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DIN EN 1264-4:2009-11

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 1264-4:2009) ist die Deutsche Fassung des vom Technischen Komitee CEN/TC 130
„Raumheizeinrichtungen ohne eingebaute Wärmequelle“ (Sekretariat: UNI, Italien) ausgearbeiteten Doku-
ments EN 1264-4:2009.

Der NA 041-01-16-15 AK „Fußbodenheizung (SpA CEN/TC 130/WG 9 und ISO/TC 205/WG 8)“ des Normen-
ausschusses Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. war an der
Erarbeitung dieser Norm beteiligt.

Dieses Dokument ist derzeit zur Formellen Abstimmung vorgelegt.

Die Reihe DIN EN 1264 Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung besteht
aus den folgenden Teilen:

Teil 1: Definitionen und Symbole

Teil 2: Fußbodenheizung: Prüfverfahren für die Bestimmung der Wärmeleistung unter Benutzung von
Berechnungsmethoden und experimentellen Methoden

Teil 3: Auslegung

Teil 4: Installation

Teil 5: Heiz- und Kühlflächen in Fußböden, Decken und Wänden — Bestimmung der Wärmeleistung und
der Kühlleistung

Dieses Dokument ersetzt DIN EN 1264-4:2001-12. Dieses Dokument ersetzt außerdem, zusammen mit
DIN EN 1264-3, die Norm DIN EN 15377-2:2008-11.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 1264-4:2001-12 und DIN EN 15377-2:2008-11 wurden folgende Änderungen vorge-
nommen:

a) der Anwendungsbereich wird über die Fußbodenheizung hinaus sowohl um Decken- und Wand--
heizungen als auch um Kühlflächen in Fußböden, Decken und Wänden erweitert;

b) der Inhalt ist an den derzeitigen Stand der Technik angepasst.

Frühere Ausgaben

DIN 4725-4: 1992-05, 1992-09


DIN EN 1264-4: 2001-12
DIN EN 15377-2: 2008-11

2
EUROPÄISCHE NORM EN 1264-4
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE September 2009

ICS 91.140.10 Ersatz für EN 1264-4:2001, EN 15377-2:2008

Deutsche Fassung

Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit


Wasserdurchströmung —
Teil 4: Installation

Water based surface embedded heating and cooling Systèmes de surfaces chauffantes et rafraîchissantes
systems — hydrauliques intégrées —
Part 4: Installation Partie 4: Installation

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 1. August 2009 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel

© 2009 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1264-4:2009 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

Inhalt
Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................4
3 Begriffe und Symbole............................................................................................................................6
4 Anforderungen .......................................................................................................................................6
4.1 Fußbodenheiz- und Kühlsysteme ........................................................................................................6
4.1.1 Allgemeine bauliche Voraussetzungen ...............................................................................................6
4.1.2 Bauschichten, Bauteile .........................................................................................................................6
4.1.3 Dichtheitsprüfung ................................................................................................................................12
4.1.4 Funktionsheizen...................................................................................................................................12
4.1.5 Fußbodenbeläge ..................................................................................................................................12
4.2 In Decken und Wände integrierte Heiz- und Kühlsysteme ..............................................................12
4.2.1 Allgemeines..........................................................................................................................................12
4.2.2 Allgemeine bauliche Voraussetzungen .............................................................................................13
4.2.3 Dämmung .............................................................................................................................................13
4.2.4 Maximale Vorlauftemperaturen des Heizwassers ............................................................................13
Anhang A (informativ) Vermeidung von Korrosion .......................................................................................14
Literaturhinweise ..............................................................................................................................................15

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 1264-4:2009) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 130 „Raumheizeinrichtungen
ohne eingebaute Wärmequelle“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom UNI gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis März 2010, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis März 2010 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt EN 1264-4:2001. Dieses Dokument ersetzt außerdem, zusammen mit EN 1264-3:2009,
die Norm EN 15377-2:2008.

Die Europäische Normenreihe EN 1264 Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurch-
strömung besteht aus den folgenden Teilen:

Teil 1: Definitionen und Symbole

Teil 2: Fußbodenheizung: Prüfverfahren für die Bestimmung der Wärmeleistung unter Benutzung von
Berechnungsmethoden und experimentellen Methoden

Teil 3: Auslegung

Teil 4: Installation

Teil 5: Heiz- und Kühlflächen in Fußböden, Decken und Wänden — Bestimmung der Wärmeleistung und
der Kühlleistung

Die zwei hauptsächlichen Veränderungen gegenüber der EN 1264-4:2001 sind nachstehend aufgeführt:

a) der Anwendungsbereich wird über die Fußbodenheizung hinaus sowohl um Decken- und Wand-
heizungen als auch um Kühlflächen in Fußböden, Decken und Wänden erweitert;

b) der Inhalt ist an den derzeitigen Stand der Technik angepasst.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm gilt für Heiz- und Kühlsysteme, die in die Raumumschließungsflächen des zu
heizenden oder des zu kühlenden Raums integriert sind.

Dieses Dokument legt einheitliche Anforderungen an die Planung und den Aufbau von zur Heizung oder
Kühlung dienenden Fußboden-, Decken und Wandkonstruktionen fest, um sicherzustellen, dass die Heiz-
bzw. Kühlsysteme für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet sind.

Die in dieser Norm festgelegten Anforderungen gelten nur für die unmittelbar zum Heiz- bzw. Kühlsystem
gehörenden Bauteile. Dieses Dokument betrifft nicht alle anderen Bauteile, die nicht unmittelbar zum
Heiz- bzw. Kühlsystem gehören.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

EN 1057:2006, Kupfer und Kupferlegierungen — Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für Wasser- und Gasleitun-
gen für Sanitärinstallationen und Heizungsanlagen

EN 1254 (alle Teile), Kupfer und Kupferlegierungen — Fittings

EN 1264-1:1997, Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung — Teil 1:


Definitionen und Symbole

EN 1264-2, Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung — Teil 2: Fußboden-


heizung: Prüfverfahren für die Bestimmung der Wärmeleistung unter Benutzung von Berechnungsmethoden
und experimentellen Methoden

EN ISO 15874-1, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polypropylen


(PP) — Teil 1: Allgemeines (ISO 15874-1:2003)

EN ISO 15874-2, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polypropylen


(PP) — Teil 2: Rohre (ISO 15874-2:2003)

EN ISO 15874-3, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polypropylen


(PP) — Teil 3: Formstücke (ISO 15874-3:2003)

EN ISO 15874-5, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polypropylen


(PP) — Teil 5: Gebrauchstauglichkeit des Systems (ISO 15874-5:2003)

EN ISO 15875-1, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Vernetztes


Polyethylen (PE-X) — Teil 1: Allgemeines (ISO 15875-1:2003)

EN ISO 15875-2, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Vernetztes


Polyethylen (PE-X) — Teil 2: Rohre (ISO 15875-2:2003)

EN ISO 15875-3, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Vernetztes


Polyethylen (PE-X) — Teil 3: Formstücke (ISO 15875-3:2003)

EN ISO 15875-5, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Vernetztes


Polyethylen (PE-X) — Teil 5: Gebrauchstauglichkeit des Systems (ISO 15875-5:2003)

EN ISO 15876-1, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polybuten


(PB) — Teil 1: Allgemeines (ISO 15876-1:2003)

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

EN ISO 15876-2, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polybuten


(PB) — Teil 2: Rohre (ISO 15876-2:2003)

EN ISO 15876-3, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polybuten


(PB) — Teil 3: Formstücke (ISO 15876-3:2003)

EN ISO 15876-5, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Polybuten


(PB) — Teil 5: Gebrauchstauglichkeit des Systems (ISO 15876-5:2003)

EN ISO 15877-1, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Chloriertes


Polyvinylchlorid (PVC-C) — Teil 1: Allgemeines (ISO 15877-1:2003)

EN ISO 15877-2, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Chloriertes


Polyvinylchlorid (PVC-C) — Teil 2: Rohre (ISO 15877-2:2003)

EN ISO 15877-3, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Chloriertes


Polyvinylchlorid (PVC-C) — Teil 3: Formstücke (ISO 15877-3:2003)

EN ISO 15877-5, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation — Chloriertes


Polyvinylchlorid (PVC-C) — Teil 5: Gebrauchstauglichkeit des Systems (ISO 15877-5:2003)

EN ISO 21003-1, Mehrschichtverbund-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation inner-


halb von Gebäuden — Teil 1: Allgemeines (ISO 21003-1:2008)

EN ISO 21003-2, Mehrschichtverbund-Rohrleitungssystem für die Warm- und Kaltwasserinstallation innerhalb


von Gebäuden — Teil 2: Rohre (ISO 21003-2:2008)

EN ISO 21003-3, Mehrschichtverbund-Rohrleitungssystem für die Warm- und Kaltwasserinstallation innerhalb


von Gebäuden — Teil 3: Formstücke (ISO 21003-3:2008)

EN ISO 21003-5, Mehrschichtverbund-Rohrleitungssystem für die Warm- und Kaltwasserinstallation innerhalb


von Gebäuden — Teil 5: Gebrauchstauglichkeit des Systems (ISO 21003-5:2008)

ISO 10508, Plastics piping systems for hot and cold water installations — Guidance for classification and
design

ISO 22391-1, Plastics piping systems for hot and cold water installations — Polyethylene of raised temper-
ature resistance (PE-RT) — Part 1: General

ISO 22391-2, Plastics piping systems for hot and cold water installations — Polyethylene of raised temper-
ature resistance (PE-RT) — Part 2: Pipes

ISO 22391-3, Plastics piping systems for hot and cold water installations — Polyethylene of raised temper-
ature resistance (PE-RT) — Part 3: Fittings

ISO 22391-5, Plastics piping systems for hot and cold water installations — Polyethylene of raised temper-
ature resistance (PE-RT) — Part 5: Fitness for purpose of the system

DIN 4724, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für Warmwasser-Fußbodenheizung und Heizkörperanbindung —


Vernetztes Polyethylen mittlerer Dichte (PE-MDX)

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

3 Begriffe und Symbole


Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe und Symbole nach EN 1264-1:1997.

4 Anforderungen

4.1 Fußbodenheiz- und Kühlsysteme

4.1.1 Allgemeine bauliche Voraussetzungen

Die Installation einer Warmwasser-Fußbodenheizung und/oder eines Kühlsystems sind im Anschluss an die
Installation aller elektrischen Anlagen, Sanitär- und weiterer Rohrleitungsanlagen durchzuführen. Die in
4.1.2.1 festgelegte konstruktive Ausführung mit zugluftfreiem Verschluss aller Bauwerksöffnungen, z. B.
Fenster und Außentüren, muss fertiggestellt sein.

4.1.2 Bauschichten, Bauteile

4.1.2.1 Tragender Untergrund

Der tragende Untergrund muss den geltenden Normen entsprechend vorbereitet sein.

Alle Rohrleitungen oder Kanäle müssen so befestigt und eingebunden sein, dass ein ebener Untergrund zur
Aufnahme der Wärmedämmschicht und/oder Trittschalldämmung vor dem Verlegen der Heizrohre geschaffen
wird. Die dazu notwendige Konstruktionshöhe muss berücksichtigt werden.

Bei innerhalb der Dämmschicht installierten Versorgungsleitungen müssen diese Rohre entsprechend den
nationalen Bestimmungen gegen Temperaturwechsel geschützt sein.

4.1.2.2 Dämmschichten, Randdämmstreifen

4.1.2.2.1 Dämmschichten

Der Wärmeleitwiderstand R ,ins der Dämmschicht des Fußbodenheiz- bzw. Kühlsystems ist in Tabelle 1 fest-
gelegt. Diese Anforderungen gelten für Heiz- und Kühlsysteme; für Systeme, die ausschließlich zur Kühlung
dienen, werden diese Werte jedoch nur empfohlen.

Tabelle 1 — Wärmedämmung des Systems — Mindest-Wärmeleitwiderstände der Dämmschichten


unter den Leitungen des Fußbodenheiz- bzw. Kühlsystems (m2 K)/W

Darunter Unbeheizter oder in Außenlufttemperatur im darunter befindlichen oder


befindli- Abständen beheizter danebenliegenden Bereich
cher oder darunter befind-
benach- licher, benachbarter Auslegungs- Auslegungs- Auslegungs-
barter oder direkt auf dem außentemperatur außentemperatur außentemperatur
beheizter Erdreich befind- !d " 0 °C 0 °C > !d " #5 °C #5 °C > !d " #15 °C
Raum licher Rauma

Wärmeleit-
widerstand 0,75 1,25 1,25 1,50 2,00
R ,ins

a Bei einem Grundwasserspiegel $ 5 m unterhalb des tragenden Untergrundes sollte dieser Wert erhöht werden.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

Beim Aufbringen der Dämmschicht müssen die Dämmplatten dicht gestoßen verlegt werden. Mehrlagige
Dämmschichten müssen versetzt und so angeordnet werden, dass die Stöße zwischen den Platten einer
Schicht nicht mit denen der nächsten Schicht fluchten.

4.1.2.2.2 Randdämmstreifen

Vor dem Einbau des Estrichs muss ein Randdämmstreifen (eine Randfuge) entlang der Wände und an
weiteren Bauteilen, die in den Estrich hineinreichen und fest mit dem tragenden Untergrund verbunden sind,
z. B. an Türzargen, Pfeilern und Steigleitungen, verlegt werden.

Der Randdämmstreifen muss vom tragenden Untergrund bis zur Oberfläche des Fußbodenabschlusses hoch-
geführt werden und eine Bewegung des Estrichs von mindestens 5 mm zulassen.

Bei mehrlagigen Dämmschichten muss der Randdämmstreifen vor dem Einbau der obersten Dämmschicht
verlegt werden. Vor dem Einbau des Estrichs muss der Randdämmstreifen gegen jede Lageveränderung
gesichert werden. Der obere Teil des Randdämmstreifens, der über der Oberfläche des Fußboden-
abschlusses hervorsteht, darf nicht vor der Fertigstellung des Fußbodenbelages und im Falle von textilen und
elastischen Belägen erst nach dem Aushärten der Spachtelmasse abgeschnitten werden.

4.1.2.3 Schutzschicht

Vor dem Einbau des Estrichs muss die Dämmschicht mit einer Schutzschicht, die aus einer Polyethylenfolie
mit einer Dicke von mindestens 0,15 mm besteht und deren Bahnen sich mindestens 80 mm überlappen, oder
mit einem anderen Erzeugnis gleichwertiger Funktion versehen werden.

Die Schutzschicht ist nach 4.1.2.2.2 bis zur Oberkante des Randdämmstreifens hochzuführen, es sei denn,
der Streifen selbst erfüllt die Schutzfunktion. Der Randdämmstreifen muss fest mit der Dämmschicht oder der
Schutzschicht verbunden sein, um ein Eindringen des Calciumsulfatestrichs zu verhindern.

Bei Anwendung von Kunstharzestrich oder Calciumsulfatestrich muss die Schutzschicht der Dämmschicht
flüssigkeitsdicht sein, indem sie verklebt oder verschweißt wird.

Bei Anwendung von Gussasphaltestrich sollte eine ebenfalls passende Schutzschicht angewandt werden. Es
ist nicht notwendig, dass diese flüssigkeitsdicht ist.

Schutzschichten sind keine Feuchtigkeitssperren.

4.1.2.4 Ausrüstung

4.1.2.4.1 Sicherheit

Bei Heizsystemen muss eine von der Bedieneinheit unabhängige Sicherheitseinrichtung vorgesehen werden,
die selbst bei Netzausfall funktionstüchtig bleibt und die die Wärmezufuhr im Fußbodenheizkreis so
abschaltet, dass die Temperatur an den Heizelementen nicht über die in 4.1.2.8.2 angegebenen Werte
ansteigt. Bei Kühlsystemen ist ein Taupunkt-Sensor erforderlich, durch den der Kühlwasserdurchfluss
unterbrochen wird, bevor sich Kondenswasser oder Tropfen bilden.

4.1.2.4.2 Heizkreis- und Kühlkreisverteiler

Die Heizkreis- bzw. Kühlkreisverteiler des Rohrleitungssystems müssen so angeordnet werden, dass die
Zuleitungsrohre so kurz wie möglich sind. Anderenfalls können die Zuleitungsrohre unerwünschte Auswir-
kungen hinsichtlich des Regelns der Raumtemperatur haben.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

4.1.2.4.3 Absperrventile und Abgleicheinrichtungen

Jeder Kreislauf muss zwei Absperrventile und eine Abgleicheinrichtung besitzen. Die Absperr- und Abgleich-
funktionen müssen unabhängig voneinander sein. Jeder beheizte oder gekühlte Raum soll in der Regel mit
mindestens einem Heiz- bzw. Kühlkreis ausgestattet sein, der die manuelle oder automatische Regelung der
Temperatur zulässt.

4.1.2.5 Verrohrung (Rohre und Kupplungen)

4.1.2.5.1 Kunststoffrohre

Die Kunststoffrohre müssen den Anforderungen der folgenden Normen entsprechen:

PE-X EN ISO 15875 (Teile 1, 2, 3 und 5);

PB EN ISO 15876 (Teile 1, 2, 3 und 5);

PP EN ISO 15874 (Teile 1, 2, 3 und 5);

PVC-C EN ISO 15877 (Teile 1, 2, 3 und 5);

Mehrschichtverbund- EN ISO 21003 (Teile 1, 2, 3 und 5);


Rohrleitungssysteme

PE-RT-Systeme ISO 22391 (Teile 1, 2, 3 und 5);

PE-MDX DIN 4724

Die Mindestwanddicke ist unter den folgenden Bedingungen zu berechnen:

a) Betriebsbedingungen: Klasse 4 nach ISO 10508;

b) Betriebsdruck: 4 bar;

c) Lebensdauer ! 50 Jahre.

Es wird empfohlen, Rohre mit einer Sauerstoffsperrschicht nach Anhang A zu verwenden. Es sind Vorkeh-
rungen zu treffen, um das System gegen Korrosion zu schützen.

4.1.2.5.2 Kupferrohre

Kupferrohre müssen den Anforderungen nach EN 1057 (Rohre) und nach der Normenreihe EN 1254 (Fittings)
entsprechen. Der bevorzugte Rohrwerkstoff ist R220 geglüht (siehe EN 1057:2006, Abschnitt 4).

4.1.2.6 Rohrverlegung

4.1.2.6.1 Lagerung und Transport

Die Rohre müssen so transportiert, gelagert und behandelt werden, dass:

a) sie vor jeglicher Beschädigung geschützt sind;

b) Kunststoffrohre keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

4.1.2.6.2 Abstände

Die Rohre sind mehr als:

a) 50 mm von senkrechten Bauwerksteilen und

b) 200 mm von Schornsteinen und offenen Kaminen, offenen oder gemauerten Schächten sowie Aufzugs-
schächten

entfernt verlegt.

4.1.2.6.3 Biegeradius

Der Biegeradius muss dem durch den Lieferer des Systems empfohlenen Biegeradius für Rohre entsprechen.

4.1.2.6.4 Kupplungen

Alle Kupplungen in der Fußbodenkonstruktion müssen in der Revisionszeichnung genau positioniert und
bezeichnet werden.

4.1.2.7 Rohrbefestigung

Die Rohre und ihre Befestigungssysteme müssen so gesichert werden, dass ihre geplante horizontale und
vertikale Lage eingehalten wird. Die vertikale Abweichung der Rohre nach oben darf vor und nach dem Ein-
bringen des Estrichs an keiner Stelle mehr als 5 mm betragen. Die horizontale Abweichung des festgelegten
Rohrabstandes im Heizkreislauf darf an den Befestigungspunkten 10 mm nicht überschreiten. Diese Anfor-
derungen gelten nicht im Bereich von Bögen und Umlenkungen. Der zur Einhaltung dieser Anforderungen
erforderliche Befestigungsabstand ist vom Rohrwerkstoff, den Rohrmaßen und den Rohrsystemen abhängig.

Der Hersteller muss den maximal zulässigen Abstand der Befestigungen zueinander festlegen.

ANMERKUNG Je kleiner die Abstände der Befestigungen voneinander sind, desto größer ist die Sicherheit hinsichtlich
der Lage der Rohre. Die Befestigungsabstände sind systemabhängig. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Systeme mit
Einzelbefestigungen Abstände von etwa 50 cm erforderlich machen, um den oben angeführten Anforderungen zu
entsprechen.

4.1.2.8 Lastverteilschicht

4.1.2.8.1 Allgemeines

Lastverteilschichten können aus Estrich oder Holz bestehen. Systeme vom Typ A und Typ C beruhen auf
einer Estrichschicht. Bei Systemen vom Typ B wird in Abhängigkeit von den Konstruktionsverfahren sowohl
Holz als auch Estrich für die lasttragende Oberfläche verwendet.

Systeme mit reduzierter Masse wie solche mit Holz, faserverstärkten Zementestrichen oder Gipsdielen sind
Beispiele für Typ B-Systeme.

Es dürfen nur die jeweils anwendbaren Teile dieser Norm berücksichtigt werden.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

4.1.2.8.2 Arten von Konstruktionen

Es wird zwischen den folgenden Arten von Konstruktionen unterschieden (siehe EN 1264-1 und EN 1264-2):

Typ A–Systeme mit Rohren innerhalb der Lastverteilschicht (siehe EN 1264-1 und EN 1264-2);

Typ B–Systeme mit Rohren unterhalb der Lastverteilschicht (Estrich oder Holz);

Typ C–Systeme mit Rohren im Ausgleichsestrich, auf dem der Estrich mit einer zweilagigen Trennschicht
aufgebracht wird. Die Dicke des Ausgleichsestrichs muss mindestens 20 mm größer als der Durch-
messer der Heizrohre sein. Der aufgebrachte Estrich muss mindestens 45 mm dick sein.

Die Dicke des Estrichs wird unter Berücksichtigung des Lastaufnahmevermögens und der Biegefestigkeits-
klasse berechnet. Bis eine Europäische Norm vorliegt, sollten hierfür nationale Normen angewendet werden.

Die Nenndicke über den Heizrohren (Überdeckungshöhe) muss aus fertigungstechnischen Gründen mindes-
tens das Dreifache der maximalen Korngröße des Estrichzuschlages, mindestens jedoch 30 mm betragen.
Bei Gussasphaltestrichen muss die Dicke mindestens 15 mm betragen. Andererseits gilt für Gussasphalt
Tabelle 2.

ANMERKUNG Die o. g. Nenndicke von 30 mm bezieht sich auf handelsüblichen Zementestrich. Spezielle System-
estriche können, nach Empfehlungen des Anbieters, eine geringere Dicke zu lassen.

Tabelle 2 — Mindest-Nenndicke von Gussasphaltestrichen in Abhängigkeit vom


Lastaufnahmevermögen

Klasse Nenndicke in mm für Lastaufnahmevermögen


kN/m2
2,0 3,0 5,0
IC 10 35 40 40

Die Höchsttemperatur in der Nähe der Heizrohre im Estrich darf bei der Verwendung von Zement- oder
Calciumsulfat 55 °C nicht überschreiten. Bei anderen Estrichwerkstoffen kann ein reduzierter Wert notwendig
sein, so z. B. für Asphaltestrich 45 °C. Die Festlegungen des Herstellers sollten befolgt werden.

Bei Kühlsystemen darf die Temperatur in der Nähe der Kühlrohre nicht den Taupunkt erreichen.

4.1.2.8.3 Ausgleichsestrich

Vor dem Einbau einer Fußbodenheizung bzw. einer Konstruktion zum Kühlen vom Typ C nach 4.1.2.8.2 muss
der Ausgleichsestrich aufgebracht werden; es muss ein Zementestrich mit einer Druckfestigkeit von 20 N/mm2
nach 28 Tagen sein.

Als Ausgleichsestriche verwendete Calciumsulfatestriche müssen gegen Feuchtigkeitseinwirkung aus


anderen Schichten, die über einen längeren Zeitraum andauern, geschützt werden. Zementestriche sollten
vor dem Aufbringen zusätzlicher Schichten aushärten können.

Wegen der geringen Überdeckung der Rohre neigen Ausgleichsestriche vom Typ C aufgrund der Schwindung
zum Reißen. Ihre Funktion wird dadurch jedoch in der Regel nicht beeinträchtigt.

Eventuell vorhandene Zementschlempe muss entfernt werden.

4.1.2.8.4 Bewehrung

Die Bewehrung muss den geltenden Normen entsprechen. Bis eine Europäische Norm vorliegt, sollten
nationale Normen angewendet werden.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

4.1.2.8.5 Fugen

Bei Heizestrichen mit Belägen aus Stein oder Keramik sollen Flächengrößen von 40 m2 bei einer maximalen
Seitenlänge von 8 m nicht überschritten werden. Bei rechteckigen Räumen dürfen diese Flächenmaße über-
schritten werden, jedoch maximal bis zu einem Längenverhältnis von 2:1. Jegliche unregelmäßig ausge-
führten Bereiche müssen Fugen haben; das Ziel besteht darin, dass ausschließlich rechteckige Bereiche mit
den vorstehend festgelegten Maßen vorhanden sind.

Werden in Heizestriche Schwindfugen eingebracht, so dürfen sie höchstens bis zu einer Tiefe von einem
Drittel der Estrichdicke eingeschnitten werden — im Falle eines Estrichs vom Typ A unter Berücksichtigung
der Lage der Rohre —, und sie müssen nach dem Aufheizen geschlossen werden.

Der Heizungsinstallateur muss als Teil der Spezifikationen einen Plan erhalten, auf dem die Lage der Fugen
dargestellt ist.

Bei Heizestrichen der Typen A und C dürfen Bewegungs- und Randfugen nur von Verbindungsrohren (Vor-
laufrohre und Rücklaufrohre des Heizkreises) und nur in einer Ebene überquert werden. In diesem Fall
müssen die Verbindungsrohre mit einem flexiblen Isolierrohr von etwa 0,3 m Länge versehen werden.

Die Anordnung von Bewegungsfugen sollte möglichst von einspringenden Ecken, z. B. an Wandpfeilern und
Kaminen, ausgehen, d. h. von Stellen, an denen Ausdehnungen oder Schrumpfungen der Estrichfläche
auftreten können. An Türleibungen und Durchgängen sind Kellenschnitt- oder Bewegungsfugen angeordnet.

4.1.2.8.6 Einbau des Estrichs

4.1.2.8.6.1 Schutzmaßnahmen

Beim Einbringen des Estrichs und dem Einbau der Heizelemente darf keines der Bauteile in seiner Funktion
beeinträchtigt werden, z. B. durch Anwendung ungeeigneter Kniebretter. Beim Transport des Estrichmörtels
über dem installierten Rohrsystem sollten Bretter oder Ähnliches untergelegt werden. Weiterhin müssen
kurzzeitige größere Belastungen der Dämmschicht vermieden werden, um deren dämmende Wirkung nicht zu
verringern.

Während des Einbringens des Estrichs sollte der Estrichwerkstoff nur solche Zusatzmittel enthalten, die vom
Hersteller/Lieferer zugelassen sind. Zur Vermeidung von Festigkeitsverlust dürfen keine Zusatzstoffe verwen-
det werden, durch die sich der Volumenanteil der Luftporen im Estrich um mehr als 5 % erhöht.

4.1.2.8.6.2 Einbau

Beim Einbringen des Estrichs dürfen die Estrichtemperatur und die Raumtemperatur 5 °C nicht unter-
schreiten. Anschließend muss die Estrich- und Raumtemperatur mindestens 3 Tage lang auf mindestens 5 °C
gehalten werden. Zusätzlich muss der Zementestrich mindestens 3 Tage lang (bei niedrigen Temperaturen
oder langsam aushärtenden Zementen entsprechend länger) vor Austrocknen und danach vor schädigenden
Einflüssen, wie z. B. Wärme oder Zugluft, geschützt werden, um das Schwinden gering zu halten. Dies ist bei
kleineren Bauwerken im Allgemeinen sichergestellt, wenn das Bauwerk geschlossen ist.

Gussasphaltestrich kann bei einer Temperatur bis 0 °C eingebracht werden.

4.1.2.8.6.3 Öffnungen im Fußboden

Alle Bohrungen oder Öffnungen im Fußboden müssen vor der Installation der Fußbodenheizung ausgeführt
werden, um ein späteres Anbohren zu vermeiden.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

4.1.3 Dichtheitsprüfung

Die Dichtheitsprüfung kann mit Wasser oder Druckluft durchgeführt werden.

Vor dem Einbau des Estrichs sind die Heizkreise mit Hilfe eines Druckversuchs auf Dichtheit zu prüfen. Bei
Standardsystemen darf der Prüfdruck nicht weniger als 4 bar und nicht mehr als 6 bar betragen.

Bei Gussasphalt müssen die Rohre während des Einbringens des Asphaltes drucklos sein.

Die Dichtheit und der Prüfdruck müssen in einem Prüfbericht einzeln aufgeführt werden.

Bei Frostgefahr müssen geeignete Maßnahmen getroffen werden, wie z. B. die Verwendung von Frostschutz-
mitteln oder die Temperierung des Gebäudes.

Zu Beginn des Normalbetriebs des Systems können alle Frostschutzmittel entsprechend den nationalen
Arbeitsschutzbestimmungen abgelassen und entsorgt werden; das System muss anschließend dreimal mit
sauberem Wasser gespült werden.

4.1.4 Funktionsheizen

Das Funktionsheizen sollte bei fertigen Zementestrichen erst nach 21 Tagen durchgeführt werden; bei fertigen
Calciumsulfat-Estrichen müssen 7 Tage bzw. bei Gussasphalt muss 1 Tag vergehen. Bei sämtlichen Estrich-
werkstoffen müssen die Festlegungen des Herstellers befolgt werden.

Das Funktionsheizen beginnt mit einer Vorlauftemperatur zwischen 20 °C und 25 °C, die mindestens 3 Tage
lang beizubehalten ist. Anschließend muss die maximale Auslegungstemperatur eingestellt und mindestens
4 Tage lang auf diesem Wert gehalten werden.

Der Vorgang des Funktionsheizens muss dokumentiert werden.

4.1.5 Fußbodenbeläge

Bei Berechnungen der Wärmeabgabe muss der Wärmeleitwiderstand von Fußbodenbelägen berücksichtigt
werden; er sollte bei der Installation überprüft werden.

Vor dem Verlegen des Fußbodenbelages muss der Fußbodenleger die Eignung des Belages zum Verlegen
auf dem Estrich bestätigen.

Fußbodenbeläge sind nach den einschlägigen Normen und den Anweisungen des Herstellers entsprechend
zu lagern und zu verlegen.

4.2 In Decken und Wände integrierte Heiz- und Kühlsysteme

4.2.1 Allgemeines

Grundsätzlich gelten die oben für Fußbodenheiz- bzw. Kühlsysteme angegebenen Anforderungen, sofern sie
anwendbar sind, auch für diese Heiz- und Kühlsysteme. Daher enthalten die folgenden Abschnitte nur
zusätzliche Anforderungen oder, falls erforderlich, Änderungen von Anforderungen.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

4.2.2 Allgemeine bauliche Voraussetzungen

Wandheiz- bzw. Kühlsysteme können an und in Wänden oder Decken installiert werden, die aus Ziegelmauer-
werk, Beton oder vorgefertigten Leichtbauelementen bestehen.

Sie müssen folgende Anforderungen erfüllen:

a) Die Wände oder Decken müssen statisch stabil sein, um das System tragen zu können;

b) Toleranzen, Belastungswerte und technische Daten müssen den Anforderungen von bestehenden Euro-
päischen und nationalen Normen entsprechen;

c) Alle elektrischen Leitungen, Kanäle oder Versorgungsleitungen müssen vor Beginn des Einbaus des
Heiz-/Kühlsystems verlegt und geprüft werden;

d) Wenn Bewegungsfugen in Wänden oder Decken vorhanden sind, müssen entsprechende Maßnahmen
festgelegt werden und die Arbeiten vor Beginn des Heizens/Kühlens durchgeführt worden sein;

e) In allen Fällen müssen Fenster und Außentüren installiert sein, bevor die Arbeiten fortgesetzt werden.

4.2.3 Dämmung

Die Dämmung für Decken- und Wandheiz- bzw. Kühlsysteme hängt von der Beschaffenheit der angren-
zenden Räume bzw. der äußeren Umgebung ab (siehe Tabelle 1) und darf in Abschnitte verschiedener Lagen
unterteilt werden, z. B. im Falle von Außenwänden in eine direkt hinter dem System angeordnete Lage und
eine an der Außenseite angeordnete Lage.

4.2.4 Maximale Vorlauftemperaturen des Heizwassers

In Abhängigkeit vom Material gelten die folgenden maximalen Vorlauftemperaturen:

Gips- oder Kalkputz: V,des,max ! 50 °C;

Lehmputz: V,des,max ! 50 °C;

Kalkzementputz: V,des,max ! 70 °C;

Vorgefertigte Bauplatten mit Hartputz: V,des,max ! 50 °C.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

Anhang A
(informativ)

Vermeidung von Korrosion

Sauerstoff-Sperrschicht

Eine Möglichkeit, Korrosionsprobleme bei der Verbindung von Kunststoffrohren mit korrodierenden Werk-
stoffen zu verringern, ist die Verwendung von Kunststoffrohren mit einer Sauerstoff-Sperrschicht. Bei Prüfung
nach dem entsprechenden Verfahren I oder II der ISO 17455 müssen Rohre die Anforderung erfüllen, dass
die Sauerstoff-Durchlässigkeit bei einer Prüf-(Wasser-)Temperatur von 40 °C gleich oder kleiner als
0,32 mg/(m2 d) ist.

Herstellung von Prüfkörpern:

Ein Rohr mit einer Länge von mindestens 20 m muss mit Wasser gefüllt werden. 10 % der Länge müssen um
einen Kern gewickelt werden. Die Rohrschlange weist einen Biegeradius auf, der dem vom Hersteller des
Systems empfohlenen Biegeradius entspricht. Der aufgewickelte Rohrabschnitt muss auf dem Kern befestigt
werden. Nach dem Zusammenbau folgt eine beanspruchungsfreie Relaxationszeit von 24 h (außerhalb des
Wasserbades). Anschließend muss die Rohrschlange in einem Wasserbad (Leitungswasser) bei einer
Wassertemperatur von 20 °C gelagert werden. Während der Lagerung muss das Rohr mit Wasser gefüllt
sein. Beide Rohrenden müssen sich außerhalb des Wasserbades befinden (ohne dass sie das Wasser
berühren). Nach der Lagerungszeit wird die Rohrschlange zum Trocknen der Außenfläche aus dem Wasser-
bad genommen. Beide Rohrenden müssen verschlossen werden, das Wasser muss im Inneren des Rohres
bleiben. Das Trocknen der Außenfläche des Rohres erfolgt über einen Zeitraum von 28 Tagen unter
Normklima-Bedingungen nach EN ISO 291.

ANMERKUNG Die Einheit mg/(m2 d) ermöglicht Ergebnisse, die unabhängig von den Abmessungen des geprüften
Rohres sind.

Einsatz von speziellen Hemmstoffen (Inhibitoren)

Hemmstoffe können entsprechend den Festlegungen und Anweisungen der Hersteller verwendet werden.

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DIN EN 1264-4:2009-11
EN 1264-4:2009 (D)

Literaturhinweise

[1] DIN 4726, Warmwasser-Flächenheizungen und Heizkörperanbindungen — Kunststoffrohr- und


Verbundrohrleitungssysteme

[2] EN 1264-3, Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung — Teil 3: Aus-
legung

[3] EN 1264-5, Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung — Teil 5: Heiz-
und Kühlflächen in Fußböden, Decken und Wänden — Bestimmung der Wärmeleistung und der Kühl-
leistung

[4] EN ISO/TS 21003-7, Mehrschichtverbund-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasser-


installation innerhalb von Gebäuden — Teil 7: Empfehlungen für die Beurteilung der Konformität
(ISO/TS 21003-7:2008)

[5] EN ISO 291, Kunststoffe — Normalklimate für Konditionierung und Prüfung (ISO 291:2008)

[6] ISO 17455, Plastics piping systems — Multilayer pipes — Determination of the oxygen permeability of
the barrier pipe

[7] CEN ISO/TS 15874-7, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation —
Polypropylen (PP) — Teil 7: Empfehlungen für die Beurteilung der Konformität (ISO/TS 15874-7:2003)

[8] CEN ISO/TS 15875-7, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation —
Vernetztes Polyethylen (PE-X) — Teil 7: Empfehlungen für die Beurteilung der Konformität
(ISO/TS 15875-7:2003)

[9] CEN ISO/TS 15876-7, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation —
Polybuten (PB) — Teil 7: Empfehlungen für die Beurteilung der Konformität (ISO/TS 15876-7:2003)

[10] CEN ISO/TS 15877-7, Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Warm- und Kaltwasserinstallation —
Chloriertes Polyvinylchlorid (PVC-C) — Teil 7: Empfehlungen für die Beurteilung der Konformität
(ISO/TS 15877-7:2003)

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