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Abi-Reader Deutsch – Umgang mit Texten

AFB I/II
Inhaltsangabe S. 1

AFB II/III
Allgemeines zu Analysen S. 2
Prosaanalyse mit Redemitteln S. 3
Gedichtanalyse S. 5
Gedichtvergleich mit Redemitteln S. 6
Sachtextanalyse mit Argumenttypen und hilfreichen Verben zum Verfassen einer Sachtextanalyse S. 8
Materialgestütztes Schreiben S. 11

AFB III
Stellungnahme/Diskussion (Erörterung) mit Redemitteln S. 12

Verschiedenes
Zitieren S. 15
Rhetorische Figuren S. 16
Operatoren S. 19

Inhaltsangabe
Eine Inhaltsangabe hat die Aufgabe, die wichtigsten Inhalte eines Textes (oder auch Films) in knapper Form
darzustellen und dabei keine wesentlichen Informationen auszulassen. Auf unwichtige Details sollte aber
unbedingt verzichtet werden.

Aufbau einer Inhaltsangabe


I. Einleitung (W-Fragen beantworten!)
(Die gesonderte
• Textsorte (Ballade, Kurzgeschichte etc.) Einleitung entfällt im
• Titel der Geschichte, des Films oder auch des Buchs Rahmen einer
• Entstehungszeit des Textes Analyse.)
• Name des Autors des Textes
• Ort und Zeit der Handlung
• Hauptfiguren (= Protagonisten)
• das Wichtigste der Handlung in einem knappen Ausblick
• Thema des Textes

II. Hauptteil
• Schilderung der Ausgangssituation: Welche Bedingungen herrschen vor? In welcher Zeit und an
welchem Ort spielt und beginnt die Geschichte?
• Darstellung des Inhalts in (Sinn-)Abschnitten
• Chronologische Wiedergabe des Inhalts: Zeitsprünge in der Textvorlage sollten sortiert und in der
richtigen Reihenfolge aufgeschrieben werden (keine Rückblenden oder Vorwegnahmen!).
• Erklärung, warum die Protagonisten so handeln, wie sie handeln: Was ist ihre Motivation und welche
Ziele verfolgen sie?

Wichtige Merkmale und Regeln der Inhaltsangabe


• Die Sprache ist sachlich, präzise und knapp; es wird keine Spannung aufgebaut.
• Die gewählte Zeitform ist die Gegenwart (Präsens).
• Eine Inhaltsangabe wird in eigenen Worten verfasst. (Keine Zitate verwenden! Indirekte Rede nutzen!)
• Die Inhaltsangabe wird chronologisch erzählt.
• Die Ich-Form wird in die Er/Sie-Form umgewandelt.

-1-
Allgemeines zu Analysen
• Grundsätzlich lässt sich jeder Text analysieren, wobei in Bezug auf das Fach Deutsch zwischen der Analyse
literarischer Texte und der Sachtextanalyse unterschieden wird. Dabei liegt der Fokus zwar jedes Mal auf
einem anderen Schwerpunkt, doch im Grunde ist das Vorgehen bei einer solchen Untersuchung immer
dasselbe und lässt sich auf die verschiedenen Textsorten anwenden.
• Bei der Textanalyse wird versucht, einen Text in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und diese
Bestandteile im Nachhinein sorgsam zu untersuchen, zu ordnen und auszuwerten. Anschließend folgt die
Interpretation des Textes, was meint, dass den Ergebnissen der Untersuchung eine Bedeutung
zugeschrieben wird.
• Bevor mit der eigentlichen Analyse begonnen wird, ist es wichtig, den Text zunächst aufmerksam zu lesen.
Insbesondere kurze Texte (z.B. Kurzgeschichten oder Gedichte) sind nicht immer ganz leicht zu verstehen,
weshalb es ratsam ist, sich erst einmal im Text zu markieren, welche Personen in dem Text vorkommen und
in welchem Verhältnis diese zueinander stehen.
Oftmals ist es hilfreich, auf einem Konzeptpapier diese Figurenkonstellation grafisch darzustellen. In einem
zweiten Schritt können dann die Informationen aus dem Text den einzelnen Figuren zugeordnet werden.
• Sinnvoll ist es immer, den Text vor Beginn des Schreibens in Sinnabschnitte bzw. Entwicklungsschritte zu
gliedern und diese Abschnitte in eigenen Worten kurz zusammenzufassen. Dies unterstützt einerseits das
Textverständnis und andererseits die Analyse. Entlang dieser Gliederung bewegt sich dann die detaillierte
Untersuchung und Interpretation der Abschnitte.
• In der Einleitung einer Analyse wird zunächst ein Basissatz mit den wichtigsten Informationen zum Werk
formuliert und im Anschluss daran eine kurze Inhaltsangabe (W-Fragen!) gegeben. Anschließend kann eine
(Deutungs-)Hypothese formuliert, die sowohl dem Verfasser als auch dem Leser der Analyse eine
Orientierung bieten soll. Diese Hypothese bezieht sich auf die Aussage des Textes bzw. auf die Fragestellung.

• Der Hauptteil (= die eigentliche Analyse) besteht immer aus zwei Teilen: einem inhaltlichen und einem
formal-sprachlichen. Sowohl der Inhalt als auch die Form und Sprache eines Werkes müssen analysiert
werden! Wichtig ist, dass diese Untersuchungen nicht vollkommen voneinander abgetrennt, sondern
miteinander verknüpft werden.

• Im Schluss wird auf die anfangs formulierte Hypothese Bezug genommen, wenn diese formuliert wurde:
Kann sie bestätigt werden? Muss sie ggf. erweitert oder falsifiziert werden?

• Tipp: Einleitung und Schluss sind sprachlich immer relativ ähnlich, weshalb es sich anbietet,
„Textbausteine“ vorzubereiten und auswendig zu lernen. Das erleichtert den Einstieg in die Analyse und
spart Zeit.
• Zu einer Textanalyse gehört zwingend die Verwendung von Zitaten. Wenn man sich während der Analyse
ganz konkret auf den Inhalt bzw. eine bestimmte Textstelle bezieht, muss dies durch ein direktes oder
indirektes Zitat belegt werden. Dasselbe gilt für die sprachliche Analyse: Wenn z.B. eine Metapher angeführt
wird, muss diese kurz durch ein Zitat belegt werden.

• Generell sind Analysen im Präsens zu verfassen.

-2-
Prosaanalyse
III. Einleitung
• Basissatz: Titel, Autor, Textsorte, Entstehungszeit, Erscheinungsdatum/-ort, Thematik
• Hinleitung zur Analyse durch eine kurze Inhaltsangabe.
• Optional: Deutungshypothese in Bezug auf eine erste Interpretation/Textaussage bzw. die
Aufgabenstellung

IV. Hauptteil: Analyse (wichtigster Teil!)


1.) Inhaltliche Analyse
• Leitfragen:
◦ Welche Figuren kommen vor? Welche sind zentral?
◦ Verändert sich die Figurenkonstellation bzw. das Kräfteverhältnis?
◦ In welche Richtung entwickelt sich das Geschehen oder der Dialog?
◦ Wie stehen Gesagtes und Gedachtes zueinander (innere vs. äußere Handlung)?
◦ Wie können innere und äußere Handlung interpretiert werden?
◦ Ereignen sich Perspektivwechsel und eröffnen sich neue Blickwinkel auf die Personen oder
Geschehnisse?
◦ Was verändert sich? Warum verändert sich etwas?
◦ Gründe für das Handeln der Charaktere oder für die Veränderung der Situation?
Formal-sprachliche Analyse
• Betrachtung von Motiven, Sprache und Stil
• Leitfragen:
◦ Gibt es hervorstechende Motive, Auffälligkeiten oder Schlüsselwörter?
◦ Wie können diese im Hinblick auf den Inhalt gedeutet werden?
◦ Werden Andeutungen, Vorwegnahmen oder Vorausdeutungen gemacht?
◦ Wie trägt diese Sprache zur Veranschaulichung des Inhalts bzw. zur Wirkung des Textes bei?
• Welche Rolle spielt die Erzähltechnik bei der Interpretation des Textes? Wie beeinflusst sie die
Wahrnehmung des Lesers?
Versuche stets die Analyse von Inhalt und Sprache/Form miteinander zu verknüpfen, da sich sonst
Doppelungen und Redundanzen ergeben.

V. Schluss
• Zusammenfassung der Analyseergebnisse
• Wenn eine Deutungshypothese in der Einleitung formuliert wurde: Rückbezug und abschließende
Bewertung der These
• evtl. Einordnung in biografische/literaturhistorische Zusammenhänge (z.B. Lebenswerk/
Lebenssituation des Autors)
• evtl. abschließendes, persönliches Urteil über die Aktualität des Werkes; Auf eine subjektive Bewertung
ohne Kriterien ist zu verzichten

Einleitung Hauptteil/Analyse Schluss


Gliederung und Nachvollzug des Textes in Bezug
Vorstellung von Werk,
auf Entwicklungsdynamik, Veränderungen und
Thematik, Autor und Epoche, Zusammenfassung der
Verhalten der Figuren; Analyse und
Inhaltsangabe, Analyseergebnisse
Interpretation; Auffälligkeiten, Sprache, Stil,
Deutungshypothese (optional)
Motive, Erzähltechnik...

-3-
Redemittel Prosaanalyse
I. Einleitung
• Basissatz (Titel, Autor, Textsorte, kurze Inhaltszusammenfassung):
◦ In der Erzählung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka geht es um (+ Akk.) …
◦ Die von Franz Kafka verfasste Erzählung „Die Verwandlung“ handelt von (+ Dat.) …
◦ Die Erzählung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka befasst sich mit (+ Dat.) ...
• Formulierung einer Deutungsthese:
◦ In dem Text wird … als … dargestellt/ erscheint.../ wird der Eindruck erweckt... / wird … als …
charakterisiert, was im Folgenden/ durch die folgenden Ausführungen genauer betrachtet/
analysiert/ untersucht werden soll.
◦ Im Folgenden/ In den folgenden Ausführungen möchte ich genauer betrachten/ analysieren/
untersuchen, ob sich diese erste Deutungsthese bestätigen lässt.
II. Hauptteil
• Beschreibung des analysierenden Vorgehens:
◦ Bevor auf ... eingegangen wird,.../ Bevor … untersucht/analysiert/betrachtet wird, soll
zunächst/zuerst …
◦ Im Anschluss daran/Darüber hinaus/Sodann/Ferner/Des Weiteren/ Anschließend/Dann wird …
analysiert/untersucht/betrachtet.
◦ Zum Schluss/Abschließend/Schließlich soll auf … eingegangen werden/ soll untersucht
analysiert/überprüft werden...
• Beschreibung von Entwicklungen:
◦ Zunächst.../Anfangs.../Am Anfang.../Zu Beginn.../Zuerst...
◦ Dann.../Später.../Im Laufe der Erzählung.../Im Verlauf der Erzählung.../An späterer Stelle...
◦ Zum Schluss.../Am Ende.../Zuletzt...
• Etwas Besonderes sagen:
◦ Besonders hervorzuheben/zu betonen/herauszustellen/zu unterstreichen ist, dass...
◦ An dieser Stelle muss besonders betont werden, dass...
◦ Hier sei noch einmal hervorgehoben, dass...
◦ Vor allem.../Hauptsächlich.../In erster Linie...
• Noch etwas Weiteres sagen:
◦ Des Weiteren ist anzumerken/zu erwähnen/zur Sprache zu bringen, dass...
◦ Außerdem sei erwähnt, dass...
• Schlüsse ziehen:
◦ Daraus lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass...
◦ Daraus lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen: …
◦ Daraus folgt/ergibt sich, dass...
◦ Daraus kann man/lässt sich ableiten, dass...
◦ Daraus kann man folgern/schließen, dass...
◦ Das hat zur Folge, dass...
III. Schluss
• Zusammenfassung der Ergebnisse:
◦ Zusammenfassend lässt sich sagen, dass...
◦ Wie die Analyse gezeigt hat, …
◦ Die dargestellten Ergebnisse rechtfertigen die Aussage, dass...
◦ Nach den dargestellten Untersuchungen ist zu schlussfolgern, dass...
◦ Die in der Einleitung formulierte Deutungsthese lässt sich aufgrund der dargelegten Ergebnisse
bestätigen bzw. muss widerrufen werden, weil...
-4-
Gedichtanalyse
I. Einleitung
• Basissatz: Information über Titel, Autor, evtl. Gedichtsorte (z.B. Sonett, Ballade),
Entstehungsjahr/Epoche, Erscheinungsdatum/-ort, kurzer Handlungs-/Inhaltsüberblick (kurze
Beschreibung der Situation, in der sich das lyrische Ich befindet; Beschreibung der Atmosphäre), Thema
des Gedichts
• Optional: Deutungshypothese: Grundaussage des Gedichts

wichtig: lyrisches Ich ≠ Autor

II. Hauptteil
1.) Formale Analyse (in Bezug auf das gesamte Gedicht)
• äußerer Aufbau: Anzahl der Strophen und Verse
• Reimschema, reine/unreine Reime, Kadenzen (bei Auffälligkeiten: Wirkung angeben!)
→ Die Unterbrechung eines Reimschemas kann z.B. darauf hindeuten oder unterstreichen, dass
sich (auf Inhaltsebene) die Stimmung verändert.
• Metrum und dessen Wirkung/Funktion
→ Ein gleichbleibendes Metrum kann z.B. eine gewisse Monotonie oder aber Harmonie bedeuten;
ein häufiger Wechsel kann auf inhaltlicher Ebene darauf hindeuten, dass etwas geschieht oder
dass das lyrische Ich aufgewühlt, emotional bewegt ist.
• Verhältnis des Satzbaus zur Satzgrenze (Enjambements)
→ mögliche Funktionen von Enjambements: besondere Betonung von Wörtern, die am Versende
bzw. Versanfang stehen, Vermeidung von Monotonie v.a. in längeren Werken (z.B. Balladen),
„runderer” Lesefluss durch weitgehende Aufhebung der Sprechpausen am Vers-/bzw.
Strophenende
2.) Inhaltlich-sprachliche Analyse (strophenweise)
• Zunächst Inhaltsangabe zu den einzelnen Strophen (Was geschieht?), dann Interpretation des
Textes (Was will der Autor damit zum Ausdruck bringen?)
• Erklärung und Interpretation sprachlicher Gestaltungsmittel (Was bedeuten die sprachlichen
Mittel? Warum verwendet der Autor dieses oder jenes Mittel? Welche Wirkung hat die rhetorische
Figur?)
wichtig: Allgemeinplätze (= nichtssagende Verallgemeinerungen) wie z.B. „Die an dieser Stelle
verwendete Metapher verstärkt die Aussage des Autors.“ oder „Der Parallelismus betont die
Aussage des Gedichts.“ unbedingt vermeiden!
→ stattdessen Formulierung von inhaltlich konkreten Aussagen, z.B. „Die an dieser Stelle
verwendete Metapher verstärkt die Stimmung des lyrischen Ichs, indem...“

Ziel: Interpretation des Gedichts unter Einbeziehung von Form und rhetorischen Figuren,
versuche daher die Analyse von Inhalt und Sprache/Form stets miteinander zu verknüpfen. So
vermeidest du auch Doppelungen und Redundanzen.

III. Schluss
• Zusammenfassung der Analyseergebnisse
• Bezugnahme auf Deutungshypothese, wenn diese formuliert wurde
• eventuell: Bezugnahme auf Epoche (Handelt es sich bei dem Gedicht um ein typisches Gedicht dieser
Epoche?)

-5-
Gedichtvergleich
• Die Grundlage des Gedichtvergleichs bildet die Gedichtanalyse.
• Ein Gedichtvergleich ist meist aspekt- bzw. motivorientiert. Das bedeutet, dass nur einzelne Merkmale
in den Gedichten untersucht und miteinander verglichen werden.
• Zwei Methoden, nach denen ein Gedicht mit einem anderen verglichen werden kann, sind relevant.
Welche angewandt wird, hängt von der Aufgabenstellung ab; meist handelt es sich um den diachronen
Gedichtvergleich.

Methode I: Diachroner Gedichtvergleich


Beim diachronen Verfahren wird zuerst die Deutung des ersten Gedichtes erarbeitet, woraufhin das
zweite mit Blick auf den Vergleichsaspekt (z.B. Natur-, Liebesmotive etc.) als Ergänzungstext dazu
genommen wird.

Aufbau:
Gedicht A
◦ Einleitung (Titel, Autor, Erscheinungsjahr/Epoche, Gedichtart, optional: Deutungshypothese zu
Gedicht A)
◦ Hauptteil (Formale Gedichtanalyse: Stilmittel, Reimschema etc.; inhaltliche Interpretation →
Verknüpfung von Form und Inhalt)
◦ Schluss (Zusammenfassung der Analyse, evtl. Bezug zur Literaturepoche)
Gedicht B und Gedichtvergleich
◦ knappe Analyse der Form (Ergänzungsanalyse)
◦ Untersuchung der zu analysierenden Aspekte (siehe Aufgabenstellung!)

Methode II: Synchroner Gedichtvergleich


Beim synchronen Gedichtvergleich stehen vor allem die gewählten Aspekte im Vordergrund. Hier werden
die Gedichte gleichzeitig untersucht, wobei Merkmal für Merkmal oder Aspekt für Aspekt nacheinander
abgearbeitet und miteinander verglichen wird.

Aufbau:
Gedicht A und B (parallel!)
◦ Einleitung (Titel, Autor, Erscheinungsjahr/Epoche, Gedichtart, Deutungshypothese in Bezug auf
beide Gedichte)
◦ Hauptteil (Formale Gedichtanalyse: Stilmittel, Reimschema etc.; inhaltliche Interpretation →
Verknüpfung von Form und Inhalt)
◦ Schluss (Zusammenfassung der Analyse: zentrale Gemeinsamkeiten/Unterschiede, Vergleich der
Autoren, Vergleich der Epochen, Vergleich der Intentionen...)

Mögliche Vergleichsaspekte beim Gedichtvergleich


Motiv / Inhalt / Thema Aufbau / Struktur / Form Sprache / Rhetorik / Stil
Aufbruch, Neuanfang, Krieg, Strophenform (Sonett, Quartett
Einsatz von Stilmitteln (Klimax,
Frieden, Liebe, Verlust, Not, etc.), Gedichtform (Sonett, Ode,
Allegorie, Personifikation etc.),
Großstadt, Schmerz, Heimat, Ballade etc.), Reimschemata,
Wortwahl, Ausdrücke etc.
Ferne, Natur, Apokalypse etc. Metrum, Enjambements etc.
Aspekte können meist auf die Literaturepoche bezogen werden und in diesem Zusammenhang
analysiert werden.

-6-
Redemittel Gedichtanalyse
Äußerer Aufbau
◦ Das Gedicht hat ... Strophen zu (je) / à … Versen.
besteht aus... (+Dat.)
ist in… (+Akk.) gegliedert/unterteilt.
◦ Bei „[Titel]“ handelt es sich um ein Gedicht, das aus … Strophen besteht.
Reim/Kadenzen
◦ Bei dem vorliegenden Reimschema handelt es sich um… (+Akk.)
◦ Das Gedicht weist einen …. [z.B.: (un-)regelmäßigen Kreuzreim] auf, bei dem sich die Verse nach
folgendem Schema reimen: … [abab cdcd].
◦ Das Gedicht besteht aus … Strophen zu je … Versen, die durch einen … gebunden sind.
◦ Männliche und weibliche Kadenzen wechseln sich (un-)regelmäßig ab.
◦ Das Gedicht weist einen (un-)regelmäßigen Wechsel von männlichen und weiblichen Kadenzen auf.
◦ …, nur an einer Stelle wird dieser regelmäßige Wechsel unter-/durchbrochen: In Vers … tritt an die
Stelle einer … Kadenz eine … Kadenz.

Metrum
◦ Das Gedicht weist einen … [z.B.: (un-)regelmäßigen dreihebigen Jambus] auf, der bewirkt, dass... [z.B.
beim Leser der Eindruck einer gewissen Heiterkeit, Fröhlichkeit, Schwere, Monotonie... entsteht].
◦ In dem Gedicht wird ein Metrum verwendet/benutzt, in dem … vorherrschen.
◦ Der Dichter verwendet in diesem Gedicht einen…
Enjambements
◦ Das Gedicht weist in mehreren Versen Enjambements auf (vgl. V. …), die die Funktion haben...
◦ An einigen Stellen sind Enjambements zu bemerken (vgl. V. …), die dafür sorgen, dass...
◦ Die in mehreren Versen vorkommenden Enjambements bewirken beim Leser...
Verknüpfen von Interpretationsaussagen
◦ am Anfang/ zu Beginn / zunächst...
◦ Das Gedicht erweckt schon im ersten Vers den Eindruck, dass...
◦ Danach / Daraufhin / Daraus ergibt sich / Im nächsten Schritt / Daran schließt sich... an / Des
Weiteren ist zu sagen, dass... / Darüber hinaus fällt auf, dass...
◦ Der Eindruck von … verdichtet / bestätigt sich.
◦ Zusammenfassend / Schließlich / Abschließend ist zu / lässt sich sagen, dass...
◦ Das Gedicht endet mit... / gipfelt in... / klingt mit … aus.
◦ Die Aussagen laufen darauf hinaus, dass...
Analyse der sprachlichen Mittel
◦ Der Dichter vergleicht / veranschaulicht mit der Metapher „...“ (V. ...) ... / personifiziert an dieser
Stelle … (vgl. V. ...) / betont durch die Repetitio „...“ (V. ...) / hebt mit einer Alliteration (vgl. V. …) ...
hervor, dass…
◦ Die Personifikation „...“ (V. 3) soll den Eindruck unterstützen, dass...
◦ Mit dem Hinweis auf „...“ (V. 7) beabsichtigt der Dichter, ...
◦ Das sprachliche Bild in Vers … veranschaulicht / unterstreicht / erweckt den Eindruck, / lässt den Leser
an … denken. / löst Gedanken an … aus.
Einfügen von Zitaten
◦ Mit dem Hinweis auf „...“ (V. 7) beabsichtigt der Dichter, …
◦ Die Personifikation „...“ (V. 3) soll den Eindruck unterstützen, dass...
◦ Durch die Wahl der Adjektive „…“ (V. 8f.) entsteht eine gelöste Stimmung.
◦ Die Bedeutung der Ruhe wird durch die vielen an Schlaf erinnernden Wörter (vgl. V. 10ff.)
unterstrichen.

-7-
Sachtextanalyse
Bei einer Sachtextanalyse ist entscheidend, welche Position der Autor bzw. die Autorin vertritt und wie er bzw.
sie diese Position dem Leser vermittelt: Welche Sprache wählt er/sie? Wie ist die Wortwahl? Welche
rhetorischen Mittel nutzt er/sie? Warum? Welche Argumente (sowohl inhaltlich als auch funktional)
verwendet er/sie, um seine/ihre Position darzustellen?

I. Einleitung
• Basissatz: Titel, Autor, Textsorte, Entstehungszeit, Erscheinungsdatum/-ort, Inhalt/ Thema/
Fragestellung, Adressaten
• Intention des Autors
II. Hauptteil: Analyse
• Erfassung und Formulierung der Kernaussagen in den einzelnen Sinnabschnitten (Sinnabschnitte mit
Zeilenangabe belegen!)
→ Dieser Schritt entspricht in etwa einer Inhaltsangabe. Man muss aber unbedingt darauf achten sich
auf der Meta-Ebene (nicht auf der bloßen Inhaltsebene) zu bewegen: Was tut der Autor? Kritisiert
er? Stellt er dar? Lobt er? etc.
• Untersuchung des Gedanken- bzw. Argumentationsgangs (Entwicklung der Argumentation,
verschiedene Argumenttypen/-stile)
Aussagen des Autors (oder anderer) durch den Konjunktiv oder durch entsprechende
Satzeinleitung kennzeichnen, z.B. Der Autor hebt hervor, behauptet, stellt heraus...)

Sachtexte werden niemals interpretiert! Es geht nur darum, die Intention des Autors zu erschließen.

• Analyse der Sprache (rhetorische Figuren, Wortwahl etc. → Wie überzeugt der Autor seine Leser? Wie
vermittelt er seine Position?)
Versuche stets die Analyse von Inhalt und Sprache/Form miteinander zu verknüpfen, da sich sonst
Doppelungen und Redundanzen ergeben.

III. Schluss
• Zusammenfassung der Analyseergebnisse
• Rückbezug auf die Intention des Autors: abschließende Bewertung der Überzeugungskraft des
Textes
• Überprüfung der Argumentation auf Stichhaltigkeit und Schlüssigkeit

Sachtexttypen und ihre Intentionen im Überblick


Sachtexttyp Intention Textsorte, Beispiel
informativ-instruktiv darstellend / sachbezogen Bericht, wissenschaftlicher
Artikel,…
darstellend/ sach- und Erörterung, Essay,…
argumentativ- adressatenbezogen
problemlösend appellativ/ adressatenbezogen Glosse, Leserbrief,…
persuasiv - beeinflussend appellativ/adressatenbezogen politische Rede, Werbung,…
ausdrucksbetont expressiv/ichbezogen Tagebuch, persönlicher Brief

Im konkreten Sachtext kommen die verschiedenen Intentionen häufig gemischt vor. Auch eine
Wahlkampfrede, die die Zuhörerschaft für eine politische Position gewinnen will, enthält informative,
darstellende Passagen. In der Regel ist der intentionale Schwerpunkt aber eindeutig.

-8-
Verschiedene Argumenttypen
Name Erklärung Beispiel

Faktenargument Ein Faktenargument ist eine Menschen brauchen Sauerstoff, um zu


unstrittige, nachweisbare überleben.
Tatsache.
Autoritätsargument Eine These kann dadurch „Das neu entdeckte Virus ist eine
untermauert werden, dass man humane Grippe“, betont auch
einen weithin akzeptierten Thomas Mettenleiter, Präsident des
Experten (Autorität) zitiert. Friedrich-Loeffler-Instituts für
Tiergesundheit.
Normatives Argument Ein normatives Argument Kulturelle Werte wie die Sprache
verknüpft die These mit weithin müssen an die folgende Generation
akzeptierten Wertmaßstäben weitergegeben werden.
(Normen).

Analogisierendes Ein Beispiel aus einem anderen Aus dem schönsten Konzert wird nichts,
Argument Lebensbereich, das in seinen wenn die Musiker nichts taugen (nicht
Grundzügen auf den Sachverhalt diszipliniert spielen, ihr Handwerk nicht
übertragbar ist. beherrschen usw.). Das gleiche gilt für
Diskussionen.
Indirektes Argument Die eigene These wird dadurch „Die Gegner der Rechtschreibreform
überzeugender, dass man die behaupten, dass die Schüler mit den
Gegenposition entkräftet. neuen Regeln mehr Fehler machen
würden. Neueste Untersuchungen
zeigen jedoch, dass die Fehlerquote seit
Einführung um 20 Prozent gesunken
ist.“
Plausibilitätsargument Die Aussage wird dadurch „Ich kümmere mich natürlich vorerst
begründet, dass sie „plausibel”, um meine Probleme. Wie sagt man so
also für den Leser oder Zuhörer schön? Jeder ist sich selbst der Nächste!
besonders nachvollziehbar scheint.

Argumentationsstile
1.) Rationale Argumentation: Faktenargumente, logische Beweisführung, Daten, Statistiken, Zahlen,
Verträge und Gesetze, Lücken in der Gegenargumentation
2.) Plausible Argumentation: Plausiblitätsargumente, Tradition, Gewohnheit, gesunder
Menschenverstand, Erfahrungen, Einschränkungen (meistens, oft, häufig)
3.) Moralische Argumentation: Autoritätsargumente, menschliche Verpflichtung, Vorbilder, Appelle an
Alltagsmoral, Hinweise auf Gerechtigkeit

-9-
Redemittel Sachtextanalyse (Verben)
negativ neutral positiv
sich negativ äußern zu +D sagen +A sich positiv äußern zu +D
verschmähen +A an/führen +A plädieren für +A
verneinen +A dar/stellen +A argumentieren für +A
persiflieren +A erwähnen +A zu/stimmen +D
sich lustig machen über +A auf/zeigen +A würdigen +A
etw. ins Lächerliche ziehen konstatieren +A (= an/merken) loben +A
persiflieren +A postulieren (= behaupten) +A bejahen +A
verteufeln +A auf/weisen +A eine Aussage unterstützen
verunglimpfen +A hin/weisen auf +A befürworten +A
leugnen +A auf/listen +A bekräftigen +A
widerlegen +A (z.B. eine Aussage, zusammen/fassen +A untermauern/unterstützen +A
These) äußern +A (z.B. Interesse an…) (z.B. eine Aussage)
ab/lehnen +A eine (rhetorische) Frage stellen sich für etw. aus/sprechen
an/zweifeln +A fragen nach +A einer Sache (große) Bedeutung
bezweifeln +A etw. bezeichnen als +A bei/messen
herunter/spielen +A etw. benennen als +A sich stark machen für +A
widersprechen +D nennen +A sich ein/setzen für +A
hinterfragen +A (jdn./etw. als) ein Beispiel geben unterstreichen +A
etw. (A) infrage stellen bzw. an/führen für +A bewundern +A
etw. übertrieben dar/stellen zitieren +A komplimentieren +A
herab/würdigen +A vor/schlagen +A
verspotten +A A vergleichen mit B
an/prangern +A erklären +A
klagen über +A sich beziehen auf +A
sich beklagen über +A verweisen auf +A
etw. als etw. ab/tun präzisieren +A
(= bir sey daha önemsizmis gibi konkretisieren +A
göstermek) verweisen auf +A
manipulieren +A hervor/heben +A
Einspruch erheben gegen +A betonen +A
etw. ein/wenden gegen +A etw. (A) zum Ausdruck bringen
(= itiraz etmek) aus/drücken +A
seinen Unmut äußern über +A sprechen von +D
kritisieren +A veranschaulichen +A
Kritik üben an +D etw. interpretieren/deuten als +A
verurteilen +A versinnbildlichen +A
monieren +A verdeutlichen +A
negieren +A einen Standpunkt vertreten
tadeln +A unterstreichen +A
plädieren gegen +A wieder/geben +A
argumentieren gegen +A den Fokus richten auf +A
sich gegen etw. (A) aus/sprechen beschreiben +A
bewerten (positiv/negativ) +A
heraus/stellen +A
beleuchten +A
einen Punkt auf/greifen
auf etw. (A) ein/gehen
ein Ziel/eine Absicht verfolgen
ein Argument anführen
einer Frage nach/gehen
etw. (A) zur Sprache bringen

-10-
Materialgestütztes Schreiben
(1) Was ist materialgestütztes Schreiben?
Beim materialgestützten Schreiben geht es darum, auf der Basis verschiedener Materialien (Texte,
Abbildungen, Statistiken) einen eigenen Text zu erstellen. In diesem Text sollen die vorliegenden Materialien
behandelt werden, um entweder über einen Sachverhalt umfassend zu informieren oder aber um eine
Fragestellung erörternd zu beantworten und begründet Stellung zu nehmen.

(2) Wie bereitet man das materialgestützte Schreiben vor?


a) Aufgabenstellung aufmerksam durchlesen:
- Welche Textsorte soll verfasst werden?
- An welche Zielgruppe richtet sich der Text?
- Was verlangt die Fragestellung?

b) Material gründlich lesen/sichten:


- Welche Informationen werden in den einzelnen Materialien gegeben?
- Welche Argumente/Positionen werden durch die einzelnen Materialien deutlich?
- Tipp: Kernaussagen markieren; stichwortartige Übersicht der wichtigsten Argumente/Positionen
erstellen (nach Aspekten sortieren)
- Welche Aussagen können für die eigene Argumentation genutzt werden? (Argumente/Gegenar-
gumente)

c) Zu einer eigenen Meinung kommen


- Welche Argumente kann ich selbst ergänzen, um die Frage differenziert zu beantworten?
- Zu welcher abschließenden Meinung würde ich gelangen?

(3) Wie schreibt man einen argumentierenden Text auf der Basis vorgegebener Materialien?
I. Einleitung
Die Einleitung wird im Stil einer Problemerörterung verfasst:
• „Aufhänger“: Das Interesse des Lesers soll geweckt werden (z. B. durch ein aktuelles Beispiel, Beispiel
aus dem eigenen Leben, Verweis auf die gesellschaftliche Debatte)
• „Problemaufriss“: kurze Erläuterung und Hinführung zur Fragestellung (Es darf am Ende der Einleitung
auch bereits eine eigene These formuliert werden.)
• Wichtig: das Material wird hier noch nicht explizit erwähnt!
II. Hauptteil
Im Hauptteil muss differenziert und informiert argumentiert werden:
• Es sollen Bezüge zu den Materialien hergestellt werden. Direkte und indirekte Zitate werden
angemessen verwendet.
• Es sollen verschiedene Blickwinkel berücksichtigt werden. Dabei ist wichtig, dass die Diskussion
ausgewogen ist und die wichtigsten Informationen für die eigene Argumentation dialektisch dargestellt
werden.
• Die Struktur der Argumentation soll zu der abschließenden Position passen.
III. Schlussfolgerung
Die Schlussfolgerung leitet sich aus der Argumentation im Hauptteil ab:
• Die Schlussfolgerung enthält eine persönliche Stellungnahme, die die wichtigsten Erkenntnisse kurz
aufgreift.
• Die Schlussfolgerung enthält einen Ausblick (z. B. Wie wird in Zukunft mit dem Thema
umgegangen/darüber diskutiert werden?)

-11-
Stellungnahme und Diskussion (Erörterung)
Allgemeines
• In einer Erörterung soll ein eigener Standpunkt zu einer Fragestellung gefunden und argumentativ
dargelegt werden. Dabei lassen sich zwei Typen unterscheiden: die freie und die textgebundene
Erörterung.

• Die Struktur der Argumentation ist bei beiden Typen jeweils dieselbe. Um die angeführte/n These/n
zu bekräftigen, werden Argumente (= Begründungen) genannt, die mit Hilfe von Belegen und/oder
Beispielen gestützt werden:

Pro- oder Kontra-These bei


linearen, Pro- und Kontra-
These bei dialektischen
Erörterungen = Begründungen

Verfassen einer freien Erörterung


• Eine freie Erörterung erörtert ein Thema unabhängig von einer Textvorlage.
• 2 Typen: lineare (= Stellungnahme) und dialektische Erörterung (= Diskussion)
• Die Diskussion gliedert sich in Pro- und Kontra-Argumente.
• Die Stellungnahme enthält Argumente aus nur einer Perspektive.

(a) Aufbau einer linearen Erörterung (= Stellungnahme)


I. Einleitung
• Thema der Erörterung
• Aufhänger, der das Interesse des Lesers weckt (z.B. eine Tatsache, ein Zitat, Vorurteil etc.)

II. Hauptteil
• These formulieren

}
• Argument 1 (schwächstes Argument)
• Argument 2 (mittelstarkes Argument)
jeweils mit Belegen/Beispielen
• Argument 3 (mittelstarkes Argument)
• Argument 4 (stärkstes Argument)

III. Schluss
• kurze Zusammenfassung des Hauptteils (in neuen Worten!)
• ggf. Ausblick auf die Zukunft, Formulierung von Appellen

-12-
(b) Aufbau einer dialektischen Erörterung (Diskussion)
I. Einleitung
• Thema der Erörterung
• Aufhänger (Faktum, Zitat, Vorurteil...)

II. Hauptteil
• Kontra: Mit dem (persönlich) abgelehnten Standpunkt beginnen!
◦ Argument 1 (stärkstes Argument)
◦ Argument 2 (mittelstarkes Argument)
◦ Argument 3 (schwächstes Argument) }
jeweils mit Belegen/Beispielen

• Pro: Bevorzugter Standpunkt


◦ Argument 1 (schwächstes Argument)
◦ Argument 2 (mittelstarkes Argument)
◦ Argument 3 (stärkstes Argument)
} jeweils mit Belegen/Beispielen

Möglichkeit A: Möglichkeit B:

III. Schluss
• Zusammenfassung der Ergebnisse (Synthese/Kompromiss)
• Eigene Meinung formulieren
• Anschließend sollte eine abschließende Forderung erhoben bzw. eine sinnvolle Lösung angeboten
werden, wie sie sich aus der vorausgehenden Erörterung ergibt. Dabei sollten auch mögliche Folgen und
Konsequenzen dieses Lösungsvorschlags dargestellt werden.

Verfassen einer textgebundenen/literarischen Erörterung


• Eine textgebundene Erörterung geht von einer Textvorlage aus, die eine mehr oder minder strittige
Frage behandelt.
• Die Hauptgedanken und -argumente der Textvorlage bzw. die Aspekte des Themas werden
differenziert und umfassend erfasst und dargelegt.
• Es folgt eine eigenständige und aspektreiche Auseinandersetzung mit dem Thema.
• Es werden für die Aufgabe wichtige Fachbegriffe und Schlüsselwörter sicher verwendet.
• Komplexe Gedanken werden entwickelt und die Formulierung eigenständiger Positionen/Urteile
wird geleistet.
• Die Darstellung überzeugt in gedanklicher Ordnung und sprachlicher Gestaltung.

-13-
Redemittel Erörterung
Gedanken aneinander reihen und ihre Bedeutung steigern
• und, sowie, sodann, zudem, außerdem, zunächst, im Übrigen, darüber hinaus, zusätzlich, nicht zuletzt,
nicht nur..., sondern auch...
• Als erstes ist zu nennen, dass..., Dazu kommt, dass..., Als weiterer Grund ist zu nennen, dass...
• Erwähnenswert/ zu beachten ist auch, dass..., Wie oben schon erwähnt wurde,..., Im Übrigen sollte man
nicht vergessen, dass...

Vor- bzw. Nachteile eines Sachverhaltes aufführen


• Es ist vorteilhaft, wenn..., Ein weiterer Vorteil ist..., Positiv ist auch zu bewerten, dass..., Nützlich ist
zudem,...
• Eine ungünstige/nachteilige Folge ist, ..., Ein weiterer Nachteil ist, ..., Nachteilig ist auch, dass..., Es
wirkt sich ebenso ungünstig aus, wenn... ,Negativ ist zudem, ..., Außerdem ist einzuwenden, dass...,
Einer der schwerwiegendsten Nachteile ist..., Als ungünstig erweist sich...

Begründungszusammenhänge erstellen
• weil, da, denn, auf Grund von, wegen
• Das liegt daran, dass..., Ein Grund dafür ist, dass..., Einer der Gründe ist..., Einen Grund dafür sehe ich
in..., Die Ursache dafür liegt in..., Verantwortlich dafür ist…

Folgen und Auswirkungen formulieren


• deswegen, deshalb, daher, infolgedessen, demnach, also, folglich, sodass, dass
• Eine Folge davon ist, dass..., Daraus ergibt sich unausweichlich, dass..., Das hat die Auswirkung, dass...

Angeben von Bedingungen und Voraussetzungen


• wenn, falls, sollte...
• In einem solchen Fall..., Unter diesen Bedingungen... , Geht man davon aus, dass..., Im Falle von...

Übergänge formulieren
• Dies wirft eine weitere Frage auf, die einen neuen Themenbereich eröffnet.
• In dieser Stellungnahme/Diskussion möchte ich mich mit ... beschäftigen, ... auf ... eingehen, ... die Frage
beantworten...

Gegenteilige Behauptungen anfügen (Überleitungen)


• Es gibt jedoch Ansichten, die dem widersprechen...
• Nachdem nun die Vor-/Nachteile dieses Aspekts/Themas/dieser Fragestellung deutlich geworden
sind, möchte ich auf die Vor-/Nachteile genauer eingehen.
• In meinen bisherigen Überlegungen standen die Vor-/Nachteile im Vordergrund. Aber man darf
keinesfalls die Vor-/Nachteile übersehen.
• Die Problematik wäre nur einseitig geklärt, wenn nicht auch … betrachtet werden würde.
• Aber es gibt nicht nur Vor-/Nachteile, sondern auch Vor-/Nachteile.
• Die folgenden Gedankengänge dieser Stellungnahme/Diskussion beziehen sich auf...

Steigernde Behauptungen anfügen (Überleitungen)


• Zu Beginn soll angesprochen werden, was auf der Hand liegt...
• Schwieriger wird es schon mit..., Gewichtiger ist da schon ...
• Eine erneute Steigerung der Schwierigkeiten ergibt sich, wenn man... betrachtet.
• Wie ist es gar mit..., Noch bedeutsamer aber ist..., Besonders wichtig aber erscheint mir..., Von
außerordentlicher Wichtigkeit ist aber..., Schließlich gar..., Am deutlichsten...

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Abrundende Schlussgedanken
• Zusammenfassend ist zu sagen, dass ...
• Damit wird deutlich, dass ...
• Nun kann man erkennen, dass ...
• Ich schlage daher vor, dass ...
• Es ist also zu bedenken, dass ...
• Ich bin der Meinung, dass ...
• Wenn ich nun Vor- und Nachteile abwäge, komme ich zu der Schlussfolgerung, dass ...
• Meiner Meinung nach ...
• Ich bin davon überzeugt, dass …
• Meine Auseinandersetzung mit dem Thema … hat gezeigt, dass ...
• Abschließend lässt sich sagen, dass …
• Auch in Zukunft muss man bedenken, dass ...
• Aufgrund des Gesagten lässt sich sagen, dass ...
• Ich vertrete den Standpunkt, dass ...
• Mich überzeugen am stärksten die Gründe ...

Zitieren
• Man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Zitaten:
◦ Direkte Zitate
Übernimmt man Wörter bzw. Textstellen unverändert (also im originalen Wortlaut) in seinen eigenen
Text, zitiert man direkt.
→ z.B.: Fabers Weltbild ist technisch ausgerichtet; er „glaub[t] nicht an Fügung und Schicksal, als
Techniker [...] [ist er] gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen“ (S.22, Z.1f.).
wichtig: Die Grammatik des Zitates muss jener des eigenen Satzes angepasst und Auslassungen
müssen gekennzeichnet werden, was durch die Verwendung von eckigen Klammern geschieht.
Außerdem muss man auf die richtige Zeichensetzung achten.
Und: Das „Z.“ steht für „Zeile“ und ist demnach ein Großbuchstabe.
◦ Indirekte Zitate
Übernimmt man Wörter bzw. Textstellen nur sinngemäß und gibt sie in eigenen Worten wieder, zitiert
man indirekt.
→ z.B.: Als Faber aus Caracas zurückkehrt, wird er von Ivy empfangen, obwohl er ihr aus der Wüste
Mexikos einen Trennungsbrief geschrieben hat und sie nun nicht erwartet. Ivy übergeht seinen
Einwand und küsst ihn, woraufhin er schweigt (vgl. S.57, Z.36) und sie ignoriert (vgl. S.58, Z.5f.).
Das weitere Gespräch ist durch ein Ablenken und Schweigen Fabers (vgl. S.58, Z.20; S.59, Z.15) sowie
eine Emotionalität Ivys (vgl. z.B. S.58, Z.21,30) gekennzeichnet.

• Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass die verwendeten Zitate in den eigenen Text integriert werden
müssen. Das bedeutet, dass man die Zitate nicht isoliert anführt, sondern sie in die natürliche Abfolge
des eigenen Satzes einbaut.
falsch: „Herz mir im Leib entbrennte“ (V.5). Hierbei handelt es sich um eine Metapher, die dem Leser zeigt,
dass...
richtig:
ENTWEDER DIREKT: Das lyrische Ich betont seinen starken Schmerz, was der Autor durch die Metapher
„Herz mir im Leib entbrennte“ (V.5) bildhaft darstellt.
ODER INDIREKT: Das lyrische Ich betont seinen starken Schmerz, was der Autor durch eine Metapher (vgl.
V.5) zusätzlich betont.

-15-
Rhetorische Figuren (sprachliche Mittel)
Sprachliche Schemata, die durch die Abweichung vom Standardgebrauch der Sprache und z.T. auch der
Grammatik die Wirkung der Sprache verstärken, nennt man rhetorische Figuren. Sie machen z.B. auf etwas
Bestimmtes aufmerksam, erzeugen Gefühle, bringen Abwechslung (Variation) und schmücken aus.
Man unterscheidet:
• Wortfiguren: Wörter ähnlicher Sinnbereiche (Akkumulation, Klimax, Metonymie, …), oder
Wiederholungen in gleicher oder ähnlicher Bedeutung (Repetitio, Anapher, Epipher, …) oder Wörter
in abgewandelter Form (Hyperbel, ...)
• Sinn- oder Gedankenfiguren beziehen sich auf den Gedankengang einer Aussage und erweitern
Bedeutungen, schaffen semantische Ergänzungen (Antithese, Chiasmus, Oxymoron, rhetorische
Frage, …)
• Satzfiguren: abweichende grammatische Konstruktion des Satzes (Accumulatio, Chiasmus, Ellipse,
Inversion, Parallelismus, …)
• Klangfiguren spielen mit dem Wortklang, stellen Wohlklang her; erzeugen Atmosphäre und laden
den Text dadurch mit Bedeutung auf (Alliteration, Anapher, Epipher, Onomatopoesie, …)

Rhetorische Figur Beispiel Erklärung


Aneinanderreihung von Wörtern zu einem
-e Accumulatio „Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!”
Oberbegriff, der genannt oder nicht genannt wird.
Sehr konkrete Darstellung von abstrakten Begriffen
Gott Armor für Liebe oder Gedanken, oft durch Personifikation. Das
-e Allegorie
Justitia für Gerechtigkeit Gedachte wird in ein Bild übertragen, das erst
wieder erschlossen werden muss.
Grammatische Bauform von Ende und Anfang
„Es geschieht oft, dass, je freundlicher eines Satzes stimmt nicht überein. Kann Zeichen
-s Anakoluth man ist, nur Undank wird einem einer nachlässigen Ausdrucksweise sein oder
zuteil.” gezieltes Stilmittel zur Darstellung einer emotional
oder sozial geprägten Redeweise.
„Ich schreibe jetzt, ich schreibe, was Wiederholung von Wörtern oder Wortgruppen an
-e Anapher ich will, ich schreibe für mein Leben Vers- oder Satzanfängen, was einen verstärkenden
gern.” Effekt auf das Gesagte hat.
Scheinbare Abwendung des Sprechers vom
„Besinge mir, Gottheit, den Zorn des Publikum (Leser) und Anrede einer imaginären
-e Apostrophe
Peliden Achilleus!” Person (Zweitpublikum). Meist in empathischer
oder pathetischer Rede.
Wiederholung der Anfangslaute in benachbarten
„Milch macht müde Männer munter.”,
-e Alliteration Wörtern, wird meist als Wiederholung von
„mit Kind und Kegel”
Anfangsbuchstaben verstanden.
„Wenn dich jemand auf die rechte Gegenüberstellung von Gedanken und Begriffen.
Backe schlägt, dann halte auch die Thesen können gegenübergestellt werden, aber
-e Antithese linke hin.” oder “Der Wahn ist kurz, die auch eine stilistische Gegenüberstellung ist
Reu’ ist lang.” möglich, um etwas zu kontrastieren.
Bezeichnung kommt vom griech. Chi (X).
„Die Kunst ist lang, und kurz ist unser
-r Chiasmus Kreuzstellung von syntaktisch oder semantisch
Leben”
einander entsprechenden Satzgliedern.
Sonderform des Oxymorons. Hierbei besteht ein
-e Contradictio in „Kleinere Hälfte”, „Ein rundes
Widerspruch zwischen adjektivischem Beiwort und
adiecto Quadrat”, „Bittere Süße”
Substantiv.
„Wir müssen schnell, ja unverzüglich
-e Correctio Korrektur eines zu schwachen Ausdrucks.
handeln.”

-16-
Satzteil, der nicht zum Verständnis notwendig ist,
„Je früher (du wieder kommst), desto
-e Ellipse wird ausgelassen. Kann zum Ausdruck eines
besser (ist es für mich).”
gesteigerten Gefühls eingesetzt werden.
Wichtige Wörter oder Wortgruppen werden am
„Doch alle Lust will Ewigkeit, / will
-e Epipher Satz- oder Versende wiederholt. Das Gegenstück
tiefe, tiefe Ewigkeit!”
ist die Anapher.
Beschönigende Umschreibung einer
Heimgang für Tod, Freudenhaus für unangenehmen, anstößigen oder gar
-r Euphemismus
Bordell, bildungsfern für ungebildet. unheilbringenden Sache. Wird auch als
Verschleierung unschöner Tatsachen genutzt.
Satzstellung, die von der üblichen abweicht.
„Es ist der Liebe milde Zeit” oder „Der
-e Inversion Geschieht meist durch die Umstellung einzelner
Worte sind genug gewechselt.”
Satzbestandteile, um diese zu verdeutlichen.
Schneckentempo, blitzschnell, „Ein Starke Übertreibung. Entweder wird der Begriff
-e Hyperbel
Meer von Tränen” dabei vergrößert oder verkleinert.
„Derjenige, der denjenigen, der den
Pfahl, der an der Brücke, die an der Bildet den Gegensatz zur Parataxe. Verschachtelte
-e Hypotaxe Straße, die nach Mainz führt, liegt, Syntax. Zahlreiche Nebensätze sind in den
stand, umgeworfen hat, anzeigt, erhält Hauptsatz verwoben.
eine Belohnung.”
„Du wirst mit Sicherheit ein großer
Unwahre Aussage, die offenkundig zeigt, dass das
-e Ironie Künstler.”, „Du bist mir ja ein schöner
Gegenteil gemeint ist.
Freund!”
„Veni, vidi, vici (Ich kam, sah und Stufenartige (dreigliedrige) Steigerung eines
siegte)”, „Erst die Stadt, dann das Land Begriffs. Meist vom wenig Bedeutsamen zum
-e Klimax
und in einem Jahr herrsche ich über Bedeutsamen oder vom Kleinsten zum Größten.
die Welt.” Das Gegenstück ist die Antiklimax.
„Nicht unschön” für schön, „Er war Bejahung durch doppelte Verneinung oder
-e Litotes
nicht gerade ein Held” für feige.“ untertriebene Ausdrucksweise.
Übertragung der Bedeutung. Sprachliche
„Das Feuer der Liebe”, „Jemandem das
Verbindung zweier (mehrerer) semantischer
-e Metapher Herz brechen”, „Eine Mauer des
Bereiche, die ansonsten unverbunden sind. Das
Schweigens errichten”
sprachliche Bild muss gedeutet werden
„Wir haben den ganzen Goethe
gelesen” statt Werk, „Washington hat
Ein Wort wird durch ein anderes ersetzt, das zu
-e Metonymie noch nicht geantwortet” statt Person,
diesem in unmittelbarer Beziehung steht.
„Ganz Afrika hungert” statt Bewohner
oder Personen.
„Der Wasserhahn tropft.”, „Das Feuer Lautmalerisches Wort, das so ähnlich klingt, wobei
-e
knistert im Ofen.”, „Das Haus ächzt akustische Eindrücke durch Sprache rekonstruiert
Onomatopoesie
und seufzt.” werden.
Verbindungen zweier Worte, die sich gegenseitig
„Eile mit Weile”, „Diese Fülle hat mich
-s Oxymoron ausschließen. Kann dadurch eine pointierte
arm gemacht”, „Es lebe der Tod!”
Wirkung erhalten.
„Das Leben ist der Tod, der Tod ist das Scheinwiderspruch. Die Behauptung scheint auf
-s Paradoxon Leben!”, „Wer sein Leben gewinnen den ersten Blick unsinnig. Bei näherer Betrachtung
will, der wird es verlieren.” birgt sie jedoch eine höhere Wahrheit.
„Heiß ist die Liebe, kalt ist der Wiederholung einer gleichartigen Syntax in
-r Parallelismus Schnee.”, „Schnell lief er hin, langsam aufeinanderfolgenden Sätzen. Wiederkehr
kam er zurück.” derselben Wortreihenfolge.

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„Am Anfang schuf Gott Himmel und
Im Gegensatz zur Hypotaxe das
Erde. Und die Erde war wüst und leer,
Nebeneinanderstellen gleichrangiger Hauptsätze.
-e Parataxe und es war finster auf der Tiefe; und
Aussagen wirken so sehr absolut. Häufige Stilfigur
der Geist Gottes schwebte auf dem
in der Bibel und anderen religiösen Schriften.
Wasser.”
„So bitt ich – ein Versehen war’s, Einschub in einen Satz, der grammatisch
-e Parenthese weiter nichts – für diese rasche Tat selbständig ist. Dieser Einschub verändert die
dich um Verzeihung.” syntaktische Ordnung nicht.
„Der Allmächtige” für Gott, „Ein Land,
Umschreibung eines Begriffs (Person, Sache etc.)
-e Periphrase darinnen Milch und Honig fließen” für
durch andere kennzeichnende Wörter.
Heiliges Land
„Fabriken drohten mit ihren Vermenschlichung abstrakter Begriffe oder
-e Personifikation keuchenden Schloten“, „Frau Welt”, lebloser Gegenstände, indem man diesen
„Mutter Natur” menschliche Eigenschaften zuschreibt.
„weißer Schimmel”, „grünes Gras”,
-r Pleonasmus Begriffspaar ist „doppeltgemoppelt”
„bunte Farben”, „dunkle Nacht”
Scheinfrage, um einer Aussage Nachdruck zu
-e rhetorische „Machen wir nicht alle Fehler?”, „Wer verleihen. Die Frage verlangt nicht nach einer
Frage glaubt denn das noch?” Antwort. Sie verstärkt die Eindringlichkeit der
Aussage u. kann manipulativ wirken.
Sinnbild, das auf etwas Allgemeines hinweist.
Herz für Liebe, Krone für Macht, Kreuz
-s Symbol Häufig ein Gegenstand, der für einen allgemeinen
für das Christentum.
Sinnzusammenhang steht.
„Das Blau schmeckt gut.”, „schreiendes
Unterschiedliche Sinneseindrücke werden
Rot”, „Durch die Nacht, die mich
-e Synästhesie miteinander verbunden. Stilfigur kann eine
umfangen, / Blickt zu mir der Töne
Aussage verstärken.
Licht.”
Klinge für Schwert, „Dach über dem Ein Teil steht für das Ganze (pars pro toto) oder
-e Synekdoche
Kopf haben.” das Teil für das Ganze (totum pro parte).
Wiederholung eines Begriff oder Verbindung
„Persil bleibt Persil”, „nie und
-e Tautologie zweier Begriffe, die gleichbedeutend sind. Wird
nimmer”, „immer und ewig”
häufig mit dem Hendiadyoin verwechselt.
Zwei semantische Bereiche werden miteinander
„Ich bin so stark wie ein Löwe.”, „Du
-r Vergleich verbunden, wodurch eine Gemeinsamkeit
bist schön wie Helena.”
offenbart wird. Ist eine Unterform der Metapher.
Es gibt verschiedene Stilfiguren der Wiederholung.
-e Wiederholung/ „Der Mohr hat seine Schuldigkeit
Wörter oder Wortpaare werden wiederholt, um
Repetitio getan, der Mohr kann gehen.”
die Eindringlichkeit zu steigern.

-18-
Operatoren
Die in der Qualifikationsphase verwendeten Operatoren richten sich nach den von der KMK empfohlenen
Operatoren. In der Region wurden für das Regionalabitur folgende Operatoren vereinbart.
AFB I (Reproduktion)
Operator Definition Beispiel
Sachverhalte, Situationen, Vorgänge,
Beschreiben Sie die äußere Situation des
beschreiben Merkmale von Personen/Figuren sachlich
Protagonisten.
darlegen
Inhalte, Probleme, Sachverhalte und deren Stellen Sie die wesentlichen Elemente des
darstellen
Zusammenhänge aufzeigen vorliegenden Kommunikationsmodells dar.
eine Aussage, einen Text, einen Sachverhalt
Ordnen Sie den folgenden Szenenaus-
unter Verwendung von Kontextwissen be-
einordnen schnitt in den Handlungsverlauf des Dramas
gründet in einen vorgegebenen Zusammen-
ein.
hang stellen
Inhalte oder Aussagen komprimiert wiederge- Fassen Sie die Handlung der vorliegen- den
zusammenfassen
ben Szene zusammen.
Der Operator „wiedergeben“ ist nicht vorgesehen und sollte nicht verwendet werden.

AFB II (Reorganisation und Transfer)


Operator Definition Beispiel
Analysieren Sie den vorliegenden
einen Text als Ganzes oder aspektorientiert unter
Essay.
Wahrung des funktionalen Zusammenhangs von
analysieren Analysieren Sie den Text im Hinblick
Inhalt, Form und Sprache erschließen und das
auf die Wirkung der sprachlichen
Ergebnis der Erschließung darlegen
Mittel.
die jeweilige Eigenart von Figuren/ Sachverhalten Charakterisieren Sie den Protagonisten
charakterisieren
herausarbeiten im vorliegenden Textauszug.
Materialien/ Sachverhalte/ Zusammenhänge/
Erläutern Sie anhand der Textvorlage
Thesen in einen Begründungszusammenhang
erläutern die wesentlichen Elemente der
stellen und mit zusätzlichen Informationen und
aristotelischen Dramentheorie.
Beispielen veranschaulichen
Setzen Sie die Position des Autors in
in Beziehung Zusammenhänge unter vorgegebenen oder selbst
Beziehung zum Frauenbild des
setzen gewählten Gesichtspunkten begründet herstellen
vorliegenden Textauszugs.
auf der Grundlage einer Analyse im Ganzen oder Interpretieren Sie das vorliegende
aspektorientiert Sinnzusammenhänge erschließen Gedicht.
interpretieren und unter Einbeziehung der Wechselwirkung Interpretieren Sie das Gedicht unter
zwischen Inhalt, Form und Sprache zu einer besonderer Berücksichtigung der
schlüssigen (Gesamt-)Deutung gelangen Identitätsproblematik.
Überprüfen Sie, inwieweit die These
Aussagen/ Behauptungen kritisch hinterfragen und
zutrifft, die Kunstauffassung der
überprüfen ihre Gültigkeit kriterienorientiert und begründet
Autorin spiegle sich im vorliegenden
einschätzen
Text wider.
nach vorgegebenen oder selbst gewählten
Vergleichen Sie die
Gesichtspunkten Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten
vergleichen Naturschilderungen in den beiden
und Unterschiede herausarbeiten und
Gedichten.
gegeneinander abwägen
Der Operator „erschließen“ ist nicht vorgesehen und sollte nicht verwendet werden.

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AFB III (Reflexion und Problemlösung)
Operator Definition Beispiel
auf der Grundlage einer Materialanalyse oder -
auswertung eine These oder Problemstellung
erörtern Erörtern Sie die Position der Autorin.
unter Abwägung von Argumenten hinterfragen
und zu einem Urteil gelangen
sich
eine Aussage, eine Problemstellung argumentativ Setzen Sie sich mit der Auffassung des
auseinandersetzen
und urteilend abwägen Autors auseinander.
mit
einen Sachverhalt, eine Aussage, eine Figur auf Beurteilen Sie auf der Grundlage der
Basis von Kriterien bzw. begründeten vorliegenden Texte die
beurteilen
Wertmaßstäben einschätzen (→ Statt „Nehmen Sie Entwicklungstendenzen der deutschen
Stellung.“) Gegenwartssprache.
Der Operator „nehmen Sie Stellung“ ist nicht vorgesehen und sollte nicht verwendet werden.

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