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Die Textanalyse ist einer der wichtigsten Aufsatztypen in der Schule oder Universität
und für eine weiterführende Bearbeitung jeder Textsorte erforderlich. Immerhin
besteht ein Großteil des Deutschunterrichts aus dem Verstehen, Analysieren und
Interpretieren diverser Textarten. Bei der Textanalyse geht es darum, die Bestandteile
eines Textes und ihre Beziehungen zueinander zu erfassen und detailliert
herauszuarbeiten.
Grundsätzlich lässt sich jeder Text analysieren, wobei wir in Bezug auf den Fachbereich
Deutsch zwischen der Analyse literarischer Texte und der Sachtextanalyse unterscheiden.
Dabei liegt unser Augenmerk zwar jedes Mal auf einem anderen Schwerpunkt, doch im
Eigentlichen ist das Vorgehen bei einer solchen Untersuchung gleichbleibend und lässt sich
auf die verschiedenen Textsorten anwenden.
Bei der Textanalyse versuchen wir, einen Text in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und
diese Bestandteile im Nachhinein sorgsam zu untersuchen, zu ordnen und natürlich
auszuwerten. Anschließend folgt diesem Schritt die Interpretation des Textes, was meint, dass
wir den Ergebnissen unserer Untersuchung eine Bedeutung zuschreiben.
Hinweis: Das Wort „Analysieren“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab ( ἀνάλυσις, analysis) und
lässt sich mit „Auflösung“ übersetzen. Diese Übersetzung verdeutlich recht gut, was wir beim
Analysieren eigentlich tun: wir lösen etwas in seine Bestandteile auf, um es anschließend
untersuchen zu können.
Textanalyse vorbereiten
Bevor wir uns ans Schreiben einer solchen Textanalyse wagen können, sollten wir
einige Dinge vorbereiten, sodass uns das Formulieren und Niederschreiben leichter
von der Hand geht.
Lesen Sie sich nun den ausgewählten Text ganz in Ruhe durch. Idealerweise
gleich mehrmals, um auch wirklich alle Passagen zu verstehen und deuten zu
können.
Bevor wir uns nun dem Schreiben widmen, sollten wir alle Unklarheiten aus
dem Weg räumen. Gibt es Wörter, die wir nicht verstehen? Wissen wir überhaupt,
worum es geht? Viele dieser Fragen können mit einem Duden oder
Nachschlagewerk beantwortet werden.
Hinweis: Grundsätzlich gibt es bei der Textanalyse keine richtige oder falsche
Meinung. Wichtig ist, dass wir all unsere späteren Aussagen am analysierten Text
belegen können und nicht irgendwelche Dinge behaupten. Wer hierbei genau ist,
macht also alles korrekt.
Hinweis: Der nachfolgende Aufbau der Textanalyse ist als Leitfaden zu verstehen. Da dieser
Beitrag die allgemeine Arbeitsweise betrachtet, sollten die nachfolgenden Punkte nicht einfach als
Checkliste verstanden werden. Vielmehr möchten wir Ihnen hiermit einen Arbeitsvorschlag
anbieten.
o Inhalt
Thema des Textes (Wovon handelt das Ganze? Welches Problem wird
vorgestellt?)
Welche Handlung oder welches Geschehen wird gezeigt?
o Struktur
Wie beginnt und endet der Text? (Gibt es einen klassischen Aufbau?)
o Sprache
Wirkt die Sprache veraltet oder modern?
Welche Funktion hat der Text also? Ist er ein Appell oder persönlicher
Natur?
Wer ist der Adressat des Textes? (An wen richtet sich der Text?)
Welche Einstellung hat der Autor zum Geschriebenen? (Ist das erkennbar?)
o Einordnung
Gibt es noch offene Fragen, die der Text nicht behandelt oder
beantwortet?
Was ist unserer Meinung? (Nur, wenn das ein Lehrer ausdrücklich verlangt!)
Hinweis: Beachten Sie bitte, dass der Aufbau sehr allgemeingültig beschrieben wurde. Für eine
detaillierte Analyse verschiedener Textsorten, werfen Sie einen Blick in unseren Bereich
„Schreiben„.
Das Wichtigste ist, dass sie mit den vorgestellten Punkten experimentieren und diese
sinnvoll miteinander verbinden. Denn alle Punkte, die wir Ihnen für den Aufbau
vorgeschlagen haben, sind optional und nicht allesamt erforderlich.
Entscheiden Sie also selbst, welche Aspekte Sie unbedingt in Ihrer Textanalyse behandeln
möchten und welche getrost vernachlässig werden können. Wichtig ist, dass Sie sich an den
Aufbau von Einleitung, Hauptteil und Schluss halten. Den Schwerpunkt im Hauptteil können
Sie aber individuell setzen.
Der vorgegebene Aufbau ist nämlich kein Dogma, sondern kann selbstverständlich variiert und
an die eigenen Vorstellungen angepasst werden. Wir möchten Ihnen nur eine Anregung bieten.
Falsch: Die äußere Form (Stil) und der Inhalt eines Textes werden häufig nicht
aufeinander bezogen. Es folgt nach der Beschreibung des Aufbaus nur die
Wiedergabe des Inhalts.
Richtig: Form und Inhalt eines Textes müssen bei der Analyse immer
aufeinander bezogen werden. In vielen Texten ist die Art des Sprechens sogar
entscheidend.
Falsch: Inhaltliche Schlüsse werden oftmals sehr schnell gezogen. Wir haben
eine Meinung und setzen alles daran, diese im Text belegen zu können.
Richtig: Jede Behauptung, die wir aufstellen, müssen wir komplett begründen
können und zwar nicht, weil wir es wollen, sondern eine Entsprechung im Text selbst
finden (Zitate!).
Grundsätzlich legen Sie selbst fest, was Sie in einer Textanalyse untersuchen wollen.
Natürlich nur dann, wenn dies nicht durch die Aufgabenstellung vorgegeben wird.
Das bedeutet, dass wir es hierbei mit einer recht freien Aufsatzform zu tun haben, deren
Erfolg und Misserfolg meist von unserer Vorbereitung abhängt. Lesen Sie also mehrmals den
grundlegenden Text, markieren Sie Auffälligkeiten und arbeiten Sie sich stückweise ans Ziel.
Wenn Sie hier genau sind, haben Sie das Gröbste schon geschafft. Gerade in Klausuren und
Arbeiten ist es also sinnvoll, rund ein Drittel der Zeit für die Vorabeit und Überlegungen
einzuplanen.
Tipp: Weitere Hinweise zum Schreiben und Analysieren von Aufsätzen finden Sie übrigens in
unserem Bereich „Schreiben„. Sollten Sie also Anschlussfragen haben, finden Sie dort die
Antwort.
Schreiben →
Sachtextanalyse
Gedichtanalyse
Stilmittel
Wie bei anderen Methoden, ist auch hier der richtige Aufbau entscheidend. Das
Grundkonzept sieht wie folgt aus:
1. Einleitung
2. Hauptteil
3. Schlussteil
Einleitung:
Hauptteil – Inhaltsangabe:
Zu Beginn der Textanalyse wird eine kurze Inhaltsangabe zum Text geschrieben.
Dieses greift die wichtigsten Aspekte zur Handlung und deren Figuren auf. Es ist
darauf zu achten, dass die Ereignisse in der korrekten chronologischen
Reihenfolge genannt werden und die Inhaltsangabe ohne Ausschmücken sachlich
geschrieben wird. Eine Bewertung des Textes sollte hier allerdings noch nicht
stattfinden.
Dieser Teil soll den äußerlichen Aufbau des Textes analysieren. Die folgenden
Aspekte sollten untersucht werden:
Hauptteil – Sprachanalyse:
Hierbei soll die Sprache untersucht werden. Zunächst sollte der Sprachstil
analysiert werden. Handelt es sich z.B. um einen modernen oder altertümlichen
Sprachstil? Zeigt das Sprachbild Auffälligkeiten? Werden bestimmte Wortgruppen
bzw. –arten häufiger verwendet? Sind Stilmittel vorzufinden?
Dieser Teil bewertet die mögliche Intention des Textes. Was möchte der Autor
vermitteln? Hat sein Text eine belehrende, informierende, mahnende oder
erinnernde Absicht? Wen möchte der Autor erreichen? Ist der Autor ein wichtiger
Vertreter der entsprechenden Epoche?
Der letzte Bezugspunkt bezieht sich auf die Entstehungszeit. Wann entstand der
Text? Zeigt der Text Merkmale der entsprechenden Epoche? Nimmt der Text
Bezug auf bestimmte historische oder politische Geschehnisse oder sind
Parallelitäten zu diesen aufzufinden?
Schlussteil:
Wichtig ist, dass zwischen den einzelnen Teilen eine sinnvolle Verbindung
besteht. Der Text sollte übersichtlich und sachlich gestaltet werden.
Beispielaufgabe:
Aufgabe: In welchen Teilen der Textanalyse und -interpretation sollte die
eigene Meinung nicht einfließen?
Lösung:
Interpretation schreiben
Interpretationen sind ein fester Bestandteil im Deutschunterricht. Bei einer Interpretation geht es
darum, einen Text nicht nur inhaltlich zusammenzufassen, sondern zu versuchen, seine Wirkung zu
beschreiben. Wirkung meint in diesem Fall sowohl die Absichten, die der Autor verfolgt hat, als auch
die eventuell nicht beabsichtigte Wirkung, die der Text auf den Leser hat.
literarische Texte
In der Schule müssen Schüler üblicherweise eine Interpretation schreiben, die sich auf literarische
Texte und hier vor allem Gedichte bezieht, genauso kann eine Interpretation aber auch für
Gebrauchstexte verfasst werden. Nun gibt es keine allgemeingültige Anleitung, die ein Schüler
auswendig lernen kann, um so eine gelungene Interpretation zu schreiben.
Dies liegt schlichtweg daran, dass jeder Text anders ist und daher auch unterschiedliche Aspekte im
Vordergrund stehen können. Aber es gibt ein grundlegendes Schema für den Aufbau von
Interpretationen und einige Tipps, die das Schreiben einer Interpretation etwas erleichtern können.
In der Schule wird meist eine Gliederung verlangt, die sich in sechs Abschnitte teilt:
1. Einleitung. Die Einleitung besteht vielfach aus nur einem oder zwei Sätzen. Hier werden der
Autor, der Titel, die Textart, das Erscheinungsjahr oder die Epoche sowie die Wirkungsabsichten des
Textes genannt.
2. Inhaltsangabe. Bei der Inhaltsangabe wird der Text in kurzer und knapper Form
zusammengefasst. Dabei beschränkt sich die Inhaltsangabe auf das Wesentliche, zeigt also den
Verlauf der Erzählung auf, benennt wichtige Ereignisse und die Hauptfiguren und kann auf
wesentliche Begriffe hinweisen.
3. Interpretationshypothese. Sie bildet das eigentliche Konzept der Interpretation. Das
bedeutet, hier wird das eigene Textverständnis erklärt, Standpunkte, Argumente und Begründungen
werden genannt, Widersprüche aufgezeigt und das Ziel der Interpretation definiert. Möglich ist auch,
den ersten Eindruck, den der Text hervorgerufen hat, mit einem aktuellen Ereignis in Verbindung zu
bringen.
4. Formale Analyse. Hierbei geht es um den Text als solches, also beispielsweise um die
Wortwahl, die verwendeten Bilder und Metaphern, die Zeiten, die sprachlichen Stilmittel und andere
Besonderheiten und Merkmale.
5. Interpretation. Hier wird der Text in Anlehnung an die Interpretationshypothese gedeutet.
Wichtig dabei ist, tatsächlich zu deuten und zu interpretieren und nicht nur zu beschreiben. Hilfreich
kann sein, sich immer wieder zu fragen, was der Autor ausdrücken wollte und weshalb er dafür gerade
dieses Stilmittel verwendet hat. Als Belege für die eigene Hypothese werden passende Textstellen
zitiert.
6. Schluss. Zum Schluss wird die eigene Hypothese meist noch einmal kurz zusammengefasst,
bewertet und auf diese Weise untermauert.
Wenn Schüler eine Interpretation schreiben, treten zwei Fehler besonders häufig auf. Der erste Fehler
besteht darin, dass sie zwar wesentliche Aspekte richtig erkennen und benennen, aber nicht mit
passenden Textstellen belegen. Der zweite Fehler besteht darin, dass sie ihrer Gliederung zu streng
folgen und es keine richtigen Überleitungen gibt.
Das bedeutet, die einzelnen Schritte der Interpretation gehen nicht ineinander über, sondern die
Interpretation wirkt wie eine Aneinanderreihung von unterschiedlichen Aufgaben, die darin bestanden,
den Text zusammenzufassen, ihn formal zu analysieren und den Inhalt zu deuten.
Wichtig bei einer Interpretation ist aber, dass es sich um einen zusammenhängenden Text handelt,
der die einzelnen Aspekte aufeinander bezieht und miteinander verbindet.
Inhaltsverzeichnis [Anzeigen]
Die nachfolgenden Punkte sollen helfen, einen Text besser zu erfassen und
zu verstehen. Es ist nicht direkt ein Schema zum Anfertigen eines
Analyseaufsatzes, kann aber ein Grundgerüst dazu liefern. Wer diese
Fragen zumindest teilweise an einen Text stellt, wird kaum Gefahr laufen,
diesen Text völlig misszuverstehen.
1. Inhalt:
Worum geht es überhaupt?(Wer, wo, wann, was, wie, warum)
1 Wer sind die Personen?
2 Was tun sie?
3 Wo und wann findet die Handlung statt, wie lange dauert sie? (erzählte
Zeit)
4 „Warum“ – Was führt die handelnden Personen zu ihrem Verhalten?
5 Verstehe ich alles? Wenn nicht, liegt es an mir (→ Text noch einmal
lesen) oder ist das Teil des Textes – anders gesagt: Ist Unklarheit evtl. Teil
der Aussage („Es gibt im Leben keine Klarheit“)?
Wie ist das Verhältnis der Personen zueinander – bzw. der Person zur
Umgebung?
6 Was erfährst du über den Protagonisten?
– Alter, Familiensituation
– Berufliche Lage
– Charakter, persönl. Eigenheiten?
– Wie denkt er über andere?
7 Das Verhältnis der Personen zueinander:
– Gleichheit, Zuneigung
– Ablehnung, Unter/ Überlegenheit,
– Kontakt oder Distanz/ Misstrauen?
– Verändert sich diese Beziehung vom Anfang bis zum Ende?
(Entwicklung?)
8 Person zur Umwelt:
– Sicherheit, Orientierung oder auch
– Verlorenheit/ Desorientierung, Gefühl, vom Lauf der Dinge überrollt zu
werden.
9 Macht haben oder machtlos sein.
10 Versucht evtl. die Person(-en), Stärke zu zeigen (vorzutäuschen?).
Entwicklung:
11 Tut sich etwas zwischen Anfang und Ende?
12 Erzielt der Protagonist Erfolge – erleidet er Niederlagen?
13 Gibt es spezifische/ auffällige Wendepunkte im Text? Was ändert sich
da? Kündigen sie sich an?
2. Erzählweise: Wie wird hier erzählt?
14 Auktorial, Ich- Perspektive oder personaler Stil (wirkt wie von außen,
aber durch die Brille einer Person)? Oft Mischung aus auktorial und
personal, bes. bei Kafka.
15 eher nüchtern- sachlich oder von persönlicher Wertung geprägt
(Sprache beachten, s.u.)?
16 Wird realistisch erzählt oder gerät die „normale“ Erfahrungswelt (der
Person oder auch des Lesers) aus den Fugen (Zeitabläufe, Logik des
Verstandes)?
17 Anders ausgedrückt: Ist das, was passiert wahrscheinlich oder
zumindest denkbar?
18 Erfüllt oder enttäuscht der Text die Erwartung des Lesers?
19 Was erfährt der Leser am Ende/ was bleibt im Verborgenen/
Ungewissen?
3. Sprache:
Diese Aspekte können auch gleichzeitig mit den inhaltlichen und zu deren
Ergänzung/ Verstärkung betrachtet werden
20 Sprachniveau:
– Umgangssprachlich (teilweise gegen schriftl. Konventionen),
– einfache Alltagssprache (nüchtern),
– metaphorisch- bildhafte Sprache,
– gehobener/ pathetischer Stil.
21 Stilfiguren wie z.B. Metapher, Anapher, Wiederholung, Ellipse
(Auslassungen), Oxymoron (Widersprüche in einer Formulierung),
rhetorische Fragen, Ausrufe, usw…
22 Satzbau: Einfache Hauptsätze (Parataktischer Satzbau) – drückt oft
Sicherheit und Klarheit aus – oder weit verzweigte Satzgefüge mit vielen
Nebensätzen (hypotaktischer Satzbau): Das drückt häufig Abwägen (von
Gedanken für und wider eine Sache), Zweifeln, Nachdenken, Überprüfen
aus. Oft werden so auch alle Aspekte einer Sache (die sich widersprechen
können – KAFKA!) miteinander verglichen.
23 Inwiefern decken sich diese Merkmale mit den inhaltlichen Aspekten
(2. Punkt) bzw. verstärken sie?
4. Deutung/ Interpretation (dieser Teil darf nicht fehlen):
24 Welche (Grund)fragen des Lebens werden letztendlich berührt?
Beispiele wären:
– Der Mensch und die anderen (die Gesellschaft)
– Liebe und Beziehung (bzw. Scheitern dieser beiden)
– Tod und Krankheit
– Der Mensch in seiner Lebenswelt und das Unbekannte (Kafka)
– Recht und Unrecht.
25 Werden Antworten auf diese Fragen gegeben? Wenn ja welche bzw.
herrscht am Ende eher Klarheit als Unklarheit? Für die Hauptperson? Für
den Leser, der einen weiteren Blickwinkel hat als die Figur?
26 Steckt ein Appell/ Aufruf an den Leser im Text? Welcher?
Wissen über Epoche, Geschichte, Autor
27 Was weiß ich über die Entstehungszeit?
– Geschichtliche Ereignisse wie Kriege, Gewaltherrschaften usw.
– Inwiefern kommt ein biografischer Bezug zum Tragen?
Achtung: Das Wissen über den Schriftsteller sollte jedoch nicht von der
Arbeit am Text selber ablenken – der Text sollte für sich stehen!
28 Wenn es ein moderner Text (ab 1. Weltkrieg) ist: Was wird vielleicht so
über die Situation des modernen Menschen gesagt? z.B.: Leben in der
Anonymität (Großstadt), in der (von Nutzdenken geprägten) Arbeitswelt,
ohne religiöse Geborgenheit, ungreifbaren Mächten gegenüber (Staat,
Verwaltung, Kirche).
29 Liegt hier ein Stoff/ Thema vor, den ich von wo anders her kenne? (z.B.
Bibel, andere Werke des Autors, in dem ähnliche Themen behandelt sind)
Abschließende Interpretation:
30 Was könnte der Autor ausdrücken wollen (das sollte sich aus dem
vorher geschriebenen ableiten lassen)?
31 Stellt der Text vielleicht nur Dinge in Frage, ohne Antworten zu geben
bzw. ist die Aussage, dass klare Antworten auf diese Fragen gar nicht
gefunden werden können?
32 Hat der Text heute noch Aktualität?
33 Eventuell: Eigene Einschätzung/ persönliche Gedanken ausdrücken –
dabei dennoch sachlich bleiben, nicht in bloße emotionale Einschätzungen
verfallen, sondern begründen („nicht gefallen, weil…“)
34 Nicht das schreiben, was der Lehrer eventuell hören will, sondern
wirklich eigene Gedanken schreiben.
Einleitungsteil
o Einleitungssatz (Autor, Werkname, Jahr, Hauptgeschehen)
o wenn verlangt: These aufstellen (was will uns der Autor sagen?)
Inhaltsangabe
o hauptsächlich am logischen Textgeschehen orientieren
o siehe auch diesen umfangreichen Text über und folgend einer Inhaltsangabe.
Hauptteil
o Aufbau: vom Großen hin zum Kleinen
-> erst das Auge,
dann die Lupe
o Vorgehen allgemein:
Schlussteil
o der Aufsatz muss bei Abgabe IMMER vollendet aussehen, ansonsten benotet es
der Lehrer automatisch deutlich schlechter!
--> deshalb sollte man IMMER einen schönen Schlussteil schreiben, bei wenigen
Minuten oder gar Sekunden vor Abgabe der Klausur oder Abiturarbeit muss man eben
ganz schnell den aktuellen Gedanken zu Ende bringen und sofort einen Schluss
schreiben, zur Not ein aus den Fingern gesogenes Fazit (sonst folgt übler Notenabzug da
unvollständig!).
1. Beispiel: als Überleitung kann man wie folgt vorgehen: "Diesen eben
genannten Aspekt zu vertiefen, würde allerdings den Rahmen dieser Abhandlung
sprengen. [neuer Absatz] Letztlich kann man schlussfolgernd das Fazit ziehen /
Abschließend ist nach eingängiger Analyse des Textes festzuhalten,..."
Und sehr wichtig ist auch, unbedingt ab und zu in ein Buch zu schauen - links haben wir die 3
besten Bücher bei Amazon für Euch gelistet bei einem Top Preis und zügigem Versand.
Herausstechend dabei ist dieses Buch: Training intensiv (über die allgemeine Textanalyse und
Textinterpretation in der Schule).
Gedichtinterpretation, Gedichtanalyse
tlw. Texterörterung
Kommunikationsanalyse
Kurzgeschichte
Dialoganalyse
Sachtexte
Romaninterpretation, Romananalyse
1. Einleitung
2. Hauptteil
3. Schluss
immer richtig ist und für jeden Aufbau sämtlicher Interpretationen und Analysen Gültigkeit
besitzt!
Bist Du allerdings auf der Suche nach einem Referat Aufbau, also wie man eben Vorträge korrekt
gliedert und überhaupt selbstsicher hält etc., dann den verlinkten Artikel lesen. In dieser Aufbau-
Anleitung zu Textaufsätzen werden hier folgende Fragen beantwortet, da sich ALLE an diesem
allgemeinen Schema orientieren:
Fragen:
Wie interpretiere ich eine Kurzgeschichte?
Wie interpretiere und analysiere ich einen Text (Aufbau von Textinterpretationen)?
Wie schreibe ich eine gute Gedichtinterpretation bzw. Gedichtanalyse im Aufbau richtig?
Diese Fragen rund zum Aufsatz als Leitfaden über den Analyse Aufbau prinzipiell jedes
möglichen Textes und Weiteres mehr wird im Folgenden ausführlich beantwortet werden. Einmal
durchgelesen und verinnerlicht wird Dir diese Aufbaugliederung bei jedem Aufsatz den Du
schreiben wirst hoffentlich enorme Hilfe leisten. Dieser Artikel sollte Dir also selbst schon beim
ersten Überfliegen das Schreiben solcher Interpretationsaufsätze sehr vereinfachen. Dabei ist zu
beachten, dass die eigentliche Analyse und auch Interpretation eines Textes meist nur eine
Teilleistung innerhalb des Aufsatzes ist (weil etwa eine üppige Inhaltsangabe enthalten ist, siehe
auch die untere Grafik als Schema dazu), man allgemein aber in der Aufgabenstellung
beispielsweise mit dem Begriff der Interpretation den kompletten Aufsatz meint (s.u.).
Als gutes Beispiel wie man eine Interpretation vom Aufbau zu schreiben hat, kann die folgende
Arbeit liefern.Hier wurde ein Romanausschnitt analysiert - also im Prinzip auch
als Kurzgeschichten-Interpretation auffassbar:
Beispiel einer Interpretation anhand einem Kapitel aus „Die Blechtrommel“
Die Erläuterung der einzelnen Schritte zum Interpretieren eines Textes oder auch Texterörterung
folgt, ist aber ebenfalls praktisch angewendet bei der oben genannten Arbeit zu sehen - sollte
also etwas unklar bei diesem Leitfaden zum Texterfassen sein, einfach die Arbeit zur
Blechtrommelinterpretation durchlesen.
!!! Es empfiehlt sich unbedingt, das Texte aller unterschiedlicher Coleur Interpretieren auch
selbstständig zu üben. Die Bücher links sind dazu sehr geeignet und haben auch mir sehr
weitergeholfen. Zu empfehlen ist bspw. Training intensiv Textanalyse und Interpretation
Deutsch mit vielen guten Beispielen !!!
Wichtige Stellen im Text können mit einem Textmarker farbig markiert werden. Viele machen hier
den Fehler, und malen die halbe Seite voll – es reicht Schlagwörter statt ganze Sätze zu
markieren. Das erleichtert die Orientierung und spart Zeit beim Nachschauen. Im besten Fall hat
man ein System hierbei entwickelt, das heißt zB. der blaue Textmarker für stilistische
Besonderheiten, der gelbe für inhaltliche Aspekte usw. Auch Randnotizen sind oft sehr hilfreich.
Man kann sagen, dass diese Art der Texterfassung und Vorbereitung gut 1/3 der Zeit in Anspruch
nimmt – der Rest ist dann das „richtige“ Schreiben. Es sei noch angemerkt, dass es nicht „den
richtigen“ oder „den falschen“ Ablauf einer Interpretation oder genauer, zb. den korrekten Aufbau
einer Textinterpretation gibt. Es ist immer ein individueller Ausdruck des eigenen Denkens, für
den Lehrer ist wichtig, dass ein „roter Faden“erkennbar, eine logische Abfolge Eurer Gedanken
ersichtlich ist. Dazu sind auch Absätze sehr gut geeignet, 2 bis 3 pro Seite sind in der Regel
angemessen.
Themahinführung
Ist nur in den seltensten Fällen erforderlich und sollte auf jeden Fall vom Lehrer abgesegnet
werden – doch ist sie gut, kann man damit nur Punkten, sich aber auch lange dran aufhalten.
Nicht zwingend erforderlich (Texterörterungen benötigen z.B. keine solche Einleitung), verhilft
aber zur 1+ ;) In einer Themahinführung wird die Thematik, um die es geht und die im Vorfeld
meist bekannt ist, in Kürze dargestellt. Das kann zB. die Epoche derKlassik sein um den Autor
Goethe, welche kurz skizziert wird und Daten sowie Fakten über Goethe enthält. Sie ist also eine
Hinführung zu der eigenen, gerade aufbauenden Analyse und etwa eine halbe Seite lang. Bei
zB. einer Gedichtinterpretation kann der Aufbau sehr schön mit einer solchen Themeneinleitung
hergeführt werden, denn Gedichte sind sehr oft markanter Bestandteil ihrer Epoche und
eine jede Interpretation kann so im Aufbau wunderbar eingeleitet werden.
Ein Beispiel dafür findet ihr hier: Klausureinleitung zu "Nathan der Weise"
2. Interpretationsthese aufstellen
Manchmal wird vom Schüler gefordert, eine Interpretationshypothese zum Text aufzustellen.
Zum Beispiel was uns der Autor mit diesem Text sagen möchte, worin seine Intention (Absicht)
liegt, diesen Text zu veröffentlichen. Theoretisch kann hier alles Mögliche geschrieben werden –
es muss sich aber in der Analyse und Interpretation auf diese Interpretationshypothese bezogen
und am Schluss aufgezeigt werden, ob die These nach der Analyse noch stichhaltig oder als
widerlegt anzusehen ist. Der Deutschlehrer gibt meist klar vor, ob er eine
Interpretationshypothese haben möchte oder nicht – im Grundkurs sehr selten, im Leistungskurs
gerne bei Sachtexten oder auch beim Interpretieren einer Kurzgeschichte; im Zweifel den Lehrer
im Vorfeld danach fragen! Auch bei einer Gedichtinterpretation kann die Kernaussage, die
Kernthese, des Dichters herausgestellt werden!
Wer es sich zutraut und damit umgehen kann, punktet mit dem Aufstellen und widerlegen der
Interpretationshypothese. Sie kann unter Umständen auch ein wunderbarer Leitfaden für den
Aufsatz in Form der Textinterpretation sein. Eine Thesendarstellung könnte lauten:
„Ich denke, der Autor möchte dem Leser mit diesem Text zeigen, dass Spaß und Freude am
Leben selbst den ausweglosesten Situationen standhält. Diese These werde ich im Folgenden
erläutern und letztlich abschließend bestätigen oder verwerfen.“
3. Inhaltsangabe
Innerhalb der Interpretation muss auch eine Inhaltsangabe erfolgen, oftmals soll diese
ausführlich (aber nicht detailreich) sein und ca. 1/3 des ganzen Textes umfassesn! Hier geht
oftmals viel Zeit verloren, man sollte sich chronologisch am Textgeschehen orientieren und dabei
die folgenden „5-W’s“ in eigenen Worten (!) wiedergeben:
Wer?
Was?
Wann?
Wo?
Warum?
Die Inhaltsangabe ist immer (!) im Präsens, also der „jetzt-Form“ geschrieben (ist statt war, etc.).
Textbelege und Zitate sind hier nicht erforderlich. Wie genau man eine Inhaltsangabe schreibt,
haben wir im Artikel zurInhaltsangabe genauestens beschrieben, sodass auch hier nichts mehr
schief gehen kann.
1. Festgestellte Textstelle angeben mit Beleg (Vgl. Z. 5f = Vergleich Zeile 5 und die
folgende),
3. und die Wirkung beschreiben („Dadurch gelingt dem Autor die Spannung beim Leser
aufrecht zu erhalten und verknüpft so gekonnt die Erwartungshaltung mit dem Lesefluss...“).
Wichtig ist auch, dass jeder (!) Bezug auf den Ausgangstext gekennzeichnet werden muss;
es muss also formgerecht zitiert werden.
Die innere und äußere Form müssen nicht getrennt geschrieben oder gar gesehen werden, die
Übergänge sind oft fließend und stehen miteinander in Beziehung.
Grundprinzip der Textinterpretation
Noch einmal den allerwichtigsten Aufbau vom Grundsatz her bevor es zum Schlussteil übergeht:
Wichtig ist, dass eine Feststellung erfolgt („Oskar spielt Karten“), diese korrekt belegt wird
(nach der jeweiligen Zitiernorm wie "Vgl. Zeile 4") und anschließend die Deutung bzw. Wirkung
erfolgt („Es handelt sich hierbei um ein Paradoxon und zeigt dem Leser, das Oskar noch recht
kindisch veranlagt ist.“).
Also 3 Schritte!
3. welche Wirkung hat diese Stelle und warum? (Interpretation, Deutung, Wirkung auf den
Leser, ...)
Formulierungshilfe Liste
Auffällig ist vor allem / Allgemein entsteht der Eindruck / Grundsätzlich ist festzuhalten
Hauptsächlich beinhaltet das Gedicht / setzt sich der Text aus Elementen der …
zusammen / verwendet der Autor anschauliche Mittel der sprachlichen Ausgestaltung
Außerdem wird ersichtlich / ist geschrieben / legt … nahe, dass / Zu Bemerken ist auch /
Bemerkenswert hierbei
Überdies formiert sich hierin.. / Ferner ist zu konstatieren / Des Weiteren kann man
beobachten
Im Weiteren ist anzuführen / ist dem Text entnehmbar / stellt sich heraus
Bezeichnenderweise stellt der Verfasser klar / macht der Urheber aufmerksam / gelangt
der Autor zur Erkenntnis
Zuweilen ist von „…“ (Z. 22) die Rede / kann man einen Bezug zwischen … herstellen
Inwiefern dies auf die These Einfluss hat, äußert sich.. / Ob diese Behauptung Relevanz
für die aufgestellte These besitzt, zeigt der folgende Sachverhalt
Zuvorderst ist herauszuheben / Eingangs betont der Schreiber / Bereits zu Beginn stellt
sich heraus
Ferner beabsichtigt der Autor / stellt der Verfasser klar / gibt der Text zu erkennen
Ebenfalls stellt sich dar / ist festzustellen / ist anzunehmen / ist aufzuzählen
Die Kernaussage steckt in Zeile / die Kernthese des Textes lautet / als dramatischer
Appell an den Leser kann die Kernaussage als Metapher "xyz" (Z. 35) verstanden werden
Einerseits behauptet.. andererseits widerlegt / zum Einen kommt … zum Tragen und zum
Anderen gewinnt der Sachverhalt damit …
angesichts der unklaren Position Peters ist eine genauere Analyse schwierig
Des Weiteren wird klar gestellt/ ist davon auszugehen / macht sich der
Sinnzusammenhang.. bemerkbar
Zugleich erwartet der Leser / rechnet der Autor mit / umreißt damit / umschreibt hierbei
Ebenso aufschlussreich ist die Betrachtung von / die Anmerkung in Zeile / die versteckte
Symbolik aus Vers
Dazu erhält man den Eindruck / wird dem Leser deutlich / bekommt der Betrachter …
vermittelt / zeichnet sich ab
Der Aufbau des Textes "Werktitel" ist in vier Einzelabschnitte zu gliedern / ... kann in vier
Sinnabschnitte eingeteilt werden
Dies hat zur Wirkung / damit erzielt der Autor beim Leser … / wodurch der Verfasser eine
große Zuhörerschaft anspricht
So enthält der zielgerichtete Aufruf aus Zeile / so ergibt sich dadurch ein klares Bild der
Lage / So behauptet auch
Anzusetzen ist deshalb bei der/ Abgesehen von … bestätigt sich dadurch
Als einzig logisches Fazit muss eine konsequente … / Die Konsequenz der
abgeschlossenen Analyse kann nur sein / Zielführend ist daher anzunehmen
Eine große Liste mit vielen Formulierungen werde ich bei Zeit und Lust erstellen. Vor allem durch
das Lesen von Büchern und Texten (Zeitung, Blogs, ...) lernt man dieses "schönformulierte
Schreiben" unbewusst, muss es aber regelmäßig anwenden. Sei es in Dikussionsforen oder im
Interpretationsaufsatz - anders gelingt es nicht. Möchtest Du ein komplett ausformuliertes
Beispiel einer Kurzgeschichtenanalyse lesen, so empfehlen wir unseren Artikel über
die Interpretation einer Kurzgeschichte mit ganzen, vollständigen Sätzen als ausformulierter
Komplettbeitrag.
Am besten arbeitet man mit einer Kopie des Gedichts, damit man auf dem
Arbeitsblatt Notizen machen kann. Ein für eine Interpretation "mit dem
Bleistift" gelesenes Gedicht sieht (für Uneingeweihte) ziemlich chaotisch
aus (hier ein Beispiel) - es finden sich garantiert sehr viele Randnotizen,
Unterstreichungen, farbliche Markierungen, ...
Vorbereitung
I. Einleitung
Autor, Titel, Thema, Textsorte (Gedichtart: z.B. Ballade, Sonett, ... &
Gattung: z.B. Liebeslyrik, Tagelied, politisches Gedicht, ...)
Zunächst wird der Text in der Analyse beschrieben, danach kann in der
Interpretation eine Deutung vorgenommen werden.
1. Analyse
Form
Sprache
Kontraste, Gegensätze
Sprachebene
Klang
Alliterationen
Assonanzen
Pausen
Inhalt
Entstehungshintergrund
2. Interpretation
III. Schluss
Für den Schluss gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie können teilweise
auch miteinander kombiniert werden.
Zum Beispiel:
Immer wieder gefragt: Wie lang ist so ein Aufsatz? - Leider lässt sich keine
pauschale Antwort geben.
Zumeist gilt, dass der Hauptteil der längste Teil ist (ca. 2/3 des
Gesamttextes), Einleitung und Schluss machen zusammen ca. 1/3 des
Gesamttextes aus.
Aufgrund der Komplexität kann man aber davon ausgehen, dass ein
Aufsatz, der kürzer als zwei Seiten ist, nicht alles Wichtige benennt.
Textinterpretationen sind häufig einige Seiten lang, ein Aufsatz, der vier
Seiten umfasst, ist keine Seltenheit. Wer sorgfältig arbeitet und alles am
Text belegt, kann aber (je nach Gedicht) ohne weiteres auch auf zehn oder
mehr Seiten kommen.
Deutsch
Englisch
Französisch
Physik
Biologie
Chemie
Geschichte
Tipps der Redaktion:
Anzeige:
Um was für eine Art von Gedicht scheint es sich zu handeln (Naturgedicht,
Liebesgedicht, politisches Gedicht, religiöses Gedicht)?
Wie gehe ich im Folgenden bei meiner Interpretation vor, was sind
Hauptaugenmerke?
2.Hauptteil
Zunächst die Frage nach dem Inhalt:
Ist das Gedicht tages- oder jahreszeitlich situiert, historisch datiert oder
geographisch lokalisiert?
Die Zweite Frage wäre die Frage nach dem lyrischen Ich:
Die vierte Frage ist: Welche Sprache und welche sprachlichen Besonderheiten
gibt es?
Wie ist der Lebenslauf des Autors? In welche Lebensphase fällt das Gedicht?
Die Deutung ist der letzte Teil des Hauptteils einer Interpretation eines
Gedichtes:
3.Schluss
Was hat sich an der Vermutung über die Aussage und Wirkung des Gedichtes
bestätigt?
Die Sachtextanalyse gehört zu den Dingen, die nahezu jeder Schüler im Deutsch-
Unterricht machen muss. Aus diesem Grund findest du hier den Aufbau einer guten
und ausführlichen Sachtextanalyse ausführlich Punkt für Punkt erklärt – wenn du
einen Sachtext analysieren willst, musst du also nur die folgenden Schritte
nacheinander durchgehen.
Hier findest du dabei den Aufbau der anderen Textanalysen in Deutsch verständlich
dargestellt.
Insgesamt findest du auf dieser Seite folgende wichtige Punkte zum Thema:
1. Der Aufbau einer guten Sachtextanalyse
2. Ein ausführliches Beispiel für eine Sachtextanalyse nach diesem Aufbau
3. Wichtige Tipps und Tricks sowie Fehler, die oft von Schülern bei der
Sachtextanalyse gemacht werden.
Im ersten Abschnitt ( Zeile 1-24) führt der Autor den Leser in die zentrale Thematik
ein, indem er aus persönlicher Sicht als Vater den Konflikt zwischen sich und seinem
Sohn um das von diesem gewollte Handy darstellt ( Alltagsbeispiel).
Im dritten Abschnitt ( Zeile 93-52) knüpft der Autor direkt an den ersten Abschnitt an,
indem er er die Enttäuschung des Kindes beschreibt, als dieses ein anderes Handy
als das Gewünschte erhält. Es werden direkt die Sorgen des Kindes betont, dadurch
nun nur noch weniger Anerkennung von den anderen Jugendlichen zu erhalten.
Im vierten Abschnitt ( Zeile 53-64) erfolgt ein inhaltlicher Bruch: Es wird nicht wie
zuvor der Eltern-Kind Konflikt weitergeführt, sondern der Autor erzählt von einem
Journalistenkollegen, der in Bezug auf Handys einen neuen “Trend” verdeutlicht: Das
Nostalgie-Handy, welches sich in Aussehen und Funktion völlig von den anderen
unterscheidet, jedoch auch deutlich macht, wie sehr Konsumwünsche einem
gesellschaftlichen Trend unterliegen.
Persönlich stimme ich der Sicht des Autors zu: Gerade bei jungen Kindern gilt das
Handy nur noch als Statussymbol, die immer mehr werdenden, teilweise wirklich
absurden Funktionen nutzen nur die wenigsten Menschen. Dies deckt sich auch mit
meinen persönlichen Erfahrungen in dem Alter. Eltern sollten – auch wenn es schwer
fallen mag – nicht dem Gruppenzwang, unter welchem ihr Kind zu stehen denkt,
nachgeben. Die hier beschriebene Problematik zwischen Teenagern und ihrem
Konsumverhalten wird allerdings auch in Zukunft noch eine weitere Rolle spielen, da
die Industrie durch dieses Verhalten und den daraus resultierenden Drang ” immer
das neuste Modell” zu besitzen, sehr viel Geld verdient.
Ergänzend zu den kürzeren “Standard-Versionen” der Analysen auf dieser Seite findest du die Wichtigsten
hier noch einmal wesentlich umfangreicher erklärt. Welche du dabei verwendest,solltest du von den
Anforderungen in deinem Unterricht abhängig machen:
Weiter unten auf dieser Seite findest du dabei den grundlegenden Aufbau der bekanntesten
Analysearten übersichtlich in der Standardform erklärt. Da derUmfang des Aufbaus
dieser immer davon abhängig ist, auf welcher Schule und in welcher Klasse du bist, findest du im
folgenden die bekannten Analysen noch einmal wesentlich detaillierter und
umfangreicher dargestellt. Wenn du jetzt also beispielsweise in der Oberstufe auf einem
Gymnasium bist, solltest du eher die umfangreichere Version nehmen, je nachdem, welche
Anforderungen dein Lehrer stellt.
Tipp: Bei allen Analysen ist es wichtig, dass du den jeweiligen Text richtig
interpretieren kannst. Hierzu findest du auf dieser Seite viele wichtige Tipps und
Tricks.
Der Standard-Aufbau von verschiedenen Analysen in
Deutsch:
Hier findest du nun den “Standard”-Aufbau der bekanntesten Analyse-Sorten für den
Deutschunterricht. Diese beinhalten alle wichtigen Punkte, gehen aber nicht so sehr ins Detail
wie die ausführlichen Analysen (siehe Kasten oben auf dieser Seite). Für eine solide,
grundlegende Analyse reichen diese jedoch vollkommen aus:
Grundsätzlich ist es hiebei sehr wichtig, alle Schlussfolgerung durch die entsprechenden
Aussagen zu begründen und mit Zeilenangaben richtig zu belegen. Man sollte deswegen hinter
jede eigene Aussage die entsprechende Stelle schreiben, welche diese begründet.
Eine Gliederung des Textes in bestimmte Teile nach dem jeweiligen Inhalt,
weiter muss man in diesem Zusammenhang auch auf die Argumentation sowie
den Inhalt jedes Abschnittes eingehen, wenn dies gefordert ist:
Argumentationsuntersuchung jedes Abschnitts:
These bzw. Behauptung ggf. die entsprechende Antithese ( wenn vorhanden)
Widersprüche und Kontraste nennen
Begründungen des Autors für die Aussagen analysieren ( Statistiken,
Argumente überprüfen)
vorkommende Zitate und Beispiele auf Richtigkeit prüfen
Zusätzlich sollte man anschließend noch einmal den Inhalt des
entsprechenden Teils wiedergeben.
III.Schluss:
Die Intention (Hauptaussage) des Textes bzw. Verfassers durch den Text
nennen
Seine eigene Meinung zu dem Text ( 2-3 Sätze)
o historische
o juristische
o theologische
Kunstwerke
Reden
literarische Texte
o Gedichte
o Theaterstücke
o Romane
o Kurzgeschichten
Gedichtinterpretation
Gestaltende Interpretation
o Monolog
o Dialog
o Brief
Textinterpretation
Ideenfindung
Oft hat man, sobald das Thema für die Interpretation bekannt ist, schon
hundert verschiedene Ideen im Kopf.
Wenn das mal nicht so ist, kannst du dir ein weißes Blatt Papier zur Hand
nehmen und das Thema bzw. den Begriff, um den sich die Interpretation
dreht, in die Mitte des Blatts schreiben. Viele Menschen bekommen Ideen,
sobald sie etwas aufgeschrieben sehen (visueller Typ).
Diese Methode hat den Vorteil, dass sie bereits den ersten Schritt für die
Ideenstrukturierung beinhaltet: Hast du den zentralen Begriff
aufgeschrieben, fallen dir schnell noch andere ein, die du darum herum
schreiben kannst: Deine Mindmap entsteht.
Wenn du eher der auditive Typ bist, kannst du den Begriff bzw. das Thema
laut sagen (sofern du nicht gerade eine Klausur oder Klassenarbeit
schreibst).
Ideenstrukturierung
eine Mindmap
ein Cluster
ein Brainstorming
anzulegen.
Diese Strukturierungsprozesse, die zu den assoziativen Methoden
gehören, dauern nicht lange und eignen sich perfekt, um einen ersten
Überblick über deine Ideen zu bekommen. Wenn du wissen möchtest, wie
man ein Cluster oder eine Mindmap anlegt, kannst du dies in unserem
Skript Kreatives Schreiben - Einführung nachlesen.
Sie basieren auf der kognitionspsychologischen Annahme, dass das Wissen
im menschlichen Gehirn netzwerkartig angelegt wird. 1
Denkt man also an einen speziellen Begriff, hat man auch die anderen
Begriffe, die mit diesem zu tun haben bzw. mit diesem verknüpf sind, im
Kopf.
1
Kognitionspsychologie: auch Kognititive Psychologie genannt; Teilgebiet der Psychologie,
das sich vor allem mit den Abläufen im menschlichen Gehirn bei Wahrnehmung und
Lernprozessen beschäftigt.
Wissenserweiterung
Überarbeitungsphase
Bei der Überarbeitungsphase laufen verschiedene Prozesse zusammen:
Man benötigt auch für diese Phase sowohl sprachliches als auch
inhaltliches Wissen und Kenntnisse über Textmuster und -normen.
Wichtig ist auch, dass man eine gewisse zeitliche Distanz zwischen der
Entwurfs- bzw. Formulierungsphase und der Überarbeitungsphase hat.
Je mehr Zeit zwischen diesen Phasen liegt, desto höher ist die
Wahrscheinlichkeit, dass du möglichst viele Fehler, Lücken in der
inhaltlichen Geschlossenheit und nicht zufriedenstellend formulierte
Passagen findest.
Welche Epoche(n) werden mit dem Autor verbunden, ist das Thema
oder die Gestalt des Gedichts typisch für eine der Epochen?
▸ Beispiel für eine gute Einleitung
Goethes Gedicht „Pilgers Morgenlied / an Lila“, welches 1772 geschrieben
wurde, ist an seine Darmstädter Freundin Luise von Ziegler, genannt Lila,
gerichtet. Sich selbst vom „Wanderer“, wie sein Spitzname im
Darmstädter Kreis lautete, zum Pilger erhöhend, schreibt er ihr von
Wetzlar aus und bekundet, dass sie ihm Leidenschaft und Liebe gelehrt
habe. [Anm. des Verfassers: Biographische Hinweise sind den
Erläuterungen in der Prüfung entnommen.] Durch die Thematik und das
Erscheinungsjahr lässt sich das Gedicht in die Epoche des Sturm und
Drang einordnen, die der junge Goethe damals mitgestaltete.
Hauptteil 1
Im ersten Teil des Hauptteils gibst du den Inhalt des Gedichts wieder.
hierzu kannst du die einzelnen Strophen als Sinnabschnitte nutzen und
den Inhalt Strophe für Strophe zusammenfassen. Achte dabei darauf, dass
du nicht nacherzählst und dich wirklich kurz fasst. Außerderm solltest du
unbedingt eigene Worte verwenden und im Präsens schreiben.
Hauptteil 2
Hauptteil 3
Der dritte Teil ist die eigentliche Interpretation. Hier solltest du Vers für
Vers durchgehen und anch Auffälligkeiten schauen. Sprachliche Mittel,
rhetorische Fragen, bildliche Elemente oder strukturelle Mittel wie
Wiederholungen und Chiasmen können dir auffallen. Du sollst diese
Besonderheiten aber nicht nur nennen, sondern auch im Zusammenhang
des Gedichts deuten. Du kannst dabei schauen, was passiert mit dem
Inhalt und dem Verständnis vom Text, wenn du Sätze umstellst oder
Wörter durch Synonyme ersetzt. Dann wird oft klar, welche Funktion eine
bestimmte Formulierung hat. Es ist wichtig, die Beziehung zwischen
Sprache und Inhalt herzustellen und auch die beziehung zwischen Form
und Inhalt zu betrachten.
Über diese genaue Textarbeit hinaus musst du immer Hintergrundwissen
über den historischen Hintergrund, die Epoche, den Autor und das
Zeitgeschehen mit einbeziehen.
Alle Erkenntnisse, die du im Text nennst, müssen mit direkten Zitaten (V.
…) oder indirekten Zitaten (vgl. V. … ) belegt werden, nur dann ist eine
Arbeit glaubwürdig bewiesen.
Dabei auf Sprache, Absicht des Autors und den Bezug zum Thema
eingegangen
Welche Rolle spielt das Gedicht in der Epoche? Ist es ein typischer
Vertreter der Epoche?
(nicht notwendig, aber nie falsch) Deine eigene Meinung in
angemessener Sprache dargelegt und der Frage nachgegangen, ob
das Gedicht auch in der heutigen Zeit aussagekräftig ist
▸ Beispiel für einen guten Schluss
Mithilfe einer Bildsprache, die auf biblische Motive und Motive aus der
Natur zurückgreift, kreierte Goethe ein intensives und sehr persönliches
Gedicht. Ob ihn eine wirklich romantische Liebe mit Luise von Ziegler
verband, ist dem Autor dieser Interpretation nicht bekannt, doch ist es
nach der Lektüre dieses Gedichts zu vermuten. Er schreibt ihr zu,
Leidenschaft, Liebe und Optimismus in ihm erweckt zu haben, was
schließlich sein ganzes Leben verändert habe.
Goethe preist die Werte des Sturm und Drang, die bereits erwähnte
Leidenschaft und Bereitschaft, von ganzem Herzen zu lieben. Für Stürmer
und Dränger gehörten diese nicht nur zum Leben dazu, sondern sind
essentiell und das Wichtigste der menschlichen Existenz. Kein Wunder
also, dass Goethe den angeblich von „Lila“ beeinflussten Entschluss, nach
den Leidenschaften zu handeln, in pathetischer Sprache mit Bildern aus
der Bibel schildert. Denn diese Liebe war für die Stürmer und Dränger
schließlich die reine Manifestation des Göttlichen.
Textinterpretation
Skripte PLUS
Download als Dokument:
*Anmerkung: Das folgende Skript zeigt dir eine Methode, eine
Textinterpretation zu schreiben. Es gibt aber noch zig andere, d.h. du
solltest diese hier nicht als absolut ansehen. Wichtig ist v.a. der „rote
Faden“, also dass dein Aufsatz in sich stimmig ist.
Definition
Unter einer Textinterpretation versteht man das genaue Analysieren und
anschließende Interpretieren eines Textes. Dabei werden die
beabsichtigten und die nicht beabsichtigten Wirkungen des Textes auf den
Leser genau erschlossen und die Mittel identifiziert und erläutert, mit
denen diese Wirkungen herbeigeführt werden.
Unterschied Textanalyse -
Textinterpretation
Bei einer Textanalyse wird ein Text nüchtern und v. a. objektiv
analysiert, d. h. die stilistischen Mittel, die Sprache, der Stil, usw. werden
untersucht. Man geht jedoch nicht über die analytische Ebene hinaus - der
interpretierende, subjektive Teil (denn jeder Mensch legt einen Text anders
aus; es wird nahezu nie die gleiche Interpretation geben) fällt hier weg.
Dafür ist die Textinterpretation gedacht.
Aufbau
Wie jeder andere Text auch muss die Textinterpretation dem üblichen
Aufbau folgen:
Einleitung - Hauptteil - Schluss
Einleitung
In der Einleitung, die aus wenigen Sätzen bestehen sollte, sind der Name
des Autors, der Titel des Textes, zu dem du die Interpretation verfasst, und
das Erscheinungsjahr zu nennen. Außerdem sollte man darin die Gattung
und die Wirkungsabsichten des Textes finden sowie eine kurze Hinführung
zur Interpretation (also zum Hauptteil).
Hauptteil
Im Hauptteil schreibst du zuerst eine kurze Inhaltsangabe - der
Schwerpunkt liegt nämlich auf der Interpretation. Es genügt hier, wenn du
in einigen Sätzen die Handlung prägnant zusammenfasst und die
wichtigsten Figuren nennst. Außerdem solltest du darauf achten, die
Inhaltsangabe nicht unabhängig von der Interpretation zu verfassen. D. h.
du kannst Geschehnisse die für die Handlung in der gegebenen Textstelle
nicht von Bedeutung sind, in einer allgemeinen Zusammenfassung aber
genannt werden müssten, weglassen.
Anschließend verfasst du eine sog. Interpretationshypothese, die im
Idealfall aus nicht mehr als zwei Sätzen besteht. Man sollte darin das Ziel
deiner Interpretation erkennen können. Des Weiteren solltest du darin
deine eigene Meinung zum Text kurz darlegen und sie begründen.
In der darauf folgenden formalen Analyse des Textes werden die
wichtigsten rhetorischen Mittel und Stilmittel genannt. Die Wortwahl und
(gegebenenfalls auch der Satzbau) des Textes untersucht man
genauestens, um sie in die Interpretation miteinzubeziehen.
Wenn du die Inhaltsangabe, die Interpretationshypothese und die formale
Analyse des Textes verfasst hast, kannst du mit der eigentlichen
Textinterpretation beginnen. Hierbei solltest du v. a. darauf achten,
Textbelege zu verwenden, um deine Hypothesen zu begründen.
Paraphrasiere aber nicht, verwende deine eigenen Worte und baue nicht
zu viele Zitate ein. Außerdem ist es wichtig, zu jeder Hypothese
mindestens eine Bedingung zu nennen, unter der diese gültig ist. Denn
wenn du nur eine Hypothese (also eine unbegründete Meinung) aufstellst,
ist deine Argumentation in sich nicht schlüssig.
Hauptteil - Inhaltsangabe
Hauptteil - Interpretationshypothese
Hauptteil - Textinterpretation
Schluss
Im Schluss solltest du die wichtigsten Hypothesen und die zugehörigen
Begründungen noch einmal kurz zusammenfassen. Wichtig ist hierbei,
nicht wieder von Neuem zu argumentieren, da man dies ja bereits im
Hauptteil getan hat.
Übersicht: Die Bestandteile einer
Textinterpretation
Einleitung Hauptteil Schluss
Name des
Autors
Titel des
Textes
Erscheinungsj
ahr
Textgattung
Wirkungsabsic
hten des
Textes
Hinführung
zur
Interpretation
(zum
Hauptteil)
→
Kurz und knapp
halten! Inhaltsangabe Schlusssatz
Formale Analyse
des Textes
o Rhetorische
Mittel, die
Wortwahl und
der Satzbau
des Textes
werden
genau
untersucht.
o Die
Wirkungsabsi
chten bzw.
die Wirkung
auf den Leser
wird
erläutert.
Interpretation
des Textes
Vorarbeit
Tipp: Natürlich kannst du auch eine Textinterpretation schreiben, ohne
vorher im Kopf die oben genannten Fragen beantwortet und dir Notizen
gemacht zu haben. Dann besteht jedoch die Gefahr, dass du dich
gewissermaßen verzettelst, also dass dir z. B. gegen Ende Zeit fehlt, weil
dir zwischendurch noch Punkte eingefallen sind, die du hinzufügen
musstest.
Daher empfehlen wir dir, dir Notizen zu machen, bevor du mit dem
Schreiben beginnst.
Bevor du mit dem Verfassen deiner Interpretation beginnst, solltest du dir
ausführlich Gedanken zu dem zu interpretierenden Text machen.
Dabei kannst du dir die folgenden Leitfragen stellen:
✓
Habe ich alle nötigen Informationen, die ich zum Schreiben der
Einleitung benötige?
Dies beinhaltet:
✓
Habe ich den zu interpretierenden Text - falls es sich dabei um den
Auszug aus einer Lektüre handelt:
die Lektüre - so weit verstanden, dass ich dazu eine sinnvolle
Interpretation schreiben kann?
Wenn du all diese Fragen mit einem „Ja“ beantworten kannst, kannst du
anfangen, mache dir Notizen, um einen groben Überblick über die Punkte
zu bekommen, die du in deiner Interpretation nennen möchtest.
Schreiben
Beim Schreiben der Textinterpretation solltest du v. a. darauf achten, dass
deine Argumentation schlüssig ist - egal ob in Einleitung, Hauptteil oder
Schluss.
Oft erscheint uns unsere eigene Denkweise logisch, jemand anderem
jedoch nicht. Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, die Textinterpretation
noch einmal komplett durchzulesen, wenn sie fertig ist. Außerdem solltest
du richtig zitieren und die Zitate sinnvoll in deine Interpretation mit
einbauen.
Da der Hauptteil die meiste Zeit und Arbeit erfordert und die Einleitung
und der Schluss im Vergleich dazu schnell geschrieben sind, ist es sinnvoll,
sich eine klare Zeitspanne für die Einleitung und den Schluss zu
setzen, um am Ende nicht in Zeitnot zu geraten.
Anmerkung: Das folgende Skript zeigt dir eine Methode, eine Textanalyse zu schreiben. Es
gibt aber noch zahlreiche andere Möglichkeiten, d. h. du solltest diese hier nicht als absolut
ansehen. Wichtig ist v. a. der „rote Faden“, also dass dein Aufsatz in sich stimmig ist.
Definition
Die Textanalyse verfolgt im Gegensatz zur Textinterpretation den
Anspruch, objektiv zu sein. Man untersucht die formalen und sprachlichen
Eigenschaften des zu analysierenden Textes genau und beschreibt sie,
ohne dabei seine eigene Meinung einzubringen, also ohne Subjektives
einzustreuen.
Unterschied Textanalyse –
Textinterpretation
Bei einer Textanalyse wird ein Text nüchtern und v. a. objektiv
analysiert, d. h. die stilistischen Mittel, die Sprache, der Stil usw. werden
untersucht. Man geht jedoch nicht über die analytische Ebene hinaus – der
interpretierende, subjektive Teil (denn jeder Mensch legt einen Text anders
aus; es wird nahezu nie die gleiche Interpretation geben) fällt hier weg.
Dafür ist die Textinterpretation gedacht.
Aufbau
Wie jeder andere Text auch muss die Textanalyse dem üblichen Aufbau
folgen:
Einleitung – Hauptteil – Schluss
Vorarbeit
Bevor du mit dem eigentlichen Schreiben deiner Textanalyse beginnst,
sollst du sichergehen, dass du den Text verstanden hast. Dies hört sich
logisch und selbstverständlich an. Doch wann kann man von sich selbst
behaupten, einen Text so weit verstanden zu haben, dass man dazu eine
sinnvolle, in sich schlüssige und vollständige Textanalyse schreiben kann?
Es gibt verschiedene Methoden, um einen Text durch mehrmaliges Lesen
so gut wie möglich zu verstehen.
Die Drei-Schritt-Lesemethode
Erster Schritt: Überfliegen
Im ersten Schritt liest du dir den Text grob und schnell durch, ohne auf
Details zu achten: Du überfliegst ihn.
Achte hierbei auch auf angefügte Bilder, deren Unterschriften und
Anmerkungen.
Zweiter Schritt: Genaueres Lesen
Lies dir den Text jetzt ein zweites Mal, diesmal aufmerksamer, durch.
Unterstreiche bzw. markiere währenddessen die relevanten Passagen.
Wichtig ist hierbei jedoch, nicht zu viel zu unterstreichen/zu markieren, da
sonst die wichtigsten Passagen nicht mehr hervorstechen.
Dritter Schritt: Schlüsselbegriffe erkennen
Während du den Text zum dritten Mal liest, kannst du dir Schlüsselbegriffe
markieren.
Hierbei ist wichtig, dass du nicht die gleiche Farbe verwendest wie für die
zentralen Passagen bzw. Aussagen aus Schritt zwei.
Du kannst z. B. im zweiten Schritt mit blau die wichtigsten Passagen
markieren und im dritten Schritt mit einem Textmarker die relevanten
Begriffe anstreichen.
Die Fünf-Schritt-Lesemethode
Erster Schritt: Überblick
Bei der Fünf-Schritt-Lesemethode überfliegst du den Text im ersten Schritt
noch nicht.
Du schaust ihn dir zuerst einmal an, achtest also auf Überschriften,
Hervorhebungen, Bilder, deren Unterschriften, usw. und versuchst so, das
Thema des Textes schon einmal zu erfassen.
Zweiter Schritt: Überfliegen
Nachdem du dir so einen Überblick verschafft hast, überfliegst du nun, im
zweiten Schritt, den Text.
Dabei ist es hilfreich, die Überschriften der Abschnitte im Kopf in Fragen
umzuwandeln. So kannst du immer überprüfen, ob du den Inhalt des
jeweiligen Abschnitts verstanden hast.
Dritter Schritt: Abschnitte genau lesen
Nachdem du den Text im zweiten Schritt grob überflogen hast, kannst du
dir jetzt jeden Abschnitt einzeln durchlesen. Hier kannst du dir auch
zentrale Begriffe (sog. Schlüsselbegriffe) markieren.
Vierter Schritt: Abschnittsweise Zusammenfassung
Nun kannst du dir jeden Abschnitt noch einmal stichpunktartig
zusammenfassen. Die Schlüsselbegriffe, die du dir im dritten Schritt
markiert hast, helfen dir dabei.
Fünfter Schritt: Aufgabenstellung und Notizen verknüpfen
Im letzten Schritt ist wichtig, sich die Aufgabenstellung noch einmal genau
durchzulesen. Du musst dich dafür v. a. fragen, ob du auf die Punkte, die
in der Aufgabenstellung verlangt werden, speziell eingegangen bist.
Wenn du z. B. speziell auf die Meinung des Autoren gegenüber des von
ihm beschriebenen Themas eingehen sollst, kannst du im letzten Schritt
noch einmal überprüfen, ob deine Markierungen und Randnotizen dem
entsprechen.
Schreiben
Einleitung
✓
Hauptteil
Inhalt des Textes
✓
o Handlung
✓
Wie werden diese Figuren im Text beschrieben?
✓
✓
Gliederung
✓
Aufbau
o klassisch?
o Besonderheiten?
o Höhepunkte?
o Wendepunkte?
✓
Erzähler
o auktorial
o Ich-Erzähler
o personaler Erzähler
o neutraler Erzähler
✓
Unterschied zwischen erzählter Zeit und Erzählzeit?
✓
zeitliche Sprünge?
✓
Argumentationsstrategie
Sprache
✓
o Nur Hauptsätze?
o Viele Adjektive?
✓
Sprachstil
o Nominalstil
o Verbalstil
o Adjektivstil
✓
Rhetorische Mittel
Metaphern
Vergleiche
✓
✓
Funktion des Textes
o Appell?
✓
Adressat des Textes (An wen richtet sich der Text?)
✓
Einstellung des Autors zu dem von ihm beschriebenen Thema
✓
Zeitliche Einordnung
✓
Ist der Text typisch für die Zeit, zu der er verfasst wurde?
✓
Weist er typische, epochenabhängige Merkmale auf?
✓
Ist der Autor ein typischer Vertreter der Epoche oder ein Rebell, der
sich gegen die damaligen Umstände zur Wehr setzt?
Schluss
✓
Beispiel
Im Folgenden zeigen wir dir anhand George Bushs Rede „Wir werden nur
den Sieg akeptieren“, die er am 21.03.2003 anlässlich des Beginns des
Irakkriegs hielt, wie ein Text nach dem Anwenden der Drei-Schritt-
Lesemethode aussieht.
Wir werden nur den Sieg akzeptieren
TV-Ansprache des ehemaligen US-Präsidenten George Bush (2001-
2009)
direkte Anrede,
Zugehörigkeitsgefühl wird
Meine Landsleute, ausgedrückt (er ist nichts
„Besseres“)
in dieser Stunde sind Truppen
Redeanlass: aktuelle
Amerikas und der Koalition in den
Problemlage:
ersten Stadien von Neuausrichtung der Politik
Militäroperationen, um
den Irak zu entwaffnen, sein Volk zu beschönigende
Euphemismus befreien und die Welt gegen Beschreibung des
ernsthafte Gefahr zu verteidigen. Kriegszustandes
Meine Landsleute, die Gefahren für unser Land und die Welt
werden überwunden werden. Wir werden durch diese Zeit der
Gefahr gehen und die Arbeit des Friedens fortsetzen. Wir
werden unsere Freiheit verteidigen. Wir werden Anderen
Frieden bringen. Und wir werden uns durchsetzen.
Möge Gott unser Land segnen und alle, die es Anrufung
Appell
verteidigen. Gottes