die Ursprungslänge Lo vor der Prüfung.). Sie muss unter Verwendung eines geeigneten Ver-
größerungsgerätes ausgeführt werden, das ausreichend stark sein muss, um Risse mit einer Länge von
mindestens 0,1 mm zu erkennen. Die Lage, Länge und Richtung solcher Risse müssen in einem Prüfbericht
vermerkt werden (siehe Anhang B).
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Die Kennziffer für die Mikrorissempfindlichkeit (Zugprüfung) (MSI(TT)) kann verwendet werden, um über eine
quantitative Messung zu verfügen. Der MSI(TT) wird wie folgt berechnet:
MSI(TT) = LMF / Lo u 10 u S
Dabei ist
LMF die Gesamtlänge aller nachgewiesenen Risse mit einer Länge von 0,1 mm oder größer;
ANMERKUNG Le = X 1 X 2
6.2.4 Prüfbericht
Über die Prüfergebnisse kann in einer vereinbarten Art berichtet werden. Dabei muss auf diese Norm Bezug
genommen werden. Ein Beispiel für einen geeigneten Prüfbericht über die Zugprüfung des Schweißgutes ist
in Anhang B angeführt.
6.3 Längsbiegeprüfung
6.3.1 Allgemeines
Das Prüfverfahren ist für mehrlagiges Schweißgut anzuwenden. Es ist für alle Lichtbogenschweißprozesse
geeignet. Das Prüfverfahren erlaubt qualitative und quantitative Beurteilungen, falls die Kennziffer (MSI(LBT))
für die Rissempfindlichkeit für Mikrorisse angewendet wird.
Die Biegung einer Probe, die längs aus einer Stumpfnahtschweißung entnommen wird, öffnet die Risse, die
beim Schweißen eingeleitet werden. Die Biegung ist so auszuführen, dass sich eine Oberfläche der Probe in
Zugrichtung befindet.
6.3.2 Prüfschweißung
Die Probe muss aus einer geeigneten Stumpfnahtschweißung entnommen werden, die groß genug ist, um
daraus eine Probe herzustellen. Die Stumpfnahtschweißung kann auch für andere Prüfungen verwendet
werden, z. B. für genormte mechanische Prüfungen. Sie muss in Übereinstimmung mit einer schriftlichen
Schweißanweisung (WPS) hergestellt werden. Wenn nichts anderes festgelegt ist, muss sie mit
EN ISO 15614-1 übereinstimmen.
6.3.3 Probe
Die Probe muss die in Bild 4 dargestellten Abmessungen haben und muss maschinell aus der
Prüfschweißung (Bild 5 und Bild 6) in Übereinstimmung mit den Anforderungen nach EN 910 heraus-
gearbeitet werden, es sei denn, es ist anders festgelegt. Die Probe muss deutlich gekennzeichnet werden,
wobei jedoch weder die Kennzeichnungsmethode noch die Kennzeichnungsstelle zu einer Beeinträchtigung
des Prüfergebnisses führen darf.
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Maße in Millimeter,
Oberflächenrauhigkeitswerte in Mikrometer
Legende
1 Schleifrichtung
2 geschliffen
3 Bereich für die Prüfung auf Heißrisse
4 Oberfläche
ANMERKUNG 1 Für das Biegen der Probe: Biegedorn = 20 mm, Biegewinkel t 120°.
ANMERKUNG 2 Für die Untersuchung der Probe: Stereomikroskop bei 10- bis 25facher Vergrößerung.
Maße in Millimeter
Legende
b Stumpfnahtprüfstück
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Die Probenoberfläche muss durch maschinelle Bearbeitung oder durch Schleifen in Längsrichtung bis zu
einer Oberflächengüte von 6,3 µm oder besser vorbereitet werden. Oberflächenmarkierungen quer zur
Schweißrichtung müssen vermieden werden, sie könnten unechte Risse erzeugen. Die Ecken müssen, wie
Bild 4 zeigt, abgerundet werden.
Eine leichte Ätzung kann angewendet werden, um den Schweißbereich kenntlich zu machen.
6.3.5 Prüfung
Die Biegeprüfung muss in Übereinstimmung mit EN 910 durchgeführt werden, jedoch mit der Ausnahme,
dass der Biegedorn einen Durchmesser von 20 mm haben muss (4fache Probendicke). Der Biegewinkel
muss mindestens 120° betragen.
Die Untersuchung muss in dem festgelegten Bereich, den Bild 4 zeigt, durchgeführt werden (Dieser Bereich
wird durch die Ursprungslänge Lo vor der Prüfung bestimmt.). Die Prüfung muss unter Verwendung eines
geeigneten Vergrößerungsgerätes mit einem Vergrößerungsbereich von 10- bis 25fach durchgeführt werden.
Die gewählte Vergrößerung muss genügend groß sein, um Risse mit einer Länge von mindestens 0,1 mm zu
erkennen. Die Vergrößerung sollte im Prüfbericht angegeben sein. Die Lage, Länge und Richtung solcher
Risse müssen im Prüfbericht (siehe Anhang C) vermerkt werden.
Der Index für die Mikrorissempfindlichkeit (Längsbiegeprüfung MSI(LBT)) kann verwendet werden, um über eine
quantitative Messung der Rissempfindlichkeit zu verfügen.
MSI(LBT) = LMF / b u lo
Dabei ist
LMF die Gesamtlänge aller nachgewiesenen Risse mit einer Länge von 0,1 mm oder größer;
b die Anfangsbreite der Probe (unverformt) = 40 mm;
lo die Anfangslänge im Prüfbereich (unverformt) = 30 mm.
6.3.7 Prüfbericht
Über die Prüfergebnisse kann in einer vereinbarten Art berichtet werden. Dabei muss auf diese Norm Bezug
genommen werden. Ein Beispiel für einen geeigneten Prüfbericht über die Längsbiegeprüfung ist in Anhang C
aufgeführt.
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Anhang A
(informativ)
Hersteller:
Grundwerkstoff:
Zusatzwerkstoff:
Angewendete Vergrößerung:
Abmessungen Risse
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Anhang B
(informativ)
Hersteller:
Grundwerkstoff:
Zusatzwerkstoff:
Angewendete Vergrößerung:
15
EN ISO 17641-2:2005 (D)
Anhang C
(informativ)
Hersteller:
Grundwerkstoff:
Zusatzwerkstoff:
Angewendete Vergrößerung:
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EN ISO 17641-2:2005 (D)
Anhang ZA
(normativ)
EN 876 ISO 5178, Destructive tests on welds in metallic materials — Longitudinal tensile test
on weld metal in fusion welded joints
EN 910 ISO 5173, Destructive tests on welds in metallic materials — Bend tests
EN 1597-1 ISO 15792-1, Welding consumables — Test methods — Part 1: Test methods for all-
weld metal test specimens in steel, nickel and nickel alloys
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