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1 Einleitung 1

Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophische Fakultät
Historisches Institut
Seminar: Kriminalität und Geschlecht. Geschlechtergeschichtliche Perspektiven in
der historischen Kriminalitätsforschung (16.-19.Jh.)
Leitung: Katharina Breidenbach
Hausarbeit
Sommersemester 2020/21

Das „Frankfurter Gretchen“


Dienstmägde und Kindsmord im 18. Jh.

vorgelegt von
Konrad Mohr
Magdelstieg 69
07745 Jena
E-Mail: konrad.mohr@uni-jena.de

LAG JM Englisch/Geschichte
6. Fachsemester
Matrikelnr.: 175415
1 Einleitung 2

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung .................................................................................................................. 3

2 Kindsmord als Straftat ............................................................................................ 4


2.1 Begriffliche Abgrenzung ............................................................................................ 4
2.2 Rechtsprechung im Verlauf des 18. Jahrhunderts ...................................................... 6

3 Täter(innen)? ............................................................................................................ 8
3.1 Anhand der frühneuzeitlichen Terminologie und Gerichtsbarkeit ............................. 8
3.2 Soziale Hintergründe und Motive .............................................................................. 8
3.3 Das „Frankfurter Gretchen“ ..................................................................................... 12

4 Zusammenfassung .................................................................................................. 13

Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 15

Erklärung ............................................................................................................................ 16
1 Einleitung 3

1 Einleitung
Kindsmörderinnen beschäftigen seit der Antike die Fantasie der Nachwelt. Literatur, Film
und Theater greifen regelmäßig Figuren, die ihre eigenen Kinder töteten, auf. Dabei er-
streckt sich das Spektrum der Täterinnen von der griechischen Sagengestalt Medea bis
hin zu Goethes Gretchen. Letztere beruht, in ihrer frühesten Form, auf Tatsachenberichten
aus dem Prozess einer verurteilten Kindsmörderin: Der Frankfurter Magd Susanna Mar-
garetha Brandt. Auch als „Frankfurter Gretchen“ bezeichnet, bildet sie zusammen mit der
Kindsmörderin Maria Flint die Grundlage der Gretchentragödie. Die Straftat Kindsmord
und die Rechtsprechung im 18.Jahrhundert sind der Ausgangspunkt dieser Arbeit, welche
das Täterinnenprofil der Kindsmörderin im 18. Jahrhundert näher erläutern und die Hin-
tergründe und literarische Aufarbeitung der Susanna Margaretha Brandt beleuchten soll.

Die Frage nach den Lebensumständen und Beweggründen der Täterinnen ist von beson-
derem Interesse, weil der Kindsmord ein so zahlreich und vielfältig interpretiertes Motiv
in Kunst und Literatur ist. Es muss einen Faktor oder ein Merkmal geben, der über Jahr-
hunderte hinweg geradezu eine Faszination für die Thematik auslöst. Nicht nur aus kunst-
und literaturhistorischer Sicht ist das Thema relevant. Auch in der geschlechtergeschicht-
lichen Forschung ist das Delikt Kindsmord beachtenswert. Geschlechterrollen in der von
patriarchalischen Merkmalen geprägten Gesellschaft des 18. Jahrhunderts und ihr Ein-
fluss darauf, unter welchen Bedingungen ein Mensch sein Neugeborenes tötet, sind ein
wichtiger Faktor für die Analyse. Auch die Entstehung und Bedeutung des Begriffs
Kindsmord stehen in direktem Zusammenhang mit der Polarisierung der Geschlechter-
rollen.

Zwei Fragen bilden die Grundlage der folgenden Untersuchungen. Die erste Frage ist die
Frage nach dem Archetyp der Kindsmörderin in der frühen Neuzeit. Gibt es sozialge-
schichtliche Merkmale und feste Lebensbedingungen, die eine Kindsmörderin ausma-
chen und die das Skizzieren eines genauen Profils ermöglichen? Die zweite Frage betrifft
das Frankfurter Gretchen und beschäftigt sich damit, wie ihre realen und fiktiven Merk-
male sich in das Täterprofil einordnen lassen. Diese Fragen erfordern Antworten auf wei-
tere Fragen. So müssen zunächst der Begriff Kindsmord und die damit einhergehende
Rechtsprechung erläutert werden. Damit geht die Beantwortung der Frage einher, wes-
halb in der Rechtsprechung von der Kindsmörderin die Rede ist, nie aber vom Kindsmör-
der.
2 Kindsmord als Straftat 4

Anhand dieser Fragestellungen ergibt sich eine Gliederung für die folgenden Untersu-
chungen. Zunächst sollen die rechtlichen Grundlagen aus dem 18. Jahrhundert erläutert
und eine begriffliche Abgrenzung vorgenommen werden. Die sozialgeschichtlichen Hin-
tergründe der Kindstötung und das Bild der Täterin werden anschließend im Kontext der
sozialbiographischen Täterinnenmerkmale dargelegt. Es folgt ein Überblick zum Fallbei-
spiel der Susanna Margaretha Brandt, eine Einordnung in das Täterinnenprofil und eine
Erläuterung der literarischen Aufarbeitung. Das Fazit liefert schließlich eine Zusammen-
fassung der Ergebnisse.

2 Kindsmord als Straftat

2.1 Begriffliche Abgrenzung


Es gibt, nach heutigem Stand, mehrere Arten der Kindstötung, die sich durch das Alter
des Opfers unterscheiden. Resnick bezeichnet die Tötung eines Neugeborenen am Tag
der Geburt als Neonatizid, wogegen die Tötung des eigenen Kindes, das einen Tag oder
älter ist, als Filizid bezeichnet wird.1 Hierbei ist zu beachten, dass diese Formen des In-
fantizids noch kein Verbrechen darstellen. Die rechtliche Einordnung der Tat hängt von
den jeweiligen gesellschaftlichen Konventionen und der Rechtsprechung ab. So oblag es
beispielsweise im römischen Reich dem männlichen Familienoberhaupt, im Rahmen der
Patria Potestas, über die Tötung eines Hauskindes, etwa aufgrund finanzieller Probleme
oder Behinderungen, zu entscheiden. Dies wurde erst im Verlauf des vierten Jahrhunderts
n. Chr. verboten.2 In nicht-westlichen Kulturkreisen gab es ebenfalls Kulturen, in denen
die Tötung von Säuglingen nicht rechtlich oder moralisch geahndet wurde.3

Um die Kindstötung als Straftat zu betrachten, sollte die Tat in den Kontext Europas im
17. und 18. Jahrhundert gesetzt werden. Zur begrifflichen Abgrenzung des frühneuzeitli-
chen Verständnisses von Kindsmord bietet sich ein Blick in Johann Heinrich Zedlers
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste an. Als eine

1
Resnick, Phillip J.: Murder of the Newborn: A Psychiatric Review of Neonaticide. in: The American
Journal of Psychiatry, 126 (10) 1970, S. 1414.
2
Honsell, Heinrich: Römisches Recht. 5. Auflage, Springer, Zürich 2001, S 182 ff.
3
Bei zahlreichen indigenen Kulturen in Nordamerika (Natsilik-Inuit), Afrika (!Kung) und Polynesien (Ti-
kopia) war oder ist es nicht unüblich, Neugeborene zu töten, wenn sie z.B. als Mädchen, mit Fehlbil-
dungen oder als uneheliches Kind zur Welt kamen. vgl.: Kuhse, Helga; Singer, Peter: Muß dieses Kind
am Leben bleiben? Das Problem schwerstgeschädigter Neugeborener. Fischer, Erlangen 1993, S. 135
ff.
2 Kindsmord als Straftat 5

der umfangreichsten Enzyklopädien des 18. Jahrhunderts spiegelt der „Zedler“ den Wis-
senstand des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts umfangreich wider. In Band 15 der
Enzyklopädie, der 1737 erschien, findet sich die folgende Definition zum Begriff „Kin-
der-Mord“:

„Kinder-Mord ist, wenn eine Mutter ihr unter den Herzen getragenes Kinds jämmerlich um-
bringet. Ein Anzeige eines Kinder-Mords ist, ein dick gewesener und wieder abgelegter Leib,
ingleichen wenn eine Weibs-Person allein niedergekommen / und spricht, sie habe ein todtes
Kind zur Welt gebracht, und die Zeit so langs her ist, daß das Kind wohl hat leben können.
[sic!]“4

Gemäß dieser Definition war der Kindsmord eine Tat, die von der Mutter nach der Geburt
ausgeführt wurde. Die Zeitspanne zwischen Geburt und Tötung wird hier nicht genau
benannt, es ist jedoch anzunehmen, dass hier die Tat unmittelbar nach der Geburt gemeint
ist. Dafür spricht zum einen die Beobachtung eines zunächst dick gewesenen und später
abgelegten Leibes, welche schließlich nur einige Tage nach der Geburt gemacht werden
kann, zum anderen kann der Bericht einer Totgeburt auch nur kurz nach der Geburt er-
folgen. Anhand heutiger Begriffseinordnungen kann dieser Tatbestand als Neonatizid
eingestuft werden.

In Band 21 des Zedler’schen Lexikons gibt es eine weitere, sehr detaillierte Definition
unter dem Begriff „Mord (Kinder)“, hier auch als Infanticidium bezeichnet, die an dieser
Stelle ebenfalls aufgeführt werden soll. Laut dieser geschieht ein Mord an Kindern,
„wenn Eltern oder Groß-Eltern ihre Kinder oder Kindes-Kinder, und folgende andere
nächste Blutsfreunde absteigender Linie tödten [sic!]“5. Im zugehörigen Artikel wird ex-
plizit darauf hingewiesen, dass zum einen der Mord nur an leiblichen Kindern, zum an-
deren aber der Mord an Kindern ungeachtet der ehelichen oder unehelichen, sowie der
„ehrlichen“ Zeugung und der Zeugung in Unehre in voller Härte abzustrafen ist. Seine
Stiefkinder zu töten war also ein weniger schweres Verbrechen, als die eigenen Kinder –
einschließlich „Hur-Kinder“ und „Bastarte“[sic!] – zu töten.6

Es besteht die Möglichkeit, dass beide Einträge dasselbe Verbrechen beschreiben und sie
von unterschiedlichen Autoren zu unterschiedlichen Stichwörtern abgefasst wurden. Je-
doch sind die beschriebenen Merkmale in den Artikeln verschieden. So ist im ersten die

4
Zedler, Johann Heinrich: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste.
Band 15, Leipzig 1737, Sp. 650.
5
Zedler, Band 21, Leipzig 1739, Sp. 1568.
6
Ebd., Sp. 1569.
2 Kindsmord als Straftat 6

Rede von der Tötung eines Kindes durch die eigene Mutter, unmittelbar nach der Geburt,
wogegen im zweiten Artikel die Rede von Eltern und sogar Großeltern, unabhängig vom
Geschlecht, ist. Des Weiteren lässt der zweite Artikel keine Eingrenzung des Kindesalters
zu. Es kann also behauptet werden, dass die erste Definition nach dem heutigen Verständ-
nis eher einen Neonatizid im weiteren Sinne – sprich unter Außerachtlassung des Zeit-
raums von 24 Stunden nach der Geburt – beschreibt, während die zweite Definition einen
Infantizid im Allgemeinen, beziehungsweise einen Filizid nach Resnick beschreibt.

Da es sich im Gros der bekannten Fälle von Kindstötung im 18. Jahrhundert um ledige
Frauen handelt, die ihre Kinder unmittelbar nach der Geburt töteten, kann man bei dieser
Thematik vom Neonatizid in der frühen Neuzeit sprechen. Zwar gab es auch männliche
Täter und waren die Opfer auch in manchen Fällen einige Monate alt, doch ist die Zahl
dieser Fälle sehr gering.7

2.2 Rechtsprechung im Verlauf des 18. Jahrhunderts


Um die Rechtsprechung im 18. Jahrhunderts zur Thematik des Kindsmordes zu erläutern,
ist ein kurzer Rückblick auf die Situation im 16. und 17. Jahrhundert nötig. Die als erstes
deutsches Strafgesetzbuch geltende Constutio Criminalis Carolina erhielt 1532 auf Be-
schluss des Augsburger Reichstages ihre Gesetzeskraft und prägte somit die frühneuzeit-
liche Rechtsprechung im Kaiserreich. Ähnlich der Definition im Zedler gibt es in dieser
Gerichtsordnung die gesonderte Erwähnung des Mordes an Kindern, welcher in anderem
Maße bestraft wurde, als Mord im Allgemeinen. Auch die Carolina spricht ausschließlich
von Täterinnen. Außerdem wird in Art. 35CCC eingegrenzt, dass es sich bei der Täterin
um „eyn dirn [oder] eyn jungfrau“8 handelte.

Eine weitere Übereinstimmung zwischen dem Zedler und der Carolina ist, dass laut bei-
den die Tat heimlich und nach einer Niederkunft ohne Anwesenheit anderer Personen
verübt wurde.9 Das Novum in der Carolina ist, dass hier auch eine ausführliche Bestra-

7
Van Dülmen, Richard: Frauen vor Gericht. Kindsmord in der frühen Neuzeit. Frankfurt am Main 1991,
S. 19.
8
Schroeder, Friedrich Christian (Hrsg.): Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. und des Heiligen
Römischen Reichs von 1532 = (Carolina). Stuttgart 2000, Art. 35.
9
vgl. „daß sie heymlich eyn kindt gehabt“ (Carolina, Art. 35) und „wenn eine Weibs = Person allein nie-
dergekommen“ (Zedler, Bd. 15, Sp. 650)
2 Kindsmord als Straftat 7

fung des Verbrechens angegeben ist. Nach Maßgabe des Art. 131CCC wurden Kindstö-
terinnen „gewonlich lebendig begraben vnnd gepfelt [oder nach Möglichkeit] ertränkt“10.
Des Weiteren war es möglich, dass „die übelthätterin mit glüenden zangen gerissen
werde“11. Das Begraben bei lebendigem Leib und die Pfählung sowie das Zerreißen mit
heißen Zangen sind hier jedoch als Abschreckungsmaßnahmen aufgeführt, die bei Häu-
fungen der Straftat verhängt werden sollten. Überhaupt wurde die Tötungsmethode des
Ertränkens, obwohl sie von den meisten Landesgesetzen aufgegriffen wurde, seit dem
Ende des 16. Jahrhunderts kaum verwendet. Stattdessen wurde in den Folgejahrhunderten
die Enthauptung mit dem Schwert vollzogen.12

Zur Carolina muss weiterhin erwähnt werden, dass sie zwar das deutsche Strafrecht und
die Abläufe der Strafprozesse vereinheitlichte, dabei jedoch die einzelnen Landrechte
nicht aufhob. Dies ist auf ihre selbst beanspruchte, subsidiäre Gültigkeit zurückzuführen.
Dennoch bestimmten die Normen der Carolina bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die
deutsche Gesetzgebung, Rechtslehre und Rechtspraxis, insbesondere im Hinblick auf die
Kindstötung.13

Die zu Beginn des 18. Jahrhunderts aufkeimende Aufklärung steht im direkten Zusam-
menhang mit dem Versuch eines Wandels in der Rechtsprechung. Bereits im ausgehen-
den 17. Jahrhundert wurden die öffentlichen Strafen, bei denen die Straftäter zur Abschre-
ckung verletzt oder getötet wurden, von den europäischen Aufklärern kritisiert. Beson-
ders die zahlreichen Prozesse im Rahmen der Hexenverfolgung und die damit einherge-
henden Methoden der peinlichen Befragung und den Gottesurteilen, bei denen Ange-
klagte entweder als Unschuldige starben, oder später als Hexe hingerichtet wurden, war-
fen Kritik auf. So setzte sich beispielsweise Christian Thomasius maßgeblich für die Ab-
schaffung der Hexenprozesse und eine humane Strafordnung ein.14 Strafrechtsreformeri-
schen Bestrebungen im 18. Jahrhundert nahmen sich die Kindstötung zum Beispiel für

10
Carolina, Art. 131.
11
Ebd.
12
Schwarz, Manfred: Wechselnde Beurteilung von Straftaten in Kultur und Recht, Bd. 1: Die Kindstötung.
Berlin 1935, S. 10.
13
Michalik, Kerstin: Kindsmord. Sozial- und Rechtsgeschiche der Kindstötung im 18. und beginnenden
19. Jahrhundert am Beispiel Preußen. Pfaffenweiler 1997, S. 177 ff.
14
Gloger, Bruni und Walter Zöllner: Spee, Bekker und Thomasius. In: dies.: Teufels-
glaube und Hexenwahn. Wien/Köln 1984. S. 231.
3 Täter(innen)? 8

die für notwendig befundene Schwerpunktverlagerung von der Bestrafung zur Vorbeu-
gung der Straftat. Davon beeinflusst, legte Preußen als einziger deutscher Staat im 18.
Jahrhundert ab 1740 Maßnahmen zur Verhütung von Kindstötungen fest. Diese gelten als
„Meilenstein in der Entwicklung der Kindstötung vom qualifizierten Fall des Mordes zum
privilegierten Sondertatbestand“15.

3 Täter(innen)?

3.1 Anhand der frühneuzeitlichen Terminologie und Gerichtsbarkeit


Die vorhergehenden Kapitel lassen bereits eine Eingrenzung des Täterprofils zu. Als ers-
tes lässt sich das Geschlecht der Täterinnen anhand der Rechtsprechung sowie der gemein
gültigen Definition feststellen: Die Carolina und der Zedler grenzen den Kindsmord als
von Frauen begangene Tat ein. Weiterhin lässt sich das Feld der Täterinnen ziemlich ge-
nau auf ledige Frauen eingrenzen.16 Die Bedeutung des Begriffs „Dirn“, wie er in der
Carolina verwendet wird, lässt sich außerdem als Unfreie oder Magd interpretieren.

Aus diesen Faktoren erschließt sich außerdem, dass die Täterinnen selbst nur über wenige
Mittel verfügten, was ebenfalls dafür spricht, dass sie in Diensten standen. Dies wiederum
legt nahe, dass die Täterinnen jung waren. Im Gegensatz dazu hätte eine verheiratete Frau
zunächst keine unehelichen Kinder zur Welt bringen können und zum anderen gäbe es
für sie weniger Gründe, ein neugeborenes umzubringen, da die Geburt an sich keine
Schande oder ein berufliches Aus bedeuten konnte. Per Definition sind also ledige, in
Diensten stehende, junge Frauen mögliche Täterinnen, die einen Kindsmord verüben kön-
nen. Ob diese Definition auf die realen Umstände angewendet werden kann, soll die fol-
gende Untersuchung genauer beleuchten.

3.2 Soziale Hintergründe und Motive


Nach bisherigem Stand handelte es sich bei Kindsmörderinnen um junge Frauen, die als
Dienstmägde tätig waren. Nach van Dülmen ist diese Annahme aber nicht ganz richtig,
da die literarische Auseinandersetzung im ausgehenden 18. Jahrhundert nahelegt, dass
der Kindsmord alle sozialen Schichten betraf, da die Angst vor dem Verlust der Ehre als
Hauptmotiv genannt wird. Mit dem Verlust der Ehre kann beispielsweise eine Bedrohung

15
Michalik: Kindsmord, S. 175.
16
vgl.: „eyn dirn [oder] eyn jungfrau“, Carolina, Art. 35.
3 Täter(innen)? 9

der Existenz einhergehen. Für Handwerker konnte es existenzgefährdend werden, wenn


eine uneheliche Geburt oder unzüchtiges Handeln bekannt würde. 17 Dennoch bildeten
Dienst- und Bauernmärkte den Großteil der Angeklagten, wie die wenigen Quellen, in
denen der Beruf der Verurteilten ersichtlich ist, deutlich wird.

Van Dülmen zieht hier Angaben aus den Städten Augsburg, Frankfurt, Danzig und Nürn-
berg sowie aus preußischen und württembergischen Kindsmordakten hinzu, um die Ver-
teilung der Kindsmörderinnen zu erläutern. In Preußen gibt er für die Zeit zwischen 1774
und 1801 folgende Angaben:

„bei 57 Fällen [werden] 37 Dienst- und Bauernmägde genannt, dann folgen zehn Bauern-,
Handwerker- und Taglöhnertöchter, drei Taglöhnerinnen, zwei Ehefrauen mit eigenem
Haushalt, die Tochter eines Chirurgen, eine Kammerjungfer und eine Gesellschafterin“18
Diese Angaben stehen exemplarisch für die anderen Städte, in denen ein ähnlicher Trend
erkennbar ist: Zwar sind unter den Straftäterinnen alle Stände vertreten, vorrangig sind
jedoch Dienst- und Bauernmägde unter den Beschuldigten.

Auch zum Alter der Täterinnen gibt es detaillierte Angaben. Tatsächlich sind, wie auch
bei den Berufsgruppen, alle Altersgruppen vertreten. Eine Kindsmörderin konnte 15, aber
auch 46 Jahre alt sein. Innerhalb dieser einigermaßen biologischen Grenze gibt es unter-
schiedliche Häufigkeiten in bestimmten Altersgruppen. Etwa zwei Drittel der Täterinnen
waren zwischen 20 und 30 Jahre alt, davon der Großteil zwischen 20 und 24. Jede vierte
Täterin war zwischen 30 und 50 Jahre alt. Etwas einheitlicher ist dagegen der Familien-
stand der Täterinnen, denn 85-90% von ihnen waren ledig, wogegen der Rest meist ver-
witwet oder vom Ehemann getrennt war.19

Wenngleich Frauen aller Altersgruppen und Stände als Täterinnen vorhanden sind, zeich-
net sich ab, dass die meisten von ihnen Mägde im Alter von 20 bis 30 Jahren waren. Dazu
sollte erwähnt werden, dass es sich bei Dienstmägden und allgemein bei Dienstboten we-
niger um einen Stand, als um eine Altersgruppe handelte. Eine Dienstmagd war eine un-
verheiratete Frau, die nach der Heirat durchaus einen eigenständigen Haushalt gründen

17
van Dülmen, Richard: Frauen vor Gericht. Kindsmord in der Frühen Neuzeit. Frankfurt am Main 1991,
S. 76.
18
Ebd., S.77.
19
Michalik: Kindsmord, S. 55 f.
3 Täter(innen)? 10

konnte.20 Das Milieu, aus dem diese Frauen stammten, sowie ihre Motive, sollen im Fol-
genden genauer untersucht werden.

Während der Frühen Neuzeit arbeiteten vermutlich 30-40% junger Mädchen über 14
Jahre als Mägde in fremden Haushalten. Einige von ihnen begannen ihren Dienst bereits
im Alter von 10 Jahren. Die meisten jungen Frauen, die nicht in Diensten tätig waren,
blieben im Haushalt ihrer Familie und arbeiteten dort. Für viele Familien, besonders sol-
che, in denen viele Kinder lebten, war es jedoch nicht möglich, ihre Kinder zu ernähren,
weshalb sie ihre Töchter in andere Haushalte übergaben. Das Ziel der meisten Mägde war
es, eine Heirat einzugehen und einen eigenen Haushalt zu führen. Die Arbeit als Dienst-
magd bedeutete also zum einen eine finanzielle Entlastung der Familie und zum anderen
konnte sich eine junge Frau so bereits in Haushaltsarbeiten üben und Geld sparen, um
eine eventuelle Mitgift zu bestreiten.21

Die Dienstzeit war variabel gänzlich davon abhängig, wann die Magd eine Ehe einging.
Dies konnte bereits ab dem Erreichen der Geschlechtsreife passieren. Da es im nord-
westlichen Europa während der Frühen Neuzeit nicht unüblich war, dass Ehen erst spät
geschlossen wurden (das Durchschnittsalter bei der Heirat lag bei Männern bei 28 und
bei Frauen bei 25), war es möglich, dass eine Magd erst bis zu 15 Jahre nach Erreichen
der Geschlechtsreife heiratete und den Haushalt des Dienstherrn verließ.22 Der Berufsein-
stieg einer Magd sah für gewöhnlich so aus, dass die junge Frau sich für eine vertraglich
festgelegte Zeit in einem Haushalt verdingte. Dies konnte auch ein Haushalt der Ver-
wandtschaft sein.23 Eine Bedienstete war nicht verpflichtet, auf unbestimmte Zeit in ei-
nem Haushalt zu arbeiten. So war es ihnen je nach Angebot möglich, an vorgegebenen
Daten (etwa an Martini [11.11.]) oder an Lichtmeß [2.2.]) den Arbeitgeber zu wechseln.24

Im Haushalt des Dienstherrn wurden die Mägde untergebracht, verköstigt und für ihre
Arbeit entlohnt. Die Entlohnung war geringer als die der männlichen Dienstboten. Dar-
über hinaus konnten sich die Mägde von ihrem Geld nur dringend notwendige Gegen-

20
van Dülmen: Frauen vor Gericht, S. 77.
21
Harrington, Joel F.: The Unwanted Child. The Fate of Foundlings, Orphans, and Juvenile Chriminals in
Early Modern Germany. Chicago & London 2009, S. 24.
22
Ebd.
23
Die Kindsmörderin Apollonia Vöglin war im Haushalt ihrer Schwester und ihres Schwagers als Dienst-
magd tätig (Harrington: The Unwanted Child. S. 24).
24
van Dülmen: Frauen vor Gericht, S. 79.
3 Täter(innen)? 11

stände leisten und sparten das meiste. Auch Unterkunft und Kost waren nicht immer an-
gemessen, weshalb Dienstboten oft nur essen konnten, was von der Familie übrigblieb.
Außerdem waren Bedienstete meist in spärlichen Quartieren untergebracht oder mussten
sich Schlafkammern mit anderen Dienstboten, den Kindern des Hauses oder nicht selten
mit Gästen teilen.25

Diesen Lebensverhältnissen, die zwar nicht einfach, aber angesichts der Aussicht auf Hei-
rat doch erträglich waren, entstammten viele Kindsmörderinnen. Die Motive für ihre Ta-
ten stehen in direktem Zusammenhang dazu. Auch wenn viele Kindsmörderinnen vor
Gericht angaben, im Auftrag Satans gehandelt zu haben, um die Schuld von sich zu wei-
sen und eine Erklärung für eine – für sie selbst – unerklärliche Tat zu liefern, verbargen
sich hinter der Kindstötung stets reale Beweggründe.26 Als erstes Motiv nennt van Dül-
men die Armut, der eine Dienstmagd mit einem neugeborenen Kind ausgesetzt werden
würde. Zwar hatten die meisten Mägde gewisse Ersparnisse, jedoch drohte bei einer un-
ehelichen Geburt auch das Ende des Beschäftigungsverhältnisses und somit eine langfris-
tige Armut.27 Weiterhin führt van Dülmen die Angst vor Strafen als Motiv an. Als Mutter
eines unehelichen Kindes stand eine ledige Frau im begründeten Verdacht der Prostitu-
tion oder des Ehebruchs, worauf erhebliche Strafen standen. Von Geldstrafen über Aus-
peitschungen bis hin zum Landesverweis drohten einer abgeurteilten ‚Unzüchtigen‘ in
jedem Falle schwerwiegende Konsequenzen, weshalb viele in der Verheimlichung ihrer
Schwangerschaft und im Kindsmord den einzigen Ausweg sahen.28 Ein letztes Motiv ist,
das besonders häufig von den Angeklagten genannt wurde, ist der Verlust der Ehre. Der
Ehrbegriff bezieht sich in diesem Fall auf den „sozialen Status als unverheiratete Frau in
der Lebenswelt des Dorfes oder des Stadtviertels“.29 Die meisten Angeklagten sagten aus,
sie hätten nur aufgrund des Eheversprechens des Vaters des Kindes mit ihm geschlafen.
Wenn dieses nicht eingehalten wurde oder der Vater ohnehin nach der Zeugung ver-
schwand, war es für eine unverheiratete Mutter schier unmöglich, eine Ehe einzugehen,
geschweige denn, ihre Stellung und ihren Ruf zu behalten. Die Motive gewähren einen
Einblick darauf, wie es den Täterinnen zumute gewesen sein muss. Die meisten haben

25
Ebd., S. 80 f.
26
Ebd., S. 85.
27
Ebd., S. 88 f.
28
Ebd., S. 91 f.
29
Ebd., S. 94.
3 Täter(innen)? 12

wohl kaum aus Bosheit oder Grausamkeit gehandelt, sondern viel mehr aus Verzweif-
lung, Angst und Ausweglosigkeit. Viel zu selten wird dagegen in den Gerichtsakten der
Verbleib der Väter oder ihre Mitschuld an der Schwangerschaft und damit an der Misere
der werdenden Mütter, die sie zurückließen, erwähnt.

3.3 Das „Frankfurter Gretchen“


Die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt wurde am 08. Februar 1746 in Frankfurt
am Main geboren und wuchs als Waise auf. Bevor sie 1771 des Kindsmords beschuldigt
wurde, verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt, wie die meisten jungen Frauen in ihrem
Alter, als Magd und arbeitete im Gasthaus „Zum Einhorn“. Zwar gab es für sie vermutlich
keine Aussichten auf ein sorgloses Leben im Wohlstand, mit einer vorteilhaften Heirat
wäre ihr dennoch ein sozialer Aufstieg und ein relativ selbstständiges Leben möglich ge-
wesen. Als sie 25 Jahre alt war – ein Alter, in dem zur damaligen Zeit die Hoffnung auf
eine Eheschließung noch nicht unberechtigt war – machte sie die Bekanntschaft mit ei-
nem reisenden holländischen Gesellen. Das Aufeinandertreffen der beiden war nicht fol-
genlos, denn als der Mann längst weitergereist war, stellte Susanna Margaretha Brandt
fest, dass sie ein Kind erwartete.30

Aus welchem Motiv Susanna Margaretha Brandt ihr Neugeborenes am Abend des 01.
August 1771 tötete, ist anhand ihrer Aussage nicht direkt abzuleiten. Im Verhör durch
den Ratsschreiber Claudi im Hospital zum Heiligen Geist am 05. August sagte die Ange-
klagte aus, „Sie habe die Absicht gehabt dasselbe [ihr Neugeborenes] um zu bringen, als,
wozu sie der Teuffel verblendet. [sic!]“31 Dennoch ist es möglich, anhand ihrer Lebens-
umstände mehrere mögliche Motive abzuleiten. Die im vorherigen Kapitel herausgear-
beiteten Motive der Ängste vor Armut, Ehrverlust und Bestrafungen lassen in gewissem
Maße allesamt auf Susanna M. Brandt anwenden. Da ihr von der Wirtin, für die sie ar-
beitete, im Falle einer Schwangerschaft mit der Kündigung gedroht wurde, hatte die junge
Frau zu befürchten, dass sie ihre Anstellung und ihre Bleibe verlieren könnte. Als Waise
hätte dies für sie Obdachlosigkeit und ein Leben in Armut bedeutet. Auch eine Heirat
wäre ihr nach der Zeugung des Kindes nur noch mit dem Kindsvater möglich gewesen,

30
Zum Leben der Susanna Margaretha Brandt vgl. Habermas, Rebekka (Hrsg.): Das Frankfurter Gretchen.
Der Prozeß gegen die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt. München 1999, S. 7-21.
31
Untersuchungsakten des Falls, August 1771 vgl. Habermas: Das Frankfurter Gretchen. S. 67.
4 Zusammenfassung 13

welcher aufgrund seines Beschäftigungsverhältnisses und nicht zuletzt auch aus mangeln-
dem Interesse als Ehepartner nicht infrage kam. Die Geburt eines unehelichen Kindes
bedeutete also auch das Ende aller Hoffnungen auf eine Ehe und ein selbstständiges Le-
ben, womit auch die Angst vor dem Ehrverlust als Tatmotiv auf Susanna M. Brandt zu-
trifft. Auch die Angst vor harten Strafen für eine uneheliche und heimliche Schwanger-
schaft dürften kein unbeträchtlicher Faktor in ihrer Entscheidung gewesen sein.32 Unge-
achtet dieser Umstände wurde Susanna M. Brandt am 12. Oktober 1771 nach Maßgabe
der peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karls V. von 1532 zum Tode verurteilt und
am 14. Januar 1772 durch das Schwert hingerichtet.

Vergleicht man die Lebenseckdaten des „Frankfurter Gretchens“, so lässt sich unaus-
weichlich feststellen, dass sie ein ähnliches Schicksal durchlebte wie viele andere wegen
Kindsmords verurteilte Dienstmägde. Als verwaiste, nicht wohlhabende und in Diensten
stehende Frau im Alter von 25 Jahren entspricht sie genau der Mehrheit der Täterinnen.
Auch ihre mutmaßlichen Motive sprechen dafür, dass Susanna Margaretha Brandt, ähn-
lich wie die anderen Täterinnen, unter einem Werte- und Rechtssystem litt, das ihr wenige
Möglichkeiten und Auswege bot und das die männlichen Erzeuger, die einen erheblichen
Anteil an der Verzweiflung der Frauen hatten, zumeist gänzlich außer Acht ließ.

4 Zusammenfassung
Eine Arbeit zum Thema Kindsmord erfordert eine genaue Zielsetzung und thematische
Abgrenzung. In diesem Falle möchte angemerkt werden, dass zu jedem der Unterpunkte
eine eigene, detaillierte Arbeit dieses Umfangs geschrieben werden könnte. Dennoch er-
forderte die Aufarbeitung des Fallbeispiels auch eine vorausgehende Betrachtung der
Rechtslage, der sozialgeschichtlichen Hintergründe und nicht zuletzt der Motive der Tat.
Diese Hintergründe wurden in ausreichendem Maße tiefgründig untersucht, wenngleich
ihr Facettenreichtum und regionale Einzelheiten in tiefergreifenden Auseinandersetzun-
gen mit der Thematik detaillierter betrachtet werden sollten.

Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es nicht ganz korrekt ist, Susanna Margaretha
Brandt als Lehrbuchbeispiel einer verurteilten Kindsmörderin darzustellen, da es neben
den Dienstmägden auch Frauen aus anderen Lebensbereichen und Altersgruppen gab, die

32
Habermas: Das Frankfurter Gretchen. S. 13 ff.
4 Zusammenfassung 14

solche Taten verübten. Was jedoch fast alle von ihnen gemeinsam haben, ist die Ver-
zweiflung und die scheinbare Ausweglosigkeit, die die jungen Frauen schlussendlich zu
der drastischen Entscheidung bewogen, an der nicht nur sie selbst, sondern auch das
christlich und patriarchalisch geprägte gesellschaftliche System, in dem sie lebten, die
Schuld trugen.

Der Fall der Susanna Margaretha Brandt ist ein Beispiel für einen großen Teil aller Kinds-
morde im 18. Jahrhundert. Ihre Kindheit als Waise sowie ihr beruflicher Weg als Dienst-
magd entsprechen bereits dem Profil der verurteilten Kindsmörderin im 18. Jahrhundert.
Auch die Umstände der Empfängnis sind typisch: ein lediger Handwerksgeselle auf Wan-
derschaft, dessen Namen und Adresse sie nicht kannte, zeugte das Kind und reiste, ohne
von der Schwangerschaft der jungen Brandt zu wissen, weiter. Die Verheimlichung ihrer
Schwangerschaft aus Angst vor gesellschaftlicher Schande und dem Ende ihres Beschäf-
tigungsverhältnisses sind ebenfalls mehr als typische Anzeichen für einen folgenden In-
fantizid. Auch einen Ausweg schien es für die werdende Mutter nicht zu geben, da eine
Heirat mit dem Kindsvater nicht möglich war und ihr die Wirtin, in deren Diensten sie
stand, ihr drohte, sie nicht weiter einzustellen. Dies muss die junge Frau zur Tötung ihres
Neugeborenen bewogen haben. Die Umstände sowie die versuchte Verheimlichung der
Tat, die Bestrafung und nicht zuletzt die Verzweiflung der jungen Mutter vervollständi-
gen die Geschichte der Susanna Margaretha Brandt als Musterbeispiel für das Schicksal
vieler junger Frauen im 18. Jahrhundert, die nicht zuletzt durch die Verarbeitung in Goe-
thes „Urfaust“ und den nachfolgenden Werken, die sich mit der „Gretchentragödie“ aus-
einandersetzen, relevant bleibt.
Literaturverzeichnis 15

Literaturverzeichnis

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Zedler, Johann Heinrich: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften
und Künste. Band 21, Leipzig 1739.
Erklärung 16

Erklärung
Hiermit versichere ich, Konrad Mohr (175415), dass ich die Hausarbeit selbstständig ver-
fasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle
Ausführungen, die anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden,
kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Be-
standteil einer Studien- oder Prüfungsleistung war.

Jena, 26.03.2021
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Ort, Datum, Unterschrift

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